Gebiet der Erfindung
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Drehwinkelverstellung einer Noc
kenwelle gegenüber der Kurbelwelle eines Verbrennungsmotors, insbesondere
nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Hintergrund der Erfindung
Schnelllaufende Ottomotoren besitzen einen großen nutzbaren Drehzahlbe
reich. Dabei ist es schwierig, für die Ventilsteuerzeiten einen Kompromiß zu
finden, der hohe Mitteldrücke im oberen Drehzahlbereich mit einem sicheren
Motorstart sowie einem runden niedrigen Leerlauf verbindet. Ein Weg, der sich
insbesondere für Ottomotoren mit getrennten Nockenwellen für die Einlaß- und
Auslaßventile anbietet, sind gegenläufig arbeitende Vorrichtungen zur Dreh
winkelverstellung beider Nockenwellen. Durch diese kann eine für hohe Lei
stung optimale, große Ventilüberschneidung auf eine für den Motorstart und
den niedrigen Leerlauf optimale kleine Ventilüberschneidung reduziert werden.
Eine derartige Vorrichtung ist aus der gattungsbildenden EP 0 848 140 A1 vor
bekannt. Hierbei handelt es sich um einen Flügelzellenversteller, der aus
schnittsweise in Fig. 14 dargestellt ist. Dieser weist einen von der Kurbelwelle
(nicht dargestellt) angetriebenen Außenrotor a und einen um dessen Achse
zwischen einer Spät- und Frühverstellung schwenkbaren Innenrotor b auf, der
mit der Nockenwelle (nicht dargestellt) drehfest verbunden ist. Innerhalb des
Außenrotors a sind hydraulische Arbeitsräume c vorgesehen, die durch die
Innenkontur des Außenrotors a und dessen radial stehende, keilförmige Zwi
schenwände d sowie dessen Seitenwände und durch eine Nabe e des Innen
rotors b begrenzt sowie durch je einen Schwenkflügel f des Innenrotors b in
Kammern A und B unterteilt sind. Die Kammern A und B stehen über erste und
zweite Ringräume g, h sowie erste und zweite Zuführleitungen i, j mit einer
Druckölquelle in Strömungsverbindung.
Der Außenrotor a weist einen Fixierpin k und die Nabe e eine Aufnahmeboh
rung l für denselben auf. Der Fixierpin k gestattet eine Verriegelung der Ein
laßnockenwelle in Spätstellung. Dadurch werden beim Auslaufen und Anfahren
des Verbrennungsmotors Klappergeräusche in dem dann weitgehend ölleeren
Flügelzellenversteller vermieden und ein sicherer Motorstart gewährleistet. Der
Fixierpin k ist als einseitig geschlossener Hohlkolben mit einer zur Aufnahme
bohrung l gerichteten konvexen äußeren Stirnfläche m ausgebildet. In demsel
ben ist eine in Richtung Aufnahmebohrung l wirkende Druckfeder h angeord
net. In der Aufnahmebohrung l befindet sich ein Steuerkolben o, der ebenfalls
als Hohlkolben ausgebildet ist. Er weist eine andere, äußere Stirnfläche p auf,
die ebenfalls konvex ausgebildet und zum Fixierpin k gerichtet ist.
Die Aufnahmebohrung l ist als Sackbohrung ausgebildet. Ihr Boden steht über
einer erste Verbindungsleitung q und über die zweite Zuführleitung j mit der
Kammer B, der Bereich des offenen Endes der Aufnahmebohrung l über eine
zweite Verbindungsleitung r und über die erste Zuführleitung i mit der Kammer
A in Strömungsverbindung. Auf diese Weise wird der Fixierpin k entweder über
den Steuerkolben o durch Öldruck der Kammer B oder durch unmittelbar auf
seiner äußere Stirnfläche m wirkenden Öldruck der Kammer A beaufschlagt
und ausriegelt. Dadurch wird ein unnötiges Ein- und Ausriegeln desselben
vermieden. Der Steuerkolben o verhindert dabei einen Kurzschluß zwischen
den Kammern A und B.
Nachteilig an dieser Vorrichtung ist einmal, daß der Fixierpin k mit dem Öldruck
der frühverstellenden Kammern A ausgeriegelt wird. Da dieser Öldruck ein
frühverstellendes Drehmoment auf die Schwenkflügel f und damit auch auf den
Fixierpin k ausübt, findet die Ausriegelung unter Verspannung desselben statt.
Dadurch ist dieser erhöhtem Verschleiß unterworfen. Außerdem wird die Funk
tion des radial stehenden Fixierpins k durch Fliehkraft beeinflußt.
