DE19935150A1 - Verfahren und Vorrichtung zur Abgabe von carbonisiertem Trinkwasser über eine Wasserhahnarmatur - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Abgabe von carbonisiertem Trinkwasser über eine WasserhahnarmaturInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Abgabe von carbonisiertem Trinkwasser über eine Wasserhahnarmatur (1'). Hierbei wird herkömmlichem Trinkwasser aus dem Leitungswassernetz Kohlendioxid z. B. aus einer Kohlendioxidflasche zugesetzt und der Wasserhahnarmatur (1') zugeführt. Um eine Ausgasung von Kohlendioxid beim Zapfen des Trinkwassers aus dem Wasserhahn (2') zu vermeiden, wird vorgeschlagen, daß das mit Kohlendioxid angereicherte Leitungswasser unabhängig von der Durchflußmengensteuerung in der Wasserhahnarmatur (1') mittels einer separaten Drosseleinrichtung (9) auf Umgebungsdruck entspannt wird. In Zeiten, in denen kein carbonisiertes Trinkwasser gewünscht wird, wird die Drosseleinrichtung (9) so eingestellt, daß der Zufluß des Leitungswassers zur Wasserhahnarmatur (1') uneingeschränkt und ohne Drosselfunktion möglich ist.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Abgabe von carbonisiertem Trinkwasser über
eine Wasserhahnarmatur, wobei die Wasserhahnarmatur mit Leitungswasser beauf
schlagt wird, welches in einer der Wasserhahnarmatur vorgeschalteten Carboni
sierungsstufe bei Bedarf mit Kohlendioxid angereichert wird, sowie eine Vorrichtung
zur Durchführung des Verfahrens.
In vielen Haushalten wird mittlerweile mit Kohlendioxid angereichertes Trinkwasser als
Alternative zu Mineralwässern angesehen. Der Vorteil von carbonisiertem Trinkwasser
besteht dabei besonders darin, daß keine Mineralwasserkästen in die Wohnung ge
schleppt werden müssen, da das Leitungswasser in der Wohnung ohnehin zur Ver
fügung steht. Üblicherweise wird herkömmliches dem Wasserhahn entnommenes
Trinkwasser in ein spezielles Trinkwasseraufbereitungsgerät gefüllt und dort mit
Kohlendioxid aus einer Kohlendioxidflasche angereichert. Es sind auch bereits Ver
fahren bekannt geworden, bei denen das dem Leitungswassernetz entnommene
Trinkwasser unmittelbar vor der Abgabe über den Wasserhahn durch Lösen eines
Kohlendioxidgases aus einer Kohlendioxidflasche mit Kohlendioxid angereichert wird
(z. B. DE 196 14 754, WO 99/09264).
Die direkte Abgabe des carbonisierten Leitungswassers über die Wasserhahnarmatur
dürfte die bequemste Methode darstellen, ein carbonisiertes Getränk in praktisch
unbegrenzter Menge zu jeder Zeit im Haushalt zur Verfügung zu stellen. Allen bisher
bekannten Varianten dieser Methode ist gemeinsam, daß das dem Leitungswassernetz
entnommene Trinkwasser zumindest beim Leitungswassernetzdruck (ca. 4 bis ca.
6 bar) mit dem Kohlendioxid versetzt wird und der Druckabbau auf Umgebungsdruck
(0 bar) durch übliche Durchsatzmengenregelung in der Wasserhahnarmatur erfolgt.
Auf diese Weise ist jedoch kein kontrollierter Druckabbau möglich, so daß es je nach
abgegebener Trinkwassermenge zu mehr oder weniger starker Ausgasung von
Kohlendioxid kommt. Als Folge ergibt sich eine mit der Durchsatzmenge stark schwan
kende und insgesamt unbefriedigend niedrige Kohlendioxidkonzentration im abgege
benen Trinkwasser.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine
Vorrichtung zur Abgabe von carbonisiertem Trinkwasser über eine Wasserhahn
armatur zur Verfügung zu stellen, mit der die Ausgasung von Kohlendioxid stark
verringert werden kann.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß verfahrensseitig dadurch gelöst, daß das mit
Kohlendioxid angereicherte Leitungswasser nach Passieren der Carbonisierungsstufe
ohne Durchflußmengensteuerung auf Umgebungsdruck entspannt wird.
