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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zur Bodenstabilisierung von rolligem,
locker gelagertem, gewachsenem Boden, geschütteten Erdmassen und wassergesättigten
Böden gemäß dem Oberbegriff
des Patentanspruchs 1. Die dabei zu behandelnden Böden können wassergesättigt, erdfeucht
oder trocken sein.
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Bekannt
ist das Rütteldruckverfahren,
bei dem kohäsionslose
Böden mittels
Tiefenrüttler
derart in Schwingungen versetzt werden, dass der rollige Erdstoff
eine dichtere Lagerung mit verringertem Porenvolumen einnimmt. Das
dabei freiwerdende Porenvolumen wird durch die Zuführung von
Erdstoffen in den während
des Rüttelns
sich ergebenden Ringraum zwischen Rüttelgehäuse und dem anstehenden Boden
ersetzt. Durch entsprechende Abstufung der Körnung des Zugabematerials kann
die Dichte des angestrebten Porenvolumens beeinflusst werden. Die
zu behandelnden Böden
bleiben aber nach wie vor kohäsionslos.
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Die
US 2.229.912 beschreibt
ein Verfahren, bei dem ein horizontal schwingender Rüttler während des Abteufens
den ihn umgebenden Boden unter gleichzeitiger Zufuhr eines Stabilisationsmittels
derart verdichtet und verfestigt, dass die Wandung des vom Rüttler durchdrungenen
Raumes standfest wird. Dieses Verfahren funktioniert aber nur in
bindigen Böden.
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Aus
der
DE 22 60 473 B2 ist
ein Verfahren zur Herstellung von unter anderem unbewehrten Betonsäulen bekannt,
bei dem über
einen glockenförmigen
Vortriebskopf an der Spitze eines zuvor abgeteuften Rüttlers während des
Ziehens Zugabematerial eingeführt
wird. Das Zugabematerial kann bei diesem Verfahren nur direkt unterhalb
des glockenförmigen
Vortriebskopfes in den von ihm durchfahrenen Querschnitt eingebracht werden
und verfüllt
deshalb nur relativ schlanke Säulen
im Boden.
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Der
Stand der Technik wird auch dargestellt durch das Gebrauchsmuster
DE 94 04 506 U1 „Tiefenverdichter". Bei dieser technischen
Lösung
ist ein Tiefenverdichter gegeben, wobei an der Spitze des vorhandenen
Tiefenverdichters Injektionsdüsen
gegeben sind, welche beim Herausziehen des Tiefenverdichters eine Injektion
durchführen.
Grundsätzlich
kann davon ausgegangen werden, dass hierbei auch der Tiefenverdichter verwendet
wird und beim Herausziehen über
die Injektionsdüsen
eine Injektion ausgeführt
wird. Nachteil dieser technischen Lösung ist ebenfalls dahingehend
gegeben, dass hierbei eine Injektion nur über die Spitze des Rüttlers ausgeführt wird
und somit nicht die komplette Ausfüllung der Hohlräume durch
die Verdichtung gegeben ist.
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Weiterhin
ist gemäß
DE 28 56 144 A ein
Verfahren zur Verbesserung der Kohäsion rolliger Böden während der
Rütteldruckverdichtung
beschrieben, wobei während
des Herausziehens des Rüttlers
oberhalb des Excenters der Rüttelstange
allseitig ein Medium eingegeben wird, welches in dem besonderen
Fall Wasser darstellt. Der Nachteil dieser technischen Lösung liegt
darin begründet,
dass keine maximale Bodenverfestigung durch den Rüttelvorgang
erzielt wird.
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Ziel
der Erfindung ist es, ein Verfahren zur Bodenstabilisierung von
rolligem, locker gelagertem, gewachsenem Boden, geschütteten Erdmassen
und von wassergesättigten
Böden zu
realisieren, wobei unter Anwendung der bekannten Rütteldruckverdichtung
eine maximale Verdichtung des Bodens erreicht wird.
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Der
Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Bodenstabilität von rolligem,
locker gelagertem, gewachsenem Boden und von geschütteten Erdmassen
zu erbringen, mit dem während
der Rütteldruckverdichtung
der Boden unter und weitgehend um den Rüttler herum auch eine Kohäsion erzeugt
bzw. auch eine bestehende Kohäsion
verbessert wird und eine Erdsäule
erzeugt wird.