Aufgabe der Erfindung
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zur Drehwinkelver
stellung einer Nockenwelle gegenüber der Kurbelwelle eines Verbrennungs
motors zu schaffen, insbesondere einen Flügelzellenversteller nach den Ober
begriffen der Ansprüche 1 und 2, dessen Fixierpin klemmfrei ausriegelbar und
von Fliehkräften weitgehend unbeeinflußt ist und dessen äußere Stirnfläche mit
geringem Bauaufwand in Strömungsverbindung mit den Verstellkammern
bringbar ist.
Zusammenfassung der Erfindung
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch die kennzeichnenden Merkmale des
Verfahrensanspruchs 1 und des Vorrichtungsanspruchs 2 gelöst. Dabei bietet
das Verfahren den Vorteil, daß der Fixierpin durch den Öldruck der Spätver
stellkammer ausgeriegelt wird und durch die Öldrücke beider Verstellkammern
ausgeriegelt bleibt. Durch den Öldruck in der Spätverstellkammer werden die
Schwenkflügel in ihre Spätstellung geschwenkt. Dadurch ist der Fixierpin, der
in dieser Stellung mit der Aufnahmebohrung fluchtet, querkraftfrei und kann
durch den Öldruck der Spätverstellkammer klemmfrei ausgeriegelt werden.
Entsprechendes gilt auch für eine Verriegelung des Innenrotors bzw. seiner
Schwenkflügel in Frühstellung. Hierbei wird der Schwenkflügel durch den Öl
druck der Frühverstellkammer in seine Frühstellung gebracht und der entspre
chende Fixierpin durch den gleichen Öldruck klemmfrei ausgeriegelt. Da die
äußere Stirnseite des Fixierpins mit beiden Verstellkammern in Strömungsver
bindung steht, bleibt der Fixierpin bei vorhandenem Mindestöldruck ausgerie
gelt. Durch die klemmfreie Ausriegelung und durch das Vermeiden von Ein-
und Ausriegelvorgängen während des Motorbetriebs wird ein Verschleiß des
Fixierpins und seiner Aufnahmebohrung vermieden. Die Erfindung läßt sich
sinngemäß auch auf einen Drehflügelversteller anwenden.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe auch dadurch gelöst, daß der Fixierpin in
der Nabe des Innenrotors und die Aufnahmebohrung in einem Deckel des Au
ßenrotors sowie parallel zu dessen Drehachse angeordnet sind und daß in der
Nabe eine Verbindungsleitung zwischen der Spätverstellkammer und dem er
sten Ringraum vorgesehen ist, die in gesteuerter Strömungsverbindung mit der
äußeren Stirnfläche des Fixierpins steht. Durch die achsparallele Lage des
Fixierpins wirkt sich die Fliehkraft nur als Seitenkraft aus. Die Verbindungslei
tung schafft auf einfache Weise die Voraussetzungen für eine Strömungsver
bindung von den beiden Verstellkammern zur äußeren Stirnfläche des Fixier
pins und damit für dessen bleibende Ausriegelung.
Eine fertigungstechnisch vorteilhafte Weiterentwicklung der Erfindung besteht
darin, daß die Verbindungsleitung als vorzugsweise radiale Verbindungsboh
rung ausgebildet ist, von der eine in Richtung Aufnahmebohrung und vorzugs
weise parallel zur Drehachse angeordnete Axialbohrung ausgeht, die über eine
in einer Stirnseite der Nabe zu einer Führungsbohrung des Fixierpins verlau
fenden Vertiefung und über einen Kanal in dem Deckel mit der äußeren Stirn
fläche des Fixierpins in Strömungsverbindung steht. Die radiale Verbindungs
bohrung und die Axialbohrung sind auf einfache Weise spanend, die Vertie
fung in der Nabe und der Ölkanal in der Seitenwand beispielsweise durch Sin
terpressen zu fertigen. Es ist auch denkbar, auf die Vertiefung in der Nabe zu
verzichten und den Ölkanal im Deckel bis zur Axialbohrung bzw. zur Verbin
dungsnut zu verlängern.
Vorteilhaft ist auch, daß in der Verbindungsbohrung ein axial verschiebbarer
Steuerkolben dichtend geführt ist, der die Querbohrung steuernd beherrscht
und dessen Hub durch Axialanschläge beidseitig begrenzt ist. Der Steuerkol
ben wird vom Öldruck der jeweils beaufschlagten Verstellkammer in der Ver
bindungsbohrung axial gegen einen der beiden Axialanschläge verschoben.