Der wesentliche Erfindungsgedanke besteht also darin, den Druckabbau und die
Durchflußmengensteuerung voneinander zu trennen. Da der Druckabbau unabhängig
von der Durchflußmengensteuerung erfolgt, kann er kontrolliert durchgeführt werden,
so daß es auch bei unterschiedlichen Wasserdurchflußmengen zu keiner Ausgasung
von Kohlendioxid kommt.
Die Trennung von Durchflußmengensteuerung und Druckabbau erfolgt zweckmäßiger
weise dadurch, daß das mit Kohlendioxid angereicherte Leitungswasser unter Um
gehung der Durchflußmengensteuerung in der Wasserhahnarmatur direkt an Ver
braucher abgegeben wird. In der Praxis kann dies beispielsweise derart geschehen,
daß das mit Kohlendioxid angereicherte Leitungswasser und das nicht mit Kohlen
dioxid angereicherte Leitungswasser über getrennte Wasserhähne abgegeben werden.
Es ist aber auch möglich, das mit Kohlendioxid angereicherte und das nicht angerei
cherte Leitungswasser über einen gemeinsamen Wasserhahn abzugeben, wobei das
nicht mit Kohlendioxid angereicherte Leitungswasser über die Durchflußmengen
steuerung geführt wird, während das mit Kohlendioxid angereicherte Leitungswasser
unter Umgehung der Durchflußmengensteuerung direkt zum Auslaß der Wasserhahn
armatur geführt wird.
Vorzugsweise wird das Leitungswasser bereits vor Eintritt in die Wasserhahnarmatur
auf Umgebungsdruck entspannt. Dies hat den Vorteil, daß die Wasserhahnarmatur
nicht verändert werden braucht, wodurch Investitionskosten gesenkt werden können.
Darüber hinaus steht außerhalb der Wasserhahnarmatur genügend Platz zur Ver
fügung, um die für den Druckabbau vorgesehene Einrichtung, z. B. eine Drosselein
richtung, in der gewünschten Weise zu dimensionieren. Eine Integration in die Wasser
hahnarmatur ist zwar prinzipiell auch möglich, aber auf Grund der beengten Platz
verhältnisse schwieriger zu realisieren. Bei einer solchen Integration muß allerdings
auch darauf geachtet werden, daß der Druckabbau bereits vor der Durchflußmengen
steuerung in der Wasserhahnarmatur erfolgt.
In der Praxis wird die Variante bevorzugt, bei der das Leitungswasser mittels einer in
der Wasserzuführung zur Wasserhahnarmatur angeordneten Drosseleinrichtung auf
Umgebungsdruck entspannt wird. Bei Einbau der Wasserhahnarmatur in eine Küchen
einrichtung ergibt sich bei dieser Variante der Vorteil, daß alle mit der Kohlendioxid
anreicherung zusammenhängenden Einrichtungen im Küchenspülschrank unter
gebracht werden können, während die auf den Küchenspülschrank aufgesetzte
Wasserhahnarmatur unbeeinflußt bleibt.
In einer besonders bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung wird das Leitungswasser
der Wasserhahnarmatur im Hauptstrom zugeführt, wobei das Kohlendioxid bei Bedarf
unmittelbar in diesen Hauptstrom eingetragen wird. Im Gegensatz zu Varianten, bei
denen das Kohlendioxid in einen Nebenstrom des Leitungswassers eingetragen wird,
welcher vom Hauptstrom abgezweigt wird, ergibt sich bei dieser Ausgestaltung der
Vorteil, daß das Leitungswasser zum Kaltlaufen direkt durch die Carbonisierungsstufe
fließt und dabei diese bereits abkühlt. Darüber hinaus wirkt sich vorteilhaft aus, daß
beim Einschalten der Kohlendioxidzufuhr nicht erst angewärmtes Bypasswasser,
welches sich immer im Nebenstrom befindet, aus dem Nebenstrom gespült werden
muß, sondern sofort kaltes Wasser genutzt werden kann.
