DE19925686A1 - Laser mit einem Lichtleitfaser - Google Patents
Laser mit einem LichtleitfaserInfo
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Abstract
Bei einem Laser (100) mit einer Lichtleitfaser (107; 204, 209) innerhalb eines Resonators, deren Kern zur Anregung von Laserlicht (111) geeignet dotiert ist, und mit einem zur Polarisation des Laserlichts (111) vorgesehenen polarisierenden Element, ist vorgesehen, daß das polarisierende Element ein Teilstück (104, 109; 207) der Lichtleitfaser (107; 204, 209) ist und/oder eine Einrichtung (212) vorgesehen ist, mit der die Lichtleitfaser (107; 204, 209) selbst oder ein Teilstück (104, 109; 207) von ihr polarisierbar ist.
Description
Die Erfindung bezieht sich auf einen Laser mit einer Lichtleitfaser innerhalb eines
Resonators, deren Kern zur Anregung von Laserlicht geeignet dotiert ist, und mit einem
zur Polarisation des Laserlichts vorgesehenen polarisierenden Element.
Derartige Laser sind für Anwendungen geeignet, für die ein polarisierter Laserstrahl
benötigt wird. Neben dem technisch/physikalischen Einsatzgebiet gibt es auch
Anwendungen im Konsumerbereich, wie beispielsweise die Videoprojektion mit
Laserstrahlen, bei der sich die Intensitätssteuerung bei Vorliegen eines polarisierten
Laserstrahls durch einen einfachen Polarisator wenig aufwendig gestaltet oder bei der
sich mittels zweier Bilder in voneinander verschiedenen Polarisationszuständen bei
entsprechenden Brillen mit polarisationsfilternden Brillengläsern für die Zuschauer ein
Stereobild sichtbar machen läßt.
Derartige Laser für polarisierende Laserstrahlen weisen im Resonator üblicherweise ein
polarisierendes Element, insbesondere mit unterschiedlichen Verlusten für
unterschiedliche Polarisationseinrichtung, auf. Aufgrund des vorgesehenen
polarisierenden Elements innerhalb des Resonators wird nur Licht einer
Polarisationsrichtung verstärkt, so daß nahezu die gesamte für den Laserprozeß zur
Verfügung stehende Pumpleistung in den Laserstrahl mit dem durch das polarisierende
Element gegebenen Polarisationszustand konvertiert wird.
Als polarisierendes Element können in Faserlasern Fasern mit elliptischem aktiven Kern
eingesetzt werden. Dabei erhält man allerdings ein anarmophotisches und damit
unrundes Strahlprofil. Außerdem liegt das gegenwärtig mögliche Polarisationsverhältnis
für lineare Polarisation bei 5 zu 1, was für viele Anwendungsfälle zu niedrig ist.
Weiter wurde zum Erzielen einer polarisierenden Wirkung vorgeschlagen, Fasern mit
Spannungsdoppelbrechung im aktiven Kern einzusetzen, wobei die
Spannungsdoppelbrechung durch Verwendung von Materialien mit unterschiedlicher
thermischer Ausdehnung erzeugt wird. Diese Technik war bisher nur bei Quarzfasern
erfolgreich einsetzbar. Das bedeutet, bei vielen technischen Anwendungen, insbesondere
bei den im sichtbaren Bereich verwendbaren Materialien mit geringen Phononenenergien,
wie ZBLAN-Fasern, ist ein derartiges Vorgehen nicht möglich.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, einen Faserlaser der eingangs genannten Art zu
schaffen, bei dem das polarisierende Element besonders einfach aufgebaut ist und das
nahezu unabhängig von der Wahl des für den Spektralbereich geeigneten Glasmaterials
verwirklicht werden kann.
Die Aufgabe wird dadurch gelöst, daß das polarisierende Element ein Teilstück der
Lichtleitfaser ist und/oder eine Einrichtung vorgesehen ist, mit der die Lichtleitfaser selbst
oder ein Teilstück von ihr polarisierbar ist.
