DE19934445A1 - Ventilanordnung zur Steuerung eines Fluiddurchflusses - Google Patents
Ventilanordnung zur Steuerung eines FluiddurchflussesInfo
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Abstract
Eine Ventilanordnung zur Steuerung eines Fluiddurchflusses zwischen einem ersten und einem zweiten Fluidraum (7, 14) weist eine auf Block gewickelte Schraubenfeder (2) als Ventilsteuerteil auf, DOLLAR A - die außenseitig mit dem ersten Fluidstrom (7) verbindbar ist, DOLLAR A - deren Innenraum (17, 17') mit dem zweiten Fluidraum (14) verbindbar ist, DOLLAR A - in deren Schließstellung die Wendelgänge (3) der Schraubenfeder (2, 2') dicht aufeinander sitzen, und DOLLAR A - in deren Öffnungsstellung durch eine Auslenkung der Schraubenfeder (2, 2') deren Wendelgänge (3) unter Öffnung eines Fluiddurchlasses zwischen sich aufgespreizt sind.
Description
Die Erfindung betrifft eine Ventilanordnung zur Steuerung eines Fluid
durchflusses zwischen einem ersten und einem zweiten Fluidraum.
Ventilanordnungen sind in unterschiedlichsten konstruktiven Ausprägungen
entsprechend der extremen Bandbreite möglicher Einsatzzwecke von Ven
tilen bekannt. Der Erfindung am nächsten kommt dabei die in der WO 98/01 307 A1
gezeigte Ventilanordnung, bei der grundsätzlich das Ventil
steuerteil durch ein flexibles Schlauchstück gebildet ist. In die Wandung
dieses Schlauchstückes sind Schlitze eingebracht, die im definierten Ruhe
zustand des Schlauchstückes geschlossen sind. Wird das Schlauchstück
beispielsweise durch Verschieben eines in dessen Lumen eingesetzten Be
tätigungsteils deformiert, werden die Schlitze geöffnet und eine Fluidpas
sage über das Schlauchstück geöffnet.
Diese bekannte Ventilanordnung ist dahingehend verbesserungsbedürftig,
daß beispielsweise je nach Deformationsrichtung des Schlauchstückes sich
unterschiedliche Ventilcharakteristika ergeben, da die Schlitze über den
Umfang des Schlauchstückes verteilt sind. Ein weiterer Problempunkt be
zogen auf den Betätigungsweg bzw. Betätigungswinkel liegt im relativ
kleinen Öffnungsquerschnitt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine extrem einfach konstruierte
und montierbare Ventilanordnung anzugeben, die hochzuverlässig arbeitet
und reproduzierbare Ventilcharakteristika aufweist.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß als Ventilsteu
erteil eine auf Block gewickelte Schraubenfeder vorgesehen ist, die außen
seitig mit dem ersten Fluidraum und deren Innenraum mit dem zweiten
Fluidraum verbindbar ist. In ihrer Schließstellung sitzen die Wendelgänge
der Schraubenfeder dicht aufeinander und sperren somit den Fluiddurch
fluß. In Öffnungsstellung der Ventilanordnung sind durch eine Auslenkung
der Schraubenfeder deren Wendelgänge aufgespreizt und bilden zwischen
sich Öffnungen für einen Fluiddurchlaß.
Bereits dieses Grundkonzept einer erfindungsgemäßen Ventilanordnung
bringt eine Vielzahl von Vorteilen mit sich:
- - Da die Herstellung von Federn jedweder Art auf völlig ausgereiften Ferti gungstechnologien beruht, ist eine Großserien-technische und damit ko stengünstige Realisierung der erfindungsgemäßen Ventilanordnung mög lich.
- - Die Schraubenfeder ist in Größe, Spannung usw. skalierbar und damit an jedweden Einsatzbereich, wie z. B. auch die Mikrofluidik, anpaßbar. Die dabei erzielbaren Federkennlinien ergeben hierbei reproduzierbare Ven tilcharakteristika.
