DE19939180A1 - Zylindrischer Behälter sowie Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung eines zylindrischen Behälters - Google Patents
Zylindrischer Behälter sowie Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung eines zylindrischen BehältersInfo
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Abstract
Es wird zunächst ein zylindrischer Behälter mit einem Mantel vorgeschlagen, der wenigstens teilweise aus einem Blechband besteht, das wendelförmig gewickelt ist, so daß die seitlichen Randbereiche des Blechbandes an einer wendelförmig verlaufenden Stoßstelle aneinandergrenzen. Erfindungsgemäß sind die Randbereiche (20, 21) des Blechbandes (3) an der Stoßstelle (24) jeweils zu einer Seite hin abgewinkelt, wobei das Blechband (3) in der Umgebung der Stoßstelle der abgewinkelten Randbereiche (20, 21) verschweißt ist. Des Weiteren wird ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Herstellung eines solchen Behälters vorgeschlagen.
Description
Die Erfindung betrifft einen zylindrischen Behälter nach dem
Oberbegriff des Anspruchs 1 sowie ein Verfahren und eine
Vorrichtung zur Herstellung eines zylindrischen Behälters
gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 9 bzw. 20.
Zylindrische Behälter und Verfahren zu deren Herstellung sind
in vielfältigen Ausführungsformen bereits bekannt geworden.
In der deutschen Offenlegungsschrift DE 19 36 021 wird ein
zylinderisches Silo beschrieben, das aus einem Blechband
besteht, das wendelförmig gewickelt ist, wobei die einander
benachbarten Ränder des Bandes jeweils nach der gleichen
Seite abgewinkelt und durch Falzen miteinander verbunden
sind.
Silos in dieser Ausführungsart lassen sich aus
vergleichsweise dünnem Blech herstellen, da die Falzung für
eine Aussteifung des Silomantels sorgt.
Mittlerweile werden derartig aufgebaute Behälter,
beispielsweise in Bereichen der Industrie, der kommunalen und
industriellen Abwasserbehandlung und der Landwirtschaft,
eingesetzt. Um eine ausreichende Dichtigkeit des wendelförmig
verlaufenden Falzes zu erreichen, wird jedoch für viele
Anwendungsgebiete vor der Falzung zwischen entsprechend
vorbereitete Randbereiche eines Blechbandes eine
Dichtungsmasse eingebracht, die sich beim Falzvorgang
zwischen die Blechteile legt und die Stoßstelle abdichtet.
Trotz Verwendung einer Dichtungsmasse besteht jedoch der
Nachteil, daß eine Bekeimung der Behälterinnenwand
insbesondere an der Stoßstelle des Blechbandes sich nicht
vermeiden lässt und daher für solche Behälter der Einsatz im
Trinkwasserbereich sowie in der Getränkeindustrie weitgehend
verschlossen ist.
Im Bereich der Getränkeindustrie besteht in diesem
Zusammenhang bspw. das Problem, dass gängige Dichtungsmassen
einer Sterilisation mit z. B. Heißdampf bei einer Temperatur
von 110°C nicht standhalten bzw. beim Reinigen mit einem
Hochdruckreiniger sich ablösen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen zylindrischen
Behälter mit einem aus einem Blechband gewendelten Mantel
bereitzustellen, der bei vergleichbarer Stabilität einen
Einsatz in Bereichen zuläßt, z. B. im Trinkwasserbereich oder
in der Getränkeindustrie, in welcher weitgehende Keimfreiheit
gefordert ist.
Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruchs 1,
Anspruch 9 bzw. des Anspruchs 20 gelöst. In den
Unteransprüchen sind vorteilhafte und zweckmäßige
Weiterbildungen der Erfindung angegeben.
Die Erfindung geht zunächst von einem zylindrischen Behälter
mit einem Mantel aus, der wenigstens teilweise aus einem
Blechband besteht, das wendelförmig gewickelt ist, so dass
die seitlichen Randbereiche des Blechbandes an einer
wendelförmig verlaufenden Stoßstelle aneinandergrenzen. Der
Kern der Erfindung liegt nun darin, dass die Randbereiche des
Blechbandes an der Stoßstelle jeweils zu einer Seite hin
abgewinkelt sind und dass das Blechband in der Umgebung der
Stoßstelle der abgewinkelten Randbereiche verschweißt ist.
