DE19937818A1 - Verfahren und Vorrichtung zum Steuern einer Fahrzeugbremsanlage - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Steuern einer FahrzeugbremsanlageInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Steuern einer Fahrzeugbremsanlage (6), die den Übergang zwischen einer Fremdbremsung und einer vom Fahrer gewünschten Fahrzeugverzögerung im Hinblick auf den Fahrerwunsch optimieren. Hierbei ist ein Bremspedal (1) mit einem Pedalwegsensor (2) versehen. Das Signal des Pedalwegsensors (2) wird einer Steuereinheit (3) zugeführt. Weiterhin erhält die Steuereinheit (3) Informationen über das Vorliegen eines Fremdbremsvorgangs, ausgelöst beispielsweise durch ein ACC-System (4). Stellt nun die Steuereinheit (3) während eines Fremdbremsvorgangs fest, daß der Fahrer das Bremspedal (1) berührt, so wird das ACC-System (4) deaktiviert und die Bremssteuerung wird gemäß einem Übernahmebremsverlauf, ausgehend von einem Ist-Fremdbremszustand, beim Abschalten des ACC-Systems (4) auf einen Zielbremszustand hin gesteuert.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung
zum Steuern einer Fahrzeugbremsanlage und insbesondere ein
Verfahren und eine Vorrichtung zum Steuern einer Fahrzeug
bremsanlage, die beim Übergang von einer Fremdbremsung auf
eine vom Fahrer gewünschte Bremsung das Übergangsverhalten
optimiert.
Die schnelle Entwicklung von Elektronik und Kommunika
tionstechnik führte in den vergangenen Jahren zur Erfor
schung und Entwicklung neuartiger Fahrzeug- und Verkehrs
systeme. Die elektronischen Fahrerassistenzsysteme können
in Zukunft zur Steigerung des Fahrkomforts und der Fahrsi
cherheit beitragen. Als ein System dieser Gruppe wurde der
"intelligente Tempomat" (adaptive cruise control, ACC) ent
wickelt.
Das ACC ist ein Assistenzsystem, das den Fahrer in der
längsdynamischen Fahrzeugführung unterstützt. Das System
stellt eine Weiterentwicklung des konventionellen Tempoma
ten dar. Dieser regelt lediglich eine vom Fahrer einge
stellte Geschwindigkeit ein, der Fahrer muß bei einer Annä
herung an ein spurgleich vorausfahrendes Fahrzeug selber
bremsen. Beim ACC wird ein solches Fahrzeug vom System de
tektiert und dementsprechend die Fahrgeschwindigkeit auto
matisch verringert. Bei Geschwindigkeitsänderungen des Vor
derfahrzeugs werden die eigene Geschwindigkeit und der Ab
stand entsprechend angepaßt. Sobald das Vorderfahrzeug
den überwachten Bereich vor dem ACC-Fahrzeug verläßt, be
schleunigt das ACC wieder auf die vom Fahrer eingestellte
Geschwindigkeit.
Das ACC-System kann auf die Bremsanlage des Fahrzeugs ein
wirken und das Fahrzeug entsprechend abbremsen, z. B. beim
Annähern an ein spurgleich vorausfahrendes Fahrzeug (An
docken) oder nach dem Andocken, wenn der Abstand zum vor
ausfahrenden Fahrzeug unter einen von der Geschwindigkeit
des Fahrzeugs abhängigen vorbestimmten Abstandswert fällt.
Das Bremssystem befindet sich in diesem Fall in einem
Fremdbremszustand.
Will nun der Fahrer des Fahrzeugs den Bremszustand im
Fremdbremszustand beeinflussen (Fahrerübernahme) so ist zur
Vermeidung von Irritationen beim bedienenden Fahrer auf
eine menschengerechte Fahrereingabe/Fahrzeugreaktions
beziehung zu achten. Auf jeden Fall darf ein solcher Über
nahmeprozeß zu keinen sicherheitskritischen Fahrzuständen
führen.
