DE19932580C2 - Hyperthermie-Einrichtung - Google Patents
Hyperthermie-EinrichtungInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft eine Hyperthermie-Einrichtung, vorzugsweise eine Thermo-Chemo-Therapieeinrichtung zur Überwärmungsbehandlung von Tumoren durch Infrarot-A-Strahlung. DOLLAR A Aufgabe der Erfindung ist es, unter Anwendung der Ganzkörperüberwärmung und unter Einbeziehung weiterer Therapie-, Behandlungs-, Überwachungs- sowie Diagnose-Elemente zusätzliche Synergieeffekte für Primär- und Sekundärprophylaxe zu ermöglichen. DOLLAR A Die erfindungsgemäße Einrichtung ist dadurch gekennzeichnet, daß sie als Gerätesystem (11) mit einem Hyperthermiegerät (1) als zentralem Grundgerät aufgebaut ist, daß diesem Hyperthermiegerät ein Chemotherapie-Infussiomat (7) und ein Hyperglykämie-Infussiomat (8) direkt zugeordnet sind und daß sie aus folgenden weiteren Geräten besteht: aus einem Anästhesie-Gerät (6), einem Kardiologie-Überwachungs-Gerät (9) für Herz-Kreislauf-Überwachung, einem zerebralen Überwachungs-Gerät (10) für Hirnstrom-Überwachung sowie als Diagnose-Zusatzgeräte einem Magnet-Resonanz-Tomographie-Gerät (16) und einem Positronen-Emissions-Tomographie-Gerät (17).
Description
Die Erfindung betrifft eine Hyperthermie-Einrichtung, vorzugsweise eine
Thermo-Chemo-Therapieeinrichtung zur Überwärmungsbehandlung von
Tumoren durch Infrarot-A-Strahlung, gemäß dem Oberbegriff
des Patentanspruchs 1.
Zur Erzielung einer lokalen Überwärmung am Menschen sind eine Vielzahl
von Einrichtungen mit unterschiedlichen Wirkprinzipien bekannt. Neben
elektromagnetischen Feldern kommen Ultraschallwellen, Infrarotstrahlung
u. a. Energieformen zum Einsatz.
Für die lokale Hyperthermie mittels IR-A-Strahlunsquellen ist nach der
Gebrauchsmusterschrift DE 92 13 404 U1 eine Hyperthermieeinrichtung bekannt, die
mittels Lumineszenzdioden, die Körperkontakt haben, eine lokale Erwär
mung von Flächen und tieferliegenden Körperpartien des menschlichen
Körpers gestattet. Dabei sind die Lumineszenzdioden in einem flexiblen
isolierenden Träger sehr eng aneinander angeordnet, ragen gering heraus
und sind gruppenweise elektrisch schaltbar. Da die gesamte Einrichtung
trotzdem relativ starr ist, bestehen ihre Nachteile darin, daß keine konstante
Körpertemperatur von 42,5°C erzielt werden kann und daß die lokale
Überwärmung leicht zu Verbrennungserscheinungen führt.
Weitere Einrichtungen sind für die Ganzkörperhypertermie mit einer
angestrebten Körpertemperatur von mindestens 39,5°C bekannt, durch die
nicht nur die schädigende Aufwärmung des Tumorgewebes, sondern die
Abwehrleistung des umgebenden Gewebes und der immunkompetenten
Zellen gesteigert werden soll.
Bekannt ist das Gerät IRATHEM 2000 des von Ardenne Institutes Dresden.
Diese Hyperthermieeinrichtung ist zwar zur Ganzkörperüberwärmung
geeignet, jedoch fehlt hier eine Überwachung des Patienten. Ein weiterer
Nachteil dieser Hyperthermie ist, daß die Infrarot-A-Strahler in einem
Winkel von 90° zum Patienten angeordnet sind. Diese senkrechte Einstrah
lung kann eine lokale Überwärmung des Gewebes bis hin zu Verbrennungs
erscheinungen zur Folge haben. Weiter nachteilig ist, daß das Spannen des
Patientenliegenetzes bisher nur mechanisch und mit großem Kraftaufwand
erfolgen kann.
Die oben aufgeführten Methoden zur Tumorbehandlung sind in teilweiser
Verbindung mit Chemo-Therapie oder Anästhesie-Anwendung auch
einzeln bekannt. Es existiert schon eine Variante der lokalen Hyperthermie
behandlung in Verbindung mit Anästhesie. Von Nachteil ist bei diesen
Behandlungsformen die fehlende Überwachung kardiologisch und zerebral
sowie fehlende Infussiomate.
