DE19928408C1 - Verfahren und Vorrichtung zum einseitigen Umschäumen von Einlegeteilen - Google Patents

Verfahren und Vorrichtung zum einseitigen Umschäumen von Einlegeteilen

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Abstract

Verfahren und Vorrichtung zum Umschäumen von Einlegeteilen, insbesondere von Kfz-Formteilen, bei dem zum schaumfreien Abdichten von Teilbereichen des Einlegeteiles (1), min. ein dem abzudichtenden Teilbereich formangepaßter Einsatz aus elastischem, zumindest leicht komprimierbarem Material eingeführt wird, der mit Übermaß gefertigt ist und bei dem beim Schließen der Form der elastische Übermaß-Einsatz (5, 6) vorgespant wird, ein Eindringen des Schaumes (18) auf diese Flächen verhindernd.

Description

Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren und eine Vor­ richtung zum einseitigen Umschäumen von Einlegeteilen, ins­ besondere Kunststoff- oder Metall-Formteilen, wie sie viel­ fach vorzugsweise in Fahrzeugen Verwendung finden.
Beim Um- oder Einschäumen von Einlegeteilen, ist es in den meisten Fällen notwendig, verschiedene Teilbereiche "schaum­ frei" zu halten. Meist werden zu diesem Zwecke Trennmittel, manuell oder spritztechnisch auf die entsprechenden Flächen aufgetragen um das übergeschäumte Schaummaterial mechanisch von diesen Flächen leichter entfernen zu können. Anschlie­ ßend muß das Trennmittel, insbesondere wenn die Teile nach­ träglich kaschiert werden, durch Lösungsmittel entfernt wer­ den.
Es ist auch bekannt, Schieber oder Einsätze aus Kunstharz oder Metall zu verwenden, die diese Teilbereiche, z. B. In­ nenflächen der Einlegeteile, bedecken bzw. ausfüllen und abdichten sollen. Da diese Schieber jedoch aus starrem, un­ elastischem Material gefertigt sind, sind zwischen Schieber und abzudeckenden Flächen mehr oder minder große Spalten während dem Schäumen vorhanden, in die der unter Druck in die Form eingebrachte Schaum, wenn auch geringfügig, ein­ dringt. Somit muß auch hier mechanisch nachgearbeitet werden bzw. muß meist anschließend Schaummaterial und Trennmittel entfernt werden.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren und eine Vor­ richtung zum teilweisen Umschäumen von Einlegeteilen o. g. Gattung anzugeben, die es ermöglichen, daß in einfacher Wei­ se beim Um- oder Einschäumen von Einlegeteilen, bestimmte Stellen bzw. Flächen-Teilbereiche der Einlegeteile während dem Einschäumen sicher und sauber schaumfrei gehalten wer­ den, ohne mechanische Vor- bzw. Nacharbeit.
Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Besondere Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.
Demgemäß wird mindestens ein aus relativ elastischem Materi­ al gefertigtes Einsatzteil in die Schäumform bzw. in das Einlegeteil gegeben. Die Form des als "Dummy" bezeichenbaren Einsatzteiles entspricht der Form der abzudeckenden Fläche des Einlegers. Es ist mit Übermaß gefertigt, so daß beim Schließen der Schäumform der Dummy vorgespannt, also eine ausreichende Flächenpressung erreicht wird, wodurch prozeß­ sicher ein Eindringen des Schaumes auf die zu schützenden Flächen verhindert wird.
Von Vorteil ist, wenn der Dummy aus gegen Trennmittel und Schaum resistentem, elastischem und zumindest geringfügig komprimierbarem Material gefertig ist, so daß er nach Ent­ nahme aus der Schäumform und/oder umschäumten Einlegeteil, erneut hundertprozentig verwendet werden kann.
In vorteilhafter Weise kann ein aus Silikon oder Kautschuk, Gummi o. ä. gefertigter Dummy verwendet werden, der z. B. durch Gießen in einer Kunstharzform hergestellt wird.