Es ist eine Aufgabe der Erfindung ein Verfahren und eine
Vorrichtung zum Steuern einer Fahrzeugbremsanlage zu schaf
fen, die den Übergang zwischen einer Fremdbremsung und ei
ner vom Fahrer gewünschten Fahrzeugverzögerung im Hinblick
auf den Fahrerwunsch optimieren.
Die Erfindung wird gemäß den Merkmalen der unabhängigen
Patentansprüche gelöst. Die abhängigen Patentansprüche zei
gen vorteilhafte Ausführungsformen und Weiterentwicklungen
der Erfindung auf.
Erfindungsgemäß kann ein Verfahren zum Steuern einer Fahr
zeugbremsanlage geschaffen werden, das insbesondere bei
Bremsanlagen mit entkoppeltem (by wire) Bremspedal einen
Fremdbremszustand erfassen kann. Weiterhin kann ein Fahrer
bremswunsch erfaßt werden und es kann ein aktuell vorlie
gender Ist-Fremdbremszustand aufgenommen werden, wobei die
Fremdbremssteuerung der Bremsanlage nach einer Erfassung
der Bremsabsicht des Fahrers abgeschaltet werden kann.
Erfindungsgemäß kann weiterhin ein Übernahmebremsverlauf
ermittelt bzw. angesteuert werden, der ausgehend von dem
Fremdbremszustand ermittelt werden kann.
Erfindungsgemäß kann weiterhin ein Zielbremszustand basie
rend auf einem erfaßten Fahrerbremswunsch und dem Übernah
mebremsverlauf ermittelt werden.
Erfindungsgemäß ist es möglich, bei Fremdbremsungen ohne
Zutun des Fahrers für den Fall eines nötigen Fahrerein
griffs die Beziehung zwischen der vom Fahrer gewünschten
Fahrzeugverzögerung und den Größen Pedalkraft und Pedalweg
festzulegen. Die Festlegung führt erfindungsgemäß zu einer
Reaktion, die optimal im Einklang mit der Erwartungshaltung
des Fahrers steht.
Die Fremdbremsung kann beispielsweise von einem ACC-System
veranlaßt werden. Das Signal für eine Fremdbremsung kann
natürlich auch von anderen Systemen stammen, die aktiv auf
die Fahrzeugbremsanlage einwirken können, beispielsweise
ein ESP-System oder ein Bremsassistent.
Erfindungsgemäß kann die Bremsabsicht des Fahrers bei
spielsweise mit einem Berührungssensor erfaßt werden, wobei
daraufhin beispielsweise ein ACC-System (oder ein anderes
die Bremse fremdansteuerndes System) ausgeschaltet wird.
Anstatt des Berührungssensors könnte natürlich auch ein
Kraft- und/oder ein Wegsensor für die Erkennung einer Pe
dalberührung durch den Fahrer verwendet werden.
Anschließend kann beispielsweise über den Wegsensor ermit
telt werden, wie weit der Fahrer das Bremspedal drückt.
Über eine vorgespeicherte und/oder mit den Ist-Zuständen
entsprechend berechnete Korrelation zwischen dem Pedalweg
und einer Pedalkraft wird daraufhin eine entsprechende Pe
dalkraft ermittelt. Die vorgenannten Korrelationen können
abhängig von der Pedaldrückgeschwindigkeit und/oder -be
schleunigung sein. Es kann somit beispielsweise bei einem
schnellen Niederdrücken des Bremspedals schon ein geringe
res Niederdrücken zu einer größeren Pedalkraftausgabe füh
ren.
Diese so ermittelte Pedalkraft kann nun beispielsweise zur
Ermittlung des Zielbremszustands verwendet werden, wobei
sich der Zielbremszustand an dem Schnittpunkt eines Über
nahmebremsverlaufs und der ermittelten Pedalkraft befindet.
Der Übernahmebremsverlauf kann weiterhin basierend auf dem
ermittelten Ist-Fremdbremszustand bestimmt werden.