Durch diese Vorgehensweise werden verschiedene Vorteile
erreicht. Zunächst kann eine hundertprozentige Dichtigkeit
der Stoßstelle durch den Schweißvorgang gewährleistet werden.
Des Weiteren weist die Behälterinnenwand eine Oberfläche auf,
durch welche sich eine Bekeimung im Wesentlichen ausschließen
lässt. Darüber hinaus wird durch die abgewinkelten Bereiche
eine Versteifung des Behältermantels erreicht, so dass sich
vergleichsweise dünnwandige Bleche einsetzen lassen. Durch
die Verschweißung wird zudem die Zugfestigkeit des Mantels an
der Stoßstelle im Vergleich zu einem Falz mit Dichtung um ein
Vielfaches gesteigert. Die Vorzüge der Erfindung können auch
aus der Perspektive betrachtet werden, dass durch die
abgewinkelten Randbereiche eine Verschweißung der Stoßstelle
möglich wird, ohne die Stoßstelle durch Vorarbeiten
vorbereiten zu müssen, weder durch aufwendiges Schleifen noch
durch sonstige zeitintensive Vorgänge zur Anbringung einer
Fase.
Um eine möglichst spaltfreie Innenwandung zu erreichen, wird
im Weiteren vorgeschlagen, dass die Randbereiche des
Blechband zur Mantelaußenseite abgewinkelt sind und das
Blechband in der Umgebung der Stoßstelle auf der
Mantelinnenseite verschweißt ist.
In einer besonders bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung
ist wenigstens ein Randbereich des Blechbandes zur Ausbildung
eines Falzes mehrfach abgewinkelt. Durch diese Maßnahme wird
eine weitere Aussteifung des Behältermantels erreicht.
Zusätzlich werden Außenkanten der abgewinkelten Randbereiche
des Blechbandes bei der Falzung abgedeckt, so dass
insbesondere eine Verletzungsgefahr durch scharfe abstehende
Kanten vermieden werden kann.
In einer weiteren besonders vorteilhaften Ausgestaltung der
Erfindung ist zur Ausbildung eines Falzes ein abgewinkelter
Randbereich breiter als der gegenüberliegende abgewinkelte
Randbereich, wobei der breitere Randbereich den schmäleren,
gegenüberliegenden Randbereich umgreift. Auf diese Weise
lässt sich ein besonders einfacher Falz realisieren, mit
welchem im Vergleich zu einem regelmäßig verwendeten
Doppelfalz deutlich weniger Blechbandmaterial notwendig wird.
Ein derartig "vereinfachter" Falz ist jedoch nur in der
Kombination mit der zusätzlichen Verschweißung des Falzes
möglich. Denn ohne die zusätzliche Verschweißung würde ein
einfacher Falz keine ausreichende Belastbarkeit aufweisen und
könnte insbesondere keine Horizontalkräfte aufnehmen.
In einer weiteren besonders vorteilhaften Ausgestaltung der
Erfindung liegen die abgewinkelten Randbereiche des
Blechbandes wenigstens im Bereich der vom Blechrand nach
außen betrachtet ersten Knickstelle aneinander, wodurch eine
Kehle gebildet wird, die verschweißt ist. In diesem
Zusammenhang ist es im Weiteren vorteilhaft, wenn die ersten
Knickstellen und damit die nicht abgewinkelten Abschnitte des
Blechbandes miteinander fluchten. Auf diese Weise kann eine
über die Behälterhöhe im Wesentlichen gleichmäßige glatte
Oberfläche auf der Mantelinnenseite des Behälters erzielt
werden.
Vorzugsweise sind die abgewinkelten Bereiche an der ersten
Knickstelle ungefähr 90° zur Mantelwandung ausgerichtet.
Um eine rationelle Fertigung des Behältermantels zu
erreichen, wird im Weiteren vorgeschlagen, dass der Mantel
aus einem durchgehenden Blechband besteht.
