DE19935596A1 - Akustisches Bauteil - Google Patents
Akustisches BauteilInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein mehrlagig aufgebautes akustisches Bauteil, das in der Lage ist, mit seiner gesamten Oberfläche wie die Membran des Lautsprechers zu wirken. Das Bauteil weist einen akustikfähigen Schaumkern auf, z. B. aus PUR-Hartschaum. Der Schaumkern bildet eine Kernschicht, die in der Art einer Sandwichstruktur mit Faserplatten verstärkt ist. Auf diese Weise entsteht ein Bauteil, das die vorteilhaften akustischen Eigenschaften des PUR-Hartschaums mit der hohen mechanischen Festigkeit eines Sandwichbauteils aus Faserplatten in sich vereinigt. DOLLAR A Weiterhin betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Herstellung eines erfindungsgemäßen akustischen Bauteils.
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft akustische Bauteile. Insbesondere betrifft die
Erfindung ein akustisches Bauteil, das mehrlagig aufgebaut ist und eine akustik
fähige Kernschicht aufweist, die zu akustischen Schwingungen anregbar und zur
Abgabe von Schallwellen geeignet ist.
Aus dem Stand der Technik ist es bekannt, aus PUR-Hartschaumplatten mit einer
Plattenstärke zwischen ungefähr 5 mm und 10 mm großflächige Flachlautsprecher
herzustellen. Die von einer Audioquelle zum Beispiel einem Radioempfänger
oder einer HiFi-Anlage abgegebenen Audiosignale werden von einem Exciter
umgewandelt und als Schwingungen an die Hartschaumplatte abgegeben, so daß
die Hartschaumplatte mit ihrer gesamten Oberfläche als Schallquelle wirkt. Die
Hartschaumplatten sind jedoch aufgrund ihrer Eigenschaften empfindlich gegen
mechanische Belastungen wie Druck oder Biegung. Daher ist die Anwendung der
Hartschaumplatten auf solche Einsatzfelder beschränkt, wo die genannten Bela
stungen normalerweise nicht auftreten.
Hiervon ausgehend ist es Aufgabe der Erfindung ein akustisches Bauteil zu schaf
fen, das einerseits ebenso wie Hartschaumplatten zu akustischen Schwingungen
anregbar und zur Abgabe von Schallwellen geeignet ist und sich andererseits
durch eine hohe mechanische Belastbarkeit auszeichnet.
Diese Aufgabe wird durch ein Bauteil nach Anspruch 1 gelöst, das dadurch ge
kennzeichnet ist, daß die Oberfläche der Kernschicht wenigstens teilweise mit ei
ner faserverstärkten Materialschicht fest verbunden ist. Ein Vorteil des Bauteils
ist, daß die Faserplatte der Kernschicht eine hohe mechanische Belastbarkeit ver
leiht und gleichzeitig in der Lage ist, akustische Schwingungen der Kernschicht
ungedämpft zu übertragen. Es ist im Bedarfsfall auch möglich, die Kernschicht
beidseitig mit jeweils einer Faserplatte zu versehen, um die mechanische Stabilität
des Bauteils weiter zu steigern oder die Kernschicht vor Kondenswasser, Kratzer,
Schmutz oder dergleichen zu schützen.
Die Kernschicht kann aus einer PUR-Hartschaumplatte gebildet sein oder einer
verdichteten Fasermatte. Beide Materialien sind akustikfähig, d. h. sie können aku
stische Schwingungen ungedämpft und unverzerrt abgeben.
Im Hinblick auf einen niedrigen Verbrauch von erschöpfbaren Rohstoffen und
günstige Recyclingeigenschaften ist es vorteilhaft, wenn die Fasern der Faser
platte nachwachsende Naturfasern sind, wie zum Beispiel Flachs, Hanf, Jute,
Kenaf, Nessel usw.
In bestimmten Anwendungsfällen kann es jedoch auch zweckmäßig sein Kunstfa
sern zu verwenden, um die Eigenschaften der Faserplatte zu verändern.
Insbesondere können die akustischen Eigenschaften der Faserplatte verbessert
werden, indem in die Oberfläche der Faserplatte hochfeste Fasern wie Kohlefa
sern, Carbonfasern oder Glasfasern integriert werden.
Um dem Bauteil ein vielfältig veränderbares und optisch gefälliges äußeres Er
scheinungsbild zu geben, kann das Bauteil auf dessen Sichtseite z. B. auch mit ei
ner Metallplatte oder einer anderen Dekorschicht, wie z. B. Textil, Folie oder Le
der, versehen sein.
Eine weitere Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren zur Herstellung eines er
findungsgemäßen akustischen Bauelementes anzugeben. Diese Aufgabe wird
durch ein Verfahren nach Anspruch 10 gelöst.
In der einzigen Figur der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des erfindungs
gemäßen akustischen Bauelementes im Querschnitt dargestellt.
Die Figur zeigt einen Ausschnitt aus einem als Ganzes mit dem Bezugszeichen 1
bezeichneten akustischen Bauelement im Querschnitt. Die in der Figur gezeigte
flache Form des Bauelementes ist nur ein Beispiel. Das erfindungsgemäße Bau
lement kann auch geschwungene, gebogene, abgewinkelte und noch andere belie
bige Formen annehmen, die an den jeweiligen Anwendungsfall angepaßt sind.