- - Die universelle Einsetzbarkeit wird durch die große Variabilität der mög lichen Auslenkrichtungen weiter unterstützt. So kann das Ventil einerseits durch Zug entlang der Hauptachse unter Ausdehnung der Wendelgänge geöffnet werden. Ferner führt eine isotrope - also ohne jegliche Vorzugs richtung - Auslenkung quer zur Schraubenfeder-Längsachse zu einer Spreizung der Wendelgänge und damit Öffnung des Fluiddurchlasses. Der Öffnungsquerschnitt der Ventilanordnung ist also völlig unabhängig von der Betätigungs- bzw. Auslenkrichtung. Bei dieser Betätigung wirken auf die Schraubenfeder ferner im wesentlichen Scherkräfte.
- - Der Öffnungsquerschnitt als solcher ist - insbesondere im Vergleich zu den eingangs geschilderten Schlauchventilen - bezogen auf einen be stimmten Betätigungsweg sehr viel größer, da beispielsweise bei einer Scherung oder Aufbiegung die Wendelgänge praktisch nur noch an einem Punkt aufeinander liegen, sich ansonsten jedoch über die gesamte Um fangslänge des Schraubenfeder-Durchmessers öffnen.
- - Die Bildung des Öffnungsquerschnittes der Ventilanordnung durch die zwischen den Wendelgängen entstehenden Schlitze bringt die Möglichkeit einer Geometrie-bedingten Filtration mit sich. Trotz des hohen Öffnungs querschnittes können nämlich Partikel, die die Schlitzbreite zwischen den Wendelgängen im geöffneten Zustand des Ventils überschreiten, zurück gehalten werden.
- - Das Ventilsteuerteil erzeugt inhärent durch seine Ausbildung als Feder die bei Ventilen notwendige Rückstell- und Schließkraft. Diese Parameter können dabei über die Selektion der Drahtstärke im Verhältnis zum Fe der-Durchmesser und über die Wahl des Materials an die jeweils gefor derte Einsatz-Spezifikation der Ventilanordnung angepaßt werden. Die Gesamtcharakteristik des Ventils kann dabei auch noch über die Draht geometrie (z. B. Runddraht/Vierkantdraht/Draht aus Rohrmaterial), über die Federgeometrie (z. B. zylindrische Feder/ballige Feder/konische Fe der) usw. eingestellt werden.
- - Da die Schraubenfeder lediglich minimale Berührungsflächen ihrer auf Block aufeinander sitzenden Wendelgänge aufweist, wird die Tendenz zur Verklebung der Fluiddurchgänge stark reduziert.
- - Bei der Betätigung des Ventils ändert sich das Volumen des Schraubenfe der-Innenraums praktisch nicht. Dadurch wird der bei Schlauchventilen zu beobachtende "Mikropumpen-Effekt" bei der Betätigung des Ventils ver mieden.
Zusammenfassend führt das erfindungsgemäße Ventilkonzept zu einem
fertigungstechnisch einfach herzustellenden und kostengünstigen Univer
salventil, das durch entsprechende Auswahl der verschiedenen variablen
Parameter optimal an den jeweiligen Einsatzzweck anpaßbar ist. Diesbe
züglich sind in den Unteransprüchen bevorzugte Ausführungsformen der
Ventilanordnung angegeben. Nähere Ausführungen hierzu sind zur Ver
meidung von Wiederholungen der nachfolgenden Beschreibung entnehm
bar, in der Ausführungs- und Anwendungsbeispiele des Erfindungsgegen
standes anhand der beigefügten Zeichnungen näher erläutert werden. Es
zeigen:
Fig. 1 eine höchst schematische Schnittdarstellung einer Venti
lanordnung in einer ersten Ausführungsform in Schließstel
lung,
Fig. 2 eine vergrößerte Darstellung der Details II gemäß Fig. 1,
Fig. 3 einen Schnittdarstellung durch die Ventilanordnung gemäß
Fig. 1 in Öffnungsstellung,
Fig. 4 eine teilweise weggebrochene perspektivische Darstellung
einer Schraubenfeder mit Beschichtung,
Fig. 5 und 6 eine höchst schematische Schnittdarstellung einer Ven
tilanordnung in einer zweiten Ausführungsform in Schließ-
und Öffnungsstellung,
Fig. 7 und 8 einen schematischen Schnitt durch einen Flüssigkeitsspender
in Schließ- und Öffnungsstellung der Ventilanordnung,
Fig. 9 und 10 einen schematischen Schnitt durch einen Flüssigkeitsappli
kator in Schließ- und Öffnungsstellung der Ventilanordnung,
und
Fig. 11 und 12 einen schematischen Schnitt durch ein Schreibgerät mit in
Schließ- und Öffnungsstellung der Ventilanordnung.
