DE19928930A1 - Taktischer Router - Google Patents
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Abstract
Eine Routing-Vorrichtung (TR4) zur Kopplung verschiedener TK-Netzwerke mit unterschiedlichen Protokollen und Übertragungseigenschaften, die dynamische Routing-Funktionen vorhält, ist dadurch gekennzeichnet, daß zusätzlich zu den dynamischen Routing-Funktionen eine Management-Einrichtung (M) vorgesehen ist, die die dynamischen Routing-Funktionen der Internetzwerk-Schicht zumindest in Richtung auf ein an die Routing-Vorrichtung angeschlossenes schmalbandiges TK-Netzwerk außer Betrieb setzt und Routing-Information halb- oder vollautomatisch nur bei Veränderung der Netzkonfiguration und/oder nach einer voreinstellbaren Zeitspanne t und/oder auf Anforderung eines Benutzers austauscht. Dadurch wird mit einfachen Mitteln eine Möglichkeit zum interoperablen Anschluß von schmalbandigen militärischen Sondernetzen an breitbandige zivile Netze und/oder an andere schmalbandige militärische Sondernetze geschaffen, um militärische Funknetze und Satellitennetze effektiver untereinander anzukoppeln und in bestehende Internet/Intranet-Infrastrukturen kommerzieller breitbandiger ziviler TK-Netzwerke zu integrieren und somit die Kommunikation zwischen Teilnehmern an den militärischen Sondernetzen und Teilnehmern am zivilen Internet/Intranet zu ermöglichen bzw. zu verbessern.
Description
Die Erfindung betrifft eine Routing-Vorrichtung zur Kopplung verschiedener
Telekommunikations ( = TK)-Netzwerke mit unterschiedlichen Protokollen und
unterschiedlichen Übertragungseigenschaften, die dynamische Routing-
Funktionen, beispielsweise OSPF ( = open shortest path first)-Algorithmen, RIP
( = routing information protocol), BGP ( = border gateway protocol) etc. vorhält.
Derartige Routing-Vorrichtungen sind allgemein bekannt und werden bei
spielsweise von der Firma Cisco Systems Inc. angeboten (siehe Firmenschrift
"CISCO Networking Essentials", verbreitet im Internet unter Adresse
http://www.cisco. com, 511998).
Datenübertragungen zwischen örtlich getrennten Datenendgeräten bedingen
die Verfügbarkeit der Kommunikationswege zwischen den Endgeräten. In lo
kaler Umgebung läßt sich dies durch direkte Verkabelung und lokal einzuhal
tende Vorschriften erreichen. Soll jedoch eine Datenübertragung zwischen
Endgeräten stattfinden, die nicht an dem gleichen TK-Netz angeschlossen
sind und demzufolge auch unterschiedliche Netzprotokolle verwenden, sind
entsprechende Anpassungen der Protokolle erforderlich. Diese Anpassung
erfolgt durch Gateways, die - bezogen auf das von der ISO (International
Standard Organization) festgelegte OSI-Referenzmodell (Open System Inter
connection), das die unterschiedlichen Funktionen der Kommunikation in ver
schiedene Schichten unterteilt - auf jeder der sieben Schichten angesiedelt
werden können. Die größte Verbreitung erlangten jedoch die Systeme, die auf
der Schicht 2 des OSI-Referenzmodells (Bridges/Switches) und der Schicht 3
(Router) angesiedelt sind.
Während Bridges/Switches zur Kopplung gleichartiger Netze eingesetzt wer
den, die die gleichen Protokolle verwenden, bieten Router die Möglichkeit,
Netze mit unterschiedlichen Netzprotokollen zu verbinden. Router ermitteln
anhand der Adresse eines Datenpaketes, welcher Router oder welche Work
station das Paket als nächstes erhalten soll. Basierend auf einer "Netzwerk-
Straßenkarte" (sogenannte Routing-Tabellen) stellen Router sicher, daß die
Pakete auf möglichst effizientem Weg ihr Ziel erreichen. Wenn die Verbindung
zwischen zwei Routern gestört ist, kann der sendende Router einen alternati
ven Weg ermitteln, um den Verkehrsfluß aufrecht zu erhalten.