Der Kürze halber wird im folgenden nur von "Platten" gesprochen, wobei jedoch
auch stets alle anderen Formen umfaßt sein sollen, die das Bauteil annehmen
kann.
Im Inneren des Bauelementes 1 ist ein Schaumkern 2 aus Polyurethan (PUR) an
geordnet, der eine Kernschicht bildet. Der Schaumkern hat die Eigenschaft, daß er
durch einen in der Figur nicht dargestellten Schwingungsgenerator, einen soge
nannten Exciter, zu akustischen Schwingungen anregbar ist. Der Schaumkern 2
wirkt dann wie die Membran eines Lautsprechers.
Der Schaumkern 2 ist beidseitig mit Faserplatten 3 fest verbunden. Bei dem vor
liegenden Ausführungsbeispiel sind die Fasern aus nachwachsenden Rohstoffen
hergestellt, zum Beispiel Flachs, Hanf, Jute, Kenaf oder Nessel. Es ist aber auch
möglich, bei der Herstellung der Faserplatten die Naturfasern ganz oder teilweise
durch Kunstfasern zu ersetzen. Die Faserplatten 3 sind in jedem Fall so beschaf
fen, daß sie Schallwellen im wesentlichen ungedämpft und urverzerrt weiterlei
ten. Diese Eigenschaften können weiter dadurch verbessert werden, daß in die Fa
serplatten ein- oder beidseitig Kohlefasern, Carbonfasern, Glasfasern oder andere
klangverbessernde Materialien eingebunden werden. Die genannten Fasern kön
nen z. B. in Form von Matten in die Faserplatten 3 integriert sein.
Schließlich ist das Bauteil noch mit einer Metallplatte 4 und/oder einer Dekor
schicht 5 versehen, die dem Bauteil ein gefälliges optisches Aussehen verleiht.
Die Dekorschicht kann bspw. aus Leder, textilem Gewebe oder einer Kunststoff
Schicht hergestellt sein, die auf die Sichtseite der Faserplatte 3, vorzugsweise auf
geklebt wird.
Das erfindungsgemäße Bauteil kann z. B. in Kraftfahrzeugen als Funktions- oder
Dekorelement in den Seitentüren, der Mittelkonsole, der Instrumententafel, in
Rückenlehnen oder Hutablagen verwendet werden, wobei das Bauteil gleichzeitig
die Funktion eines Lautsprechers übernimmt. Auf diese Weise ergeben sich ganz
neue Gestaltungsmöglichkeiten von Fahrzeuginnenräumen und deren Beschal
tung. In ähnlicher Weise eröffnen sich neue Anwendungsfelder bei Möbeln, ins
besondere für Verkleidungselemente von Fernseh- oder Phonomöbeln. Mit dem
erfindungsgemäßen Bauteilen lassen sich großflächige Lautsprecher in Wohn
räumen integrieren, ohne daß zusätzlicher Platzbedarf entsteht.
Bei einer abgewandelten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Bauteils wird
als Kernschicht 2 anstelle des PUR-Hartschaums eine verdichtete Fasermatte
verwendet. Die verdichtete Fasermatte ist aus demselben Material wie die Faser
platte hergestellt, aber geringer verdichtet. Die verdichtete Fasermatte ist ebenso
wie die PUR-Hartschaumplatte in der Lage, akustische Schwingungen abzugeben.
Diese Ausführungsform des Bauteils hat den zusätzlichen Vorteil, daß es aus einer
geringeren Anzahl von verschiedenen Materialien besteht und somit am Ende sei
ner Lebensdauer einfacher wiederzuverwerten ist.
Das erfindungsgemäße Bauteil wird folgendermaßen hergestellt:
Eine Fasermatte, die mit Bindemitteln aus thermoplastischen Formmassen ver
mengt, vermischt, imprägniert oder besprüht ist, wird separat oder in einem Preß
werkzeug aufgeheizt und verdichtet und in die gewünschte Form gebracht, so daß
eine Faserplatte entsteht. Solange die Faserplatte 3 noch heiß und deren Oberflä
che noch klebrig ist, wird die unter Wärmezufuhr verformbare oder vorgeformte
Kernschicht 2, z. B. eine PUR-Hartschaumplatte aufgelegt. Schließlich wird auf
die Hartschaumplatte noch eine weitere vorgefertigte Faserplatte gelegt. Dann
wird das Preßwerkzeug wieder geschlossen und die übereinandergeschichteten
Platten werden bei reduziertem Druck zu einem Bauteil mit Sandwichstruktur
verpreßt. Der Druck ist bei diesem Preßvorgang geringer als bei der Verdichtung
der Faserplatte 3 und so bemessen, daß die Hartschaumplatte 2 dabei nicht be
schädigt wird.
Alternativ dazu kann anstelle der PUR-Hartschaumplatte eine verdichtete Faser
matte verwendet werden. Das Herstellungsverfahren des Bauteils ändert sich da
durch grundsätzlich nicht.
