DE19937739A1 - Dreh-, Fräs- oder Bohrwerkzeug und Verfahren zu seiner Herstellung - Google Patents
Dreh-, Fräs- oder Bohrwerkzeug und Verfahren zu seiner HerstellungInfo
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Abstract
Das Dreh-, Fräs- oder Bohrwerkzeug hat einen auf einem Träger (10) aus Hartmetall befestigten Schneideinsatz (12). Er besteht aus einem Schneidstoff (14), wie PKD oder PKB ohne oder mit Hartmetallunterlage (16). Um das Werkzeug schneller und kostengünstiger herstellen zu können, ist der Schneideinsatz (12, 18) mit dem Träger (10) aus Hartmetall durch Widerstandsschweißen verschweißt. Darüber kann ein Spanbrecher (20) aus Hartmetall vorgesehen sein, der mit dem Träger und/oder dem Schneidstoffkörper (18) bzw. einer Schneidstoffschicht (14) eines Schneidstoffeinsatzes (12) durch Widerstandsschweißen verbunden ist.
Description
Die Erfindung betrifft Dreh-, Fräs- und Bohrwerkzeuge mit
einem auf einem Träger aus Hartmetall befestigten Schnei
deinsatz, bestehend aus einem Schneidstoff wie polykristal
liner Diamant oder polykristallines Bornitrid ohne oder mit
Hartmetallunterlage.
Derartige Werkzeuge mit ultraharten Schneidstoffen werden
insbesondere zur spanenden Bearbeitung von Werkstücken aus
Leichtmetall, Holz und Kunststoff eingesetzt. Sie erreichen
wesentlich höhere Standzeiten als Hartmetallwerkzeuge. An
dererseits ist dann, wenn der ultraharte Schneidstoffkörper
oder Schneideinsatz nicht nur mechanisch an einem platten-
oder schaftförmigen Halter festgeklemmt, sondern mechanisch
mit diesem verbunden werden soll, die Herstellung der Werk
zeuge sehr langwierig und teuer. Die Schneidstoffkörper und
Schneideinsätze werden nämlich mit einem Träger aus Hartme
tall verlötet, und um eine ordnungsgemäße Lötverbindung
herzustellen, müssen nacheinander eine Vielzahl von Verfah
rensschritten ausgeführt werden. Es beginnt mit einer Vor
behandlung des Schneideinsatzes und der Grundplatte durch
Glasperlenstrahlen. Im nächsten Schritt werden die Teile
fettfrei gereinigt bzw. entfettet. Danach erfolgt das Auf
bringen von Flußmittel und Lot. Im vierten Schritt werden
die Teile induktiv, durch eine Flamme oder in einem Ofen
auf Löttemperatur erwärmt, und im fünften Schritt erfolgt
das Fixieren des Schneideinsatzes. Danach wird das Werkzeug
chemisch gereinigt, um das restliche Flußmittel zu entfer
nen. Durch nochmaliges Glasperlenstrahlen werden Oxydati
onsschichten entfernt. Gegebenenfalls müssen auch noch Lot
überstände mechanisch entfernt werden. Im neunten Arbeits
schritt wird schließlich durch Sichtkontrolle festgestellt,
ob die Lötung gelungen ist, und gegebenenfalls muß der ge
samte Vorgang noch einmal wiederholt werden.
Trotz dieses aufwendigen Herstellungsverfahrens ist bisher
das Löten die einzige in der Praxis eingesetzte Verbin
dungstechnik geblieben, möglicherweise deshalb, weil der
gebräuchlichste ultraharte Schneidstoff Diamant elektrisch
nichtleitend ist und durch Erhitzung beschädigt wird.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Dreh-, Fräs-
oder Bohrwerkzeug der eingangs genannten Art zu schaffen,
das sich ohne Beeinträchtigung seiner Qualität schneller
und kostengünstiger herstellen läßt, und zur Lösung dieser
Aufgabe wird ein Werkzeug vorgeschlagen, bei dem der
Schneideinsatz mit dem Träger aus Hartmetall durch Wider
standsschweißen verschweißt ist.
