DE19940367A1 - Verfahren und Vorrichtung zur Kälteübertragung - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur KälteübertragungInfo
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Abstract
Bei einem Verfahren zur Kälteübertragung, bei dem die Kälte von einem tiefkalt verflüssigten Gas als erstes Kältemedium auf ein zu kühlendes Medium übertragen wird, wird das tiefkalt verflüssigte Gas mindestens einem ersten Wärmetauscher zugeführt und kühlt ein zweites Kältemedium in dem ersten Wärmetauscher. Das zweite Kältemedium wird in mindestens einem Zwischenkreislauf mindestens einem zweiten Wärmetauscher zugeführt und kühlt das zu kühlende Medium in dem zweiten Wärmetauscher. Das zweite Kältemedium strömt in dem Zwischenkreislauf durch natürliche Konvektion.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren sowie eine Vorrichtung zur Kälteübertragung,
bei dem die Kälte von einem tiefkalt verflüssigten Gas als erstes Kältemedium auf
ein zu kühlendes Medium übertragen wird.
Die Nutzung der Kälte von tiefkalt verflüssigten Gasen, beispielsweise flüssigem
Stickstoff, flüssigem Sauerstoff, flüssigem Argon oder flüssigem Wasserstoff, ist
seit langem Stand der Technik. In vielen Fällen ist die Temperatur, bei der die
Kälte vorliegt, zu niedrig, so daß Störungen in den Prozessen, wie unerwünschte
Eisbildung oder lokale Unterkühlung oder gegebenenfalls sogar unerwünschte
Kondensationsvorgänge, stattfinden.
Zur Vermeidung dieser Probleme ist es bekannt, die Kälte von der Kältequelle,
dem verflüssigten Gas, über einen Zwischenkreislauf zu dem zu kühlenden
Prozeß zu übertragen. Hierzu wurde zum Beispiel von der Firma Messer
Griesheim GmbH das Cryocontrol®-Verfahren entwickelt. Bei diesem Verfahren
wird die Kälte von flüssigem Stickstoff auf ein bestimmtes, einstellbares
Temperaturniveau zur Kühlung von Apparaten und Anlagen übertragen. Ein
weiteres Beispiel ist das Cryosolv® Verfahren, bei dem Kondensatoren zur
Abluftreinigung oder Lösemittelrückgewinnung aus Abluftströmen über einen
gebläsegetriebenen Zwischenkreislauf mit der Kälte von flüssigem Stickstoff
gekühlt werden.
Nachteilig bei dieser Art der Wärmeübertragung ist es, daß für den Antrieb der
entsprechenden Pumpen oder Gebläse Energie erforderlich ist. Außerdem erfolgt
durch diese Förderaggregate ein Wärmeeintrag, der durch einen erhöhten
Einsatz der Flüssiggaskälte kompensiert werden muß.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Nachteile des eingangs genannten
Standes der Technik zu überwinden und ein Verfahren sowie eine Vorrichtung zu
schaffen, bei dem die Kälte von tiefkalt verflüssigten Gasen ohne einen
zusätzlichen Energieaufwand übertragen wird. Darüber hinaus soll das Verfahren
und sowie die Vorrichtung technisch relativ einfach und damit kostengünstig sein.
Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe wird durch ein Verfahren zur
Kälteübertragung gelöst, bei dem die Kälte von einem tiefkalt verflüssigten Gas
als erstes Kältemedium auf ein zu kühlendes Medium übertragen wird, das
dadurch gekennzeichnet ist, daß das tiefkalt verflüssigte Gas mindestens einem
ersten Wärmetauscher zugeführt wird und ein zweites Kältemedium in dem ersten
Wärmetauscher kühlt, daß das zweite Kältemedium in mindestens einem
Zwischenkreislauf mindestens einem zweiten Wärmetauscher zugeführt wird und
das zu kühlende Medium in dem zweiten Wärmetauscher kühlt,
und daß das zweite Kältemedium in dem Zwischenkreislauf durch natürliche
Konvektion strömt.
Durch das erfindungsgemäße Verfahren erfolgt der Betrieb des
Zwischenkreislaufs nahezu verlustlos durch Naturkonvektion. Daher ist der
Energieaufwand und damit die Energiekosten für dieses Verfahren sehr gering.
Nach der Erfindung ist es vorgesehen, daß der erste und/oder zweite
Wärmetauscher im Gegenstrom betrieben wird. Daraus ergibt sich der Vorteil,
daß eine effiziente Kälteübertragung erfolgt.
Nach der Erfindung ist das erste Kältemedium ein tiefkalt verflüssigtes Gas,
vorzugsweise Stickstoff, Sauerstoff, Argon, Wasserstoff, Methan oder Erdgas,
besonders bevorzugt Stickstoff. Dies hat den Vorteil, daß so relativ kostengünstig
ein Kältemedium mit einem relativ großen Kälteinhalt bereitgestellt wird.
