DE19933924A1 - Mikrosystem zur lokalen Zustandsüberwachung und Zustandsdiagnose von Maschinen, Anlagen und/oder Baugruppen, insbesondere von Antriebssystemen - Google Patents
Mikrosystem zur lokalen Zustandsüberwachung und Zustandsdiagnose von Maschinen, Anlagen und/oder Baugruppen, insbesondere von AntriebssystemenInfo
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Abstract
Die Erfindung beschreibt ein Zustandsüberwachungssystem für Antriebssysteme, das auf der Basis der Mikrosystemtechnik ausgeführt ist und wesentliche Betriebsparameter kontinuierlich erfaßt, entsprechend bestimmter, in der Erfindung beschriebener Merkmale auswertet und daraus eine Zustandsdiagnose und Klassifizierung des Antriebssystems durchführt. Eine Klassifizierung des Betriebszustandes kann z. B. durch Einteilung in die Klassen "Normal", "Vorwarnung" und "Alarm" erfolgen. Das System eignet sich sowohl zur lokalen, vollkommen autarken Überwachung des Antriebssystems als auch zur Fernüberwachung über Telediagnose oder von einer Leitwarte aus. Das Überwachungssystem erfaßt Daten kontinuierlich in definierten Zeitabständen und speichert diese zur zeitlichen Rekonstruktion einer Schadensentwicklung ab. Für diese Trendspeicherung können die Zeitdaten entsprechend komprimiert oder reduziert werden. Ein spezieller Algorithmus zur Datenredution wird vorgeschlagen. Ein Hauptaugenmerk der Erfindung liegt auf der Zustandsüberwachung von Wälzlagern und der Zustandsüberwachung von Elektromotoren. Insbesondere bei Wälzlagern sollen durch geeignete Algorithmen auch verbleibende Restbetriebszeiten abschätzbar sein und die Klassifizierung des Betriebszustandes auch bezüglich dieser verbleibenden Restbetriebszeit erfolgen.
Description
Die Erfindung betrifft ein Mikrosystem zur Zustandsüberwachung und/oder Zu
standsdiagnose von Maschinen, Anlagen und/oder Baugruppen, insbesondere von
Antriebssystemen, insbesondere zur lokalen, automatischen, kontinuierlichen
und/oder periodischen Zustandsüberwachung und/oder Zustandsdiagnose nach
dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
In bisherigen Konzepten zur Instandhaltung von Antriebssystemen wurden regel
mäßige Wartungsintervalle vorgesehen. Instandhaltungsarbeiten wurden nach fe
sten Revisionsplänen durchgeführt. Dieses veraltete Konzept zur Instandhaltung
von Antrieben wird zunehmend durch Konzepte der zustandsabhängigen Instand
haltung ersetzt. Damit kommt aber auch der Zustandsüberwachung von Antriebs
systemen im Hinblick auf eine zunehmende Kostenreduktion bei Wartung und In
standhaltung und im Hinblick auf eine hohe Verfügbarkeit und erforderliche Zuver
lässigkeit von Antriebssystemen eine immer größere Bedeutung zu. Auf dem Markt
existieren zahlreiche Systeme zur Zustandsüberwachung von Maschinen, Anlagen
und/oder Baugruppen und insbesondere von Antriebssystemen. Diese Zu
standsüberwachungsysteme, bestehend aus Meßaufnehmer, Meßumformer, als
einzelne Aufnehmer-Diagnose- und Ausleseeinheiten oder als integrierte Systeme
zur Überwachung von verschiedenen Parametern des überwachten Antriebssy
stems bzw. der überwachten Maschine, sind in der Regel aus konventionellen Sen
soren, konventionellen elektronischen Bausteinen, in Kombination mit Mikrocon
trollern und/oder Schnittstellen zu Datenüberwachungsgeräten, wie Computern,
Leitwarten, Datenloggern o. ä. zusammengesetzt. Der komplexe Aufbau über her
kömmliche elektronische Komponenten verursacht hohe Investitionskosten für die
Zustandsüberwachung. Damit sind diese Systeme nur in Ausnahmefällen rentabel.
Die Erfindung bezieht sich auf eine kostengünstige und zuverlässige Lösung für ein
Überwachungs- und Diagnosesystem, insbesondere für Maschinen, Anlagen und
Baugruppen. Diese Überwachung ist zur rechtzeitigen Erkennung von Veränderun
gen oder Störungen des betrieblichen Verhaltens erforderlich. Durch das frühzeitige
Erkennen von Veränderungen oder sich abzeichnenden Störungen können Schä
den bei Anlagen mit hohen Sicherheits- oder Verfügbarkeitsanforderungen vermie
den und Revisionszeiten im Sinne einer zustandsabhängigen Instandhaltung früh
zeitig geplant werden. Eine besondere Rolle spielt dabei die Wälzlagerüberwa
chung in Antriebssystemen. Nach verschiedenen Studien, [1], [2] sind Lagerschä
den die Hauptausfallursache von elektrischen Antriebssystemen. Dabei erlauben
gerade Wälzlagerschäden ein sehr frühzeitiges Erkennen von sich abzeichnenden
Ausfällen und gestatten damit eine gezielte Planung einer Anlagenrevision. Moder
ne Diagnosealgorithmen gestatten dabei gleichzeitig eine Abschätzung der verblei
benden Restbetriebszeit. Voraussetzung hierfür ist jedoch die Beobachtung einer
zeitlichen Schadensentwicklung u. U. kombiniert mit einem umfangreichen Exper
tenwissen.
Gegenwärtig sind international Entwicklungen zu verfolgen, die zu den sog. intelli
gente Sensoren führten, bei denen das Sensorelement oder auch Basissensor und
Auswerteelektronik zu einem einzigen System zusammengefaßt sind. Die inte
grierte Auswerteelektronik erfüllt dabei eine oder mehrere der folgenden Funktionen
bereits lokal, d. h. direkt am Sensor:
- - Signalanpassung
- - Signalverstärkung
- - Störunterdrückung
- - Temperaturkompensation
- - Kennlinienkorrektur (oft Linearisierung) und
- - Kalibrierung
Beispiele hierfür sind ein Drucksensor mit Ausleseelektronik [5], ein Korrekturpro
zessor für intelligente Sensoren [6], die Einführung von Intelligenz durch Selbsttest
und Selbstkalibrierungsfunktionen [7], [8].
Moderne Systeme sind bereits in der Lage lokal eine Muster- und Ereigniserken
nung durchzuführen, d. h. Meßwerte zur Merkmalsgewinnung zu transformieren und
anschließend zu klassifizieren. Meist können sie über ein Feldbusinterface abge
fragt werden. Das von der TU Chemnitz, Lehrstuhl für Informationstechnik vorge
stellte System [9] enthält dafür die Funktionsblöcke A/D-Wandler, WALSH-
Transformator, Fuzzy Pattern Classifikation, Speicherinterface, PC-Interface, Aus
wertung und Ausgangsinterface.
Ein anderer Entwicklungszweig lokaler Meßsysteme führte zu den Datenloggern
[10], die lediglich Meßdaten aufzeichnen. Sie finden beispielsweise Einsatz im
Transportwesen, der Lagerhaltung oder im Kraftfahrzeug in Form des Unfall Daten
Systems UDS [11].
Ausgehend vom Stand der Technik liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe
zugrunde, ein kostengünstiges Zustandsüberwachungs- und Diagnosesystem zur
kontinuierlichen Überwachung von Maschinen, Anlagen und/oder Baugruppen, ins
besondere von elektrischen Antriebssystemen, zu schaffen, das verschiedene phy
sikalische Größen messen kann und nach vorgegebenen Algorithmen unter Einbe
ziehung von gespeicherten Meß- und Diagnosedaten vorheriger Messungen eine
Diagnose des Zustandes der Maschine, Anlage und/oder Baugruppe bzw. des An
triebssystems erstellt. Vorzugsweise wird ein System geschaffen, das sich über
Schnittstellen in ein Anlagenüberwachungssystem integrieren läßt, und insbeson
dere für Wälzlagerdiagnose eine Schadensfrüherkennung mit Prognose der ver
bleibenden Restbetriebszeit bis zur erforderlichen Anlagenrevision gestattet.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein System mit den Merkmalen des
Anspruchs 1 erfüllt. Vorzugsweise eignet sich das erfindungsgemäße Mikrosystem
zur Verfolgung der Schadensentwicklung der Maschine, Anlage und/oder Baugrup
pe bzw. des Antriebssystems. Vorzugsweise ist das erfindungsgemäße System als
eigenständige Einheit zur automatischen und periodischen Zustandsüberwachung
von Maschinen, Anlagen und/oder Baugruppen geeignet.
Vorteilhafte Weiterbildungen sind in den Unteransprüchen beschrieben.
Die kostengünstige Lösung wird gemäß der Erfindung durch die Realisierung des
Zustandsüberwachungs- und Diagnosesystem als Mikrosystem erreicht. Nach der
in Europa verwendeten Definition [12] lassen sich Mikrosysteme beschreiben als
intelligente, miniaturisierte Systeme, die Sensor-, Verarbeitungs- und/oder Aktor
funktionen enthalten. Dabei werden normalerweise zwei oder mehr der folgenden
Eigenschaften kombiniert: elektrische, mechanische, optische, chemische, biologi
sche, magnetische oder andere Eigenschaften, die in einen Einzelchip- oder einen
Multichip-Hybrid integriert werden.
