DE19933789A1 - Verfahren zur Überwachung der Vollständigkeit von Zügen, insbesondere über die Hauptluftleitung - Google Patents
Verfahren zur Überwachung der Vollständigkeit von Zügen, insbesondere über die HauptluftleitungInfo
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- B60T17/228—Devices for monitoring or checking brake systems; Signal devices for railway vehicles
Abstract
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Überwachung der Vollständigkeit von Zügen insbesondere über die Hauptluftleitung, die mit allen Wagen unter anderem zur Betätigung der Bremsen verbunden ist, mit den Schritten: Messen von Volumen- und Drucksignalen in der Hauptluftleitung; Prüfen der Durchgängigkeit der Hauptluftleitung vor Beginn der Zugfahrt z. B. durch Erzeugen von Signalen auf der Hauptluftleitung und zeitnahes Übermitteln von Informationen über den letzten Wagen bzw. über die Zuglänge an das Triebfahrzeug oder Messen der Zuglänge durch Ausnutzung der Eigenschaften der Hauptluftleitung; Überprüfen, ob die Volumen- und Drucksignale und daraus abgeleitete Größen in Größe und Form einem bekannten, in einem Triebfahrzeugrechner abgespeicherten Sollwertbereich für die Zuglänge entsprechen; und Ausgabe eines Signals, das angibt, ob das gemessene Signal innerhalb des abgespeicherten Signalsollwertbereichs liegt.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Überwachung der Vollständigkeit von Zü
gen insbesondere über die Hauptluftleitung, die mit allen Wagen unter anderem
zur Betätigung der Bremsen verbunden ist.
Die Hauptluftleitung in Zügen dient vor allem der Auslösung von Bremsen, die bei
Erniedrigung des Drucks in Bremsstellung gehen und bei Druckanstieg gelöst wer
den. Diese Hauptluftleitung, die durch alle Wagen eines Zuges verläuft, kann auch
zur Gewinnung von Informationen über zugeigene Eigenschaften eingesetzt wer
den. So kann die Hauptluftleitung hinsichtlich einer Zugtrennung überwacht wer
den. Hierbei wird eine Kontrolle des nachgespeisten Volumenstroms und der
Druckverhältnisse während des Fahrens mit gelösten Bremsen, beim Bremsen und
beim Lösen durchgeführt.
Grundlage für die Erkennung von Zugtrennungen sind charakteristische Eigen
schaften des Bremssystems wie z. B.:
- - die max. Nachspeisung der Hauptluftleitung aufgrund der definierten max. Lea kage der Hauptluftleitung und
- - der typischen, längenabhängigen Durchschlagszeit, in der eine Änderung der Druckverhältnisse wie z. B. die Öffnung der Hauptluftleitung auf dem Triebfahrzeug erkannt werden kann.
Diese charakteristischen Eigenschaften der Hauptluftleitung stützen sich vorzugs
weise auf den genormten Festlegungen der Hauptluftleitung (UIC-Merkblätter) ab,
um eine allgemeingültige Anwendbarkeit zu ermöglichen und aufwendige bauart
spezifische Prüfungen zu vermeiden.
Abgeleitet von diesen Eigenschaften werden Schwellwerte bzw. Gradienten für die
Volumenstrom- und Drucksignale definiert, deren Überschreiten bzw. Unterschrei
ten für eine bestimmte Zeit das Kriterium für die Vollständigkeitsmeldung des Zu
ges ist. Mit der Vollständigkeitsmeldung wird auch der Zeitpunkt angegeben, auf
den sich die Vollständigkeitsmeldung bezieht.
Aus dem DE-GM 29 70 9702 der Fa. RAILTEC AUTOMATION TECHNOLOGY
GMBH ist es bekanntgeworden, mittels einer auf dem Fahrzeugverband angeord
neten Meßeinrichtung die Position der Geschwindigkeit des Fahrzeuges dessen
Vollständigkeit zu überwachen, insbesondere mittels eines satellitengestützten
Ortungs- und Navigationssystems.