Dadurch wird die Querbohrung und damit die äußere Stirnfläche des Verriege
lungsstiftes für den Druckölstrom freigegeben und zugleich eine Verbindung
zur jeweils anderen Verstellkammer unterbunden. Der Steuerkolben kann eine
Kreiszylinder- oder eine Kugelform aufweisen. Der Kreiszylinder dichtet besser
ab, die Kugel besitzt geringere Reibung. Außerdem gestattet sie bei gleichzei
tiger Druckbeaufschlagung beider Verstellkammern eine gleichzeitige Ölzufuhr
von beiden Enden der Verbindungsbohrung zur Axialbohrung.
Dadurch, daß die Verbindungsleitung als Verbindungsnut mit vorzugsweise
rechteckigem Querschnitt ausgebildet und in der Stirnseite der Nabe angeord
net ist, kann die Verbindungsnut mit ihren Verengungen durch Sinterpressen
ohne Nacharbeit erstellt werden. Wenn die Verbindungsleitung als eine radia
le, andere Verbindungsbohrung ausgebildet ist, die die Achse eines anderen
Fixierpins bzw. eines weiteren Fixierpins schneidet und deren Durchmesser
kleiner als der der Fixierpins ist, kann die Axialbohrung entfallen. Da der
Durchmesser der anderen Verbindungsbohrung kleiner als der Durchmesser
des anderen und des weiteren Fixierpins ist, können diese als Steuerschieber
für die Beaufschlagung ihrer äußeren Stirnfläche benutzt werden.
Die Axialbohrung wird bei dem anderen Fixierpin dadurch ersetzt, daß er an
seinem Umfang eine Ringnut und mindestens eine sich von der Ringnut zu
seiner äußeren Stirnfläche hin erstreckende Längsnut aufweist. Außerdem
entfallen bei dieser Lösung die Vertiefung in der Nabe und der Ölkanal in der
Seitenwand. Dadurch, daß die mindestens eine Längsnut in einer Ebene senk
recht zu der radialen anderen Verbindungsbohrung angeordnet ist, wird die
mindestens eine Längsnut von der anderen Verbindungsbohrung nicht direkt
sonder über die Ringnut mit Drucköl versorgt. Dabei ist von Vorteil, daß sich
die Ringnut aufgrund ihrer Lage und Breite bei eingeriegeltem anderen Fixier
pin mit der radialen, anderen Verbindungsbohrung überdeckt und bei ausge
riegeltem anderen Fixierpin von dieser abgesperrt ist. Dadurch wird der einge
riegelte Fixierpin von dem Drucköl einer der beiden Verstellkammern, das über
die andere Verbindungsbohrung zu der Ringnut und weiter über die minde
stens eine Längsnut zur äußeren Stirnfläche gelangt, ausgeriegelt. Nach er
folgter Ausriegelung ist die Ringnut geringfügig über die andere Verbindungs
bohrung hinaus axial verschoben, so daß kein Öldruck auf der äußeren Stirn
fläche mehr ruht. Während des Schwenkens des Innenrotors berührt der Fi
xierpin mit Federdruck den Deckel des Außenrotors. Bei eingeriegeltem ande
ren Fixierpin besteht über die Ringnut ein Strömungskurzschluß zwischen den
beiden Verstellkammern. Dies ist aber belanglos, da in diesem Fall kein Öl
druck in den Verstellkammern herrscht.
Eine vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung besteht darin, daß der weitere
Fixierpin an seinem Umfang zwei andere Längsnuten aufweist, die bei einge
riegeltem weiteren Fixierpin von dessen äußerer Stirnfläche bis zu der radia
len, anderen Verbindungsbohrung reichen und die in einer durch die Achsen
des weiteren Fixierpins und der radialen, anderen Verbindungsbohrung ver
laufenden Ebene angeordnet sind. Bei dieser Lösung stehen beide andere
Längsnuten in dauernder Strömungsverbindung mit der anderen Verbindungs
leitung und der äußeren Stirnfläche des Fixierpins. Dadurch ist der Fixierpin
bei Öldruck in einer der beiden Verstellkammern immer ausgeriegelt. Der dabei
sich ergebende Strömungskurzschluß zwischen beiden Verstellkammern wird
durch drosselnde Querschnitte der beiden anderen Längsnuten und der fla
chen äußeren Stirnfläche minimiert.
Dadurch, daß der andere und der weitere Fixierpin eine Verdrehsicherung auf
weisen, vorzugsweise in Gestalt eines leicht ovalen Querschnitts der Fixierpins
und deren Führungsbohrungen, wird eine Drehlagekonstanz der Längsnut bzw.
der anderen Längsnuten erreicht, die für deren Funktion erforderlich ist. Die
Ovalität gestattet dieses Ziel ohne Zusatzbauteile zu verwirklichen.
