DE19924666A1 - Verfahren zum Absetzen einer Last - Google Patents
Verfahren zum Absetzen einer LastInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Absetzen einer an einem Leichter-als-Luft-Flugapparat befestigten Last auf dem Boden. Ein schnelles und kostengünstiges Entladen des Leichter-als-Luft-Flugapparates wird ermöglicht durch die Schritte Befestigen des Flugapparates mittels Tauen oder dergleichen an entsprechend schweren Befestigungselementen am Boden, Absetzen der Last, Anheben einer Ballasteinheit und Lösen der Taue.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren nach dem Oberbegriff des
Patentanspruchs 1 zum Absetzen einer an einem Leichter-als-Luft-Flugapparat
befestigten Last auf dem Boden.
Aus der Praxis sind Verfahren zum Absetzen von Lasten, die mit
Leichter-als-Luft-Flugapparaten befördert werden, bekannt. Hierbei wird
zunächst der Flugapparat über die Absetzstelle gesteuert und dort abgesetzt.
Um die Last richtig zu orientieren, wird die Last an einem drehbaren Gestell
befestigt, das eine um 360° verdrehbare Orientierung der Last zuläßt. Ein
Nachteil dieser Technologie besteht darin, daß mit dem Aufsetzen der Last auf
dem Boden die gewichtsmäßig den Leichter-als-Luft-Flugapparat belastende
Last aus dem Auftriebshaushalt des Leichter-als-Luft-Flugapparats ausscheidet
und der Leichter-als-Luft-Flugapparat mit einem Ruck nach oben reagiert. In
der Praxis wird dieses Problem dadurch überwunden, daß allmählich
Ballastwasser dem Leichter-als-Luft-Flugapparat zugefördert wird. Diese
Vorgehensweise ist aufwendig und setzt eine Wasserquelle am Absetzort
voraus. Gemäß einer anderen Alternative werden die den Auftrieb
regulierenden Ballonette des Flugapparats volumenmäßig derart reduziert, daß
der Rückgang an Auftriebskraft mit der abgesetzten Last proportional
einhergeht.
GB-A-2 055 728 zeigt eine an einem Luftschiff angeordnete und
mit diesem fest verbundene Brückenkrananordnung, wobei zwischen seitlichen
Querträgern des Brückenkranes ein Ladegut an einer Hubvorrichtung
angeordnet ist. Im unteren Teil des Ladegutes sind Führungselemente
angeordnet, mit der die Last auf einen definierten festen Abstand zu den
seitlichen Querträgern fixiert werden kann. Gerät das Ladegut durch eine
unkontrollierte Bewegung in beschleunigte Sink- oder Hubbewegungen, so sind
keinerlei Sicherungsmaßnahmen vorgesehen, die ein seitliches Wegschieben
oder -gleiten des Ladegutes verhindern. Bei plötzlich auftretenden Kräften an
dem Luftschiff kann es auch zu einer zusätzlichen Relativbewegung des
Ladegutes gegenüber der Brückenkrananordnung kommen. Diese zusätzlichen
beschleunigenden Kräfte müssen von den Führungselementen aufgefangen
werden. Eine solche Lastsicherungseinheit ist in Bezug auf ihre
Sicherheitsfunktion weder wirtschaftlich noch funktionsfähig.
US -A-3,393,769 zeigt eine Vorrichtung zum Absenken eines
Ladegutes auf einer Plattform, die an Seilen schwebend in einer bestimmten
Position gehalten wird. Die Vorrichtung, die als Arbeitsplattform und zur
Aufnahme eines Ladegut ausgerichtet ist, ist nach oben mit einem
schwebendem Ballon verbunden. Nach unten wird die gesamte Anordnung
durch eine mit dem Boden verbundene Seilverspannung stabilisiert. Die
Seilverspannung der bekannten Anordnung dient lediglich zur Stabilisierung
des Ladegutes in einer ganz bestimmten Position. Lastsicherungseinheiten, die
eine beschleunigte Bewegung der Arbeitsplattform detektieren oder verhindern,
sind bei der bekannten Anordnung nicht vorgesehen. Die bekannte
Seilverspannung hat keinerlei Sicherheitsfunktion für das Ladegut. Es findet
lediglich eine Seilverspannung zwischen Ladegut und der Lastaufhängung
statt, sowie eine separate Verspannung mit einem festen Bezugspunkt auf dem
Boden.
FR-A-2 364 854 zeigt eine Aufhängevorrichtung für ein Ladegut,
das in einem Rahmen angeordnet ist. Die gesamte Anordnung hängt an einem
Seil an einem lenkbaren Flugkörper (schwebender Kran). Durch ein
Seilzugsystem, das an wenigstens drei Stellen im äußere Eckenbereich des
Ladegutes angreift, wird das Ladegut an bestimmten Ankerpunkten am Boden
in der Nähe des Aufsetzpunktes des Ladegutes fixiert. Das Ladegut ist durch
eine Seilverspannung während eines Absetz- oder Hubvorganges gesichert,
wodurch das Ladegut damit während dieses Vorganges geführt ist. Die
Seilverspannung umfaßt eine einstellbare Verbindung zwischen dem Ladegut
und des festen Ankerpunkten am Boden. Bei Verschiebungen des
Schwerpunktes des Ladegutes findet eine Kompensation an einer
Lastaufhängung mit dem Luftschiff statt, so daß die Lastaufhängung einer
Schwerpunktverschiebung nachführbar ist.