Es hat sich überraschend gezeigt, daß sich durch Wider
standsschweißen mit kurzzeitigem Stromstoß eine haltbare
Schweißverbindung zwischen dem Schneideinsatz und dem Trä
ger aus Hartmetall herstellen läßt. Ein Schweißstromkreis
kommt zustande, weil im Gegensatz zu monokristallinem Dia
mant die polykristallinen Schneidstoffe PKD und PKB ein
elektrisch leitendes metallisches Bindemittel enthalten und
auch Hartmetall elektrisch leitend ist. Weil der zum
Schweißen erforderliche Stromstoß auf Millisekunden be
grenzt werden kann, nimmt der Schneidstoff keinen Schaden.
Insbesondere Inserts, bestehend aus PKD oder PKB auf einer
Unterlage aus Hartmetall, lassen sich auf diese Weise zu
verlässig auf einen Träger aus Hartmetall aufschweißen. Da
bei wird man normalerweise einen der beiden Schweißkontakte
auf die Schneidstoffschicht aufsetzen. Es besteht aber auch
die Möglichkeit, nur die zum Schweißen erforderliche Druck
kraft auf die Oberfläche der Schneidstoffschicht aufzubrin
gen und eine elektrische Klemme an der Hartmetall-Unterlage
des Inserts anzusetzen. In allen Fällen ist der Arbeitsauf
wand für den elektrischen Schweißvorgang wesentlich gerin
ger als für das bisher gebräuchliche Löten.
Der Erfindungsgedanke läßt sich auch auf die material
schlüssige Befestigung von Spanbrechern und Spanleitstufen
aus Hartmetall auf einem Dreh-, Fräs- oder Bohrwerkzeug er
weitern. Bisher wurden Spanbrecher entweder durch Formung
oder Bearbeitung einstückig mit dem Träger ausgebildet oder
ebenfalls aufgelötet. Erfindungsgemäß ist vorgesehen, daß
nunmehr auch Spanbrecher und Spanleitstufen auf den Träger
und/oder den Schneideinsatz aufgeschweißt werden.
Die Erfindung wird nachstehend anhand von in der Zeichnung
dargestellten Ausführungsbeispielen näher erläutert. Es
zeigen:
Fig. 1 ein mit einem Schneideinsatz aus PKD
auf einer Hartmetallunterlage be
stücktes Werkzeug;
Fig. 2 ein Werkzeug mit einem Schneideinsatz
in Form eines Schneidstoffkörpers oh
ne Hartmetallunterlage und
Fig. 3 ein Werkzeug wie nach Fig. 1, aber
zusätzlich mit einem Spanbrecher.
In den Zeichnungsfiguren ist jeweils nur derjenige Teil der
aus Hartmetall bestehenden Grundplatte 10 oder des Schafts
eines Werkzeugs gezeigt, der einen Schneideinsatz 12 trägt.
Gemäß Fig. 1 besteht der Schneideinsatz 12 aus einer oberen
Schicht 14 eines ultraharten Schneidstoffs, z. B. PKD, der
von vornherein auf eine Unterlage 16 aus Hartmetall aufge
bracht worden ist. An dieser Unterlage ist der Schneidein
satz 12 durch Widerstandsschweißen mit dem Träger 10 ver
bunden. Die Schweißung erfolgt vorzugsweise unter Schutzgas
nach dem Verfahren der Kondensatorentladung oder in Inver
tertechnik. Der Schweißstrom wird auf eine Dauer von weni
gen Millisekunden begrenzt.
Es sei im Zusammenhang mit Fig. 1 darauf hingewiesen, daß
die Schneidstoffschicht 14 auch eine Schicht aus bindemit
telfreiem polykristallinem Diamant sein kann, die z. B. aus
der Gasphase auf die Unterlage 16 aus Hartmetall aufgetra
gen worden ist.