Bei einem erfindungsgemäßen Verfahren zur Herstellung eines
zylindrischen Behälters mit einem Mantel, der wenigstens
teilweise aus einem Blechband besteht, das wendelförmig
gewickelt ist, so dass die seitlichen Randbereiche des
Blechbandes an einer wendelförmig verlaufenden Stoßstelle
aneinandergrenzen, liegt der Kerngedanke darin, dass
gegenüberliegende Randbereiche des Blechbandes jeweils zu
einer Seite abgewinkelt werden und das Blechband in der
Umgebung der Stoßstelle der abgewinkelten Randbereiche
verschweißt wird. Aggregate zur Durchführung der
Verschweißung lassen sich dabei in vorteilhafter Weise mit
Vorrichtungen kombinieren, die die Randbereiche des
Blechbandes abwinkeln. Derartige Aggregate und Vorrichtungen
lassen sich beispielsweise transportabel gestalten, so dass
Behälter z. B. mit einem Durchmesser von bis zu 50 m am
späteren Einsatzort aufgebaut werden können. Ein Transport
der Behälter bei einer Werkstattfertigung wäre nur auf dem
Luftweg möglich, was sich negativ auf die Herstellungskosten
eines Behälters auswirkt.
In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung des Verfahrens
werden die gegenüberliegenden Randbereiche des Blechbandes
zunächst so abgewinkelt, dass sie aufeinander liegen.
Anschließend wird die Stoßstelle im Bereich einer vom
Blechband nach außen betrachtet ersten Knickstelle eines
abgewinkelten Randbereichs verschweißt. Zur Erzielung einer
möglichst ebenen Innenfläche des Behältermantels über seine
Höhe ist es im Weiteren bevorzugt, wenn die
gegenüberliegenden Randbereiche des Blechbandes so
verschweißt werden, dass die nicht abgewinkelten Abschnitte
des Blechbandes miteinander fluchten. Dabei ist es bevorzugt,
wenn die Verschweißung an der Mantelinnenseite erfolgt und
die Randbereiche nach außen abgewinkelt werden.
Um einen einfachen Falz zu erhalten, ist es im Weiteren
bevorzugt, wenn in einem Vorfalzprozess ein Randbereich
des Blechbandes miteinander fluchten. Dabei ist es bevorzugt,
wenn die Verschweißung an der Mantelinnenseite erfolgt und
die Randbereiche nach außen abgewinkelt werden.
Um einen einfachen Falz zu erhalten, ist es im Weiteren
bevorzugt, wenn in einem Vorfalzprozess ein Randbereich
breiter abgewinkelt wird als der gegenüberliegende
abgewinkelte Randbereich des Blechbandes.
Um für einen auszuführenden Schweißvorgang eine einfache und
exakte Positionierung der Randbereiche zueinander zu
ermöglichen, wird im Weiteren vorgeschlagen, daß der über den
schmäleren gegenüberliegenden abgewinkelten Randbereich
überstehende Anteil des breiteren abgewinkelten Randbereichs
wenigstens nochmals derart abgewinkelt wird, dass ein
Anschlag für die Außenkante des schmäleren Randbereichs
entsteht. Dies stellt somit eine Vorfalzung dar, die
gleichzeitig eine Positionierhilfe für das Blechband vor der
Verschweißung bereitstellt. Nach erfolgter Verschweißung des
Blechbandes an der Stoßstelle der gegenüberliegenden
Randbereiche im Bereich einer ersten Knickstelle kann der
breitere abgewinkelte Randbereich um die Außenkante des
gegenüberliegenden schmäleren abgewinkelten Randbereichs zur
Vervollständigung des Falzes umgeschlagen werden. Insgesamt
ist der Verschweiß- und Falzvorgang so zu verstehen, dass die
wendelförmige Stoßstelle in einem bestimmten Abschnitt
fertiggestellt wird, während in einem davor liegenden
Abschnitt erst die Vorfalzung und dann die Verschweißung
stattfindet.
Alternativ ist es auch möglich, zunächst die
gegenüberliegenden Randbereiche vorzugsweise in einem
Abschnitt vollständig zu falzen und im Anschluss daran, die
Verschweißung dieses Abschnitts durchzuführen.
Beim Abwinkeln und Verschweißen der Randbereiche wird
vorzugsweise auf Stützrollen drehbar gelagert.
Um beim Verschweißvorgang der Randbereiche eine hohe
Geschwindigkeit zu erzielen, wird im Weiteren vorgeschlagen,
dass zum Verschweißen ein Metall-Aktivgas (MAG)-
Schweißverfahren zum Einsatz kommt, bei welchem zwei
Drahtelektroden bspw. von einer Drahtspule zugeführt werden.