Um die geschilderten Vorteile der direkten Versorgung der Wasserhahnarmatur aus
dem Hauptstrom ohne Inkaufnahme anderer Nachteile erreichen zu können, wird
femer vorgeschlagen, daß in den Zeiten, in denen das Leitungswasser nicht mit
Kohlendioxid angereichert wird, das Leitungswasser vor Durchführung der Durch
flußmengenregelung in der Wasserhahnarmatur nicht entspannt wird. Hierzu wird
zweckmäßigerweise die Drosseleinrichtung so eingestellt, daß der Zufluß des nicht mit
Kohlendioxid angereicherten Leitungswassers zur Wasserhahnarmatur uneinge
schränkt möglich ist. Bei Ausbildung der Drosseleinrichtung als in der Zuleitung
angeordneter Drosselkegel wird beispielsweise zur Abgabe von nicht carbonisiertem
Wasser der Drosselkegel so verschoben, daß keine Querschnittsverengung der
Zuleitung mehr vorliegt. Auf diese Weise kann die Wasserhahnarmatur auch
uneingeschränkt zur Abgabe von nicht carbonisiertem Wasser genutzt werden.
Durchflußbehinderungen durch die Drosseleinrichtung können so verhindert werden.
Für die Anreicherung des Leitungswassers mit Kohlendioxid sind verschiedene
Methoden denkbar. Eine bevorzugte Möglichkeit besteht darin, das Kohlendioxid
mittels eines statischen Mischers in dem Leitungswasser zu lösen. Hierzu wird
zweckmäßiger Weise unmittelbar vor Eintritt des Leitungswassers in den statischen
Mischer das Kohlendioxid in dem Leitungswasser bei einem Wasserdruck von ca. 4 bis
ca. 6 bar eingetragen. Im nachfolgenden statischen Mischer wird dann das Kohlen
dioxid in das Leitungswasser eingemischt und gelöst.
Gemäß einer anderen Ausführungsform wird das Leitungswasser in der Carbonisie
rungsstufe mittels einer Venturidüse mit dem Kohlendioxid angereichert. Eine solche
Methode ist z. B. aus der DE 196 14 754 bekannt.
Es ist auch denkbar, das Leitungswasser in der Carbonisierungsstufe mittels eines
dynamischen Mischers mit dem Kohlendioxid anzureichern.
Die Erfindung betrifft femer eine Vorrichtung zur zumindest zeitweisen Abgabe von
carbonisiertem Trinkwasser über eine Wasserhahnarmatur, wobei die Wasserhahn
armatur über eine Zufuhrleitung mit einer Carbonisierungseinrichtung verbunden ist,
die ihrerseits mit dem Leitungswassernetz in Verbindung steht und an eine Kohlen
dioxidquelle angeschlossen ist.
Vorrichtungsseitig wird die gestellte Aufgabe erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der
Carbonisierungseinrichtung eine Drosseleinrichtung zum Druckabbau auf Umgebungs
druck nachgeschaltet ist, und zwischen der Carbonisierungseinrichtung und dem
Auslaß der Wasserhahnarmatur keine Durchflußmengensteuerungseinrichtung
zwischengeschaltet ist.
In der Praxis kann dies dadurch verwirklicht werden, daß die von der Carbonisierungs
einrichtung kommende Zufuhrleitung in mindestens zwei Zweigleitungen aufgeteilt ist,
wobei die eine Zweigleitung mit einer Durchflußmengensteuerungseinheit der Wasser
hahnarmatur verbunden ist, während die andere Zweigleitung unter Umgehung der
Durchflußmengensteuerungseinheit direkt zum Auslaß der Wasserhahnarmatur geführt
ist. Die Zweigleitungen können dabei an getrennten Wasserhähnen oder an einem
gemeinsamen Wasserhahn angeschlossen sein. Im letzten Fall kann die für das
carbonisierte Leitungswasser vorgesehene Zweigleitung beispielsweise mittels eines
durch die Wasserhahnarmatur hindurchgeführten Schlauchs unter Umgehung der in
der Wasserhahnarmatur angeordneten Durchflußmengensteuerungseinheit, an die die
andere Zweigleitung für nicht carbonisiertes Leitungswasser angeschlossen ist, direkt
bis zum Auslaß der Wasserhahnarmatur geführt sein.