Auch sind bereits Hyperthermiebehandlungen mit Hyperglykämie und
Chemotherapie bekannt, u. a. die sKMT (systemische Krebs-Mehrschritt-
Therapie) von v. Ardenne. Diese schließen jedoch die Anästhesieanwen
dung und damit den Einsatz eines Narkosegerätes mit der
lebensnotwendigen oxymetrischen sowie kapnometrischen Steuerung und
Überwachung aus.
Allgemein besitzen die bekannten Hyperthermieeinrichtungen und
Überwärmungsbehandlungsmethoden von Tumoren bisher den Nachteil,
daß der unmittelbare Nachweis für den erwarteten Therapieerfolg nach
Abschluß der Behandlung weiterhin fehlt.
Die Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine Hyperthermie-Einrichtung zu
entwickeln, bei der unter Anwendung der Ganzkörperüberwärmung mit
einer Körpertemperatur bis 42,5°C die nachteiligen Effekte der bekannten
Hyperthermiegeräte beseitigt sind und die unter Einbeziehung weiterer
Therapie-Behandlungs- und Überwachungs- sowie Diagnose-Elemente
zusätzliche Synergieeffekte für Primär- und Sekundärprophylaxe bei
gleichzeitig schonender Behandlung des Patienten ermöglicht.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe mit der im Patentanspruch 1 angegebenen Hyperthermie-Einrichtung gelöst,
wobei diese, bekannterweise bestehend aus einem Hyperthermiegerät für
die Überwärmungsbehandlung von Tumoren, als Kombination von Thera
pie- und Diagnose-Elementen zu einem Gerätesystem für die Ganzkörper
therapie aufgebaut ist, wobei das Hyperthermiegerät das zentrale
Grundgerät des Gerätesystems darstellt. Die erfindungsgemäße Hyperther
mie-Einrichtung besteht außerdem neben dem zentralen
Hyperthermiegerät, das vorzugsweise als Thermo-Chemo-Therapie Gerät
aufgebaut ist, aus einem zugeordneten Chemotherapie-Infussiomat und
einem Hyperglykämie-Infussiomat sowie einem Anästhesie-Gerät für die
Oxymetrie-Kapnometrie (O2; CO2) sowie Narkosegas-Applikation. Deswei
teren sind erfindungsgemäß dem Hyperthermiegerät ein Kardiologie-Über
wachungs-Gerät für Herz-Kreislauf-Kontrolle (EKG) und ein zerebrales
Überwachungsgerät für Hirnstrommessung (EEG) als Therapie-Zusatzge
räte sowie ein Magnetresonanz-Tomographie-Gerät und ein
Positronenemissions-Tomographie-Gerät als Diagnose-Zusatzgeräte
zugeordnet.
Die erfindungsgemäße Hyperthermie-Einrichtung als Kombinations-Be
handlungs- und Überwachungs-Gerätesystem bedingt eine Verfahrens-
Kombination, die zu einem Kombinationseffekt als Voraussetzung der
Primär- und/oder Sekundärprophylaxe von mehrfach effektiver Chemothe
rapie bei gleichzeitiger Zytostatikareduzierung sowie patienten- und thera
peutenfreundlicher Anwendung führt. Außerdem ist die
Hyperthermie-Einrichtung dadurch gekennzeichnet, daß das Hyperthermie
gerät vorzugsweise als Thermo-Chemo-Gerät ausgeführt ist und aus je
einem beweglichen halbkreisförmigen Strahlenober- und -unterteil mit
allseitig flächenförmig angeordneten Infrarotstrahlern mit Strahlungswin
keln von 90° bis 45° besteht. Die Anordnung der Infrarot-Strahler erfolgt in
einem Winkel von vorzugsweise 45° zum Patienten, um eine schonendere
Erwärmung bei gleichbleibender Wirkung zu erzielen.
Desweiteren besitzt das Hyperthermiegerät zwischen Strahlerober- und
-unterteil eine ein- und ausfahrbare, kippbare und elektromotorisch verstell
bare Patientenliege mit elektromotorisch horizontal spannbarem Patienten
netz. Dazu besitzt das Hyperthermiegerät eine elektomotorische
Höhenverstellung für die Liege sowie eine elektomotorische Verstell- und
Spannvorrichtung für das Liegenetz. Die Infrarot-Strahler sind zwecks
Strahlungsfilterung und Kühlung vorzugsweise wasserdurchströmt und
einzeln getrennt im Ober- und Unterteil jeweils im Bein-, Bauch- und
Brustbereich regelbar. Die elektromotorische Verstellung und Spannung
des Patientenliegenetzes erleichtert die Arbeit des Personals vor, während
und nach der Behandlung, da der Patient mit fahrbarer Liege vor und nach
der Behandlung vom und zum Bett transportiert werden kann.