Im Gegensatz zum vorhergenannten Polarisator nach dem Stand der Technik wird hier
die Lichtleitfaser selbst verwendet. Im Gegensatz zu dem obengenannten Beispiel mit
Quarzfasern wirkt aber erfindungsgemäß nicht die gesamte Faser als Polarisator,
sondern nur ein Teilstück, das beispielsweise doppelbrechend ist. Erfindungsgemäß kann
auch eine spezielle Einrichtung vorgesehen sein, die den Polarisationseffekt in speziellen
Fasern hervorrufen kann.
Wie dies im einzelnen geschieht, wird im nachfolgenden noch deutlicher werden. Wichtig
ist hier aber vor allen Dingen, daß der Aufwand gegenüber dem Stand der Technik
verringert ist. Dies gilt vor allem nicht nur deshalb, weil ein spezieller Polarisator entfällt,
sondern auch deswegen, weil zusätzliche Baugruppen zum Ein- und Auskoppeln in einen
bzw. von einem bekannten Polarisator eingespart werden können. Das ist sofort
einsichtig, denn schon wenn nur ein Teilstück der Glasfaser polarisierend ausgebildet
wäre, beispielsweise dadurch, daß ein Teilstück eingefügt wird, entsteht der gewünschte
Polarisationseffekt. In diesem Fall lassen sich die Kerne des Teilstücks und der übrigen
Faser zum Lasen leicht so nah aneinander bringen, daß das Licht vom Teilstück zur zum
Lasen vorgesehenen Lichtleitfaser und zurück verlustarm übergehen kann, so daß
zusätzliche Ein- und Auskoppeloptiken entfallen können, wie sie bei herkömmlichen
Polarisatoren durchaus üblich sind.
Insbesondere bezüglich der Ausbildung des polarisierenden Elements als Teilstück der
Lichtleitfaser ist gemäß einer vorzugsweisen Weiterbildung der Erfindung vorgesehen,
daß das polarisierende Element eine spezielle polarisierende Faser ist. Dazu bieten sich
vor allen Dingen doppelbrechende Fasern an, wie die in der Einleitung beispielhaft
genannte Quarzfaser, während der Rest der Lichtleitfaser als lasernde Faser bezüglich
den Bedürfnissen, insbesondere zur stimulierten Emission von Licht der gewünschten
Wellenlänge, ausgebildet wird.
Im Prinzip hat man dann ein Teilstück der Lichtleitfaser, das zum Lasen vorgesehen und
ausgelegt ist, und ein anderes Teilstück, das zum Erzeugen der gewünschten
Polarisationsrichtung dient. Dabei ist es völlig gleichgültig, wie die spezielle polarisierende
Faser relativ zu der zum Lasen vorgesehenen Lichtleitfaser angeordnet ist. Es ist z. B.
möglich, die spezielle polarisierende Faser in der Mitte der zum Lasen vorgesehenen
Lichtleitfaser einzufügen. Eine andere Möglichkeit ist durch eine Anordnung gegeben, bei
der die zum Lasen vorgesehene Lichtleitfaser zwischen polarisierenden Faserteilen
angeordnet ist. Außerdem kann man aber auch beliebige periodische und/oder
unperiodische Strukturen mit abwechselnden polarisierenden Faserteilen sowie zum
Lasen vorgesehenen Lichtleitfaserteilen einsetzen. Bezüglich der Anordnung gibt es
keine Beschränkung, wenn nur die Gesamtlängen der polarisierenden Faserteile zum
Polarisieren sowie die zum Lasen vorgesehenen Faserteile für die verlangte
Ausgangsleistung groß genug gewählt sind.
Besonders vorteilhaft ist es allerdings für eine Vereinfachung der Fertigung, wenn nur ein
einziges Teilstück eine zum Lasen vorgesehene Lichtleitfaser und ein anderes Teilstück
eine polarisierende Faser ist.
Die folgenden Weiterbildungen beziehen sich vor allen Dingen auf die Verbindung
zwischen der speziellen polarisierenden Faser und der zum Lasen vorgesehenen
Lichtleitfaser.