Zweckmäßiger Weise ist die Drosseleinrichtung als Drosselkegel ausgebildet und
außerhalb der Wasserhahnarmatur bevorzugt in der Zufuhrleitung zur Wasserhahn
armatur untergebracht. Es ist aber auch möglich, die Drosseleinrichtung in die Wasser
hahnarmatur zu integrieren. Aufgrund der beengten Platzverhältnisse innerhalb der
Wasserhahnarmatur, die ohnehin mit zahlreichen Einbauten belegt ist, ist diese
Variante allerdings mit einem höheren technischen Aufwand verbunden.
In einer besonders bevorzugten Ausgestaltung ist die Wasserhahnarmatur im Haupt
strom mit dem Leitungswassernetz verbunden. Die in diesem Fall in der Hauptwasser
leitung untergebrachte Drosseleinrichtung ist zweckmäßigerweise derart einstellbar,
daß der Zufluß des Leitung swassers zur Wasserhahnarmatur nicht eingeschränkt wird.
Bei Ausbildung der Drosseleinrichtung als Drosselkegel ist hierzu dieser derart ver
schiebbar ausgebildet, daß nach Verschieben des Drosselkegels keine Querschnitts
verengung der Zufuhrleitung mehr vorliegt.
Zum Lösen des Kohlendioxids im Leitungswasser ist die Carbonisierungseinrichtung
vorteilhafterweise mit einem statischen Mischer ausgestattet. Eine andere Möglichkeit
besteht darin, daß die Carbonisierungseinrichtung eine Venturidüse aufweist. Auch der
Einsatz eines dynamischen Mischers in der Carbonisierungseinrichtung ist denkbar.
Die Erfindung eignet sich zum Einsatz bei allen möglichen Wasserhahnarmaturen,
wobei keine Neukonstruktion der Wasserhahnarmatur für die Bereitstellung von
carbonisiertem Trinkwasser notwendig ist. Daher kann die Erfindung auch zur Nach
rüstung bereits bestehender Installationen eingesetzt werden. Es muß lediglich in den
Zulauf zur Wasserhahnarmatur eine Corbonisierungsstufe, z. B. ein statischer oder
dynamischer Mischer oder eine Venturidüse sowie eine Drosseleinrichtung zwischen
geschaltet werden. Bei Kücheneinbauten beschränkt sich also der Umbau auf die
unterhalb der Tischplatte des Küchenspültisches untergebrachten Trinkwasser
zuleitungen. Unabhängig davon ist es allerdings auch möglich, speziell an den Einsatz
von carbonisiertem Trinkwasser angepaßte Wasserhahnarmaturen zu verwenden.
Bei allen denkbaren Varianten der Anwendung der Erfindung bleibt jedoch der Haupt
vorteil erhalten, daß aufgrund der Abkopplung der Druckabbaufunktion von der Durch
flußmengensteuerungsfunktion in der Wasserhahnarmatur ein kontrollierter Druck
abbau ohne Ausgasung von Kohlendioxid ermöglicht wird. Auf diese Weise wird erst
eine ausreichende Kohlendioxidkonzentration in dem dem Wasserhahn entnommenen
Trinkwasser mit platzsparenden Kohlendioxidanreicherungseinrichtungen, z. B. klein
dimensionierten statischen Mischern, welche im Küchenspültisch untergebracht
werden können, erreicht.
Im folgenden soll die Erfindung anhand von Figuren näher erläutert werden.
Es zeigen
Fig. 1 eine Wasserhahnarmatur mit angeschlossener Carbonisierungseinrichtung,
wobei der Druckabbau durch herkömmliche Durchflußmengensteuerung in der
Wasserhahnarmatur erfolgt.
Fig. 2 eine Wasserhahnarmatur mit angeschlossener Carbonisierungseinrichtung,
wobei der Druckabbau in einer der Wasserhahnarmatur vorgeschalteten Drossel
einrichtung erfolgt.
Fig. 3 eine Drosseleinrichtung mit verschiebbarem Drosselkegel.
Fig. 4 eine Detailansicht einer für das Zapfen von carbonisiertem und nicht
carbonisiertem Leitungswasser vorgesehenen Wasserhahnarmatur.
Fig. 5 eine Anordnung mit getrennten Wasserhähnen für carbonisiertes und nicht
carbonisiertes Leitungswasser.