Erfindungsgemäß ist das zweite Kältemedium ein Gas, das bei den
Prozeßbedingungen nicht verflüssigt wird, vorzugsweise Helium. Dadurch ist eine
sichere Kälteübertragung auf das zu kühlende Medium möglich.
Es ist vorgesehen, daß daß das zweite Kältemedium in dem zweiten
Wärmetauscher ein drittes Kältemedium kühlt, daß das dritte Kältemedium in
mindestens einem weiteren Zwischenkreislauf mindestens einem dritten
Wärmetauscher zugeführt wird und das zu kühlende Medium in dem dritten
Wärmetauscher kühlt, und daß das dritte Kältemedium in dem weiteren
Zwischenkreislauf durch natürliche Konvektion strömt. Mit Hilfe eines weiteren
Zwischenkreislaufs kann die Effizienz weitert gesteigert werden.
Erfindungsgemäß wird der Druck im Zwischenkreislauf eingestellt. Dadurch kann
die Kälteübertragung auf das zu kühlende Medium gut erfolgen.
Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe wird ferner durch eine Vorrichtung
zur Kälteübertragung von einem tiefkalt verflüssigten Gas als erstes Kältemedium
auf ein zu kühlendes Medium mit Hilfe von Wärmetauschern, insbesondere für die
Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens, gelöst, welches dadurch
gekennzeichnet ist, daß ein erster Wärmetauscher mindestens eine Zuführ- und
Abführleitung für das tiefkalt verflüssigte Gas als erstes Kältemedium und
mindestens eine Zuführ- und Abführleitung für ein zweites Kältemedium aufweist,
daß der erste Wärmetauscher durch die Zuführ- und Abführleitung für das zweite
Kältemedium mit mindestens einem zweiten Wärmetauscher verbunden ist, und
daß der zweite Wärmetauscher mindestens eine Zuführ- und Abführleitung für
das zweite Kältemedium und mindestens eine Zuführ- und Abführleitung für das
zu kühlende Medium aufweist.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung hat den Vorteil, daß die Gestehungskosten für
diese Vorrichtung relativ gering sind und beim Betrieb der Vorrichtung nur relativ
geringe Energiekosten anfallen.
Das erfindungsgemäße Verfahren und Vorrichtung wird vorzugsweise verwendet
für eine Unterstützung von Klima- oder Kälteanlagen, eine Kühlung von
Kältekammern, eine Erzeugung von Kaltwasser oder Kühlsohle, ein Trocknen von
Druckluft oder für einen Betrieb von Kondensatoren zur Verflüssigung von
Dämpfen und Lösemitteln.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung sowie das Verfahren werden nun anhand
einer Abbildung (Figur ) näher erläutert.
Die Figur zeigt eine Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung mit zwei
Wärmetauschern.
Ein tiefkalt verflüssigtes Gas, zum Beispiel tiefkalter verflüssigter Stickstoff wird
einem ersten Wärmetauscher 1 über eine Leitung 2 zugeführt und über eine
Leitung 3 wieder abgeführt. Im Gegenstrom dazu wird dem Wärmetauscher 1
über eine Leitung 4 ein zweites Kältemedium, beispielsweise Helium, zugeführt.
Der tiefkalte verflüssigte Stickstoff verdampft und gibt zumindest einen Teil seines
Kälteinhalts in dem Wärmetauscher 1 an das Helium ab. Der verdampfte
Stickstoff kann gegebenenfalls erwärmt werden und einer weiteren Verwendung
zugeführt werden (hier nicht dargestellt). Das abgekühlte Helium verläßt den
ersten Wärmetauscher 1 über eine Leitung 5. Die Leitung 5 steht in Verbindung
mit einem zweiten Wärmetauscher 6. Mit dem zweiten Kältemittel wird ein über
eine Leitung 7 in den Wärmetauscher 6 zugeführtes, zu kühlendes Medium, zum
Beispiel löse- oder kältemittelhaltige Abluft, abgekühlt bzw. kondensiert. Das
abgekühlte Medium wird über eine Leitung 8 aus dem zweiten Wärmetauscher
abgeführt und das erwärmte zweite Kältemittel strömt über die Leitung 4 zurück in
den ersten Wärmetauscher. Die Strömung kann mit Hilfe einer in der Leitung 4
angeordneten Armatur 9 geregelt werden. In den Kreislauf kann das zweite
Kältemittel im Bedarfsfall über eine Leitung 10 zu- oder abgeführt werden.