Es ist verständlich, daß der Dummy-Einsatz die unterschied­ lichsten Formen aufweisen kann, je nach Form des Einlege­ teiles. Soll z. B. die Innenmantelfläche eines kalottenförmig ausgebildeten Einlegeteiles verläßlich abgedichtet werden, dann ist der Dummy z. B. als Halbkugel oder kurzer Zylinder mit halbkugelförmiger Oberseite auszubilden. Dieser halbku­ gelförmige Dummy wird in das Schäum-Unterteil eingesetzt, das Einlegeteil entsprechend darübergestülpt, wonach der Schäumform-Oberteil aufgesetzt und beim Schließen entspre­ chend den elastischen Einsatz zusammendrückend bis auf feste Anlage mit dem Unterteil gebracht und so befestigt wird.
Ist das außen zu umschäumende Einlegeteil in einer Richtung glatt durchgängig ausgebildet, z. B. im wesentlichen U- oder O-förmig ausgebildet, wie ein nur in einer Ebene gebogenes bzw. abgekantetes Blechteil, dann ist der Einsatz-Dummy in Form eines Schiebers ausgebildet, der in Richtung der erzeu­ genden des Einlege-Formteiles in dessen Innenraum eingescho­ ben, diesen komplett ausfüllt. Dabei kann nur ein Einsatz-Schieber verwendet werden. Es können jedoch auch zwei spiegelsymmetrisch ausgebildete Schieber zur Anwendung kommen, die zu beiden Seiten hälftig in den Einlegeteil-In­ nenraum eingeschoben werden. Im Falle der U-förmigen Aus­ bildung wird durch den mit höhenmäßig in Übermaß ausgebilde­ ten Schieber das Einlegeteil etwas aufgespreizt. Nach Ein­ satz des Einlegeteiles mit eingefügten Schiebern in die Schäumform und deren Schließen durch Zusammendrücken des Einsatz-Schiebers, wird eine satte Flächenpressung mit ent­ sprechend sicherer Abdichtung der Flächen erreicht.
Von Vorteil ist, wenn die elastischen Einsätze/Dummys aus Silikon bestehen und durch Gießen in entsprechende Kunst­ harzformen gefertigt werden, wobei sie jeweils mit minde­ stens einem seitlich herausragenden Griffteil aus Metall oder Kunststoff versehen werden. Diese Griffteile sind im Einsatzteil entsprechend formmäßig zu verankern, was durch Ausbildung der z. B. in Aussparungen der Schäumform-Trenn­ ebene reichenden Griffplatten mit innenseitigen Löchern, Wellen, Abkantungen, Widerhaken o. ä. erfolgt. Auch dient der besseren Handhabung, wenn der aus dem Einsatz ragende End­ abschnitt der Griffplatte mindestens ein Loch bzw. einen Durchbruch, Profilierungen oder schmalseitige Einbuchtungen aufweist, zum sicheren Halten, Ausziehen bzw. Fixieren. Bei Nichtbenutzen können diese Dummys dann, über das Griff­ platten-Loch aufgehängt, aufbewahrt werden.
Die Aufgabe wird des weiteren durch eine Vorrichtung zum Durchführen des vorbeschriebenen Verfahren gemäß Merkmalen des Anspruch 6 gelöst.
Demgemäß ist der mindestens eine Einsatz aus elastischem, zumindest geringfügig in Schließrichtung der Schäumform kom­ primierbaren Material wie Silikon, Kautschuk, Gummi o. ä. geformt und in Schäumform-Schließrichtung, zum Vorspannen beim Schließen der Form und dabei abdichtenden Anpressen an die zu schützenden Einleg-Teilflächen, mit Übermaß ausge­ legt. Somit wird sichergestellt, daß eine ausreichende Flä­ chenpressung zwischen dem elastischen Einsatz-Dummy und der abzudichtenden Flächen der Einlegeteile erreicht wird.
Es ist selbstverständlich, bei Auslegung der Vorrichtung insgesamt darauf zu achten, daß die Schäum-Formteile, bzw. deren Schäumkammer, die Abmessungen des Dummy-Einsatzes so­ wie die Materialauswahl für den Dummy entsprechend aufein­ ander abzustimmen sind, um den geeigneten Preßweg und damit den optimalen Anpreßdruck und hierdurch effektiven Abdicht­ effekt zu erzielen.
