DE19927615A1 - Implantierbare Detektionsvorrichtung zur Erkennung von Ischämie-Zuständen des Herzens - Google Patents
Implantierbare Detektionsvorrichtung zur Erkennung von Ischämie-Zuständen des HerzensInfo
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Abstract
Eine implantierbare Detektionsvorrichtung zur Erkennung von Ischämie-Zuständen des Herzens ist versehen mit DOLLAR A - einer Stimulationseinrichtung (15) zur Abgabe eines Stimulationsimpulses an das Herz, DOLLAR A - einer Elektroden-Sensoranordnung (2) zur Detektion des durch einen Stimulationsimpuls erzeugten, ventrikulär evozierten Reizantwort-Signals (VER) des Herzens, DOLLAR A - einer Blutströmungs-Sensoranordnung (9) zur indirekten oder direkten Erfassung des Blutversorgungszustandes des Myocards und DOLLAR A - einer Erfassungseinrichtung (16) zur Auswertung und/oder Weitergabe der von den Sensoranordnungen (2, 9) gelieferten Signale.
Description
Die Erfindung betrifft eine implantierbare Detektionsvorrichtung zur Er
kennung von Ischämie-Zuständen des Herzens.
Grundsätzlich betrifft die vorliegende Erfindung das Gebiet der Herz- und
Kreislaufkrankheiten und insbesondere das Gebiet der Herzinfarkt-Prophy
laxe. Dazu ist festzuhalten, daß ein Herzinfarkt oft dann auftritt, wenn
Teile des Herzmuskelgewebes (Myocard) nicht mehr ausreichend mit Blut
versorgt werden. Durch diese Unterversorgung werden dem Herzmuskel
gewebe zuwenig Sauerstoff und Nährstoffe zugeführt, so daß es in einen
ischämischen Zustand übergeht und im ungünstigsten Falle zumindest in
Teilen abstirbt. Ischämisches und insbesondere abgestorbenes Herzmuskel
gewebe ist nicht mehr in der Lage, sich an der Kontraktion des Herzens zu
beteiligen, wodurch die Herzpumpleistung vermindert und der Blutkreislauf
geschwächt wird. Damit wird - quasi in einem Teufelskreis - wiederum die
Versorgung des gesamten Körpers mit Sauerstoff und Nährstoffen ver
schlechtert, was sich in Folge weiter negativ auf das ohnehin schon ge
schwächte Herzmuskelgewebe auswirkt. Diese wechselseitige Verschlech
terung von Kreislauf und Versorgung des Herzmuskelgewebes kann bei
Absterben einer zu großen Menge des Myocards zum Herzstillstand und
Tod des Patienten führen.
Aus der vorstehenden Erörterung wird deutlich, daß eine möglichst früh
zeitige Behandlung sich anbahnender Ischämie-Anfälle von lebenswichti
ger Bedeutung für den davon betroffenen Patienten ist, um eine dauerhafte
Unterversorgung und das damit verbundene Absterben von Teilen des
Myocards verhindern zu können. Bei akuten, schweren Ischämie-Anfällen
kann eine möglichst frühzeitige, rasche Behandlung sogar absolut lebens
notwendig sein.
Um nun Ischämien erfolgreich behandeln zu können, ist ihre möglichst
frühzeitige Erkennung erforderlich. Hier sind bereits aus dem Stand der
Technik verschiedene Möglichkeiten bekannt. So offenbart die
US-A-4 821 735 ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Detektion einer
Myocard-Ischämie, bei dem als relevanter Parameter der Strömungswider
stand des Blutes in einer Arterie erfaßt wird. Dazu ist ein invasiv einsetzba
rer Druckmeßapparat in Form eines Mikromanometers vorgesehen, das in
ein in die Arterie einschiebbares Katheter integriert ist.
Aus der US-A-4 546 776 ist es bekannt, charakteristische Merkmale des
EKG eines Patienten zu erfassen, nämlich die Differenz zwischen der S-
und T-Wellen-Amplitude. Eine Erkennung von Ischämie-Zuständen des
Myocards auf der Basis einer Messung der intrakardialen Blutströmung im
Bereich der Tricuspidal-Klappe des Herzens ist aus der US-A-5 243 976
bekannt.
Schließlich offenbart die US-A-5 752 976 die telemetrische Übertragung
von Informationen über die Funktion eines Implantats, wie z. B. eines
Herzschrittmachers, über den kardiologischen Zustand eines Patienten und
über Daten zur geographischen Lokalisierung des Patienten. Insbesondere
findet hierbei ein Satelliten-Navigationssystem Anwendung.