Um eine rationelle Fertigung eines insbesondere Großbehälters
an Ort und Stelle zu ermöglichen, wird schließlich
vorgeschlagen, dass das Blechband von einer Blechrolle
abgewickelt, anschließend vorgefalzt, geschweißt und dann
fertiggefalzt wird.
Eine erfindungsgemäße Vorrichtung zu Herstellung eines
Behältermantels zeichnet sich dadurch aus, dass eine
vorzugsweise mehrsegmentige Vorfalzeinheit, eine vorzugsweise
mehrsegmentige Fertigfalzeinheit und im Bereich der
Fertigfalzeinheit ein Schweißaggregat vorgesehen ist. Um eine
besonders gleichmäßige und homogene Schweißnaht an der
Stoßstelle der Blechbandrandbereiche zu erhalten, wird im
Weiteren vorgeschlagen, dass das Schweißaggregat ein
Schweißstativ umfasst, welches zwischen den Segmenten der
Fertigfalzeinheit angeordnet ist. Um dem entstehenden
Behältermantel zu ermöglichen, sich an den Arbeitsstationen
vorbei in die Höhe zu schrauben, wird über dies
vorgeschlagen, dass ein Gerüst vorgesehen ist, auf welchem
bzw. an welchem der aufzubauende Behältermantel drehbar
gelagert ist.
Für eine einfache Blechbandzuführung wird schließlich
vorgeschlagen, dass zwischen Vorfalzeinheit und
Fertigfalzeinheit ein Regelorgan zur Regelung der Abwickel-
und Vorfalzgeschwindigkeit des Blechbandes von einer
Bandrolle vorgesehen ist.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen
dargestellt und unter Angabe weiterer Vorteile und
Einzelheiten näher erläutert.
Es zeigen
Fig. 1 einen teilweise fertiggestellten
Behältermantel von der Seite,
Fig.2 eine Anordnung zur Herstellung eines
Behältermantels gemäß Fig. 1 in einer
schematischen Darstellung in Draufsicht,
Fig. 3a einen Bereich des Behältermantels gemäß des
Ausschnitts X in Fig. 1 in einer vergrößerten
geschnittenen Teilansicht dargestellt,
Fig. 3b ein Bereich des Behältermantels gemäß einem
der Ausschnitts Y in Fig. 1 in einer
vergrößerten geschnittenen Teilansicht
dargestellt und
Fig. 4a und b ein Regelorgan zur Nachführung eines
Blechbandes in einer vergrößerten
schematischen Seitenansicht und Draufsicht
abgebildet.
In Fig. 2 ist eine Vorrichtung 1 zur Herstellung eines
Behältermantels mit einem teilweise gefertigten
Behältermantel 2 abgebildet. Der Behältermantel 2 besteht aus
einem Blechband 3, das von einer Bandrolle 4 abgewickelt und
mittels der Vorrichtung 1 zur Herstellung des Behältermantels
wendelförmig gemäß Fig. 1 aufgebaut wird.
Dazu wird das Blechband 3 zunächst in eine Einheit 5 mit
Vorfalzrollen eingefädelt und über ein Regelorgan 6 einer
Einheit 7 mit Fertigfalzrollen und einem Schweißaggregat 8
zugeführt.
Der Krümmungsradius des Blechbandes 3, durch welchen der
spätere Durchmesser des Behältermantels bestimmt wird, lässt
sich über die Vorfalzeinheit 5 und die Fertigfalzeinheit 7
durch eine entsprechende Winkeleinstellung ihrer Segmente 9
und 10 einstellen.
Der sich aufbauende Behältermantel 2 wird von einem am Umfang
angeordneten Gerüst 11 mit Gerüstabschnitten 11a und lib
sowie Führungsrollen 12 bei einer Drehung gestützt und
geführt. Das Schweißaggregat 8 umfasst ein Schweißstativ 13,
an welchem ein Brennerelement 14 angeordnet ist, sowie einen
mit dem Behältermantel 2 in elektrischer Verbindung stehender
Schleifkontakt 15 zur Bereitstellung eines elektrischen
Messepotentials und hier beispielhaft zwei
Schweißbasisstationen 16, 17. Das Schweißstativ 13 und die
Fertigfalzeinheit 7 sind zur Erzielung einer gleichmäßigen
Schweißnaht erschütterungsfrei auf einer Bodenplatte
aufgestellt.
