DE19939318A1 - Verfahren zur Herstellung eines mikromechanischen Bauelements - Google Patents
Verfahren zur Herstellung eines mikromechanischen BauelementsInfo
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Abstract
Die Erfindung schafft ein Verfahren zur Herstellung eines mikromechnischen Bauelements, insbesondere eines oberflächenmikromechanischen Drehratensensors, mit den Schritten: Bereitstellen eines Substrats (1) mit einer Vorderseite (VS) und einer Rückseite (RS); Bilden einer mikromechanischen Struktur (B1, B2, B3) auf der Vorderseite (VS); Aufbringen einer Schutzschicht (S) auf der mikromechanischen Struktur (B1, B2, B3) auf der Vorderseite (VS); Bilden einer mikromechanischen Struktur (B4) auf der Rückseite (RS), wobei zumindest zeitweise ein Lagern auf der mikromechanischen Struktur (B1, B2, B3) auf der Vorderseite (VS) erfolgt; Entfernen der Schutzschicht (S) auf der Vorderseite (VS); und optionelles Weiterbearbeiten der mikromechanischen Struktur (B1, B2, B3) auf der Vorderseite (VS) und/oder der mikromechanischen Struktur (B4) auf der Rückseite (RS).
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Her
stellung eines mikromechanischen Bauelements, insbesondere
eines oberflächenmikromechanischen Drehratensensors, mit
den Schritten: Bilden einer mikromechanischen Struktur auf
der Vorderseite und auf der Rückseite.
Obwohl prinzipiell auf beliebige mikromechanische Bauele
mente anwendbar, werden die vorliegende Erfindung sowie die
ihr zugrundeliegende Problematik in bezug auf diesen be
kannten oberflächenmikromechanischen Drehratensensor näher
erläutert.
Bei der Herstellung von mikromechanischen Bauelementen kann
neben der Vorderseite eines Wafers, z. B. aus Silizium, auch
die Rückseite bearbeitet werden, um eine mikromechanische
Struktur darauf zu erstellen. Wenn sich dabei auf der Vor
derseite des Wafers bereits mikromechanische Strukturen
oder Schichten befinden, können diese durch Ablegen des Wa
fers auf einer Gerätehalterung beschädigt werden bzw. durch
Partikel kontaminiert werden. Dadurch kann die Funktionsfä
higkeit des fertiggestellten Bauelements negativ beein
flusst werden.
Die DE 195 39 049 A1 betrifft ein Verfahren zur Herstellung
eines Coriolis-Drehratensensors mit federnd an einem Sub
strat aufgehängten, schwingenden Trägermassen sowie An
triebsmitteln zur Anregung einer planaren Schwingung der
Trägermassen und Auswertemitteln zum Erfassen einer Corio
lis-Beschleunigung. Es ist vorgesehen, daß die schwingenden
Trägermassen sowie die Antriebsmittel und integrierte An
schläge in einem gemeinsamen Arbeitsgang mittels Plasmaät
zens aus einem Silizium-Wafer strukturiert werden.
Im speziellen Fall des Drehratensensors, welcher aus der
DE 195 39 049 A1 bekannt ist, sind sowohl oberflächen- wie
auch volumenmikromechanische Arbeitsschritte erforderlich.
Dabei wird der Wafer für die rückwärtige Prozessierung mit
der bereits vorbehandelten Vorderseite auf Gerätehalterun
gen abgelegt. Etwa vorhandene Partikel in diesen Geräten
können an der strukturierten Oberfläche der Vorderseite
haften bleiben und bei späteren Ätzschritten auf die darun
terliegenden Schichten übertragen werden. Durch die nach
folgenden Prozeßschritte können frei bewegliche Partikel
entstehen, die in dem betreffenden mikromechanischen Bau
element ein Zuverlässigkeitsproblem darstellen.
Aus der DE 44 42 033 C2 ist ebenfalls ein Drehratensensor
bekannt, bei dessen Herstellung Vorderseiten- und Rücksei
tenprozesse an einem Halbleitersubstrat ausgeführt werden
müssen.
Fig. 4 ist eine schematische Querschnittsdarstellung eines
bekannten mikromechanischen Drehratensensors, der nach dem
üblichen Verfahren hergestellt wird.