Durch diesen Prozeß wird der Wärmetauscher 6 nicht unmittelbar durch ein
verflüssigtes Gas wie Stickstoff gekühlt, sondern er wird durch das zweite
Kühlmedium, beispielsweise Helium, in dem Zwischenkreislauf gekühlt. Dabei
wird das zweite Kühlmedium im Zwischenkreislauf auf eine Temperatur zwischen
der Temperatur des tiefkalten verflüssigten Gases und der Temperatur des zu
kühlenden Mediums erwärmt. Das zu kühlende Medium wird vom zweiten
Kühlmedium auf eine Temperatur gekühlt, die oberhalb der Temperatur in dem
Zwischenkreislauf liegt.
Der Zwischenkreislauf wird hier durch natürliche Konvektion betrieben. Durch
eine relativ große Temperaturdifferenz zwischen dem tiefkalt verflüssigten Gas
und dem zu kühlendem Medium ergeben sich ausreichende Dichteunterschiede
im Zwischenkreislauf, um einen Antrieb durch natürliche Konvektion zu bewirken.
Durch eine Variation des Stömungswiderstandes im Zwischenkreislauf sowie der
Wärmeübertragungsverhältnisse in den Wärmetauschern 1, 6 lassen sich die
Temperaturen des zweiten Kältemediums im Zwischenkreislauf fast beliebig
einstellen. Hierdurch werden die Probleme anderer Verfahren, wie unerwünschte
Eisbildung oder lokale Unterkühlung, vermieden. Durch Zugabe oder Ablassen
des zweiten Kältemediums im Zwischenkreislauf kann dessen Dichte und damit
die Kühlleistung des Zwischenkreises geregelt werden. Durch eine Absperrung
mit Hilfe der Armatur 9 können Kälteverluste im Stillstand minimiert werden.
Claims (7)
1. Verfahren zur Kälteübertragung,
bei dem die Kälte von einem tiefkalt verflüssigten Gas als erstes
Kältemedium auf ein zu kühlendes Medium übertragen wird,
dadurch gekennzeichnet,
daß das tiefkalt verflüssigte Gas mindestens einem ersten Wärmetauscher
zugeführt wird und ein zweites Kältemedium in dem ersten Wärmetauscher
kühlt, daß das zweite Kältemedium in mindestens einem Zwischenkreislauf
mindestens einem zweiten Wärmetauscher zugeführt wird und das zu
kühlende Medium in dem zweiten Wärmetauscher kühlt, und daß das zweite
Kältemedium in dem Zwischenkreislauf durch natürliche Konvektion strömt.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der erste und/oder zweite Wärmetauscher im Gegenstrom betrieben
wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß das erste Kältemedium tiefkalter verflüssigter Stickstoff, Sauerstoff,
Argon, Wasserstoff, Methan oder Erdgas, vorzugsweise Stickstoff, ist.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß das zweite Kältemedium Helium ist.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß das zweite Kältemedium in dem zweiten Wärmetauscher ein drittes
Kältemedium kühlt, daß das dritte Kältemedium in mindestens einem
weiteren Zwischenkreislauf mindestens einem dritten Wärmetauscher
zugeführt wird und das zu kühlende Medium in dem dritten Wärmetauscher
kühlt, und daß das dritte Kältemedium in dem weiteren Zwischenkreislauf
durch natürliche Konvektion strömt.
6. Vorrichtung zur Kälteübertragung von einem tiefkalt verflüssigten Gas als
erstes Kältemedium auf ein zu kühlendes Medium mit Hilfe von
Wärmetauschern, insbesondere für die Durchführung des Verfahrens nach
Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein erster Wärmetauscher mindestens eine Zuführ- und Abführleitung
für das tiefkalt verflüssigte Gas als erstes Kältemedium und mindestens eine
Zuführ- und Abführleitung für ein zweites Kältemedium aufweist, daß der
erste Wärmetauscher durch die Zuführ- und Abführleitung für das zweite
Kältemedium mit mindestens einem zweiten Wärmetauscher verbunden ist,
und daß der zweite Wärmetauscher mindestens eine Zuführ- und
Abführleitung für das zweite Kältemedium und mindestens eine Zuführ- und
Abführleitung für das zu kühlende Medium aufweist.
7. Verwendung eines Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 5 oder einer
Vorrichtung nach Anspruch 6 eine Unterstützung von Klima- oder
Kälteanlagen, eine Kühlung von Kältekammern, eine Erzeugung von
Kaltwasser oder Kühlsohle, ein Trocknen von Druckluft oder für einen
Betrieb von Kondensatoren zur Verflüssigung von Dämpfen und Lösemitteln.
Priority Applications (2)
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DE1999140367 DE19940367A1 (de) | 1999-08-25 | 1999-08-25 | Verfahren und Vorrichtung zur Kälteübertragung |
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Family Applications (1)
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DE (1) | DE19940367A1 (de) |
WO (1) | WO2001014807A1 (de) |
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- 1999-08-25 DE DE1999140367 patent/DE19940367A1/de not_active Ceased
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WO2001014807A1 (de) | 2001-03-01 |
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