Das Anästhesie-Gerät ist über die Patientenliege dem Hyperthermiegerät so
zugeordnet, daß in Abhängigkeit von der Körpertemperatur des Patienten
im Bereich von 41°C bis 42,5°C die Oxymetrie, Kapnometrie und damit
der physiologische Gasaustausch sowie die Narkosedauer und die Narkose
tiefe überwachbar und im Verbund steuerbar sind, was insgesamt zur
Minimierung der Nebenwirkungen beiträgt.
Ebenso sind erfindungsgemäß die Chemotherapie- und Hyperglykämie-
Infussiomaten dem Hyperthermiegerät direkt zugeordnet, so daß über die
Patientenliege und abhängig von der Körpertemperatur des Patienten die
Zuführung von Chemotherapeutika und hyperglykämieauslösenden Infus
sionen im Verbund steuerbar sind.
Desweiteren sind das innerhalb des Gerätesystems erfindungsgemäß
angeordnete Kardiologie-Überwachungsgerät und das zerebrale Überwa
chungsgerät ebenfalls über die Patientenliege dem Hyperthermiegerät
zugeordnet. Über die Meßdaten des Kardiologie-Überwachungsgerätes,
insbesondere die EKG Herz-Kreislauf-Messungen und die Kontrolle
Oxymetrie, Kapnometrie, sowie die Meßdaten des zerebralen Überwa
chungsgerätes, insbesondere die EEG-Messungen und die Kontrolle Narko
setiefe, Oxymetrie, Kapnometrie, sind die Strahlungsintensität des
Hyperthermiegerätes und die Körpertemperatur des Patienten steuerbar.
Die erfindungsgemäße Zuordnung aller Steuer- und Überwachungsgeräte
im gesamten Therapiegerätesystem ist wesentlich für eine erfolgreiche
prophylaktische Behandlung im Mikrometastasenbereich.
Dem dienen erfindungsgemäß auch die dem Therapiesystem zugeordneten
Diagnosegeräte, vorzugsweise ist dem Hyperthermie-Gerät ein Magnet
resonanz-Tomographie-Gerät für Behandlungsindikationen vorgeschaltet
sowie ein Positronenemissions-Tomographie-Gerät für die Kontrolle von
Behandlungs- und Krankheitsverlauf nachgeschaltet.
Die Verbindung des zentralen Hyperthermie-Gerätes mit den einzelnen
Geräten des Gerätesystems ist erfindungsgemäß über einen Zentralrechner
gesteuert, wobei jedes Gerät des Gerätesystems eine Steuersensorik für
seine speziellen Meßdaten besitzt. Erfindungsgemäß ist jedes Gerät in
Verbindung mit dem Hyperthermie-Gerät einzeln und/oder im Verbund mit
der Temperatur-, Überwachungs-, Anästhesie- und Infussiomaten-Sensorik
in Abhängigkeit von Therapieart und -dauer sowie den aktuellen diagnosti
schen und therapeutischen Parametern des Patienten steuerbar.
Dem Zentralrechner sind erfindungsgemäß eine Thermo-Chemo-Sensorik,
eine Anästhesie-Sensorik, eine Infussiomaten-Sensorik, eine Kardiologie-
Überwachungs-Sensorik, eine zerebrale Überwachungs-Sensorik sowie ein
Signalgebungsmodul und Infrarotstrahler-Steuerungsmodul zugeordnet.
Die Thermo-Chemo-Sensorik, die dem zentralen Hyperthermie-Gerät
zugeordnet ist, besteht vorzugsweise aus drei Infrarot-Sensoren für den
Brust-, Bauch- und Beinbereich des Patienten, aus zwei Temperatur-Senso
ren für die Körpertemperatur des Patienten und aus einem
Erweiterungs-Sensor für mögliche Zusatzfunktionen. Die Anästhesie-
Sensorik, die dem Anästhesie-Gerät zugeordnet ist, besteht vorzugsweise
aus dem O2-Sensor und dem CO2-Sensor für die Oxymetrie-Kapnometrie
sowie dem Narkosegas-Sensor, vorzugsweise einem Xenongas-Sensor, für
die Narkose des Patienten. Erfindungsgemäß ist die Anästhesie-Sensorik
mit der Kardiologie-Überwachungs-Sensorik und der zerebralen Überwa
chungs-Sensorik direkt oder über den Zentralrechner verbunden.