Die Vorfalzeinheit 5, das Regelorgan 6, die
Fertigfalzeinheit 7 sowie das Schweißaggregat 8 stehen mit
einer nicht dargestellten Steuereinheit zu deren gemeinsamen
Regelung und/oder Steuerung in Verbindung.
Beim Aufbau eines Behältermantels wird zunächst ein Teil des
Blechbandes 3 von der Bandrolle 4 abgewickelt und in die
Vorfalzeinheit 5 eingefädelt, deren Segmente 9 auf den
gewünschten Krümmungsradius eingestellt sind. Während einer
ersten vollen Umdrehung des Blechbandes 3, also der Strecke
des späteren Behältermantelumfangs, wird zunächst nur der in
Aufbaurichtung betrachtet obere Rand des Blechbandes 3
entsprechend eines abgewinkelten Bereichs 20 gemäß Fig. 3a
abgewinkelt. Ist eine volle Umdrehung erreicht, werden beide
Seiten des Blechbandes 3 vorgefalzt, so dass ein oberer
Randbereich 20 und ein entsprechend dazu passender unterer
Randbereich 21 entsteht. Am Eingang der Fertigfalzeinheit
liegen die Randbereiche 20 und 21 dann gemäß Fig. 3a
aufeinander.
Wie in Fig. 2 beispielhaft dargestellt, ist nach dem in
Vorschubrichtung des Blechbandes 3 (siehe Pfeil) zweiten
Segment 10 der Fertigfalzeinheit 7 das Schweißstativ 13 mit
Brennerelement 14 positioniert, um die in Fig. 3a durch die
aufeinander liegenden Randbereiche 20 und 21 gebildete Kehle
22 mit einer Schweißnaht 23 (s. Fig. 3b) zu versehen. In Fig.
1 sind am Behältermantel 2 die Positionen für die in Fig. 3a
und 3b dargestellten Fertigungszustände der Blechränder des
Blechbandes 3 an der Stoßstelle 24 durch Großbuchstaben X und
Y symbolisiert.
Nach der Verschweißung der Kehle 22 zwischen dem zweiten und
dritten Segment der Fertigfalzeinheit 7 wird durch die in
Bandvorschubrichtung nachgeordneten Segmente 10 der untere
Randbereich des Blechbandes 3, der zur Bildung eines
Anschlags bereits rechtwinklig abgewinkelt wurde, um die
Vorderkante 25 des einfach rechtwinklig umgebogenen oberen
Randbereichs 20 des Blechbandes 3 gemäß Fig. 3b umgeschlagen.
Die hierdurch erhaltene abgerundete Außenkante des Falzes
führt nicht nur zu einer Herabsetzung der Verletzungsgefahr,
sondern dient vor allem der Aussteifung des Behältermantels,
insbesondere der Erhöhung seiner Ringstabilität. Durch die
angebrachte Schweißnaht 23 wird die Zugspannungsbelastbarkeit
der Stoßstelle 24 im Vergleich zu einer sonst üblichen
Doppelfalz (nicht dargestellt) um ein Vielfaches erhöht. Im
Weiteren wird es durch die Verschweißung der Kehle 22
möglich, einen wie in Fig. 3b vereinfachten Falz zu
verwenden, wodurch sich im Vergleich zu einem sonst üblichen
Doppelfalz eine erhebliche Materialersparnis erreichen lässt.
Bei einer Blechbandbreite von 500 mm kann beispielsweise im
Vergleich zu einem Doppelfalz 16% Blechmaterial eingespart
werden.
Durch die Schweißnaht 23 lässt sich außerdem eine besonders
gleichmäßige Oberfläche der Innenwand des Behältermantels
erreichen, die den Behälter insbesondere für
Anwendungsgebiete prädestiniert, in welchen eine weitgehende
Keimfreiheit gefordert ist, z. B. in der Getränkeindustrie
oder im Bereich der Trinkwasserversorgung.