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Diese
Aufgabe wird durch die Merkmale des Patentanspruchs 1 gelöst.
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Die
Grundtechnologie gestaltet sich folgendermaßen, beim Einbringen der Rüttellanze
wird über
die Düsen
ein Injektionsmittel injiziert. Gleichzeitig dient das Injektionsmittel
beim Einfahrprozess als Spülmittel. Dieses
Injektionsmittel wird in einem Mischungsverhältnis 50% Wasser und 50% Bindemittel
hergestellt. Das Injektionsmittel sind vorzugsweise Filteraschen,
Bentonite und Zement-Suspensionen und können auch durch andere (z.
B. Wasserglas) ersetzt werden. Ein weiterer Verfahrensschritt ist
dadurch gegeben, dass beim Herausziehen der Rüttellanze über alle entsprechenden Düsen am Rüttelkopf
(Seiten- und Spitzendüsen)
sowie an der Rüttellanze
(Manteldüsen)
das Injektionsmittel in den umgebenden Boden gepresst wird. Bei
dieser Injektion des Injektionsmittels handelt es sich wiederum
um eine Mischung, welche sich aus 50 % Wasser und 50 % Bindemittel
zusammensetzt.
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Eine
weitere Anwendungsmöglichkeit
des Verfahrens für
die Bodenstabilisierung von rolligen, locker gelagerten, gewachsenen,
geschütteten
Erdmassen und von wassergesättigten
Böden ist
dadurch gegeben, dass je nach Bodenverhalten eine Injektion des
Injektionsmittels beim Teufen dahingehend geändert wird, dass beim Teufen
der Rüttellanze
ein Injektionsmittel nur über
die Manteldüsen
der Rüttellanze
eingegeben wird. Eine weitere Möglichkeit
besteht darin, dass nur über
die Seitendüsen
des Rüttelkopfes
das Injektionsmittel eingegeben wird. Des Weiteren sind Möglichkeiten
gegeben, indem über
die Spitzendüsen
des Rüttelkopfes
und über
die Seitendüsen
des Rüttelkopfes
eine Injektion des Injektionsmittels ausgeführt wird sowie über die
Seitendüsen
des Rüttelkopfes
und Manteldüsen
der Rüttellanze
die Injektion beim Teufen der Rüttellanze
durchgeführt
wird. Die gleichen Varianten und Möglichkeiten der Injektion des
Injektionsmittels über
die Spitzendüsen,
Seitendüsen
und Manteldüsen
ergeben sich beim Herausziehen der Rüttellanze, wo entsprechende
Kombinationen, wie beim Teufen der Rüttellanze, durchgeführt werden.
Ein weiteres Verfahrensmerkmal stellt sich dadurch dar, dass als
Injektionsmittel ein Gas verwendet wird, welches ebenfalls über die
entsprechenden Düsen
in der Kombination der drei Düsen
beim Teufen bzw. beim Herausziehen der Rüttellanze eingegeben wird.
Wichtig ist dabei, dass bei Verwendung des Injektionsmittels Gas
bzw. eines Bindemittels jeweils die Beschaffenheit des vorhandenen
zu verdichtenden Bodens analysiert wird und somit die entsprechende
Injektionstätigkeit über die
Zufuhr des Injektionsmittels über
die jeweiligen Düsen
beim Teufen und beim Herausziehen der Rüttellanze festzulegen ist.
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Durch
diese Rüttelinjektion
sind die nachfolgenden Vorteile gegenüber dem Stand der Technik gegeben.
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Durch
die erfindungsgemäße Rüttelinjektion
wird erreicht:
- – eine Erhöhung von Verdichtungsgrad und
Festigkeit des Bodens, in dessen Folge die Bodenfestigkeit zunimmt,
- – Verringerung
der geometrischen Abmessungen von versteckten unterirdischen Dämmen, insbesondere der
Dammbreite,
- – Vergrößerung der
Abstände
der Rüttelansatzpunkte,
- – Verringerung
der Durchlässigkeit
des Baugrundes, wenn erforderlich mittels Rüttelinjektionswand,
- – Setzungs-
und sackungsunabhängige
Bauwerksgründung
durch Erdsäulen
auf gekippten, locker gelagerten und gewachsenen Böden und
Verringerung des Zeitaufwandes für
deren Herstellung gegenüber
herkömmlichen
Verfahrensweisen.
