DE19936214A1 - Meßverfahren und -schaltung für Netzabkoppler zur Bestimmung eines Wiederaufschaltmoments für eine Netzspannung - Google Patents
Meßverfahren und -schaltung für Netzabkoppler zur Bestimmung eines Wiederaufschaltmoments für eine NetzspannungInfo
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- H02—GENERATION; CONVERSION OR DISTRIBUTION OF ELECTRIC POWER
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- H02J9/00—Circuit arrangements for emergency or stand-by power supply, e.g. for emergency lighting
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Abstract
Die Erfindung betrifft die Messung in einem Netzabkoppler zur Bestimmung des Moments der Wiederaufschaltung der Netzspannung. Nach dem Stand der Technik wird heute eine absolute Einschaltschwelle bzgl. Strom, Widerstand oder Spannung werksseitig oder durch den Anwender einstellbar festgelegt. Erfindungsgemäß wird diese Einschaltschwelle durch eine Differenzmessung ersetzt, d. h. es wird die Strom- oder Spannungsänderung im Einschaltmoment eines Verbrauchers gemessen und als Schaltimpuls verwendet.
Description
Die Funktionalität des Netzabkopplers (im
allgemeinen Sprachgebrauch auch be
kannt als "Netzfreischalter", "Netzabkop
pelautomat", "Stromsensor", "Feldschal
tautomat" sowie unter anderen Namen)
ist bekannt und heute vielfach im Einsatz.
Professionell wird die Funktionalität im
gewerblichen Bereich der Gebäudewirt
schaft genutzt: So ist es für Pförtner,
Hausmeister, Nachtwächter etc. nützlich,
wenn sie mit einem Blick auf den Netzab
koppler erkennen können, daß in dem
damit überwachten Bereich keine Ver
braucher mehr am Netz sind.
Die heute geführte Diskussion über die
potentielle Schädlichkeit von elektrischen
und magnetischen NF-Wechselfeldern
führt allerdings auch zu dem Bedürfnis,
diese potentielle Belastung vorsorglich zu
reduzieren. Deshalb wird heute die Funk
tionalität viel häufiger von Menschen ge
nutzt, die sich eine Verbesserung des
Wohlbefindens davon versprechen, daß
sie Ihre Exposition gegenüber magneti
schen und spezielle elektrischen Wech
selfeldern im erweiterten Niederfrequenz
bereich minimieren.
Sein Funktionsprinizp ist das folgende: Er
wird vorzugsweise im Haussicherungska
sten von Privathaushalten nach der ei
gentlichen Sicherung für den jeweiligen
Stromkreis eingebaut und koppelt den
entsprechenden Stromkreis von der Ver
sorgungsnetzspannung ab, sobald kein
Verbraucher mehr in diesem Stromkreis
angeschlossen ist. Sobald die Versor
gungsspannung wieder von einem einge
schalteten Verbraucher benötigt wird,
schaltet er die Versorgungsnetzspannung
wieder auf den jeweiligen Stromkreis auf.
Zu diesem Zweck ist enthält der Ab
koppler an funktionsbestimmenden Kom
ponenten einen Sensor mit entsprechen
der Schaltungsanordnung, welcher mit
tels einer Überwachungsspannung de
tektiert, wann der Netzstrom "gebraucht"
wird und wann nicht, und einen Schalter,
vorzugsweise ein Relais, welches die ei
gentliche Schaltung "Abkopplung"
durchführt.
Nach dem Stand der Technik wird heute
eine absolute Einschaltschwelle bzgl.
Strom oder Spannung werksseitig oder
durch den Anwender einstellbar festge
legt. Sobald durch Einschalten eines Ver
brauchers diese Schwelle überschritten
wird, schaltet der Netzabkoppler die Ver
sorgungsnetzspannung wieder auf den
betreffenden Netzabschnitt auf. Dieses
Verfahren hat verschiedene, wesentliche
Nachteile:
- - Bei Schaltungen nach dem Stand der Technik können Drehdimmer, Leucht stoffröhren, Energiesparlampen und andere Verbraucher mit elektroni schen Vorschaltgeräten nicht oder zumindest nicht zuverlässig gefunden werden - ein gravierende praktischer Nachteil. Dieses Manko läßt sich nur sehr aufwendig durch den Einbau von Grundlasten in alle betreffenden Ver braucher beheben.
