DE19940544A1 - Einkoppelstufe für ein Datenübertragungssystem für Niederspannungsnetze - Google Patents
Einkoppelstufe für ein Datenübertragungssystem für NiederspannungsnetzeInfo
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Abstract
Die Erfindung bezieht sich auf eine Einrichtung zur Einkopplung eines hochfrequenten Sendesignals (u HF ) in ein Niederspannungsnetz (L1, N), wobei ein Ausgangsverstärker (202) angeordnet ist, dem als Eingangsspannung eine an einer Additionsstelle (209) gebildete Differenzspannung (u Diff ) zwischen dem Sendesignal (u HF ) und einem Rückführsignal (u rück ) zugeführt ist. Dem Ausgangsverstärker (202) ist zur Anpassung an die Netzimpedanz (Z L ) ein Netzwerk (206) nachgeschaltet. Am Ausgang des Netzwerks (206) sind Mittel (208) zur Erfassung einer dem Netzwerk-Ausgangsstrom-(i M )-proportionalen Spannung (u mess ) angeordnet, und die erfaßte Spannung (u mess ) ist einem Reglermodul (207) zugeführt, dessen Ausgangssignal das Rückführsignal (u rück ) ist.
Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Einrichtung zur Einkopplung von hochfrequenten Nutzsi
gnalen für eine bidirektionale Datenübertragung auf einem Niederspannungsnetz.
Durch die Deregulierung des Energiemarktes und die damit verbundenen Energie-Mehrwert
dienste hat das Interesse an der direkten Übertragung von Daten zwischen den Energiever
sorgungsunternehmen und den verschiedenen Endkunden stark zugenommen. Der dazu
notwendige bidirektionale Datentransfer kann dabei vorteilhaft über das Niederspannungs
netz selbst erfolgen. Diese Art der Datenübertragung wird als Power-Line-Kommunikation
(engl. power line communication = PLC) bezeichnet. Das Datenübertragungssystem kann
dabei schematisch durch eine sternförmige Anordnung repräsentiert werden. Im Knoten
punkt des Sternes befindet sich eine intelligente Steuerungseinheit, der sogenannte Intelli
gente Netzcontroller (= INC). In den Endpunkten werden die Signale für den bidirektionalen
Datentransfer jeweils durch eine Sender/Empfängereinheit erzeugt bzw. verarbeitet. Diese
Sende/Empfängereinheit wird auch als Transceiver (= TR) bezeichnet. Der Sternpunkt ent
spricht in der Praxis üblicherweise der 50-Hz-Verteiltransformatorstation, die Endpunkte sind
üblicherweise in der Nähe des Hausanschlusses des Endkunden zu finden.
Um das Niederspannungsnetz als Übertragungsmedium nutzen zu können, wird im INC so
wie in jedem TR ein Modulator/Demodulator (= Modem) verwendet, wo die digitalen Nutz
daten für den Nachrichtenkanal geeignet aufbereitet werden. Das Modem wiederum besteht
im wesentlichen aus einem Teil zur Signalverarbeitung, wo die Modulation/Demodulation
erfolgt, und einer Netzeinkoppelstufe, mit der das analoge Ausgangssignal auf das Nieder
spannungsnetz aufgeprägt und auch empfangen wird.
Nach Deutsches Institut für Normung: DIN EN 50065-1: Signalübertragung auf elektrischen
Niederspannungsnetzen im Frequenzbereich 3 kHz bis 148.5 kHz, VDE-Verlag, Berlin;
reicht das gesamte für die Kommunikation auf Niederspannungs-Verteilnetzen für Energie
versorgungsunternehmen freigegebene Frequenzband von 9 bis 95 kHz. Wie dabei in "Arz
berger, M.: Datenkommunikation auf elektrischen Verteilnetzen für erweiterte Energiedienst
leistungen, Dissertation Universität Karlsruhe, 1997; dargelegt, wird dabei aufgrund der
speziellen Eigenschaften des Nachrichtenkanals das sogenannte Frequency-Hopping-Mo
dulationsverfahren (= FH-Modulation) mit z. B. 4 diskreten Frequenzen innerhalb eines Fre
quenzbereiches von z. Zt. 40 bis 80 kHz verwendet. Der INC prüft periodisch die Erreichbar
keit der einzelnen TR und wickelt bei Bedarf Datenverkehr ab (= Polling-Verfahren).