Aus der Patentanmeldung der DB AG ist eine Einrichtung zur Erkennung der Zug
vollständigkeit bekanntgeworden, das mittels eines Druckluftsensors und eines
Volumenstrommessers in der Hauptluftleitung eine Meldung über den Zustand des
Zugverbandes abgibt, wobei zusätzlich die Stellung des Führerbremsventils be
rücksichtigt werden kann.
Generell findet sich in Heitmann, Ptok: Systeme zur Zugvollständigkeitsüberwa
chung", Signal + Draht 11/97 eine Zusammenfassung der üblichen Methoden zur
Überwachung der Zugvollständigkeit.
Es ist auch ein US-Verfahren bekannt, das beständig den Druck in der Hauptluft
leitung am letzten Wagen mißt und an das Triebfahrzeug (TFZ) übermittelt - dies
ist aber nicht sicher, da damit nicht überprüft wird, ob die Hauptluftleitung tatsäch
lich bis zum Triebfahrzeug ungestört ist.
Bevor das erfindungsgemäße Verfahren näher erläutert wird, sollen zunächst ei
nige technische Einzelheiten über die Hauptluftleitung, die zum Verständnis der
Erfindung beitragen können, erläutert werden.
In dieser Anmeldung werden folgende Ausdrücke verwendet, deren Bedeutung wie
folgt ist:
Sollwerte = von dem jeweiligen Triebfahrzeug bzw. dessen Rechner selbst ermit telte Daten für reguläres Verhalten des individuellen Zuges
Referenzwerte = von mehreren Zügen errechnete bzw. aus ermittelten Meßwerten abgeleitete Normalwerte, z. B. Schwellenwerte, die überwacht werden.
Sollwerte = von dem jeweiligen Triebfahrzeug bzw. dessen Rechner selbst ermit telte Daten für reguläres Verhalten des individuellen Zuges
Referenzwerte = von mehreren Zügen errechnete bzw. aus ermittelten Meßwerten abgeleitete Normalwerte, z. B. Schwellenwerte, die überwacht werden.
Die Hauptluftleitung eines Zuges verläuft üblicherweise durch alle angeschlosse
nen Wagen und kann bspw. teilweise am Relaisventil auf denn Triebfahrzeug
überwacht werden, wobei Richtung und Menge des Luftstroms durch an sich be
kannte Maßnahmen, wie bspw. Strömungssensoren, meßbar sind. Insgesamt
herrscht üblicherweise im stationären Zustand ein Gleichgewicht zwischen ein- und
ausströmender Luftmenge. Die einströmende Luft ersetzt dabei die durch Undich
tigkeiten ausströmende Luft des Systems, die über die gesamte Hauptluftleitungs-
Länge austritt. Falls gebremst wird, wird der Druck in der Hauptluftleitung abge
senkt.
Bei einer Schnellbremsung wird die Hauptluftleitung sogleich auf Umgebungsdruck
entlüftet.
Die Überwachung der Hauptluftleitung dient zur Überwachung der Zugvollständig
keit, hat aber den Nachteil, nicht sicher feststellen zu können, wie lange der Zug
ist.
Die bekannten Verfahren waren verbesserungsfähig, da sie Entweder einen er
höhten Aufwand erforderten oder aber keine ausreichend sichere Information über
das Zugende lieferten bzw. dazu ein aufwendiges Zugendegerät benötigten.
Es ist daher Aufgabe der Erfindung, die Nachteile der Verfahren nach dem Stand
der Technik zu vermeiden.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein gattungsgemäßes Verfahren mit den
Schritten:
- - Messen von Volumen- und Drucksignalen in der Hauptluftleitung,
- - zeitnahes Übermitteln von Informationen über den fetzten Wagen an das Trieb fahrzeug
- - Überprüfen, ob die Volumen- und Drucksignale und daraus abgeleitete Größen in Größe und Form einem bekannten, in einem Triebfahrzeugrechner abgespeicher ten Sollwertbereich für die Zuglänge entsprechen und
- - Ausgabe eines Signals, das angibt, ob das gemessene Signal innerhalb des ab gespeicherten Signalsollwertbereichs liegt,
gelöst.
Insbesondere letzteres erfolgt aus Plausibilitätsgründen, um völlig unpassende
Werte erkennen zu können.