Werden bei der Herstellung der Faserplatten duroplastische Formmassen verwen
det, so ist es erforderlich, daß zwischen die Faserplatten und die Kernschicht Kle
ber eingebracht wird, der für deren feste Verbindung sorgt.
Bei einer alternativen Lösung ist die Kernschicht als faserverstärkte Platte ausge
bildet, wobei vorteilhafterweise auf die Oberfläche dieser Kernschicht wenigstens
teilweise Fasern und/oder Matten aufgetragen sind, die vorzugsweise aus Kohle
fasern, Carbonfasern oder Glasfasern gebildet sein können.
1
Bauelement
2
Kernschicht (Schaumkern aus PUR)
3
faserverstärkte Materialschicht (Faserplatte)
4
Metallplatte
5
Dekorschicht
Claims (16)
1. Akustisches Bauteil, das mehrlagig aufgebaut ist und eine akustikfähige
Kernschicht aufweist, die zu akustischen Schwingungen anregbar und zur
Abgabe von Schallwellen geeignet ist, dadurch gekennzeichnet, daß die
Oberfläche der Kernschicht (2) wenigstens teilweise mit einer faserver
stärkten Materialschicht (3) fest verbunden ist.
2. Bauteil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Kernschicht (2)
als Polyurethan-Hartschaumschicht ausgebildet ist.
3. Bauteil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Kernschicht (2)
als verdichtete Fasermatte ausgebildet ist, deren Dichte geringer ist als die
Dichte der faserverstärkten Materialschicht (3).
4. Bauteil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Bauteil im
wesentlichen plattenförmig ausgebildet ist und die faserverstärkte Materi
alschicht (3) eine Faserplatte bildet, die fest mit der Kernschicht (2) ver
bunden ist.
5. Bauteil nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Fasern
der Faserplatte (3) bzw. der verdichteten Fasermatte (2) aus nachwachsen
den Rohstoffen und/oder Kunststoffen hergestellt sind.
6. Bauteil nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Oberfläche der
Faserplatte (3) wenigstens teilweise mit hochfesten Fasern wie Kohlefa
sern, Carbonfasern oder Glasfasern verstärkt ist.
7. Bauteil nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die hochfesten
Fasern in Form einer Matte in die Faserplatte (3) integriert sind.
8. Bauteil nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Faserplatte (3)
auf der der Kernschicht abgewandten Seite mit einer Metallplatte (4)
und/oder Dekorschicht (5) versehen ist.
9. Bauteil nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Dekorschicht
(5) aus Leder, textilem Gewebe und/oder einer Kunststoffschicht gebildet
ist.
10. Verfahren zur Herstellung von einem akustischen Bauteil, das die folgende
Schritte umfaßt:
- a) eine Fasermatte, die mit Formmasse durchsetzt ist, wird in einem Preßwerkzeug zu einer Faserplatte (3) verdichtet;
- b) nach dem Öffnen des Preßwerkzeuges wird auf die Faserplatte eine entsprechend geformte formstabile Kernschicht aufgelegt und anschließend mit der Faserplatte bei einem reduzierten Druck verpreßt, der so bemessen ist, daß die Kernschicht hierbei nicht beschädigt wird.
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß vor dem Ver
pressen mit reduziertem Druck eine weitere zuvor hergestellte Faserplatte
auf die Kernschicht aufgelegt wird, so daß ein beidseitig mit jeweils einer
Faserplatte verstärktes Bauelement entsteht.
12. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Formmasse
ein thermoplastisches Material ist, das beim Verdichten der Faserplatten
über dessen Schmelztemperatur erwärmt wird und das für die Verbindung
zwischen der Kernschicht (2) und den Faserplatten (3) sorgt.
13. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen die
Faserplatte und die Kernschicht zusätzlich Kleber eingebracht wird.
14. Akustisches Bauteil, das mehrlagig aufgebaut ist und eine akustikfähige
Kernschicht aufweist, die zu akustischen Schwingungen anregbar und zur
Abgabe von Schallwellen geeignet ist, dadurch gekennzeichnet, daß die
Kernschicht (2) als faserverstärkte Platte ausgebildet ist.
15. Bauteil nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß auf die Oberflä
che der Kernschicht wenigstens teilweise Fasern und/oder Matten aufge
tragen sind.
16. Bauteil nach Anspruch 14 oder 15, dadurch gekennzeichnet, daß die
Fasern und/oder die Matten aus Kohlefasern, Carbonfasern oder Glasfa
sern gebildet sind.
Priority Applications (3)
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EP20000114392 EP1075165A2 (de) | 1999-08-02 | 2000-07-05 | Akustisches Bauteil |
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JP (1) | JP2001095087A (de) |
DE (1) | DE19935596A1 (de) |
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-
2000
- 2000-07-05 EP EP20000114392 patent/EP1075165A2/de not_active Withdrawn
- 2000-07-31 JP JP2000231954A patent/JP2001095087A/ja active Pending
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Also Published As
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EP1075165A2 (de) | 2001-02-07 |
JP2001095087A (ja) | 2001-04-06 |
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