Prinzipiell sind zwei verschiedene Varianten zur Ein- und Auskopplung von Signalen auf das
Niederspannungsnetz denkbar, nämlich die serielle und die parallele Ein- und Auskopplung.
Eine bidirektionale Datenübertragung im Frequenzbereich von 40 bis 80 kHz läßt sich mit der
parallelen Ein- und Auskopplung kostengünstiger realisieren, da die Ausgangsstufe für die
Auskopplung der Signale einfach über einen genügend spannungsfesten Kondensator (um
die 230 V/50-Hz-Netzspannung vom Modem fernzuhalten) und evtl. über einen Übertrager
zur Potentialtrennung parallel an das Versorgungsstromnetz angeschlossen wird. Die Ein-
und Auskopplung erfolgt entweder zwischen einer Phase und dem Neutralleiter oder, z. B. bei
Netzen ohne Neutralleiter, zwischen zwei Phasen. Die Ein- und Auskopplung zwischen einer
Phase und dem Neutralleiter wird üblicherweise aus praktischen Gründen vorgezogen, weil
die vom übertragungstechnischen Standpunkt aus störende 50-Hz-Netzspannung nur 230 V
gegenüber 400 V bei der Ein- und Auskopplung zwischen zwei Phasen beträgt.
Die Einkopplung der Signale auf das Niederspannungsnetz erfordert deutlich mehr schal
tungstechnischen Aufwand als dies bei der Auskopplung der Signale der Fall ist. Der Ein
kopplung der Signale muß deshalb auch größere Bedeutung beigemessen werden, da hier
das größere Potential für weitere Kosteneinsparung bei gleichzeitig verbesserten Eigen
schaften gesehen wird. Im folgenden wird deshalb nur noch die Einkopplung der Signale
betrachtet und diskutiert. Die eigentlich immer vorhandene Stufe für die Auskoppelung der
Signale wird nur noch dann erwähnt, wenn dies im Sinne der Beschreibung der Erfindung
erforderlich erscheint.
Die Leitungen von der Verteiltransformatorstation zu den Hausanschlüssen der Endverbrau
cher sind teilweise als Erdkabel, teilweise als Freileitungen ausgeführt, wobei auf dem Weg
von der Verteiltransformatorstation zum Endverbraucher mehrere Übergänge von Erdkabeln
auf Freileitungen und umgekehrt vorkommen können. Darüber hinaus treten Verzweigungs
punkte auf, da nicht jeder Endverbraucher über eine eigene Kabelverbindung mit der Verteil
transformatorstation verbunden ist. Erdkabel weisen im Vergleich zu Freileitungen einen
größeren Kapazitäts- und einen kleineren Induktivitätsbelag auf, woraus ein erheblich niedri
gerer Wellenwiderstand des Erdkabels resultiert. An einem Übergang Freileitung - Erdkabel
findet aus diesem Grund eine Spannungsteilung statt, die einen großen Beitrag zu den ins
gesamt sehr hohen Dämpfungswerten liefert. Diese Stoßstellen sind auch die Ursache dafür,
daß sich das Verteilnetz als Nachrichtenkanal nicht reziprok verhält, sondern das Verhalten
von der Kommunikationsrichtung abhängt. Die Dämpfungseigenschaften des Nachrichten
kanals ändern sich im Laufe des Tages, je nachdem, wie stark und auf welche Weise das
Niederspannungsnetz durch angeschlossene Verbraucher (insbesondere Geräte mit ein
gangsseitigen EMV-Filtern, wie z. B. primär getaktete Stromversorgungen von Fernsehgerä
ten etc.) belastet wird. Um die negativen Auswirkungen dieser Eigenschaften auf die Zuver
lässigkeit des Nachrichtenübertragungssystems gering zu halten ist wünschenswert, daß am
Netzeinspeisepunkt im gesamten Nutzfrequenzbereich unabhängig vom gegenwärtigen Be
lastungszustand immer die maximal erlaubte Signalamplitude zur Verfügung steht.