Der vorstehend erörterte Stand der Technik ist in verschiedener Hinsicht
problematisch. So liegen über die Erkennung von Ischämie-Zuständen mit
tels Messung des Blutgefäß-Strömungswiderstandes keine wissenschaftlich
gesicherten Kenntnisse vor. Insbesondere steht zu befürchten, daß Strö
mungs-Widerstandsmessungen zu insensitiv für ein ausreichend sicheres
Erkennen von Ischämien sind.
Die Detektion von Ischämie-Zuständen über geeignete Signalcharakteristi
ka des EKG sollte zwar hinreichend sensitiv sein, was bedeutet, daß auf
tretende Ischämie-Anfälle tatsächlich zuverlässig erkannt werden. Aller
dings ist die Auswertung von EKG-Signalen nicht ausreichend spezifisch,
d. h. daß abnorme Signale, die auf einem Ischämie-Zustand schließen las
sen, auch durch andere krankhafte Herzzustände erzeugt werden können.
Schließlich ist die Detektion des intrakardialen Blutflusses als solche wenig
empfindlich, da eine signifikante Abnahme der Herzpumpleistung erst zu
einem solch späten Zeitpunkt erkennbar ist, zu dem bereits eine zu große
Menge an Herzmuskelgewebe geschädigt sein kann. Wird ein Ischämie-
Zustand festgestellt, kann ein Ischämie-Anfall bereits eingetreten sein.
Grundsätzlich ist auch die Abnahme des Blutflusses wenig spezifisch, da
im Einzelfall nicht selektierbar ist, ob die Abnahme durch eine wechselnde
physiologische Belastung des Patienten oder durch eine Ischämie hervorge
rufen wurde.
Ausgehend von der geschilderten Problematik liegt der Erfindung die Auf
gabe zugrunde, eine implantierbare Detektionsvorrichtung zur Erkennung
von Ischämie-Zuständen des Herzens anzugeben, die sich durch eine selek
tivere und spezifischere Erfassung von Ischämie-Zuständen bereits im
Früh-Stadium auszeichnet.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß eine Stimulati
onseinrichtung zur Abgabe eines Stimulationsimpulses an das Herz vorge
sehen ist, wobei eine Elektroden-Sensoranordnung an geeigneter Stelle im
Herzen das durch den Stimulationsimpuls erzeugte, sogenannte
"Ventrikulär evozierte Reizantwort-Signal" des Herzens detektiert. Zusätz
lich ist eine Blutströmungs-Sensoranordnung zur Erfassung des Blutversor
gungszustandes des Myocards vorgesehen.
Das erfindungsgemäße Implantat beruht auf physiologischen Erkenntnissen
bei der Reizleitung im Falle einer stimulierten Herzkontraktion. Die ventri
kulär evozierte Reizantwort (VER) stellt praktisch ein hoch aufgelöstes
Elektrokardiogramm einer stimulierten Herzkontraktion dar. Als Elektro
densensor-Anordung für den VER-Sensor kann eine nahezu übliche im
plantierte Herzschrittmacher-Elektrode verwendet werden. Da zur Aus
wertung der VER jedoch eine hohe Signalqualität gewährleistet sein muß,
die bei üblichen Schrittmacher-Elektroden vor allem durch Nachpotentiale
an der Phasengrenzkapazität Schrittmacher/Herzmuskelgewebe praktisch
verschlechtert wird, werden vorzugsweise unipolare Schrittmacher-
Elektroden mit fraktaler Beschichtung verwendet. Fraktal beschichtete
Elektroden erlauben nämlich eine weitgehend nachpotentialfreie Messung,
mit der VER-Detektionen ohne weiteres möglich sind.
Zur Erklärung der VER ist festzuhalten, daß es sich dabei um den elektri
schen Signalverlauf des Summen-Transmembranpotentials mehrerer Herz
muskelgewebe-Zellen einer stimulierten Herzkontraktion handelt. Durch
Anlegen eines elektrischen Stimulationsimpulses werden im Ruhezustand
befindliche Herzmuskelgewebe-Zellen zunächst depolarisiert und repolari
sieren sich anschließend wieder. De- und Repolarisation steuern den Kon
traktionsvorgang. Sie werden durch eine grundsätzlich immer gleiche Ab
folge von Ionen-Strömen in und aus der Zelle verursacht, die über die
Zellmembran und deren Ionen-Kanäle verlaufen. Die Transmembran- oder
monophasischen Aktionspotentiale (MAP) mehrerer einzelner Zellen sum
mieren sich zur VER auf. Einen entsprechenden beispielhaften MAP-
Verlauf zeigt die Fig. 1, wobei die Bedeutung der einzelnen Ionen-Ströme
(Na, Na-Ca, Ca usw.) für das Zustandekommen des MAP-Verlaufs in Fig.