Sinnvollerweise können auch noch Signale über die Einstellung/Zustand des
Führerbremsventils an den Triebfahrzeugrechner geleitet werden, die ebenfalls zur
Abschätzung des Zugverhaltens einsetzbar sind.
Bevorzugt werden die Volumen- und Drucksignale in der Hauptluftleitung ausge
wertet aus der Gruppe bestehend aus den Schwellenwerten der Druckdifferenzen,
des Druckgradienten, den Gasvolumenstrom und Richtung des Gasvolumen
stroms sowie Änderungen der Größen in Abhängigkeit von der Zeit, die mindestens
am Triebfahrzeug gemessen werden.
Es ist sinnvoll, daß die im Triebfahrzeugrechner abgespeicherten Referenzwerte
entsprechend der Länge des Zugverbandes überprüft werden mit Hilfe von Meß
werten, die durch Einschalten einer Zählvorrichtung, wie einer Achszählvorrichtung
beim Vorbeifahren und Abfrage der ermittelten Werte, ggf. auch Abfrage bei einer
geeigneten Streckenzentrale od. dgl. von außerhalb des Zuges empfangen wer
den. Durch den Vergleich der im Zug abgespeicherten Zuglänge, die in der Regel
mit den Zugdaten (Angaben zum Bremsverhalten der Zuges, der Zuglänge, der
Nummer des letzten Wagens und der Anzahl der Achsen des Zuges) vor Abfahrt
des Zuges in den Triebfahrzeugrechner eingegeben wird, und extern ermittelten
Werten der Zuglänge, kann die Vertrauenswürdigkeit der Zuglänge deutlich erhöht
werden.
Ferner kann auch die im Triebfahrzeugrechner abzuspeichernde Länge des zu
vermessenden Zugverbandes von einem Zuglängenmesser ermittelt und an den
Triebfahrzeugrechner übermittelt werden.
Bei einer Ausführungsform der Erfindung können die im Triebfahrzeugrechner ab
zuspeichernden Referenz-Werte vom Triebfahrzeug extern angefordert werden.
Erfindungsgemäß können auch die für den letzten Wagen spezifischen Daten, wie
Wagennummer oder Wagenidentifikationsmerkmale an den Triebfahrzeugrechner
im Triebfahrzeug mittels eines mobilen Übermittlungsgerätes übermittelt werden.
Vorteilhafterweise weist das mobile Übermittlungsgerät auch Einrichtungen zum Er
mitteln von wagenspezifischen Werten auf, wie Wagenidentifikationsgeräte, La
serscanner, od. ein anderes Wagenidentifikationssystem, was menschliche Able
sefehler vermeidet.
Das erfindungsgemäße Verfahren ist bspw. anwendbar für die Überwachung des
Zuges während der Fahrt, zur Vermeidung des Anfahrens des Zuges bei ungeeig
neter Bremseinwirkung, zur Vermeidung von Zugtrennungen und zur Erkennung
schwarzer Wagen.
Dabei ist es wichtig, gesichert das Ende des letzten Wagens in die Messung ein
zubeziehen - entweder durch eine Person, die tatsächlich am letzten Wagen ein
Hauptluftleitungssignal auslöst - bspw. durch Betätigung einer Entlüftungsvorrich
tung, und dies zeitnah zur Signalauslösung an den Triebfahrzeugrechner übermit
telt - dies kann aber auch automatisch erfolgen - es muß durch die Zeitnähe
oder/und andere Identifikationssignale gesichert sein, daß das Signal tatsächlich
auf die willkürliche Signalauslösung am letzten Wagen zurückzuführen ist.
Erfindungsgemäß werden nun direkt ermittelte Informationen über die Zuglänge (
bspw. extern gemessene Zuglänge oder Nummer des letzten Wagens) mit Volu
men- und Drucksignalen korreliert, was zu einer sichereren Abschätzung des Zug
zustandes führt, als es rein zuginterne Messungen der Hauptluftleitung, die leicht
bspw. durch Undichtigkeiten im System, undurchgängige Hauptluftleitungen u. dgl.
unbrauchbar werden, ermöglicht würde. Dadurch, daß nun außerhalb des Zuges
gewonnene Meßwerte zeitnah mit zuginternen Werten verglichen werden, sind
Fehler, die durch das zuginterne System alleine auftreten können, vermeidbar.