Gemäß einer ersten bevorzugten Weiterbildung der Erfindung ist die spezielle
polarisierende Faser an der zum Lasen vorgesehenen Lichtleitfaser angespleißt. In
vorteilhafter Weise polarisationsunterstützend ist dabei, wenn die zusammengespleißten
Enden unter einem Winkel, insbesondere dem Brewsterwinkel, zusammengefügt sind.
Gemäß einer anderen vorzugsweisen Weiterbildung der Erfindung ist die spezielle
polarisierende Faser über einen Faserkoppler mit der zum Lasen vorgesehenen
Lichtleitfaser verbunden. Derartige Faserkoppler sind beispielsweise aus der
Telekommunikation bekannt, bei der standardmäßig Faserverbindungen, insbesondere
über spezielle Faserkoppler, hergestellt werden, in den die zu verbindenden Faserenden
beidseitig auf einer festgelegten Achse eingeführt sind. Ein flüssiges Medium innerhalb
dieses Faserkopplers sorgt für einen entsprechenden Brechungsindex zwischen den
Kernen der beiden Fasern, um ein verlustloses Übertreten des Lichts von einem
Faserteilende in das andere zu ermöglichen.
Insbesondere, wenn sich die Notwendigkeit ergibt, eine spezielle Justierung zwischen der
zum Lasen vorgesehenen Lichtleitfaser und der speziellen polarisierenden Faser
vorzunehmen, ist eine besonders bevorzugte Weiterbildung der Erfindung
empfehlenswert, bei der die spezielle polarisierende Faser von der zum Lasen
vorgesehenen Lichtleitfaser getrennt ist, wobei sich zwischen ihr und der polarisierende
Faser ein optisches System, insbesondere ein Linsensystem, zum Ein- und Auskoppeln
des Laserlichts in und aus der speziellen polarisierenden Faser vorgesehen ist.
Besonders vorteilhaft ist es allerdings, wenn die Polarisation einstellbar ist. Deswegen
wird gemäß der folgenden vorzugsweisen Weiterbildungen der Erfindung eine steuerbare
Einrichtung für die Polarisation vorgesehen. Dabei ist es insbesondere bevorzugt, daß
eine Einrichtung vorgesehen ist, mit der die Lichtleitfaser und die spezielle Faser radial
mit Druck beaufschlagbar und in Umfangsrichtung verdrehbar sind.
Derartige Einrichtungen sind beispielsweise als sogenannte PoLaRITE™ Polarization
Controllers von der Firma General Photonics Corporation erhältlich, bei denen die Faser
mit Hilfe eines speziellen Faserhalters über eine Einstellschraube mit Druck beaufschlagt
wird. Diese Art der Polarisationseinstellung läßt sich beispielsweise an der zum Lasen
vorgesehenen Lichtleitfaser vorsehen. Es läßt sich aber auch eine spezielle Faser, wie
vorher schon dargestellt, mit der zum Lasen vorgesehenen Lichtleitfaser verbinden, wobei
der Druck dann nur auf die spezielle Faser aufgebracht wird. Weiter kann mit einer
speziellen polarisierenden Faser, die mit der zum Lasen vorgesehenen Lichtleitfaser
verbunden ist, ein gewisser Polarisationsanteil bewirkt werden und ein weiterer
Polarisationsanteil über die zum Lasen vorgesehene Lichtleitfaser oder einen anderen
Faserteil eingestellt werden. Diese Beispiele zeigen, daß es prinzipiell völlig gleichgültig
ist, an welcher Stelle oder auf welche Weise die Faser mit Druck beaufschlagt wird. Die
Auswahl der optimalen Stellen und der entsprechenden Auslegung der Faserteile liegt
durchaus im Bereich des Fachkönnens eines Fachmanns, so daß für den speziellen
Anwendungsfall keine bestimmte Lehre gegeben werden muß.
Bei einer ähnlichen, wenn auch anders arbeitenden Weiterbildung der Erfindung ist
vorgesehen, daß in der Faser oder in der speziellen Faser mindestens eine Schleife
ausgebildet ist, deren Winkel zu anderen Schleifen veränderbar ist.