1 schematisch dargestellt sind, nicht jedoch im einzelnen erläutert werden.
Ischämische Myocard-Zellen sind nun - anders als gesunde Zelle - nicht
mehr zu normalen Kontraktionen fähig. Die Kontraktionsfähigkeit ist viel
mehr abgeschwächt oder - im schlimmsten Falle - nicht mehr vorhanden.
Diese Veränderung der Kontraktionsfähigkeit bedingt eine Veränderung
der Ionen-Ströme und damit eine Veränderung der elektrischen Einzel-
Transmembran-Potentiale. Dies schlägt sich in einer Veränderung der VER
nieder.
Diese Veränderung läßt sich anhand der beiden Diagramme gemäß Fig. 2
darstellen. Das linke Diagramm zeigt die VER von gesundem Herzmuskel
gewebe, während das rechte Diagramm die VER eines ischämischen Myo
cards wiedergibt. Bei gesundem Gewebe (linkes Diagramm) beträgt die
Amplitude des tafelbergähnlichen Signalverlaufs über 20 mV, während bei
krankem Gewebe diese Amplitude auf etwa 10 mV abgesunken ist.
Diese Verringerung der Amplitude der VER kann zur Erkennung von
Ischämie-Anfällen ausgenutzt werden. Die Erfassung der Amplitudenver
ringerung kann beispielsweise durch differentielle Auswertung der Meß
werte problemlos erfolgen.
Im Zusammenhang mit der Amplitudenverringerung der VER ist darauf
hinzuweisen, daß neben Ischämien auch Abstoßungsreaktionen bei trans
plantierten Herzen im speziellen oder der cirkadianische (d. h. Tages-)
Rhythmus des Körpers als Ursache verantwortlich sind. Während Trans
plantat-Patienten einen Ausnahmefall darstellen, der entsprechend in Be
tracht gezogen werden kann, ist der cirkadianische Rhythmus der VER bei
nahezu jedem Patienten festzustellen. Die Schwankungen durch den
Rhythmus sind durch einen geeignete Filter mit einer typischen Zeitkon
stanten von 24 Stunden herauszufiltern.
Eine erfindungsgemäße Detektionsvorrichtung, die die vorstehenden Er
kenntnisse gerätetechnisch umsetzt, ist im Ausführungsbeispiel näher be
schrieben, worauf verwiesen wird.
Im übrigen betreffen weitere bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung
die Auslegung der Blutströmungs-Sensoranordnung. So kann zur indirekten
Erfassung des Blutversorgungszustandes des Myocards die Messung der
intrakardialen oder arteriellen Blutströmung verwendet werden. Wenn
gleich diese Messung nicht besonders empfindlich ist, ist sie jedoch geeig
net, akute, schwerwiegende Ischämie-Anfälle sicher zu erfassen, bei denen
bereits soviel Herzmuskelgewebe geschädigt ist, daß eine meßbare Abnah
me der Herzpumpleistung eintritt. Durch die erfindungsgemäße Korrelation
der Blutströmungs- und VER-Messungen wird dabei die Ischämie-
Erkennung in dem gewünschten Maße in ihrer Spezifität und Sensitivität
erhöht.
In einer alternativen Ausgestaltung wird zur direkten Erfassung des Blut
versorgungszustandes des Myocards der koronararterielle oder der im Ko
ronarsinus herrschende Blutfluß erfaßt. Der koronarartielle Blutfluß ist ein
direktes Maß für den Versorgungszustand des Myocard, der unmittelbar
mit dem Ischämie-Grad zusammenhängt. Damit ist der koronararterielle
Blutfluß als die zu bevorzugende Meßgröße anzusehen. Diese ist durch
geeignete Sensoren in den drei Haupt-Koronararterien zu messen.
Da die Messung in den Haupt-Koronararterien als solche nicht unproble
matisch ist, kann für eine einfachere Implantation entsprechender Meßsen
soren auch der Blutfluß im venösen Koronarsinus gemessen werden, durch
den das Blut aus den Koronararterien zum Herzen zurückfließt. Eine ge
wisse Problematik hierbei spielt die Abschwächung der pulsförmigen Blut
flußschwankungen aufgrund der Herzkontraktionen, die in der Regel als
Basis für die Relativmessung der Blutströmung dienen.
Schließlich ist gemäß weiterer bevorzugter Ausführungsformen der Erfin
dung vorgesehen, die implantierbare Detektionsvorrichtung mit einer Da
tenfernübertragungs-, einer Navigations- und Warneinrichtung zu versehen.