- - Aus praktischer Sicht kann es sinnvoll sein, gewisse Grundumsätze z. B. durch Sickerströme in den Wänden, die gerade bei alten Verkabelungen oft vorkommen, zuzulassen. Diese Sickerströme ändern sich jedoch mit der Zeit (Alterung). Absolute Schalt schwellen müssen somit angepaßt werden, damit zuverlässig geschaltet wird.
- - Ein weiteres systematisches Problem bei der Arbeit mit absoluten Schalt schwellen stellen Transformatoren, z. B. Steckernetzteile, dar: Durch den unterschiedlichen Widerstand dieser induktiven Last für Gleich- und Wech selspannung kommen herkömmliche Netzabkoppler in einen instabilen Zu stand, d. h. sie schalten immer ein- und aus.
Diese Nachteile lassen sich mit dem er
findungsgemäßen Verfahren bzw. Schal
tung vermeiden.
Erfindungsgemäß wird die Einschalt
schwelle durch eine Differenzmessung
ersetzt, d. h. es wird die Strom- oder
Spannungsänderung im Einschalt
moment eines Verbrauchers gemessen
und als Schaltimpuls verwendet. Das
heißt, ein Einschaltereignis differenziert
sich bzgl. der Strom-/Spannungskurve
deutlich von z. B. der Kurve, die ein Alte
rungsereignis verursacht und zwar durch
eine erheblich kleinere Zeitkonstante.
Dies ist ein wesentliches Element der Er
findung: Es ist gewünscht, kurzzeitige
Änderungen genau zu analysieren und
Langezeiteffekte, z. B. Termodrift, Alte
rung oder Sickerströme in den Wänden
"auszublenden". Zur Illustration zwei Bei
spiele:
Die meisten elektronisch geregelten Ge
räte und Leuchtmittel mit einem elektroni
schen Vorschaltgerät haben vorschrifts
mäßig einen Kondensator zur Blindlei
stungskompensation oder Störungsun
terdrückung vorgeschaltet. Beim Ein
schalten muß dieser zunächst geladen
werden, was eine einfach zu detektieren
de Stromspitze erzeugt.
Noch einfacher ist die Sache z. B. bei
Glühlampen: sie ziehen beim Einschalten
kurzzeitig ein Vielfaches des Nennstroms,
der wiederum leicht gemessen werden
kann.
Um ein möglichst breites Spektrum an
verschiedenen Verbrauchern sicher zu
detektieren einerseits und nicht zu emp
findlich gegen ungewollte Strom- und
Spannungsänderungen durch überge
koppelte Störungen zu werden, ist die
Höhe der Strom- oder Spannungsände
rung, die zum Einschalten des Netzab
kopplers führt, werksseitig oder durch
den Benutzer oder Installateur am Gerät
einstellbar. Zusätzlich ist die Höhe der
"erlaubten" Grundumsätze im o. g. Sinne
(z. B. für Sickerströme) werksseitig oder
durch den Benutzer oder Installateur am
Gerät einstellbar. D. h. die Ausschalt
schwelle ist ebenfalls über einen weiten
Bereich bis zu 100 Watt "zugelassener
Verbrauch", der mit abgeschaltet wird,
regelbar.
Das Verfahren läßt sich als eine Ableitung
des Eingangssignals nach der Zeit d(f)/d(t)
beschreiben. Das Eingangssignal ist da
bei die charakteristische Stromflussän
derung im Einschaltmoment unterschied
licher Lasten. Die jeweils charakteristi
schen Eingangs- und Ausgangssignale
der Differenzierung sind in Zeichung 1 am
Beispiel des Stroms aufgezeichnet.
Hieraus wird deutlich, daß die herkömmli
chen Absolutschwellenwert-Verfahren
das Einschalten großer resistiver Lasten R
einfach erkennen können.