Es ist von Vorteil, daß eine Mündung der Verbindungsleitung in die Spätver
stellkammer vor Erreichen der Spätstellung des Schwenkflügels in Strömungs
verbindung mit der Spätverstellkammer steht. Dadurch wird sichergestellt, daß
die äußere Stirnfläche des Fixierpins in dessen Ausriegelposition rechtzeitig
mit Öldruck aus der Spätverstellkammer beaufschlagt wird und damit ein uner
wünschtes Einriegeln und dessen Verschleißfolgen sicher vermieden werden.
Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den Patentansprüchen und
der nachfolgenden Beschreibung sowie der Zeichnung, in der Ausführungsbei
spiele der Erfindung schematisch dargestellt sind.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen näher er
läutert. In den dazugehörigen Zeichnungen zeigen:
Fig. 1 einen Querschnitt B-B gemäß Fig. 2 durch einen erfindungs
gemäß ausgebildeten Flügelzellenversteller mit einer Verbin
dungsbohrung zwischen einer Spätverstellkammer und einem
ersten Ringraum;
Fig. 2 einen Längsschnitt A-A gemäß Fig. 1 durch den erfindungs
gemäßen Flügelzellenversteller mit einem eingeriegelten axia
len Fixierpin;
Fig. 3 einen Detail-Längsschnitt C-C gemäß Fig. 1 durch die Ver
bindungsbohrung zwischen einer Früh- und der Spätverstell
kammer mit einem zylindrischen Steuerkolben;
Fig. 4 einen Detail-Längsschnitt C-C gemäß Fig. 3, jedoch mit einem
kugelförmigen Steuerkolben;
Fig. 5 einen Querschnitt B-B gemäß Fig. 6 durch den erfindungsge
mäßen Flügelzellenversteller mit einer Verbindungsnut zwi
schen der Früh- und Spätverstellkammer und einem Rechteck
kolben in der Verbindungsnut;
Fig. 6 einen Längsschnitt A-A gemäß Fig. 5 durch den erfindungs
gemäßen Flügelzellenversteller mit einem eingeriegelten,
axialen Fixierpin;
Fig. 7 einen Detail-Längsschnitt C-C gemäß Fig. 5 durch die Ver
bindungsnut zwischen der Früh- und Spätverstellkammer mit
dem Rechteckkolben;
Fig. 8 einen Querschnitt B-B gemäß Fig. 9 durch einen erfindungs
gemäßen Flügelzellenversteller, mit einer anderen Verbin
dungsbohrung zwischen der Früh- und Spätverstellkammer;
Fig. 9 einen Längsschnitt A-A gemäß Fig. 8 durch den erfindungs
gemäßen Flügelzellenversteller mit einem eingeriegelten ande
ren Fixierpin;
Fig. 10a einen vergrößerten Detail-Längsschnitt X gemäß Fig. 9 mit
dem anderen eingeriegelten Fixierpin;
Fig. 10b der vergrößerte Detail-Längsschnitt X gemäß Fig. 10a, jedoch
mit ausgeriegeltem anderen Fixierpin;
Fig. 11a einen Längsschnitt durch den anderen Fixierpin;
Fig. 11b eine Ansicht der äußeren Stirnfläche des anderen Fixierpins;
Fig. 11c eine Seitenansicht des anderen Fixierpins;
Fig. 12a einen vergrößerten Detail-Längsschnitt X gemäß Fig. 9, je
doch mit einem eingeriegeltem weiteren Fixierpin;
Fig. 12b den vergrößerten Detail-Längsschnitt X gemäß Fig. 12a, je
doch mit ausgeriegeltem weiteren Fixierpin;
Fig. 13a einen Längsschnitt durch den weiteren Fixierpin, jedoch 90° um
seine Längsachse gedreht;
Fig. 13b eine Ansicht der äußeren Stirnfläche des weiteren Fixierpins,
jedoch 90° um seine Längsachse gedreht;
Fig. 13c eine Seitenansicht des weiteren Fixierpins, jedoch 90° um sei
ne Längsachse gedreht;
Fig. 14 ein Detail eines Querschnittes eines den Stand der Technik
darstellenden Flügelzellenverstellers.
Ausführliche Beschreibung der Zeichnungen
In den Fig. 1, 2, 5, 6, 8 und 9 sind Flügelzellenversteller mit gleichem
Grundaufbau aber unterschiedlichen Details bei der Drehfixierung dargestellt.
Gleiche Teile tragen jeweils die gleiche Bezifferung.
Der Flügelzellenversteller weist einen Außenrotor 1 und einen Innenrotor 2 auf.