Anhand von Fig. 1 und 2 ist das Grundkonzept der erfindungsgemäßen
Ventilanordnung näher erläuterbar, das Anwendung bei allen anderen Aus
führungsformen und Einsatzgebieten findet. Kernteil der Ventilanordnung
1 ist eine auf Block gewickelte Schraubenfeder 2 als Ventilsteuerteil. "Auf
Block gewickelt" bedeutet, daß die einzelnen Wendelgänge 3 der Schrau
benfeder aufeinander sitzen und damit gegenüber einem Fluiddurchlaß
dicht sind. Mit ihrem einen Ende 4 ist die Schraubenfeder 2 auf ein zylin
drisches Widerlager 6 aufgesetzt, das statisch in einen ersten Fluidraum 7
angeordnet ist. Dieser Fluidraum 7 ist durch einen Behälter 8 umgrenzt, der
ein Reservoir für eine Schreib-, kosmetische Spender-, Duft-Flüssigkeit o. dgl.
darstellen kann.
Das zweite Ende 5 der Schraubenfeder 2 sitzt auf einem Betätigungsteil 9
in Form einer zylindrischen Hülse, die die dem Widerlager 6 gegenüberlie
gende Wand 10 des Behälters 8 durchgreift und in einer Wandöffnung 11
über einen flexiblen Dichtring 12 verschwenkbar gelagert ist. Das Lumen
17 des Betätigungsteils 9 steht mit seinem der Schraubenfeder 2 abge
wandten Ende 13 mit einem zweiten Fluidraum 14 in Verbindung, bei dem
es sich beispielsweise schlicht um die Umgebung handeln kann.
Wie aus einem Vergleich der Fig. 1 und 3 deutlich wird, kann die gezeigte
Ventilanordnung 1 in ihre Öffnungsstellung übergeführt werden, indem
mittels des Betätigungsteils 9 die Schraubenfeder 2 ausgelenkt wird. Kon
kret wird auf das äußere Ende 13 des Betätigungsteils 9 eine quer dazu ge
richtete Kraft F aufgebracht, die das Betätigungsteil 9 in seinem Lager-
Dichtring 12 verkippt und die Schraubenfeder 2 quer zu ihrer Längsrich
tung schert. Dadurch werden die Wendelgänge 3 zwischen dem in der
Schraubenfeder 2 steckenden Ende 15 des Betätigungsteils 9 und dem ge
genüberliegenden Ende 16 des Widerlagers 6 aufgespreizt und die im
Fluidraum 7 befindliche Flüssigkeit kann über die zwischen den Wendel
gängen 3 gebildeten Zwischenräume und das Lumen 17 des hülsenförmigen
Betätigungsteils 9 in die Umgebung 14 austreten. Wie dabei anhand von
Fig. 3 deutlich wird, sitzen die Wendelgänge 3 nur auf der in der Zeich
nung unteren Seite quasi in einem Punkt aufeinander. Ansonsten erstreckt
sich der Öffnungsspalt praktisch über die gesamte Umfangslänge der
Schraubenfeder 2 zwischen den Enden 15 und 16. Über die Anzahl von
Wendelgängen 3 zwischen den beiden Enden 15, 16 des Betätigungsteils 9
und des Widerlagers 6 ist die Kennlinie des absoluten Öffnungsquer
schnittes in Abhängigkeit des Auslenkungswinkels α festlegbar. Wie in
diesem Zusammenhang durch eine Betrachtung der Fig. 3 unmittelbar
deutlich wird, kann die Kraft F in jeder beliebigen Richtung quer zur
Längsachse des Betätigungsteils aufgebracht werden, um die Ventilanord
nung 1 zu öffnen.
Anhand von Fig. 2 wird deutlich, daß zwischen den auf dem Widerlager 6
bzw. dem Betätigungsteil 9 liegenden Wendelgängen 3 der Schraubenfeder
2 und diesen Teilen 6, 9 schraubenlinienförmige Zwischenräume 18 frei
bleiben. Über diese Zwischenräume 18 kann unter Umständen Flüssigkeit
aus dem Fluidraum 7 in das Lumen 17 des Betätigungsteils 9 übertreten,
falls die Flüssigkeit niedrig-viskos ist. Für bestimmte Anwendungsfälle
kann ein solches ständiges "Durchtröpfeln" von Flüssigkeit gewünscht sein,
wie z. B. bei einer definiert kontinuierlichen Abgabe von Kleinstmengen,
wie sie bei Duftspendern oder Bewässerungssystemen verlangt wird. Diese
Art von "Undichtheit" kann auch als Intregal-Anteil in einem Flüssigkeits
regelkreis eingesetzt werden.