In Fig. 4 bezeichnet Bezugszeichen 1 ein Si-Substrat, 2 ein
unteres Oxid, 3 eine vergrabene Leiterbahn aus Polysilizi
um, 4 ein oberes Oxid, 6 einen Bondrahmen aus Epitaxie-
Polysilizium, 7 ein Bondpad aus Aluminium, 9 ein Abdicht
glas bzw. Seal-Glas, 10 eine Si-Schutzkappe, 100 einen Si-
Wafer, 20 einen Schwinger, 30 eine Kammstruktur, VS eine
Vorderseite und RS eine Rückseite.
Bei der üblichen Technik werden insbesondere auf der Vor
derseite VS mikromechanische Strukturen aus der 10 µm dic
ken Schicht 6 aus Polysilizium durch Trenchen (Grabenbil
dung) und Entfernen der darunterliegenden Opferschicht
(Oxid 2, 4) freigelegt.
Auf der Rückseite erfolgt ein tiefes Ätzen in den Si-Wafer
1. Bei dem Aufbringen und Strukturieren der dazu erforder
lichen Ätzmaske ist bereits zumindest ein Teil der Vorder
seitenstrukturen bei diesem Ätzschritt Vorhanden, und der
Si-Wafer muß auf seiner Vorderseite abgelegt werden. Das
führt häufig zu Verschmutzungen und entsprechenden Ausbeu
teeinbußen.
Das erfindungsgemäße Verfahren mit den Merkmalen des An
spruchs 1 weist gegenüber dem bekannten Lösungsansatz den
Vorteil auf, daß durch eine einfache Modifikation des be
kannten Verfahrens, nämlich lediglich durch Hinzufügung ei
nes Abscheidungs- und eines Ätzprozesses, die Zuverlässig
keit und Funktionstüchtigkeit des mikromechanischen Bauele
ments wesentlich erhöht werden kann und eine Verringerung
der Partikelkontamination bei der doppelseitigen Bearbei
tung von Halbleiter-Wafern bzw. Substraten für mikromecha
nische Bauelemente erzielbar ist.
Die der vorliegenden Erfindung zugrundeliegende Idee be
steht darin, bei der Prozessierung von mikromechanischen
Strukturen durch eine temporäre Schutzschicht die Vorder
seite eines Wafers bzw. Substrats während der Rückseiten
prozessierung zu schützen und zu geeigneter Zeit wieder zu
entfernen, um so die Defektdichte zu verringern. Kern der
vorliegenden Erfindung ist also die Einführung einer
Schutzschicht auf der Vorderseite eines Substrats, die Par
tikel während der Rückseitenprozessierung aufnimmt und im
Anschluß gemeinsam mit den Partikeln rückstandsfrei und se
lektiv über den bereits deponierten Schichten bzw. Struktu
ren entfernt werden kann.
In den Unteransprüchen finden sich vorteilhafte Weiterbil
dungen und Verbesserungen des in Anspruch 1 angegebenen
Verfahrens.
Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung wird die Schutz
schicht unmittelbar nach Bilden der mikromechanischen
Struktur auf der Rückseiteseite entfernt.
Gemäß einer weiteren bevorzugten Weiterbildung wird die
Schutzschicht nach Bilden der mikromechanischen Struktur
auf der Rückseite belassen und als Zusatzmaske für das Wei
terbearbeiten der mikromechanischen Struktur auf der Vor
derseite verwendet. Dies hat den Vorteil der Ausdehnung des
Schutzes auf spätere Vorderseitenprozesse.
Gemäß einer weiteren bevorzugten Weiterbildung findet ein
Strukturieren der Schutzschicht auf der Vorderseite statt.
Gemäß einer weiteren bevorzugten Weiterbildung wird ein se
lektives Entfernen der Schutzschicht durch einen isotropen
Naß- oder Trockenätzprozeß durchgeführt. Dies hat den Vor
teil eines optimalen Lift-Off-Verhaltens.
Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen
dargestellt und in der nachfolgenden Beschreibung näher er
läutert.
Es zeigen:
Fig. 1-3 eine schematische Querschnittsdarstellung einer
Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens
in Anwendung auf einen mikromechanischen Drehra
tensensor; und
Fig. 4 eine schematische Querschnittsdarstellung des be
kannten mikromechanischen Drehratensensors, der
nach dem üblichen Verfahren hergestellt wird.
In Fig. 1 bis 3 bezeichnen gleiche Bezugszeichen wie in
Fig. 4 gleiche oder funktionsgleiche Bestandteile.
Wie in. Fig. 1 schematisch angedeutet, werden zunächst drei
mikromechanische Strukturbereiche B1, B2, B3 auf der Vor
derseite VS des Si-Wafers 1 hergestellt.