Das in der Erfindung vorgestellte Mikrosystem dient zur lokalen und automatischen
Zustandsüberwachung und Zustandsdiagnose von Maschinen, Anlagen und Bau
gruppen, insbesondere von Antriebssystemen. Es besteht aus
- - einem oder mehreren Sensoren zur Messung von physikalischen Größen, die in direktem oder indirektem Zusammenhang mit dem Betriebszustand der je weiligen Maschine, Anlage oder Baugruppe stehen oder die für eine Zu standsüberwachung als notwendig erachtet werden,
- - Komponenten zur Signalverarbeitung des vom Sensor gelieferten Meßsignals bzw. der von den Sensoren gelieferten Meßsignale, entsprechend der imple mentierten Auswertealgorithmen und Komponenten zur Speicherung von Meß daten und/oder durch Auswertealgorithmen gewonnener Daten,
- - einer optionalen Zeitzähleinheit, die als Uhr und Kalender bzw. als Zähler eine genaue Zeit und Datumszuordnung der jeweiligen Meß- und Diagnosedaten erlaubt, wobei die Zeit und Datumsangabe bzw. die Zählerangabe mit den Meß- und Diagnosedaten abgespeichert wird/abgespeichert werden kann,
- - einer optionalen Kommunikationsschnittstelle zu einer zentralen Leit- oder Überwachungseinrichtung oder zur Datenfernabfrage über entsprechende Kommunikationseinrichtungen,
- - einer optionalen Kommunikationsschnittstelle zum lokalen Auslesen von ge speicherten Daten über entsprechende Lesegeräte wie Computer oder Daten logger,
- - einer optionalen lokalen Zustandsinformationsanzeige, die über den Funktions zustand der jeweiligen Maschine, Anlage oder Baugruppe Auskunft gibt.
Das Zustands- und Diagnosesystem ist dabei so gestaltet, daß das System die
Meß- und/oder Diagnosesignale und Merkmale zusammen mit einer Zeitinformation
u. U. komprimiert oder reduziert direkt im System, also lokal speichert. Dies gestat
tet die erforderliche Rekonstruktion einer zeitlichen Zustandsänderung, und der Zu
stand der jeweiligen Maschine, Anlage oder Baugruppe kann entsprechend den
implementierten Auswerte- und Kontrollmechanismen lokal klassifiziert werden.
Diese Klassifizierung erfolgt nach Kriterien, die den Zustand des Systems be
schreiben, z. B. als "Normal", "Vorwarnung" oder "Alarm". Im Falle der Änderung
oder einer prognostizierten Änderung des Betriebszustandes von einer Klasse in
eine andere Klasse kann das System selbständig an einen mit dem System ver
bundenen Leitrechner bzw. eine mit dem System verbundene Überwachungs-
und/oder Steuerungseinrichtung ein entsprechendes Signal als Information einer
(u. U. schwerwiegenden) Veränderung des Betriebszustandes abgeben und/oder
lokal ein optisches oder akustisches Signal erzeugen. Somit ist das Mikrosystem
als eigenständige Einheit zur automatischen, kontinuierlichen, periodischen und
vollständig lokalen Zustandsüberwachung von Maschinen und Baugruppen geeig
net.
Bei den Komponenten zur Signalverarbeitung, der optionalen Zeitzähleinheit, der
optionalen Kommunikationsschnittstelle zu einer zentralen Leit- oder Überwa
chungseinrichtung, der optionalen Kommunikationsschnittstelle zum lokalen Ausle
sen von gespeicherten Daten über entsprechende Lesegeräte wie Computer oder
Datenlogger und der optionalen lokalen Zustandsinformationsanzeige kann es sich
um Standardbauelemente oder anwendungsspezifische Schaltungen (ASIC's) han
deln.
Sämtliche Funktionen können sowohl in einem Chip vereinigt sein oder durch meh
rere Bauelemente bzw. Schaltungen bereitgestellt sein, wodurch ein hybrider Auf
bau entsteht.
Nach Scheel et al. [13] können die Standardbauelemente oder anwendungsspezi
fische Schaltungen (ASIC's) in Form von gehäusten oder ungehäusten (Dies) Bau
elementen und/oder Baugruppen verwendet werden, wie z. B. DIP, SO, SOD, SOT,
MW, EM, TO, SOJ, TEP, V-PAK, CCC, QFP, VSO, VTFP, TCP, TAB, P-LCC,
TSOP, SSOP, TSSOP, Multi-TAB, PGA, SQFP, MQFP, P-QFP, FQFP, P-MQFP,
P-FQFP, P-TQFP, FC, G-QFP, CSP, BGA, µBGA, TBGA, CBGA, SCGA, DGA,
OMPAC, SLICC, MCM, TB-BGA.
Diese Bauelemente werden auf Träger montiert, die sie hauptsächlich mechanisch
fixieren und elektrische Verbindungen zwischen den Bauelementeanschlüssen und
beispielsweise äußeren Anschlußleitungen bereitstellen. Nach dem Stand der
Technik können die Verbindungsleitungen auf einer oder mehreren Ebenen reali
siert werden. Speziell gestaltete Flächen oder Ebenen können zum Zweck der Ab
schirmung (EMV) und Beeinflussung der elektrischen Eigenschaften (z. B. Impe
danz) der Verbindungsleitungen dienen. Zusätzlich eingefügte Durchkontaktierun
gen (Vias) verbessern die Ableitung und Verteilung der entstehenden Wärme im
System.
Das Trägermaterial kann starr sein oder flexibel. Ebenso können starre und flexible
Träger kombiniert werden (starr-flexibel). Während durch starre Träger eine Flach
baugruppe (2D) entsteht, können flexible Träger durch eine Formung, z. B. Falten
oder Rollen dreidimensional gestaltet werden, wie z. B. bei der 3D MID-
Technologie. Ebenso erlaubt eine weitere Montage einzelner 2D-Baugruppen eine
2½D- und/oder 3D-Baugruppe, wie z. B. bei SCM, Einzel-MCM, Stapel-MCM,
TB-BGA [14].
Die Ankontaktierung der Standardbauelemente und/oder anwendungsspezifischer
Schaltungen (ASIC's) an den oder die Träger und/oder aneinander kann dabei
durch die Durchsteckmontage, Oberflächenmontage, Chip-on-board, TAB, Chip-
and-wire und/oder Flip-Chip Technologie erfolgen. Dabei kann Löten, Kleben
und/oder Drahtbonden zum Einsatz kommen. Die einzelnen Bauelemente werden
im allgemeinen lokal passiviert. Dabei kann beispielsweise ein GlobTop bei Dies
oder ein Underfiller bei CSP's oder BGA's verwendet werden.
Die ggf. starke Belastung des Mikrosystems durch Umgebungseinflüsse oder die
Meßgrößen selbst grenzt die Einsatzfähigkeit bekannter Systeme stark ein oder
führt zu einem frühzeitigen Ausfall der Diagnosesysteme bzw. erhöht drastisch den
Aufwand zu einem zuverlässigen Aufbau und damit die Kosten [15].
In einer Ausgestaltungsvariante wird erfindungsgemäß daher mindestens ein Sen
sor mechanisch, thermisch, elektrisch, magnetisch, elektromagnetisch, optisch,
akustisch und/oder chemisch über ein Verbindungselement mit der Maschine oder
Baugruppe und über flexible Verbindungsleitungen mit dem restlichen, isoliert gela
gerten System elektrisch verbunden. Das restliche System ist innerhalb eines Ge
häuses komplett in mindestens eine Vergußmasse oder Füllung eingebettet oder
über ein Vakuum oder Gas zur Entkopplung vom Gehäuse getrennt gelagert. Ein
entsprechender Aufbau ist in Bild 1 dargestellt.
In einer weiteren Ausgestaltungsvariante besteht das Gehäuse aus mindestens
zwei Teilen, wobei die erste Gehäusebaugruppe mit dem Verbindungselement und
dem genannten Sensor verbunden ist und sich zwischen dem/den ggf. gehäusten
Sensorbauelement(en) und dem restlichen, in der zweiten Gehäusebaugruppe ein
gebetteten, System ein Hohlraum befindet, der mit einem Gas gefüllt oder evakuiert
sein kann oder in den eine zweite, isolierende Vergußmasse oder Füllung einge
bracht wird bzw. sein kann.
In diesem Falle können diese beiden Gehäusebaugruppen direkt miteinander ver
bunden sein, sie können aber auch von einer dritten Gehäusebaugruppe elastisch
verbunden werden, z. B. durch einen spiralförmigen Körper (Feder) oder einen
schlauchähnlichen Körper. Ebenso kann sich diese dritte Gehäusebaugruppe auch
im Innern einer der anderen oder beider Baugruppen befinden, bzw. in der Form
einer Hülse zwischen den beiden anderen Gehäusebaugruppen, oder es kann sich
bei diesem Bauteil um einen Ring oder eine Scheibe handeln. Beispielhaft ist ein
entsprechender Aufbau in Bild 2 gezeigt.
Die Isolierung bewirkt in jeder der o. g. Ausgestaltungsvarianten eine ausreichende
mechanische, thermische, elektrische, elektromagnetische, optische, akustische
und/oder chemische Entkopplung zwischen dem Gehäuse und dem restlichen Sy
stem, während das genannte Verbindungselement ein für die zu messende(n) phy
sikalische(n) Größe(n) durchlässiges bzw. diese übertragendes Bauteil z. B. ein
entsprechend gestalteter Verschraubungs- oder Verbindungsbolzen, ein Magnet,
oder eine für diesen Zweck geeignete Klebstoffschicht ist.
