DE19932671A1 - Anordnung und Verfahren zur objektorientierten Bedienung und Steuerung von technischen Einrichtungen, insbesondere von Computern - Google Patents
Anordnung und Verfahren zur objektorientierten Bedienung und Steuerung von technischen Einrichtungen, insbesondere von ComputernInfo
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Abstract
Anordnung und Verfahren zur Selektion und/oder Steuerung von technischen Einrichtungen, insbesondere von Computern mittels Tasten, dadurch gekennzeichnet, daß DOLLAR A a. besondere Tasten zusätzlich auf der Tastatur angeordnet werden, DOLLAR A b. die besonderen Tasten so auf der Tastatur angeordnet werden, daß sie auch für Schnell-Tipper erreichbar sind, DOLLAR A c. unter Benutzung der besonderen Tasten ein Interaktionsobjekt innerhalb definierter und/oder realisierter Objekte navigiert werden kann, DOLLAR A d. unter Benutzung der besonderen Tasten definierte und/oder realisierte Objekte mit einer Tastenbetätigung selektiert werden können, DOLLAR A e. unter Benutzung der besonderen Tasten eine Funktion auf die selektierten definierten und/oder realisierten Objekte angewendet werden kann und DOLLAR A f. die besonderen Tasten mnemotechnisch gekennzeichnet sind, und die mnemotechnische Kennzeichnung gleichfalls zur Kennzeichnung der definierten und/oder realisierten Objekte verwendet wird.
Description
Die Interaktion zwischen Computer und Benutzer läßt sich in drei Aspekte unterteilen: 1. In
die materiellen Interaktionsgeräte (Eingabe- und Ausgabegeräte), 2. die virtuellen
Benutzeroberflächen (visuell, akustisch, taktil) und 3. die menschlichen Handlungen
(Aktivitäten zur benutzerseitigen Ein- und Ausgabe).
Interaktionsgeräte lassen sich in Eingabe- und Ausgabegeräte unterteilen. Eingabegeräte
werden zur benutzerseitigen Eingabe verwendet. Ausgabegeräte dienen zur für Menschen
wahrnehmbare Darstellungen der Benutzeroberfläche. Die benutzerseitige Eingabe erfolgt
durch spezifische Elemente von Interaktionsgeräten, die sogenannten Interaktionselemente.
Beispiele für Interaktionselemente sind die Tasten einer Tastatur, die Maustasten und/oder die
Steuerelemente (z. B. Buttons) einer graphischen Benutzeroberfläche.
In Bezug auf die Interaktion lassen sich folgende Bestandteile unterscheiden:
- - Anwendungsobjekte und Anwendungsfunktionen: Bei Anwendungsobjekten handelt es sich beispielsweise um den erstellten und/oder geladenen Text in einem Textverarbeitungsprogramm oder die erstellte und/oder geladene Zeichnung in einem Zeichenprogramm. Anwendungsfunktionen haben die Aufgabe, das Anwendungsobjekt zu erzeugen, zu verändern und/oder zu löschen. Beispiele für Anwendungsfunktionen sind das Einfügen von Buchstaben oder die Formatierung von Textabschnitten (vgl. Rauterberg 1995: 209-210).
- - Dialogobjekte und Dialogfunktionen: Dialogobjekte dienen zur Darstellung von Anwendungsobjekten und teilweise auch Anwendungsfunktionen. Beispiele für Dialogobjekte sind die Fenster bei Windows95 oder MacOS. Dialogfunktionen dienen dazu, die Darstellung von Anwendungsobjekten zu verändern. Beispiele für Dialogfunktionen sind die Zoom-Funktion oder die Seitenansicht. Dialogfunktionen beeinflussen im Gegensatz zu den Anwendungsfunktionen nicht die interne Struktur von Anwendungsobjekten (vgl. Rauterberg 1995: 209-210).
- - Interaktionsobjekte und Interaktionsfunktionen: Interaktionsobjekte sind Werkzeuge, die die Interaktion mit Dialog- und/oder Anwendungsfunktionen und/oder -objekten ermöglichen. Beispiele für Interaktionsobjekte sind der Mauszeiger und der Text-Kursor. Interaktionsobjekte sind mit den Eingabegeräten verbunden. Interaktionsfunktionen sind implementierte Ereignis-Prozeduren, die durch den Benutzer mit Hilfe des Eingabegerätes ausgelöst werden, und/oder zu der Auslösung einer Funktion (Anwendungs- oder Dialogfunktion) führen. Beispiele für Interaktionsfunktionen sind der Klick und der Doppelklick mit der Maustaste und die Betätigung der Return-Taste. Interaktionsobjekte sind mit den Eingabegeräten verbunden. Die Bewegung von Interaktionsobjekten und die Anwendung von Interaktionsfunktionen werden über die Eingabegeräte gesteuert.
Da in der Regel nicht immer das gesamte Anwendungsobjekt, sondern auch seine Teile
erzeugt, geladen, wahrnehmbar gemacht, geändert, gelöscht und/oder benutzt werden, sollen
im folgenden Anwendungsobjekte und seine Bestandteile als Objekt bezeichnet werden.
Beispiele für das Anwendungsobjekt "Word-Dokument" sind "Überschrift", "Abschnitt",
"Absatz", "Satz", "Wort" und "Buchstabe". Der Begriff Objekt ist nicht mit dem Objekt, das
aus der objektorientierten Programmierung bekannt ist, zu verwechseln.
Für die Erfindung haben zwei Strukturen des Anwendungsobjekts eine besondere Bedeutung.
Bei Anwendungsobjekten kann zwischen definierten und realisierten Strukturen
unterschieden werden. Die definierte Struktur eines Anwendungsobjekts wird durch die
programmiertechnischen Vorgaben festgelegt. Beispielsweise besteht das Anwendungsobjekt
"Dokument" in Microsoft Word aus den definierten Strukturen "Abschnitt", "Überschrift",
"Absatz", "Wort", "Zeichen", "Kopfzeile", "Fußzeile", "Fußnote" usw. In dem vom Benutzer
erstellten und/oder geladenen Anwendungsobjekt müssen jedoch nicht zwangsweise alle
definierten Strukturen auch realisiert werden. So gibt es Texte ohne Überschriften und/oder
Fußnoten; ein Tabellenblatt in dem Tabellenkalkulationsprogramm Excel enthält mehrere
tausend Zellen (definierte Struktur), von denen in der Regel maximal einige hundert wirklich
mit Daten und/oder Text gefüllt werden (realisierte Struktur). In der Regel wird von den
Benutzern nur ein Teil der verfügbaren definierten Strukturen wirklich realisiert. Weiterhin
interessiert sich der Benutzer für bestimmte Teile eines Anwendungsobjekts, die strukturell
nicht mit der vom Entwickler definierten Struktur übereinstimmen muß. Denkbar ist es, daß
Benutzer in einem Textdokument die Vorkommen eines bestimmten Wortes oder alle Sätze,
die mit einem bestimmten Wort beginnen, sehen möchten.
Um den mit der Erfindung zu erreichenden technischen Fortschritt zu verdeutlichen, wird im
folgenden zwischen sogennanten definierten und realisierten Strukturen von
Anwendungsobjekten unterschieden. So gibt es entsprechend der oben eingeführten
Terminologie definierte Objekte (definierte Strukturen von Anwendungsobjekten) und
realisierte Objekte (realisierte Strukturen von Anwendungsobjekten). Einzelne,
wahrnehmbare und identifizierbare realisierte Objektinstanzen (beispielsweise eine konkrete
Überschrift oder ein bestimmter Absatz in einem Textdokument) werden im folgenden
Objektausprägung genannt.
Bei den heutigen Computern mit einer graphischen Benutzeroberfläche können alle
Interaktionen in der Regel mit der Maus ausgeführt werden. Für einen Teil der Interaktionen
kann die Tastatur (vgl. Abb. 1) verwendet werden. Versierte Benutzer bevorzugen für die
Eingabe die Tastatur gegenüber der Maus, da sich viele Aufgaben mit der Tastatur schneller
bearbeiten lassen. Forschungsergebnisse zeigen, daß die Benutzung der Tastatur bei wenigen
Tastenbetätigungen, bei der Verwendung von zwei bis zehn Zielen pro Benutzeroberfläche,
Mixtypen (Tippen und Zeigen) und für kurze Distanzen die Tastatur effektiver ist als die
Maus (Shneiderman 1997: 323-324). Die Stärke der Tastatur liegt demnach bei der
Verwendung kurzer Distanzen und gezielter Positionierung des Interaktionsobjekts. Die
Erfindung knüpft an diese Erkenntnis an und bewirkt einen Ausbau der
Steuerungsmöglichkeiten von Computern durch eine spezifische Tastaturerweiterung.