Einrichtungen, bei denen Schleifen zueinander verstellbar angeordnet sind, sind
allgemein erhältlich. Zur Wirkungsweise und speziellen Aufbau derartiger
Einstelleinrichtungen sei hier auf die US 4,389,090 verwiesen.
Derartige Einrichtungen werden beispielsweise in der USA durch die Firma "Fiber Control
Industries" hergestellt. Sie weisen drei sogenannte Paddel auf, in die jeweils mehrere
Windungen einer Lichtleitfaser eingefügt werden. Die drei Paddel sind gegeneinander
verkippbar. Durch die Winkeleinstellung der Paddel zueinander sowie zur gewünschten
Polarisationsrichtung des Ausgangsstrahls sind bei drei Paddeln ausreichend
Freiheitsgrade gegeben, um eine Einstellung der vollen Poincarékugel der Polarisation zu
ermöglichen.
Neben der vorher genannten manuellen Einstellung ist es ferner möglich, die Polarisation
elektrisch einzustellen. Dazu könnte man bei den vorher genannten Beispielen
Motorsteuerungen zur Druckbeaufschlagung eines Faserteils oder zur Winkeländerung
zwischen den Schleifen einsetzen. Weiter ist es neben der Druckbeaufschlagung auch
möglich, spezielle polarisierende Fasern vorzusehen, die magneto- oder elektrooptisch
empfindlich sind.
Insbesondere läßt sich beispielsweise die Ausgangsleistung des Lasers bei einer
derartigen Einstellmöglichkeit über die Polarisationskontrolle regeln, wenn gemäß einer
vorzugsweisen Weiterbildung der Erfindung eine Einstelleinrichtung für die Polarisation
vorgesehen ist und an dieser Einstellungseinrichtung eine Steuereinrichtung
angeschlossen ist, mit der insbesondere die Leistung des polarisierten Ausgangsstrahls
konstant gehalten wird. Dazu muß prinzipiell nur die Leistung des Laserstrahls im Betrieb
gemessen werden, die als Istwert nach Vergleich mit einem Sollwert der
Steuereinrichtung zum Regeln in bekannter Weise zugeführt wird. Die Leistung des
Ausgangsstrahls zur Gewinnung des Istwertes läßt sich mittels Abzweigen eines geringen
Teilstrahls, beispielsweise mit Hilfe eines teildurchlässigen Spiegels, bestimmen.
Besonders einfach ist der genannte Laser gemäß einer vorzugsweisen Weiterbildung der
Erfindung aufgebaut, bei der mindestens eine Endfläche der Lichtleitfaser oder der
speziellen polarisierenden Faser als Resonatorspiegel verspiegelt ist. Dadurch spart man
einen besonderen Spiegel sowie eine entsprechende Aus/Einkoppeloptik zwischen
Lichtleitfaser und Spiegel ein. Der Aufwand ist dann gegenüber anderen Laserstrukturen
deutlich verringert. Als Resonatorspiegel sind hier nicht nur metallisierte Flächen oder
dielektrische Schichten gemeint, es können beispielsweise auch in Fasern eingebrachte
Braggstrukturen zum Spiegeln eingesetzt werden (fiber Bragg gratings).
Besonders bevorzugt ist gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung, daß das
Laserlicht an der Pumpseite aus dem Laser ausgekoppelt wird, wobei insbesondere ein
dichroitischer Spiegel zum Trennen von Pump- und Laserstrahlung vorgesehen ist. Man
benötigt dann nur einen einzigen hochvergüteten Resonatorspiegel, der zum Einkoppeln
der Pumpstrahlung beziehungsweise zum Auskoppeln der Laserstrahlung eingesetzt
wird. Auch dadurch läßt sich der Aufwand verringern.
Statt eines dichroitischen Spiegels und aufgrund der Polarisation des Laserlichts läßt sich
Pumplicht und Laserlicht auch durch einen Polarisationsstrahlteiler trennen, wenn das
Pumplicht ebenfalls in geeigneter Weise polarisiert ist.