Zur Ableitung der Wärme, die die elektronischen Bauelemente im Inneren des Sy
stems produzieren, kann durch die Gestaltung des Systems ein zusätzlicher Wär
meleiter zur thermischen Ankopplung der Bauelemente an eine Wärmesenke (z. B.
das Gehäuse, ein bestimmter evtl. vom restlichen Gehäuse thermisch isolierten Teil
des Gehäuses oder ein Kühlkörper, der entsprechend am Gehäuse befestigt ist) im
System eingebaut sein. Als Wärmeleiter können z. B. Metall-, Polymer- oder Kera
mikwolle, -späne, -folie, -schwämme eingesetzt werden. Auch eine Flüssigkeit oder
ein Gas als konvektiver oder diffusiver Wärmeleiter ist möglich.
Durch eine besondere Ausgestaltung des Systems kann die Kühlleistung erheblich
gesteigert werden. Hierzu wird ein Peltierelement mit seiner kalten Seite als Wär
mesenke benutzt. Die warme Seite des Peltierelements wird dabei durch entspre
chende bekannte Methoden (z. B. Kühlkörper mit optionaler Fremdbelüftung o. ä.)
gegengekühlt.
Die Kühlwirkung kann durch ein weiteres Peltierelement, das ebenfalls mit einge
bettet wird, verstärkt werden (zweistufige Peltierkühlung).
Bild 3 zeigt das Blockschaltbild des Mikrosystems. Mindestens ein Sensor stellt
über eine Analogschaltung, die hauptsächlich eine Anpassung und ggf. eine Ver
stärkung oder Abschwächung der Signale vornimmt, eine Meßgröße zur Verfügung.
Bei den Sensoren kann es sich um aktive oder passive Sensoren für Temperatur,
Strom, Spannung, Schwingung (Beschleunigung, Schwinggeschwindigkeit,
Schwingweg), Wegsensoren oder Entfernungssensoren, Drehzahlsensoren,
Kraftsensoren, Sensoren für Kraft- und Dehnungsgrößen (Zug-/Druck, Biegung,
Torsion), Chemosensoren, Biosensoren, Feuchtesensoren, Strahlungssensoren,
photometrische bzw. optische und optoelektronische Sensoren, akustische oder
Magnetflußsensoren handeln, die in das Mikrosystem integriert sind.
In einer Ausgestaltungsvariante können an das Mikrosystem auch unterschiedliche
konventionelle Sensoren, zusätzliche mikrotechnologisch gefertigte Sensoren, oder
bereits in das Antriebssystem integrierte Sensoren angeschlossen werden, wie z. B.
Sensoren zur Überwachung der Wicklungstemperatur, der Lagertemperatur oder
der Läufertemperatur bei Elektromotoren, Drehgeber oder alle anderen Typen der
oben genannten Sensoren. Die Sensorinformationen können auch teilweise draht
los zum Mikrosystem und/oder einer vorgelagerten Sende-/Empfangsstation über
tragen werden.
Die Meßgröße eines jeden Sensors kann einer Signalkonditionierung unterzogen
werden, bevor diese von einem Analogmultiplexer selektiert und von einem Ana
log/Digital (A/D)-Wandler digitalisiert wird. Die Signalkonditionierung kann durch
analoge Schaltungen (programmierbare OPV und/oder Potentiometer) oder digi
tale Schaltungen (Dezimierung, Interpolation) vorgenommen werden und/oder
softwaretechnisch durch den nachfolgend genannten Prozessor. Nach der AD-
Wandlung gelangen diese Signale dann zu einem digitalen Signalprozessor oder
Microcontroller oder Mikroprozessor (im weiteren Prozessor), je nach Ausführung in
Form eines gehäusten oder ungehäusten handelsüblichen Bauelementes oder ei
nes ASIC's oder sofort zum Speicher. Der Prozessor kann die Signale dann entwe
der On-line oder Offline unter Zwischenspeicherung der Signale im Speicher ver
arbeiten. Hilfsgrößen der Berechnung können ebenfalls im Speicher abgelegt wer
den.
In seiner Ausgestaltung kann das System eine oder mehrere EDV-Schnittstellen
zur Kommunikation (Steuerung, und Datenübertragung) mit Leitrechnern, Daten
loggern oder Überwachungs- und Steuerungseinrichtung besitzen, wie z. B. serielle
Schnittstelle nach ITU-T V.28 (EIA-RS 232), ITU-T V.10 (EIA-RS 423), ITU-T V.11
(EIA-RS 422), ISO 8482 (EIA-RS 485), IrDA (Infrared Data Association), HPSIR
(Hewlett Packard Serial Infrared), MeterBus, IFSS (Stromschleife), SPI (Serial Pro
gramming Interface), IEEE 1394 (Firewire), LVDS (Low Voltage Differential Signal
ling TIA/EIA-644), USB (Universal Serial Bus), xDSL/ADSL (Digital Subscriber Li
ne), CAN-Bus, Profibus, Ethernet mit TCP/IP (Ethernet V.2, IEEE-802.3/802.2, ISO
8802/3, ISO 8802/2) oder parallele Schnittstelle nach IEEE 488 (General Purpose
Interface Bus), IEEE 1284, SCSI (Small Computer System Interface), Interbus nach
EN 50 254, Centronix parallel Interface oder es kann für die telefonische Kommuni
kation über Festnetz oder Mobiltelefonnetz mit einem entsprechenden Modem oder
einer Sendeeinheit ausgestattet sein/werden wobei diese über eine Schnittstelle
angekoppelt oder direkt in das System integriert sein kann. Weiterhin ist die Nut
zung von Energieversorgungsleitungen der Maschine, Anlage oder Baugruppe, die
vom Mikrosystem überwacht wird, oder die Energeiversorgungsleitungen des Mi
krosystems selbst für Kommunikation und Datenübertragung vorstellbar.
Die Überwachung von Maschinen, Anlagen und Baugruppen, insbesondere eines
Antriebssystems erfolgt auf der Basis von Merkmalen, die durch kontinuierliche
und/oder periodische Aufnahme eines oder mehrer Sensorsignale, direkte Kontrolle
dieser Signale und/oder Analyse von Signalmodellen und/oder mathematischen
Modellen der Maschine, Anlage oder Baugruppe und/oder Kennwerten gewonnen
werden. Eine Zustandsänderung wird diagnostiziert, wenn Meßsignale, abgeleitete
Kenngrößen oder Merkmale entsprechende, anfänglich vorgegebene oder aus
(anfänglichen) Meßdaten abgeleitete Werte oder dynamisch aus der zeitlichen
Entwicklung bestimmte Werte über- bzw. unterschreiten oder in entsprechend defi
nierten Intervallen liegen. Das System realisiert dabei eine vollständig lokale Meß
datenanalyse und -auswertung, wobei sowohl für die Merkmalsextraktion als auch
für die Klassifikation unterschiedliche Verfahren zum Einsatz kommen. Für die
Langzeitüberwachung und Trendanalyse werden sowohl Kenngrößen aus dem
Zeitbereich als auch aus dem Frequenzbereich herangezogen.
Das System eignet sich somit zur zerstörungsfreien On-line Überwachung von Ma
schinen, Anlagen und Baugruppen, die zunehmend an Bedeutung gewinnt [16],
[18], [19], [20].
Von seiner Ausgestaltung her ist das System insbesondere geeignet zur Zu
standsüberwachung von Wälzlagern, rotierenden Teilen und/oder anderen zeitwei
se oder permanent schwingenden Baugruppen und Maschinen. In einer Ausge
staltungsvariante werden hierfür ein oder mehrere Beschleunigungssignale aufge
nommen und diese über verschiedene Signalpfade ausgewertet, die teilweise in
[21], [22], [23] und [24] genannt werden:
- - nach charakteristischen Werten im Hüllkurvenspektrum (Überrollfrequenzen ei nes Außenringschadens, eines Innenringschadens, eines Wälzkörperschadens, Käfigrotationsfrequenz, Wälzkörperspinfrequenz, charakteristische Drehfrequenz z. B. Drehfrequenz der Motorwelle, etc.),
- - nach charakteristischen Frequenzen im Spektrum (z. B. beim 2-poligen Asyn chronelektromotor Drehfrequenz, doppelte Drehfrequenz, Netzfrequenz, dop pelte Netzfrequenz, sowie höhere harmonische von Dreh- und Netzfrequenz und geeigneter Mittelwert des gesamten Schwingungsspektrums),
- - ggf. nach flüchtigen Anteilen im Frequenzbereich, deren Extraktion mittels der diskreten Wavelet-Transformation erfolgt und/oder die Ermittlung der Energie verteilung im Meßsignal durch Zeitfrequenz-Verteilungen und/oder nichtlineare Effekte, die mit Polyspektren und Phasenraum-Methoden ermittelt werden,
- - nach Merkmalen im Zeitsignal der Messung (z. B. Minimum, Maximum, Varianz, Spannweite, Median, Mittelwert, gleitender Mittelwert, gleitendes Minimum, glei tendes Maximum, gleitende Varianz, Quantile, Perzentile, Effektivwert, höhere statistische Momente wie z. B. Wölbung (Kurtosis), Schiefe (Skewness), Korrela tionskoeffizient, Crest-Faktor, kombinierte Signalkenngrößen wie z. B. der K(t)-Wert, . . .).