In Fig. 1 ist eine herkömmliche Anordnung dargestellt, bei der eine Wasserhahn
armatur 1 auf eine Tischplatte 8 eines Küchenspültisches aufgesetzt ist. Die Wasser
hahnarmatur 1 ist über eine Zuleitung 4 mit einer Carbonisierungseinrichtung 5 ver
bunden, welche über Leitung 7 an das Leitungswassernetz angeschlossen ist. Über
eine Zuführung 6 wird Kohlendioxid in die Zuleitung 7 eingeleitet und in der nachfol
genden Carbonisierungseinrichtung 5 im Leitungswasser gelöst. Die Carbonisierungs
einrichtung 5 kann beispielsweise als Mischbehälter ausgebildet sein. Nach dem Stand
der Technik ist keine eigene Drosseleinrichtung zum Druckabbau des carbonisierten
Leitungswassers vorgesehen. Der Druckabbau vom Wasserdruck des Leitungswasser
netzes von ca. 4 bis ca. 6 bar auf Umgebungsdruck (0 bar) am Wasserhahnauslaß 2
erfolgt durch herkömmliche Durchsatzmengensteuerung 3 in der Wasserhahnarmatur
1. Aufgrund der Kopplung des Druckabbaus mit der Durchflußmengensteuerung ist
kein kontrollierter Druckabbau bei allen Durchflußmengen möglich. Als Folge kommt es
zu Ausgasung von Kohlendioxid, so daß das dem Wasserhahn an der Wasserzapf
stelle 2 entnommene Trinkwasser eine nur unzureichende Kohlendioxidkonzentration
aufweist.
Bei der in Fig. 2 dargestellten erfindungsgemäßen Variante ist dagegen eine von der
Durchflußmengensteuerung der Wasserhahnarmatur 1' unabhängige Drossel
einrichtung 9' vorgesehen, die im Zulauf 4' zur Wasserhahnarmatur 1' eingebaut ist.
Die Drosseleinrichtung 9' ist als herkömmlicher Drosselkegel ausgebildet und sorgt
dafür, daß der Druck des carbonisierten Wassers vom Leitungsnetzdruck in Höhe von
ca. 4 bis ca. 6 bar auf Umgebungsdruck (0 bar) noch vor Eintritt in die Wasserhahn
armatur 1' abgebaut wird. An die Zufuhrleitung 4' ist eine Carbonisierungseinrichtung 5'
angeschlossen, die bevorzugt als statischer Mischer ausgebildet ist. Die Carbonisie
rungseinrichtung 5' ist über eine Leitung T mit dem Leitungswassernetz verbunden.
Über eine Zuleitung 6' wird Kohlendioxid z. B. aus einer Kohlendioxidflasche dem
Leitungswasser zugesetzt und in der Carbonisierungseinrichtung 5' im Leitungswasser
gelöst. Durch Trennung der Durchflußmengensteuerungsfunktion und der Druckabbau
funktion ist ein kontrollierter Druckabbau ohne Ausgasung von Kohlendioxid möglich.
Dadurch wird erst erreicht, daß auch beim Einsatz kleinvolumiger Carbonisierungs
einrichtungen, z. B. kurzer statischer Mischer mit einer Länge von ca. 0,2 bis ca. 1 m
eine ausreichende Kohlendioxidkonzentration in dem der Wasserzapfstelle 2' ent
nommenen Wasser erhalten wird.
