DE19933348A1 - Verfahren zur Reduzierung oxidischer Hydrierkontakte - Google Patents
Verfahren zur Reduzierung oxidischer HydrierkontakteInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft die Reduktion nickelhaltiger Katalysator-Vorläufer für die Aldehydhydrierung in der Flüssigphase. DOLLAR A Die Reduktion der Katalysator-Vorläufer wird in einem einstufigen Prozeß, bevorzugt im gleichen Reaktor wie die nachfolgende Aldehydhydrierung vorgenommen. DOLLAR A Weiterhin betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Herstellung von Alkoholen durch Hydrierung von Aldehyden an nickelhaltigen Katalysatoren und deren Verwendung. DOLLAR A Die mit dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten Alkohole finden als Weichmacheralkohol oder in Detergenzien Verwendung.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Reduzierung von oxidischen Hydrierkon
takten und ein Verfahren zur Hydrierung von Aldehyden zu Alkoholen an den
reduzierten Katalysatoren.
Weiterhin betrifft die Erfindung die Verwendung der so hergestellten Alkohole.
Alkohole können durch katalytische Hydrierung von Aldehyden, die beispielsweise
durch Hydroformylierung von Olefinen oder durch Aldolkondensation erhalten
worden sind, hergestellt werden. Große Mengen von Alkoholen werden als
Lösungsmittel und als Zwischenprodukte für die Herstellung vieler organischer
Verbindungen verwendet. Wichtige Folgeprodukte von Alkoholen sind Weichmacher
und Detergentien.
Es ist bekannt, Aldehyde katalytisch mit Wasserstoff zu Alkoholen zu reduzieren.
Dabei werden häufig Katalysatoren eingesetzt, die mindestens ein Metall aus den
Gruppen 1b, 2b, 6b, 7b, und/oder 8 des Periodensystems der Elemente enthalten. Die
Hydrierung von Aldehyden kann kontinuierlich oder diskontinuierlich mit pulver
förmigen oder stückigen Katalysatoren in der Gas- oder Flüssigphase durchgeführt
werden. Für die technische Herstellung von Alkoholen durch Hydrierung von
Aldehyden werden, vor allem bei Großprodukten, kontinuierliche Verfahren mit im
Festbett angeordneten Katalysatoren in der Gas- oder Flüssigphase bevorzugt. Im
Vergleich zur Gasphasenhydrierung hat die Flüssigphasenhydrierung die günstigere
Energiebilanz. Mit steigender Molmasse des zu hydrierenden Aldehyds nimmt dieser
Vorteil zu. Höhere Aldehyde mit mehr als 7 Kohlenstoffatomen werden demnach
vorzugsweise in der Flüssigphase hydriert.
Die technisch üblichen Hydrierkontakte werden durch Reduktion von entsprechenden
Vorläufern, die die katalytisch aktiven Metalle in oxidischer oder salzartiger Form
enthalten, hergestellt. So aktivierte Hydrierkontakte sind sehr reaktiv und werden an
Luft schnell oxidiert; einige sind sogar pyrophor.
Die Reduktion der Katalysator-Vorläufer soll, um die Anfahrzeiten bzw.
Stillstandzeiten eines Hydrierreaktors möglichst kurz zu halten, so schnell wie
möglich erfolgen, ohne jedoch die Aktivität und/oder die Standzeit des Katalysators
zu beeinträchtigen.
Die Reduktion von Katalysator-Vorläufern, die im Festbett angeordnet sind, zu den
eigentlichen aktiven metallhaltigen Katalysatorspezies ist ein Schritt, der für den
Erfolg des anschließenden Hydriervorgangs mitbestimmend ist. Bei der Reduktion
der im Katalysator-Vorläufer vorhandenen Metallverbindungen wird Wärme
freigesetzt. Diese beträgt beispielsweise bei der Reduktion von CuO zu Cu
20 kcal/mol. Bei der Reduktion muß eine Überhitzung des Vorläufers bzw. des
Katalysators verhindert werden, weil sonst eine thermische Schädigung des
Katalysators, z. B. eine Vergröberung der Metallkristallite, eintritt. Um einen
Hydrierkatalysator mit optimaler Aktivität und hoher Standfestigkeit zu erhalten,
muß die Reduktion unter äußerst sorgfältiger Temperaturkontrolle durchgeführt
werden.