Da diese Technik in der zivilen Welt bereits intensiv genutzt wird, existiert in
zwischen eine Vielzahl kommerzieller Router-Produkte, die von darauf spezia
lisierten Firmen hergestellt werden. Da sich diese Produkte rein auf den zivilen
Markt konzentrieren, unterstützen sie auch nur die dort verfügbaren TK-Netze.
Zugangsmöglichkeiten zu Sondernetzen, wie beispielsweise Funknetze oder
Satellitennetze, stehen für die zivilen Produkte nicht zur Verfügung. Um die
oben angesprochenen Funktionen der kürzesten Wegewahl und der alternati
ven Wegewahl bieten zu können, erfolgt zwischen den einzelnen Routern -
parallel zu der eigentlichen Nutzdatenübertragung - Managementkommuni
kation zur ständigen Aktualisierung der Routing-Tabellen. Diese zusätzliche
Kommunikation wäre bei schmalbandigen Funknetzen kritisch und würde die
Verfügbarkeit des Funkkanals für die Nutzdatenübertragung empfindlich ein
schränken.
Den großen Bandbreiten ziviler TK-Netze (beispielsweise 64 kBit bei ISDN,
100 MBit bei üblichen LAN, wie etwa Ethernet, 1 GBit bei neueren LAN-
Entwicklungen) stehen ganz erheblich schmalere Bandbreiten bei militäri
schen Sondernetzen im Halb- und Vollduplex gegenüber (2,4 bis 9,6 kBit bei
VHF-Funknetzen mit 30 bis 50 km Reichweite, maximal 2,4 kBit bei HF-
Funknetzen im großreichweitigen Kurzwellenband). Die Bandbreiten von mili
tärisch genutzten Satelliten-TK-Netzen erstreckt sich zwar über einen Bereich
von 2,4 kBit bis 2 MBit, jedoch treten dabei in der Regel Zeitprobleme wegen
der sehr langen Laufstrecken und damit großen Laufzeiten bei der schnellen
Informationsübertragung über Satelliten auf.
Aus all dem ergibt sich, daß die bei zivilen, breitbandigen TK-Netzen einge
setzten Router mit den üblichen Algorithmen bei den schmalbandigen militäri
schen Sondernetzen nicht verwendet werden können, weil sonst das Mana
gement der Routingdaten die schmalbandigen TK-Netze mit der Nutzdaten
übertragung blockieren würde. Bei der Ankopplung unterschiedlicher schmal
bandiger militärischer Sondernetze untereinander werden daher bislang keine
Routingfunktionen eingesetzt, sondern lediglich statische Verbindungen her
gestellt. Eine Anbindungsmöglichkeit an breitbandige zivile TK-Netze besteht
folglich bislang überhaupt nicht.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es demgegenüber, mit möglichst ein
fachen Mitteln eine Möglichkeit zum interoperablen Anschluß von schmalban
digen militärischen Sondernetzen an breitbandige zivile Netze und/oder an
andere schmalbandige militärische Sondernetze zu schaffen, damit militäri
sche Funknetze und Satellitennetze effektiver untereinander anzukoppeln und
in bestehende Internet/Intranet-Infrastrukturen kommerzieller breitbandiger
ziviler TK-Netzwerke zu integrieren und somit die Kommunikation zwischen
Teilnehmern an den militärischen Sondernetzen und Teilnehmern am zivilen
Internet/Intranet zu ermöglichen bzw. zu verbessern.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß zusätzlich zu den
dynamischen Routing-Funktionen eine Management-Einrichtung vorgesehen
ist, die die dynamischen Routing-Funktionen der Internetzwerk-Schicht zumin
dest in Richtung auf ein an die Routing-Vorrichtung angeschlossenes schmal
bandiges TK-Netzwerk, insbesondere ein militärisch genutztes Sondernetz
werk, außer Betrieb setzt und Routing-Information mit anderen Routing-
Vorrichtungen halb- oder vollautomatisch nur bei Veränderung der Netzkonfi
guration eines mit der Routing-Vorrichtung direkt oder indirekt verbundenen
TK-Netzwerks und/oder nach einer voreinstellbaren Zeitspanne t und/oder auf
Anforderung eines Benutzers der Routing-Vorrichtung austauscht.