Die Infussiomaten-Sensorik, die dem Chemotherapie-Infussiomat und dem
Hyperglykämie-Infussiomat zugeordnet ist, besteht aus einem Mengen-Sen
sor-Chemotherapeutika sowie aus einem Mengen-Sensor-Glukose.
Das erfindungsgemäße rechnergesteuerte Gerätesystem besitzt durch die
Kombination von Therapie- und Diagnose-Elementen vorteilhafte medizi
nische Wirkungen, da die Synergieeffekte des Gerätesystems gleichzeitig
eine schonendere Behandlung des Patienten mit kontrollierbarem positivem
Krankheitsverlauf ermöglichen. Durch das Kardiologie-Überwachungsgerät
ist eine ständige Herzüberwachung möglich, so daß auftretende Probleme
sich sofort erkennen lassen. Die zerebrale Überwachung steuert die Narko
setiefe, wodurch die Narkosemittel noch genauer zu dosieren sind. Dieser
Geräteteil reduziert zusätzlich die Narkosebelastung. Über den Zentralrech
ner werden alle Patienten- und Meßdaten der Geräte des Hyperthermie-Ge
rätesystems gemessen, gespeichert und in Abhängigkeit voneinander
gesteuert.
Aus medizinischer Sicht betreffen die Vorteile des erfindungsgemäßen
Hyperthermie-Gerätesystems, bestehend aus dem mit Hyperglykämisierung
und Zystostatikainfussion kombinierten Hyperthermiegerät sowie weiteren
Zusatzgeräten, folgende Punkte:
- - Erhöhung der Wärme-Sensibilität der Krebszellen,
- - Beschleunigung der Mikrozirkulation, der Reaktionsgeschwindigkeit mikrochemischer und mikrophysikalischer zytologischer wie histologi scher Prozesse,
- - Erhöhung des Gluko-Oxydase-Spiegels, was u. a. zur p-H-Wert Absenkung im kanzerogenen Gewebe auf Grund seiner Energie und Stoffwechelspezi fik führt,
- - Steigerung des gesamtphysiologischen Stoffwechsels,
- - Erhöhung der Durchfluß- und Passagegeschwindigkeit der zytotoxischen Noxen,
- - nachgewiesene Mehrfacheffektivitätssteigerung der Zytostatika unter den Bedingungen hyperthermischen Gewebes.
Die indikative Auswahl der Patienten zur Therapie und der Nachweis des
Therapieeffektes durch die Kombination von Diagnoseverfahren mittels der
Magnet-Resonanz-Tomographie vor der Behandlung und der
Positronen-Emissions-Tomographie nach der Behandlung ermöglichen eine
konkretere Beeinflussung des Krankheitsverlaufes.
Die Erfindung wird nachfolgend an einem Ausführungsbeispiel näher
erläutert.
In den zugehörigen Zeichnungen zeigen:
Fig. 1: das Hyperthermiegerät im Längsschnitt - schematisch,
Fig. 2: das Hyperthermiegerät in Draufsicht - schematisch,
Fig. 3: die Patienten-Liege mit Hyperthermiegerät,
Fig. 4: die Patienten-Liege mit Spannvorrichtung,
Fig. 5: das Hyperthermie-Gerätesystem im Block,
Fig. 6: das Steuersystem in Blockschaltung.
In Fig. 1 und 2 ist das Hyperthermiegerät 1 als zentrales Grundgerät des
gesamten Gerätesystems 11 im Längsschnitt schematisch und in Draufsicht
schematisch dargestellt.
Das Hyperthermiegerät 1 besteht aus einem beweglichen halbkreisförmigen
Strahleroberteil 2 und Strahlerunterteil 3 mit vorzugsweise flächenförmig
angeordneten Gruppen von Infrarot-A-Strahlern 5 im Brust-, Bauch- und
Beinbereich des Patienten. Die Strahler 5 sind in einem Neigungswinkel
von 45° zum Patienten ausgerichtet, so daß die Erwärmung des Körpers
schonender und ohne die Gefahr lokaler Verbrennungen erfolgt. Es erfolgt
eine wesentlich gleichmäßigere Erwärmung des Körpers. Die Infrarot-A-
Strahler sind außerdem zwecks Kühlung und Strahlungsfilterung wasser
durchstömt und einzeln getrennt im Ober- und Unterteil jeweils im Bein-,
Bauch- und Brustbereich stufenweise regelbar.