Um den Gewinn, der mit der Erfindung erzielt wird, zu veranschaulichen, wird im folgenden
die Verfahrensweise dargestellt, wie derzeit mit Hilfe der Tastatur Objekte (im obigen Sinne)
selektiert und Funktionen auf sie angewendet werden. Hierzu werden die Schritte einer
typischen Interaktion betrachtet. Die Interaktion zur Anwendung einer Funktion mittels eines
Eingabegerätes umfaßt die folgenden drei Schritte:
- - Navigation, d. h. Bewegung eines Interaktionsobjekts innerhalb eines Anwendungsobjekts
- - Selektion, d. h. Identifikation eines Objekts; das selektierte Objekt wird in der Regel durch eine Markierung angezeigt.
- - Funktionsanwendung, d. h. Auswahl und Auslösung einer Funktion auf ein selektiertes Objekt.
Im folgenden soll die Selektion eines Objekts per Tastatur als tastaturgesteuerte Selektion und
eine Selektion per Maus entsprechend als mausgesteuerte Selektion bezeichnet werden. Die
Anwendung von Funktionen über die Tastatur wird hier als tastaturgesteuerte
Funktionsanwendung und entsprechend die Anwendung einer Funktion unter Verwendung
der Maus als mausgesteuerte Funktionsanwendung bezeichnet.
Im Zentrum des Benutzerinteresses steht das vom Benutzer erstellte und/oder geladene
Anwendungsobjekt. Für die Benutzer von Interesse sind Möglichkeiten, bestimmte Strukturen
und Teile des Anwendungsobjekts zu selektieren und dann Funktionen hierauf anzuwenden.
Im folgenden werden Beispiele für eine tastaturgesteuerte Objektselektion und
Funktionsanwendung betrachtet. Da Styleguides (Microsoft 1995: 52-54; Apple Computer
1992: 287) zwischen Selektionstechniken von drei Objekttypen (Textobjekt, Feldobjekt und
Graphikobjekt) unterscheiden, werden diese als Beispiele herangezogen. Die Beispiele dienen
dazu, die Anzahl der Tastenbetätigungen für die Anwendung einer Funktion zu ermitteln, um
nachzuweisen, daß die Erfindung einen Gewinn im Hinblick auf die tastaturgesteuerte
Objektselektion und Funktionsanwendung darstellt.
Angenommen wird, daß die Einfügemarke im Wort steht. Um ein Wort
kursiv zu setzen, ist die Einfügemarke vor oder hinter das Wort zu bewegen (STRG + Pfeil
nach links oder recht). Jetzt kann das Wort selektiert (STRG + UMSCHALT + Pfeil nach links
oder recht und halten) und kursiv gesetzt werden (Taste "k"). Es werden wenigstens 7
Tastenbetätigungen benötigt.
Es wird ein Satz mit 10 Wörtern angenommen, und die Einfügemarke
befindet sich im vierten Wort. Die Einfügemarke ist zum Beginn des Satzes zu bewegen
(STRG + viermal Pfeil nach links); anschließend kann der Satz selektiert werden
(STRG + UMSCHAL + zehnmal Pfeil nach rechts und halten). Jetzt kann der Satz kursiv gesetzt
werden (Taste "k"). Es werden mindestens 18 Tastenbetätigungen benötigt.
Es wird angenommen, daß die Einfügemarke im Absatz steht. Zuerst ist
die Einfügemarke zum Beginn des Absatzes zu bewegen (STRG + Pfeil nach oben);
anschließend wird der Absatz selektiert (STRG + UMSCHALT + pfeil nach unten). Der Absatz
kann jetzt ausgeschnitten werden (STRG + x). Es werden mindestens 7 Tastenbetätigungen
benötigt.
Der Vorgang der Selektion bedarf der Betätigung mehrerer Tasten.
Insbesondere ist bei der Selektion von Wort-, Satz- und Absatz-Objekten die Einfügemarke
vor oder hinter das Objekt zu positionieren. Es gibt keine Möglichkeit, die Objekte mit einem
Tastendruck direkt zu selektieren; dies ist beispielsweise mit der Maus über Klick,
Doppelklick und Dreifachklick möglich.
Es werde eine vom Benutzer erstellte
Tabelle mit 5 Zeilen und 7 Spalten angenommen. Die Einfügemarke befindet sich in Zeile 3
und Spalte 4, also genau in der Mitte der Tabelle.
Um eine Zeile zu selektieren, ist die
Einfügemarke zum Beginn der Zeile zu bewegen (STRG + Pfeil nach links); anschließend
kann die Zeile selektiert werden (STRG + UMSCHALT + Pfeil nach rechts halten). Jetzt kann
die Formatierung der Zellen auf eine Datums-Formatierung geändert werden (Taste "^"). Es
werden 6 Tastenbetätigungen benötigt.
Es wird dieselbe Ausgangssituation angenommen. Um eine Spalte zu
selektieren, ist die Einfügemarke zum Anfang oder Ende der Spalte zu bewegen (STRG +
Pfeil nach oben); anschließend kann die Spalte selektiert (STRG + UMSCHALT + Pfeil nach
unten) und die Funktion angewendet werden (Taste "f"). Es werden 6 Tastenbetätigungen
benötigt.
Der Vorgang der Selektion bedarf der Betätigung mehrerer Tasten.
Für die Selektion definierter Strukturen, wie beispielweise einer ganzen Zeile oder einer
ganzen Spalte des Tabellenblattes liegen Tastenkombinationen vor. Für die Selektion von
Tabellen-Objekten, wie beispielsweise spezifischer Spalten oder Zeilen stehen keine
Tastenkombinationen zur Verfügung.
Es werde angenommen, daß es
eine Zeichnung mit mehreren Shapes auf einem Zeichenblatt gebe.
Es werde angenommen, daß kein Shape der Zeichnung selektiert sei. Mit
der Tastatur kann ein Shape nicht kopiert werden, da die Selektion eines Shapes nur per Maus
möglich ist.
Es werde angenommen, daß ein Shape selektiert ist.
Die Selektion der miteinander verbundenen Shapes ist nur mit der Maus möglich. Per Tastatur
können ausschließlich alle graphischen Objekte selektiert werden (STRG + a). Die Selektion
einzelner graphischer Objekte sowie die Selektion zusammengehöriger graphischer Objekte
ist nicht möglich.
Die Selektion spezifischer graphischer Objekte oder miteinander
verbundener graphischer Objekte ist per Tastatur nicht möglich.
Die Verbesserung einer tastaturgesteuerten Objektselektion und Funktionsanwendung muß
den folgenden Anforderungen gerecht werden:
- - Vereinfachte Selektion von Objekten (z. B. von Text-, Feld- und Graphikobjekten) durch weniger Tastenbetätigungen
- - Erreichbarkeit der Tasten für Schnell-Tipper durch günstige Anordnung entsprechender Tasten
- - Erleichterte Anwendbarkeit der tastaturgesteuerten Objektselektion durch einfaches Erlernen der Zuordnung von Tasten zu Objekten
Die heutigen, handelsüblichen Tastaturen bieten in diesem Sinne keine
Verbesserungsmöglichkeit:
- - 101/102-Tastatur: Die Funktionstasten sind für eine tastaturgesteuerte Objektselektion prinzipiell brauchbar. Da sie aber nicht Bestandteil des zentralen Textblocks sind, bedeutet die Bedienung dieser Tasten immer eine Ineffizienz bei der Aufgabenbearbeitung. Bei einem flinken Zehnfinger-Schreiber reißt der Tipp-Fluß in der Regel durch die Bedienung von Funktionstasten ab. Außerdem sind sie bereits mit Funktionen belegt.
- - 101/102-Tastatur: Modus-Tasten (vgl. Abb. 1 und Anhang B) sind für eine tastaturgesteuerte Objektselektion nicht geeignet. Prinzipiell ist es zwar möglich, über diese Tasten Objekte zu selektieren und Funktionen anzuwenden. Jedoch sind die auf der Tastatur vorhandenen Tasten mit Funktionsanwendungen bereits sehr umfangreich belegt. Ihre Bedienung erfordert einen hohen Lernaufwand und bei kombinierter Tastenanwendung einige Fingerfertigkeit.
- - 103/104-Tastatur (Windows 95-Tastatur): Die auf der 103/104-Windows95-Tastatur zusätzlich angebrachten Anwendungs- und Windows-Tasten (vgl. Abb. 1, Anhang B) erlauben den direkten Zugriff auf das Start-Menü und das Kontext-Menü. Eine Verbesserung der Selektion von Objekten ist damit jedoch nicht möglich.
- - Matrix-Tastaturen: Bei Matrix-Tastaturen (z. B. Cherry "G 80-1950") sind die Tasten in einem Rechteck angeordnet. Sie sind in der Regel frei belegbar. Damit besteht das Hauptproblem dieser Tastatur darin, daß sich die Benutzer aufgrund der anderen Tasten- Anordnung in der Handhabung und aufgrund der anderen Tasten-Belegung in der Benutzung komplett umstellen müssen. Deshalb ist diese Tastatur nicht geeignet.