Die meist stark induktive, gegebenenfalls aber auch kapazitive Einkoppel- oder Zugangsim
pedanz kann am Netzeinspeisepunkt des INC oder des TR in weiten Grenzen variieren. Der
Betrag der Impedanz ist frequenzabhängig und liegt, je nach Verkabelungsart und Belastung
des Netzes sowie für jede diskrete Sendefrequenz zwischen weniger als einem Ohm bis hin
zu hundert Ohm. Diese Impedanz bildet die Last für den Ausgangsverstärker des INC und
des TR. Je niedriger die Impedanz, desto mehr Scheinleistung wird zum Aufprägen einer
bestimmten Signalamplitude auf die vorhandene Netzspannung benötigt. Diese Scheinlei
stung muß von der Stromversorgung des Ausgangsverstärkers als Wirkleistung bereitgestellt
werden und wird größtenteils als Verlustleistung in dem Ausgangsverstärker umgesetzt. Die
Ursache für dieses Problem ist in der Fehlanpassung von Zugangsimpedanz und Quellimpe
danz des Koppelnetzwerkes zu suchen. Es wäre wünschenswert, wenn die vom Ausgangs
verstärker aufzubringende Ausgangsleistung eine reine Wirkleistung wäre. Nur dann ist es
möglich, eine optimale Auslegung des Verstärkers und seiner Stromversorgung mit mög
lichst geringer Leistung zu erzielen.
Bedingt durch die Frequenzabhängigkeiten der Eingangsimpedanz einerseits und der Impe
danz des eigentlichen Einkoppelnetzwerkes andererseits ist die Kurvenform des FH-
Modulationssignals verzerrt. Dies führt zu Ein- und Ausschwingvorgängen beim Übergang
zwischen den diskreten Frequenzen und muß im Hinblick auf eine störungsfreie Datenüber
tragung möglichst vermieden werden.
Der Ausgangsverstärker verursacht bei heute kommerziell verfügbare Systemen zusammen
mit der Stromversorgung einen großen Anteil an den Kosten für das gesamte PLC-System,
so daß durch optimale Auslegung der Netzeinkoppelstufe die bislang noch hohen Kosten
des gesamten Systems deutlich reduziert werden können. Zudem erfüllen kommerziell ver
fügbare Systeme die oben genannten elementaren technischen Anforderungen nicht.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Einkoppelstufe anzugeben, mit der
das Gesamtsystem den oben genannten elementaren technischen Anforderungen genügt
und wodurch eine deutliche Verbesserung des Wirkungsgrades bei gleichzeitig geringen
Herstellungskosten erzielt werden kann.
Diese Aufgabe wird durch ein Einkoppelnetzwerk mit den im Anspruch 1 angegebenen
Merkmalen gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind in weiteren Ansprüchen angegeben.
Eine weitere Beschreibung der Erfindung und deren Vorteile erfolgt nachstehend anhand von
Ausführungsbeispielen, die in Zeichnungsfiguren dargestellt sind.