Falls die Flüssigkeit hoch-viskos ist, können die Zwischenräume 18 auch
offen bleiben, da die Oberflächenspannung für einen Flüssigkeitsdurchtritt
über die Zwischenräume 18 zu hoch ist. Für diesen Fall - und wie es in den
Fig. 1 bis 3 gezeigt ist - kann die Schraubenfeder 2 unter Preßsitz auf das
Widerlager 6 bzw. das Betätigungsteil 9 aufgeschoben sein. Bei einer Ver
drehung der beiden Enden 4, 5 relativ zueinander kann dabei der Sitz der
Schraubenfeder 2 auf dem Widerlager 6 und dem Betätigungsteil 9 ver
stärkt und die Federcharakteristik angepaßt werden. Durch ein "Zudrehen"
der Schraubenfeder 2 wird nämlich die aufzubringende Betätigungskraft F
für einen bestimmten Öffnungsquerschnitt größer. Wird die Schraubenfeder
2 tordiert, müssen Widerlager 6 und insbesondere das Betätigungsteil 9
drehfest gelagert sein.
In fertigungstechnischer Hinsicht kann das Widerlager 6 auch leicht ko
nisch geformt sein, so daß die Schraubenfeder 2 sehr einfach aufsteckbar
oder in einen flachen Innenkonus als Klemmverbindung einsteckbar ist. Ein
Verguß der Enden 4, 5 der Schraubenfeder 2 mit dem Widerlager 6 bzw.
dem Betätigungsteil 9 ist ebenfalls möglich, wenn die letztgenannten Bau
teile z. B. aus Spritzkunststoff gefertigt werden.
In Fig. 2 sind ferner verschiedene Alternativen für die Fixierung der
Schraubenfeder 2 auf dem Widerlager 6 bzw. dem Betätigungsteil 9 einge
zeichnet. So kann der Zwischenraum 18 beispielsweise durch einen Kleb
stoff 19 verschlossen sein, der einerseits einer zuverlässigen Fixierung des
Betätigungsteils 9 in der Schraubenfeder 2 und andererseits einer Abdich
tung der Zwischenräume 18 dient.
Im Bereich des Widerlagers 6 ist rechts unten eine Ausführungsform darge
stellt, bei der das Widerlager 6' mit einem beispielsweise durch Spritzgie
ßen einstückig angeformten Außengewinde 20 versehen ist, dessen Gewin
degänge im Außenprofil dem Querschnitt der Zwischenräume 18 entspre
chen. Damit kann die Schraubenfeder 2 förmlich auf das Außengewinde 20
des Widerlagers 6' aufgeschraubt werden. Falls das Widerlager 6' aus ei
nem Metalimaterial gefertigt ist, kann ein entsprechendes Außengewinde
durch Rollieren aufgebracht werden. Auch ist es möglich, einen Innenko
nus oder ein Innengewinde für die Befestigung der Schraubenfeder 2 zu
benutzen.
In montagetechnischer Hinsicht ist dabei zu ergänzen, daß die Schrauben
feder 2 keine Richtungskodierung für automatische Montageprozesse be
nötigt, da sie bezüglich der Montage-Drehstellung und Auslenkrichtung
völlig isotrop ist. Dadurch wird die Zuführung und die Vereinzelung der
Schraubenfedern bei der Handhabung mit Hilfe von Montageautomaten
stark vereinfacht, womit die erfindungsgemäße Ventilanordnung auch
Großserien-technisch problemlos umsetzbar ist.
Zu den Materialeigenschaften der Schraubenfeder 2 ist festzuhalten, daß
diese praktisch beliebig an den jeweiligen Einsatzzweck anzupassen sind.