- - Multimedia- und Internet-Tastaturen: Sogenannte Multimedia- oder Internet-Tastaturen bieten ebenfalls keine Problemlösung an. Das Prinzip dieser Tastaturen besteht darin, daß in der oberen rechten Ecke der Tastatur Zusatztasten angebracht werden, die mit bestimmten Funktionen belegt werden. So bietet die Internet-Tastatur von Logi-Tech "Logitech Internet Keyboard" 17 zusätzliche Tasten, mit denen das Browsen im World Wide Web unterstützt wird. Diese Tasten sind damit auf bestimmte Anwendungen hin zugeschnitten. Hiermit ist lediglich eine Selektion und Funktionsanwendung von HTML- Objekten möglich, aber nicht allgemein von Text-, Graphik-, und/oder Feldobjekten. Außerdem sind die zusätzlich angebrachten Tasten nicht ohne Unterbrechung des Tipp- Flusses erreichbar. Das "NewTouch Compact Keyboard" von Logitech bietet oberhalb des Ziffernblockes (vgl. Abb. 1, Ziffer 6) drei zusätzliche Tasten an, die für den Aufruf bevorzugte Webseiten programmiert werden können. Auch mit diesen Tasten kann die Selektion realisierter Objekte nicht verbessert werden. Sie beziehen sich, wie bei der "Internet-Tastatur" auf HMTL-Objekte. Außerdem sind sie umständlich zu erreichen, so daß der Tipp-Fluß unterbrochen wird. Das von der Fa. Boeder angebotene "Professional Keyboard" bietet rechts vom Ziffernblock zusätzliche sogenannte Multimedia-Tasten an. Diese sind mit Funktionen für das Abspielen von Multimedien belegt, also beispielsweise "Play", "Stop", "Pause", "Volume up", "Volume down", "Mute", "Eject", "Close". Auch mit diesen Tasten wird die Selektion realisierter Objekte nicht verbessert, da mit ihnen erstens nur bestimmte, multimediale Objekte selektiert werden können, und zweitens die Bedienung der Tasten aufgrund ihrer Anordnung eine Unterbrechung des Tipp-Flusses bedeutet.
Das Problem betrifft die Art, wie derzeit Objekte tastaturgesteuert selektiert und anschließend
Funktionen auf die selektierten Objekte tastaturgesteuert angewendet werden können. Die
Objektselektion ist bei Textobjekten (wie z. B. bei Microsoft Word) nur über mehrere
Tastenkombinationen möglich, bei anderen Objekten (Graphikobjekten, wie z. B. Visio
Professional) ist die tastaturgesteuerte Selektion von Objekten über die Tastatur gar nicht
möglich.
Ein Grundproblem der tastaturgesteuerten Objektselektion besteht darin, daß die
Einfügemarke bei einer tastaturgesteuerten Selektion immer den Anfang oder das Ende einer
Selektion darstellt. Eine tastaturgesteuerte Objektselektion, wie dies mit der Maus möglich ist
(Doppelklick auf einen Teil des Objekts bewirkt die Objektselektion, unabhängig von der
Position der Einfügemarke), ist über die Tastatur nicht möglich.
Hiermit ist ein weiteres Problem verbunden. Da der Benutzer die Einfügemarke vor oder
hinter das Objekt zu bewegen hat, muß er auch für die Bewegung der Einfügemarke die
Tastenkombinationen erlernen. Es sei darauf hingewiesen, daß in den drei dargestellten
Beispielen die günstigen Tastenkombinationen angewendet worden sind. Verfügt der
Benutzer nicht über dieses Wissen, oder hat er es bereits wieder vergessen, so sind noch mehr
Tastenbetätigungen zur Selektion und/oder Funktionsanwendung notwendig.
Viele Benutzer nutzen diese Form der Interaktion gar nicht, da sie mnemotechnisch schwierig
zu erlernen und fein-motorisch schwierig zu bedienen ist. Bei einigen Typen von Objekten
(Graphikobjekten, Objekt "Satz" in Microsoft Word) ist eine tastaturgesteuerte
Objektselektion gar nicht möglich.
Hier ensteht ein weiteres Problem: Die Benutzer müssen in diesen Interaktionssituationen von
der Tastatur zur Maus wechseln, was zwangsläufig zu einer zeitlichen Verzögerung der
Interaktion führt; würde er die Tastenkombination kennen oder gäbe es einen einfacheren
Mechanismus zur tastaturgesteuerten Objektselektion, so würde er diese auch bevorzugen.
Weiterhin orientieren sich die Tastenkombinationen überwiegend an der definierten und nicht
an der realisierten Objektstruktur (im obigen Sinne). So gibt es beispielsweise in Excel keine
Tastenkombination, mit der die erste Zeile einer vom Benutzer erstellten und/oder geladenen
Tabelle selektiert werden kann. Dasselbe gilt für die erste Spalte einer Tabelle. Der Benutzer
arbeitet jedoch überwiegend mit von ihm erstellten, realisierten Objektenstrukturen. Insofern
ist es problematisch, daß gerade für diese Objektstrukturen teilweise gar keine
tastaturgesteuerten Objektselektionen und/oder Funktionsanwendungen vorhanden sind.
Zusammenfassend läßt sich sagen, daß die übliche tastaturgesteuerte Objektselektion derzeit
- - umständlich,
- - schwierig zu merken und
- - teilweise gar nicht möglich ist.
Angestrebt wird eine Anordnung von Tasten und ein Verfahren zur tastaturgesteuerten
Objektselektion und anschließender Funktionsanwendung, mit dem ohne Unterbrechung des
Tippflusses Objekte direkt, d. h. mit einer einzigen Tastenbetätigung, selektiert und
anschließend Funktionen auf diese Objekte angewendet werden können, und das leicht
anwendbar und leicht erlernbar ist.
An diesen Punkt knüpft die Erfindung an. Technisch wird die Tastatur hierzu um sogenannte
ObjektTasten (ObjectKeys) ergänzt. Die ObjektTasten haben den Zweck, definierte und
realisierte Objekte nicht unter Verwendung von Tastenkombinationen zu selektieren (wie
oben beschrieben), sondern unter Verwendung jeweils neu hinzugefügter, spezifischer Tasten.
Die Erfindung beinhaltet ein Anordnungsprinzip (Anordnung der ObjektTasten auf der
Tastatur) und ein Verfahrensprinzip (Benutzung der ObjektTasten zur Navigation, Selektion
und Funktionsanwendung). Beide Prinzipien werden im folgenden beschrieben.
Die ObjektTasten werden bevorzugt so in die Tastatur integriert, daß sie auch für Schnell-
Tipper gut erreichbar bleiben, also ohne daß der Tipp-Fluß abreißt. Beispielsweise werden die
ObjektTasten unterhalb der Modus- und/oder Leertasten angeordnet (vgl. Abb. 2, Ziffer 7).
Die Zuordnung der Objekte zu ObjektTasten erfolgt danach, mit welcher Wahrscheinlichkeit
ein Objekt selektiert wird. Diejenigen Objekte, die häufiger selektiert werden, sollten
denjenigen ObjektTasten zugeordnet werden, die für die Benutzer individuell leichter
erreichbar sind. Unter der Annahme, daß die ObjektTasten wie in Abb. 2, Ziffer 7 angeordnet
werden, ist es empfehlenswert, die häufiger zu selektierenden Objekte den mittleren
ObjektTasten zuzuordnen.
Die ObjektTasten werden insbesondere so gekennzeichnet, daß ihre Zuordnung zu einem
Objekt mnemotechnisch unterstützt wird. Dies kann beispielsweise durch eine Farbkodierung
erfolgen. Die mnemotechnische Kodierung kann das einer ObjektTaste zugeordnete Objekt
wieder aufnehmen. Beispielsweise ist es möglich, die Objekte selbst mit der Farbe der
zugeordneten ObjektTaste zu markieren. Wird das Anwendungsobjekt "Text" in Objekte, wie
"Überschrift", "Abschnitt", "Absatz", "Satz" und "Wort" unterteilt, so können die einzelnen
Objekte mit einem entsprechend farbigen Rahmen dargestellt werden. Es ist vorteilhaft, wenn
der Benutzer entscheiden kann, ob die farbige Markierung der Objekte an- oder ausgeschaltet
ist. Hierdurch wird zusätzlich der Lernprozeß der Zuordnung der ObjektTasten zu den
einzelnen Objekten erleichtert. Insbesondere entfällt das Erlernen mnemotechnisch
schwieriger Tastenkombinationen für die Objektselektion.
Bei Tastaturen mit veränderbaren Displays wird vorgeschlagen, die Zuordnung der
ObjektTasten zu Objekten dynamisch durchzuführen. Während der Benutzung kann sich die
Belegung einer ObjektTaste ändern, was durch die veränderte Display-Darstellung auf der
Tastatur kenntlich gemacht wird.
Bestehende Tasten können auch zu ObjektTasten "umfunktioniert" werden. Ebenfalls ist es
vorgesehen, bei Tastaturen mit dynamischen Belegungen die ObjektTasten ebenfalls
dynamisch festzulegen. Welche ObjektTasten prinzipiell welchen Objekten zugeordnet
werden, kann vom Entwickler, aber auch vom Benutzer festgelegt werden. Die Zuordnung der
ObjektTasten erfährt der Benutzer durch die mnemotechnische Kennzeichnung.