Nachfolgend wird die Erfindung anhand mehrerer Ausführungs­ beispielen unter bezug auf die Zeichnung näher erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1: in perspektivischer Explosionszeichnung ein Ein­ legeteil mit seitlich einzuführenden, spiegelsym­ metrischen Einsatz-Schiebern,
Fig. 2: einen Schnitt nach II-II aus Fig. 3, durch eine geschlossene Schäumform, nach dem Umschäumvorgang, und
Fig. 3: eine Draufsicht nach Pfeil III aus Fig. 2, mit entferntem Schäumform-Oberteil, vor dem Umschäu­ men.
In Fig. 1 ist ein im wesentlichen U-förmig ausgebildetes Einlegeteil 1 dargestellt, dessen Außenmantelfläche 2 um­ schäumt werden soll, während seine Innenmantelfläche 3 sau­ ber schaumfrei verbleiben soll. Des weiteren sind zwei Einsatz-Schieber 5 und 6 dargestellt, so wie sie in den In­ nenraum 3 des Einlegeteiles zu beiden Seiten eingeführt wer­ den. Es ist zu erkennen, daß die Kontur der Außenflächen 7 der Schieber 5 und 6 im wesentlichen mit der Innenkontur 2 des Einlegeteil-Innenraumes 3 übereinstimmen. Es ist hier nicht zu erkennen, daß jeweils die Höhenmaße der Schieber 5, 6 etwas größer ausgelegt sind, als diejenigen des Einlegeteil-Innenraumes 3. Die beiden Schieber 5, 6 werden jeweils bis zur Mitte des Einlegeteiles 1 in dessen Innen­ raum 3 eingefügt, wobei die Einführtiefe eines jeden Schie­ bers durch die unterbrochene Linie 8 dargestellt ist, die die Einführtiefe des jeweiligen Schiebers angibt. In einge­ führtem Zustand stehen die beiden Schieber 5, 6 mit ihren jeweiligen Innenstirnseiten 9 satt aneinander an. An den entgegengesetzten, äußeren Stirnseiten 10 ragt jeweils eine Griffplatte 11 horizontal bzw. in Einführebene bzw. in Aus­ ziehrichtung hervor. Zum besseren, sichereren Handhaben ist in der äußeren Zone der Griffplatte 11 ein Durchbruch 12 vorgesehen.
Aus Fig. 2 ist eine erfindungsgemäße Vorrichtung 14 ersicht­ lich, die im wesentlichen eine an sich bekannte Schäumform ist, mit einem Schäumform-Oberteil 15 und einem Schäum-form- Unterteil 16, die hier in geschlossenem Funktionszustand, fest aufeinanderliegend, dargestellt sind. Im Form-Innenraum 17 befindet sich ein Kunststoff-Einlegeteil 1, mit in diesen eingeführten Dummy-Schiebern 6, 7, deren eine seitliche Griffplatte 11 zumindest positionsmäßig zu erkennen ist. Die Einsatzschieber 5, 6 füllen erkennbar den gesamten Innenraum des Einlegeteiles 1 aus. Dabei ist die Außenkontur bzw. Au­ ßenfläche 2 des Einlegeteiles 1 bereits umschäumt, d. h. mit Schaum 18 umgeben.
Fig. 3 schließlich zeigt eine geöffnete Schäumform, d. h. deren Unterteil 16, in den - vor dem Schäumen - bereits der mit den zwei Einsatzschiebern 5, 6 versehene Einlegeteil 1 eingebracht ist. Dabei ist zu erkennen, daß die beiden Schieber 5, 6 jeweils seitlich aus dem Einlegeteil 1 heraus­ stehen und daß deren jeweilige, seitlich herausragenden Griffplatten 11 optimal zu Handhabung und auch zur Fixierung dienen. Auch ist zu erkennen, daß nur entlang der zu um­ schäumenden Außenkontur 2 des Einlegeteiles 1 ein zum Um­ schäumen entsprechend freibleibender Form-Innenraum 17 vor­ gesehen ist. 1 Einlegeteil
2 Außenfläche
3 Innenfläche
4 Einlegeteil-Innenraum
5 Einsatz-Schieber (Dummy)
6 Einsatz-Schieber
7 Schieber-Außenfläche
8 Einführtiefe-Linie
9 Innere Stirnseite
10 Äußere Stirnseite
11 Griffplatte
12 Durchbruch
13 -
14 Schäumform (Vorrichtung)
15 Oberteil
16 Unterteil
17 Form-Innenraum
18 Schaum
19
20