Der Außenrotor 1 besteht aus einem Umfangsteil 3 und einer Seitenwand 4
sowie einem Deckel 5. Das Umfangsteil 3 ist kreiszylinderförmig ausgebildet
mit einer kreiszylindrischen Außenfläche 6 und einer kreiszylindrischen Innen
fläche 7. Letztere ist mit vier radial stehenden äquidistanten Trennwänden 8
einstückig verbunden, deren zueinander geneigte erste und zweite Seitenflä
chen 9, 10 auf eine Drehachse 11 gerichtet sind. An den ersten und zweiten
Seitenflächen 9, 10 befinden sich die Schwenkflügel 15 in Spät- bzw. Früh
stellung.
Die Seitenwand 4 trägt an ihrem Außenumfang eine Verzahnung 12 für eine
nicht dargestellte Rollenkette, die eine Antriebsverbindung zu der ebenfalls
nicht dargestellten Kurbelwelle herstellt. Das Umfangsteil 3 ist durch vier
Schrauben 13 zwischen der Seitenwand 4 und dem Deckel 5 öldicht verspannt.
Der Innenrotor 2 weist eine kreiszylindrische Nabe 14 auf, die mit einer nicht
dargestellten Nockenwelle drehfest verbunden ist. In der Nabe 14 sind radial
stehende Schwenkflügel 15 in Flügelaufnahmenuten 16 dichtend geführt. Die
Nabe 14 und die Schwenkflügel 15 weisen gegenüber der Seitenwand 4 und
dem Deckel 5 Dichtspiel auf. Dasselbe gilt für den kreiszylindrischen Umfang der
Nabe 14 und die dazu passenden Innenflächen 17 der Trennwände 8.
Zwischen einer Unterseite 18 der Schwenkflügel 15 und einem Nutengrund 19 der
Flügelaufnahmenut 16 befindet sich ein Abstandsraum 20, der als Tasche im Fuß
des Schwenkflügels 15 ausgebildet ist. Seine Höhe ist durch seitliche Abstands
elemente 21 festgelegt. Im Abstandsraum 20 befindet sich eine als einfach gebo
gene Flachbiegefeder ausgebildete Flügelandruckfeder 23. Diese bewirkt auch bei
Stillstand des Verbrennungsmotors eine radiale Anlage der Schwenkflügel 15 an
der kreiszylindrischen Innenfläche 7 des Umfangsteils 3.
Die Nabe 14 weist eine Mittenbohrung 24 auf, an deren Enden ein erster und
zweiter Ringraum 25, 26 angeordnet sind. In der Mittenbohrung 24 ist eine Hülse
27 eingepreßt oder eingeschrumpft, die eine getrennte Ölzufuhr zu den Ringräu
men 25, 26 bewirkt. Auf dem nockenwellenfemen Endbereich 28 der Hülse 27 ist
ein Druckring 29 befestigt, der den ersten Ringraum 25 nach außen abdichtet und
auf dem der Außenrotor 1 dichtend gelagert ist. Die Druckölzufuhr zum ersten
Ringraum 25 erfolgt vom Inneren der Hülse 27 durch radiale Ölzufuhrbohrungen
30, die Druckölzufuhr zum zweiten Ringraum 26 und dessen Abdichtungen nach
außen sind nicht dargestellt. Beide Ringräume 25, 26 sind über ein nicht darge
stelltes elektromagnetisches Schaltventil mit einer nicht dargestellten Drucköl
quelle, z. B. einer Schmierölpumpe, verbunden.
Im Außenrotor 1 sind Arbeitsräume 31 angeordnet, die durch die Seitenwände 4
und den Deckel 5, die kreiszylindrische Innenfläche 7 des Umfangsteils 3 und die
Trennwände 8 begrenzt und durch die Nabe 4 des Innenrotors 2 abgedichtet sind.
Die Schwenkflügel 15 teilen die Arbeitsräume 31 in je eine Früh- und Spätverstell
kammer 32, 33 auf, die von den Ringräumen 25, 26 über Ölleitungen 34, 34' mit
Drucköl beschickt werden. Bei einseitiger Beschickung wird der Innenrotor 2 ge
genüber dem Außenrotor 1 geschwenkt, wodurch eine Drehwinkelverstellung der
Nockenwelle gegenüber der Kurbelwelle bewirkt wird. Bei Druckbeaufschlagung
der Frühverstellkammer 32 allein erfolgt eine Frühverstellung, bei einer Druckbe
aufschlagung der Spätverstellkammer 33 eine Spätverstellung. Dies hat eine Än
derung der Steuerzeiten der von der Nockenwelle betätigten Gaswechselventile
des Verbrennungsmotors zur Folge. Bei gleichzeitiger Beschickung der beiden
Verstellkammern 32, 33 oder bei Anlage der Schwenkflügel 15 an den als Spät-
bzw. Frühanschlag dienenden Seitenflächen 9, 10 werden die jeweilige Lage der
Schwenkflügel 15 und damit die Steuerzeiten der Gaswechselventile fixiert.