Es kann auch sinnvoll sein, in den Triebfahrzeugrechner entsprechend dem zu
vermessenden Zugverband Sollwerte/Referenzwerte, die bspw. aus einem
Bremszettel stammen oder von einem Achszählgerät ermittelt oder aber von au
ßerhalb des Zuges empfangen wurden, einzugeben.
Vorteilhafterweise werden die im Triebfahrzeugrechner abzuspeichernden Werte
vom Triebfahrzeug extern angefordert durch Einschalten einer Zählvorrichtung, wie
einer Achszählvorrichtung beim Vorbeifahren und Abfrage der ermittelten Werte,
ggf. auch Abfrage bei einer geeigneten Streckenzentrale od. dgl.
Achszähler sind an sich bekannt und befinden sich an vielen Bahnstrecken - dies
hätte den Vorteil des Einsatzes bereits bestehender Einrichtungen.
Es ist bevorzugt, daß die wagenspezifischen Daten des letzten Wagens, die an
das Triebfahrzeug übermittelt werden, mittels eines mobilen Übermittlungsgerätes
vom letzten Wagen an den Triebfahrzeugrechner übermittelt werden.
Dabei ist es besonders bevorzugt, daß das mobile Übermittlungsgerät mit Einrich
tungen zum automatischen Ermitteln von wagenspezifischen Werten ausgerüstet
ist, wie Laserscannern od. dgl., mittels derer an den Wagen angebrachte Erken
nungsmerkmale gelesen werden können, um Ablesefehler durch menschliches
Versagen od. dgl. zu vermeiden.
Nachfolgend wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen sowie der be
gleitenden Zeichnung näher erläutert. Darin zeigt:
Fig. 1: eine schematische Darstellung eines Zuges mit Hauptluftleitung
Fig. 2: schematische Darstellung eines an einem Achszähler vorbeifahrenden
Zuges; und
Fig. 3: schematische Darstellung eines Bremszettels
Eine Person oder ein Automat, die/der mit einem Sender ausgerüstet ist, öffnet
kurzzeitig die Hauptluftleitung am letzten Wagen, um sicherzustellen, daß die
Hauptluftleitung völlig durchgängig ist und teilt dies gleichzeitig (bspw. innerhalb
eines Zeitraums von 10 sec) dem Triebfahrzeugrechner im Triebfahrzeug über ei
nen mobilen Sender mit. Dies kann bspw. über Spracherkennung oder aber ein
codiert gesendetes Hauptluftleitung-Öffnungsinformationssignal erfolgen. Der
Rechner überwacht den Druck in der Hauptluftleitung und überprüft, ob innerhalb
eines vorherbestimmten kurzen Zeitraumes sowohl ein Druckabfallsignal auf der
Hauptluftleitung und das Hauptluftleitung-Öffnungsinformationssignal vom letzten
Wagen durch den mobilen Sender zeitnah innerhalb eines vorherbestimmten Zeit
raums eingetroffen ist.
Der erwünschte Referenzwertbereich des Volumen- und Drucksignals ist im Trieb
fahrzeugrechner des Triebfahrzeuges für diesen Zug abgespeichert und wird bei
Zusammenstellung des Zuges ermittelt - entweder aufgrund einer ersten Druck
messung sowie des Bremszettels, oder durch Achszählersignale, wodurch die
theoretisch erwünschte Anzahl der Wagen bzw. das theoretisch erwünschte
Druckabfallsignal bekannt ist.
Dabei wird überprüft, ob wirklich am hinteren Ende des letzten Wagens die Haupt
luftleitung geöffnet wurde, indem die Kennung des letzten Wagens vom mobilen
Sender durchgegeben wird oder der mobile Sender ein Zuglängenmeßgerät bein
haltet, das ein Zuglängensignal zeitnah mit dem Öffnen der Hauptluftleitung an den
Triebfahrzeugsrechner sendet.