Die Ganzkörpererwärmung wird bis zu einer Körpertemperatur von 42,5°C
durchgeführt, wobei jedoch in Verbindung mit dem gesamten Gerätesystem
11 gleichzeitig über Infussiomaten 7 und 8 eine Chemotherapie und Hyper
glykämie beim Patienten erfolgt. Da dem Hyperthermiegerät 1 die Infussio
maten 7 und 8 direkt beigeordnet sind, ist es vorzugsweise als
Thermo-Chemo-Gerät ausgeführt. Zwischen dem Strahleroberteil 2 und
-unterteil 3 ist eine fahrbare, kippbare und vertikal verstellbare Patienten
liege 4 mit Patientenliegenetz 14 mittels Fahrgestell 15 ein- und ausfahrbar.
Die vertikale Verstellung der Patientenliege 4 erfolgt durch eine elektromo
torisch angetriebene Höhenverstellung 12; das Patientenliegenetz 14 ist
über eine elektromotorische Spannvorrichtung 13 horizontal spannbar,
wobei die Stellmotoren vorzugsweise am Kopf und Fußteil der Liege 4
angeordnet sind (Fig. 3, Fig. 4). Dadurch ist es möglich, den Patienten
leichter vom fahrbaren Bett auf das Patientenliegenetz 14 des Hyperther
miegerätes 1 hin und nach der Behandlung zurück zu befördern ohne
schwere körperliche Belastungen des Bedienpersonals.
Dem Thermo-Chemo-Therapiegerät 1, gekoppelt mit den Infussiomaten 7
und 8 ist das Anästhesie-Gerät 6 über die Patientenliege 4 zugeordnet. In
Abhängigkeit von der erreichten Körpertemperatur des Patienten im
Bereich 41°C . . . 42,5°C werden über Temperatursensoren beim Patienten
und die Anästhesie-Sensorik 19 die Narkosetiefe und Narkosedauer gesteu
ert und überwacht. Vorzugsweise ist eine Langzeitanästhesie für eine
Behandlung von ca. 5 . . . 6 Stunden erforderlich. Außerdem werden der
Gasaustausch des Patienten bei vorzugsweiser Verwendung von Xenongas
sowie die Oxymetrie-Kapnometrie über die entsprechenden Sensoren
überwacht und gesteuert, so daß eine optimale O2-CO2-Balance beim
Patienten erfolgt.
Über die Infussiomaten-Sensorik 20 ist gleichzeitig und in Abhängigkeit
von der Körpertemperatur des Patienten sowie den weiteren einzelnen
meßbaren und im Verbund steuerbaren Meßdaten die Zuführung chemothe
rapeutischer und hyperglykämieauslösender Infussionen steuerbar.
Über ein Kardiologie-Überwachungsgerät 9, das mit dem Hyperthermiege
rät 1 ebenfalls über die Patientenliege 4 und dem Patienten sowie mit dem
Anästhesie-Gerät 6 verbunden ist, erfolgt eine laufende kardiologische und
EKG Herz-Kreislauf-Messung und -Überwachung des Patienten. Ebenfalls
ist ein zerebrales Überwachungs-Gerät 10 dem Hyperthermiegerät 1 mit
dem Patienten zugeordnet, so daß eine laufende EEG Messung und
Überwachung der Hirnströme des Patienten erfolgt. Über die Meßdaten der
Geräte 9 und 10 ist die Strahlungsintensität der Infrarot-A-Strahler 5
ebenfalls im Verbund mit der Körpertemperatur des Patienten steuerbar.
Durch das gesamte Hyperthermie-Gerätesystem 11 (Fig. 5) und die erfin
dungsgemäße Geräteanordnung ist es möglich, die gesamte Therapie
sekundärprophylaktisch im Mikrometastasenbereich, d. h. im Frühstadium
der Erkrankung des Patienten, durchzuführen.
Dem Hyperthermiegerät 1 sind als Diagnose-Zusatzgeräte außerdem ein
Magnetresonanz-Tomographie-Gerät MRT 16 zur Behandlungsindikation
vorgeschaltet sowie ein Positronenemissions-Tomographie-Gerät PET 17
zum Nachweis des Behandlungseffektes sowie des Krankheitsverlaufes
nachgeschaltet.
Alle Geräte des Hyperthermie-Gerätesystems 11 sind mit dem Patienten
direkt oder indirekt über eine Steuersensorik für alle Meßdaten steuerbar,
indem die Geräte 6, 7, 8, 9, 10, die mit dem Hyperthermiegerät 1 verbunden
sind, jeweils über eine spezielle Sensorik einzeln oder im Verbund gesteu
ert werden.
In Abhängigkeit von Therapieart und Therapiedauer sowie von den aktuel
len diagnostischen und therapeutischen Parametern des Patienten erfolgt
die Steuerung durch eine Temperatur-, Überwachungs-, Anästhesie- und
Infussiomaten-Sensorik.