Die Zuordnung von ObjektTasten zu Objekten kann auf mehrere Arten erfolgen:
- - ObjektTasten werden definierte und/oder realisierte Objekte zugeordnet. Sie werden vom Entwickler vorkonfiguriert. Der Benutzer kann die Einstellung verändern, d. h. die Zuordnung von ObjektTasten zu Objekten kann wechseln.
- - ObjektTasten werden Objektausprägungen fest zugeordnet. Die Einstellung erfolgt vom
Entwickler und/oder wird vom Benutzer selbst festgelegt.
Beispiel: Ein Benutzer arbeitet mit einem Zeichenprogramm und erstellt auf vier Ebenen verschiedene Bestandteile einer Zeichnung. Der Benutzer verwendet zur Erstellung der Zeichnung eine eingescannte Vorlage, die eine Objektausprägung darstellt. Diese wird mit einer ObjektTaste verbunden. Bei Betätigung der ObjektTaste wird die "Vorlage" beispielsweise automatisch in den Vordergrund geholt. - - ObjektTasten werden Systemen zugeordnet.
Beispiel: Ein Mail-Programm kann durch die Betätigung einer ObjektTaste aufgerufen werden; das Programm durchsucht dann automatisch die Mailbox und teilt dem Benutzer mit, wieviele neue Mails eingegangen sind. - - ObjektTasten werden Objekten dynamisch zugeordnet. Während der Benutzung verändert sich die
Zuordnung.
Beispiel: In einem System gibt es verschiedene Arbeitsumgebungen mit unterschiedlichen Objekten. "Betritt" der Benutzer eine Arbeitsumgebung, werden die ObjektTasten automatisch den in der Arbeitsumgebung auftretenden Objekten zugeordnet. Die veränderte Zuordnung kann bei Tastaturen mit Displays (pro Taste) kenntlich gemacht werden.
Damit der Benutzer sich über die Belegung der ObjektTasten informieren und sie
gegebenenfalls verändern kann, wird die Belegung vorzugsweise auf der Benutzeroberfläche,
insbesondere der graphischen, dargestellt. Die Tasten-Belegung kann hierüber abgerufen und
auch verändert werden.
Weiterhin ist es vorgesehen, ObjektTasten nicht nur auf der Tastatur, sondern auch auf der
Maus oder einem anderen, hierfür gesondert hergestellten Eingabegerät anzuordnen. Die
Wahl spezieller Eingabegeräte hängt von der Aufgabe der Benutzer und der Konfiguration
des eingesetzten Computers bzw. des technischen Gerätes ab. Für die Erstellung von
Zeichnungen mit Hilfe von Stift und Graphik-Tablett bedeutet dies, auf dem Stift
ObjektTasten anzuordnen. Mit diesen können dann die für den Benutzer wichtigsten Objekte
selektiert werden. Außerdem wird vorgeschlagen, ObjektTasten in anderen Umgebungen
einzusetzen. Eine Verwendung von ObjektTasten in "Embbed Systems" wird ebenfalls
vorgesehen. Auch hier dienen sie zur Objektselektion.
Wie bereits dargestellt, werden für eine tastaturgesteuerte Objektselektion und anschließende
Funktionsanwendung drei Verfahrensschritte benötigt: Navigation, Selektion und
Funktionsanwendung. Das Verfahrensprinzip wird an den drei bekanntesten Objektbeispielen
"Textobjekt", "Feldobjekt" und "Graphikobjekt" (Microsoft 1995: 52-54; Apple Computer
1992: 287) aufgezeigt:
Der Benutzer navigiert mit Hilfe der Tastatur und/oder der Maus das
Interaktionsobjekt (Mauszeiger, Textkursor usw.) durch das Anwendungsobjekt. Ziel der
Navigation ist es, das Interaktionsobjekt so zu positionieren, daß im Sinne des Benutzers
eine sinnvolle Objektselektion möglich wird. Bereits für die Navigation können die
ObjektTasten eingesetzt werden. Durch Betätigung der ObjektTasten in Verbindung mit
der STRG-Taste kann die Einfügemarke um die gewählte Objektlänge verschoben
werden (vgl. Tabelle 10, Ziffern 1.6 und 2.6). Durch Betätigung einer ObjektTaste in
Verbindung mit einer Pfeiltaste wird die Objektselektion objektweise verschoben.
Hierdurch ist es dem Benutzer möglich, nicht die Einfügemarke, sondern die gesamte
Objektselektion zu navigieren (vgl. Tabelle 10, Ziffern 1.5 und 2.5). Navigation und
Selektion fallen in diesem Fall zusammen. Dieselben Navigationsfunktionen können auch
auf einen Navigationsbereich beschränkt angewendet werden. Dies ist durch die
Verwendung von zwei ObjektTasten möglich. Mit einer ObjektTaste wird der
Navigationsbereich festgelegt (die umfassendere) und mit der anderen ObjektTaste der
Selektionsumfang (vgl. Tabelle 11, Ziffern 1.5, 2.5, 1.6 und 2.6). Dies wird im unten
weiter an den drei Beispielen "Textobjekt", "Feldobjekt" und "Graphikobjekt" aufgezeigt.
Da Benutzer in einigen Fällen nur in bestimmten Bereichen navigieren wollen
(beispielsweise auf einer bestimmten Textseite oder in einem bestimmten Bereich einer
Graphik), ist es mit Hilfe der ObjektTasten zusätzlich möglich, den aktuellene
Navigationsbereich einzuschränken. Dies erfolgt durch Betätigung von zwei
ObjektTasten. Mit derjenigen ObjektTaste, der das umfassendere Objekt zugeordnet ist,
legt den Navigationsbereich fest. Die zweite ObjektTaste, der das kleinere Objekt
zugeordnet ist, hat dann die bekannten Funktionalitäten für die Navigation. Wird in
einem durch eine ObjektTaste beschränkten Bereich navigiert, liegt das Rotationsprinzip
zugrunde: Ist eine Navigation am Ende des eingeschränkten Navigationsbereichs
angekommen, beginnt die Navigation wieder am Beginn des eingeschränkten
Navigationsbereichs (vgl. Tabelle 11).
Es werde angenommen, daß sich die Einfügemarke irgendwo im Text
befindet, und die ObjektTasten wie in Abb. 3, Ziffern 1 bis 6, vorhanden und belegt sind.
Durch Betätigung einer ObjektTaste (z. B. die ObjektTaste mit der Belegung "Seite") in
Verbindung mit einer Pfeiltaste wird die Selektion objektweise (z. B. die Seitenselektion)
verschoben. Hierdurch ist es dem Benutzer möglich, von Objekt zu Objekt zu navigieren
(vgl. Tabelle 4 für die Festlegung des Selektionsbereichs und Tabelle 12, Ziffern 5).
Navigation und Selektion fallen in diesem Fall zusammen. Auch kann mit Hilfe der
ObjektTasten die Einfügemarke objektweise navigiert werden. Hierzu wird die
ObjektTaste in Verbindung mit der STRG und einer Pfeiltaste verwendet (vgl. Tabelle
12, Ziffern 6).
Es werde angenommen, daß sich die Feldmarke auf dem Tabellenblatt
befindet und auf dem Tabellenblatt mehrere realisierte Tabellen dargestellt sind, die
durch eine Leerzeile und/oder eine Leerspalte voneinander getrennt sind. Weiterhin
werde angenommen, daß die ObjektTasten wie in Abb. 4, Ziffern 1 bis 6 vorhanden und
belegt sind. Mit Hilfe der ObjektTasten kann eine gezielte Navigation zwischen den
realisierten Tabellen erzielt werden. Um die Feldmarke zur linken oberen Ecke der, von
der Einfügemarke aus betrachtet, nächsten Tabelle auf der rechten Seite eines
Tabellenblattes zu bewegen, wird die ObjektTaste "Tabelle" zusammen mit der STRG-
Taste gedrückt und die Pfeiltaste nach rechts betätigt. Analog kann die Feldmarke zur
nächsten Tabelle oberhalb, unterhalb und links von der Position der aktuellen Feldmarke
durch Verwendung der Pfeiltasten nach oben, links und unten bewegt werden (vgl.
Tabelle 13, Ziffern 5 und Tabelle 5). Hierdurch wird automatisch die linke obere Zelle
der realisierten Tabelle selektiert. Auch kann die Selektion eines Feldobjekts verschoben,
d. h. navigiert werden. Hierzu wird die ObjektTaste in Verbindung mit einer Pfeiltaste
betätigt (vgl. Tabelle 13, Ziffern 6). Navigation und Selektion fallen in diesem Fall
zusammen.
Es werde angenommen, daß keines der Graphikobjekte markiert ist.