Eine kapazitive Last C kann damit jedoch
nicht gefunden werden, weil die dauer
hafte Veränderung des Schaltsignals
gleich Null ist: Der Kondensator wird ge
laden und wenn er voll ist, ist der Strom
fluss wieder Null. Herkömmliche Netzab
koppler arbeiten mit Zeitkonstanten um
unempfindlicher gegen Störungen zu
sein. Am Ende dieser Zeitkonstante wird
geprüft, ob eine Veränderung des Schalt
signals zu verzeichnen ist, wenn nicht
(und im Falle der kapazitiven Last ist das
der Fall) schalten sie die Netzspannung
nicht zu.
Bei einer induktiven Last scheitern her
kömmliche Verfahren daran, daß die
Überwachungsgleichspannung diese als
niederohmig "sieht" und deshalb zu
schaltet, die Wechselspannung aber als
hochohmig was zum Abschalten führt.
Während des Abschaltens der Netzspan
nung wird das Meßsystem "blind"-
geschaltet um zu verhindern, daß das
Aufladen des Netzwerkes beim zeitglei
chen Aufschalten der Überwachungs
spannung gleich wieder als Einschaltsi
gnal für die Netzspannung ausgewertet
wird.
Die Ableitung ist schaltungstechnisch
nicht aufwendig zu realisieren und Stand
der Technik. Neu ist das Verfahren an
sich, vom absoluten Schwellenwert als
Auslöser des Schaltvorgangs in einem
Netzabkoppler auf die vom Absolutwert
unabhängige Veränderung des Absolut
wertes als Auslöser des Schaltvorgangs
überzugehen (differenzielles Verfahren).
Eine mögliche schaltungstechnische Um
setzung der beschriebenen Lösung findet
sich auf Zeichnung 2.
Claims (5)
1. Meßverfahren und Schaltung für
Netzabkoppler zur Bestimmung eines
Wiederaufschaltmoments für eine Netz
spannung
dadurch gekennzeichnet,
daß als Schaltsignal eine relative Verän
derung eines fließenden Überwachungs
stroms oder einer anliegenden Überwa
chungsspannung, unabhängig vom zu
Beginn dieser Veränderung vorliegenden
Absolutwert der genannten Parameter,
verwendet wird.
2. Meßverfahren und Schaltung nach
Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß aus unterschiedlichen Eingangs
signalen, durch Ableitung des Schaltsi
gnals nach der Zeit ein ähnliches und
damit einfach auswertbares Ausgangs-
beziehungsweise Schaltsignal generiert
wird.
3. Meßverfahren und Schaltung nach
Anspruch 1 und 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Differenzierungsschaltung gemäß
Anspruch 2 während des Aufschaltens
einer Überwachungsspannung gebrückt
wird.
4. Meßverfahren und Schaltung nach
Anspruch 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Höhe der für die Auslösung des
Schaltvorgangs benötigten Strom- oder
Spannungsänderung einstellbar ist.
5. Meßverfahren und Schaltung nach
Anspruch 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Absolutwert des Stromflusses im
durchgeschalteten Zustand, der zur Ab
schaltung der Netzspannung führt, bis
zum Äquivalent von etwa 100 Watt ein
stellbar ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19936214A DE19936214B4 (de) | 1999-08-04 | 1999-08-04 | Verfahren zur Bestimmung eines Wiederaufschaltmoments für eine Versorgungs-Netzspannung für einen Netzabkoppler |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19936214A DE19936214B4 (de) | 1999-08-04 | 1999-08-04 | Verfahren zur Bestimmung eines Wiederaufschaltmoments für eine Versorgungs-Netzspannung für einen Netzabkoppler |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19936214A1 true DE19936214A1 (de) | 2001-03-15 |
DE19936214B4 DE19936214B4 (de) | 2005-12-22 |
Family
ID=7916832
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19936214A Expired - Lifetime DE19936214B4 (de) | 1999-08-04 | 1999-08-04 | Verfahren zur Bestimmung eines Wiederaufschaltmoments für eine Versorgungs-Netzspannung für einen Netzabkoppler |
Country Status (1)
Country | Link |
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DE (1) | DE19936214B4 (de) |
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Also Published As
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DE19936214B4 (de) | 2005-12-22 |
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