Wie aus dem Vorstehendem auch deutlich geworden sein wird, ist die Erfindung mit ihren
Weiterbildungen, insbesondere weil zur Verwirklichung praktisch unzählig viele Arten von
Fasern mit unterschiedlichsten Eigenschaften einsetzbar sind, weitgehend unabhängig
von der Art des Laserprozesses. So kann die Erfindung beispielsweise nicht nur bei
Anregung von einfachen Laserzuständen sondern beispielsweise auch bei sogenannten
Upconversionlasern eingesetzt werden, bei denen die lasernden Atome durch einen
Multiphotonanregungsprozeß in einen sehr hohen Zustand versetzt werden, der dann
aufgrund stimulierter Emissionen wieder in den Grundzustand fällt. Dann ist die
erreichbare Wellenlänge wesentlich geringer als die Wellenlänge der Pumpstrahlung.
Derartige Laser sind insbesondere für das Erzeugen von sichtbarem Licht interessant, bei
dem als Pumpstruktur Infrarotstrahlung von handelsüblichen Laserdioden verwendet
werden kann.
Weitere Besonderheiten der Erfindung ergeben sich auch aus der nachfolgenden
Beschreibung von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf die beigefügte
Zeichnung. Es zeigen:
Fig. 1 ein erstes Ausführungsbeispiel der Erfindung;
Fig. 2 ein weiteres Ausführungsbeispiel wie Fig. 1, jedoch mit einem
Polarisationskontroller sowie einer speziellen Koppeloptik;
Fig. 3 ein anderes Ausführungsbeispiel, bei dem Pumpstrahlung und
Laserstrahlung von der gleichen Seite des Resonators ein
beziehungsweise ausgekoppelt werden.
In Fig. 1 ist der prinzipielle Aufbau eines Faserlasers gezeigt, an dem auch die meisten
wesentlichen Merkmale deutlich gemacht werden können. Aus einer Pumpquelle 101, die
vorzugsweise eine Laserdiode ist, wird die Pumpstrahlung 102 über eine Koppeloptik 103
in einen Faserlaser 100 eingekoppelt.
Der Faserlaser 100 weist einen aus Spiegeln 105 und 110 gebildeten Resonator auf. Das
aktive Material für den durch die Pumpstrahlung 102 angeregten Laserprozeß wird von
einem geeignet dotierten Kern einer zwischen den Resonatorspiegeln 105 und 110
vorgesehenen Faser 107 gebildet.
Die Pumpstrahlung 102 wird über die Koppeloptik 103 direkt in die Faser eingekoppelt
und regt den Laserprozeß an. Die daraufhin erzeugte Laserstrahlung 111 verläßt den
Faserlaser 100 dann durch den Resonatorspiegel 110. Zum Vereinfachen des Aufbaus
können insbesondere die Spiegel 105 und 110 im Unterschied zum Beispiel von Fig. 1
auch als Verspiegelung auf der Lichtleitfaser 107 vorgesehen werden. Neben
Verspiegelungen mit metallischen und/oder dielektrischen Schichten sind auch
sogenannte "fiber Bragy gratings" verwendbar, das sind in die Faser 107 eingebrachte
Brechungsindexänderungen, die ebenfalls bei geeigneten Wellenlängenabstimmung
reflektierend wirken.
Der in Fig. 1 gezeigte Faserlaser weist gegenüber herkömmlichen Faserlasern eine
Besonderheit auf. Die aktive Lichtleitfaser 107 erstreckt sich nicht durchgehend vom
Spiegel 105 zu 110. An Koppelstellen 106 beziehungsweise 108 ist sie an spezielle
Faserstücke 104 und 109 angekoppelt, die das Licht zu den Spiegeln 105 und 110 leiten.
Die Faserstücke 104 und/oder 109 können bei entsprechender Auslegung zur
Polarisation des Laserlichts eingesetzt werden.