Die Reduktion von Katalysator-Vorläufern kann in Gegenwart einer flüssigen Phase
oder eines Gasgemisches erfolgen.
In Abwesenheit einer flüssigen Phase wird der Katalysator-Vorläufer häufig mit
einem Gasgemisch, bestehend aus Wasserstoff und einem Inertgas, vorzugsweise
Stickstoff, reduziert. So wird die Gasphasen-Reduktion eines Kupferkontakts in
JP 61-161146 beschrieben. Aus DE 17 68 313 und DE 34 43 277 sind die Reduktionen
von Cu/Zn-Katalysatoren bekannt. In JP 1-127042 wird die Gasphasen-Reduktion
von Cu/Cr-Katalysatoren offengelegt.
Wegen der geringen Wärmekapazität von Gasgemischen kann die Reduktion nur
langsam erfolgen und/oder es muß zur Sicherstellung der Wärmeabfuhr eine sehr
hohe Gasbelastung (GHSV) eingestellt werden. Bei der Reduktion mit hoher
Gasbelastung fallen große Gasmengen an, die entsorgt werden müssen. Wegen ihres
hohen Inertgasanteil lohnt sich die Aufarbeitung zu Wasserstoff nicht.
Wirtschaftlicher kann die hohe Gasbelastung unter Kreisgasführung mit Hilfe eines
Kreisgasgebläses erzielt werden.
Alternativ zur Gasphasen-Reduktion kann der Katalysator-Vorläufer in Gegenwart
einer flüssigen Phase reduziert werden. Dabei wird die Reduktionswärme mit der
Flüssigkeit abgeführt. Nach GB 385 625 wird ein Cu/Cr-Katalysator-Vorläufer in
Gegenwart eines Carbonsäureesters bei einer Flüssigkeitsbelastung (LHSV) von 8 h-1
reduziert. In JP 47-14113 wird die Aktivierung eines Cu/Cr-Kontaktes in einem
Lactonstrom (LHSV = 0,67 h-1) bei 200°C beschrieben. Eine weitere Methode zur
Reduzierung von Ni/Cu/Mo- oder Co/Cu-Katalysator-Vorläufern wird in
DE 35 24 330 offenbart. Dabei wird die Reduktion bei 200°C und 250 bar in einem
Isopropanolstrom bei einer Querschnittsbelastung von 60 m3/(m2.h) bei einem Mo-
haltigen und von 30 m3/(m2.h) bei einem Co-haltigen Kontakt durchgeführt.
Diese Reduktionsverfahren haben den Nachteil, daß sie hohe Temperaturen und/oder
Drücke anwenden sowie lange Reaktionszeiten von bis zu mehreren Tagen
benötigen.
Ein weiteres Verfahren zur Reduzierung von Hydrierkatalysatoren ist in
EP 0 689 477 beschrieben. Hier werden kupferhaltige, insbesondere Cu/Cr-, Cu/Zn-,
Cu/Fe-, Cu/Al- und Cu/SiO2-Katalysator-Vorläufer in einem zweistufigen Verfahren
in der Flüssigphase reduziert. Die Flüssigphase kann aus Estern, Alkoholen oder
Kohlenwasserstoffen bestehen.
Das zweistufige Verfahren gemäß EP 0 689 477 zeichnet sich durch ein
Temperaturprogramm aus, bei dem in der ersten Stufe bei einer Temperatur von 20
bis 140°C mindestens 10 Gew.-% des Kupfers reduziert werden. In der zweiten
Stufe wird die Temperatur von 140 auf 250°C erhöht. Nachteilig ist neben der
aufwendigen Temperaturkontrolle die immer noch lange Reduktionszeit von
durchschnittlich 40 Stunden.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung war es daher, ein Verfahren zur Reduktion von
Katalysator-Vorläufern bereitzustellen, mit dem kurze Reduktionszeiten erreicht
werden können, ohne die Aktivität des so erhaltenen Katalysators zu beeinträchtigen.