Beim Aufbau des Behälters schraubt sich der entstehende
Behältermantel 3 mit vorgegebener Geschwindigkeit, ausgehend
von den stationären Falz- und Schweißmitteln, bis zum
Erreichen einer gewünschten Behältermantelhöhe von unten nach
oben in der Höhe. Die Vorschubgeschwindigkeit des Blechbandes
3 wird von der Fertigfalzeinheit vorgegeben, wobei das
Regelorgan 6 die Nachführung des Blechbandes 3 von der
Bandrolle 4 regelt.
Dieser Vorgang lässt sich am einfachsten durch die Fig. 4a
und b erklären. Das Regelorgan 6 umfasst eine Grundplatte 30,
auf welcher zwei Sensorelemente 31 und 32 befestigt sind. Das
Blechband 3 wird zwischen den Sensorelementen 31 und 32
geführt. Wird das äußere Sensorelement 32, z. B. ein
Endschalter, durch das Band bedient, steht der Antrieb der
Vorfalzeinheit 5 und nur die Fertigfalzeinheit 7 ist in
Betrieb. Sobald jedoch das innere Sensorelement 31, z. B.
auch ein Endschalter, vom Blech 3 erreicht wird, schaltet
sich die Vorfalzeinheit 5 wieder zu, bis das Blechband 3 in
den Bereich des äußeren Sensorelements 32 nachgeführt ist.
Mit Hilfe dieses Herstellungsverfahrens ist es möglich, am
späteren Aufstellungsort des Behälters den Behälter und
insbesondere die Behälterwand aufzubauen. Denn die zur
Herstellung notwendigen Aggregate sind transportabel
ausführbar, so daß eine Werkstattfertigung nicht zwingend
notwendig ist.
1
Vorrichtung zur Herstellung eines
Behältermantels
2
Behältermantel
3
Blechband
4
Bandrolle
5
Vorfalzeinheit
6
Regelorgan
7
Fertigfalzeinheit
8
Schweißaggregat
9
Segment der Vorfalzeinheit
10
Segment der Fertigfalzeinheit
11
Gerüst
11
a,
11
b Gerüstabschnitt
12
Führungsrollen
13
Schweißstativ
14
Brennerelement
15
Schleifkontakt
16
Schweißbasisstation
17
Schweißbasisstation
20
oberer Randbereich
21
unterer Randbereich
22
Kehle
23
Schweißnaht
24
Stoßstelle
25
Außenkante
30
Grundplatte
31
Sensorelement
32
Sensorelement
Claims (23)
1. Zylindrischer Behälter mit einem Mantel, der wenigstens
teilweise aus einem Blechband besteht, das wendelförmig
gewickelt ist, so dass die seitlichen Randbereiche des
Blechbandes an einer wendelförmig verlaufenden Stoßstelle
aneinandergrenzen, dadurch gekennzeichnet, dass die
Randbereiche (20, 21) des Blechbandes (3) an der Stoßstelle
(24) jeweils zu einer Seite hin abgewinkelt sind und dass das
Blechband (3) in der Umgebung der Stoßstelle (24), der
abgewinkelten Randbereiche (20, 21) verschweißt ist.
2. Behälter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass
die Randbereiche (20, 21) des Blechbandes (3) zur
Mantelaußenseite abgewinkelt sind und das Blechband (3) in
der Umgebung der Stoßstelle (24) auf der Mantelinnenseite
verschweißt ist.
3. Behälter nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
dass wenigstens ein Randbereich (21) des Blechbandes (3) zur
Ausbildung eines Falzes mehrfach abgewinkelt ist.
4. Behälter nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass zur Ausbildung eines Falzes ein
abgewinkelter Randbereich (21) breiter als der
gegenüberliegende Randbereich (20) ist und der breitere
Randbereich (21) den schmäleren gegenüberliegenden
Randbereich (20) umgreift.
5. Behälter nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die abgewinkelten Randbereiche
(20, 21) des Blechbandes wenigstens im Bereich der vom
Blechband (3) nach außen betrachtet ersten Knickstelle
aneinander liegen und die durch die aneinander liegenden
Randbereiche gebildete Kehle (22) verschweißt ist.
6. Behälter nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die ersten Knickstellen der
abgewinkelten Randbereiche und damit auch die nicht
abgewinkelten Abschnitte des Blechbandes (3) miteinander
fluchten.
7. Behälter nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die abgewinkelten Randbereiche
(20, 21) an der ersten Knickstelle ungefähr 90° zur
Mantelwandung ausgerichtet sind.