Fig. 3 betrifft eine Drosseleinrichtung mit einem Drosselkegel 2, der in eine Zuleitung
1, 4 zur Wasserhahnarmatur eingebaut ist. Die Zuleitung 1, 4 ist im Hauptstrom an das
Leitungswassernetz angeschlossen. Der Drosselkegel 2 ist zwischen der in der Figur
nicht dargestellten Carbonisierungseinrichtung und der ebenfalls nicht gezeigten
Wasserhahnarmatur angeordnet. Falls die Abgabe von carbonisiertem Wasser über
die Wasserhahnarmatur gewünscht wird, wird Kohlendioxid der Carbonisierungs
einrichtung zugeführt und dort im Leitungswasser gelöst. Zum kontrollierten Druck
abbau vom Leitungswassernetzdruck (ca. 4 bis ca. 6 bar) auf Umgebungsdruck (0 bar)
wird der Drosselkegel 2 soweit in Richtung der Leitungswasserzuführung 1 verscho
ben, daß aufgrund der Querschnittsverengung des Wasserzuflusses die gewünschte
Drosselfunktion erreicht wird. Soll dagegen herkömmliches, nicht carbonisiertes
Leitungswasser über die Wasserhahnarmatur abgegeben werden, so wird die Zufuhr
von Kohlendioxid abgeschaltet und der Drosselkegel 2 soweit in Richtung der Leitungs
wasserabführung 4 verschoben, daß keine Querschnittsverengung des Wasser
zuflusses vorliegt, d. h. die Querschnitte A in der Leitungswasserzuführung 1 und
Leitungswasserabführung 4 mit dem sich aus dem Zwischenraum zwischen dem
Drosselkegel 2 und dem Drosselgehäuse 3 ergebenden Gesamtquerschnitt
übereinstimmt. Auf diese Weise wird erreicht, daß in den Zeiten, in denen kein
carbonisiertes Wasser gewünscht wird, herkömmliches Leitungswasser ohne.
Einschränkung gezapft werden kann.
In Fig. 4 ist eine Variante der von der Durchflußmengensteuerung unabhängigen
Drosselung gezeigt. Das in der Carbonisierungseinrichtung 5' mit Kohlendioxid
angereicherte Leitungswasser wird durch die als Drosselkegel ausgebildete
Drosseleinrichtung 9' auf Umgebungsdruck entspannt. Anschließend gelangt das
Leitungswasser in die Wasserhahnarmatur 1', in der eine Aufteilung in zwei
Zweigleitungen 10' und 11' erfolgt. Die Zweigleitung 10' wird über eine Absperr
einrichtung 12', die keine Durchflußmengensteuerung ermöglicht, durch den
Wasserhahn hindurch bis zur Wasserzapfstelle 2' geführt. Andererseits wird die
Zweigleitung 11' über eine Durchflußmengensteuerung 3' getrennt von der
Zweigleitung 10' in den Wasserhahn geführt.
Beim Betrieb der Vorrichtung werden zum Zapfen von carbonisiertem Leitungswasser
das Ventil 13' zur Entnahme von Leitungswasser aus dem Leitungswassernetz und das
Ventil 14' zur Zufuhr von Kohlendioxid aus einer Kohlendioxidflasche geöffnet. Der
Drosselkegel 9' wird so eingestellt, daß ein Druckabbau auf Umgebungsdruck erfolgt.
Außerdem wird die Durchflußmengenregelung 3' geschlossen, während die Absperr
einrichtung 12' geöffnet wird. Auf diese Weise strömt in der Carbonisierungseinrichtung
5' carbonisiertes Leitungswasser auf Umgebungsdruck entspannt in die Wasserhahn
armatur 1' und wird ohne Beeinflussung durch die Durchflußmengensteuerung 3' an
der Wasserzapfstelle 2' an den Verbraucher abgegeben.
Zur Durchführung des carbonisierten Leitungswassers durch den Wasserhahn wird ein
Schlauch verwendet, der die Zuführung 4' direkt mit der Wasserzapfstelle 2' verbindet.
Dadurch wird sichergestellt, daß das carbonisierte Leitungswasser ungehindert und
ohne Erzeugung von Turbulenzen, die beispielsweise an Einbauten der Wasserhahn
armatur 1' entstehen könnten, bis zur Wasserzapfstelle 2' fließen kann. Aufgrund von
Turbulenzen könnte es nämlich zu einem Ausgasen von Kohlendioxid kommen, so daß
das an der Wasserzapfstelle entnommene Leitungswasser nicht mehr den gewünsch
ten Kohlendioxidgehalt aufweisen würde.
Zum Zapfen von nicht carbnisiertem Leitungswasser wird dagegen das Ventil 14' zur
Absperrung der Kohlendioxidzufuhr geschlossen, während der Drosselkegel 9' so weit
verschoben wird, daß keine Drosselung mehr erfolgt. Die Absperreinrichtung 12' wird
geschlossen und die Durchflußmengensteuerung geöffnet. Auf diese Weise fließt nicht
carbonisiertes Leitungswasser über die Durchflußmengensteuerung in den Wasser
hahn und kann an der Wasserzapfstelle 2' entnommen werden.