Die reduzierten Katalysatoren sollten besonders zur Alkoholherstellung durch
Hydrierung der entsprechenden Aldehyde geeignet sein.
Es wurde nun gefunden, daß die Reduktion eines Katalysator-Vorläufers in
Gegenwart eines Lösungsmittels bei erhöhter Temperatur und mäßigem Druck in
einer Flüssigphasenhydriereinheit ohne Aktivitätsverlust in kurzer Zeit vorgenommen
werden kann und das die so erhaltenen Katalysatoren hervorragend für die
Alkoholherstellung geeignet sind.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist daher ein Verfahren zur Reduktion von
nickelhaltigen Katalysatoren für die Aldehydhydrierung, wobei die Reduktion in der
Flüssigphase in einem einstufigen Prozeß mit Wasserstoff durchgeführt wird.
Das erfindungsgemäße Verfahren hat eine Reihe von Vorteilen: Die Reduktion des
Katalysator-Vorläufers kann in einer Flüssigphasen-Hydriereinheit unter schonenden
Bedindungen durchgeführt werden, so daß eine optimale Aktivität und
Standfestigkeit des Katalysators erhalten wird. Für die Durchführung der Reduktion
ist kein Kreisgasgebläse notwendig, so daß kein zusätzliches Investment entsteht. Die
Reduktion kann in weniger als 24 h durchgeführt werden, wodurch sich im Vergleich
zu anderen Reduktionsverfahren die Stillstandzeit der Hydrieranlage bei
Kontaktwechsel deutlich verkürzt. Die Katalysatorbildung erfolgt im
Niederdruckbereich von 1 bis 25 bar, so daß keine zusätzlichen hoch druckfesten
Behälter oder Reaktoren notwendig sind.
Eine einstufige Reduktion im Sinne der vorliegenden Erfindung ist durch festgelegte
Reaktionsparameter gekennzeichnet. So werden Druck und Temperatur fest
eingestellt und nicht mehr verändert. Die Wärmezufuhr kann z. B. durch eine
entsprechend temperierte Flüssigphase erfolgen. Die Reduktion erfolgt mit
Wasserstoff; es können auch wasserstoffhaltige Gemische eingesetzt werden. Die
Reduktion der nickelhaltigen Katalysatoren kann im gleichen Reaktor wie die
nachfolgende Aldehydhydrierung durchgeführt werden.
Zur Hydrierung von Aldehyden mittels des erfindungsgemäßen Verfahrens in
flüssiger Phase können stückige, im Festbett angeordnete Katalysatoren verwendet
werden, die durch die erfindungsgemäße Reduktion von entsprechenden Vorläufern
hergestellt werden. Geeignete Vorläufer können die Metalle der Gruppen 1b, 2b, 6b,
7b und/oder 8 des Periodensystems, insbesondere Nickel, Kupfer und Chrom,
enthalten. Es können Katalysatoren auf Trägern oder trägerfreie Kontakte zum
Einsatz kommen. Trägerfreie Katalysatoren enthalten im allgemeinen ca. 0.2 bis
30 Gew.-% Nickel, 25 bis 40 Gew.-% Kupfer und 18 bis 40 Gew.-% Chrom. Die
Katalysatoren können weiterhin bis zu 20 Gew.-% an basischen Stoffen, wie Alkali-
oder Erdalkalioxiden oder -hydroxiden, sowie andere, inerte oder eigen
schaftsmodifizierende Stoffe in derselben Mengen enthalten, beispielsweise Graphit.
Bevorzugte Katalysatoren im erfindungsgemäßen Verfahren zur Hydrierung von
Aldehyden zu Alkoholen sind Trägerkatalysatoren. Sie enthalten jeweils 0,3 bis
15 Gew.-% Kupfer und Nickel sowie als Aktivatoren 0,05 bis 3,5 Gew.-% Chrom und
vorteilhaft 0,01 bis 1,6 Gew.-% einer Alkalikomponente auf einem Trägermaterial.
Das Trägermaterial besteht vorzugsweise aus Aluminiumoxid oder Siliciumoxid. Die
Mengenangaben beziehen sich auf den unreduzierten Katalysator d. h. den
Katalysator-Vorläufer.