Weiterhin werde angenommen, daß die ObjektTasten wie in Abb. 5, Ziffern 1 bis 6
vorhanden und belegt sind. Bisher war es nicht möglich, innerhalb eines oder mehrerer
Graphikobjekte tastaturgesteuert zu navigieren. Mit Hilfe der ObjektTasten ist dies
möglich. Wird eine ObjektTaste betätigt, so wird der Teil des gesamten Graphikobjekts
selektiert, der mit der betätigten ObjektTaste übereinstimmt. Gibt es mehrere solcher
Objekte so wird dasjenige selektiert, das zuerst auf das Zeichenblatt eingefügt wurde (zur
Objektselektion vgl. Tabelle 6). Wird eine ObjektTaste in Verbindung mit einer Pfeiltaste
betätigt, so wird die Selektion des Graphikobjekts zum nächstgelegenen Graphikobjekt
nach rechts verschoben, d. h. die Selektion wird durch das Graphikobjekt hindurch
navigiert. Die anderen Richtungen (oben, unten, links) sind ebenfalls vorgesehen (vgl.
Tabelle 14, Ziffern 5). Navigation und Selektion fallen in diesem Fall zusammen.
Nach der Navigation wird in der Regel ein intendiertes Objekt
selektiert. Zweck der Selektion besteht darin, Objektstrukturen auszuwählen, auf die dann
im dritten Schritt eine Funktion angewendet wird. Teilweise ist eine Trennung von
Navigation und Selektion gar nicht möglich, wie beispielsweise beim Graphik- und
Feldobjekt. Die Selektion wird unter Verwendung von ObjektTasten grundsätzlich
dadurch erzielt, daß eine ObjektTaste betätigt wird. Je nach Belegung der einzelnen
ObjektTasten werden verschiedene realisierte Strukturen desjenigen Objekts selektiert, in
oder unmittelbar vor dem sich Einfügemarke befindet (vgl. Tabelle 10, Ziffern 1.1, 1.2,
1.3, 2.1, 2.2 und 2.3). Im folgenden wird die Objektselektion unter Verwendung der
ObjektTasten an den Beispielen "Textobjekt", "Feldobjekt" und "Graphikobjekt"
aufgezeigt.
Es werde angenommen, daß sich die Einfügemarke irgendwo im Text
befindet, und die ObjektTasten wie in Abb. 3, Ziffern 1 bis 6, vorhanden und belegt sind.
Durch Betätigung einer ObjektTaste wird diejenige Struktur desjenigen Objekts
selektiert, die der ObjektTaste zugeordnet ist. Wird beispielsweise die ObjektTaste
"Seite" betätigt, so wird die Seite selektiert, in der sich die Einfügemarke befindet.
Weitere Beispiele zur Selektion von Textobjekten sind in Tabelle 4 beispielhaft
aufgeführt. Zudem ist es möglich, die Selektion eines Textobjekts zu vergrößern und
verkleinern. Zum Vergrößern der Selektion wird nach dem Halten der ObjektTaste
zusätzlich die STRG-, UMSCHALT- und eine Pfeiltaste betätigt. Handelt es sich um die
Pfeiltaste "rechts", so wird die Textselektion nach rechts hin um diejenige Objektlänge
vergrößert, die dem Objekt der gehaltenen ObjektTaste entspricht. Wird die Pfeiltaste
"links" betätigt, so wird das selektierte Textobjekt nach links entsprechend vergrößert.
Wird die ObjektTaste zusammen mit der ALT-, der UMSCHALT- und einer Pfeiltaste
betätigt, so wird die Selektion des Textobjekts um diejenige Objektlänge verringert, die
dem Objekt der gehaltenen ObjektTaste entspricht (vgl. Tabelle 12, Ziffern 7 und 8).
Es werde angenommen, daß sich die Einfügemarke bereits in einer
realisierten Tabelle befindet und auf dem Tabellenblatt mehrere realisierte Tabellen
dargestellt sind, die durch eine Leerzeile und/oder eine Leerspalte voneinander getrennt
sind. Weiterhin werde angenommen, daß die ObjektTasten wie in Abb. 4, Ziffern 1 bis 6
vorhanden und belegt sind. Durch Betätigung der ObjektTasten wird diejenige Struktur
desjenigen Objekts selektiert, die der ObjektTaste zugeordnet ist. Wird beispielsweise die
ObjektTaste "Tabelle" betätigt, so werden alle Felder der realisierten Tabelle markiert.
Weitere Beispiele zur Selektion von Feldobjekten sind in Tabelle S beispielhaft
aufgeführt. Auch bei den Feldobjekten ist es möglich, die Selektion eines Feldobjekts zu
vergrößern und zu verkleinern. Zum Vergrößern werden nach Betätigung einer
ObjektTaste zusätzlich die STRG-, die UMSCHALT- und eine Pfeiltaste betätigt. Wird
die ObjektTaste "Tabelle" und die Pfeiltaste "unten betätigt, so wird die aktuelle
Tabellenselektion um die Selektion einer realisierten Tabellen, die sich unterhalb der
selektierten befindet, erweitert. Wird die ObjektTaste zusammen mit der ALT-, der
UMSCHALT- und einer Pfeiltaste betätigt, so wird die Selektion des Feldobjekts um
denjenigen Objektanteil verringert, der dem Objekt der gehaltenen ObjektTaste entspricht
(vgl. Tabelle 13, Ziffern 7 und 8).
Es werde angenommen, daß keines der Graphikobjekte markiert ist.
Weiterhin werde angenommen, daß die ObjektTasten wie in Abb. 5, Ziffern 1 bis 6
vorhanden und belegt sind. Bisher war es nicht möglich, eines oder mehrerer
Graphikobjekte tastaturgesteuert zu selektieren. Mit Hilfe der ObjektTasten ist dies
möglich. Wird eine ObjektTaste betätigt, so wird der Teil des gesamten Graphikobjekts
selektiert, der mit der betätigten ObjektTaste übereinstimmt. Gibt es mehrere solcher
Objekte so wird dasjenige selektiert, das zuerst auf das Zeichenblatt eingefügt wurde (zur
Objektselektion vgl. Tabelle 6). Auch bei den Graphikobjekten ist es möglich, eine
Selektion zu vergrößern und zu verkleinern. Hierzu wird, genau wie bei den Text- und
Feldobjekten, eine ObjektTaste gehalten. Zusätzlich wird die STRG-, die UMSCHALT-
und eine Pfeiltaste betätigt. Handelt es sich bei der ObjektTaste um die "Shape"-Taste, so
wird bei entsprechender Anwendung die bestehende Selektion um ein "Shape" in
Pfeilrichtung ergänzt. Entsprechend ist es möglich, die bestehende Selektion zu
verringern. Hierzu wird die ObjektTaste und zusätzlich die STRG-, die ALT- und eine
Pfeiltaste verwendet. Sind beispielsweise fünf Shapes selektiert und wird die
Tastenkombination mit einer Pfeiltaste "links" betätigt, so wird das sich am weitesten
rechts befindliche Shape wieder aus der Selektion herausgenommen Andere Richtungen
(oben, unten, rechts) sind ebenfalls vorgesehen (vgl. Tabelle 14, Ziffern 6).
Es werde angenommen, daß ein Objekt selektiert wurde.
Nach der Navigation und der Selektion werden in der Regel Funktionen auf das
selektierten Objekt angewendet. Ziel der Funktionsanwendung ist es, ein bestehenden
Objekt in ein den Vorstellungen der Benutzer entsprechendes Objekt zu verändern. Für
tastaturgesteuerte Funktionsanwendungen stehen Funktionstasten, Kurztastenschlüssel
und/oder (benutzerdefinierte) Zugriffs-Tasten (vgl. Anhang B) zur Verfügung. Für alle
drei Objekttypen (Text-, Feld- und Graphikobjekt) kann die Anwendung der
Kurztastenschlüssel für die Zwischenablage beispielhaft aufgeführt werden. Nach der
Objektselektion führt der Kurztastenschlüssel STRG + c dazu, daß das selektierte Objekt
in die Zwischenablage kopiert wird (vgl. Tabelle 10, Ziffern 1.4, 2.4, Tabelle 12 (für
Textobjekte), Ziffern 4; Tabelle 13 (für Feldobjekte), Ziffern 4; Tabelle 14 (für
Graphikobjekte), Ziffern 4).
Die Benutzung und der Gewinn, der mit der Erfindung erzielt wird, wird im folgenden an drei
Beispielen verdeutlich. Für die folgenden Beispiele wird angenommen, daß die Tastatur über
sechs ObjektTasten verfügt und gemäß Abb. 2, Ziffer 7, angeordnet sind.
Es werde angenommen, daß die ObjektTasten
wie in Abb. 3, Ziffern 1 bis 6, belegt sind. Um ohne ObjektTasten ein Wort in Microsoft
Word per Tastatur kursiv zu setzen, sind 7 Tastenbetätigungen notwendig (vgl. Tabelle 1,
Ziffern 1). Mit der Verwendung von ObjektTasten werden lediglich 2 Tastenbetätigungen
(ObjektTaste 2, Taste "k") (vgl. Tabelle 4, Ziffern 2) benötigt (Einsparung 71%)). Um einen
Satz in Microsoft Word ohne ObjektTasten kursiv zu setzen, werden ohne ObjektTasten 18
und mit ObjektTasten 3 (ObjektTaste 4, Taste "k") (vgl. Tabelle 4, Zeile 3) benötigt
(Einsparung: 89%). Um einen Absatz auszuschneiden, werden ohne ObjektTasten 7 und mit
ObjektTasten 3 Interaktionsschritte (ObjektTaste 4, STRG + x) (vgl. Tabelle 4, Zeile 4)
benötigt (Einsparung: 57%) (vgl. die Zusammenfassung in Tabelle 7, Ziffern 1.5, 2.5 und
3.5).