Die letzteren Einrichtungen können auf der Basis üblicher Satelliten-
und/oder Mobilfunk-Systeme arbeiten.
Die sich daraus ergebenden Anwendungsmöglichkeiten der erfindungsge
mäßen Detektionsvorrichtung sind der folgenden Beschreibung entnehm
bar, in der ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der beigefügten
Zeichnungen näher erläutert wird. Es zeigen:
Fig. 1 ein schematisches Zeit-Potential-(t-P-)Diagramm des
Verlaufs eines Transmembran-Potentials,
Fig. 2A bzw. B jeweils ein Zeit-Potential-(t-P-)Diagramm des ventri
kulär evozierten Reizantwort-Signals bei einem gesun
den bzw. ischämischen Myocard, und
Fig. 3 eine schematische, teilweise als Blockdiagramm ange
legte Darstellung einer implantierbaren Detektionsvor
richtung zur Erkennung von Ischämie-Zuständen des
Herzens.
Die vorstehend aufgelisteten Fig. 1 und 2 wurden bereits in der Beschrei
bungseinleitung erörtert. Weitere Ausführungen hierzu erübrigen sich da
her.
In Fig. 3 ist nun die eigentliche implantierbare Detekfionsvorrichtung
schematisch dargestellt, die eine nach Art eines Herzschrittmachers ausge
staltetes Implantatgehäuse 1 aufweist. Dieses ist in den Brustkorb eines
Ischämie-bedrohten Patienten eingepflanzt. Die Detektionsvorrichtung ist
ferner mit einer Elektroden-Sensoranordnung 2 versehen, die aus einem
Katheter 3 mit einer Stimulationselektrode 4 zur Abgabe eines Stimulati
onsimpulses an das Herz und einer unipolaren, fraktal beschichteten
Schrittmacherelektrode als Sensorelektrode 5 zur Detektion der ventrikulär
evozierten Reizantwort des Herzens besteht. Die Elektroden-Sensoran
ordnung 2 ist durch eine strichliert angedeutete Koppelleitung 6 über einen
entsprechenden Eingang 7 am Implantatgehäuse 1 mit der im vergrößerten
Ausschnitt der Fig. 3 dargestellten Steuereinrichtung 8 verbunden.
Es ist ferner eine Blutströmungs-Sensoranordnung 9 vorgesehen, die im
gezeigten Ausführungsbeispiel aus einem in eine Koronararterie KA einge
führten Katheter 10 mit einem Strömungsmeßsensor 11 beispielsweise auf
der Basis eines Ultraschall-Doppler-Meßkopfes oder einer Impedanz-
Meßelektrode besteht. Auch die Blutströmungs-Sensoranordnung 9 ist über
eine Koppelleitung 12 mit einem entsprechenden Eingang 13 der Steuerein
richtung 8 verbunden.
Die Steuereinrichtung 8 weist als zentrales Steuerteil einen Mikroprozessor
14 auf, der alle weiteren Bauteile der Steuereinrichtung 8 über ein entspre
chendes Betriebsprogramm in üblicher Weise steuert. Insbesondere wird
darüber eine Stimulationseinrichtung 15 aktiviert, so daß diese über die
Stimulationselektrode einen Impuls zur Erzeugung der VER aktiviert.
Zur Auswertung und Weitergabe der von den Sensoranordnungen 2, 9 ge
lieferten Signale über die ventrikulär evozierte Reizantwort und die in der
Koronararterie KA gemessene Blutströmung ist die Erfassungseinrichtung
16 vorgesehen. So wird beispielsweise bei einer Absenkung der Amplitude
der VER aufgrund einer Ischämie bei Unterschreiten einer bestimmten er
sten Schwelle - also wenn noch kein akuter Ischämie-Anfall vorliegt - an
einen Herzschrittmacher, als dessen Bestandteil die erfindungsgemäße im
plantierbare Detektionsvorrichtung ausgelegt sein kann, der Befehl gege
ben, die Stimulationsrate nach oben hin zu begrenzen. Dadurch wird der
Stoffwechselbedarf des Herzmuskelgewebes klein gehalten, wodurch einer
weiteren Verschärfung des ischämischen Zustandes entgegengewirkt wer
den kann. Bei einem derartigen Ischämie-Zustand stellt die Blutströmungs-
Sensoranordnung 9 noch keine signifikante Erniedrigung der Versorgung
des Myocards fest.