Ferner kann von einem Achszähler die Zuglänge beim Anfahren oder beim Verlas
sen des Bahnhofs gemessen und dem Triebfahrzeugrechner übermittelt werden,
um die Sicherheit der Zuglängenermittlung weiter zu überprüfen bzw. regelwidrig
angehängte Wagen zu erkennen. Diese Übermittlung kann codiert erfolgen, um
eine Störung oder Verwechslung mit anderen Signalen zu vermeiden. Die über
mittelten Zuglängendaten werden nun mit den anderen Daten über die Soll-Zu
glänge bzw. den Soll- und Ist-Volumen- und Drucksignaldaten vom Triebfahrzeu
grechner verknüpft, der dann ein Signal entsprechend dessen ausgibt, ob die ver
knüpften Daten innerhalb eines abgespeicherten Sollwertebereichs liegen.
Diese Ausführungsform ist von der Investition und den Betriebkosten her günstig,
da ein Zugendegerät, welches am Zugende angebracht werden muß, vermieden
wird, erfordert aber die Anwesenheit einer Person oder eines Automaten außerhalb
des Zugverbandes.
Es ist ein Problem bei der Traktionsfreigabe von Zügen, daß diese erst erfolgen
soll, wenn alle Bremsen des Zuges gelöst sind, so daß keine Energie verschwen
det wird bzw. Wagen wegen noch wirkender Bremse sich vom Zug tren
nen/stehenbleiben. Falls Bremsen noch ungelöst sind bzw. der Lösevorgang noch
nicht abgeschlossen ist, führt dies zu vermindertem Druck und erhöhten Volumen
strom in der Hauptluftleitung bzw. während der Lösung der Bremsen zu einem Vo
lumenstrom in der Hauptluftleitung und damit zu entsprechenden Druck-Signal
werten im Triebfahrzeug. Um Anfahren bei ungelösten Bremsen zu vermeiden,
wird erfindungsgemäß vorgesehen, daß die Traktionsfreigabe vom Triebfahrzeug
erst erfolgt, wenn abgespeicherte Referenzwerte erreicht werden - andernfalls
kann dann das Fehlersignal mit den oben beschriebenen möglichen Folgen aus
gelöst werden. So kann in einfacher Weise Energie gespart und gleichzeitig die
Sicherheit des Fahrbetriebs verbessert werden.
Bei jedem Anfahren wird bzw. beim Anfahren des Zuges werden dann die Druck-
und Volumensignale in der Hauptluftleitung vom Triebfahrzeug aus durch an sich
bekannte Verfahren gemessen, bspw. der Volumenstrom des Gases in der Haupt
luftleitung, die Richtung des Gasstroms in der Hauptluftleitung, der Druckabfall
über die Hauptluftleitung, um sicherzustellen, daß alle Werte innerhalb eines Ver
trauensintervalls den abgespeicherten Werten entsprechen. Falls dies nicht der
Fall ist, wird ein Warnsignal ausgelöst, das dann in üblicher Weise weiterverarbei
tet werden kann - bspw. durch automatisches Herunterregeln/ Beenden der Trakti
onsleistung oder aber durch Abgabe eines Signals an den Triebfahrzeug-Führer -
dies kann auch gleichzeitig erfolgen.
Wird die Lösung aller Bremsen (an allen Wagen) dem Triebfahrzeug-Führer ange
zeigt, so kann dies zusätzlich zu einem schnelleren Anfahren genutzt werden, da
der Triebfahrzeug-Führer nun nicht mehr auf Erfahrungswerte angewiesen ist, bei
der Abschätzung, wann die Bremsen gelöst sind.
Um das Anfahren bei Steigungen, wo gebremst angefahren wird, zu berücksichti
gen, werden vom Triebfahrzeugsrechner zur Verfügung gestellte Neigungswerte in
die Rechnung einbezogen.