8. Behälter nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass der Mantel aus einem
durchgehenden Blechband (3) besteht.
9. Verfahren zur Herstellung eines zylindrischen Behälters
nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1, dadurch gekennzeichnet,
dass gegenüberliegende Randbereiche (20, 21) des Blechbandes
jeweils zu einer Seite abgewinkelt werden und das
Blechband (3) in der Umgebung der Stoßstelle (24) der
abgewinkelten Randbereiche (20, 21) verschweißt wird.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass
die gegenüberliegenden Randbereiche (20, 21) des
Blechbandes (3) zunächst so abgewinkelt werden, dass sie
aufeinander liegen und dass anschließend das Blechband an der
Stoßstelle (24) im Bereich einer vom Blechband (3) nach außen
betrachtet ersten Knickstelle eines abgewinkelten Bereichs
(20, 21) verschweißt wird.
11. Verfahren nach Anspruch 9 oder 101 dadurch
gekennzeichnet, dass die gegenüberliegenden Randbereiche (20,
21) des Blechbandes (3) so verschweißt werden, dass die nicht
abgewinkelten Abschnitte des Blechbandes (3) miteinander
fluchten.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 11, dadurch
gekennzeichnet, dass die Randbereiche (20, 21) zur
Mantelaußenseite abgewinkelt werden und die Verschweißung auf
der Mantelinnenseite erfolgt.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 12, dadurch
gekennzeichnet, dass ein Randbereich (21) breiter abgewinkelt
wird als der gegenüberliegende Randbereich (20) des
Blechbandes.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 13, dadurch
gekennzeichnet, dass der über den schmäleren
gegenüberliegenden abgewinkelten Randbereich (20)
überstehende Anteil des breiteren abgewinkelten
Randbereichs (21) wenigstens nochmals derart abgewinkelt
wird, dass ein Anschlag für die Außenkante (25) des
schmäleren Randbereichs (20) entsteht.
15. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 14, dadurch
gekennzeichnet, dass nach erfolgter Verschweißung des
Blechbandes (3) an der Stoßstelle (24) der gegenüberliegenden
Randbereiche der breitere abgewinkelte Randbereich (21) um
die Außenkante (25) des gegenüberliegenden schmäleren
Randbereichs (20) zur Ausbildung eines Falzes umgeschlagen
wird.
16. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 15, dadurch
gekennzeichnet, dass die gegenüberliegenden Randbereiche
zunächst fertig gefalzt werden und im Anschluß daran die
Verschweißung des Blechbandes (3) an der Stoßstelle (24)
erfolgt.
17. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 16, dadurch
gekennzeichnet, dass die Verschweißung an der Stoßstelle (24)
in einer Kehle (22) erfolgt, die durch parallel verlaufende
Abschnitte der abgewinkelten Randbereich (20, 21) nach der
ersten Knickstelle gebildet wird.
18. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 17, dadurch
gekennzeichnet, dass der Schweißprozess ein Metall-Aktivgas
(MAG)-Prozess ist, bei dem zwei Drahtelektroden zugeführt
werden.
19. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 18, dadurch
gekennzeichnet, dass das Blechband (3) von einer
Blechrolle (4) abgewickelt, vorgefalzt und dann fertig
gefalzt wird.
20. Vorrichtung zur Herstellung eines Behälters nach einem
der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass eine
Vorfalzeinheit, eine Fertigfalzeinheit und im Bereich der
Fertigfalzeinheit ein Schweißaggregat (8) vorgesehen ist.
21. Vorrichtung nach Anspruch 20, dadurch gekennzeichnet,
dass das Schweißaggregat (8) ein Schweißstativ umfaßt, das
zwischen Segmenten der Fertigfalzeinheit angeordnet ist.
22. Vorrichtung nach Anspruch 20 oder 21, dadurch
gekennzeichnet, dass ein Gerüst vorgesehen ist, auf bzw. an
welchem ein aufzubauender Behältermantel (3) drehbar gelagert
ist.
23. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 20 bis 22, dadurch
gekennzeichnet, dass zwischen Vorfalzeinheit (5) und
Fertigfalzeinheit (7) ein Regelorgan (6) zur Regelung der
Abwickelgeschwindigkeit des Blechbandes (3) von einer
Bandrolle (4) vorgesehen ist.
Priority Applications (1)
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