Die Erfindung betrifft weiterhin eine Vorrichtung zum Steu
ern einer Fahrzeugbremsanlage mit einem Berührungs-, Kraft-
und/oder Wegsensor zum Erfassen eines Fahrerbremswunsches.
Weiterhin kann eine Erfassungseinheit zum Erfassen eines
Fremdbremszustands, ausgelöst beispielsweise durch ein ACC-
System, vorgesehen sein. Darüber hinaus kann eine Steuer
einheit vorgesehen sein, die einen aktuellen Fremdbremszu
stand ermittelt und nach Erfassung einer Bremsabsicht des
Fahrers die Fremdbremssteuerung der Bremsanlage abschaltet.
Die Steuereinheit kann weiterhin einen Übernahmebremsver
lauf ausgehend von dem Ist-Fremdbremszustand ermitteln bzw.
auswählen und kann einen Zielbremszustand basierend auf
einem erfaßten Fahrerbremswunsch und dem Übernahmebremsver
lauf ermitteln.
Die Erfindung kann gemäß den oben geschilderten Merkmalen
einen optimal auf den Fahrerwunsch abgestimmten Übergang
zwischen einem Fremdbremszustand und einem vom Fahrer ge
wünschten Bremszustand erzielen, da anhand von Übernahme
bremsverläufen ein weicher und gesteuerter Übergang möglich
wird. Der Übergang zwischen dem Fremdbremszustand und dem
vom Fahrer gewünschten Zustand kann zudem von vielen ande
ren Faktoren abhängen, wie beispielsweise von der Geschwin
digkeit und/oder der Beschleunigung des Niederdrückens des
Bremspedals. Natürlich kann auch der Ist-Fremdbremszustand
beim Erfassen einer Pedalberührung des Bremspedals durch
den Fahrer eine wichtige Rolle spielen, so daß die ausge
wählten Übernahmebremsverläufe abhängig von dem Fremd
bremszustand zum Zeitpunkt des Abschaltens der Fremdbrems
steuerung ist.
Weitere Vorteile und Ausführungsformen der Erfindung sind
anhand der beiliegenden schematischen Zeichnungen näher
erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine schematische Darstellung der Erfindung;
Fig. 2 eine graphische Darstellung eines Kennfelds für
den Betätigungsweg des Bremspedals und der Fah
rerfußkraft (Pedalkraft); und
Fig. 3 eine graphische Darstellung eines Kennfelds zwi
schen der Pedalkraft und der Fahrzeugverzögerung
und/oder dem Bremsdruck.
Die Fig. 1 zeigt eine schematische Ansicht der Erfindung.
Ein Bremspedal 1 kann von einem Fahrer betätigt werden,
wobei die Fahrerbetätigung über einen Pedalwegsensor 2 er
faßt werden kann. Die Signale des Pedalwegsensors 2 werden
einer Erfassungseinheit 3a zum Erfassen eines Fahrerbrems
wunsches zugeführt.
Weiterhin ist ein ACC-System 4 vorgesehen, welches einen
Abstandssensor 5 aufweist. Dieser Abstandssensor 5 kann
beispielsweise den Abstand zu einem vorausfahrenden Fahr
zeug erfassen, und sobald der erfaßte Abstand unter einem
vorbestimmten und von der Fahrzeuggeschwindigkeit abhängi
gen Grenzwert fällt, eine Bremsanlage 6 des Fahrzeugs akti
vieren, so daß eine Fremdbremsung eintritt bzw. ein Fremd
bremszustand vorliegt.
Eine Erfassungseinheit 3b kann den Fremdbremszustand des
ACC-Systems 4 erfassen. Die Erfassungseinheiten 3a, 3b kön
nen in einer Steuereinheit 3 vorgesehen sein, die den
Fremdbremszustand und den Fahrerbremswunsch aufnimmt und
entsprechend weiterverarbeitet.
Wenn die Bremsanlage 6 beispielsweise durch das ACC-System
4 für eine Fremdbremsung aktiviert wird, so steuert die
Bremsanlage 6 entsprechende Radbremsen 7 des Fahrzeugs an.