So können Witterungs-, Alterungs-, seewasserbeständige, ökologisch unbe
denkliche und recyclingfähige Edelstähle eingesetzt werden, die auch in der
Medizin- und Lebensmitteltechnik verwendbar sind. Für den Einsatz der
Ventilanordnung bei Reinigungsmitteln, Hygieneartikeln, Kosmetikflüssig
keiten und Schreibgeräten ist auf entsprechende chemische Resistenz des
Materials zu achten, wobei z. B. auch beständige Kunststoffe neben Me
tallen als Material für die Feder in Frage kommen.
Falls sich die Materialeigenschaften der Schraubenfeder hinsichtlich Fe
dercharakteristik und Beständigkeit widersprechen, so ist es möglich, daß
die Schraubenfeder 2' - wie es in Fig. 4 gezeigt ist - aus einer Kernwick
lung 21 und einer Beschichtung 22 besteht. Letztere kann beispielsweise
durch einen Tauchlack realisiert werden, der in gerecktem Zustand der
Kernwicklung 21 aufgebracht und durch Einwirkung von UV-Licht inner
halb kurzer Zeit aushärten kann. Auch ist es denkbar, einen Elastomer
schlauch zur Erzielung einer dickwandigen, elastischen Beschichtungshülle
über die Kernwicklung 21 zu ziehen. Die Hülle kann dann beispielsweise
elektrisch isolierend ausgeführt sein.
Die Beschichtung 22 kann im übrigen hinsichtlich verschiedener Zielrich
tungen ausgelegt sein. Bei Verwendung einer relativ dicken, elastischen
Hülle, die durch die Kernwicklung 21 in Längsrichtung der Schraubenfeder
2 beaufschlagt wird, ergibt sich eine breitere Dichtfläche zwischen den ein
zelnen Wendelgängen 3 der Schraubenfeder 2. Damit werden auch sehr
dünnflüssige Fluide beherrschbar.
Ferner kann durch die Beschichtung 22 der Öffnungs- und Schließcharakte
ristik des Ventils eine Hysterese gegeben werden, die von der Schichtdicke
und Elastizität des Hüllenmaterials der Beschichtung 22 abhängig und da
mit für den jeweiligen Bedarfsfall anpassungsfähig ist. Die Mantelstärke
der Beschichtung 22 kann von wenigen µm bei Tauchlackbeschichtungen
bis zu mehreren mm bei Überziehen oder Aufspritzen eines Elastomer
schlauches reichen. Durch das erwähnte Hysterese-Verhalten kann die fe
dereigene Rückstellkraft neben dem Schließen des Ventils z. B. auch für
die Rückführung des Betätigungsteils 9 in die Neutralstellung verwendet
werden. Es werden hierdurch einen Mindestkraft und ein Mindestweg oder
-winkel definiert, so daß nicht bei jeder geringfügigen Auslenkung des Be
tätigungsteils 9 sofort ein Öffnen des Ventils erfolgt. Dies kann ihr be
stimmte Anwendungszwecke ebenfalls von Vorteil sein.
Die in den Fig. 5 und 6 gezeigte Ventilanordnung 1' unterscheidet sich da
hingehend von der Ausführungsform gemäß den Fig. 1 bis 3, als kein stati
sches Widerlager vorhanden ist. Dieses ist durch ein zweites Betätigungs
teil 9' ersetzt, das wie das andere Betätigungsteil 9 über die Wand 10' mit
einer entsprechenden Wandöffnung 11' und einem darin sitzenden
Dichtring 12' nach außen in die Umgebung 14' geführt. Durch Auslenkung
eines der beiden Betätigungsteile 9, 9' kann ein Aufspreizen der Wendel
gänge 3 der Schraubenfeder 2 zwischen den beiden Enden 4, 5 der Schrau
benfeder 2 hervorgerufen werden, um mit Flüssigkeit aus dem Fluidraum 7
über beide Lumen 17, 17' der Betätigungsteile 9, 9' in die Umgebung 14'
austreten kann. Durch Aufheben der Kraft F stellt sich die Schraubenfeder
2 wieder in die in Fig. 5 gezeigte, dichte Ausgangsstellung zurück. Die
Auslenkung der Schraubenfeder 2 kann im übrigen nicht nur über die Betä
tigungsteile 9, 9' erfolgen. Wenn das Material der Schraubenfeder 2 eine
Formgedächtnis-Legierung ist, so kann die Auslenkung der Schraubenfeder
2 auch ohne externe Betätigung durch die temperaturabhängige Formver
änderung der Schraubenfeder gesteuert werden.