Bei variabler Drehzahl des Antriebs werden die verschiedenen Signalpfade in ge
eigneter Weise drehzahlgewichtet ausgewertet und so können Merkmale extrahiert
werden. Gegebenenfalls kann zusätzlich oder alternativ über Stoßimpulsaufneh
mer, sogenannte SPM-Aufnehmer, ein entsprechendes Signal aufgenommen und
(bei variabler Drehzahl des Antriebs in geeigneter Weise drehzahlgewichtet) aus
gewertet werden und dadurch Merkmale extrahiert werden.
Im Ergebnis einer Zustandsüberwachung und Zustandsdiagnose stehen als Re
sultat der Signalverarbeitung Diagnosedaten (Merkmale) und die Klassifikation
sentscheidung zur Verfügung. Die Merkmale werden dabei hinsichtlich Ihres Au
genblickswertes und/oder hinsichtlich der zeitlichen Veränderung des Wertes (1.
Zeitableitung, "Änderungsgeschwindigkeit") und/oder hinsichtlich der zeitlichen
Veränderung der Änderungsgeschwindigkeit (2. Zeitableitung der Diagnosewerte,
"Änderungsbeschleunigung") bewertet und aus den Merkmalen, und/oder Ände
rungsgeschwindigkeit und/oder Änderungsbeschleunigung erfolgt eine Einordnung
in Zustandsklassen des Betriebszustandes (z. B. in "Normal", "Vorwarnung",
"Alarm"), wobei je nach Antriebssystem die Klassifizierung über Auswertung einzel
ner Diagnosemerkmale und/oder über eine mehrdimensionale Diagnosematrix er
folgt, wobei hierbei auch eine, bei drehzahlvariablen Antrieben in geeigneter Weise
drehzahlgewichtete, Lagertemperatur in der Diagnosematrix berücksichtigt wird.
In einer anderen Ausgestaltung des Mikrosystems erfolgt die Diagnose des Be
triebszustandes einer Maschine, Baugruppe oder Anlage, insbesondere eines An
triebssystems durch das Mikrosystem dergestalt, daß die Meßwerte oder aus den
Meßwerten nach entsprechenden Algorithmen abgeleitete Kenngrößen oder Merk
male entsprechende, anfänglich vorgegebene oder aus anfänglichen Meßdaten
abgeleitete Werte oder dynamisch aus der zeitlichen Entwicklung bestimmte Werte
über- bzw. unterschreiten oder in entsprechend definierten Intervallen liegen und
daß gegebenenfalls aus dieser Diagnose des Betriebszustandes eine Einordnung
in Zustandsklassen des Betriebszustandes (z. B. in "Normal", "Vorwarnung",
"Alarm") vorgenommen wird.
Eine Kombination der oben genannten Ausgestaltungsvarianten zur Gewinnung
von Diagnosemerkmalen und Klassifizierungen ist ebenfalls möglich.
Am Beispiel der Zustandsdiagnose von Wälzlagern ist in Bild 4 ein möglicher, in
der Erfindung realisierter, Signalflußplan dargestellt. Anhand der in Tabelle 1 dar
gestellten Diagnosemerkmale werden die gewonnen Daten erfaßt und bezüglich
ihres Momentanwertes nach Grenzwerten, sowie bezüglich ihrer zeitlichen Ent
wicklung nach Änderungsgeschwindigkeit und Änderungsbeschleunigung klassifi
ziert.
Das System realisiert eine vollständig lokale Meßdatenanalyse und -auswertung,
wobei sowohl für die Merkmalsextraktion als auch für die Klassifikation unterschied
liche Verfahren zum Einsatz kommen. Für die Langzeitüberwachung und Trenda
nalyse werden sowohl Kenngrößen aus dem Zeitbereich als auch aus dem Fre
quenzbereich herangezogen. Die Datenanalyse erfolgt prinzipiell in folgenden
Schritten:
- - Datengewinnung: Messung, Speicherung
- - Datenvorverarbeitung/Merkmalsextraktion: Codierung, Normierung, Standardi sierung, Skalierung, Glättung, Filterung, Ermittlung von Kenngrößen und Schwellwerten im Zeit- und Frequenzbereich usw. (siehe Methoden oben)
- - Merkmalsauswahl: Anwendung von Korellationskoeffizienten, Regressionsver fahren, Clusterverfahren, Signalverarbeitungsverfahren, statistische Verfahren, automatischen/adaptiven Verfahren usw.
- - Klassifikation: Anwendung von Mustererkennungsverfahren, Neuronalen Net zen, Fuzzy Methoden (Fuzzy Cluster-Verfahren, Fuzzy-Pattern-Klassifikation) und Methoden des maschinellen Lernens.
Mit z. B. selbstorganisierenden neuronalen Netzen werden auch Klassifikatoren mit
kontinuierlicher Adaption realisiert. Durch die Merkmalsextraktion und die Klassifi
kation wird gleichzeitig eine Datenreduktion erreicht, was eine Datenhaltung für
Langzeitüberwachung und -diagnose ermöglicht. Die genannten Klassifikations
verfahren werden sowohl Online als auch im Batchverfahren angewendet.
Die auf diese Weise gewonnen Meß-, Merkmals- und Diagnosedaten können nun
in einem EEPROM oder einem anderen nichtflüchtigen Speicher abgelegt werden.
Diese Datensicherung der Meß-, Merkmals und Diagnosedaten kann direkt oder
nach einer, gegebenenfalls verlustfreien, Datenkompression zusammen mit der
aktuellen Zeit und Datumsinformation bzw. einer Zählerinformation zur Zeit und
Datumszuordnung in geeigneter Weise erfolgen.
Erfindungsgemäß ist das Mikrosystem so in der Lage die Meß- und/oder Diagnose
daten als Zeitinformation direkt im System, also lokal, zu speichern und so den zeit
lichen Verlauf der Zustandsänderung der jeweiligen Maschine oder Baugruppe
später zu rekonstruieren.
In einer Ausgestaltungsvariante erfolgt die Speicherung aller Daten über ein Mitte
lungsverfahren und eine damit verbundene Datenreduktion in verschiedenen
Zeithorizonten oder Zeitebenen. Die Speicherung kann dergestalt erfolgen, daß die
Speicher bzw. Speicherebenen als Ringspeicher oder als FIFO-Speicher (First in
First out) oder als frei adressierbarer Speicher angelegt sind, wobei im Falle eines
Speicherüberlaufs jeweils die ältesten Daten durch die jeweils aktuellsten Daten
überschrieben werden. Die erste Zeitebene über der Abtastrate erfaßt dabei den
aktuellen Betriebszustand (z. B. letzte 5 Minuten) mit einem sehr engen Zeitraster
(z. B. Sekundentakt). In der zweiten Zeitebene werden die letzten Betriebsstunden
(z. B. fünf letzte Betriebsstunden) als gemittelte Werte mit einem gröberen Raster
aufgezeichnet (z. B. Mittelung über die jeweils letzten 5 Minuten der ersten Zeitebe
ne ergibt neuen Wert der zweiten Zeitebene). In einer dritten Ebene werden Daten
der zweiten Zeitebene (z. B. 5 Tage) wiederum in einem gröberen Raster durch
Mittelung aufgezeichnet (z. B. Mittelung über die jeweils letzten 5 Stunden der
zweiten Zeitebene ergibt neuen Wert der dritten Zeitebene) usw., bis eine Zeitauf
zeichnung über mehrere Jahre hinweg möglich wird, wobei Zeit und Datumsinfor
mationen bzw. Zählerinformationen zur Zeit und Datumszuordnung zusammen mit
den Meß- und Diagnosedaten in geeigneter Weise in den einzelnen Zeitebenen
mitabgespeichert werden können. In Bild 5 ist eine derartige stufenweise Lang
zeitspeicherung der Daten schematisch dargestellt. Die abgespeicherten Informa
tionen dienen als Grundlage für die Prognose für Veränderungen des Betriebszu
standes der Maschine oder Baugruppe und so kann eine Trendanalyse vorgenom
men werden, die in Trendparameter abgebildet wird.
Im Gegensatz zu den bekannten Diagnosesystemen werden nun erstmalig in ei
nem Mikrosystem die Meß- und Diagnosedaten zum Zweck der lokalen Vorhersage
und Meldung der Schadensentwicklung in mehreren Zeitebenen, oder auch -hori
zonten, gespeichert. Die Vorhersage des Verhaltens basiert auf der Rekonstruktion
des zeitlichen Verlaufs der Zustandsänderung eines Antriebssystems in Verbindung
mit einer Trendanalyse.
In der weiteren Ausgestaltung des Systems ist es möglich, die lokal gespeicherten
Daten für eine Datenabfrage z. B. durch eine Leitwarte nochmals verlustfrei zu
komprimieren, um kürzere Datenübertragungszeiten zu realisieren. Prinzipell kön
nen alle Daten, die lokal gespeichert oder für die Datenübertragung vorgesehen
sind, einer geeigneten, verlustfreien Komprimierung unterzogen werden.
Zur lokalen Information des Systembetreibers besteht die Möglichkeit, das Mikrosy
stem mit einer optischen Anzeige für den Betriebszustand auszurüsten, die bei
spielsweise die drei Betriebszuständen "Normal", "Vorwarnung" und "Alarm" in den
Ampelfarben darstellt. Eine Mehrfarb-LED ist hier geeignet, ebenso eine Anordnung
mehrerer LEDs oder andere Anzeigebauelemente, z. B. ein Display für alphanume
rische und/oder graphische Ausgaben. Das System kann bei Bedarf auch einen
akustischen Signalgeber enthalten oder an einen externen akustischen Signalgeber
angeschlossen sein.