Dabei kann es sich im Zusammenhang mit Fig. 4 z. B. um fol
gende Schritte handeln.
Auf dem bereitgestellten Si-Substrat 1 findet zunächst das
Bilden der Opferschicht 2, 4 mit der darin vergrabenen
strukturierten Leiterbahnschicht 3 statt.
Dazu erfolgt ein Oxidieren des Substrats 1 zum Bilden der
ersten Oxidschicht 2 und anschließend ein Abscheiden und
Strukturieren der Leiterbahnschicht 3 auf der ersten Oxid
schicht 2. Hierauf geschieht die Abscheidung der zweiten
Oxidschicht 4 auf der strukturierten Leiterbahnschicht 3
und der umgebenden ersten Oxidschicht 2.
Dann erfolgt die Abscheidung einer Schutzschicht S auf den
vorderseitigen Strukturbereichen B1, B2, B3, welche vorlie
gend eine Aluminiumschicht mit einer Dicke im Mikrometerbe
reich ist.
Eine Schutzschicht, welche zweckmäßigerweise verwendbar
ist, sollte die folgenden Eigenschaften aufweisen:
- - Temperaturstabilität bis zur höchsten Temperatur bei der Rückseitenprozessierung, beispielsweise üblicherweise 350
- - keine Kontamination des Prozesses und der darin ver wendeten Anlagen oder des Substrats durch die Schutz schicht;
- - selektive Entfernbarkeit nach Abschluß der Rückseiten prozessessierung gegenüber den bereits auf dem Wafer be findlichen Schichten;
- - isotrope Entfernbarkeit, um die Partikelentfernbarkeit durch den Lift-Off zu gewähreisten.
Im vorliegenden Fall des Drehratensensors wird der Wafer im
Rückseitenprozeß bis auf 350°C erwärmt. Als Material bietet
sich daher Aluminium für die Schutzschicht S an, das kompa
tibel zu IC-Prozessen ist. Außerdem ist es ein sehr dukti
les Material, das mechanische Belastungen durch das Hand
ling der Wafer aufnimmt, z. B. Kratzer, und die darunterlie
genden Schichten effektiv schützt. Weiterhin ist es selek
tiv gegenüber den sich auf dem Wafer befindlichen Schichten
entfernbar (hier Polysilizium, Oxid, Nitrid).
Dann erfolgt das Maskieren mittels einer Maske M sowie an
schließend das Ätzen der Rückseite des Si-Wafers 1, wobei
zumindest zeitweise ein Lagern auf der mikromechanischen
Struktur B1, B2, B3 auf der Vorderseite VS erfolgt.
Hierbei kann es aufgrund der Schutzschicht S zu keinen Be
schädigungen kommen.
Nach der Prozessierung der Rückseite und Fertigstellung der
rückseitigen mikromechanischen Struktur B4 kann die Schutz
schicht S vorzugsweise in einem Naßätzverfahren entfernt
werden, wobei Partikel auf der Oberfläche unterätzt und ab
gehoben werden, d. h. durch einen Lift-Off entfernt werden.
Dazu kann auch ein Trockenätzverfahren verwendet werden,
jedoch sollte das Ätzverfahren vorzugsweise isotrop wirken,
um zu gewährleisten, daß die Schutzschicht S vollständig
entfernt wird.
Darauf erfolgen das Bilden des Kontaktlochs und das Bilden
des Bondpadsockels in an sich bekannter Art und Weise, näm
lich durch Ätzen des Kontaktlochs, Abscheiden einer Epita
xie-Polysiliziumschicht, Abscheiden und Strukturieren einer
Bondpad-Metallschicht und Strukturieren der Epitaxie-
Polysiliziumschicht zum Bilden des Bondpadsockels. Dabei
kann im übrigen auch eine anders als durch Epitaxie abge
schiedene Polysiliziumschicht verwendet werden.
Dabei werden beim Strukturieren der Epitaxie-Polysilizium
schicht gleichzeitig mit dem Bondpadsockel 11 die (in Fig.
4 gezeigte) Sensorkammstruktur 30 und die Sensorsockel
struktur 6 gebildet.
Schließlich erfolgt das Ätzen der Opferschicht 2, 4, wo
durch die Sensorkammstruktur 30 mit Ausnahme des Veranke
rungsbereichs freihängend gemacht wird, sowie das Anbringen
der Sensorkappe 10 auf der Sensorsockelstruktur 6, was in
der in Fig. 4 gezeigten Struktur resultiert.