Es zeigen:
Fig. 1 Blockschaltbild einer üblichen Einkoppelstufe nach dem Stand der Technik,
Fig. 2 Blockschaltbild der erfindungsgemäßen Einkoppelstufe,
Fig. 3 Schaltbild einer gängigen Realisierung der nach dem Stand der Technik
üblichen Einkoppelstufe,
Fig. 4 Schaltbild einer ersten möglichen Realisierung der erfindungsgemäßen
Einkoppelstufe,
Fig. 5 Schaltbild einer zweiten möglichen Realisierung der erfindungsgemäßen
Einkoppelstufe,
Fig. 6a, b, c vergleichende Darstellung des Einschwingvorganges des Sendesignals
nach dem Stand der Technik und nach der erfindungsgemäßen Einkoppel
stufe.
Gemäß dem in Fig. 1 dargestellten Blockschaltbild besteht die nach dem Stand der Technik
übliche Konfiguration zur Einspeisung eines Sendesignals uHF prinzipiell aus einem Modul für
Signalverarbeitung 101, in dem die Modulation / Demodulation erfolgt, einem Modul, das
einen Ausgangsverstärker 102 enthält, einem Modul 103 für die Stromversorgung des Aus
gangsverstärkers 102 und der Schaltung für die Signalverarbeitung 101, einem Modul für die
Einkopplung der Signale 104 auf das Niederspannungsnetz sowie einem Modul für die Aus
kopplung des Empfangssignals 105. Die Module 104 und 105 enthalten gewöhnlich auch
jeweils einen Transformator zur Potentialtrennung und zur Anpassung der Signalamplitude.
Das Modul 101 liefert als analoge Ausgangsgröße eine Spannung uHF, die vom Ausgangs
verstärker 102 verstärkt wird. Als Eingangsgröße des Modules 101 ist die ausgekoppelte
Empfangsspannung uRX anzusehen. Des weiteren wird mit dem Modul 101 auch der digitale
Datentransfer zur restlichen Schaltung abgewickelt. Die Ausgangsgröße der Gesamtschal
tung bildet die Spannung uL, die dann quasi über der Netzimpedanz Z L anliegt. Mit ui, u1, u2
sind Ein- und Ausgangsspannungen des Stromversorgungsmoduls 103 bezeichnet. Mit uN ist
die Wechselspannung des Niederspannungsnetzes bezeichnet. Die Ausgangsspannung des
Verstärkers 102 ist mit uamp bezeichnet.
Bei dem in Fig. 2 gezeigten Blockschaltbild der erfindungsgemäßen Netzeinkoppelstufe sind
zu dem in Fig. 1 dargestellten Blockschaltbild drei weitere Module 206, 207 und 208 hinzu
gefügt, mit denen die eingangs erwähnten technischen Grundanforderungen erfüllt werden.
Die mit 201 bis 205 bezeichneten Module können dabei in gleicher Weise aufgebaut sein,
wie dies nach dem Stand der Technik bei den in Fig. 1 gezeigten Modulen 101 bis 105 ge
geben ist. Modul 206 wird zwischen dem Modul für den Ausgangsverstärker 202 und dem
Modul für die Einkoppelung der Signale 204 angeordnet. Mit diesem vorzugsweise aus pas
siven Bauelementen bestehenden Netzwerk wird eine Anpassung der Impedanz erzielt, mit
welcher der Ausgangsverstärker 202 belastet wird (= Matching-Netzwerk). Das Netzwerk
206 wird dabei zweckmäßigerweise so ausgelegt, daß bei dem zu erwartenden schlechte
sten Fall (dies ist derjenige, bei dem die von 202 und somit auch von 203 aufzubringende
Leistung sonst am höchsten ist) sich am Ausgang des Verstärkers 202 eine ohmsche Last
einstellt. Auf diese Weise kann der Leistungsbedarf des Ausgangsverstärkers 202 und damit
auch die bereitzustellende Ausgangsleistung des Netzteiles 203 weiter reduziert werden.