Die Faser 109 gehörte im Ausführungsbeispiel von Fig. 1, zu der Art von Fasern, die
unterschiedliche Verluste für verschiedene Polarisationszuständen aufweisen. Sie kann
dazu beispielsweise als sogenannte Single Mode Polarizing Faser oder als
polarisationserhaltende Faser mit zusätzlichen polarisierenden Eigenschaften ausgebildet
sein. Dadurch wird im Resonator eine Polarisationsrichtung für die Laseranregung und
damit für die stimulierte Emission des entsprechenden Polarisationszustandes bevorzugt,
die sich auch auf die Polarisation des Laserstrahls 111 so auswirkt, daß ein
Polarisationszustand wesentlich häufiger vorkommt als der dazu orthogonale.
Eine Faser mit gleicher Eigenschaft kann auch beim Faserabschnitt 104 vorgesehen
werden. Im allgemeinen reicht aber zur Polarisationseinstellung ein einziger Strang 104
oder 109 mit den entsprechenden Eigenschaften, damit die gewünschte Polarisation des
Ausgangsstrahls 111 erfolgt.
Die im Ausgangsbeispiel gezeigte Anordnung mit der lasenden Faser zwischen zwei
polarisierenden Faserstücken 104 und 109 ist daher als rein beispielhaft zu verstehen.
Jede beliebige Anordnung aus beliebigen Stücken laseraktiven Lichtleitfasern 107 und
polarisierenden Faserstücken 104 und 109 wird den gleichen Effekt verursachen, wobei
aber zu beachten ist, daß der Polarisationsgrad im wesentlichen von deren Auslegung
abhängt. Ein derartiger Aufbau, wie er in Fig. 1 gezeigt wurde, wurde experimentell mit
PrYb-Faserlasern verwirklicht. Im Labor ließ sich dabei eine lineare Polarisation von
größer als 10 : 1 nachweisen.
Die schon vorher genannten Koppelstellen 106 und 108 können in verschiedenster Weise
ausgebildet werden. Im Ausführungsbeispiel von Fig. 1 waren die Fasern
zusammengespleißt. Eine andere Möglichkeit des Zusammenfügens ergibt sich durch
Verkleben. Außerdem kann es empfehlenswert sein, die aus der
Telekommunikationstechnik bekannten Faserkoppler einzusetzen, bei denen die zu
koppelnden Faserenden auf einer optischen Achse zusammengeführt werden und eine
Flüssigkeit für die Brechungsindexanpassung zwischen den beiden Faserenden sorgt.
Insbesondere ist es dabei günstig, die zusammengefügten Faserenden an den
Koppelstellen 106 und 108 abzuschrägen, da dann der Durchgang vom Licht einer
Polarisationseinrichtung auch an der Koppelstelle bevorzugt ist. Als Winkel für die
Schrägung eignet sich vor allem der Brewster Winkel.
Weitere Besonderheiten der hier dargestellten Laser sind aus Fig. 2 ersichtlich. Gleiche
Bezugszeichen bedeuten bei allen Figuren immer die gleiche Funktion.
Im Unterschied zu Fig. 1 ist jetzt die Koppelstelle 108 mit Hilfe eines optischen Systems
211 verwirklicht, welches das Licht von einem Faserteil 207 in den anderen Faserteil 209
einkoppelt. Dieses optische System wird im allgemeinen eine Linsengruppe sein.
Im Unterschied zu Fig. 1 übernehmen ferner die in Fig. 2 dargestellten Faserstücke 204
und 209 die Erzeugung des Laserprozesses. Das dazwischen liegende Faserstück 207
dient dagegen zur Polarisation.
Die zur Polarisation vorgesehene Faser 207 ist dazu in mehreren Schleifen 212
gewickelt, die mittels eines sogenannten Fiber-Polarisation-Controllers mit Druck
beaufschlagt werden. Die Schleifen 212 erstrecken sich radial von der optischen Achse
der Faser und sind gegeneinander winkelverstellbar, wie es insbesondere aus der US
4,389,090 bekannt ist. Durch Änderungen der Winkel zwischen den Schleifen 212
gegeneinander ist eine vollständige Einstellung für alle Freiheitsgrade der Polarisation
möglich.