Die Bremsanlage 6 kann auch von der Steuereinheit 3 ange
steuert werden, wobei dann ein Fahrerbremswunsch umgesetzt
wird.
Die Steuereinheit 3 kann weiterhin eine Erfassungseinheit 8
für sonstige Fremdbremsanforderungen (wie z. B. ESP) enthal
ten. Weiterhin kann eine Arbitrierungseinheit 9 vorgesehen
sein, die prioritätsgesteuert einen von den Erfassungsein
heiten 30, 36, 8 ausgegebenen Bremswert auswählt, auf des
sen Grundlage die Bremsanlage 6 dann die Radbremsen 7 an
steuert.
Im folgenden werden die Fig. 2 und 3 näher erläutert.
Zunächst sollen die dort verwendeten Buchstabenkürzel er
klärt werden.
mit
a: Fahrzeugverzögerung und
g: Erdbeschleunigung.
a: Fahrzeugverzögerung und
g: Erdbeschleunigung.
mit
p: Bremsdruck und
p100 Bremsdruck für Einstellung z = 1 bei kalter Bremse und ebener Fahrbahn;
p: Bremsdruck und
p100 Bremsdruck für Einstellung z = 1 bei kalter Bremse und ebener Fahrbahn;
mit
Fp: Fahrerfußkraft (Pedalkraft) und
Fp100 Fußkraft für z = 1 bzw. qp = 1.
Fp: Fahrerfußkraft (Pedalkraft) und
Fp100 Fußkraft für z = 1 bzw. qp = 1.
Zur Zuordnung von Pedalkraft/-weg zur Fahrzeugverzögerung
zeigt die Erfindung, daß bei Übernahme der Verzögerungsvor
gabe von einem Fremdbremszustand 1 (Verzögerung z1) auf
einen anderen Zustand (Verzögerung z2) ausgehend vom jewei
ligen Zustand 1 nach Maßgabe einer linearen Kurvenschar
(strichpunktierte Linien - B) oder alternativ nach Maßgabe
einer Schar von konkav gekrümmten unterhalb der Geraden
liegende Kurven (Zweipunkt-Strichlinien - A) in einem durch
die Größen z bzw. qp und fp aufgespannten Kennfeld zu ver
fahren, wobei der Grad der konkaven Krümmung frei definiert
sein kann oder auch definierten Anforderungen, zum Beispiel
Steigung 0 am Anfang und Steigung 1 am Ende, genügt.
Die Kurvenscharen können in einer Tabelle abgelegt sein.
Benötigte Zwischenkurven können über Interpolation gene
riert werden.
Natürlich könnten die Kurvenscharen auch online ermittelt
werden und von einer Vielzahl von Parametern abhängig sein.
Hierbei könnte beispielsweise die Fahrzeuggeschwindigkeit,
die Betätigungsgeschwindigkeit und/oder die Betätigungsbe
schleunigung des Bremspedals 1 eine Rolle spielen.
Die Kurvenscharen können beispielsweise in einem Speicher
der Steuereinheit 3 abgespeichert sein, wobei der Speicher
beispielsweise als EEPROM ausgebildet sein kann. Die Kur
venscharen können als Bremsdruck/Fußkraft oder als Fahr
zeugverzögerung/Fußkraft-Korrelation vorgegeben sein. Im
ersten Fall handelt es sich um eine Bremsdruckregelung und
im zweiten Fall um eine Verzögerungsregelung. Mischformen
der beiden Regelungsdaten sind denkbar und können durchaus
zweckmäßig sein.
Würde beispielsweise das Bremspedal 1 mit einer bestimmten
Geschwindigkeit auf eine Kraft fp von 0,5 (verursacht einen
Weg von 47,5 mm) gedrückt werden, und wäre die Fahrzeugver
zögerung z1 (Ist-Fremdbremszustand bei Pedalberührung durch
den Fahrer = Abschaltung der Fremdbremsung), so ergäbe sich
für den Fall der Anwendung einer konkav gekrümmten Bezie
hung gemäß Fig. 3 ein Zielbremszustand z2 von 0,53 (53%).