Dieser spezielle Router ("Taktischer Router") hat den Vorteil, daß er Routing-
Funktionen zwischen zivilen Netzen, zwischen den militärischen Sondernetzen
untereinander und zwischen zivilen Netzen und Sondernetzen problemlos er
möglicht. Dabei wird von der Tatsache Gebrauch gemacht, daß die Routing-
Funktionen zwischen den zivilen Netzen durch kommerzielle Produkte ver
fügbar sind. Eine weitere Hardware-Plattform als Bestandteil des Taktischen
Routers, die über eine lokale Verbindung (z. B. Ethernet) mit dem kommer
ziellen Router-Produkt verbunden ist, stellt die Zugänge zu den Sondernetzen,
die Routing-Funktion zwischen den Sondernetzen und spezielle Verfahren
zum Austausch von Routing-Informationen über die Sondernetze zur Verfü
gung. Weiterhin zeichnet sich der Taktische Router durch seine Autokonfigu
rierbarkeit im Intranet-Bereich aus, so daß eine explizite Inbetriebnahme durch
Fachpersonal nicht erforderlich ist. Der Taktische Router erkennt durch
Selbstlernmechanismus, welche Einstellungen vorzunehmen sind.
Eine bevorzugte Ausführungsform der erfindungsgemäßen Routing-
Vorrichtung zeichnet sich dadurch aus, daß die Management-Einrichtung die
dynamischen Routing-Funktionen der Internetzwerk-Schicht auch in Richtung
auf ein an die Routing-Vorrichtung angeschlossenes breitbandiges TK-
Netzwerk, insbesondere ein ziviles Netzwerk, außer Betrieb setzt und Routing-
Information mit anderen Routing-Vorrichtungen halb- oder vollautomatisch nur
bei Veränderung der Netzkonfiguration eines mit der Routing-Vorrichtung di
rekt oder indirekt verbundenen TK-Netzwerks und/oder nach einer voreinstell
baren Zeitspanne t und/oder auf Anforderung eines Benutzers der Routing-
Vorrichtung austauscht. Damit besteht eine einfache Abschaltemöglichkeit der
Routing-Sendungen bei erwünschter bzw. angeordneter Funkstille. Außerdem
wird die Bandbreite des angeschlossenen zivilen TK-Netzwerks geringer bela
stet.
Vorteilhafterweise ist die Zeitspanne t einer weiteren bevorzugten Ausfüh
rungsform vom Benutzer der Routing-Vorrichtung selbst einstellbar. Bei
spielsweise kann an der erfindungsgemäßen Routing-Vorrichtung eine Aus
wahlmöglichkeit für ab Werk fest voreingestellte unterschiedliche Zeitspannen
t vorgesehen sein.
Um die Belastung gerade der schmalbandigen Sondernetzwerke durch den
Austausch von Routing-Information möglichst gering zu halten, wird die Zeit
spanne t 5 min. vorzugsweise t ≧ ½ h gewählt.
Hierbei kann die erfindungsgemäße Routing-Vorrichtung im einfachsten Fall
aus einer Routing-Einrichtung und einer mit dieser verbundenen speziellen
Management-Einrichtung bestehen. Um die Option der Anbindung schmal
bandiger Sondernetze an andere schmalbandige Sondernetze und/oder auch
an breitbandige zivile TK-Netze voll auszuschöpfen, zeichnet sich eine bevor
zugte Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung dadurch aus, daß
die Routing-Vorrichtung aus zwei Routing-Einrichtungen und einer mit diesen
verbundenen Management-Einrichtung aufgebaut ist, wobei eine der beiden
Routing-Einrichtungen Schnittstellen zu schmalbandigen militärischen Son
dernetzwerken, die andere Routing-Einrichtung Schnittstellen zu breitbandigen
zivilen TK-Netzwerken aufweist, und wobei die beiden Routing-Einrichtungen
untereinander verbunden sind.
Vorzugsweise sind die beiden Routing-Einrichtungen durch ein LAN ( = local
area network) interoperabel verbunden.
Bei einer besonders einfachen Weiterbildung ist das LAN durch ein einfaches
elektrisches Verbindungskabel zwischen den beiden Routing-Einrichtungen
realisiert.