In der Nabe 14 ist ein Fixierpin 35 vorgesehen, der parallel zur Drehachse 11 an
geordnet und als einseitig geschlossener Hohlzylinder mit einer leicht konvexen
äußeren Stirnfläche 36 ausgebildet ist. Der Fixierpin 35 ist in einer Führungsboh
rung 37 geführt, die als Sackloch ausgebildet ist. In ihr befindet sich eine Stufe 38,
die als innerer Anschlag für den Fixierpin 35 dient. Außerdem ist im Sacklochbo
den eine Entlüftungsbohrung 39 vorgesehen, die die axiale Beweglichkeit des Fi
xierpins 35 ermöglicht. In dem hohlen Fixierpin 35 ist eine Druckfeder 40 angeord
net. Sie stützt sich auf den Boden der Führungsbohrung 37 ab und drückt den
Fixierpin 35 in Richtung Innenseite 22 des Deckels 5. Im Deckel 5 ist eine als
Sackbohrung ausgebildete Aufnahmebohrung 41 für den Fixierpin 35 vorgesehen.
In Spätstellung der Schwenkflügel 15 fluchten die Aufnahmebohrung 41 und der
Fixierpin 35, so daß der Fixierpin 35 in die Aufnahmebohrung 41 einriegeln kann,
sofern kein Öldruck auf seiner äußeren Stirnfläche 36 liegt.
Das Ausriegeln geschieht hydraulisch, indem die äußere Stirnfläche 36 des Fixier
pins 35 mit Drucköl beaufschlagt wird. Dazu ist in einer ersten Version nach Fig.
1 und 3 in der Nabe 14 eine radiale Verbindungsbohrung 42 vorgesehen, die die
zweite Druckkammer 33 mit dem ersten Ringraum 25 verbindet und von der eine
senkrecht zur Verbindungbohrung 42 und parallel zur Drehachse 11 sowie in
Richtung Aufnahmebohrung 41 verlaufende Axialbohrung 43 ausgeht. Diese steht
über eine Vertiefung 44 in der Nabe 14 und über einen Kanal 45 in Deckel 5 mit
der äußeren Stirnfläche 36 des Fixierpins 35 in Strömungsverbindung. In der Ver
bindungsbohrung 42 befindet sich ein axialverschiebbarer dichtend geführter
Steuerkolben, der die Axialbohrung 43 steuernd beherrscht. Sein Hub ist durch
Axialanschläge begrenzt. Ein erster Axialanschlag ist als Verengung 47 der Ver
bindungsbohrung 42 ausgebildet, der zweite als hohlgebohrter Verschlußstopfen
48 in einer Mündung 49 der Verbindungsbohrung 42.
Der Steuerkolben ist gemäß Fig. 3 als kreiszylinderförmiger Steuerkolben 46 und
gemäß Fig. 4 als kugelförmiger Steuerkolben 46' ausgebildet. Der besseren
Dichtheit des kreiszylinderförmigen Steuerkolbens 46 steht die geringere Reibung
des kugelförmigen Steuerkolbens 46' gegenüber.
Eine alternative Ausführung der Verbindungsleitung zeigen die Fig. 5, 6 und 7.
Hierbei ist die Verbindungsleitung als rechteckige Verbindungsnut 50 mit als Ver
engungen 47 ausgebildeten Axialanschlägen an ihren Enden in die zur Aufnahme
bohrung 41 gerichtete Stirnseite der Nabe 14 eingebracht. In derselben ist ein
Rechteckkolben 51 dichtend geführt. Bei dieser Lösung entfällt die Axialbohrung
42, da die Verbindungsnut 50 in direkter Strömungsverbindung mit der Vertiefung
44 steht. Außerdem ist die Verbindungsnut 50 mit ihren Axialanschlägen kosten
günstig durch Sinterpressen fertigbar. Der kreiszylindrische und der kugelförmige
Steuerkolben 46, 46' und der Rechteckkolben 51 dienen der gegenseitigen Ab
dichtung der Verstellkammern 32, 33 und damit zur Vermeidung von Strömungs
kurzschluß.
Eine weitere Alternative der Verbindungsleitung und des Fixierpins zeigen die
Fig. 8, 9, 10a, 10b, 11a, 11b, 11c bzw. 12a, 12b und 13a, 13b, 13c. Hierbei ist
die Verbindungsleitung als andere, radiale Verbindungsbohrung 42' ausgebildet,
die die Achse eines anderen bzw. eines weiteren Fixierpins 35', 35" schneidet.