Züge werden entsprechend einem Zugplan zusammengestellt, die Reihung der
Wagen und die Eigenschaften der Wagen sind damit in der Regel bekannt
(Wagenliste). Abgeleitet von der Wagenliste werden dann die wesentlichen Infor
mationen für den Triebfahrzeug-Führer (z. B. Bremseigenschaften, Zuglänge, Nr.
des letzten Wagens), auf einem sogenannten Bremszettel zusammengestellt und
dem Triebfahrzeug-Führer bekanntgegeben. Ferner ist die Zuglänge beim Fahr
betrieb auf häufig befahrenen Strecken wichtig, um Sicherheitsabstände einhalten
zu können. Es war in der Vergangenheit ständige Praxis, Waden, die nicht in der
Wagenliste enthalten waren, an einen Zug anzuhängen, um diese unproblematisch
zu einem Bestimmungsort zu befördern. Diese Praxis ist aber bei fehlenden strec
kenseitigen Gleisfreimeldeeinrichtungen bei erhöhtem Verkehrsaufkommen und
kürzeren Abständen zwischen Zügen bzw. wegen der höheren Fahrgeschwindig
keit gefährlich, da dadurch Unfälle auftreten können - bis hin zum Entgleisen, wenn
sich z. B. eine Weiche vorzeitig aufgrund einer falschen Zuglängeninformation um
stellt.
Das Mitführen von Schwarzwagen, die nicht in der Wagenliste aufgeführt sind und
nicht an die Hauptluftleitung des Zuges angeschlossen wurden, ist darüberhinaus
gefährlich, da eine Zugtrennung nicht erkannt werden kann und die Verfahren zur
Überprüfung der Durchgängigkeit der Hauptluftleitung u. U. nicht wirksam sind.
Durch das erfindungsgemäße Verfahren ist es mit wenig Aufwand möglich, derar
tige schwarze Wagen zu erkennen.
Dabei wird vom Triebfahrzeug eine stationäre Meßeinrichtung an der Strecke akti
viert, wie ein Achszähler, Längenmeßeinrichtung (Radar, Lichtschranke), die ihre
Meßergebnisse direkt an den Triebfahrzeug-Rechner oder an eine Streckenzen
trale, die die Daten dann an den Rechner des Triebfahrzeuges übermittelt. Der
durch die stationäre Meßeinrichtung ermittelte Wert kann bspw. sein:
- a) Anzahl der gemessenen Achsen, (später verarbeitet mittels einer Plausibilitäts betrachtung und der Bremszettelwerte)
- b) Anzahl gemessenen Achsen (für den späteren Vergleich der Daten mit der theoretischen Achsanzahl sowie den Wagenlängen aus der Wagenliste)
- c) Messung der gezählten Achsen pro Zeiteinheit und Ermittlung der Länge des Zuges (fahrzeugseitig oder streckenseitig) daraus unter Berücksichtigung der ge fahrenen Geschwindigkeit
- d) Längenmeßwert, ermittelt durch eine Längenmeßeinrichtung, wie Radar oder Lichtschranken, die einen Längenwert liefert oder aber
- e) Identifikationsmerkmale der Wagen und Vergleich mit der Wagenliste hinsicht lich Länge des Zuges und Nummer des letzten Wagens (fahrzeugseitig oder strec kenseitig).
Der so ermittelte Zuglängenwert wird mit der theoretischen Zuglänge (Bremszettel)
im Triebfahrzeug verglichen und dementsprechend, falls der Wert nicht innerhalb
eines Vertrauensintervalls für diesen Wert ist, ein Signal ausgelöst, das sodann
entsprechende Notmaßnahmen regeln kann wie automatische Schnellbremsun
gen; Information des Triebfahrzeugführers, automatische Information der Strec
kenzentrale, Verhindern des Fahrwegfreigabesignals hinter dem Zug etc.
Obwohl die Erfindung anhand bevorzugter Ausführungsbeispiele näher erläutert
wurde, ist sie keineswegs auf die Ausführungsbeispiele beschränkt, sondern ihr
Schutzumfang erstreckt sich auch auf die dem Fachmann offensichtlichen Ab
wandlungen, wie sie durch den Schutzbereich der Patentansprüche geschützt sind.