Das Reglermodul 207 enthält eine Schaltung, durch welche eine Regelung der Ausgangs
spannung uL ohne Kenntnis der Einkoppelimpedanz Z L erzielt werden kann. Diese Regelung
kann entweder direkt (durch Messung der Ausgangsspannung uL bei auf Netzpotential an
geordneter Einkoppelstufe) oder indirekt durch Messung eines Stromes (z. B. des Ausgangs
stromes des Ausgangsverstärkers iM oder des Stromes des in Reihe geschalteten Netzwer
kes für die Anpassung der Impedanz) erfolgen. Fig. 2 zeigt als Beispiel, wie die indirekte Re
gelung der Ausgangsspannung uL erfolgen kann. Die Eingangsgröße des Reglermodules
207 bildet der durch den Meßumformer 208 auf eine Spannung umess abgebildete Strom iM
des Netzwerkes 206 zur Anpassung der Impedanz. Mit uM ist die Ausgangsspannung des
Moduls 206 bezeichnet. Die Ausgangsgröße urück des Reglermodules 207 ist eine dem
Strom des Netzwerkes zur Anpassung der Impedanz und damit der Ausgangsspannung uL
äquivalente Spannung. Diese Spannung wird - wie in der Regelungstechnik üblich - mit der
vom Modul 201 gelieferten Wechselspannung uHF verglichen. Am Eingang des Ausgangs
verstärkers steht dann die mittels einer Additionsstelle 209 gebildete Differenzspannung UDiff
zur Verfügung, die sich abhängig von der Impedanz des Netzes Z L einstellt. Weiterhin ist zu
erwähnen, daß das Modul 206 mit dem Netzwerk zur Anpassung der Impedanz innerhalb
der aufgezeigten Regelschleife liegt.
Die in Fig. 2 dargestellte Anordnung liefert demzufolge eine Ausgangsspannung uL nahezu
konstanter Amplitude, unabhängig von der Frequenz und den unterschiedlichsten Impedan
zen des Netzes, bei gleichzeitig geringem Leistungsbedarf des Ausgangsverstärkers 202
und damit auch geringem Leistungsbedarf der Stromversorgung 203.
Fig. 3 zeigt ein Schaltbild einer gängigen Realisierung nach dem Stand der Technik. Das
prinzipielle Problem der bekannten Schaltung besteht darin, daß der Ausgangsverstärker
102 unabhängig von der Einkoppelimpedanz Z L eine Signalspannung konstanter Amplitude
abgibt. Durch die von den Koppelkondensatoren Ck1 und Ck2 sowie den mit parasitären Ei
genschaften behafteten Transformator T (mit frequenzabhängigem Kurzschlußwiderstand
und Streuinduktivität) gebildete Impedanz Z Q wird die dynamisch niedrige Ausgangsimpe
danz des Verstärkers 102 stark angehoben. Der Koppelkondensator Ck1 wird benötigt, um
die 230-V/50-Hz-Netzspannung uN vom Ausgangsverstärker fernzuhalten. Die Wahl des Ka
pazitätswertes von Ck1 und Ck2 ist dabei ein Kompromiß. Einerseits soll der Wert möglichst
niedrig sein, um den 50-Hz-Strom durch den Ausgangsverstärker zu begrenzen. Andererseits
darf die Impedanz der Kondensatoren Ck1 und Ck2 bei der niedrigsten zu übertragenden Si
gnalfrequenz nicht zu groß sein, da sie mit der Einkoppelimpedanz Z L einen frequenzabhän
gigen Spannungsteiler bildet und damit die eingekoppelte Signalamplitude vermindert. Ins
besondere bei den niedrigen Signalfrequenzen, wo wegen des besonders niedrigen Betra
ges der Einkoppelimpedanz vergleichsweise hohe Einkoppelleistungen benötigt werden,
macht sich der Hochpaßcharakter der Anordnung störend bemerkbar. Der Kondensator Ck2
stellt sicher, daß ein bedingt durch den Offset des Verstärkers eventuell vorhandener Gleich
spannungsanteil der Ausgangsspannung des Verstärkers nicht den Transformator in einer
Richtung magnetisiert und damit die Sättigung des Transformators herbeiführt.