- – langfristige
Beeinflussung des Boden- und Grundwasserchemismus durch Wahl geeigneten
Injektionsmittels möglich.
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Die
Erfindung wird an einem Ausführungsbeispiel
näher erläutert. Dabei
sind folgende Abbildungen dargestellt:
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1 – Schematische
Darstellung des Rüttelinjektionsprozesses
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a – Teufen
der Rüttellanze
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b – Ziehen
der Rüttellanze
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c – Injizierte
Erdsäulen
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d – Rüttelinjektionswand
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Die 1 zeigt
eine schematische Darstellung eines Rüttelinjektionsprozesses mit
einer Rüttellanze (1),
wobei am unteren Ende der Rüttellanze
(1) im Rüttelkopf
(2) ein Excenter integriert ist. Der Excenter erzeugt die
erforderlichen Rüttelbewegungen
bzw. Vibrationen des Rüttelkopfes
(2). Rüttellanze
(1) und Rüttelkopf
(2) sind über
eine elastische Aufhängung
(4) miteinander verbunden, mit dem Zweck, dass die erzeugten Schwingungen
nicht auf die Rüttellanze
(1) übertragen
werden. Der technologische Verfahrensablauf ist in der 1 von
links nach rechts dargestellt.
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Wie
die 1 zeigt, beginnt der Prozess mit dem Einbringen
der Rüttellanze
(1) bis zur Zielteufe. Während des Abteufens erfolgt
ständiges
Vibrieren des Rüttelkopfes
(2) sowie die Injektion des Injektionsmittels (3) über die
Spitzendüsen
am untersten Ende des Rüttelkopfes
(2). Der Rüttelvorgang
erzeugt Setzungen und Sackungen im Gebirge durch Veränderung
des Bodengerüstes.
Durch die Spitzendüsen
am unteren Ende des Rüttelkopfes
(2) wird das Bindemittelgemisch in den umgebenden Boden
gepresst. Die Geometrie des durch die Rüttelinjektion zu stabilisierenden
Erdkörpers
wird durch die Anordnung und Steuerung der Düsen bestimmt. Durch die vom
Rüttelkopf
(2) erzeugten Schwingungen erfolgt das Vermischen des Injektionsmittels (3)
und anstehendem Boden mit anschließender Sedimentation des Gemenges.
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Nach
Einbringen der Rüttellanze
(1) bis zur Zielteufe wird die Rüttelung fortgeführt, und
es beginnt ein langsames Herausziehen der Rüttellanze (1) in den
darüberliegenden
Injektionsabschnitt, dabei wird über
die Manteldüsen
der Rüttellanze
(1) sowie den Seitendüsen
des Rüttelkopfes
(2) und den Spitzendüsen des
Rüttelkopfes
(2) ebenfalls das Injektionsmittel (3) injiziert.
Bei diesem Verfahrensschritt ist je nach Bodenbeschaffung möglich, eine
Injektion des Injektionsmittels vollkommen zu unterlassen oder die
Kombination aus den gegebenen drei Düsen der Mantel-, Seiten- und
Spitzendüsen
durchzuführen,
was bedeutet, dass entweder nur über
die Manteldüsen
eine Injizierung stattfindet, nur über die Seitendüsen eine
Injizierung stattfindet, nur über
die Spitzendüsen
eine Injizierung stattfindet oder eine Kombination der jeweiligen
Düsen.
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Die
nachfolgenden Verfahrensstufen zeigen das kontinuierliche bzw. diskontinuierliche
Ziehen der Rüttellanze
(1). Durch das ständige
Rütteln
füllt sich
der von der Rüttellanze
(1) hergestellte Hohlraum mit dem Injektionsmittel (3)/Bodengemisch.
Es beginnt der Prozess der Aushärtung
des Injektionsmittels (3) mit anschließender Verfestigung des Bodens.
