DE19928178A1 - Piezoaktor - Google Patents
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Abstract
Es wird ein Piezoaktor, beispielsweise zur Betätigung eines mechanischen Bauteils, vorgeschlagen, bei dem ein Mehrschichtaufbau von Piezolagen (2) und dazwischen angeordneten Elektroden (3, 4) vorhanden ist. Bei einer der wechselseitigen seitlichen Kontaktierung (5, 6) der Elektroden (3, 4), wobei in dem Bereich zwischen zwei Piezolagen, der eine an der jeweils gegenüberliegenden Seite kontaktierte Elektroden (3, 4) aufweist, eine neutrale Phase (7) ohne Elektrodenschicht vorhanden ist, wird eine Aufteilung des Mehrschichtaufbaus in übereinander gestapelte Teilaktoren (11, 12, 13) vorgesehen, die jeweils über eine neutrale Schicht (18, 19) miteinander verbunden sind. Es erfolgt eine flexible Verbindung der Außenelektroden (14, 15) über eine Metallfolie (16, 17), die im Bereich der neutralen Schicht (18, 19) eine Ausgleichswelle aufweist.
Description
Die Erfindung betrifft einen Piezoaktor, beispielsweise
zur Betätigung eines mechanischen Bauteils wie ein Ventil
oder dergleichen, nach den gattungsgemäßen Merkmalen des
Hauptanspruchs.
Es ist allgemein bekannt, dass unter Ausnutzung des soge
nannten Piezoeffekts ein Piezoelement aus einem Material
mit einer geeigneten Kristallstruktur aufgebaut werden
kann. Bei Anlage einer äußeren elektrischen Spannung er
folgt eine mechanische Reaktion des Piezoelements, die in
Abhängigkeit von der Kristallstruktur und der Anlagebe
reiche der elektrischen Spannung einen Druck oder Zug in
eine vorgebbare Richtung darstellt. Der Aufbau dieses
Piezoaktors kann hier in mehreren Schichten erfolgen
(Multilayer-Aktoren), wobei die Elektroden, über die die
elektrische Spannung aufgebracht wird, jeweils zwischen
den Schichten angeordnet werden. Beim Betrieb des Piezo
aktors ist darauf zu achten das durch mechanische Span
nungen im Lagenaufbau keine störenden Rissbildungen ent
stehen.
Der eingangs beschriebene Piezoaktor, der beispielsweise
zur Betätigung eines mechanischen Bauteils verwendbar
sein kann, ist in vorteilhafter Weise mit einem Mehr
schichtaufbau von Piezo-Lagen und dazwischen angeordneten
Elektroden aufgebaut. Bei einer wechselseitigen seitli
chen Kontaktierung der Elektroden entsteht im Bereich
zwischen zwei Piezo-Lagen jeweils eine neutrale Phase. Da
die jeweils an einer Seite kontaktierten Elektroden kamm
artig in den Lagenaufbau integriert sind, müssen die in
Richtung des Lagenaufbaus aufeinanderfolgenden Elektroden
jeweils abwechseln an gegenüberliegen Seiten kontaktiert
werden.
Die an einer Seite kontaktierten Elektroden können dabei
nicht vollständig bis an die gegenüberliegende Seite ge
führt werden, da sonst Spannungsüberschläge zur Zerstö
rung des Piezoaktors führen können. Bei einer Betätigung
des Piezoaktors, d. h. bei Anlage einer Spannung zwischen
den im Lagenaufbau gegenüberliegenden Elektroden treten
unterschiedliche mechanische Kräfte im Bereich der Elek
troden sowie in den nichtkontaktierten neutralen Phasen
auf, die zu mechanischen Spannungen und Rissbildungen im
Piezoaktor führen können.
In vorteilhafter Weise wird erfindungsgemäß bei einer
Einspannung des Piezoaktors senkrecht zum Lagenaufbau mit
einer Aufteilung des Mehrschichtaufbaus in übereinander
gestapelte Teilaktoren, die jeweils über eine neutrale
Schicht miteinander verbunden sind, die Gefahr einer
Rissbildung vermindert. Je weniger Piezolagen übereinan
derliegen, um so geringer sind hierbei die mechanischen
Spannungen, die dann zur Rissbildung entlang der Elektro
den oder im Bereich der nicht durchgeführten Elektrode
führen können. Als typisches Elektrodenmaterial kommt
hier z. B. Silberpaladium mit einer um den Faktor 4 bis 5
geringeren Haftfestigkeit als das Material der Piezolagen
zum Einsatz. Somit kann es bei einer zu starken Beanspru
chung insbesondere im Bereich der Durchkontaktierungen zu
den Außenelektroden am ehesten zu einer Rissbildung kom
men.