In Fig. 5 ist eine Ausführungsform dargestellt, bei der für carbonisiertes und nicht
carbonisiertes Leitungswasser getrennte Wasserhähne B und A vorgesehen sind. Die
prinzipielle Funktionsweise entspricht dabei der in Fig. 4 gezeigten Ausführungsform,
wobei gleichwirkende Vorrichtungsteile mit derselben Bezugsziffer versehen sind.
Selbstverständlich kann an die Wasserhahnarmaturen auch ein zusätzliche Warm
wasserleitung angeschlossen sein, wobei das Warmwasser üblicherweise nicht
carbonisiert wird. Der Übersichtlichkeit wegen ist eine solche Warmwasserleitung in
den Figuren nicht berücksichtigt.
Claims (26)
1. Verfahren zur Abgabe von carbonisiertem Trinkwasser über eine Wasserhahn
armatur (1'), wobei die Wasserhahnarmatur (1') mit Leitungswasser beaufschlagt
wird, welches in einer der Wasserhahnarmatur (1') vorgeschalteten Carbonisie
rungsstufe (5') bei Bedarf mit Kohlendioxid angereichert wird, dadurch gekenn
zeichnet, daß das mit Kohlendioxid angereicherte Leitungswasser nach Passieren
der Carbonisierungsstufe (5') und ohne Durchflußmengensteuerung (3') auf Umge
bungsdruck entspannt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das mit Kohlendioxid
angereicherte Leitungswasser unter Umgehung der Durchflußmengensteuerung
(3') in der Wasserhahnarmatur direkt an Verbraucher abgegeben wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das mit Kohlendioxid
angereicherte Leitungswasser und das nicht mit Kohlendioxid angereicherte
Leitungswasser über getrennte Wasserhähne (B, A) abgegeben werden.
4. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das mit Kohlendioxid
angereicherte Leitungswasser und das nicht mit Kohlendioxid angereicherte
Leitungswasser über einen gemeinsamen Wasserhahn (1') abgegeben werden,
wobei das nicht mit Kohlendioxid angereicherte Leitungswasser über die Durch
flußmengensteuerung (3') geführt wird, während das mit Kohlendioxid angerei
cherte Leitungswasser unter Umgehung der Durchflußmengensteuerung (3') direkt
zum Auslaß (2') der Wasserhahnarmatur geführt wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das
mit Kohlendioxid angereicherte Leitungswasser vor Eintritt in die Wasserhahn
armatur (1') auf Umgebungsdruck entspannt wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das
mit Kohlendioxid angereicherte Leitungswasser mittels einer in der Wasser
zuführung zur Wasserhahnarmatur (1') angeordneten Drosseleinrichtung (9) auf
Umgebungsdruck entspannt wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß das
Leitungswasser der Wasserhahnarmatur (1') im Hauptstrom zugeführt wird, wobei
das Kohlendioxid bei Bedarf unmittelbar in diesen Hauptstrom eingetragen wird.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß in
Zeiten, in denen das Leitungswasser nicht mit Kohlendioxid angereichert wird, das
Leitungswasser vor Durchführung der Durchflußmengensteuerung (3') nicht
entspannt wird.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß in diesen Zeiten die
Drosseleinrichtung nach Anspruch 6 derart eingestellt wird, daß der Zufluß des
nicht mit Kohlendioxid angereicherten Leitungswassers zur Wasserhahnarmatur
(1') nicht eingeschränkt wird.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß das
Leitungswasser in der Carbonisierungsstufe (5') mittels eines statischen Mischers
mit Kohlendioxid angereichert wird.
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß das Kohlendioxid vor
Eintritt des Leistungswassers in den statischen Mischer bei einem Wasserdruck
von ca. 4 bis ca. 6 bar in das Leitungswasser eingetragen wird.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß das
Leitungswasser in der Carbonisierungsstufe mittels einer Venturidüse mit Kohlen
dioxid angereichert wird.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß das
Leitungswasser in der Carbonisierungsstufe (5') mittels eines dynamischen
Mischers mit Kohlendioxid angereichert wird.