Durch die erhöhte Quellimpedanz Z Q kommt es zu einer frequenz- und lastabhängigen
Spannungsteilung zwischen Z L und Z Q, weshalb die Amplitude der Ausgangsspannung uL
sehr stark schwankt. In einer solchen Anordnung nach dem Stand der Technik muß die Im
pedanz Z Q der Einkoppelstufe im Vergleich zur niedrigsten Impedanz des Netzes gering
sein, damit die beschriebene Spannungsteilung nicht zu stark ins Gewicht fällt. Selbst wenn
dies gelingt, ist es mit dieser Schaltung nicht möglich, die Amplitude der eingekoppelten
Sendesignals über einen größeren Frequenzbereich reproduzierbar einzustellen.
Fig. 4 zeigt dagegen eine erste mögliche Realisierung der erfindungsgemäßen Einkoppel
stufe mit indirekter Regelung der Ausgangsspannung uL. Bei dieser Realisierungsvariante
wird der Primärstrom iM des Transformators T als Maß für die Ausgangsspannung verwen
det. Dieses Prinzip beruht auf der Tatsache, daß aus dem Integral des Stromes iM bei be
kannten Werten der Koppelkondensatoren Ck1 und Ck2 und der Parameter des Transfor
mators näherungsweise die Spannung an der Netzimpedanz Z L berechnet werden kann.
Hierbei wird vereinfacht angenommen, daß die 50-Hz-Spannung UM - wie auch bei der
Schaltung nach dem Stand der Technik - am Koppelkondensator abfällt und daß sich die
entsprechende Masche netzseitig über die Hauptinduktivität des Transformators schließt.
D. h. durch Kenntnis des Stromes iM auf der Primärseite des Transformators kann nähe
rungsweise auf die Spannung uL über der Einkoppelimpedanz geschlossen werden. Das
eigentliche Spannungssignal kann aus dem Strom iM reproduziert werden, wenn man das
Ausgangssignal umess einer Strommeßeinrichtung 208, die z. B. als Widerstand oder Strom
transformator ausgeführt sein kann, in Block 207 zunächst verstärkt (angedeutet durch den
Operationsverstärker OP1 mit dem Verstärkungsfaktor k) und anschließend einer Hochpaß
filterung unterzieht, um den Restanteil des 50-Hz-Stromes zu eliminieren. Beispielhaft ge
schieht das in Fig. 4 durch den mittels RHP1, RHP2, CHP1, CHP2, als Hochpaß 2. Ordnung
geschalteten OP2. Abschließend wird das Stromsignal einem Integrator (OP3, Rint Cint)
zugeführt. Das so gewonnene Abbild urück der Ausgangsspannung uL und die Ausgangs
spannung uM eines Matching-Netzwerkes 206 werden mittels R1 und R2 gewichtet sum
miert und von der Soll-Ausgangsspannung uHF zur Bildung der Regeldifferenz uDiff subtra
hiert. Das geschieht im vorteilhaft als Differenzverstärker ausgeführten Eingangsteil des Lei
stungsverstärkers 202.
Das Matching-Netzwerk 206 ist allgemein in Form eines T-Ersatzschaltbildes dargestellt. Im
einfachsten denkbaren Fall kann es aus nur einer einzigen Serieninduktivität bestehen, die
mit der Serienschaltung der Kondensatoren Ck1 und Ck2 des Moduls 204.1 einen Serienre
sonanzkreis bildet, dessen Resonanzfrequenz im Übertragungsband nahe der niedrigsten zu
übertragenden Frequenz liegt. Eine solche Serieninduktivität kann entweder ein diskretes
Bauelement sein oder aber durch die Streuinduktivität eines Transformators zur Pegelan
passung gebildet werden. Entgegen dem in Fig. 3 dargestellten Stand der Technik ist die
Streuinduktivität eines solchen Übertragers in dem in Fig. 4 vorgeschlagenen Konzept kein
Nachteil, vielmehr wird eine vorher störende parasitäre Eigenschaft eines Bauelementes
vorteilhaft genutzt. Im wesentlichen gelingt das durch Einbeziehung des Anpassungsnetz
werkes 206 in die innere Schleife des zweischleifigen Regelkreises (sog. Kaskadenrege
lung), den die in Fig. 4 vorgeschlagene Anordnung bildet.