Durch die erfindungsgemäße Aufteilung des Gesamt-
Piezoaktors in einzelne Teilaktoren wird die Gefahr der
Rissbildung auf einfache Weise vermindert, so dass die
maximale Gesamtzugspannung im Bereich der durchkontak
tierten Elektroden unter der Haftfestigkeit liegt. Die
zwischen den Teilaktoren angeordneten neutralen Schichten
weisen hier zwar keinen Piezoeffekt auf, sie können aber
aus dem gleichen Material gefertigt sein wie die Keramik
der Piezolagen. Vorzugsweise können diese Keramikschich
ten der Teilaktoren mittels einer dünnen elastischen Kle
beschicht miteinander verbunden sein, die die Dehnung in
Querrichtung praktisch nicht behindert.
Weiterhin können die neutralen Schichten auch zumindest
teilweise mit einer Verdickung im Bereich der neutralen
Phase versehen sein, über die eine erhöhte mechanische
Spannung, bei einer Einspannung des Piezoaktors senkrecht
zum Lagenaufbau, im Bereich der neutralen Phase aufbring
bar ist. Diese Vorspannung erzeugt eine positive Druck
spannung im äußeren Bereich des Piezoaktors zur weiteren
Verminderung der Gefahr einer Rissbildung.
In vorteilhafter Weise erfolgt die Kontaktierung der
Elektroden jedes Teilaktors über Außenelektroden, die un
tereinander flexibel verbunden sind, wobei die flexible
Verbindung der Außenelektroden über eine Metallfolie vor
genommen wird, die im Bereich der neutralen Schicht eine
Ausgleichswelle aufweist. Die Metallfolie ist vorzugswei
se eine Messingfolie, die auf die Außenelektroden aufge
lötet ist.
Diese und weitere Merkmale von bevorzugten Weiterbildun
gen der Erfindung gehen außer aus den Ansprüchen auch aus
der Beschreibung und den Zeichnungen hervor, wobei die
einzelnen Merkmale jeweils für sich allein oder zu mehre
ren in Form von Unterkombinationen bei der Ausführungs
form der Erfindung und auf anderen Gebieten verwirklicht
sein und vorteilhafte sowie für sich schutzfähige Ausfüh
rungen darstellen können, für die hier Schutz beansprucht
wird.
Ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Piezoaktors
wird anhand der Zeichnung erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 einen Schnitt durch einen Piezoaktor mit ei
nem Mehrschichtaufbau von Lagen aus Piezokeramik und
Elektroden;
Fig. 2 einen Detailschnitt durch den Lagenaufbau im
Bereich von neutralen Phasen ohne Anlage einer elek
trischen Spannung;
Fig. 3 einen Detailschnitt durch den Lagenaufbau im
Bereich von neutralen Phasen mit Anlage einer elek
trischen Spannung;
Fig. 4 ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsge
mäßen Piezoaktors, der aus Teilaktoren aufgebaut ist
und
Fig. 5 ein Detail des Ausführungsbeispiels nach der
Fig. 4 mit der Kontaktierung im Bereich einer neu
tralen Schicht zwischen den Teilaktoren.
In Fig. 1 ist ein Piezoaktor 1 gezeigt, der in an sich
bekannter Weise aus Piezofolien 2 eines Quarzmaterials
mit einer geeigneten Kristallstruktur aufgebaut ist, so
dass unter Ausnutzung des sogenannten Piezoeffekts bei
Anlage einer äußeren elektrischen Spannung an Elektroden
3 und 4 über Kontaktflächen 5 und 6 eine mechanische Re
aktion des Piezoaktors 1 erfolgt.
Aus Fig. 2 ist ein Bereich des Piezoaktors 1 vergrößert
dargestellt, der die Elektroden 3 und 4 zeigt, wobei hier
auch die Kontaktierung der Elektroden 4 mit der Kontakt
fläche 6 zu erkennen ist. Da die Elektroden 3 aufgrund
der anderen Polarität einen Abstand zu dieser Kontaktflä
che 6 einhalten müssen sind hier neutrale Phasen gebil
det, die anhand der neutralen Phase 7 beispielhaft darge
stellt sind. Aufgrund des somit räumlich unterschiedli
chen Auftretens des Piezoeffekts entstehen mechanische
Spannungen in der neutralen Phase 7, die zu einer Mate
rialbeeinträchtigung führen, die mit der gewellten Linie
8 schematisch angedeutet ist.