Claims (9)

1. Verfahren zum Umschäumen von Einlegeteilen, insbesonde­ re Kfz-Formteilen, bei dem zum schaumfreien Abdichten von Teilbereichen des Einlegeteiles
  • - mindestens ein dem abzudichtenden Teilbereich formangepaß­ ter Einsatz in das Einlegeteil eingeführt und zusammen mit diesem in ein Schaumform-Unterteil eingebracht wird,
  • - wonach das Schaumform-Oberteil aufgesetzt bzw. die Form geschlossen wird,
  • - und schließlich nach dem Schäumen und Aushärten die Form geöffnet, der umschäumte Einleger mit dem mindestens einen Einsatz aus der Form entnommen und Einsatz und Einlegeteil entfernt werden,
dadurch gekennzeichnet, daß
  • - der mindestens eine Einsatz (5, 6) aus elastischem, zu­ mindest geringfügig komprimierbarem Material besteht, dessen Form im wesentlichen der Form des abzudeckenden Flächen- Teilbereichs des Einlegeteils (1) entspricht, jedoch im Ver­ hältnis zu diesem und/oder dem Schaumform-Innenraum mit Übermaß gefertigt ist,
  • - und daß beim Schließen der Form (14; 15, 16) der elastische Übermaß-Einsatz (5, 6) vorgespannt wird, d. h. mit Druck auf die zu schützende bzw. abzudichtende Einlegeteil-Fläche ge­ preßt wird, ein Eindringen des Schaumes (18) auf diese Flä­ chen sicher verhindernd.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der mindestens eine Einsatz (5, 6) aus Silikon, Kautschuk, Gummi EPDM o. ä. elastischem, zu­ mindest leicht komprimierbarem Material gefertigt ist.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß bei einem nur in einer Ebene gebogenen bzw. abgekanteten z. B. im wesentlichen U- oder O- förmigen Einlege-Formteil (1) mindestens ein seitlich bzw. in Richtung Biegeachse des Einlegeteils einbringbarer Schie­ ber (5, 6) vorgesehen ist.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß zwei spiegelsymmetrisch gleich ausgebildete Schieber (5, 6) verwendet werden, die jeweils bis in die Hälfte des Einlegeteils (1) seitlich eingeführt bzw. eingeschoben werden, bis auf sattes, gegenseitiges An­ stehen der jeweiligen Stirnflächen (9).
5. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Silikon-Einsätze (5, 6) durch Gießen in Kunststoffharzformen gefertigt werden und mindestens je einen seitlich aus diesem herausragenden Griffteil (11) aus Metall oder Kunststoff aufweisen.
6. Vorrichtung zum Durchführen des Verfahrens nach den Ansprüchen 1 bis 5, bestehend aus einem Schaumform-Oberteil und einem -Unterteil und mindestens einem in den Einlege­ teil-Innenraum einbringbaren Einsatz, dadurch gekennzeichnet, daß der mindestens eine Einsatz (5, 6) aus elastischem, zu­ mindest geringfügig komprimierbarem Material wie Silikon, Kautschuk, Gummi, EPDM o. ä. geformt ist und in Schäumform- Schließrichtung, zum Vorspannen beim Schließen der Form (14; 15, 16)und dabei abdichtenden Anpressen an die zu schützen­ den Einlegeteil-Flächen, mit Übermaß ausgelegt ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß als elastischer Einsatz zwei spiegelsymmetrische Schieber (5, 6) vorgesehen sind, die stirnseitig satt aneinanderstehend in das Einlegeteil (1) und mit diesem in die Schaumform (14) einlegbar sind.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Schieber (5, 6) je eine in Schäumform-Trennebene bzw. parallel zu dieser weisende Griffplatte (11) aufweisen.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Griffplatte (11) im elasti­ schen, vorzugsweise aus Silikon gefertigten Einsatz bzw. Schieber (5, 6) formschlüssig fest verankert ist, z. B. als Schiene mit Löchern, Wellen, Abkantungen, Widerhaken usw. ausgelegt ist, und daß im/am aus den Einsatz ragenden End­ abschnitt ein Loch/Durchbruch (12), seitliche Kantenprofi­ lierungen oder -Ausnehmungen oder andere Profilierungen vor­ gesehen sind.
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