Claims (9)
1. Verfahren zur Überwachung der Vollständigkeit von Zügen insbesondere über
die Hauptluftleitung, die mit allen Wagen unter anderem zur Betätigung der
Bremsen verbunden ist, gekennzeichnet durch die Schritte:
- - Messen von Volumen- und Drucksignalen in der Hauptluftleitung,
- - Prüfen der Durchgängigkeit der Hauptluftleitung vor Beginn der Zugfahrt z. B. durch Erzeugen von Signalen auf der Hauptluftleitung und zeitnahes Übermitteln von Informationen über den letzten Wagen bzw. über die Zuglänge an das Trieb fahrzeug oder Messen der Zuglänge durch Ausnutzung der Eigenschaften der Hauptluftleitung.
- - Überprüfen, ob die Volumen- und Drucksignale und daraus abgeleitete Größen in Größe und Form einem bekannten, in einem Triebfahrzeugrechner abgespei cherten Sollwertbereich für die Zuglänge entsprechen und
- - Ausgabe eines Signals, das angibt, ob das gemessene Signal innerhalb des ab gespeicherten Signalsollwertbereichs liegt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ferner Signale über
die Einstellung/Zustand des Führerbremsventils an den Triebfahrzeugrechner ge
leitet werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß Volumen- und
Drucksignale in der Hauptluftleitung ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus
den Schwellenwerten der Druckdifferenzen, des Druckgradienten, den Gasvolu
menstrom und Richtung des Gasvolumenstroms sowie Änderungen der Größen in
Abhängigkeit von der Zeit mindestens am Triebfahrzeug gemessen werden.
4. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die im Triebfahrzeugrechner abzuspeichernden Sollwerte entsprechend der
Länge des zu vermessenden Zugverbandes durch Einschalten einer Zählvor
richtung, wie einer Achszählvorrichtung beim Vorbeifahren und Abfrage der ermit
telten Werte, ggf. auch Abfrage bei einer geeigneten Streckenzentrale od. dgl. von
außerhalb des Zuges empfangen werden.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1-4, dadurch gekennzeichnet, daß die im
Triebfahrzeugrechner abzuspeichernde Länge des zu vermessenden Zugverban
des von einem Zuglängenmesser ermittelt und an den Triebfahrzeugrechner
übermittelt wird.
6. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die im Triebfahrzeugrechner abzuspeichernden Soll/Referenz-Werte vom
Triebfahrzeug extern angefordert werden.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1-7, dadurch gekennzeichnet, daß die für
den letzten Wagen spezifischen Daten, wie Wagennummer oder Wagenidentifika
tionsmerkmale an den Triebfahrzeugrechner im Triebfahrzeug mittels eines mobi
len Übermittlungsgerätes übermittelt werden.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß das mobile Über
mittlungsgerät mit Einrichtungen zum Ermitteln von wagenspezifischen Werten
ausgerüstet ist, wie Wagenidentifikationsgeräten, Laserscannern, od. anderen
Wagenidentifikationssystem aufweist.
9. Verwendung des Verfahrens zur Zugvollständigkeitsüberprüfung nach irgendei
nem der vorangehenden Ansprüche zur Überwachung des Zuges während der
Fahrt, zur Vermeidung des Anfahrens des Zuges bei ungeeigneter Bremseinwir
kung und zur Vermeidung von Zugtrennungen und zur Erkennung schwarzer
Wagen.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1999133789 DE19933789A1 (de) | 1999-07-20 | 1999-07-20 | Verfahren zur Überwachung der Vollständigkeit von Zügen, insbesondere über die Hauptluftleitung |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1999133789 DE19933789A1 (de) | 1999-07-20 | 1999-07-20 | Verfahren zur Überwachung der Vollständigkeit von Zügen, insbesondere über die Hauptluftleitung |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19933789A1 true DE19933789A1 (de) | 2001-02-08 |
Family
ID=7915284
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1999133789 Ceased DE19933789A1 (de) | 1999-07-20 | 1999-07-20 | Verfahren zur Überwachung der Vollständigkeit von Zügen, insbesondere über die Hauptluftleitung |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19933789A1 (de) |
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- 1999-07-20 DE DE1999133789 patent/DE19933789A1/de not_active Ceased
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