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Eine
weitere Anwendungsmöglichkeit
stellt sich dabei dar, dass beim Teufen der Rüttellanze (1) über die
Manteldüsen
der Rüttellanze
(1) und über
die Spitzendüsen
des Rüttelkopfes
(2) ebenfalls das Injektionsmittel (3) injiziert
wird. Des weiteren ist eine Injektion nur über die Seitendüsen des
Rüttelkopfes
(2) möglich sowie über die
Seitendüsen
bzw. Spitzendüsen
des Rüttelkopfes
(2) gegeben. Eine weitere Ausführungsform ist auch gegeben,
dass beim Teufen der Rüttellanze
(1) nur eine Injektion des Injektionsmittels (3) über die Manteldüsen der
Rüttellanze
(1) erfolgt. Diese verschiedenen Anwendungsmöglichkeiten
sind je nach Bodenbeschaffenheit für die Rüttelverdichtung möglich.
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Beim
Herausziehen der Rüttellanze
(1) ist natürlich
auch die jeweiligen Kombination der Verwendung der Düsen über die
Mantel-, Seiten- und Spitzendüsen
der Rüttellanze
(1) möglich.
Die jeweiligen Kombinationen der einzelnen Düsenverwendungen, wie beim Teufen
der Rüttellanze
(1), sind gegeben.
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Eine
weitere Verfahrensmöglichkeit
ist gegeben, dass für
das Injektionsmittel ein Gas verwendet wird. Dabei bestehen ebenfalls
die Möglichkeiten, über die
Mantel-, Seiten- und Spitzendüsen
der Rüttellanze
(1) im Zusammenhang mit dem Rüttelkopf (2) Kombinationen
der jeweiligen Düsen
untereinander beim Einbringen der Rüttellanze (1) bzw.
beim Herausziehen der Rüttellanze
(1) anzuwenden. Wesentlich ist dabei, dass bei Verwendung
eines Gases als Injektionsmittel eine chemische Bearbeitung des
Bodens erfolgt.
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Eine
weitere Verfahrensmöglichkeit
ist gegeben, dass für
das Injektionsmittel ein biologischer Zuschlagstoff verwendet wird.
Dabei bestehen ebenfalls die Möglichkeiten, über die
Mantel-, Seiten- und Spitzendüsen
der Rüttellanze
(1) im Zusammenhang mit dem Rüttelkopf (2) Kombinationen
der jeweiligen Düsen
untereinander beim Einbringen der Rüttellanze (1) bzw.
beim Herausziehen der Rüttellanze
(1) anzuwenden. Wesentlich ist dabei, dass bei Verwendung
eines biologischen Zuschlagstoffes als Injektionsmittel eine biologische
Bearbeitung des Bodens erfolgt.
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Bei
dem erfindungsgemäßen Verfahren
handelt es sich um eine Kombination der Bodenverdichtung mittels
Rütteldrucktechnik
und Einpressen eines Injektionsmittels (3) durch Injektion.
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Die
zum Einsatz gelangenden Bindemittel sind zertifizierte Materialien
und haben keine negativen Auswirkungen auf Lebewesen und die Schutzgüter Boden,
Wasser und Luft. Es handelt sich bei den Bindemitteln um Injektionsmittel,
wie Filteraschen, Bentonite, Zement-Suspensionen und andere, die
zur Erhöhung
der Festigkeit und zur Verringerung der Wasserundurchlässigkeit
des Bodens dienen. Verwendet wird das Injektionsmittel mit einem
Mischungsverhältnis
von einem Kubikmeter Bindemittel zu einem Kubikmeter Wasser, als Injektionsmittel
(3).
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Beispiel:
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Es
wird bei injizierten Erdsäulen
mit 10 Metern Tiefe ca. 6 Kubikmeter Injektionsmittel (50 % Wasser/50 Braunkohlenfilterasche)
eingesetzt. Diese Suspension wird dabei mit einem Druck von ca.
6 bar in das umgebende Gebirge gepresst.
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Wesentlich
bei der Rüttelinjektion
ist die Verwendung von Braunkohlenfilterasche als Bindemittel. Gerade
der Einsatz dieser Braunkohlenfilterasche wird anhand von diversen
Forschungsergebnissen nachfolgend dokumentiert.
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„Aus Untersuchungen
ist bekannt, dass aufgrund des Hydratations- und Erhärtungsverhaltens
von Braunkohlenfilteraschen sich sämtliche Verwendungsmöglichkeiten
als Bindemittel und Baustoffe ergeben. Sie beruhen auf dem spezifischen
Abbindeverhalten der Braunkohlenfilteraschen. Weiterhin ist aus
Anwendungsfällen
bekannt, dass Braunkohlenfilterasche vorteilhaft bei Baustoffen
als Zementsubstitut eingesetzt werden kann.