Das Ausführungsbeispiel nach Fig. 2 unterscheidet sich von
dem nach Fig. 1 nur dadurch, daß der Schneideinsatz 18 ein
Köper aus PKD oder PKB ist. Er ist mit seiner Unterseite
durch Widerstandsschweißen auf den Träger 10 aufgeschweißt.
Das Werkzeug nach Fig. 3 unterscheidet sich von dem nach
Fig. 1 durch einen zusätzlichen Spanbrecher 20 aus Hartme
tall, der im Beispielsfall sowohl auf den Träger 10 als
auch auf die Schneidstoffschicht 14 aufgeschweißt ist. Es
wurde zunächst der Schneideinsatz 12 durch Widerstands
schweißen auf dem Träger 10 befestigt und danach in einem
zweiten Schweißvorgang der Spanbrecher 20 mit seinem vorde
ren Bereich auf die Schweißstoffschicht 14 und mit seinem
hinteren Bereich auf den Träger aufgeschweißt. In einer
weiteren, nicht gezeigten Ausführung kann der Spanbrecher
20 auch hinter dem Schneideinsatz 12 nur mit dem Träger 10
aus Hartmetall durch Widerstandsschweißen verbunden sein.
Es versteht sich, daß die Anwendung der Erfindung unabhän
gig ist von der Form des Trägers 10, des Einsatzes 12 bzw.
18 und des Spanbrechers 20.
Claims (5)
1. Dreh-, Fräs- oder Bohrwerkzeug mit einem auf einem Trä
ger (10) aus Hartmetall befestigten Schneideinsatz (12,
18), bestehend aus einem Schneidstoff (14, 18) wie PKD
oder PKB ohne oder mit Hartmetallunterlage (16), da
durch gekennzeichnet, daß der Schneideinsatz (12, 18)
mit dem Träger (10) aus Hartmetall durch Widerstands
schweißen verschweißt ist.
2. Dreh-, Fräs- oder Bohrwerkzeug nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß es mit einem Spanbrecher (20) aus
Hartmetall versehen ist, der mit dem Träger (10)
und/oder dem Schneidstoffkörper (18) bzw. der Schneid
stoffschicht (14) des Schneidstoffeinsatzes (12) durch
Widerstandsschweißen verschweißt ist.
3. Verfahren zur Herstellung eines Werkzeugs nach Anspruch
1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Schweißver
bindung unter Schutzgas hergestellt wird.
4. Verfahren zur Herstellung eines Werkzeugs nach Anspruch
1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Schweißstrom
durch Kondensatorentladung oder in Invertertechnik er
zeugt wird.
5. Verfahren zur Herstellung eines Werkzeugs nach Anspruch
1 mit einem Schneideinsatz (12), bestehend aus einer
Schneidstoffschicht (14) aus polykristallinem Diamant
oder polykristallinem Bornitrid auf einer Hartmetallun
terlage (16), dadurch gekennzeichnet, daß die Druck
kraft zum Aneinanderdrücken der zu verschweißenden Tei
le (10, 12) auf die Schicht aus polykristallinem Dia
mant oder polykristallinem Bornitrid ausgeübt wird,
aber einer der beiden elektrischen Schweißkontakte an
die Hartmetallunterlage (16) angeklemmt wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1999137739 DE19937739A1 (de) | 1999-08-10 | 1999-08-10 | Dreh-, Fräs- oder Bohrwerkzeug und Verfahren zu seiner Herstellung |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1999137739 DE19937739A1 (de) | 1999-08-10 | 1999-08-10 | Dreh-, Fräs- oder Bohrwerkzeug und Verfahren zu seiner Herstellung |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19937739A1 true DE19937739A1 (de) | 2001-02-15 |
Family
ID=7917852
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1999137739 Withdrawn DE19937739A1 (de) | 1999-08-10 | 1999-08-10 | Dreh-, Fräs- oder Bohrwerkzeug und Verfahren zu seiner Herstellung |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19937739A1 (de) |
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-
1999
- 1999-08-10 DE DE1999137739 patent/DE19937739A1/de not_active Withdrawn
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