Die Katalysator-Vorläufer, d. h. die unreduzierten Katalysatoren, werden vorteilhaft
in einer Form eingesetzt, in der sie einen geringen Strömungswiderstand bieten, z. B.
in Form von Granalien, Pellets oder Formkörpern, wie Tabletten, Zylindern,
Strangextrudaten oder Ringen.
Erfindungsgemäß erfolgt die Reduktion des Katalysator-Vorläufers in Gegenwart
einer Flüssigphase, die als Wärmeträger dienen kann. Dazu werden flüssige
organische Stoffe eingesetzt, die keine Komponente aus dem Katalysator-Vorläufer
lösen, keine Strukturveränderung des Katalysators bewirken, keine Reaktionen mit
den Metallkomponenten oder dem Trägermaterial eingehen und die aktiven Stellen
des Katalysators nicht irreversibel belegen. Geeignete Stoffe sind beispielsweise
Kohlenwasserstoffe, Ester, Lactone und Alkohole, die unter den Reaktions
bedingungen flüssig sind. Es ist auch möglich, Solventsgemische, die z. B. aus
Kohlenwasserstoffen und Alkoholen oder aus mehreren verschiedenen Alkoholen
bestehen, einzusetzen. Bevorzugt enthält die Flüssigphase Alkohole oder
Alkoholgemische, besonders bevorzugt Alkohole mit 6 bis 25 Kohlenstoffatomen. In
einer besonderen Ausführungsform der vorliegenden Erfindung enthält die
Flüssigphase Alkohole aus einer Aldehydhydrierung.
Die zu hydrierenden Aldehyde können durch Hydroformylierung von Olefinen, z. B.
beschrieben in DE 196 54 340.1, hergestellt werden. Weiterhin können die Aldehyde
durch Aldolkondensation z. B. von Butyraldehyden oder Valeraldehyden hergestellt
werden. Aldehyde, die mit den erfindungsgemäß reduzierten Katalysatoren hydriert
werden können, sind z. B. Butyraldehyd, Valeraldehyd, Hexanal, Heptanal, Octanale,
Octenale wie 2-Ethyl-hex-2-enal, Isononanale, Decanale, Decenale oder Tridecanale.
In der Flüssigphase werden bevorzugt die Hydrierungsprodukte dieser Aldehyde
eingesetzt (z. B. Butanol, 2-Ethylhexanol, Isononanol, Isodecanol oder Tridecanol).
Die Reduktionsdauer der Katalysator-Vorläufer im erfindungsgemäßen Verfahren
liegt in der Regel unterhalb von 24 Stunden und ist somit erheblich geringer als bei
bekannten Verfahren. Die Belastung des Katalysator-Vorläufers (LHSV) mit einer
der oben genannten Flüssigkeiten kann 0,1 bis 10 h-1, vorzugsweise 1 bis 5 h-1,
betragen. Bei diesen Belastungen wird der Katalysator-Vorläufer von der Flüssigkeit
gleichmäßig umströmt. Durch diese Maßnahme wird der Wärmeübergang vom
Katalysator-Vorläufer zur Flüssigkeit verbessert, so daß eine lokale Überhitzung des
Katalysators-Vorläufers (so genannte "hot spots") ausgeschlossen werden kann.
Das im erfindungsgemäßen Verfahren verwendete Reduziergas besteht aus Inertgas,
vorzugsweise Stickstoff, und Wasserstoff. Der Wasserstoffanteil kann im Laufe der
Reduktion ausgehend von reinem Inertgas gesteigert werden, so daß eine
gleichmäßige Reduktion des Katalysator-Vorläufer erreicht wird. Der
Wasserstoffvolumenanteil kann von 0 bis auf 100 Vol.% ansteigen, vorzugsweise
liegt die Wasserstoffkonzentration zwischen 20 und 80 Vol.%.
Die Gasbelastung (GHSV) beträgt im erfindungsgemäßen Verfahren 1 bis 50 h-1,
vorzugsweise 2 bis 10 h-1. Mit dem Abgas wird der größte Teil des Reaktionswassers
ausgetragen.