Fig. 6 zeigt das erfindungsgemäße Steuersystem in Blockschaltung. Das
erfindungsgemäße Hyperthermie-Gerätesystem 11 ist über das Steuer- und
Regelsystem mit einem Zentralrechner 23 verbunden. Dem Zentralrechner
23 sind eine Thermo-Chemo-Sensorik 18, eine Anästhesie-Sensorik 19,
eine Infussiomaten-Sensorik 20 sowie eine Kardiologie-Überwachungs-
Sensorik 21 und eine zerebrale Überwachungs-Sensorik 22
zugeschaltet. Über ein Signalgebungsmodul 24, das ebenfalls an den
Zentralrechner 23 angeschlossen ist, erfolgt bei Überwachung aller Meßda
ten in jeweils speziellen Grenzen eine entsprechend eingestellte optische
und/oder akustische Signalgebung.
Die Thermo-Chemo-Sensorik 18, die vorzugsweise an dem Hyperthermie
gerät 1 angeordnet ist, besteht aus je einem Infrarot-Sensor für die Infrarot-
A-Strahler im Brust-, Bauch- und Beinbereich 18.1, 18.2, 18.3 sowie aus
zwei Temperatur-Sensoren 18.4 und 18.5 für die Temperaturmessung beim
Patienten. Ausgehend von den Temperatur-Meßdaten sind über die weitere
Sensorik an den Zusatzgeräten diese einzelnen Geräte im Verbund steuer
bar. Ein Erweiterungs-Sensor 18.6 ist für eventuelle Zusatzfunktionen
eingebaut.
Die Anästhesie-Sensorik 19 besteht aus einem O2-Sensor 19.1, einen
CO2-Sensor 19.2 und einem Narkosegas-Sensor 19.3, die die Sauerstoff-
Kohlendioxyd-Balance des Patienten während der Narkose sowie die
Applikation des Narkosemittels, vorzugsweise Xenongases, überwachen
und steuern.
Der Chemotherapie-Infussiomat 7 und der Hyperglykämie-Infussiomat 8
besitzen je einen Chemotherapeutika-Mengen-Sensor 20.1 und einen
Glukose-Mengen-Sensor 20.2 für die genaue und dosierte Zuführung dieser
Mittel in Abhängigkeit von der Körpertemperatur des Patienten und vom
Therapieverlauf.
Alle Meßdaten der einzelnen Sensorik-Elemente werden an einen Zentral
rechner 23 gegeben, gesammelt, gespeichert und als Signale zur Steuerung
der einzelnen Geräte des Hyperthermie-Gerätesystems 11 in Abhängigkeit
voneinander verarbeitet.
Die Anästhesie-Sensorik 19 ist außerdem direkt mit der Kardiologie-Über
wachungs-Sensorik 21 und der zerebralen Überwachungs-Sensorik 22
verbunden. Weitere Ausführungsvarianten des Hyperthermie-Gerätesystems
11 sind erfindungsgemäß möglich, indem zur fortführenden Komplettie
rung weitere Diagnose- und Therapiegeräte zuzuordnen sind.
Die Regelung der Infrarot-A-Strahler 5 erfolgt in Abhängigkeit von Körper
temperatur, Therapieart und Therapiedauer mittels des Steuerungsmoduls
25, das ebenfalls mit dem Zentralrechner 23 verbunden ist.