Bei einer weiteren Absenkung der Amplitude der VER unter eine zweite
Schwelle und ggf. bei Messung eines Absinkens der Blutströmung in der
Koronararterie KA mit Hilfe der Sensoranordnung 9 können nun Notfall
maßnahmen verschiedenster Grade auszulösen sein. Hierzu ist die Detekti
onsvorrichtung mit einer Datenfernübertragungseinrichtung 17 auf der Ba
sis in der Herzschrittmachertechnik üblicher Telemetrie-Techniken verse
hen, mittels der in der Steuereinrichtung 8 erfaßter und über die Erfas
sungseinrichtung 16 ausgewerteter und weiterverarbeiteter Signaldaten zu
einer nicht näher dargestellten Außen- oder Basisstation 20, z. B. einem
den Patienten betreuenden Herzzentrum weitergeleitet werden können. Von
dort aus können ebenfalls über die Datenfernübertragungseinrichtung 17
beispielsweise weitere Messungen mit Hilfe der Detektionsvorrichtung
oder des damit gekoppelten Herzschrittmachers initiiert werde. Der Patient
kann ferner von der Basisstation 20 zum Arzt einbestellt werden oder es
kann über die ebenfalls in der Steuereinrichtung 8 vorgesehene akustische
Warneinrichtung 18 ein Warnsignal ausgegeben werden. Der Patient kann
dann reagieren, indem er beispielsweise körperliche Aktivitäten einstellt,
um sein Ischämie-gefährdetes Herz nicht unnötig zu belasten.
Ferner ist in der Detektionsvorrichtung eine mit der Datenfernübertra
gungseinrichtung 17 gekoppelte Navigations-Einrichtung 18 auf der Basis
des üblichen GPS- oder eines GSM-Systems 19 integriert. Damit kann ins
besondere bei einem akuten Ischämie-Anfall die Position des Patienten be
stimmt und der Basisstation 20 mitgeteilt werden. Diese kann dann sofort
einen Notfalldienst verständigen, der die geografische Position des Patien
ten über die Satelliten-Navigations-Einrichtung kennt. Extrem schnelle und
selektiv an die Schwere des Ischämi-Anfalles angepaßte Notfallmaßnahmen
sind damit gewährleistet.
Claims (7)
1. Implantierbare Detektionsvorrichtung zur Erkennung von Ischämie-
Zuständen des Herzens, gekennzeichnet durch
- - eine Stimulationseinrichtung (15) zur Abgabe eines Stimulati onsimpulses an das Herz,
- - eine Elektroden-Sensoranordnung (2) zur Detektion des durch ei nen Stimulationsimpuls erzeugten, ventrikulär evozierten Reizantwort-Signals (VER) des Herzens,
- - eine Blutströmungs-Sensoranordnung (9) zur indirekten oder di rekten Erfassung des Blutversorgungszustandes des Myocards, und
- - eine Erfassungseinrichtung (16) zur Auswertung und/oder Wei tergabe der von den Sensoranordnungen (2, 9) gelieferten Signa le.
2. Detektionsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Elektrodensensor-Anordnung (2) eine unipolare Schrittma
cherelektrode (5) mit fraktaler Beschichtung aufweist.
3. Detektionsvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Blutströmungs-Sensoranordnung (9) derart ausge
legt ist, daß zur indirekten Erfassung des Blutversorgungszustandes
des Myocards der intrakardiale oder arterielle Blutfluß erfaßbar ist.
4. Detektionsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß die Blutströmungs-Sensoranordnung (9) derart
ausgelegt ist, daß zur direkten Erfassung des Blutversorgungszustan
des des Myocards der koronararterielle oder im Koronarsinus herr
schende Blutfluß erfaßbar ist.
5. Detektionsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, gekenn
zeichnet durch eine Datenfernübertragungseinrichtung (17) zur
Übermittlung von der Detektionsvorrichtung erfaßter und gegebenen
falls weiterverarbeiteter Signaldaten über den Ischämie-Zustand des
überwachten Myocards zu einer Basisstation (20).
6. Detektionsvorrichtung nach Anspruch 5, gekennzeichnet durch eine
mit der Datenfernübertragungseinrichtung (17) gekoppelte Naviga
tions-Einrichtung (19) zur Bestimmung der Position der Detektions
einrichtung und ihres Trägers.
7. Detektionsvorrichtung nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekenn
zeichnet, daß eine Warneinrichtung (18) zur Warnung des Patienten
vor einem drohenden Ischämie-Zustand vorgesehen ist.
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DE1999127615 DE19927615B4 (de) | 1999-06-17 | 1999-06-17 | Implantierbare Detektionsvorrichtung zur Erkennung von Ischämie-Zuständen des Herzens |
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Country Status (1)
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---|---|
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- 1999-06-17 DE DE1999127615 patent/DE19927615B4/de not_active Expired - Fee Related
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