Ob nun eine konkav gekrümmte Kurve (Zweipunkt-Strichlinie)
oder eine gerade Linie (strichpunktierte Linie) zum Errei
chen des vom Fahrer gewünschten Zielbremszustands z2 ver
wendet wird, kann von äußeren Randbedingungen (z. B. das
vom Fahrzeughersteller beabsichtigte "Pedalfeeling") abhän
gen. Bei der geraden Linie würde die Bremsanlage 6 bei den
gleichen Werten von fp mal Sp eine Verzögerung z2' = 0,72
einstellen. Der Fahrer würde dies als ein direktes
(härteres) Pedal empfinden.
Das Löseverhalten der Bremsanlage 6 kann generell durch
eine lineare Verbindung zum Ursprung definiert werden. Bei
einem vom Fahrer über die Pedalbewegung vorgegebenen Wie
deraufbau nach nicht vollständigem Abbau des Bremsdrucks
kann entlang einer interpolierten Kurvenschar verfahren
werden.
Die beschriebenen Kurvenscharen führen zu einem ergonomisch
und ergophysiologisch akzeptablen Verhalten des Regelkrei
ses Fahrereingabe → Fahrzeugreaktion → Fahrerreaktion.
Kurvenscharen oberhalb der linearen Beziehung sind ergophy
siologisch ungeeignet.
Der jeweils ermittelte Zielbremszustand z2 wird an die
Bremsanlage 6 ausgegeben und entsprechend eingeregelt.
Die konkav gekrümmten Kurvenscharen ergeben eine engere
(raschere) Annäherung an die aus einer reinen Fahrerbrem
sung gewohnten Korrelationen von Pedalkraft, Pedalweg und
Fahrzeugverzögerung. Die reine Fahrerbremsung ist in der
Fig. 3 als durchgehende Linie gezeigt, welche vom Ursprung
ausgeht.
Die Korrelationen der Fig. 3 gelten unabhängig von der
Betätigungsgeschwindigkeit d/dt (Sp) bzw. S des Bremspe
dals 1.
Die Fig. 2 zeigt, daß Sp als eine Eingangsgröße für das
Kennfeld der Fig. 3 auch abhängig von der Betätigungsge
schwindigkeit des Bremspedals 1 über eine Korrelation er
mittelt werden kann, die in der Fig. 2 dargestellt ist.
Man erkennt, daß bei schneller Fahrerübernahme (Kurve S2)
ein Pedalweg von 47,5 mm beispielsweise zu einem größeren
Eingangswert fp in das Kennfeld von Fig. 3 führt als bei
einer geringeren Betätigungsgeschwindigkeit des Bremspedals
1 (z. B. S1).
Somit ist die bei schneller Fahrerübernahme erzielte Verzö
gerung bei einem kleineren Pedalweg eingestellt als bei
einer langsameren Fahrerübernahme. Dies ist vorteilhaft, da
schnelle Übernahmen durch den Fahrer in der Regel mit si
cherheitskritischen Fahr- oder Verkehrssituationen einher
gehen.
In dem in der Fig. 2 gezeigten Beispiel ergäbe sich bei
langsamer Betätigungsgeschwindigkeit S1 bei Sp = 47,5 mm
die gleiche Zielverzögerung z2 (z2') wie bei einer größeren
Betätigungsgeschwindigkeit S2 bei Sp = 40 mm. Dies zeigt,
daß der Bremsenregler die Pedalkraft und nicht den Pedalweg
mit der einzustellenden Fahrzeugverzögerung linear korre
liert.
Weiterhin sei angemerkt, daß die Erfindung nicht auf die
vorbeschriebenen Merkmale in ihrer beispielhaft dargestell
ten Zusammensetzung beschränkt ist; es sei vielmehr betont,
daß auch beliebige Merkmalskombinationen, sofern zweckmä
ßig, von der Erfindung umfaßt werden sollen.