Es werde angenommen, daß die ObjektTasten wie in
Abb. 4, Ziffern 1 bis 6, belegt sind. Auch für Feldobjekte kann die Art der Benutzung und der
Gewinn von ObjektTasten aufgezeigt werden. Um der Zeile in einer vom Benutzer erstellten
Tabelle eine Datumsformatierung zuzuweisen, werden ohne ObjektTasten 11
Interaktionsschritte und mit ObjektTasten nur 5 (ObjektTaste 5,
STRG + UMSCHALT + ALT + A) benötigt (vgl. Tabelle 5, Ziffern 10). Die Einsparung beträgt
55%. Um eine Spalte in einer Tabelle fett zu setzen, werden ohne ObjektTasten 6 und mit
ObjektTasten 4 Interaktionsschritte (ObjektTaste 4, STRG + UMSCHALT + ALT + f) benötigt
(vgl. Tabelle 5, Ziffern 8). Die Einsparung beträgt hier 33% (vgl. die Zusammenfassung in
Tabelle 8, Ziffern 1.5 und 2.5).
Es werde angenommen, daß eine Zeichnung
vorliege, die aus verschiedenen Formen (Shapes) besteht. Weiterhin soll eine Belegung der
ObjektTasten wie in Abb. 5, Ziffern 1 bis 6, angenommen werden. Es soll ein Shape per
Tastatur in die Zwischenablage kopiert werden. Dies ist per Tastatur nicht möglich, da die
Selektion des Shapes nur mausgesteuert erfolgen kann. Mit ObjektTasten ist diese
Funktionsanwendung möglich. In unserem Beispiel steht eine ObjektTaste (ObjektTaste 2) für
die Shape-Selektion zur Verfügung. Wird diese Taste betätigt, so wird automatisch das erste
Shape selektiert, das vom Benutzer auf das Zeichenblatt eingefügt wurde (vgl. Tabelle 6,
Ziffern 2). Über die Tab-Taste können die anderen Shapes ebenfalls selektiert werden (in der
Reihenfolge ihres Einfügens auf das Zeichenblatt). Somit ist es mit ObjektTasten möglich,
einzelne Objekte von Graphikobjekten auch über die Tastatur zu selektieren (vgl. Tabelle 6,
Ziffern 1, 3, 5 und 7). Unter der Annahme, daß bereits ein Shape selektiert wurde, sollen im
folgenden Beispiel alle Shapes selektiert werden, die in der Zeichnung miteinander verbunden
sind. Ohne ObjektTasten ist dies nur per Maus möglich. Mit ObjektTasten kann diese
Funktionsanwendung über eine entsprechende ObjektTaste (ObjektTaste 4, verbundene
Shapes) erfolgen (vgl. Tabelle 7, Ziffern 6). Der mit den ObjektTasten erzielte Gewinn
besteht also darin, mit 3 Tastenbetätigungen diese Funktion überhaupt auszuführen (vgl. die
Zusammenfassung in Tabelle 9, Ziffern 1.5 und 2.5).
Die Erfindung ermöglicht eine direkte Selektion von definierten und/oder realisierten
Objekten durch die Benutzung speziell dafür vorgesehener Tasten. Die Zuordnung
verschiedener auf der Tastatur angeordneter ObjektTasten erfolgt durch den Entwickler
und/oder durch den Benutzer. Die Zuordnung der Objektstrukturen zu den ObjektTasten muß
sich nicht an die durch die Entwickler vorgegebenen definierten Objektstrukturen halten,
sondern kann vom Benutzer in seinem Sinne konfiguriert werden. Hierdurch wird eine
benutzerfreundliche Bedienung und Steuerung von technischen Einrichtungen, insbesondere
von Computern erreicht.
Da bei der Veränderung eines Selektionsbereich die Einfügemarke nicht mehr den Anfang
oder das Ende einer Selektion darstellt, ist die Veränderung (Vergrößerung bzw.
Verkleinerung) der Selektion leichter und benutzerfreundlicher.
Durch die Einführung und Verwendung von ObjektTasten wird der Aufwand für durch Tasten
selektierte Objekte und angewendete Funktionen in der Regel um mehr als 50% verringert
(vgl. die dargestellten Gewinne in der fünften Spalte in den Tabellen 7 bis 9). Die
ObjektTasten erlauben es, Interaktionsschritte, für die vorher eine relativ umständliche
Handhabung mit der Tastatur und/oder der Wechsel von der Tastatur zur Maus nötig war, mit
der Tastatur allein zu bewältigen. Hierdurch wird Zeit bei der Bedienung und Steuerung von
Computern eingespart. Durch Kombination mit anderen Tasten (beispielsweise den Pfeil-
Tasten) wird die Erweiterung der Selektion derart unterstützt, daß die bestehende Selektion
nicht gelöscht wird (vgl. Tabelle 7 bis 9).
Der Lernaufwand für die Zuordnung der ObjektTasten zu den Objekten wird dadurch
verringert, daß erstens einem definierten und/oder einem realisierten Objekt genau eine Taste
(die ObjektTaste) zugeordnet ist. Damit ist diese Art der Tastenbenutzung konform mit den
Ergebnissen der wissenschaftlichen Untersuchung, die für Tasten kurze Wege vorsieht.
Andererseits entfällt das z. B. aufwendige Setzen der Einfügemarke (vgl. die Beispiele zu den
Text- und Feldobjekten). Außerdem ermöglicht die mnemotechnische Kennzeichung der
ObjektTasten bei der Darstellung der Objekte auf der Benutzeroberfläche ein leichtes Erlernen
und Einprägen der Funktionen.
Durch die Anordnung der Tasten an einer Stelle auf der Tastatur, die für Schnell-Tipper gut
erreichbar ist (beispielsweise unterhalt der Modustasten und/oder Leertaste), ist gewährleistet,
daß durch die Benutzung der ObjektTasten der Tipp-Fluß nicht verzögert wird. Es wird
vorgeschlagen, die Reihenfolge der ObjektTasten so zu wählen, daß die am häufigsten zu
selektierenden Objekte denjenigen ObjektTasten zugeordnet werden, die am leichtesten
zugänglich sind.
Vorteilhaft ist es, die Tastenbelegung gesondert auf der Benutzeroberfläche darzustellen.
Hierüber wird die Belegung der ObjektTasten abgerufen und/oder verändert.
Außerdem ist vorgesehen, die ObjektTasten nicht nur auf der Tastatur, sondern auch auf der
Maus und/oder einem anderen Eingabegerät und "Embedded Systems" anzuordnen.
Eine Anwendungsfunktion dient zur Erzeugung, zur
Veränderung/Bearbeitung, zum Löschen und/oder zum Benutzen von Anwendungsobjekten.
Eine Anwendungsfunktion kann insbesondere die Bit-Struktur eines Anwendungsobjekts
verändern. Anwendungsfunktionen dienen nicht zur Wahrnehmbarmachung und/oder
Speicherung von Anwendungsobjekten (→ Dialogfunktionen). Beispiele für
Anwendungsfunktionen sind das Erzeugen eines Textdokuments und die Formatierung eines
Textes.
Dienen zur Wahrnehmbarmachung der Benutzeroberfläche eines
Softwareprodukts für Menschen. Beispiele für Ausgabegeräte sind ein Monitor und
Lautsprecher.
In der Regel Gegenstand und Ziel einer Interaktion. Beispiele für
Anwendungsobjekte sind das Textdokument in einem Textverarbeitungsprogramm, das
Tabellenblatt in einem Tabellenkalkulationsprogramm usw.
s. Objekt.
Dienen zur Wahrnehmbarmachung von Anwendungsobjekten.
Dialogfunktionen können ein Anwendungsobjekt virtuell darstellen (graphische, akustische
Benutzeroberfläche) und auch materialisieren (z. B. auf einem Drucker ausgeben).
Dialogfunktionen beeinflussen insbesondere nicht die Bit-Struktur eines →
Anwendungsobjekts (→ Anwendungsfunktion).
Bilden eine Umgebung dar, in der Anwendungsobjekte wahrnehmbar gemacht
werden. Beispiele für Dialogobjekte sind Fenster bei Microsoft Windows und bei Apple
MacOS.
Dient zur benutzerseitigen Eingabe zur Bedienung und/oder Steuerung von
Softwareprodukten. Eingabegeräte sind materiell. Beispiele für Eingabegeräte sind die
Tastatur und die Maus.
Dient zur Auslösung von Benutzereingaben unter Verwendung von
Eingabegeräten, Interaktionselementen und Dialog- und/oder Anwendungsobjekten.
Ereignisprozeduren sind Implementierungen von → Interaktionsfunktionen. Beispiele für
Ereignisprozeduren sind der Maus-Klick oder Maus-Doppelklick.