Diese Einstellweise ist besonders vorteilhaft, wenn man besonders hohe
Polarisationsgrade für die Laserstrahlung 111 am Ausgang garantieren will. Insbesondere
ist es aber auch möglich, die Polarisationskontrolle zu steuern und insbesondere die
Leistung des Laserstrahls 111 im Ausgang zu regeln, wenn ein Teil dieser Laserstrahlung
abgezweigt wird, über einen Photodetektor elektrisch gewandelt und diese elektrische
Größe als Istwert mit einem Sollwert verglichen wird, wonach durch den Vergleich eine
Regelgröße gebildet wird, mit dem der Kontroller über Winkelverstellung der Schleifen
212 nachgeregelt wird. Die genaue Ausführung solcher Regelungen sind aus dem Stand
der Technik bekannt und bedürfen hier keiner weiteren Erläuterung.
Aus dem Beispiel von Fig. 2 wurde deutlich, daß man auch durch Druckbeaufschlagung
eine entsprechende Polarisation und Verdrehung des druckbeaufschlagten Teils gegen
die übrige Faser erreichen kann.
Dies kann man beispielsweise auch ausnützen, indem im Beispiel von Fig. 1 eine
durchgehende an einem Teilstück druckbeaufschlagte Faser 107 eingesetzt wird, wobei
die Koppelstellen 106 und 108 entfallen dabei, so daß die Faserabschnitte 104 und 109
für dieses Beispiel nur als Fortsetzung der laseraktiven Faser 107 zu betrachten sind. Ein
Druck auf die Faser 107 mit bekannten Einrichtungen führt dann ebenfalls zu einer
Polarisationsänderung und damit zu einem polarisierten Ausgangsstrahl der
Laserstrahlung 111.
Während die Laserstrahlung 111 bei den vorhergehenden Beispielen auf der
entgegengesetzten Seite der Einkopplung der Pumpstrahlung 102 entnommen wurde,
kann man den Laserstrahl 111 auch von der gleichen Seite, von der auch die
Pumpstrahlung 102 in die Faser 107 eingekoppelt wird, entnehmen. Dies erfordert einmal
eine Änderung der Einkoppeloptik 103 in bekannter Weise. Weiter wird ein dichroitischer
Spiegel 313 eingesetzt, um die Pumpstrahlung 102 von der Laserstrahlung 111 zu
trennen. Anstelle eines dichroitischen Spiegels kann man aufgrund der definierten
Polarisationsrichtungen der Laserstrahlung 111 auch einen Polarisationsstrahlteiler zur
Trennung von Pumpstrahlung 102 und Laserstrahlung 111 einsetzen.
Die in den vorherigen Beispielen angegebenen Änderungen können natürlich auch bei
dem Ausführungsbeispiel von Fig. 3 durchgeführt werden.
Insbesondere zeichnen sich die vorhergehenden Ausführungsbeispiele durch eine
einfache Erzeugung von polarisierter Laserstrahlung mit konventionellen d. h. nicht
polarisationserhaltenden Lichtwellenleitern aus.
Unerwarteterweise ergab sich noch ein weiterer Effekt. Bei Verwendung derartiger
Fasern stellte sich heraus, daß ein besserer Schutz der mechanisch/thermisch
empfindlichen Endflächen von Fasern für Laser im sichtbaren und infraroten
Spektralbereich gegeben ist. Dies ist darauf zurückzuführen, daß spezielle Fasern 104,
109 gewählt werden können, die unempfindlicher gegen Laserstrahlung und
Umwelteinflüsse sind als beispielsweise die mit laseraktiven Material versehene spezielle
Lichtleitfaser 107.
Neben der vorher genannten Einstellung eines Polarisationszustandes über Druck auf die
Faser kann man für spezielle Faserteile auch magnetooptisch oder elektrooptisch
wirksame Materialien einsetzen und die gewünschte Polarisation durch entsprechende
elektrische oder magnetische Felder erzeugen. Aufgrund der Trennung von Polarisation
und Laseranregung mittels der bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel
unterschiedlichen Faserteilen lassen sich alle bekannten Effekte unabhängig von der
Laseranregung ausnutzen, so daß man für die Materialauswahl bezüglich der
eingesetzten Laserprozesse sowie für die unterschiedlichen Polarisationsarten bei der
Auslegung derartiger Laser nur wenig beschränkt ist. Erstaunlicherweise ist es möglich,
diesen Vorteil zu erreichen, ohne von dem bei einem Faserfaser üblichen einfachen
Aufbau wesentlich abweichen zu müssen.