Die Reduktion des Katalysator-Vorläufers erfolgt vorzugsweise bei gleichem oder
niedrigerem Druck als die anschließende Aldehydhydrierung. Der Druck liegt
bevorzugt zwischen 1 und 25 bar, also im Niederdruckbereich. Bei Einsatz einer
Flüssigphase mit einem Siedepunkt (bei Normaldruck), der höher als die
Reduktionstemperatur liegt, wird vorzugsweise bei einem Druck von 1 bis 2 bar
reduziert. Werden als Flüssigphase Flüssigkeiten oder Flüssigkeitsgemische mit
niedrigem Siedepunkt (bei Normaldruck) eingesetzt, muß der Druck soweit erhöht
werden, daß das verwendete Solvens in flüssiger Form im Reaktor vorliegt und nur
wenig davon mit dem Abgas verloren geht.
Die Reduktion des Katalysator-Vorläufers kann im Temperaturbereich von 100 bis
200°C, vorzugsweise von 130 bis 170°C und einem Druck von 1 bis 25 bar,
vorzugsweise 1 bis 10 bar vorgenommen werden.
Die Reduktionsdauer ist abhängig von den gewählten Bedingungen. Der Verlauf der
Reaktion wird mit Hilfe der Wasserbilanz verfolgt und beträgt in der Regel weniger
als 24 Stunden, bevorzugt 6 bis 18 Stunden.
Die auf diese Weise erhaltenen Katalysatoren eignen sich zur Hydrierung von
Aldehyden oder Aldehydgemischen, insbesondere solchen Aldehyden oder Aldehyd
gemischen, die durch Hydroformylierung von Olefinen oder durch Aldolkondensation
hergestellt worden sind.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist daher auch ein Verfahren zur Herstellung
von Alkoholen mit 2 bis 20 Kohlenstoffatomen durch Hydrierung der entsprechenden
Aldehyde an nickelhaltigen Katalysatoren, wobei die nickelhaltigen Katalysatoren vor
der Hydrierung der Aldehyde in der Flüssigphase in einem einstufigen Prozeß mit
Wasserstoff reduziert werden.
Weiterhin ist die Verwendung der durch das erfindungsgemäße Verfahren
hergestellten Alkohole als Weichmacheralkohol oder in Detergenzien Gegenstand der
Erfindung.
Die zu hydrierenden Aldehyde können durch Hydroformylierung von Olefinen
gewonnen werden. Es ist möglich, bereits aufgereinigte Aldehyde einzusetzen.
Darüberhinaus kann auch der Reaktoraustrag der Hydroformylierung, gegebenenfalls
nach Abtrennung einer Katalysatorphase, d. h. ein Gemisch aus Aldehyden,
Alkoholen, Olefinen und/oder Schwersiedern im erfindungsgemäßen
Hydrierverfahren eingesetzt werden.
Die Aldehyde können - wie bereits ausgeführt - durch Hydroformylierung von
Olefinen oder Aldolkondensation hergestellt werden. Bevorzugt weisen die Aldehyde
und damit die Alkohole 2 bis 20, besonders bevorzugt 4 bis 16 Kohlenstoffatome auf.
Ganz besonders bevorzugte Aldehyde sind C4-, C5-, C8-, C9- oder C13-Aldehyde. Die
Aldehyde können aliphatisch gesättigt oder ungesättigt sein. Die erfindungsgemäße
Reduktion von α, β-ungesättigten Aldehyden führt zu vollständig gesättigten
Alkoholen; so wird 2-Ethyl-hex-2-enal zu 2-Ethylhexanol hydriert. Bei der
Reduktion von olefinisch ungesättigten Aldehyden mit Doppelbindungen, die nicht in
Konjugation zur Aldehydfunktion stehen, wird nur die Aldehydfunktion hydriert, die
olefinischen Doppelbindungen bleiben weitgehend erhalten.
Im erfindungsgemäßen Verfahren zur Herstellung von Alkohlen durch Hydrierung
der entsprechenden Aldehyde an nickelhaltigen Katalysatoren kann die bei der
Reduktion des Katalysators eingesetzte Flüssigphase Alkohole, bevorzugt solche aus
der Aldehydhydrierung, enthalten.