Die erfindungsgemäße Routing-Vorrichtung kann als Gerät in einem einzigen
Gehäuse vorhanden sein. Alternativ können bei den oben beschriebenen
Ausführungsformen aber auch die beiden Routing-Einrichtungen räumlich
voneinander getrennt in zwei Gehäusen eingebaut sein. Dabei kann bei
spielsweise eines der beiden Gehäuse in einem Gebäude fest installiert sein,
das andere in einem Fahrzeug oder ebenfalls in einem Gebäude, je nach den
Anforderungen der anzukoppelnden TK-Netze.
Besonders bevorzugt ist eine Ausführungsform der Erfindung, bei der die
Routing-Vorrichtung ein Gehäuse aufweist, welches so ausgelegt ist, daß es
die gleichen militärischen Umweltbedürfnisse, beispielsweise Spritzwasser
schutz, Schmutzunempfindlichkeit, Wasserdichtheit der elektrischen An
schlüsse, Dekontaminierbarkeit etc. erfüllt wie mobile militärische Funkgeräte.
Auf diese Weise ist sichergestellt, daß der erfindungsgemäße Taktische Rou
ter dieselben Einsatzfelder und Einsatzmöglichkeiten wie die an ihn angebun
denen militärischen Kommunikationseinrichtungen wie etwa Funkgeräte etc.
aufweist.
Bei einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, daß sämtli
che elektrische Anschlüsse, insbesondere Stecker, Buchsen und Kabel aus
schließlich an zwei über eine Ecke aneinander angrenzenden Seitenflächen
des Gehäuses positioniert sind. Bei entsprechendem Einbau, insbesondere in
ein Fahrzeug, befinden sich also alle Anschlüsse für einen davor stehenden
Bediener nur "vorn" oder "links" bzw. nur "vorn" oder "rechts", wie dies auch
bei den bekannten militärischen Funkgeräten im eingebauten Zustand der Fall
ist. Damit ergeben sich gleiche Bedienungsbedingungen des erfindungsge
mäßen Taktischen Router beispielsweise im Einsatz in militärischen Fahrzeu
gen.
Vorteilhafterweise sind im Gehäuse des erfindungsgemäßen Taktischen
Routers Kühlrippen vorgesehen, die der Abfuhr der entstehenden Verlustwär
me der elektronischen Bauteile aus dem Inneren des Gerätes dienen.
Bei einer bevorzugten Weiterbildung sind die Kühlrippen auf einer oder mehre
ren Seitenflächen des Gehäuses angeordnet, die jeweils keine elektrischen
Anschlüsse tragen, so daß die vorhandenen Gehäuseseitenflächen in ihrer
Funktionalität optimal ausgenutzt werden können.
Bevorzugt ist auch eine Ausführungsform, bei der die Abstände zwischen am
Gehäuse angebrachten Steckern und Buchsen so gewählt sind, daß eine Be
dienung derselben auch mit Handschuhen möglich ist. Dies ist unter anderem
eine der Grundforderungen für militärisch anwendbare Geräte, die nicht nur
"bei schönem Sommerwetter", sondern auch unter widrigen Bedingungen je
derzeit leicht bedienbar sein müssen.
Vorzugsweise gehören alle an bzw. im Gehäuse des erfindungsgemäßen
Taktischen Routers vorhandenen Stecker und Buchsen derselben Stecker-
bzw. Buchsenfamilie an, wie die Stecker und Buchsen der daran angeschlos
sen Funkgeräte, so daß sich eine absolute Anschlußkompatibilität zwischen
den Taktischen Router und Funkgeräten ergibt.
Bei engen, insbesondere höhenbegrenzten Einbauverhältnissen, wie sie z. B.
in Kampfpanzern anzutreffen sind, ist es besonders vorteilhaft, wenn die Bau
höhe des Gehäuses des Taktischen Routers im wesentlichen gleich der Bau
höhe des bzw. der im Fahrzeug gehalterten Funkgeräte ist. Auf diese Weise
kann durch einfaches Herausnehmen eines Funkgerätes aus einem "Funk
turm" der gewonnene Raum für den Einbau des erfindungsgemäßen Takti
schen Routers genutzt werden.