Claims (11)
1. Laser (100) mit einer Lichtleitfaser (107; 204, 209) innerhalb eines Resonators,
deren Kern zur Anregung von Laserlicht (111) geeignet dotiert ist, und mit einem
zur Polarisation des Laserlichts (111) vorgesehenen polarisierenden Element,
dadurch gekennzeichnet, daß das polarisierende Element ein Teilstück (104, 109;
207) der Lichtleitfaser (107; 204, 209) ist und/oder eine Einrichtung (212)
vorgesehen ist, mit der die Lichtleitfaser (107; 204, 209) selbst oder ein Teilstück
(104, 109; 207) von ihr polarisierbar ist.
2. Laser (100) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das polarisierende
Element eine spezielle polarisierende Faser (104, 109; 207) ist.
3. Laser (100) nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die spezielle
polarisierende Faser (104, 109; 207) an der zum Lasen vorgesehenen
Lichtleitfaser (107; 204, 209) angespleißt ist.
4. Laser (100) nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die
zusammengespleißten Enden, insbesondere unter den Brewsterwinkel, geschrägt
sind.
5. Laser (100) nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die spezielle
polarisierende Faser (104, 109; 207) über einen Faserkoppler mit der zum Lasen
vorgesehenen Lichtleitfaser (107; 204, 209) verbunden ist.
6. Laser (100) nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die spezielle
polarisierende Faser (104, 109; 207) von der zum Lasen vorgesehenen
Lichtleitfaser (107; 204, 209) getrennt ist und sich zwischen ihr und der
polarisierenden Faser ein optisches System (211), insbesondere ein
Linsensystem, zum Ein- und Auskoppeln des Laserlichts (111) in und aus der
speziellen polarisierenden Faser (104, 109; 207) vorgesehen ist.
7. Laser (100) nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß eine
Einrichtung (212) vorgesehen ist, mit der die Lichtleitfaser (107; 204, 209) oder die
spezielle Faser (104, 109; 207) radial mit Druck beaufschlagbar und in
Umfangsrichtung verdrehbar sind.
8. Laser (100) nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß in
der Faser (107) oder in der speziellen Faser (104, 109; 207) mindestens eine
Schleife ausgebildet ist, deren Winkel zu anderen, Schleifen veränderbar ist.
9. Laser (100) nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß eine
Einstelleinrichtung für die Polarisation und eine an diese zur Einstellung von dieser
geeignete Steuereinrichtung vorgesehen sind, welche insbesondere die Leistung
des polarisierten Laserstrahles (111) konstant halten.
10. Laser (100) nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß
mindestens eine Endfläche der Lichtleitfaser (107; 204, 209) oder der speziellen
polarisierenden Faser (104, 109; 207) als Resonatorspiegel verspiegelt ist.
11. Laser (100) nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß
das Laserlicht (111) an der Pumpseite aus dem Laser ausgekoppelt ist und
insbesondere ein dichroitischer Spiegel (313) zum Trennen von Pump- und
Laserstrahlung vorgesehen ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1999125686 DE19925686A1 (de) | 1999-06-04 | 1999-06-04 | Laser mit einem Lichtleitfaser |
Applications Claiming Priority (1)
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DE1999125686 DE19925686A1 (de) | 1999-06-04 | 1999-06-04 | Laser mit einem Lichtleitfaser |
Publications (1)
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DE19925686A1 true DE19925686A1 (de) | 2000-12-14 |
Family
ID=7910283
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DE1999125686 Ceased DE19925686A1 (de) | 1999-06-04 | 1999-06-04 | Laser mit einem Lichtleitfaser |
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