Obwohl die vorliegende Erfindung vorstehend anhand eines
bevorzugten Ausführungsbeispiels beschrieben wurde, ist sie
darauf nicht beschränkt, sondern auf vielfältige Weise mo
difizierbar.
Insbesondere läßt sich die erfindungsgemäße Schutzschicht
nicht nur auf mikromechanische Drehratensensoren anwenden,
sondern beliebige mikromechanische Bauelemente. Die Wahl
der Materialien für die einzelnen Schichten ist nicht auf
die angegebenen Materialien beschränkt. Insbesondere ist
die Erfindung nicht nur für Siliziumbauelemente, sondern
auch für Bauelemente aus anderen mikromechanischen Materia
lien verwendbar.
Auch kann die Schutzschicht länger als bis zur Fertigstel
lung der rückseitigen Struktur auf der Vorderseite des Sub
strats verbleiben und sogar als Zusatzmaske für weitere
Vorderseitenprozeßschritte verwendet werden.
1
Si-Substrat
2
unteres Oxid
3
vergrabene Leiterbahn aus Polysilizium
4
obere Oxid
6
Bondrahmen aus Epitaxie-Polysilizium
7
Bondpad aus Aluminium
9
Abdichtglas bzw. Seal-Glas
10
Si-Schutzkappe
100
Si-Wafer
20
Schwinger
30
Kammstruktur
VS, RS Vorderseite, Rückseite
S Schutzschicht
B1-B4 mikromechanische Strukturelemente
VS, RS Vorderseite, Rückseite
S Schutzschicht
B1-B4 mikromechanische Strukturelemente
Claims (5)
1. Verfahren zur Herstellung eines mikromechanischen Bau
elements, insbesondere eines oberflächenmikromechanischen
Drehratensensors, mit den Schritten:
Bereitstellen eines Substrats (1) mit einer Vorderseite (VS) und einer Rückseite (RS);
Bilden einer mikromechanischen Struktur (B1, B2, B3) auf der Vorderseite (VS);
Aufbringen einer Schutzschicht (S) auf der mikromechani schen Struktur (B1, B2, B3) auf der Vorderseite (VS);
Bilden einer mikromechanischen Struktur (B4) auf der Rück seiteseite (RS), wobei zumindest zeitweise ein Lagern auf der mikromechanischen Struktur (B1, B2, B3) auf der Vorder seite (VS) erfolgt;
Entfernen der Schutzschicht (S) auf der Vorderseite (VS); und
optionelles Weiterbearbeiten der mikromechanischen Struktur (B1, B2, B3) auf der Vorderseite (VS) und/oder der mikrome chanischen Struktur (B4) auf der Rückseiteseite (RS).
Bereitstellen eines Substrats (1) mit einer Vorderseite (VS) und einer Rückseite (RS);
Bilden einer mikromechanischen Struktur (B1, B2, B3) auf der Vorderseite (VS);
Aufbringen einer Schutzschicht (S) auf der mikromechani schen Struktur (B1, B2, B3) auf der Vorderseite (VS);
Bilden einer mikromechanischen Struktur (B4) auf der Rück seiteseite (RS), wobei zumindest zeitweise ein Lagern auf der mikromechanischen Struktur (B1, B2, B3) auf der Vorder seite (VS) erfolgt;
Entfernen der Schutzschicht (S) auf der Vorderseite (VS); und
optionelles Weiterbearbeiten der mikromechanischen Struktur (B1, B2, B3) auf der Vorderseite (VS) und/oder der mikrome chanischen Struktur (B4) auf der Rückseiteseite (RS).
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Schutzschicht (S) unmittelbar nach Bilden der mikrome
chanischen Struktur (B4) auf der Rückseiteseite (RS) ent
fernt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Schutzschicht (S) nach Bilden der mikromechanischen
Struktur (B4) auf der Rückseiteseite (RS) belassen wird und
als Zusatzmaske für das Weiterbearbeiten der mikromechani
schen Struktur (B1, B2, B3) auf der Vorderseite (VS) ver
wendet wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3, gekennzeichnet durch den
Schritt des Strukturierens der Schutzschicht (S) auf der
Vorderseite (VS).
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, ge
kennzeichnet durch den Schritt des selektiven Entfernens
der Schutzschicht (S) durch einen isotropen Naß- oder Troc
kenätzprozeß.
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JP2001105399A (ja) | 2001-04-17 |
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