1
Hyperthermiegerät (Thermo-Chemo-Gerät)
2
Oberteil des Hyperthermie-Gerätes
1
3
Unterteil des Hyperthermie-Gerätes
1
4
Patientenliege
5
Infrarot-Strahler
6
Anästhesie-Gerät
7
Chemotherapie-Infussiomat
8
Hyperglykämie-Infussiomat
9
Kardiologie Überwachungsgerät
10
Zerebrales Überwachungsgerät
11
Hyperthermie-Gerätesystem
12
Höhenverstellung
13
Spannvorrichtung
14
Patientenliegenetz
15
Fahrgestell
16
Magnetresonanz-Tomographiegerät (MRT)
17
Positronenemissions-Tomographiegerät (PET)
18
Thermo-Chemo-Sensorik
18.1
Infrarot-Sensor Brustbereich
18.2
Infrarot-Sensor Bauchbereich
18.3
Infrarot-Sensor Beinbereich
18.4
Temperatur-Sensor
1
Patient
18.5
Temperatur-Sensor
2
Patient
18.6
Erweiterungs-Sensor
19
Anästhesie-Sensorik
19.1
O2
Sensor
19.2
CO2
Sensor
19.3
Narkosegas-Sensor (Xenongas)
20
Infussiomaten-Sensorik
20.1
Chemotherapeutika-Mengen Sensor
20.2
Glukose-Mengen Sensor
21
Kardiologie-Überwachungs-Sensorik
22
zerebrale Überwachungs-Sensorik
23
Zentralrechner
24
Signalgebungsmodul
25
Infrafot-Strahler Steuerungsmodul
Claims (13)
1. Hyperthermie-Einrichtung,
bestehend aus einem Hyperthermiegerät mit Infrarotlampen für die Überwärmungsbehandlung von Tumoren,
dadurch gekennzeichnet,
dass sie als Gerätesystem (11) für Ganzkörpertherapie aufgebaut ist und das Hyperthermiegerät (1) das zentrale Grundgerät des Gerätesystems (11) darstellt und
dass sie aus einem dem Hyperthermiegerät (1) zugeordneten Chemothe rapie-Infussiomat (7) und einem Hyperglykämie-Infussiomat (8) sowie einem Anästhesie-Gerät (6), einem Kardiologie-Überwachungs- Gerät (9) für Herz-Kreislauf-Überwachung und einem zerebralen Überwachungs-Gerät (10) für Hirnstrom-Überwachung als Therapie- Zusatzgeräte sowie aus einem Magnet-Resonanz-Tomographie-Gerät (16) und einem Positronen-Emissions-Tomographie-Gerät (17) als Diagnose- Zusatzgeräten besteht.
bestehend aus einem Hyperthermiegerät mit Infrarotlampen für die Überwärmungsbehandlung von Tumoren,
dadurch gekennzeichnet,
dass sie als Gerätesystem (11) für Ganzkörpertherapie aufgebaut ist und das Hyperthermiegerät (1) das zentrale Grundgerät des Gerätesystems (11) darstellt und
dass sie aus einem dem Hyperthermiegerät (1) zugeordneten Chemothe rapie-Infussiomat (7) und einem Hyperglykämie-Infussiomat (8) sowie einem Anästhesie-Gerät (6), einem Kardiologie-Überwachungs- Gerät (9) für Herz-Kreislauf-Überwachung und einem zerebralen Überwachungs-Gerät (10) für Hirnstrom-Überwachung als Therapie- Zusatzgeräte sowie aus einem Magnet-Resonanz-Tomographie-Gerät (16) und einem Positronen-Emissions-Tomographie-Gerät (17) als Diagnose- Zusatzgeräten besteht.
2. Hyperthermie-Einrichtung
nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Hyperthermiegerät (1) des Gerätesystems (11) als Thermo-Chemo-Gerät ausgeführt ist,
aus einem beweglichen halbkreisförmigen Strahlerober- und -unterteil (2, 3) mit allseitig flächenförmig angeordneten Infrarot-Strahlern (5) mit Strahlungswinkeln von 90° bis 45° und
aus einer zwischen Strahlerober- und -unterteil (2, 3) ein- und ausfahrbaren, kippbaren und elektromotorisch vertikal verstellbaren Patientenliege (4) mit elektromotorisch horizontal spannbarem Patien tenliegenetz (14) besteht.
dass das Hyperthermiegerät (1) des Gerätesystems (11) als Thermo-Chemo-Gerät ausgeführt ist,
aus einem beweglichen halbkreisförmigen Strahlerober- und -unterteil (2, 3) mit allseitig flächenförmig angeordneten Infrarot-Strahlern (5) mit Strahlungswinkeln von 90° bis 45° und
aus einer zwischen Strahlerober- und -unterteil (2, 3) ein- und ausfahrbaren, kippbaren und elektromotorisch vertikal verstellbaren Patientenliege (4) mit elektromotorisch horizontal spannbarem Patien tenliegenetz (14) besteht.
3. Hyperthermie-Einrichtung
nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Anästhesie-Gerät (6) über die Patientenliege (4) und den Patien
ten dem Hyperthermiegerät (1) so zugeordnet ist, dass in Abhängig
keit von der erreichten Körpertemperatur des Patienten im Bereich von
41°C bis 42,5°C die Narkosedauer, die Narkosetiefe sowie die Oxyme
trie-Kapnometrie-Balance und der Gasaustausch des Patienten überwach
bar und im Verbund steuerbar sind.