Die Fig. 7 bis 12 zeigen praktische Anwendungsbeispiele für verschiedene
Ventilanordnungen 1. So zeigen die Fig. 7 und 8 einen Flüssigkeitsspender
23, der ein Reservoir 24 als ersten Fluidraum und eine daran angebrachte
Austragsspitze 25 aufweist. In dieser Ausstragsspitze 25 ist eine erfindungsgemäße Ventilanordnung 1 realisiert. Diese weist dementsprechend
eine Schraubenfeder 2 auf, die mit einem Ende 4 auf das reservoirseitige
Widerlager 6 in Form einer einstückig angespritzten Ausflußhülse aufge
steckt ist. Die Innenöffnung 26 des Widerlagers 6 steht mit dem Reservoir
24 in Verbindung und dient damit als Fluidpassage im Widerlager 6. In das
entgegengesetzte Ende 5 der Schraubenfeder 2 ist ein stiftförmiges Betäti
gungsteil 9 eingesteckt, an dem beispielsweise nach unten gezogen werden
kann (Kraft F in Fig. 8). Damit kann ein Öffnungshub h an der Schrauben
feder 2 erzeugt werden, der zu einem Aufspreizen der Wendelgänge 3 und
einen Durchtritt von Flüssigkeit aus dem Reservoir 24 in die Umgebung
14' erlaubt. Dies ist durch den sinkenden Flüssigkeitsspiegel beim Ver
gleich zwischen Fig. 7 und 8 angedeutet. Wird die Kraft F aufgehoben, so
kontrahiert die Schraubenfeder 2 und schließt die Ventilanordnung 1 wie
der.
Die Fig. 9 und 10 zeigen einen Flüssigkeitsapplikator 27, wie z. B. einen
Lackstift. Auch hier ist wiederum ein Reservoir 24 für eine zu applizieren
de Flüssigkeit vorhanden. Am Boden 28 des Reservoirs 24 steht nach innen
ein hülsenförmiges Widerlager 29 ab, das gleichzeitig als Teleskop-Schie
beführung für ein kombiniertes Betätigungs-Austragsteil 30 dient. Letzteres
ist mit einer in Längsrichtung verlaufenden, außen offenen Durchtrittsröhre
31 versehen, die vor dem Kopf 32 des Betätigungs-Austragsteils 30 in eine
Querbohrung 33 mündet. Die Schraubenfeder 2 der Ventilanordnung ist
dabei mit ihrem unteren Ende 5 auf das Widerlager 29 gesteckt. Das Betä
tigungs-Austragsteil 30 läuft innerhalb der Schraubenfeder 2, wobei sein
Kopf 32 am entgegengesetzten Ende 4 der Schraubenfeder fixiert ist. Wird
nun ausgehend von der in Fig. 9 gezeigten Schließstellung des Flüssigkeits
applikators 27 die Spitze 34 des Betätigungs-Austragsteils 30 auf eine
Oberfläche unter Druck gesetzt, so wird auf das Betätigungs-Austragsteil
30 die Kraft F (Fig. 10) entgegen der Kraft der Schraubenfeder 2 aufge
bracht. Das Betätigungs-Auftragsteil 30 wird um den Öffnungshub "h"
nach innen verlagert, so daß die Schraubenfeder 2 aufgedelmt und die
Wendelgänge 3 gespreizt werden. Es entstehen wiederum zwischen den
Wendelgängen 3 Passagen für den Durchtritt von Flüssigkeit aus dem Re
servoir 24 durch die Durchtrittsröhre 31, so daß an der Spitze 34 die ent
sprechende Flüssigkeit, wie z. B. ein Lack, austritt.