Ganz besonders bevorzugt ist eine Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Taktischen Routers, bei der die Routing-Vorrichtung als Kommunikations-
Server mit mindestens zwei elektrischen Anschlußmöglichkeiten zur Anschal
tung an ein Funkgerät, die eine Sprach-Daten-Umschaltung ermöglichen,
ausgeführt ist. Damit kann der erfindungsgemäße Taktische Router auch an
eine interne Bordverständigungsanlage des jeweiligen Fahrzeugs angeschlos
sen werden. Die Anschlußmöglichkeit des Sprechgeschirrs ausschließlich an
den Kommunikations-Server und nicht mehr wie bisher direkt an das Funkge
rät ist besonders hilfreich für den reibungslosen Betrieb des oben geschilder
ten Kommunikationskonzeptes.
Ganz besonders bevorzugt enthält die erfindungsgemäße Routing-Vorrichtung
einen oder mehrere kommerziell im Handel erhältliche Router, so daß der
Grundaufbau der erfindungsgemäßen Vorrichtung relativ preiswert zu realisie
ren ist.
Bevorzugt ist auch eine Ausführungsform, bei der die Routing-Vorrichtung als
mobiles, tragbares und/oder in ein Fahrzeug einbaubares Gerät ausgeführt ist,
um die oben genannten Vorteile eines mobilen Einsatzes zu realisieren.
In den Rahmen der vorliegenden Erfindung fällt auch ein Verfahren zum Be
trieb einer Routing-Vorrichtung der oben genannten erfindungsgemäßen Art,
bei dem die Routing-Information jeweils als separates Datenpaket übertragen
wird.
Alternativ dazu kann bei einer anderen Verfahrensvariante die Routing-
Information jeweils als Zusatz an eine Datensendung angehängt werden.
Die letztgenannte Verfahrensvariante kann dahingehend weitergebildet wer
den, daß Routing-Information nur als Management-Sendung auf der Ebene 7
übertragen wird.
Bei einer weiteren vorteilhaften Variante des erfindungsgemäßen Verfahrens
wird zum Austausch von Routing-Information die Email-Funktion genutzt.
Alternativ kann aber auch die FTP ( = file transfer protocol)-Funktion, RFC ( =
request for comments), OSPF ( = open shortest path first) oder RIP ( = routing
information protocol) genutzt werden.
Um kommerziell erhältliche Routing-Software möglichst ungeändert nutzen zu
können, wird bei einer weiteren bevorzugten Verfahrensvariante die Routing-
Information jeweils nur auf der Ebene 3 übertragen.
Weitere Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der Beschreibung und der
Zeichnung. Ebenso können die vorstehend genannten und die noch weiter
aufgeführten Merkmale erfindungsgemäß jeweils einzeln für sich oder zu meh
reren in beliebigen Kombinationen Verwendung finden. Die gezeigten und be
schriebenen Ausführungsformen sind nicht als abschließende Aufzählung zu
verstehen, sondern haben vielmehr beispielhaften Charakter für die Schilde
rung der Erfindung.
Die Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird anhand von Ausfüh
rungsbeispielen näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine schematische Darstellung der möglichen Einsatzumgebung des
erfindungsgemäßen Taktischen Routers zur Ankopplung von schmal
bandigen Sondernetzen an eine Internet/Intranet-Umgebung;
Fig. 2 eine schematische Darstellung einer einfachen Ausführungsform des
Taktischen Routers mit einer einzigen Routing-Einrichtung zur Kopp
lung von schmalbandigen Sondernetzen untereinander;
Fig. 3 eine weitere Ausführungsform des Taktischen Routers mit zwei Rou
ting-Einrichtungen zur Ankopplung von schmalbandigen Sondernetzen
an Breitbandnetze.
Die in Fig. 1 schematisch dargestellte Konfiguration zeigt den erfindungsge
mäßen Taktischen Router TR1, TR2 als Verbindungsglied zwischen einem
Internet/Intranet N mit zivil verfügbaren Netzen N1, N2 auf der einen Seite und
mit speziellen militärischen Sondernetzen SN1, SN2, SN3 auf der anderen
Seite. Die eingezeichneten Teilnehmer TN1, TN2 und TN3 sind jeweils an ei
nem der Sondernetze SN1, SN2, SN3 angeschlossen, während die Teilneh
mer TN4 und TN5 über herkömmliche Router R1, R2 an den zivilen Netzen
N1, N2 angeschlossen sind. Die beiden eingezeichneten Taktischen Router
TR1 und TR2 ermöglichen die Kommunikation zwischen den Sondernetzen
SN1 und SN2, zwischen den zivilen Netzen N1 und N2, zwischen den Son
dernetzen SN1, SN2, SN3 einerseits und den zivilen Netzen N1, N2 anderer
seits, sowie zwischen den Sondernetzen SN1, SN2, SN3 untereinander unter
Verwendung der zivilen Netze N1, N2.