14. Vorrichtung zur zumindest zeitweisen Abgabe von carbonisiertem Trinkwasser
über eine Wasserhahnarmatur (1'), wobei die Wasserhahnarmatur (1') über eine
Zufuhrleitung (4') mit einer Carbonisierungseinrichtung (5') verbunden ist, die
ihrerseits mit dem Leitungswassernetz (T) in Verbindung steht und an eine
Kohlendioxidquelle (6') angeschlossen ist, dadurch gekennzeichnet, daß der
Carbonisierungseinrichtung (5') eine Drosseleinrichtung (9) zum Druckabbau auf
Umgebungsdruck nachgeschaltet ist, und zwischen der Carbonisierungseinrich
tung (5') und dem Auslaß (2') der Wasserhahnarmatur (1') keine Durchfluß
mengensteuerungseinrichtung (3') zwischengeschaltet ist.
15. Vorrichtung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß die Zufuhrleitung (4')
in mindestens zwei Zweigleitungen (10', 11') aufgeteilt ist, wobei die eine Zweig
leitung (11') mit einer Durchflußmengensteuerungseinheit (3') der Wasserhahn
armatur (1') verbunden ist, während die andere Zweigleitung (10') unter Umgehung
der Durchflußmengensteuerungseinheit (3') direkt zum Auslaß (2') der Wasser
hahnarmatur (1') geführt ist.
16. Vorrichtung nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß die Zweigleitungen
(10', 11') an getrennte Wasserhähne (B, A) angeschlossen sind.
17. Vorrichtung nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß die Zweigleitungen
(10', 11') an einen gemeinsamen Wasserhahn (1') angeschlossen sind.
18. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 14 bis 17, dadurch gekennzeichnet, daß
die Drosseleinrichtung (9) außerhalb der Wasserhahnarmatur (1') angeordnet ist.
19. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 14 bis 17, dadurch gekennzeichnet, daß
die Drosseleinrichtung (9) in die Wasserhahnarmatur (1') integriert ist.
20. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 14 bis 19, dadurch gekennzeichnet, daß
die Drosseleinrichtung (9) als in die Zufuhrleitung (4') eingebauter Drosselkegel
ausgebildet ist.
21. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 14 bis 20, dadurch gekennzeichnet, daß
die Wasserhahnarmatur (1') im Hauptstrom mit dem Leitungswassernetz ver
bunden ist.
22. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 14 bis 21, dadurch gekennzeichnet, daß
die Drosseleinrichtung (9) derart einstellbar ist, daß der Zufluß des Leitungs
wassers zur Wasserhahnarmatur (1') nicht eingeschränkt wird.
23. Vorrichtung nach Anspruch 22, dadurch gekennzeichnet, daß bei Ausbildung der
Drosseleinrichtung (9) als Drosselkegel nach Anspruch 20 der Drosselkegel in der
Zufuhrleitung derart verschiebbar ist, daß nach Verschieben des Drosselkegels
keine Querschnittsverengung der Zufuhrleitung vorliegt.
24. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 14 bis 23, dadurch gekennzeichnet, daß
die Carbonisierungseinrichtung (5') einen statischen Mischer aufweist.
25. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 14 bis 23, dadurch gekennzeichnet, daß
die Carbonisierungseinrichtung (5') eine Venturidüse aufweist.
26. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 14 bis 23, dadurch gekennzeichnet, daß
die Carbonisierungseinrichtung (5') einen dynamischen Mischer aufweist.
Priority Applications (3)
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---|---|---|---|
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DE19935150A Withdrawn DE19935150A1 (de) | 1999-07-13 | 1999-07-27 | Verfahren und Vorrichtung zur Abgabe von carbonisiertem Trinkwasser über eine Wasserhahnarmatur |
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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DE102022106836A1 (de) | 2022-03-23 | 2023-09-28 | Grohe Ag | Vorrichtung und Verfahren zur Herstellung einer karbonisierten Flüssigkeit |
-
1999
- 1999-07-27 DE DE19935150A patent/DE19935150A1/de not_active Withdrawn
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DE102020108554A1 (de) | 2020-03-27 | 2021-09-30 | Grohe Ag | Spenderkartusche |
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