Claims (11)
1. Verfahren zum Steuern einer Fahrzeugbremsanlage mit den
Schritten:
- - Erfassen eines Fremdbremszustands,
- - Erfassen eines Fahrerbremswunsches,
- - Aufnehmen eines Fremdbremszustands (z1; qp1) und Ab schalten der Fremdbremssteuerung der Bremsanlage (6), nach Erfassung einer Bremsabsicht des Fahrers;
- - Ermitteln eines Übernahmebremsverlaufs (A; B) ausge hend von dem Fremdbremszustand (z1; qp1), und
- - Ermitteln eines Zielbremszustands (z2; qp2) basierend auf einem erfaßten Fahrerbremswunsch und dem Übernah mebremsverlauf (A; B).
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der Fremdbremszustand von einem ACC-System (4) des
Fahrzeugs ausgelöst wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich
net, daß die Bremsabsicht des Fahrers über zumindest
einen mit einem Bremspedal (1) gekoppelten Berührungs-,
Kraft- und/oder Pedalwegsensor (2) ermittelt wird und
die Fremdbremssteuerung unmittelbar nach einer erfaßten
Pedalberührung abgeschaltet wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich
net, daß eine vorzugsweise lineare Relation zwischen
der direkt gemessenen Kraft oder der aus dem gemessenen
Weg über eine abgespeicherte Beziehung fp = Funktion
von Sp und S1 ermittelten Kraft und dem Zielbremszu
stand (z2; qp2) vorgegeben wird.
5. Verfahren nach zumindest einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß der Pedalwegsensor (2) ei
nen Betätigungsweg (Sp) des Bremspedals (1) erfaßt, ei
ne zeitliche Ableitung (d/dt (Sp)) des erfaßten Betäti
gungsweges (Sp) gebildet wird und bei größer werdenden
Werten von (d/dt (Sp)) eine größere Pedalkraft (fp) be
zogen auf eine gleiche Pedalauslenkung (Sp) ermittelt
wird.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß
der Zielbremszustand (z2; qp2) über die ermittelte Pe
dalkraft (fp) und den vorbestimmten Übernahmebremsver
lauf (A; B) ermittelt wird.
7. Verfahren nach zumindest einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß die Korrelationen zwischen
dem erfaßten Pedalweg (Sp) und der Pedalkraft (fp) als
Kennfeld ausgebildet sind und/oder entsprechend ermit
telt werden.
8. Verfahren nach zumindest einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß die Korrelationen zwischen
der Pedalkraft (fp) und dem Bremsdruck (qp) und/oder
der Fahrzeugverzögerung (z) als Kennfeld ausgebildet
sind und/oder entsprechend ermittelt werden.
9. Verfahren nach zumindest einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß die Über
nahmebremsverläufe (A, B) als Kurvenscharen ausgebildet
sind und benötigte Zwischenkurven interpoliert werden.
10. Verfahren nach zumindest einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, daß beim Lösen
des Bremspedals mit der Reduzierung der gemessenen
oder errechneten Pedalkraft die Fahrzeugverzögerung z
linear reduziert wird.
11. Vorrichtung zum Steuern einer Fahrzeugbremsanlage mit
- - einer Erfassungseinheit (3a) zum Erfassen eines Fremdbremszustands,
- - einer Erfassungseinheit (3b) zum Erfassen eines Fahrerbremswunsches, und
- - einer Steuereinheit (3) zum
- - Aufnehmen des Fremdbremszustands (z1, qp1) und zum Abschalten der Fremdbremssteuerung der Bremsanlage (6) nach dem Erfassen einer Bremsabsicht des Fah rers,
- - Ermitteln eines Übernahmebremsverlaufs (A, B) aus gehend von dem Fremdbremszustand (z1; qp1) und
- - Ermitteln eines Zielbremszustands (z2; qp2) basie rend auf dem erfaßten Fahrerbremswunsch und dem Übernahmebremsverlauf (A; B).
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