Der Zustand der jeweiligen Maschine, Anlage oder Baugruppe wird vom Mikrosy
stem entsprechend den implementierten Auswerte- und Kontrollmechanismen lokal
klassifiziert. Bei entsprechender Ausgestaltung des Systems ist nun weiterhin mög
lich, im Falle der Änderung oder einer prognostizierten Änderung des Betriebszu
standes von einer Klasse in eine andere Klasse selbständig an einen mit dem Sy
stem verbundenen Leitrechner bzw. eine mit dem System verbundene Überwa
chungs- und/oder Steuerungseinrichtung ein entsprechendes Signal als Information
einer (u. U. schwerwiegenden) Veränderung des Betriebszustandes abzugeben.
Bei entsprechender Gestaltung, wie oben beschrieben, kann das System zusätzlich
oder alternativ lokal ein optisches oder akustisches Signal erzeugen, um vor Ort auf
die genannte Veränderung des Betriebszustandes aufmerksam zu machen. Zur
Lenkung der Aufmerksamkeit auf eine mögliche Zustandsänderung kann z. B. die
oben genannte, lokale Zustandsanzeige animiert werden, z. B. die optische Anzeige
durch Blinken, Lauflichtverhalten o. ä. und/oder die akustische Anzeige durch eine
an- und abschwellende Lautstärke und/oder Frequenzänderung.
Das System kann software- und/oder hardwaretechnisch eine Selbstkalibrierung
und/oder Selbstdiagnose nach dem Zuschalten der Betriebsspannung und/oder
während des Betriebes periodisch selbständig und/oder ferngesteuert durchführen,
wobei ein Ausfall und/oder Funktionsstörungen einer und/oder mehrerer Baugrup
pen des Systems entsprechend den implementierten Auswerte- und Kontrollme
chanismen lokal klassifiziert werden können und das System im Falle der Änderung
oder einer prognostizierten Änderung des Funktionszustandes von einer
Klasse in eine andere Klasse selbständig an einen mit dem System verbundenen
Leitrechner bzw. eine mit dem System verbundene Überwachungs- und/oder
Steuerungseinrichtung ein entsprechendes Signal als Information über eine solche
Veränderung abgibt und/oder lokal ein optisches oder akustisches Signal erzeugt.
Das Mikrosystem kann erfindungsgemäß sowohl an einer neu gefertigten Maschi
ne, Anlage oder Baugruppe und insbesondere an einem neuen Antriebssystem
eingesetzt werden, aber auch eine Nachrüstung von alten Maschinen, Anlagen,
Baugruppen oder Antriebssystemen, die schon längere Zeit im Einsatz sind, ist
möglich.
In einer Ausgestaltungsvariante können in das System außerdem Algorithmen der
Regelung software- und/oder hardwaretechnisch integriert werden, so daß das
Diagnoseergebnis und/oder Signale einer bestimmten Signalverarbeitungsebene
und/oder eines Signalpfades zur Steuerung der Maschine, Anlage und/oder Bau
gruppe genutzt werden.
Für besondere Einsatzzwecke kann das Mikrosystem so gestaltet werden, daß es
die für seinen Betrieb erforderliche Energie bzw. Versorgungsspannung(en) lokal
gewinnt, z. B. aus einem Magnetfeld, einer Thermobatterie oder mit Solarzellen,
und/oder, daß diese in Form einer Batterie oder eines Akkumulators bereitgestellt
wird und/oder diese über ein separates Kabel oder eine Kommunikationsleitung
zugeführt wird.
Durch seine Ausgestaltung kann das Mikrosystem in jedem Fall so ausgeführt wer
den, daß das System den einschlägigen, jeweils aktuellen und gültigen deutschen
und/oder internationalen Anforderungen für Explosionsschutz entspricht, z. B. der
Richtlinie 94/9/EG,Ex-Schutzrichtlinie ATEX 100a.
Die Erfindung beschreibt ein Zustandsüberwachungssystem für Antriebssysteme,
das auf der Basis der Mikrosystemtechnik ausgeführt ist und wesentliche Betriebs
parameter kontinuierlich erfaßt, entsprechend bestimmter, in der Erfindung be
schriebener Merkmale auswertet und daraus eine Zustandsdiagnose und Klassifi
zierung des Antriebssystems durchführt. Eine Klassifizierung des Betriebszustan
des kann z. B. durch Einteilung in die Klassen "Normal", "Vorwarnung" und "Alarm"
erfolgen. Das System eignet sich sowohl zur lokalen, vollkommen autarken Über
wachung des Antriebssystems als auch zur Fernüberwachung über Telediagnose
oder von einer Leitwarte aus. Das Überwachungssystem erfaßt Daten kontinuierlich
in definierten Zeitabständen und speichert diese zur zeitlichen Rekonstruktion einer
Schadensentwicklung ab. Für diese Trendspeicherung können die Zeitdaten ent
sprechend komprimiert oder reduziert werden. Ein spezieller Algorithmus zur Da
tenreduktion wird vorgeschlagen. Ein Hauptaugenmerk der Erfindung liegt auf der
Zustandsüberwachung von Wälzlagern und der Zustandsüberwachung von Elek
tromotoren. Insbesondere bei Wälzlagern sollen durch geeignete Algorithmen auch
verbleibende Restbetriebszeiten abschätzbar sein und die Klassifizierung des Be
triebszustandes auch bezüglich dieser verbleibenden Restbetriebszeit erfolgen.
[1] Reissig, W.: Vorbeugen schafft Sicherheit. Eine Studie der Höchst AG, Elek
trotechnik, 9, 1980, 16-22
[2] Bell, R. N. et al.: Report of Large Motor Reliability, Survey of Industrial and Commercial Installations, IEEE Transactions On Industry Applications, Vol. IA- 21, 4, 1985
[3] Mikroprozessorgesteuertes Überwachungssystem für große Elektromotoren, Stadler H. Falk, K., Rösch W., Forschungsbericht T 82-060 Technologische Forschung und Entwicklung-Elektronik, Bundesministerium für Forschung und Technologie, 1982
[4] Studie zur Realisierbarkeit einer Online-Zustandsüberwachung am Pendelrol lenlager des Typs FAG 222 24S. MB, ZAM Mikrosystemtechnik
[5] Dudaicevs, H., Kandler, M., Manoli, Y., Mokwa, W. und Spielgel, E.: Surface Micromachined Pressure Sensors with integrated CMOS readout electronics, Sensors & Actuators A43, 1994, Nr. 1-3, p157-163
[6] Dietz, R.: Integrierte Auswerteschaltung für intelligente Sensoren, in Bonfig, K. W. (Hrsg.): Sensoren und Sensorsignalverarbeitung, expert Verlag, 1997
[7] Schneider, G.: Selbstüberwachung und Selbstkalibrierung von Sensoren, in Bonfig, K. W. (Hrsg.): Sensoren und Sensorsignalverarbeitung, expert Verlag, 1997
[8] Bignell, J., White, N.: Intelligent Sensor Systems, IOP Publishing Ltd., 1994
[9] Intelligente Schwingungsüberwachung mit Fuzzy-ASIC's, Information des Lehr stuhls für Schaltungs- und Systementwurf der Technischen Universität Chem nitz, 1998
[10] TELID® 3TS Temperatur/Schock Datenlogger, Produktinformation MicroSensys GmbH, Erfurt 1998
[11] Unfalldatensystem UDS, Produktinformation VDO Kienzle, 1998
[12] Microsystems in the 4th Framework IT, Brussels, Sept. 1996
[13] Scheel, W. (Hrsg.): Baugruppentechnologie der Elektronik, Verlag Technik, Berlin und Eugen G. Leuze Verlag, Saulgau, 1997
[14] Leutenbauer, R., Grossner, V., Schünemann, M., Reichl, H.: The Development of a Top-Bottom-BGA (TB-BGA), Proceedings of the 6th
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[15] Parra, A.: Investigation of the Vibration Characteristics of a Sensor Housing, Students Research Report, TU Dresden, IHM, 1998
[16] Isermann, R. (Hrsg.): Überwachung und Fehlerdiagnose, VDI-Verlag, Düssel dorf 1994
[17] Integrated motor diagnostics apparatus and method of operating same, Euro pean Patent Application EP 0 841 574 A2, Date of filing: 07.11.1997, Priority:
07.11.1996 US 7 455 167
[18] Apparatus and Method for Non-invasive Diagnosis and Control of Motor Ope rated Valve Condition, United States Patent US 5594175, Date of filing: 06.05.1994, Date of Patent: 14.01.97
[19] Elten, Dagmar: Die Anwendung einer modellgestützten Identifikationsmethode zur Bestimmung elektrischer Parameter von Induktionsmotoren, Dissertation TU Berlin, 1989
[20] Kohler, J. L., Trutt, F. C., Santa Cruz, C.: Incipient Failure Prediction for Electri cal Machines, Current Practices and Trends in Mechanical Failure Prevention, Proceedings of the 44th Meeting of the Mechanical Failure Prevention Group, pp 97-109, April 3-5, 1990, Virginia Beach VA
[21] Cempel, C.: Vibroacoustic Condition Monitoring, Ellis Horwood, New York, 1991
[22] Dahlhaus, N., Becker, E.: Wälzlager nicht so früh wechseln - Neue Erk enntnisse der FLENDER ESAT, Antriebstechnik, Dezember 1998
[23] Lyon, R. H.: Machinery Noise and Diagnostics, Butterworth-Heinemann, Boston 1987
[24]Wirth, R.: Einflüsse auf die Zuverlässigkeit von Schwingungsdiagnoseverfahren an Wälzlagern, Dissertation, TH Zittau 1994
[15] Parra, A.: Investigation of the Vibration Characteristics of a Sensor Housing, Students Research Report, TU Dresden, IHM, 1998
[16] Isermann, R. (Hrsg.): Überwachung und Fehlerdiagnose, VDI-Verlag, Düssel dorf 1994
[17] Integrated motor diagnostics apparatus and method of operating same, Euro pean Patent Application EP 0 841 574 A2, Date of filing: 07.11.1997, Priority:
07.11.1996 US 7 455 167
[18] Apparatus and Method for Non-invasive Diagnosis and Control of Motor Ope rated Valve Condition, United States Patent US 5594175, Date of filing: 06.05.1994, Date of Patent: 14.01.97
[19] Elten, Dagmar: Die Anwendung einer modellgestützten Identifikationsmethode zur Bestimmung elektrischer Parameter von Induktionsmotoren, Dissertation TU Berlin, 1989
[20] Kohler, J. L., Trutt, F. C., Santa Cruz, C.: Incipient Failure Prediction for Electri cal Machines, Current Practices and Trends in Mechanical Failure Prevention, Proceedings of the 44th Meeting of the Mechanical Failure Prevention Group, pp 97-109, April 3-5, 1990, Virginia Beach VA
[21] Cempel, C.: Vibroacoustic Condition Monitoring, Ellis Horwood, New York, 1991
[22] Dahlhaus, N., Becker, E.: Wälzlager nicht so früh wechseln - Neue Erk enntnisse der FLENDER ESAT, Antriebstechnik, Dezember 1998
[23] Lyon, R. H.: Machinery Noise and Diagnostics, Butterworth-Heinemann, Boston 1987
[24]Wirth, R.: Einflüsse auf die Zuverlässigkeit von Schwingungsdiagnoseverfahren an Wälzlagern, Dissertation, TH Zittau 1994
Claims (46)
1. Ein Mikrosystem zur Zustandsüberwachung und/oder Zustandsdiagnose von
Maschinen, Anlagen und/oder Baugruppen, insbesondere von Antriebssyste
men, insbesondere zur lokalen, automatischen, kontinuierlichen und/oder pe
riodischen Zustandsüberwachung und/oder Zustandsdiagnose, mit
einem oder mehreren Sensoren zur Messung von physikalischen Größen, die in direktem oder indirektem Zusammenhang mit dem Betriebszustand der je weiligen Maschine, Anlage oder Baugruppe stehen oder die für eine Zu standsüberwachung als notwendig erachtet werden, und
Komponenten zur Signalverarbeitung des vom Sensor gelieferten Meßsignals bzw. der von den Sensoren gelieferten Meßsignale, entsprechend der imple mentierten Auswertealgorithmen und Komponenten zur Speicherung von Meßdaten und/oder durch Auswertealgorithmen gewonnener Daten, dadurch gekennzeichnet, daß das System die Meß- und/oder Diagnosesignale und/oder Merkmale zu sammen mit einer Zeitinformation, vorzugsweise komprimiert und/oder redu ziert, direkt im System, also lokal speichert, so daß eine zeitliche Zustandsän derung rekonstruierbar ist, und der Zustand der jeweiligen Maschine, Anlage oder Baugruppe entsprechend den implementierten Auswerte- und/oder Kon trollmechanismen lokal klassifiziert und im Falle der Änderung oder einer prognostizierten Änderung des Betriebszustandes von einer Klasse in eine ande re Klasse selbständig an einen mit dem System verbundenen Leitrechner bzw. eine mit dem System verbundene Überwachungs- und/oder Steuerungs einrichtung ein entsprechendes Signal als Information einer Veränderung des Betriebszustandes abgibt und/oder lokal ein optisches oder akustisches Si gnal erzeugt.
einem oder mehreren Sensoren zur Messung von physikalischen Größen, die in direktem oder indirektem Zusammenhang mit dem Betriebszustand der je weiligen Maschine, Anlage oder Baugruppe stehen oder die für eine Zu standsüberwachung als notwendig erachtet werden, und
Komponenten zur Signalverarbeitung des vom Sensor gelieferten Meßsignals bzw. der von den Sensoren gelieferten Meßsignale, entsprechend der imple mentierten Auswertealgorithmen und Komponenten zur Speicherung von Meßdaten und/oder durch Auswertealgorithmen gewonnener Daten, dadurch gekennzeichnet, daß das System die Meß- und/oder Diagnosesignale und/oder Merkmale zu sammen mit einer Zeitinformation, vorzugsweise komprimiert und/oder redu ziert, direkt im System, also lokal speichert, so daß eine zeitliche Zustandsän derung rekonstruierbar ist, und der Zustand der jeweiligen Maschine, Anlage oder Baugruppe entsprechend den implementierten Auswerte- und/oder Kon trollmechanismen lokal klassifiziert und im Falle der Änderung oder einer prognostizierten Änderung des Betriebszustandes von einer Klasse in eine ande re Klasse selbständig an einen mit dem System verbundenen Leitrechner bzw. eine mit dem System verbundene Überwachungs- und/oder Steuerungs einrichtung ein entsprechendes Signal als Information einer Veränderung des Betriebszustandes abgibt und/oder lokal ein optisches oder akustisches Si gnal erzeugt.
2. Mikrosystem nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch eine Zeitzähleinheit, die
vorzugsweise als Uhr und Kalender bzw. als Zähler eine genaue Zeit- und
Datumszuordnung der jeweiligen Meß- und Diagnosedaten erlaubt, wobei die
Zeit- und Datumsangabe bzw. die Zählerangabe vorzugsweise mit den Meß-
und Diagnosedaten abspeicherbar ist.
3. Mikrosystem nach Anspruch 1 oder 2, gekennzeichnet durch eine Kommuni
kationsschnittstelle zu einer zentralen Leit- oder Überwachungseinrichtung
oder zur Datenfernabfrage über entsprechende Kommunikations
einrichtungen.
4. Mikrosystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet
durch eine Kommunikationsschnittstelle zum lokalen Auslesen von gespei
cherten Daten über entsprechende Lesegeräte, vorzugsweise Computer oder
Datenlogger.
5. Mikrosystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet
durch eine lokale Zustandsinformationsanzeige, vorzugsweise zur Anzeige
über den Funktionszustand der jeweiligen Maschine, Anlage oder Baugruppe.
6. Mikrosystem nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß mindestens ein Sensor mechanisch, thermisch, elektrisch, elektromagne
tisch, optisch, akustisch und/oder chemisch über ein Verbindungselement mit
der Maschine, Anlage oder Baugruppe und über flexible Verbindungsleitungen
mit dem restlichen, isoliert gelagerten System elektrisch verbunden ist und
das restliche System innerhalb eines Gehäuses komplett in mindestens eine
Vergußmasse oder Füllung eingebettet oder über ein Vakuum oder ein Gas
zur Entkopplung vom Gehäuse getrennt gelagert ist.
7. Mikrosystem nach Anspruch 6, gekennzeichnet durch die Merkmale eines
oder mehrerer der Ansprüche 1 bis 5.
8. Mikrosystem nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Ge
häuse aus mindestens zwei Teilen besteht, wobei die erste Gehäusebaugrup
pe mit dem Verbindungselement und dem obengenannten Sensor verbunden
ist und sich zwischen dem/den gegebenenfalls gehäusten Sensorbauele
ment(en) und dem restlichen, in der zweiten Gehäusebaugruppe eingebette
ten, System ein Hohlraum befindet.
9. Mikrosystem nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Hohlraum
mit Gas gefüllt ist oder evakuiert ist oder daß in den Hohlraum eine zweite,
isolierende Vergußmasse oder Füllung eingebracht ist.
10. Mikrosystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Verbindungselement ein für die zu messende(n) physikali
sche(n) Größe(n) durchlässiges bzw. diese übertragendes Bauteil ist, z. B. ein
entsprechend gestalteter Verschraubungsbolzen, Verbindungsbolzen oder
Magnet oder eine für den Anwendungszweck geeignete Klebstoffschicht ist.
11. Mikrosystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Isolierung eine ausreichende mechanische, thermische,
elektrische, elektromagnetische, optische, akustische, biologische und/oder
chemische Entkopplung zwischen dem Gehäuse und dem restlichen System
bewirkt.
12. Mikrosystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß eine dritte Gehäusebaugruppe die erste und zweite Gehäuse
baugruppe miteinander verbindet.
13. Mikrosystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß die dritte Gehäusebaugruppe durch ein rundes, elastisches
Material, vorzugsweise einen Schlauch, gebildet wird oder durch eine Spiral
konstruktion, vorzugsweise eine Feder.
14. Mikrosystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß die dritte Gehäusebaugruppe im Innern einer oder beider der
anderen Gehäusebaugruppen liegt oder eine oder beide Baugruppen außen
umschließt oder sich zwischen den beiden Hauptgehäusebaugruppen bei
spielsweise in Form eines Ringes, einer Scheibe oder als Hülse, gegebenen
falls mit entsprechenden Dämpfungseigenschaften, befindet.
15. Mikrosystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß es sich bei den eingesetzten Sensoren um aktive und/oder pas
sive Sensoren für Temperatur, Strom, Spannung, Schwingung (Beschleuni
gung, Schwinggeschwindigkeit, Schwingweg), Wegsensoren oder Entfer
nungssensoren, Drehzahlsensoren, Kraftsensoren, Sensoren für Kraft- und
Dehnungsgrößen (Zug- Druck, Biegung, Torsion), Chemosensoren, Biosenso
ren, Feuchtesensoren, Strahlungssensoren, photometrische bzw. optische
und optoelektronische Sensoren, akustische Sensoren oder Sensoren für
Magnetfeld oder magnetischen Fluß handelt.
16. Mikrosystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß an dieses System auch unterschiedliche konventionelle Senso
ren, zusätzliche, mikrotechnologisch gefertigte Sensoren oder bereits in die
Maschine oder Baugruppe integrierte Sensoren anschließbar sind, wobei es
sich hierbei um alle in Anspruch 15 genannten Sensorentypen handeln kann.
17. Mikrosystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Sensorinformationen auch zumindest teilweise drahtlos zum
Mikrosystem und/oder einer vorgelagerten Sende-/Empfangsstation übertrag
bar sind.
18. Mikrosystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß es sich bei den Komponenten zur Signalverarbeitung, der op
tionalen Zeitzähleinheit, der optionalen Kommunikationsschnittstelle zu einer
zentralen Leit- oder Überwachungseinrichtung, der optionalen Kommunikati
onsschnittstelle zum lokalen Auslesen von gespeicherten Daten über entspre
chende Lesegeräte wie Computer oder Datenlogger und/oder der optionalen
lokalen Zustandsinformationsanzeige um Standardbauelemente oder anwen
dungsspezifische Schaltungen (ASIC's) handelt.
19. Mikrosystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Standardbauelemente und ASIC's in Form von gehäusten
oder ungehäusten (Dies) Bauelementen und/oder Baugruppen verwendet
werden, wie z. B. DIP, SO, SOD, SOT, MW, EM, TO, SOJ, TEP, V-PAK, CCC,
QFP, VSO, VTFP, TCP, TAB, P-LCC, TSOP, SSOP, TSSOP, Multi-TAB, PGA,
SQFP, MQFP, P-QFP, FQFP, P-MQFP, P-FQFP, P-TQFP, FC, G-QFP, CSP, BGA,
µBGA, TBGA, CBGA, SCGA, DGA, OMPAC, SLICC, MCM, TB-BGA.
20. Mikrosystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Mikrosystem als Ein-Chip-Lösung oder hybrid aufgebaut ist,
wobei vorzugsweise starre Träger und/oder flexible Träger und/oder eine
Kombination von beiden (z. B. starr-flexibel) verwendet werden, wobei vor
zugsweise eine Flachbaugruppe (2D) entsteht und/oder durch eine Formung,
z. B. Falten oder Rollen, oder weitere Montage einzelner 2D-Baugruppen eine
2½D- und/oder 3D-Baugruppe, z. B. SCM, Einzel-MCM, Stapel-MCM,
TB-BGA, 3D MID, wobei die einzelnen Bauelemente vorzugsweise lokal passi
viert werden, wobei beispielsweise ein GlobTop bei Dies oder ein Underfiller
bei CSP's oder BGA's verwendet wird.
21. Mikrosystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Standardbauelemente und/oder ASIC's in Durchsteckmon
tage, Oberflächenmontage, mit Chip-on-board, TAB, Chip-and-wire und/oder
Flip-Chip an den oder die Träger und/oder aneinander mittels Löten, Kleben
und/oder Drahtbonden kontaktiert werden.
22. Mikrosystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Sensorsignale einer Signalkonditionierung unterzogen wer
den, wobei diese entweder softwaretechnisch, durch analoge (programmier
bare OPV und/oder Potentiometer) oder digitale Schaltungen (Dezimierung,
Interpolation) vorgenommen wird.
23. Mikrosystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß das System eine oder mehrere EDV-Schnittstellen zur Kommu
nikation (Steuerung, und Meßdatenübertragung) mit Leitrechnern, Datenlog
gern oder Überwachungs- und Steuerungseinrichtung besitzt, wie z. B. serielle
Schnittstelle nach ITU-T V.28 (EIA-RS 232), ITU-T V.10 (EIA-RS 423), ITU-T
V.11 (EIA-RS 422), ISO 8482 (EIA-RS 485), IrDA (Infrared Data Association),
HPSIR (Hewlett Packard Serial Infrared), MeterBus, IFSS (Stromschleife), SPI
(Serial Programming Interface), IEEE 1394 (Firewire), LVDS (Low Voltage
Differential Signalling TIA/EIA-644), USB (Universal Serial Bus), xDSL/ADSL
(Digital Subscriber Line), CAN-Bus, Profibus, Interbus nach EN 50 254, Ether
net mit TCP/IP (Ethernet V.2, IEEE-802.3/802.2, ISO 8802/3, ISO 8802/2)
oder parallele Schnittstelle nach IEEE 488 (General Purpose Interface Bus),
IEEE 1284, SCSI (Small Computer System Interface), Centronix parallel in
terface, oder daß das Mikrosystem für telefonische Kommunikation über Fest
netz oder Mobiltelefonnetz mit einem entsprechenden Modem ausgestattet ist,
wobei vorzugsweise das Modem über eine Schnittstelle angekoppelt und/oder
direkt in das System integriert ist, oder daß Energieversorgungsleitungen der
Maschine, Anlage oder Baugruppe, die vom Mikrosystem überwacht wird,
oder Energieversorgungsleitungen des Mikrosystems selbst für Kommunikati
on und Datenübertragung in geeigneter Weise genutzt werden.
24. Mikrosystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Überwachung von Maschinen, Anlagen und Baugruppen auf
der Basis von Merkmalen erfolgt, die durch kontinuierliche und/oder periodi
sche Aufnahme eines oder mehrerer Sensorsignale, direkte Kontrolle dieser
Signale und/oder Analyse von Signalmodellen und/oder mathematischen Mo
dellen der Maschine, Anlage oder Baugruppe und/oder Kennwerte gewonnen
werden.
25. Mikrosystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß das System zur Zustandsüberwachung von Wälzlagern, rotie
renden Teilen, und/oder anderen zeitweise oder permanent schwingenden
Baugruppen und Maschinen eingesetzt wird.
26. Mikrosystem nach Anspruche 25, dadurch gekennzeichnet, daß die Überwa
chung von Wälzlagern und/oder rotierenden Teilen durch kontinuierliche Auf
nahme eines oder mehrerer Beschleunigungssignale erfolgt und diese Meßsi
gnale über verschiedene Signalpfade
- - nach charakteristischen Werten im Hüllkurvenspektrum (Überrollfrequen zen eines Außenringschadens, eines Innenringschadens, eines Wälzkör perschadens, Käfigrotationsfrequenz, Wälzkörperspinfrequenz, charakteri stische Drehfrequenz z. B. Drehfrequenz der Motorwelle, etc.) und/oder
- - nach charakteristischen Frequenzen im Spektrum (z. B. beim 2-poligen Asynchronelektromotor Drehfrequenz, doppelte Drehfrequenz, Netzfre quenz, doppelte Netzfrequenz, sowie höhere harmonische von Dreh- und Netzfrequenz und geeignter Mittelwert des gesamten Schwingungsspek trums) und/oder
- - ggf. nach flüchtigen Anteilen im Frequenzbereich, deren Extraktion mittels der diskreten Wavelet-Transformation erfolgt und/oder die Ermittlung der Energieverteilung im Meßsignal durch Zeitfrequenz-Verteilungen und/oder nichtlineare Effekte, die mit Polyspektren und Phasenraum-Methoden er mittelt werden, und/oder
- - nach Merkmalen im Zeitsignal der Messung (z. B. Minimum, Maximum, Va rianz, Spannweite, Median, Mittelwert, gleitender Mittelwert, gleitendes Mi nimum, gleitendes Maximum, gleitende Varianz, Quantile, Perzentile, Ef fektivwert, höhere statistische Momente wie z. B. Wölbung (Kurtosis), Schiefe (Skewness), Korrelationskoeffizient, Crest-Faktor, kombinierte Si gnalkenngrößen wie z. B. der K(t)-Wert, . . .)
27. Mikrosystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Speicherung der Meß- und/oder Diagnosedaten bzw.
Merkmale in flüchtigen Speichern, z. B. RAM, und/oder nichtflüchtigen Spei
chern, z. B. EEPROM, erfolgt, so daß der zeitliche Verlauf der Zustandsände
rung eines Antriebssystems später rekonstruierbar ist.
28. Mikrosystem nach Anspruch 27, dadurch gekennzeichnet, daß der zeitliche
Verlauf der Zustandsänderung eines Antriebssystems dergestalt rekonstruier
bar ist, daß die Meß- und Diagnosedaten direkt gespeichert werden, oder daß
diese Daten nach einer verlustfreien Datenkompression gespeichert werden,
oder daß diese Daten über ein Komprimierungsverfahren, z. B. ein Mittelungs
verfahren, und eine damit verbundene Datenreduktion mit verschiedenen
Zeithorizonten gespeichert werden.
29. Mikrosystem nach Anspruch 28, dadurch gekennzeichnet, daß die Speicher
bzw. Speicherebenen als Ringspeicher oder als FIFO-Speicher (First in First
out) oder als frei adressierbarer Speicher angelegt sind, wobei im Falle eines
Speicherüberlaufs jeweils die ältesten Daten durch die jeweils aktuellsten
Daten überschrieben werden.