Es sei an dieser Stelle darauf hingewiesen, daß die in der Abbildung darge
stellte Umgebung den Einsatz des Taktischen Routers TR1, TR2 nur exempla
risch aufzeigt. Jede andere Zusammenschaltung von taktischen Routern -
auch in Verbindung mit anderen kommerziellen Router-Produkten - ist bei
entsprechender Anpassung, insbesondere entsprechende Programmierung
jederzeit möglich.
In Fig. 2 ist schematisch eine besonders einfache Ausführungsform des Takti
schen Routers TR3 dargestellt, der nur eine einzige Routing-Einrichtung R3
aufweist, die der Kopplung von schmalbandigen Sondernetzen untereinander
dient, welche mit entsprechenden Bildsymbolen angedeutet sind.
Eine Besonderheit der Routing-Einrichtung R3 stellt der Mechanismus zum
Austausch der Routing-Informationen dar, bei dem nicht wie bei den kommer
ziellen Routern ein zusätzliches Protokoll verwendet wird, sondern die erfor
derlichen Informationen an die zu übertragenden Nutzdatenpakete angehängt
werden. Der Vorteil dieser Methode ist, daß die Bandbreite der schmalbandi
gen Sondernetze SN1, SN2, SN3 nicht zu stark belastet wird.
Zu diesem Zweck ist die Routing-Einrichtung R3 über ein internes Netz N3,
das beispielsweise als LAN ( = local area network) ausgebildet sein kann, mit
einer Management-Einrichtung M verbunden, die die Managementfunktionen
zur Konfiguration, Steuerung und Überwachung der Routing-Einrichtung R3
beinhaltet. Diese Management-Einrichtung M muß nicht zwangsläufig eine
separate Komponente sein. Vielmehr können die dort installierten Funktionen
auch auf der Routing-Einrichtung R3 integriert sein.
Die Management-Einrichtung M setzt die dynamischen Routing-Funktionen
der Internetzwerk-Schicht zumindest in Richtung auf die Sondernetze SN1,
SN2, SN3 außer Betrieb. Nur bei Veränderung der Netzkonfiguration eines mit
dem Taktischen Router TR3 direkt oder indirekt verbundenen TK-Netzwerks
und/oder nach einer voreinstellbaren Zeitspanne t und/oder auf Anforderung
eines Benutzers der Routing-Vorrichtung TR3 wird Routing-Information mit
anderen Routing-Vorrichtungen halb- oder vollautomatisch ausgetauscht.
Fig. 3 zeigt den prinzipiellen Aufbau einer weiteren Ausführungsform des Tak
tischen Routers TR4. Auf der linken Seite ist die zivile Komponente in Form
einer Routing-Einrichtung R4 angedeutet, die den Anschluß an die zivilen Net
ze N, N1, N2, abdeckt und die zugehörigen Routingfunktionen beinhaltet. An
dieser Stelle kann ein verfügbarer kommerzieller Router eingesetzt werden.
Auf der rechten Seite der Fig. 3 ist in Form der Routing-Einrichtung R3 die
Hardware-Plattform angedeutet, die die Anschlüsse für die Sondernetze SN1,
SN2, SN3 zur Verfügung stellt. Die in diese Plattform integrierten Funktionen
umfassen die Routingfunktionen zwischen den angeschlossenen Sondernet
zen SN1, SN2, SN3 untereinander sowie zwischen den Sondernetzen SN1,
SN2, SN3 und einem internen Netz N4, das diese Plattform mit der zivilen
Komponente koppelt und integraler Bestandteil des Taktischen Routers TR4
ist. Die Begründung für dieser Art der Kopplung ist, daß die notwendigen An
schlüsse bereits an einem kommerziellen Router verfügbar sind, so daß dieser
ohne zusätzliche Modifikationen als Routing-Einrichtung R4 eingesetzt werden
kann.