Enthält die Flüssigphase Alkohole, so können diese selbstverständlich identisch mit
den durch die Hydrierung der Aldehyde erzeugten Alkoholen sein.
Wird z. B. am erfindungsgemäß aktivierten Katalysator Isononanal zu Isononanol
hydriert, so enthält die zur Reduktion des Katalysators eingesetzte Flüssigphase
zweckmäßig ebenfalls Isononanol.
Die erfindungsgemäße Herstellung von Alkoholen, d. h. die Aldehydhydrierung kann
im gleichen Reaktor wie die Reduktion der nickelhaltigen Katalysatoren durchgeführt
werden.
Die vor der Hydrierung durchzuführende Reduktion der nickelhaltigen Katalysatoren
kann bei einer Temperatur von 100 bis 200°C, vorzugsweise bei 130 bis 170°C und
einem Druck von 1 bis 25 bar, vorzugsweise bei 1 bis 10 bar durchgeführt werden.
Für die Flüssigphasenhydrierung der Aldehyde oder der Hydroformylierungsge
mische können unterschiedliche Verfahrensvarianten gewählt werden. Sie kann
adiabatisch oder praktisch isotherm, d. h., mit einem Temperaturanstieg < 10°C, ein-
oder zweistufig durchgeführt werden. Im letzteren Fall kann man beide Reaktoren,
zweckmäßig Rohrreaktoren, adiabatisch oder praktisch isotherm oder den einen
Reaktor adiabatisch und den anderen Reaktor isotherm betreiben. Weiterhin ist es
möglich, die Aldehydgemische im geraden Durchgang oder mit Produktrückführung
zu hydrieren. Die Reaktoren können als Gleichstromreaktoren mit Rieselbett (trickle
flow) oder bevorzugt mit hohen Flüssigkeitsbelastungen (pulse flow) betrieben
werden. Die erfindungsgemäße Flüssigphasenhydrierung kann unter einem
Gesamtdruck von 5 bis 25 bar, vorzugsweise bei 15 bis 25 bar durchgeführt. Falls
erforderlich, werden die Hydriergemische weiter gereinigt, z. B. durch Destillation.
Die mit dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten Alkohole können als
Weichmacheralkohole, z. B. in Form der Phthalsäurediester oder als Detergenzien
verwendet werden.
Die folgenden Beispiele sollen die Erfindung weiter erläutern, nicht aber ihren
Anwendungsbereich beschränken.
10 l Katalysator-Vorläufer eines Cu/Cr/Ni-haltigen Trägerkatalysators wurden in
Abwesenheit einer flüssigen Phase reduziert:
Nach Einfüllen des Katalysator-Vorläufers wurde die Apparatur mit Stickstoff
sauerstoffrei gespült. Es wurden 2 bar Stickstoff aufgedrückt, der Kreisgas
verdichter angefahren und auf 150°C aufgeheizt. Die Kreisgasmenge betrug
3,5 m3/h. Stickstoff wurde über die gesamte Reduktiondauer in einer Menge von 10 l/h
Ein- und Abgas druckgeregelt (2 bar) abgefahren. Wasserstoff wurde im Laufe der
Reduktion in steigender Menge (siehe Tabelle 1) zudosiert. Dabei wurde die
Temperatur in der Kontaktschüttung auf 160 + 5°C gehalten.
Die Aktivität des auf diese Weise reduzierten Katalysators wurde in einem
Kreislaufreaktor getestet. Hierfür wurde ein Liter eines Reaktionsaustrages einer Rh-
katalysierten Hydroformylierung von Tributen bei 180°C und 25 bar absolut an
100 g des wie oben beschrieben hergestellten Cu/Cr/Ni-Katalysators in der
Flüssigphase hydriert (Zielprodukt: C13-Alkohole). Die Edukt- und Produkt-
Analysen sind in Tabelle 2 wiedergegeben.