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Wichtiger
erscheinen jedoch die Einsatzgebiete, für die Portlandzement nicht
oder nur bedingt geeignet ist. Der wesentliche Unterschied zwischen
Braunkohlenfilterasche und Portlandzementmörtel besteht im Volumenverhalten.
Während
Portlandzementmörtel
im Laufe der Erhärtung
schwindet, quillt Braunkohlenfilteraschebinder.
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Zusätzlich ist
unter geringem Aufwand beim Einsatz von Braunkohlenfilterasche eine
höhere
Lagerungsdichte auf Grund der überwiegenden
Kugelform der Partikel erzielbar. Dies bedingt eine außerordentliche Wasserdurchlässigkeit.
Infolge eines meist beachtlichen Anteils von aus Sulfatmangel nicht
hydratisierten latenthydraulischen Glaspartikeln erfolgt eine Nachhydratation
im Falle erneuten Wasser- und Sulfatlösungszutrittes. Daraus erklärt sich
der in der Praxis beobachtete Effekt, dass Risse in Braunkohlenfilteraschebaukörpern bei
Durchströmung
selbständig
geschlossen werden. Ein breiter Anwendungsbereich für Braunkohlenfilteraschebinder
ergibt sich damit besonders im Wasserbau (fugenfreie Becken, Spülrinnen,
Dichtungsschlitzwände, Rohrleitungen,
Dämme)
und bei der Sanierung gerissener Betonbauelemente im Tiefbau. Im
Straßenbau
erscheint der Einsatz als Binder in hydraulisch gebundenen Tragschichten
als kombinierte Tragdeckenschicht (monolithisch mit Oberflächenversiegelung)
im Wirtschaftsstraßenbau
und für
Stellflächen
geeignet. Als Basisabdichtung und Oberflächenabdeckung für Deponien
sowie zur dichtenden Untertageverfüllung eignet sich der Braunkohlenfilteraschebaustoff
ebenfalls wegen seiner Wasserundurchlässigkeit und des Selbstheileffektes.
Ganz wesentlich für
die Anwendung ist die Sulfatbeständigkeit
von Braunkohlenfilteraschebindebaustoffen. Einige Randbedingungen
müssen
für die
ordnungsgemäße Umwandlung
des Frischgemisches in einem langzeitbeständigen Baustoff erfüllt sein:
homogene Vorteile des Anmachwassergehaltes durch Intensivmischung,
Zwangsverdichtung durch Rütteln
oder Vibration, Möglichkeit
der selbständigen
Entfernung von Überschusswasser
durch saugfähige
permeable, aber ortsfeste Wände
des Erhärtungsvolumens.
Nach Feststellung eines Baukörpers
oder Bauabschnittes einschließlich
Oberflächenkonditionierung
darf das abbindende Volumen nicht mechanisch durch Vibration oder ähnliches
gestört
werden."
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Schlussfolgernd
aus diesen wissenschaftlichen Darstellungen der Handhabung und Anwendung
der Braunkohlenfilterasche stellt sich für das erfindungsgemäße Verfahren
zur Bodenstabilisierung von rolligem, locker gelagertem, gewachsenem
Boden, geschütteten
Erdmassen und wassergesättigten
Böden die
besondere Anwendungsmöglichkeit
dieser Filterasche als Injektionsmittel in Verbindung mit Wasser.
Das Mischungsverhältnis
Braunkohlenfilterasche/Wasser wird in Abhängigkeit von den bodenmechanischen
Gegebenheiten bestimmt und ist variabel.
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a:
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Sie
stellt den Einfahrprozess der Rüttellanze
(1) in den Boden dar. In Abhängigkeit von den bodenmechanischen
Gegebenheiten und von der Herstellungsweise wird das Injektionsmittel
(3) über
die Spitzendüsen unterhalb
des Rüttelkopfes
(2), den Seitendüsen
und den Manteldüsen
der Rüttellanze
(1) des Rüttelkopfes (2)
injiziert. Der einsetzende Rüttelvorgang
erzeugt im Boden Setzungen und Sackungen.