Die Besonderheit dieser Erfindung liegt in dem Einsatz modernster Router-
Technologie auch für Sondernetze (mit teilweiser geringer Bandbreite) und in
der dadurch gewonnenen Verfügbarkeit von Internet/Intranet-Resourcen für
Teilnehmer, die nur einem der Sondernetze angebunden sind.
Claims (22)
1. Routing-Vorrichtung zur Kopplung verschiedener
Telekommunikations ( = TK)-Netzwerke mit unterschiedlichen
Protokollen und unterschiedlichen Übertragungseigenschaften, die
dynamische Routing-Funktionen, beispielsweise OSPF ( = open
shortest path first)-Algorithmen, Bellman-Ford-Algorithmen, RIP
( = routing information protocol), BGP ( = border gateway protocol)
etc. vorhält,
dadurch gekennzeichnet,
daß zusätzlich zu den dynamischen Routing-Funktionen eine Management-Einrichtung (M) vorgesehen ist, die die dynamischen Routing-Funktionen der Internetzwerk-Schicht zumindest in Richtung auf ein an die Routing-Vorrichtung (TR1, TR2, TR3, TR4) angeschlossenes schmalbandiges TK-Netzwerk (SN1, SN2, SN3), insbesondere ein militärisch genutztes Sondernetzwerk, außer Betrieb setzt und Routing-Information mit anderen Routing- Vorrichtungen halb- oder vollautomatisch nur bei Veränderung der Netzkonfiguration eines mit der Routing-Vorrichtung (TR1, TR2, TR3, TR4) direkt oder indirekt verbundenen TK-Netzwerks (SN1, SN2, SN3, N, N1, N2) und/oder nach einer voreinstellbaren Zeitspanne t und/oder auf Anforderung eines Benutzers der Routing-Vorrichtung (TR1, TR2, TR3, TR4) austauscht.
dadurch gekennzeichnet,
daß zusätzlich zu den dynamischen Routing-Funktionen eine Management-Einrichtung (M) vorgesehen ist, die die dynamischen Routing-Funktionen der Internetzwerk-Schicht zumindest in Richtung auf ein an die Routing-Vorrichtung (TR1, TR2, TR3, TR4) angeschlossenes schmalbandiges TK-Netzwerk (SN1, SN2, SN3), insbesondere ein militärisch genutztes Sondernetzwerk, außer Betrieb setzt und Routing-Information mit anderen Routing- Vorrichtungen halb- oder vollautomatisch nur bei Veränderung der Netzkonfiguration eines mit der Routing-Vorrichtung (TR1, TR2, TR3, TR4) direkt oder indirekt verbundenen TK-Netzwerks (SN1, SN2, SN3, N, N1, N2) und/oder nach einer voreinstellbaren Zeitspanne t und/oder auf Anforderung eines Benutzers der Routing-Vorrichtung (TR1, TR2, TR3, TR4) austauscht.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Management-Einrichtung (M) die dynamischen Routing-Funktionen
der Internetzwerk-Schicht auch in Richtung auf ein an die Routing-
Vorrichtung (TR1, TR2, TR4) angeschlossenes breitbandiges TK-
Netzwerk (N, N1, N2), insbesondere ein ziviles Netzwerk, außer
Betrieb setzt und Routing-Information mit anderen Routing-
Vorrichtungen halb- oder vollautomatisch nur bei Veränderung der
Netzkonfiguration eines mit der Routing-Vorrichtung (TR1, TR2,
TR4) direkt oder indirekt verbundenen TK-Netzwerks (SN1, SN2,
SN3, N, N1, N2) und/oder nach einer voreinstellbaren Zeitspanne t
und/oder auf Anforderung eines Benutzers der Routing-Vorrichtung
(TR1, TR2, TR4) austauscht.
3. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Zeitspanne t vom Benutzer der Routing-
Vorrichtung (TR1, TR2, TR3, TR4) einstellbar ist.
4. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Zeitspanne t ≧ 5 min, vorzugsweise t 1/2 h.
5. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Routing-Vorrichtung (TR4) aus zwei
Routing-Einrichtungen (R3, R4) und einer mit diesen verbundenen
Management-Einrichtung (M) aufgebaut ist, wobei eine der beiden
Routing-Einrichtungen (R3) Schnittstellen zu schmalbandigen
militärischen Sondernetzwerken (SN1, SN2, SN3), die andere
Routing-Einrichtung (R4) Schnittstellen zu breitbandigen zivilen TK-
Netzwerken (N, N1, N2) aufweist, und wobei die beiden Routing-
Einrichtungen (R3, R4) untereinander verbunden sind.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die
beiden Routing-Einrichtungen (R3, R4) durch ein LAN ( = local area
network) (N4) interoperabel verbunden sind.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß das
LAN (N4) durch ein elektrisches Verbindungskabel realisiert ist.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß die beiden Routing-Einrichtungen (R3, R4)
räumlich voneinander getrennt in zwei Gehäusen eingebaut sind.
9. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Routing-Vorrichtung (TR1, TR2, TR3, TR4)
ein Gehäuse aufweist, welches so ausgelegt ist, daß es die gleichen
militärischen Umweltbedürfnisse, beispielsweise
Spritzwasserschutz, Schmutzunempfindlichkeit, Wasserdichtheit der
elektrischen Anschlüsse, Dekontaminierbarkeit etc. erfüllt wie mobile
militärische Funkgeräte.
10. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Routing-Vorrichtung (TR1, TR2, TR3, TR4)
ein Gehäuse aufweist, welches so ausgelegt ist, daß sämtliche
elektrischen Anschlüsse, insbesondere Stecker, Buchsen und Kabel
ausschließlich an zwei über eine Ecke aneinander angrenzenden
Seitenflächen des Gehäuses positioniert sind.
11. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Routing-Vorrichtung (TR1, TR2, TR3, TR4)
ein Gehäuse aufweist, welches so ausgelegt ist, daß die Abstände
zwischen am Gehäuse angebrachten Steckern und Buchsen so
gewählt sind, daß eine Bedienung derselben auch mit Handschuhen
möglich ist.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 11, dadurch
gekennzeichnet, daß im Gehäuse Kühlrippen vorgesehen sind.
13. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß die
Kühlrippen auf einer oder mehreren Seitenflächen des Gehäuses
angeordnet sind, die keine elektrischen Anschlüsse tragen.
14. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Routing-Vorrichtung (TR1, TR2, TR3, TR4)
als Kommunikations-Server mit mindestens zwei
Anschlußmöglichkeiten zur Anschaltung an ein Funkgerät, die eine
Sprach-Daten-Umschaltung ermöglichen, ausgeführt ist.
15. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Routing-Vorrichtung (TR1, TR2, TR3, TR4)
einen oder mehrere kommerziell erhältliche Router (R4) enthält.
16. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Routing-Vorrichtung (TR1, TR2, TR3, TR4)
als mobiles, tragbares und/oder in ein Fahrzeug einbaubares Gerät
ausgeführt ist.
17. Verfahren zum Betrieb einer Routing-Vorrichtung nach einem der
Ansprüche 1 bis 16, dadurch gekennzeichnet, daß Routing-
Information jeweils als separates Datenpaket übertragen wird.
18. Verfahren zum Betrieb einer Routing-Vorrichtung nach einem der
Ansprüche 1 bis 16, dadurch gekennzeichnet, daß Routing-
Information jeweils als Zusatz an eine Sendung angehängt wird.
19. Verfahren nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, daß
Routing-Information nur als Management-Sendung auf der Ebene 7
übertragen wird.
20. Verfahren nach einem der Ansprüche 17 bis 19, dadurch
gekennzeichnet, daß zum Austausch von Routing-Information die
Email-Funktion genutzt wird.
21. Verfahren nach einem der Ansprüche 17 bis 19, dadurch
gekennzeichnet, daß zum Austausch von Routing-Information die
FTP ( = file transfer protocol) -Funktion genutzt wird.
22. Verfahren nach Anspruch 17 oder 18, dadurch gekennzeichnet, daß
Routing-Information jeweils nur auf der Ebene 3 übertragen wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1999128930 DE19928930C2 (de) | 1999-06-24 | 1999-06-24 | Taktischer Router |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
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Also Published As
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