10 l des Katalysator-Vorläufers aus Beispiel 1 wurden in Gegenwart einer flüssigen
Phase wie folgt reduziert:
Als flüssige Phase wurde Isotridecanol, das durch Rh-katalysierte Hydroformylierung
von Tributen und anschließende Hydrierung erhalten wurde, verwendet. Iso
tridecanol wurde mit einer Kreislaufpumpe über einen Wärmetauscher zwecks
Temperatureinstellung durch den mit Katalysator-Vorläufer befüllten Reaktor
gefahren.
Die Kreislaufmenge betrug 30,0 l/h, ensprechend einem LHSV-Wert von 3 h-1. Bei
einem Reaktordruck von 2 bar wurden konstant 30,0 Nl/h Stickstoff zudosiert. Nach
Erreichen von 160°C wurde mit der Wasserstoff-Dosierung begonnen. Die
anfängliche H2-Menge von 15 Nl/h wurde stufenweise bis auf 60 Nl/h erhöht. Das
Reaktionswasser wird zum Teil mit dem Abgas ausgeschleust, ein anderer Teil
verbleibt im Katalysatorbett.
Nach 10 h war die Reduktion des Katalysator-Vorläufers abgeschlossen (s. Tabelle
3).
Mit dem auf diese Weise reduzierten Katalysator wurde anschließend ein
Aktivitätstest unter gleichen Bedingungen wie mit dem reduzierten Katalysator aus
dem Beispiel 1 durchgeführt. Die Edukt- und Produkt-Analysen sind in Tabelle 4
wiedergegeben.
Tabellen 2 und 4 zeigen, daß die Aktivität des erfindungsgemäß reduzierten
Katalysators der eines konventionell aktivierten Katalysators entspricht. Gleichzeitig
könnte die Reduktionszeit auf ca. 18% verkürzt werden.
Claims (17)
1. Verfahren zur Reduktion nickelhaltiger Katalysatoren für die Aldehydhy
drierung,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Reduktion in der Flüssigphase in einem einstufigen Prozeß mit
Wasserstoff durchgeführt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Flüssigphase Alkohole enthält.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Flüssigphase Alkohole aus der Aldehydhydrierung enthält.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die zu hydrierenden Aldehyde durch Hydroformylierung von Olefinen
hergestellt werden.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die zu hydrierenden Aldehyde durch Aldolkondensation hergestellt werden.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Reduktion der nickelhaltigen Katalysatoren bei einer Temperatur von
100 bis 200°C und einem Druck von 1 bis 25 bar durchgeführt wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Reduktion der nickelhaltigen Katalysatoren und die Aldehydhydrierung
im gleichen Reaktor durchgeführt wird.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Katalysator Nickel, Kupfer und Chrom enthält.
9. Verfahren zur Herstellung von Alkoholen mit 2 bis 20 Kohlenstoffatomen durch
Hydrierung der entsprechenden Aldehyde an nickelhaltigen Katalysatoren,
dadurch gekennzeichnet,
daß die nickelhaltigen Katalysatoren vor der Hydrierung der Aldehyde in der
Flüssigphase in einem einstufigen Prozeß mit Wasserstoff reduziert werden.
10. Verfahren nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Flüssigphase Alkohole enthält.
11. Verfahren nach Anspruch 9 oder 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Flüssigphase Alkohole aus der Aldehydhydrierung enthält.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 11,
dadurch gekennzeichnet,
daß die zu hydrierenden Aldehyde durch Hydroformylierung von Olefinen
hergestellt werden.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 11,
dadurch gekennzeichnet,
daß die zu hydrierenden Aldehyde durch Aldolkondensation hergestellt werden.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 13,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Reduktion der nickelhaltigen Katalysatoren bei einer Temperatur von
100 bis 200°C und einem Druck von 1 bis 25 bar durchgeführt wird.
15. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 14,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Reduktion der nickelhaltigen Katalysatoren und die Aldehydhydrierung
im gleichen Reaktor durchgeführt wird.
16. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 15,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Katalysator Nickel, Kupfer und Chrom enthält.
17. Verwendung der nach den Ansprüchen 9 bis 16 hergestellten Alkohole als
Weichmacheralkohol oder in Detergenzien.
Priority Applications (6)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19933348A DE19933348B4 (de) | 1999-07-16 | 1999-07-16 | Verfahren zur Reduzierung oxidischer Hydrierkontakte |
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