Fig. 5 zeigt eine zweite mögliche Realisierung der erfindungsgemäßen Einkoppelstufe. Die
gesamte Einkoppelstufe befindet sich hierbei auf Netzpotential. Wenn auf den Transformator
zur Potentialtrennung im Ausgangskreis verzichtet wird, vereinfacht sich das Modul zur
Netzeinkopplung 204.2 wesentlich und enthält nur noch einen Koppelkondensator Ckl. Da
durch wird nicht nur der aufwendige und teure Übertrager eingespart; obendrein kann eine
exaktere Reproduzierung der Spannung uL durch das Reglermodul 207 erreicht werden. Bei
dieser Variante wird direkt der Laststrom iM zur Berechnung der Ausgangsspannung uL ver
wendet. Dazu wird analog zu Fig. 4 mittels der Strommeßeinrichtung 208, hier beispielhaft
ein einfacher Shuntwiderstand RCS, eine Umformung des Stromes iM in eine Spannung
umess vorgenommen. Diese wird wieder durch OP1 verstärkt, durch OP2 gefiltert und durch
OP3 integriert. Die Regelgröße uM der inneren Regelschleife wird mittels R1, die Rückführ
größe des äußeren Kreises urück durch R2 skaliert. Diese gewichtete Summe wird zur Bil
dung der Regeldifferenz uDiff von der Soll-Ausgangsspannung uHF subtrahiert, was auch
hier wieder vorteilhaft im Leistungsverstärker 202 erfolgt. Die Eigenschaften der Kaskaden
regelung kommen in dieser Variante ebenso zur Geltung wie in der in Fig. 4 dargestellten
Anordnung. Sollte eine Potentialtrennung zur restlichen Schaltung 201 nötig sein, kann diese
z. B. am Ausgang des Moduls 201 vorgenommen werden, wo uHF anliegt. Der Vorteil ge
genüber dem Stand der Technik (Fig. 3) ist dabei, daß an dieser Stelle nur kleine Leistungen
auftreten, so daß ein kleinvolumiger, preisgünstiger Übertrager eingesetzt werden kann.
Darüber hinaus spielen dessen parasitäre Eigenschaften an dem vorgeschlagenen Einbauort
nur eine untergeordnete Rolle. Denkbar wäre auch ein Einsatz eines Optokopplers statt des
Übertragers.
Fig. 6a bis 6c zeigen schließlich als Beispiel ein Simulationsergebnis des Einschwingvorgan
ges des Sendesignals uL. Das in Fig. 6a dargestellte Schwingungspaket mit 3 unterschiedli
chen Frequenzen, aber identischer Amplitude soll mit einer Amplitude von 2 V möglichst ex
akt auf die unbekannte Netzimpedanz uL aufgeprägt werden. Fig. 6b stellt den Zeitverlauf
der Ausgangsspannung uL dar, wenn eine Einkoppelstufe nach dem Stand der Technik (Fig.