Dadurch kann die Axialbohrung 43 entfallen. Da der Durchmesser der anderen
Verbindungsbohrung 42' kleiner als der Durchmesser des andern und des weite
ren Fixierpins 35', 35" ist, können diese als Steuerschieber gegen Strömungskurz
schluß verwendet werden.
Der andere Fixierpin 35' weist an seinem Umfang eine Ringnut 52 und zwei sich
von dieser zu seiner äußeren Stirnfläche 36 hin erstreckende Längsnuten 53 auf,
die die Axialbohrung 43 und die Vertiefung 44 sowie den Ölkanal 45 ersetzen. Die
beiden Längsnuten 53 sind in einer Ebene senkrecht zu der anderen Verbin
dungsbohrung 42' angeordnet. Aufgrund der Durchmesserunterschiede zwischen
dem anderen Fixierpin 35' und der anderen Verbindungsbohrung 42', können die
beiden Längsnuten 53 und damit die äußere Stirnfläche 36 nur über die Ringnut
52 mit Drucköl versorgt werden. Dies geschieht so lange, wie sich die Ringnut 52
und die andere Verbindungsbohrung 42 überdecken. Die Lage und Breite der
Ringnut 52 bewirken bei eingeriegeltem anderen Fixierpin 35 eine Strömungsver
bindung zwischen diesem und der radialen anderen Verbindungsbohrung 42',
während bei ausgeriegeltem anderen Fixierpin 35' keine solche und damit kein
Strömungskurzschluß besteht. Ein Strömungskurzschluß zwischen den Verstell
kammem 32, 33 bei eingeriegeltem anderen Fixierpin 35' ist belanglos, da in den
Verstellkammem, 32, 33 in diesem Zustand kein Öldruck herrscht.
Bei der Lösung gemäß Fig. 12a, 12b und 13a, 13b, 13c weist ein weiterer Fixier
pin 35" an seinem Umfang zwei andere Längsnuten 53' auf, die in eingeriegeltem
Zustand von dessen äußerer Stirnfläche 36 bis zu der radialen, anderen Verbin
dungsbohrung 42' reichen. Sie liegen in einer Ebene, die durch die Achsen des
weiteren Fixierpins 35" und der radialen, anderen Verbindungsbohrung 42' ver
läuft. Zur besseren Veranschaulichung sind in den Fig. 13a, 13b, 13c die wei
teren Fixierpins 35" 90° um die Längsachse gedreht gezeichnet. Bei dieser Lösung
stehen die beiden andern Längsnuten 53' und damit auch die äußere Stirnfläche
36 in dauernder Strömungsverbindung mit der anderen Verbindungsbohrung 42'
bzw. mit den Verstellkammem 32, 33. Dadurch ist der weitere Fixierpin 35" bei vor
handenem Öldruck in einer der beiden Druckkammern 32, 33 immer ausgeriegelt.
Der hier auftretende Strömungskurzschluß zwischen den beiden Verstellkammern
32, 33 wird durch den Drosselquerschnitt der andern Längsnuten 53' minimiert.
Die Fixierpins 35', 35" benötigen zur Drehfixierung der Längsnuten 53, 53' eine
Verdrehsicherung. Diese wird durch einen leicht ovalen Querschnitt der Fixierpins
35', 35" und deren Führungsbohrungen 37 erreicht. Dadurch entfallen jegliche
Zusatzbauteile zur Drehfixierung.
Die Mündung 49 der Verbindungsleitung ist so plaziert, daß diese vor Erreichen
der Spätstellung des Innenrotors 2 in Strömungsverbindung mit der Spätverstell
kammer 33 steht. Dadurch wird erreicht, daß die Fixierpins 35, 35', 35" in deren
Ausriegelposition mit Öldruck aus der Spätverstellkammer 33 beaufschlagt sind.
So wird ein unerwünschtes Einriegeln mit allen Verschleißfolgen verhindert.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung funktioniert folgendermaßen:
Bei auslaufendem Motor sinkt der Öldruck der Schmierölpumpe auf 0 ab. Dabei
führen die Schwenkflügel 15 unter dem Wechselmoment der Nockenwelle unkon
trollierte Schwenkbewegungen aus, die beim Anschlagen an die Seitenflächen 9,
10 zu Klappergeräuschen führen. Dies gilt insbesondere auch für den Start des
Motors, da das dämpfende Schmieröl während des Stillstands des Motors aus dem
Flügelzellenverstellers mehr oder weniger ausgelaufen ist. Die Klappergeräusche
werden durch die Verriegelung des Innenrotors 2 mit dem Außenrotor 1 vermie
den. Dies geschieht durch Einriegeln des federbelasteten Fixierpins 35, 35', 35" in
die Aufnahmebohrung 41. Voraussetzung ist, daß der Fixierpin 35, 35', 35" und die
Aufnahmebohrung 41 beim Hin- und Herschwenken der Schwenkflügel 15 in
Spätposition zum Fluchten und unter dem Federdruck zum Einriegeln kommen.