Nach Fig. 3 ist der Bereich aus der Fig. 2 mit einer
angelegten elektrischen Spannung gezeigt, wobei die da
durch hervorgerufene mechanische Reaktion des Piezoaktors
mit Pfeilen 9 und 10 verdeutlicht ist. Hierbei ist er
kennbar, dass im Bereich der neutralen Phase 7 eine ge
ringere Ausdehnung in Richtung der Pfeile 9 und daher ei
ne Kraftwirkung in Richtung des Pfeiles 10 bewirkt wird,
die zu Rissbildung im Bereich 8 der neutralen Phase
führt.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird anhand Fig. 4
erläutert, bei dem ein Teilaktor 11, ein Teilaktor 12 und
ein Teilaktor 13 gebildet ist, wobei sich hier noch eine
Vielzahl weiterer Teilaktoren anschließen können. An je
dem der Teilaktoren 11, 12 und 13 sind Außenelektroden 14
und 15 angebracht, wobei die Außenelektroden 14 jeweils
über eine Metallfolie 16 mit Ausgleichswellen miteinander
verbunden sind und die Außenelektroden 15 jeweils über
eine Metallfolie 17, ebenfalls mit Ausgleichswellen, mit
einander verbunden sind. Die Metallfolien 16 und 17 sind
beispielsweise Messingfolien, die an den Außenelektroden
14 bzw. 15 angelötet sind.
Die Teilaktoren 11, 12 und 13 sind an den Grenzlagen je
weils mit einer keramischen Schicht 18 und 19 versehen,
die aus dem gleichen Material wie die Piezolagen 2 sind,
jedoch keinen Piezoeffekt aufweisen. Aus Fig. 5 sind die
Schichten 18 und 19 im Detail zu erkennen, wobei diese
Schichten 18 und 19 jeweils eine neutrale Schicht bilden.
Die beiden Keramikschichten 18 und 19 sind zur Bildung
der neutralen Schicht über einen dünnen elastischen Kle
ber 20 miteinander verbunden und gewährleisten somit eine
weitgehend ungehinderte Querdehnung des Materials, so
dass eine Rissbildung aufgrund von mechanischen Spannun
gen weitgehend verhindert ist.
Claims (8)
1. Piezoaktor, mit
- - einem Mehrschichtaufbau von Piezolagen (2) und dazwi schen angeordneten Elektroden (3, 4),
- - einer wechselseitigen seitlichen Kontaktierung (5, 6) der Elektroden (3, 4), wobei in dem Bereich zwischen zwei Piezolagen, der eine an der jeweils gegenüberlie genden Seite kontaktierte Elektrode (3, 4) aufweist, eine neutrale Phase (7) ohne Elektrodenschicht vorhan den ist und mit
- - einer Aufteilung des Mehrschichtaufbaus in übereinan der gestapelte Teilaktoren (11, 12, 13), die jeweils über eine neutrale Schicht (18, 19) miteinander verbun den sind.
2. Piezoaktor nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
dass
- die Kontaktierung der Elektroden (3, 4) jedes Teilak
tors (11, 12, 13) über Außenelektroden (14, 15) erfolgt,
die untereinander flexibel verbunden sind.
3. Piezoaktor nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
dass
- - die flexible Verbindung der Außenelektroden (14, 15) jeweils über eine Metallfolie (16, 17) erfolgt, die im Bereich der neutralen Schicht (18, 19) eine Ausgleichs welle aufweist.
4. Piezoaktor nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
dass
- - die Metallfolie (16, 17) jeweils eine Messingfolie ist, die auf die Außenelektroden (14, 15) aufgelötet ist.
5. Piezoaktor nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
- - die neutrale Schicht aus jeweils einer an den jeweili gen Teilaktor (11, 12, 13) angebrachten Keramikschicht (18, 19) besteht, die aus dem gleichen Material wie die Piezolagen (2) besteht, jedoch keinen Piezoeffekt auf weist.
6. Piezoaktor nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
dass
- - die Keramikschichten (18, 19) der Teilaktoren (11, 12, 13) mittels einer dünnen elastischen Klebe schicht miteinander verbunden sind.
7. Piezoaktor nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
- - die neutralen Schichten (18, 19) zumindest teilweise mit einer Verdickung im Bereich der neutralen Phase (7) versehen sind, über die eine erhöhte mechanische Spannung, bei einer Einspannung des Piezoaktors (1) senkrecht zum Lagenaufbau, im Bereich der neutralen Phase (7) aufbringbar ist.
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
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OAV | Publication of unexamined application with consent of applicant | ||
OP8 | Request for examination as to paragraph 44 patent law | ||
8131 | Rejection |