3) eingesetzt wird: Es treten starke Einschwingverzerrungen auf, und die Amplituden der
einzelnen Sendefrequenzen sind sehr unterschiedlich. Die höchste und die niedrigste Sen
defrequenz erreichen schon am Einspeisepunkt nicht den angestrebten Pegel, was die
Reichweite und Zuverlässigkeit der Datenübertragung einschränkt. Bedingt durch Resonan
zeffekte können, wie in Fig. 6b ebenfalls gut zu erkennen, bei bestimmten Frequenzen auch
unkontrollierte Amplitudenüberhöhungen entstehen. Ein solches Verhalten ist aber vom
Standpunkt der Norm EN50065-1 aus, in der Maximalamplituden für solche Power-Line-
Kommunikationssysteme festgelegt sind, inakzeptabel: Je nach den Impedanzeigenschaften
des Einspeisepunktes können z. T. erhebliche Überschreitungen der erlaubten Sendepegel
auftreten. Das kann nur verhindert werden, wenn man die Sendeamplitude von vornherein
so niedrig wählt, daß Überschreitungen ausgeschlossen sind. Das hat aber drastische Ein
bußen für Reichweite und Zuverlässigkeit des PLC-Systems zur Folge.
Anders sehen die in Fig. 6c dargestellten Ergebnisse bei Verwendung der vorgeschlagenen
neuartigen Einkoppelstufe aus: Die angestrebte konstante und sehr gut reproduzierbare Am
plitude des Sendesignals von 2 V wird erreicht, störende Einschwingvorgänge sind weitge
hend unterdrückt. Mit dieser Anordnung können die in EN50065-1 spezifizierten Sendepegel
tatsächlich ausgeschöpft werden, ohne daß Pegeleinbußen am Einspeisepunkt in Kauf ge
nommen werden müssen oder bei bestimmten Frequenzen Überschreitungen auftreten.
Durch das in den Fig. 2, 4 und 5 gezeigte Anpassungsnetzwerk 206 gelingt es dabei gleich
zeitig, die vom Sendeverstärker 202 zu liefernde Leistung zu minimieren.
Aus vorstehenden Ausführungen ergibt sich, daß die Ziele
- a) die Zuverlässigkeit des gesamten Power-Line-Datenübertragungssystems zu stei gern bei
- b) gleichzeitiger Verringerung der Verlustleistung des Sendeverstärkers und der nöti gen Netzteilleistung, durch Einsatz der vorgeschlagenen Einkoppeleinrichtung für Stromnetzkommunikationssy steme erreicht werden.
Claims (5)
1. Einrichtung zur Einkopplung eines hochfrequenten Sendesignals (uHF) in
ein Niederspannungsnetz (L1, N), wobei
- a) ein Ausgangsverstärker (202) angeordnet ist, dem als Eingangsspannung eine an einer Additionsstelle (209) gebildete Differenzspannung (uDiff) zwischen dem Sendesignal (uHF) und einem Rückführsignal (urück) zugeführt ist,
- b) dem Ausgangsverstärker (202) zur Anpassung an die Netzimpedanz (ZL) ein Netzwerk (206) nachgeschaltet ist,
- c) am Ausgang des Netzwerks (206) Mittel (208) zur Erfassung einer dem Netz werk-Ausgangsstrom-(iM)-proportionalen Spannung (umess) angeordnet sind, und
- d) die erfaßte Spannung (umess) einem Reglermodul (207) zugeführt ist, dessen Ausgangssignal das Rückführsignal (urück) ist.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Netzwerk
(206) mit passiven Bauelementen aufgebaut ist.
3. Einrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Reglermodul (207) Mittel enthält zur Ausführung einer Verstär
kung, einer Hochpaßfilterung und einer Integrationsfunktion.
4. Einrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß dem Netzwerk (206) ein Einkoppelmodul (204.1) nachgeschaltet ist,
das einen Transformator (T) mit primär- und sekundärseitigen Koppelkondensatoren
(Ck1, Ck2) enthält.
5. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß dem Netzwerk (206) ein Einkoppelmodul (204.2) nachgeschaltet ist, das nur ei
nen Koppelkondensator (Ck1) enthält.
Priority Applications (14)
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---|---|---|---|
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