30. Mikrosystem nach einem der Ansprüche 27 bis 29, dadurch gekennzeichnet,
daß in der ersten Zeitebene über der Abtastrate den aktuellen Betriebszu
stand (z. B. letzte 5 Minuten) mit einem sehr engen Zeitraster (z. B. Sekun
dentakt) erfaßt werden, daß in der zweiten Zeitebene die letzten Betriebs
stunden (z. B. fünf letzte Betriebsstunden) als gemittelte Werte mit einem grö
beren Raster aufgezeichnet werden (z. B. Mittelung über jeweils letzten 5 Mi
nuten der ersten Zeitebene ergibt neuen Wert der zweiten Zeitebene), daß in
einer dritten Ebene Daten der zweiten Zeitebene (z. B. 5 Tage) wiederum in
einem gröberen Raster durch Mittelung aufgezeichnet werden (z. B. Mittelung
über jeweils letzten 5 Stunden der zweiten Zeitebene ergibt neuen Wert der
dritten Zeitebene) usw., bis eine Zeitaufzeichnung über mehrere Jahre hinweg
möglich wird, wobei Zeit und Datumsinformationen bzw. Zählerinformationen
zur Zeit und Datumszuordnung zusammen mit den Meß- und Diagnosedaten
in geeigneter Weise in den einzelnen Zeitebenen mitabgespeichert werden
können.
31. Mikrosystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß das System alle Daten, die lokal gespeichert oder für die Da
tenübertragung vorgesehen sind, einer geeigneten Komprimierung unterzieht.
32. Mikrosystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Merkmale hinsichtlich Ihres Augenblickswertes und/oder
hinsichtlich der zeitlichen Veränderung des Wertes (1. Zeitableitung, "Ände
rungsgeschwindigkeit") und/oder hinsichtlich der zeitlichen Veränderung der
Änderungsgeschwindigkeit (2. Zeitableitung des/der Diagnosewerte, "Ände
rungsbeschleunigung") bewertet werden und daß aus den Merkmalen
und/oder der Änderungsgeschwindigkeit und/oder der Änderungsbeschleuni
gung eine Einordnung in Zustandsklassen des Betriebszustandes (z. B. in
"Normal", "Vorwarnung", "Alarm") vorgenommen wird, wobei je nach Antriebs
system die Klassifizierung über Auswertung einzelner Diagnosemerkmale
und/oder über eine mehrdimensionale Diagnosematrix eine Bewertung des
Betriebszustandes erfolgt, wobei hierbei vorzugsweise auch eine, bei dreh
zahlvariablen Antrieben in geeigneter Weise drehzahlgewichtete, Lagertempe
ratur in der Diagnosematrix berücksichtigt wird.
33. Mikrosystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß das System aus den Meßdaten des/der Sensoren eine Diagno
se des Betriebszustandes einer Maschine, Baugruppe oder Anlage, insbe
sondere eines Antriebssystems durchführt dergestalt, daß die Meßwerte oder
aus den Meßwerten nach entsprechenden Algorithmen abgeleitete Kenngrö
ßen oder Merkmale entsprechende, anfänglich vorgegebene oder aus an
fänglich Meßdaten abgeleitete Werte oder dynamisch aus der zeitlichen Ent
wicklung bestimmte Werte über- bzw. unterschreiten oder in entsprechend
definierten Intervallen liegen und daß gegebenenfalls aus dieser Diagnose
des Betriebszustandes eine Einordnung in Zustandsklassen des Betriebszu
standes (z. B. in "Normal", "Vorwarnung", "Alarm") vorgenommen wird.
34. Mikrosystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß das System eine vollständig lokale Meßdatenanalyse und
-auswertung realisiert, wobei sowohl für die Merkmalsextraktion als auch für
die Klassifikation vorzugsweise unterschiedliche Verfahren zum Einsatz kom
men, wobei für die Langzeitüberwachung und Trendanalyse vorzugsweise
sowohl Kenngrößen aus dem Zeitbereich als auch aus dem Frequenzbereich
herangezogen werden, wobei die Datenanalyse dabei vorzugsweise prinzipiell
in folgenden Schritten erfolgt:
- - Datengewinnung: Messung, Speicherung
- - Datenvorverarbeitung/Merkmalsextraktion: Codierung, Normierung, Stan dardisierung, Skalierung, Glättung, Filterung, Ermittlung von Kenngrößen und Schwellwerten im Zeit- und Frequenzbereich usw. (siehe Methoden oben)
- - Merkmalsauswahl: Anwendung von Korellationskoeffizienten, Regressi onsverfahren, Clusterverfahren, Signalverarbeitungsverfahren, statistische Verfahren, automatischen/adaptiven Verfahren usw.
- - Klassifikation: Anwendung von Mustererkennungsverfahren, Neuronalen Netzen, Fuzzy Methoden (Fuzzy Cluster-Verfahren, Fuzzy-Pattern- Klassifikation) und Methoden des maschinellen Lernens.
35. Mikrosystem nach Anspruch 34, dadurch gekennzeichnet, daß mit z. B.
Selbstorganisierenden Neuronalen Netzen auch Klassifikatoren mit kontinu
ierlicher Adaption realisiert werden, wobei durch die Merkmalsextraktion und
die Klassifikation gleichzeitig eine Datenreduktion erreichbar ist, was eine
Datenhaltung für Langzeitüberwachung und -diagnose ermöglicht, wobei die
genannten Klassifikationsverfahren vorzugsweise sowohl Online als auch im
Batchverfahren angewendet werden.
36. Mikrosystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß das System eine lokale optische und/oder akustische Anzeige
besitzt oder eine derartige lokale, externe Anzeige an das Mikrosystem ange
schlossen werden kann, und über diese Anzeige der Zustand der überwach
ten Maschine, Anlage oder Baugruppe, insbesondere des Antriebssystems,
entsprechend den implementierten Auswerte- und Kontrollmechanismen dar
gestellt wird (z. B. eine der Klassen "Normal", "Vorwarnung" oder "Alarm" zu
geordnet wird).
37. Mikrosystem nach Anspruch 36, dadurch gekennzeichnet, daß die optische
Anzeige eine Mehrfarb-LED-Anzeige ist (z. B. mit den Farben grün, gelb, rot
für die Betriebszustände "Normal", "Vorwarnung", "Alarm") oder durch mehre
re LEDs oder andere Anzeigebauelemente, z. B. ein Display für alphanumeri
sche und/oder graphische Ausgaben zusammengesetzt ist.
38. Mikrosystem nach Anspruch 36, dadurch gekennzeichnet, daß die Anzeige
animiert wird, z. B. die optische durch Blinken, Lauflichtverhalten o. ä. und/oder
die akustische Anzeige durch eine an- und abschwellende Lautstärke
und/oder Frequenzänderung.
39. Mikrosystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß das System software- und/oder hardwaretechnisch eine
Selbstkalibrierung und/oder Selbstdiagnose nach dem Zuschalten der Be
triebsspannung und/oder während des Betriebes periodisch selbstständig
und/oder ferngesteuert durchführt und ein Ausfall und/oder Funktionsstörun
gen einer und/oder mehrerer Baugruppen des Systems entsprechend den im
plementierten Auswerte- und Kontrollmechanismen lokal klassifiziert und im
Falle der Änderung oder einer prognostizierten Änderung des Funktionszu
standes von einer Klasse in eine andere Klasse selbständig an einen mit dem
System verbundenen Leitrechner bzw. eine mit dem System verbundene
Überwachungs- und/oder Steuerungseinrichtung ein entsprechendes Signal
als Information über eine solche Veränderung abgibt und/oder lokal ein opti
sches oder akustisches Signal erzeugt.
40. Mikrosystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß sich das System fernkonfigurieren, parametrieren und/oder
fernsteueren läßt.
41. Mikrosystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß sich dieses System an verschiedenste Maschinen und Bau
gruppen, insbesondere an Elektromotoren auch nachträglich nachrüsten läßt.
42. Mikrosystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß in dieses System Algorithmen der Regelung software- und/oder
hardwaretechnisch integriert sind oder integriert werden können, so daß das
Diagnoseergebnis und/oder Signale einer bestimmten Signalverarbeitungse
bene und/oder eines Signalpfades zur Steuerung der Maschine, Anlage
und/oder Baugruppe genutzt werden.
43. Mikrosystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß mindestens ein Wärmeleiter die durch die elektronischen Bau
elemente im Innern des Systems erzeugte und abgegebene Wärme zum Ge
häuse oder auch zu einem Kühlkörper leitet, z. B. mittels Metall-, Polymer-
oder Keramikwolle, -späne, -folie, -schwämme, über mechanisch-thermischen
Kontakt mittels Wärmeleitpaste oder über konvektive und diffusive Prozesse
einer Flüssigkeit oder eines Gases.
44. Mikrosystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß zu den Mikrosystem-Bauelementen auch ein Peltier- oder ande
res Kühlelement zählen kann über das eine Kühlung der elektronischen Kom
ponenten des Mikrosystems erfolgt.
45. Mikrosystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Mikrosystem die für seinen Betrieb erforderliche Energie
bzw. Versorgungsspannung(en) lokal gewinnt, z. B. aus einem Magnetfeld, ei
ner Thermobatterie oder mit Solarzellen, und/oder diese in Form einer Batterie
oder eines Akkumulators bereitgestellt wird und/oder diese über ein separates
Kabel oder eine Kommunikationsleitung zugeführt wird.
46. Mikrosystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß das System durch seine Ausgestaltung den einschlägigen, je
weils aktuellen und gültigen deutschen und oder internationalen Anforderun
gen und Vorschriften für Explosionsschutz entspricht.
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