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b:
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Beim
Ziehen bzw. Ausfahren der Rüttellanze
wird über
alle Düsen,
das heißt
oberhalb des Rüttelkopfes
(2) über
die Manteldüsen
der Rüttellanze
(1) oberhalb des Rüttelkopfes
(2) über
die Seitendüsen
des Rüttelkopfes
(2) und über
die Spitzendüsen
unterhalb des Rüttelkopfes
(2), das Injektionsmittel (3) in die von der Rüttellanze
(1) verursachten Hohlräume
eingepresst. Die Rüttellanze
(1) wird dabei kontinuierlich bzw. diskontinuierlich gezogen.
Die von der Rüttellanze
(1) erzeugten Schwingungen haben eine Vermischung von Injektionsmittel
(3) und Boden (Bindemittelmatrix mit anschließender Sedimentation
des Gemenges) zur Folge. Nach Ziehen der Rüttellanze (1) beginnt
der Aushärtungsprozess
mit anschließender
Verfestigung des Bodens.
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c:
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Die
Anordnung der Erdsäulen
richtet sich nach der zu erbringenden Tragfähigkeit und wird in Form eines
Bohrlochrasters vorgegeben. Diese Variante der injizierten Erdsäulen eignet
sich für
die Verfestigung von Böden
und zur Herstellung unterirdischer (so genannter versteckter) Dämme in setzungsfließgefährdeten
Bereichen. Außerdem
kann das Verfahren in allen gekippten Lockergesteinen für Baugrundverfestigungen
bzw. Baugrundvergütungen
zur Anwendung gelangen.
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d:
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Die
durchgehende unterirdische Wand (sogenannte Rüttelinjektionswand) wird in
Abhängigkeit
von Aufgabenstellung und Herstellungsweise durch Verringerung des
Abstandes zwischen den einzelnen Rüttelsäulen errichtet.
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Zweck
und Funktion der Rüttelinjektionswand
bestimmen, ob eine abdichtende Wirkung erzielt werden soll. Dabei
werden die injizierten Rüttelsäulen so
hergestellt, dass ein Überschneiden
der bereits verfestigten Erdsäulen
erreicht wird. Die abdichtende Funktion wird aufgrund der Wasserundurchlässigkeit
und des Selbstheileffektes des Bindemittels, insbesondere zum Beispiel
Braunkohlenfilterasche, erzielt.
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Die
Rüttelinjektionswand
kann zur Aufgabe haben:
- – setzungsfließgefährdete Kippenbereiche
zu stabilisieren,
- – Umschließungen im
Bereich der Altlastensanierung (durch Auswahl eines schadstoffresistenten
Injektionsmittels),
- – Sicherungsmaßnahmen
in Tagebaukippen, Aufhaldungen und sonstigen geschütteten Erdmassen.
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Durch
das erfindungsgemäße Verfahren
gemäß des Ausführungsbeispieles
und der Beschreibung der Erfindung werden folgende Aufgaben gelöst:
- – Stabilisierung
locker gelagerter, gewachsener und gekippter Böden durch Rüttelinjektion für Bauwerksgründungen;
- – teufenunabhängige Verdichtung
und Verfestigung erdfeuchter, wassergesättigter und trockener Böden in zu
Setzungen und Sackungen neigenden Bereichen;
- – Herstellung
von Dichtungsschleiern in rolligen, locker gelagerten, gewachsenen
Böden sowie
in gekippten Bereichen.
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Ein
weiterer Anwendungsfall des erfindungsgemäßen Verfahrens der Rüttelinjektion,
wobei beim Einbringen bzw. Herausziehen der Rüttellanze (1) eine
jeweilige Injektion des Injektionsmittels (3) durchgeführt wird,
sind Bauwerksgründungen
in zu Setzungen und Sackungen neigenden locker gelagerten, gewachsenen und
rolligen Böden.
Die gerüttelten
und mittels Injektionsmittel injizierten Erdsäulen dienen zum Ausgleichen unterschiedlicher
Setzungsbeträge
und Abfangen der Bauwerksfundamente. Die Herstellung der Erdsäulen ist vertikal
und schräg
möglich.
Die vielseitige Anwendung der infizierten Erdsäulen zeigt sich auch in Bereichen von
Tagebaukippen und anderen Verfüllungen
oder Aufhaldungen, wo unzulässige
Setzungen und Sackungen auftreten können.
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- 1
- Rüttellanze
- 2
- Rüttelkopf
- 3
- Injektionsmittel
- 4
- Elastische
Aufhängung