Wechselseitige Beeinflussung von Mensch und Computer, insbesondere
Softwareprodukten, die meist vom Menschen ausgeht. Bestandteile einer Interaktion sind
- - Ziel: Gedankliche Formulierung des Ziels einer Interaktion
- - Intention: Handlungsintention
- - Handlungsequenzen: Planung der Handlung in einzelnen Schritten
- - Handlungsausführung: Ausführung der Handlung in der realen Welt
- - Wahrnehmung: Wahrnehmung der Handlungsauswirkungen
- - Interpretation: Interpretation der wahrgenommenen Handlungsauswirkungen
- - Vergleich: Vergleich zwischen der erwarteten und intentierten Handlungsauswirkung
Elemente, über die eine benutzerseitige Interaktion ausgelöst wird.
Interaktionselemente können materiell und virtuell sein. Interaktionselemente sind meist auf
→ Eingabegeräten angeordnet. Die materiellen Interaktionselemente stehen in direktem
Körperkontakt zum menschlichen Benutzer. Die virtuellen Interaktionselemente werden in
Verbindung mit einem → Interaktionsobjekt benutzt. Beispiele für materielle
Interaktionselemente sind die Tasten einer Tastatur und/oder einer Maus, der Fireknopf eines
Joysticks oder ein Trackball. Beispiele für virtuelle Interaktionselemente sind die
Befehlsschaltflächen, Optionsschaltflächen und/oder Kombinationsfelder einer graphischen
Benutzeroberfläche.
In ein Softwareprodukt implementierte Ereignis-Prozeduren, die eine
Funktion auslösen, wenn ein Benutzer eine definierte Handlung unter Verwendung eines
Eingabegerätes ausgeführt. Beispiele für Interaktionsfunktionen sind der Maus-Klick, die
Betätigung einer Tastatur und/oder das Verschieben der Maus.
Materielle Geräte, mit denen eine benutzerseitige Interaktion ausgelöst
wird (→ Eingabegeräte) und/oder mit denen die wahrnehmbaren Elemente von
Softwareprodukten dargestellt werden (→ Ausgabegeräte).
Virtuelles Werkzeug, mit dem unter Verwendung eines Eingabegerätes
virtuelle Interaktionselemente angesteuert werden, um Interaktionen auszulösen.
Interaktionsobjekte stehen in direkter Verbindung zum Eingabegerät. Die Art der
Interaktionsobjekte hängt vom Eingabegerät ab. In Verbindung mit der Tastatur wird als
Interaktionsobjekt ein Textkursor bzw. eine Einfügemarke dargestellt. In Verbindung mit der
Maus werden verschiedene Formen von Mauszeigern und/oder Textkursor verwendet.
Einzelhandlung des Benutzers bei der Durchführung einer Interaktion.
Ein Interaktionsschritt ist beispielsweise die Betätigung einer Taste oder das Bewegen der
Maus. Zur Durchführung einer Interaktion wird meist eine Kette von Interaktionsschritten
durch den Benutzer ausgeführt.
Ist spezifische Struktur eines Anwendungsobjekts. Objekte werden in definierte und
realisierte Objekte unterschieden. Definierte Objekte sind diejenigen Objektstrukturen, die
vom Entwickler programmiersprachlich festgelegt wurden. Beispielsweise besteht ein Word-
Dokument (Anwendungsobjekt) u. a. aus den definierten Objekten "Abschnitt", "Absatz",
"Satz", "Wort", "Zeichen", "Fußnote" und "Kopfzeile". Die vom Benutzer tatsächlich
genutzten bzw. erstellten Teile eines Anwendungsobjekts werden als realisierte Objekte
bezeichnet. Erstellt ein Benutzer ein Word-Dokument mit nur einem Absatz, so liegen die
realisierten Objekte "Zeichen", "Wort", "Satz" und "Absatz" vor. Nicht realisiert, also nur
definiert vorhanden, sind die Objekte "Kopfzeile" und "Fußnote". Ein realisiertes Objekt kann
sich aus unterschiedlichen Bestandteilen definierter Objekte zusammensetzen. Wie sich ein
definiertes Objekt zusammensetzt, entscheidet letztendlich der Benutzer. Bei einer
Objektausprägung handelt es sich um ein wahrnehmbares und identifizierbares realisiertes
Objekt. Beispiele für eine Objektausprägung sind eine bestimmte Überschrift (Überschrift "1
Einleitung") oder ein bestimmter Absatz ("Als ich später wiederkan, . . .") in einem
Textdokument sowie ein bestimmtes Formelement in einer Zeichnung.
s. Objekt.
s. Objekt.
Heutige Standard-Eingabegeräte sind die Tastatur und die Maus. Bei der Maus können
folgende für die Ausführung von Anwendungsfunktionen relevante Interaktionsobjekte
unterschieden werden (Microsoft 1995: 30):
- - Mauszeiger: Mit dem Mauszeiger kann auf Objekte gezeigt werden, Objekte können selektiert und bewegt werden.
- - Textkursor: Mit dem Textkursor kann eine Einfügemarke gesetzt und Text selektiert werden.
In Verbindung mit den unterschiedlichen Interaktionsobjekten der Maus sind folgende
Interaktionsfunktionen verbunden (Microsoft 1995: 31):
- - Verschieben (Moving): Durch das Bewegen der Maus wird der Mauszeiger auf dem Bildschirm bewegt.
- - Positionierung (Pointing): Das Verschieben der Maus, so daß der Mauszeiger auf über ein Objekt geschoben wird. Hierbei wird keine Maustaste betätigt. Das Positionieren ist gewöhnlich vorbereitender Teil bei der Maus-Interaktion. Außerdem ist das Positionieren eine Möglichkeit für den Benutzer, visuelles Feedback zu erhalten. Das Positionieren wird auch als "Zeigen" bezeichnet.
- - Klick (clicking): Drücken und Loslassen einer Maustaste; dem Klick geht gewöhnlich eine Positionierung des Mauszeigers über einem Objekt voraus. Gewöhnlich wird die Maus und damit der Mauszeiger während des Drückens und Loslassens nicht bewegt. Das Drücken und Loslassen erfolgt in der Regel in einem sehr kurzen Zeitraum (deutlich unter einer Sekunde). Klick für zur Identifikation, Selektion und/oder Aktivierung eines Objekts.
- - Doppel-Klick (double-cklicking): Zweimaliger Klick einer Maustaste; dem Doppel- Klick geht gewöhnlich eine Positionierung des Mauszeigers über einem Objekt voraus. Der Doppel-Klick erfolgt hintereinander und in einem sehr kurzen Zeitraum (in der Regel weniger als eine Sekunde). Der Doppel-Klick führt zur Auslösung einer Standard- Funktion (Default) des Objekts.
- - (Fest-) Halten (Pressing): Drücken und Festhalten einer Maustaste. Dem (Fest-) Halten geht gewöhnlich eine Positionierung der Mauszeiger über einem Objekt voraus. Das Drücken ist oftmals der Beginn einer Klick- oder einer Verschiebe-Operation.
- - Verschieben (Dragging): Drücken und Festhalten einer Maustaste, gefolgt von der Bewegung der Maus; anschließend wird die Maustaste losgelassen. Dem Verschieben geht gewöhnlich eine Positionierung des Mauszeigers über einem Objekt voraus. Das Verschieben wird für Funktionen, wie die Selektion und/oder die direkte Manipulation eines Objekts verwendet.
Mit der Tastatur sind die folgenden Interaktionsfunktionen möglich:
- - (Fest-) Halten (Holding): Beim Halten wird eine Taste niedergedrückt und für einen Zeitraum festgehalten. Für einen Zeitraum verbleibt die Taste in dieser Position. Das Halten wird häufig auf Sondertasten (ALT, STRG usw.) angewendet.
- - Betätigen (Pressing): Beim Betätigen wird eine Taste niedergedrückt und wieder losgelassen. Im Gegensatz zur Maus wird eine Funktion durch die Verwendung einer Tastatur beim Niederdrücken ausgelöst. Das Betätigen beschreibt Tastatur-Interaktionen für spezielle Kommandos und/oder Navigationen.
- - Tippen (Typing): Beim Tippen wird Textinformationen mit der Tastatur eingegeben.
Zur Auslösung von Interaktionsfunktionen stehen bei der Maus Bewegungsmöglichkeiten der
Maus bzw. des Mauszeigers und Maustasten (linke, mittlere und rechte Maustaste) zur
Verfügung.