4. Hyperthermie-Einrichtung
nach einem der Ansprüche 2 und 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Chemotherapie-Infussiomat (7) und der Hyperglykämie-Infus
siomat (8) dem Hyperthermiegerät (1) direkt zugeordnet sind und über
die Patientenliege (4) und den Patienten in Abhängigkeit von der erreich
ten Körpertemperatur des Patienten die Zuführung chemotherapeutischer
und hyperglykämieauslösender Infussionen im Verbund steuerbar ist.
5. Hyperthermie-Einrichtung
nach einem der Ansprüche 2 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Kardiologie-Überwachungs-Gerät (9) für kardiologische und
EKG-Herz-Kreislauf-Messungen sowie das zerebrale Überwachungs-
Gerät (10) für EEG-Messungen über die Patientenliege (4) und den
Patienten dem Hyperthermiegerät (1) so zugeordnet sind, dass über die
Meßdaten des Kardiologie - Überwachungsgerätes (9) und des zerebralen
Überwachungsgerätes (10) die Strahlungsintensität des Hyperthermie
gerätes (1) und damit die Körpertemperatur des Patienten im Verbund
steuerbar sind.
6. Hyperthermie-Einrichtung
nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass dem Hyperthermiegerät (1) das Magnetresonanz-Tomographie-Ge
rät MRT (16) für Behandlungsindikation vorgeschaltet sowie das Posi
tronenemissions-Tomographie-Gerät PET (17) für Behandlungs- und
Krankheitsverlauf nachgeschaltet sind.
7. Hyperthermie-Einrichtung
nach Anspruch 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Geräte (6, 7, 8, 9, 10) des Gerätesystems (11) eine Steuer
sensorik für Meßdaten besitzen und mit dem Hyperthermiegerät (1)
einzeln und/oder im Verbund mit einer Temperatur-, Kardiologie- und
zerebralen Überwachungs-, Anästhesie- und Infussiomaten-
Sensorik (18, 19, 20, 21, 22) in Abhängigkeit von Therapieart und
-dauer sowie den aktuellen diagnostischen und therapeutischen Parame
tern des Patienten steuerbar sind.
8. Hyperthermie-Einrichtung
nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Hyperthermie-Gerätesystem (11) über ein Steuer- und Regelsy stem mit einem Zentralrechner (23) verbunden ist und
dass dem Zentralrechner (23) eine Thermo-Chemo-Sensorik(18), die Anästhesie-Sensorik (19), eine Infussiomaten-Sensorik(20), die Kardiologie-Überwachungs-Sensorik(21), die zerebrale Überwa chungs-Sensorik (22) sowie ein Signalgebungsmodul (24) und ein Infrarot-Strahler Steuerungsmodul (25) zugeschaltet sind.
dass das Hyperthermie-Gerätesystem (11) über ein Steuer- und Regelsy stem mit einem Zentralrechner (23) verbunden ist und
dass dem Zentralrechner (23) eine Thermo-Chemo-Sensorik(18), die Anästhesie-Sensorik (19), eine Infussiomaten-Sensorik(20), die Kardiologie-Überwachungs-Sensorik(21), die zerebrale Überwa chungs-Sensorik (22) sowie ein Signalgebungsmodul (24) und ein Infrarot-Strahler Steuerungsmodul (25) zugeschaltet sind.
9. Hyperthermie-Einrichtung
nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Thermo-Chemo-Sensorik (18) aus Infrarot-Sensoren (18.1, 18.2,
18.3) für Brust-, Bauch- und Beinbereich, aus Temperatur-Sensoren 1 und
2 (18.4, 18.5) und aus einem Erweiterungs-Sensor (18.6) für Zusatzfun
tionen besteht.
10. Hyperthermie-Einrichtung
nach einem der Ansprüche 7 und 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Anästhesie-Sensorik (19) aus einem O2-Sensor (19.1), CO2-Sen
sor (19.2) und Narkosegas-Sensor (19.3) besteht.
11. Hyperthermie-Einrichtung
nach einem der Ansprüche 7 und 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Infussiomaten-Sensorik (20) aus einem Chemo
therapeutika-Mengen-Sensor (20.1) und einem
Glukose-Mengen-Sensor (20.2) besteht.
12. Hyperthermie-Einrichtung
nach einem der Ansprüche 7 bis 11,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Anästhesie-Sensorik (19) mit der Kadiologie-Überwa
chungs-Sensorik (21) und der zerebralen Überwachungs-
Sensorik (22) direkt oder über den Zentralrechner (23) verbunden ist.
13. Hyperthermie-Einrichtung
nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Hyperthermiegerät (1) eine elektromotorische Höhenverstellung
(12) für die Patientenliege (4) und eine elektromotorische Spannvorrich
tung (13) für das Patientenliegenetz (14) besitzt.
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