Die Fig. 11 und 12 zeigen ein Tinten-Schreibgerät, das mit Hilfe der erfindungsgemäßen Ventilanordnung realisierbar ist. Die Ventilanordnung un
terscheidet sich dabei nur in einem wesentlichen Punkt von der
Ventilanordnung 1 gemäß Fig. 9 und 10, nämlich der Lagerung des Betäti
gungs-Austragsteils 30. Statt einer Teleskopführung ist dieses Betätigungs-
Austragsteil 30 bei einem elastischen O-Ring 35 flüssigkeitsdicht und ver
schwenkbar gelagert, so daß nicht mehr eine parallel zur Längsachse des
Betätigungs-Austragsteils 30, sondern quer dazu die auftretende Betäti
gungskraft F für eine Öffnung der Ventilanordnung 1 sorgt. Dies ist typi
scherweise der Fall, wenn ein Schreibgerät in einem spitzen Winkel zur
Schreibfläche aufgesetzt und darauf entlang geführt wird. Das Betätigungs-
Austragsteil 30 wird dabei entgegen der Rückstellkraft der Schraubenfeder
2 um den Winkel α ausgelenkt, so daß die Wendelgänge 3 aufgespreizt und
die Flüssigkeitspassagen zwischen den Wendelgängen 3 geöffnet werden.
Erkennbar weist diese Art von Schreibspitze mit Ventilfunktion lediglich
drei Einzelteile auf, nämlich die Schraubenfeder 2, das Betätigungs-
Austragsteil 30 und den O-Ring 35. Das Widerlager 29 ist entsprechend der
Ausführungsform gemäß den Fig. 9 und 10 direkt an den Boden 28 des Re
servoirs 24 angeformt. Die Fixierung der Schraubenfeder 2 an diesem Wi
derlager 29 und am Betätigungs-Austragsteil 30 über den Kopf 32 entspre
chen ebenfalls der Ausführungsform gemäß den Fig. 9 und 10. Im übrigen
ist darauf hinzuweisen, daß bei einer dünnflüssigen Tinte die in Fig. 4 ge
zeigte Beschichtung auf die Schraubenfeder 2 mit Vorteil aufgebracht sein
sollte, um eine gute Dichtwirkung zu erzielen.
Claims (10)
1. Ventilanordnung zur Steuerung eines Fluiddurchflusses zwischen ei
nem ersten und einem zweiten Fluidraum (7, 14), gekennzeichnet
durch eine auf Block gewickelte Schraubenfeder (2, 2') als Ventil
steuerteil,
- - die außenseitig mit dem ersten Fluidraum (7) verbindbar ist,
- - deren Innenraum (17, 17') mit dem zweiten Fluidraum (14) ver bindbar ist,
- - in deren Schließstellung die Wendelgänge (3) der Schraubenfeder (2, 2') dicht aufeinander sitzen, und
- - in deren Öffnungsstellung durch eine Auslenkung der Schrauben feder (2, 2') deren Wendelgänge (3) unter Öffnung eines Fluid durchlasses zwischen sich aufgespreizt sind.
2. Ventilanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Schraubenfeder (2, 2') mit mindestens einem Ende (4, 5) auf einem
Betätigungsteil (9, 9', 30) zu ihrer Auslenkung aufgesetzt ist.
3. Ventilanordnung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Schraubenfeder (2, 2') mit einem Ende (4, 5) auf ein stati
sches Widerlagerteil (6, 6', 29) aufgesetzt ist.
4. Ventilanordnung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet,
daß zur Bildung einer Fluidverbindung zwischen dem Innenraum (17,
17') der Feder und dem zweiten Fluidraum (14, 14') mindestens eine
Fluidpassage (17, 17'; 26; 31) in dem Betätigungsteil (9, 9'; 30)
und/oder dem Widerlagerteil (6, 6'; 29) vorgesehen ist.
5. Ventilanordnung nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß die wendelförmigen Zwischenräume (18) zwischen ei
nerseits den Wendelgängen (3) und andrerseits dem Betätigungsteil (9)
und/oder dem Widerlagerteil (6) fluiddicht verschlossen sind.
6. Ventilanordnung nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Betätigungsteil (30) durch das Widerlagerteil (29)
relativ dazu verlagerbar hindurchgeführt ist.
7. Ventilanordnung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß das
Betätigungsteil (30) im Widerlagerteil (29) fluiddicht gelagert ist.
8. Ventilanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Wendelgänge (3) der Schraubenfeder (2') mit einer
vorzugsweise elastischen Beschichtung (22) versehen sind.
9. Ventilanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Material der Schraubenfeder (2, 2') eine Formge
dächtnis-Legierung ist.
10. Ventilanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekenn
zeichnet, daß der eine Fluidraum ein Reservoir (24) für eine
Schreib-, kosmetische Spender-, Duft-Flüssigkeit o. dgl. und der andere
Fluidraum die Umgebung (14') ist.
Priority Applications (1)
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