Nach Start und Hochlauf des Motors muß die Verriegelung aufgehoben werden
und aufgehoben bleiben, um die Funktion der Nockenwellenverstellung im ge
samten Betriebsbereich des Motors zu ermöglichen. Dazu wird erfindungsgemäß
das Drucköl zunächst über den zweiten Ringraum 26 und die andere Ölleitung 34'
in die Spätverstellkammer 33 geleitet. Dadurch werden die Schwenkflügel 15 ge
gen die Seitenfläche 9 gedrückt, so daß der Fixierpin 35, 35', 35" unverspannt in
der Aufnahmebohrung 41 sitzt. Das Drucköl gelangt zugleich zur äußeren Stirn
seite 36 des Fixierpins 35, 35', 35" und riegelt diesen aus. Sodann wird der
Ölstrom rasch auf die Frühverstellkammer 32 umgeschaltet, in die er über den
ersten Ringraum 25 und die Ölleitung 34 gelangt. Zeitgleich wird die äußere Stirn
seite des Fixierpins 35, 35', 35" von dem ersten Ringraum 25 aus über die radiale
Verbindungsbohrung 42, 42' mit dem Öldruck der Frühverstellkammer 32 beauf
schlagt und bleibt deshalb ausgeriegelt. Dadurch kann der Flügelzellenversteller
durch den Druck in der Frühverstellkammer 32 nach früh verstellt werden. Da die
äußere Stirnfläche 36 von beiden Verstellkammern 32, 33 aus druckbeaufschlagt
wird, bleibt der Fixierpin 35, 35', 35" so lange ausgeriegelt, wie diese unter Öl
druck stehen. Das nur beim Auslaufen des Motors stattfindende Einriegeln und das
spannungsfreie Ausriegeln des Fixierpins 35, 35', 35" bewirken eine hohe Funkti
onssicherheit und Lebensdauer der Fixierpins und der Aufnahmebohrung 41.
Da alle Ausführungsvarianten nach dem gleichen Funktionsprinzip arbeiten
und sich nur im Detail zur Verhinderung bzw. Begrenzung der Kurzschlußströ
mung zwischen den Verstellkammer 32, 33 unterscheiden, weisen sie auch die
gleichen Vorteile auf. Das gilt auch für den Vorteil der fliehkraftunabhängigen
Lage des Fixierpins.
Bezugszeichenliste zu Fig. 14
a Außenrotor
b Innenrotor
c hydraulischer Arbeitsraum
d Zwischenwand
e Nabe
f Schwenkflügel
g erster Ringraum
h zweiter Ringraum
i erste Zuführleitung
j zweite Zuführleitung
k Fixierstift
l Aufnahmebohrung
m Stirnfläche
n Druckfeder
o Steuerkolben
p andere Stirnfläche
q erste Verbindungsleitung
r zweite Verbindungsleitung
Bezugszeichenliste der Fig. 1 bis 13
1
Außenrotor
2
Innenrotor
3
Umfangsteil
4
Seitenwand
5
Deckel
6
Außenfläche
7
Innenfläche
8
Trennwand
9
erste Seitenfläche
10
zweite Seitenfläche
11
Drehachse
12
Verzahnung
13
Schraube
14
Nabe
15
Schwenkflügel
16
Flügelaufnahmenut
17
Innenfläche
18
Unterseite
19
Nutengrund
20
Abstandsraum
21
Abstandselement
22
Innenseite
23
Flügelandruckfeder
24
Mittenbohrung
25
erster Ringraum
26
zweiter Ringraum
27
Hülse
28
nockenwellenferner Endbereich
29
Druckring
30
radiale Ölzufuhr
31
Arbeitsraum
32
Frühverstellkammer
33
Spätverstellkammer
34
Ölleitung
34
' andere Ölleitung
35
Fixierpin
35
' anderer Fixierpin
35
" weiterer Fixierpin
36
äußere Stirnfläche
37
Führungsbohrung
38
Stufe
39
Entlüftungsbohrung
40
Druckfeder
41
Aufnahmebohrung
42
Verbindungsbohrung
42
' andere Verbindungsbohrung
43
Axialbohrung
44
Vertiefung
45
Ölkanal
46
kreiszylindrischer Steuerkolben
46
' kugelförmiger Steuerkolben
47
Verengung
48
hohlgebohrter Verschlußstopfen
49
Mündung
50
Verbindungsnut
51
Rechteckkolben
52
Ringnut
53
Längsnut
53
' andere Längsnut
54
Stirnseite