Zur tastaturgesteuerten Objektselektion und Funktionsanwendung stehen Tasten, die in
verschiedenen Tastenblöcken angeordnet sind, zur Verfügung. Im folgenden wird eine
handelsübliche Windows-95-Tastatur betrachtet (vgl. Abb. 1):
- - Escape-Taste (vgl. Abb. 1, Ziffer 1)
- - Funktionsblock mit Funktionstasten F1 bis F12 (vgl. Abb. 1, Ziffer 2)
- - Druckblock mit Druck-, Rollen- und Pausetaste (vgl. Abb. 1, Ziffer 3)
- - Textblock mit den alphanumerischen Tasten (a-z, A-Z, 0-9), Zeichensetzungs- und Symbol-Tasten, Tab-Taste, Return-Taste (auch Enter-Taste genannt), Modus-Tasten und der Leer-Taste (vgl. Abb. 1, Ziffer 4)
- - Modustasten: Modustasten lassen sich in Schalter- (Caps Lock, Num Lock) und Änderungstasten (UMSCHALT, STRG und ALT) unterscheiden. Sie sind Bestandteil des Textblocks und des Ziffernblocks (vgl. Abb. 1, Ziffer 4, Taste "C", "U", "S", "A" und Ziffer 6, Taste "N"). Eine Schaltertaste stellt einen speziellen Modus durch Betätigung der Taste an oder aus. Wie die Schaltertasten ändern die Änderungstasten die normale Eingabe. Im Gegensatz zu Schaltertasten sind die Änderungstasten nicht feststellbar, sondern nur solange wirksam, wie der Benutzer die Taste hält. Modustasten ermöglichen einen schnellen Zugriff auf Funktionen (vgl. Abb. 1, Ziffer 4).
- - Navigationsblock mit Pfeiltasten (links, unten, rechts, oben) und Positionstasten (Pos 1, Ende, Bild hoch, Bild unten) (vgl. Abb. 1, Ziffer 5)
- - Ziffernblock mit Ziffern-, Navigations- und Arithmetiktasten (vgl. Abb. 1, Ziffer 6)
- - Anwendungstaste (bei einer Windows 95-Tastatur): Die Anwendungstaste dient hauptsächlich zur Anzeige des Popup-Menüs (Kontext-Menü) für das aktuell selektierte Objekt (vgl. Abb. 1, Ziffer 4, Taste "K").
- - Windowstasten (bei einer Windows 95-Tastatur): Die Windowstasten sind für die Anzeige des Start-Menüs in Windows95/98/NT (vgl. Abb. 1, Ziffer 4, Taste "W").
Für tastaturgesteuerte Funktionsanwendungen werden verschiedene Tasten bzw. Tasten-
Kombinationen benutzt:
- - Funktionstasten (function keys): Bestimmte Funktionstasten mit bestimmten Funktionsaufrufen belegt werden. So hat sich beispielsweise der Standard durchgesetzt, daß mit der Taste "F1" die Hilfe-Funktion aufgerufen wird. Die Belegung der Funktionstasten wird vom Entwickler festgelegt, kann aber nachträglich teilweise vom Benutzer geändert werden.
- - Kurztastenschlüssel (Hotkeys): Kurztastenschlüsseln werden einzelnen Funktionen zugeordnet. Sie werden in der Regel in den Menüs angezeigt, d. h. den Menüfunktionen zugeordnet. Auch hier haben sich einige Standards durchgesetzt. Beispielsweise wird "STRG s" für das Speichern einer Datei und "STRG x", "STRG c" und "STRG v" für den Umgang mit der Zwischenablage verwendet. Die Kurztastenschlüssel werden von den Entwicklern festgelegt.
- - Zugriffs-Tasten (Mnemonics): Zugriffs-Tasten sind eine Kombination der ALT-Taste mit einer Text-Taste. Hiermit kann eine Funktion ausgelöst werden. Es handelt sich hierbei um vom Softwareanbieter festgelegte Tastenkombinationen, um die Menüfunktionen nicht nur mit Hilfe der Maus, sondern auch über die Tastatur aufzurufen Hierzu wird je ein Buchstabe eines Menütitel und einer Menüfunktion unterstrichen angezeigt. Die Menüs bzw. die Menüfunktionen können über die Kombination der ALT-Taste mit den unterstrichenen Buchstaben aufgerufen werden.
- - Benutzerdefinierte Zugriffstasten: Hierbei handelt es sich um Tastenkombinationen, die vom Benutzer festgelegt werden und den Aufruf von Funktionen bzw. Makros ermöglichen.
Claims (13)
1. Anordnung zur Selektion und/oder Steuerung von technischen Einrichtungen, insbesondere
von Computern mittels Tastatur, dadurch gekennzeichnet, daß
- a) besondere Tasten zusätzlich auf der Tastatur angeordnet sind,
- b) die besonderen Tasten so auf der Tastatur angeordnet sind, daß sie auch für Schnell- Tipper erreichbar sind,
- c) unter Benutzung der besonderen Tasten ein Interaktionsobjekt innerhalb definierter und/oder realisierter Objekte navigierbar ist,
- d) unter Benutzung der besonderen Tasten definierte und/oder realisierte Objekte mit einer Tastenbetätigung selektierbar sind,
- e) unter Benutzung der besonderen Tasten eine Funktion auf die selektierbar definierten und/oder realisierten Objekte anwendbar ist und
- f) die besonderen Tasten mnemotechnisch gekennzeichnet sind, wobei die mnemotechnische Kennzeichnung gleichfalls zur Kennzeichnung der definierten und/oder realisierten Objekte verwendet wird.
2. Anordnung gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die besonderen Tasten auf
einer sogenannten Maus zusätzlich angeordnet sind.
3. Anordnung gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die besonderen Tasten auf
einem gesonderten Interaktionsgerät zusätzlich angeordnet sind.
4. Anordnung gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die besonderen Tasten in
sogenannten "Embedded Systems" zusätzlich angeordnet sind.
5. Anordnung gemäß den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Funktionen
der besonderen Tasten vor der jeweiligen Benutzung bzw. vom gerade benutzten
Programm festgelegt werden.
6. Anordnung gemäß den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Zuordnung
von Objekten zu den einzelnen besonderen Tasten vom Benutzer individuell verändert
werden kann.
7. Anordnung gemäß den Ansprüchen 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die
mnemotechnische Kennzeichnung der besonderen Tasten bei Eingabegeräten mit
veränderbaren Kennzeichnungsmöglichkeiten vor oder während der Benutzung geändert
wird.
8. Anordnung gemäß den Ansprüchen 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Tasten-
Zuordnung auf der Benutzeroberfläche über den Bildschirm, das Display oder ein anderes
Ausgabegerät wahrnehmbar gemacht wird.
9. Verfahren zur Selektion und/oder Steuerung von technischen Einrichtungen, insbesondere
von Computern mittels Tastatur, dadurch gekennzeichnet, daß
- a) besondere Tasten zusätzlich auf der Tastatur angeordnet werden,
- b) die besonderen Tasten so auf der Tastatur angeordnet werden, daß sie auch für Schnell-Tipper erreichbar sind,
- c) unter Benutzung der besonderen Tasten ein Interaktionsobjekt innerhalb definierter und/oder realisierter Objekte navigiert wird,
- d) unter Benutzung der besonderen Tasten definierte und/oder realisierte Objekte mit einer Tastenbetätigung selektiert werden,
- e) unter Benutzung der besonderen Tasten eine Funktion auf die selektierten Objekte angewendet wird, und
- f) die besonderen Tasten mnemotechnisch gekennzeichnet werden, wobei die mnemotechnische Kennzeichnung gleichfalls zur Kennzeichnung der definierten und/oder realisierten Objekte verwendet wird.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Funktionen der besonderen
Tasten vor der jeweiligen Benutzung bzw. vom gerade benutzten Programm festgelegt
werden.
11. Verfahren gemäß den Ansprüchen 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Zuordnung
von Objekten zu den einzelnen besonderen Tasten vom Benutzer individuell verändert
werden kann.
12. Verfahren gemäß den Ansprüchen 9 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß die
mnemotechnische Kennzeichnung der besonderen Tasten bei Eingabegeräten mit
veränderbaren Kennzeichnungsmöglichkeiten vor oder während der Benutzung geändert
wird.
13. Verfahren gemäß den Ansprüchen 9 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Tasten-
Zuordnung auf der Benutzeroberfläche über den Bildschirm, das Display oder ein anderes
Ausgabegerät wahrnehmbar gemacht wird.
Priority Applications (3)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1999132671 DE19932671B4 (de) | 1999-07-13 | 1999-07-13 | Verfahren zur Steuerung eines Verarbeitungssystems für Text, Tabellenfelder und Graphik und dafür geeignetes Verarbeitungssystem |
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PCT/EP2000/006697 WO2001004738A1 (de) | 1999-07-13 | 2000-07-13 | Anordnung und verfahren zur objektorientierten bedienung und steuerung von technischen einrichtungen, insbesondere von computern |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE1999132671 DE19932671B4 (de) | 1999-07-13 | 1999-07-13 | Verfahren zur Steuerung eines Verarbeitungssystems für Text, Tabellenfelder und Graphik und dafür geeignetes Verarbeitungssystem |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
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Family Applications (1)
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DE1999132671 Expired - Fee Related DE19932671B4 (de) | 1999-07-13 | 1999-07-13 | Verfahren zur Steuerung eines Verarbeitungssystems für Text, Tabellenfelder und Graphik und dafür geeignetes Verarbeitungssystem |
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WO (1) | WO2001004738A1 (de) |
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