Es ist die Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren nach dem
Oberbegriff des Anspruchs 1 anzugeben, mit dem ein schnelles und
kostengünstiges Entladen eines Leichter-als-Luft-Flugapparats möglich ist.
Diese Aufgabe wird bei dem eingangs genannten Verfahren
erfindungsgemäß mit den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruches 1
gelöst durch die Schritte Befestigen des Flugapparates mittels Tauen oder
dergleichen an entsprechend schweren Befestigungselementen am Boden,
Absetzen der Last, Anheben einer Ballasteinheit und Lösen der Taue.
Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus
der nachfolgenden Beschreibung sowie aus den Unteransprüchen.
Die Erfindung wird im folgenden anhand von bevorzugten
Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen
näher beschrieben.
Fig. 1 zeigt eine perspektivische Ansicht eines Leichter-als-Luft-
Flugapparats beim Entladen einer als Gebäude ausgebildeten Nutzlast.
Fig. 2 zeigt eine Seitenansicht des Leichter-als-Luft-Flugapparats
aus Fig. 1 mit schematisch angetragenen Kräften.
Fig. 3 zeigt den Absetzvorgang aus einer anderen Perspektive.
Fig. 4 zeigt eine Seitenansicht des Leichter-als-Luft-Flugapparats
aus Fig. 1 mit schematisch angetragenen Kräften.
Fig. 5 zeigt den Flugapparat bei der Aufnahme einer
Ausgleichslast.
Fig. 6a und b zeigt den Flugapparat bei der Ballastübernahme.
Fig. 1 zeigt in perspektivischer Ansicht einen Leichter-als-Luft-Flugapparat 100, dessen
Propeller mit 101 dessen Ladebucht mit 102 bezeichnet ist. Von dem Flugapparat 100 gehen
mehrere (vorzugsweise 3 oder 4) Trossen 105 zu am Boden angeordneten Bugsierfahrzeugen
106, in deren Lastbereichen schematisch dargestellte, als Zugwinden mit Überlastsicherung
ausgebildete Windenanlagen 107 angeordnet sind. Die Horizontalebene des Flugapparates
100 ist mit den Achsen X (in Richtung der Hauptachse des Flugapparates 100< und mit Y
bezeichnet). Die Vertikalebene ist mit einem Pfeil Z dargestellt. Die drei Koordinatenachsen
X, Y, Z definieren ein Bezugskoordinatensystem des Flugapparates 100.
Unterhalb der Ladebucht 102 hängt an einem Seil 108 eine Traverse 109, die weiter unten
noch näher beschrieben werden wird, wobei vier Eckpunkte der Traverse (vergleiche Fig. 6)
mit dem Seil 108 über einzelne Seile 108a, 108b, 108c und 108d verbunden sind. Es ist
möglich, an Stelle des Seils 108 Ketten, Trossen oder dergl. vorzusehen. Von der Traverse
109 reichen vier Halteglieder 110, die vorzugsweise als starre Stangen ausgebildet sind, zu
einer als transportables Gebäude, hier Fertigreihenhaus, ausgebildeten Nutzlast 21. Gemäß
dem nachstehend beschriebenen Verfahren wird es ermöglicht, die Nutzlast 21 an einem
beliebigen Ort zielsicher und zuverlässig abzusetzen, wobei der Flugapparat 100 als
"schwebender Kran" die ihm eigene Mobilität vorteilhaft ausnutzen kann. An der Unterseite
des Gebäudes 21 herabhängende Taue 111 können vom Boden aus zur Ausrichtung der
Nutzlast 21 manuell oder automatisch geführt werden, wobei insbesondere eine Drehung um
das eine Drehachse bildende Seil 108 hierbei ermöglicht ist.
In Fig. 2 sind die vorstehenden Teile mit denselben Bezugszeichen wie in Fig. 1
bezeichnet, wobei diese schematisch dargestellt sind und die an den einzelnen Bestandteilen
angreifenden Kräfte mit dicken Pfeilen illustriert sind.
Fig. 2 zeigt zunächst den in der Luft fliegenden Flugapparat 100, der noch nicht an den
Trossen 105 durch die Zugwinden mit Überlastsicherung 107 vertikal in irgendeiner Weise
beeinflußt worden ist. Die Antriebsaggregate 101 sind derart angetrieben, daß eventuelle
Windabtrifften kompensiert werden. Hierfür ist der Bug 112 des Flugapparates 100 in den
Wind, also entgegen der Windrichtung 113 am Absetzort 114, gedreht. Der Antrieb der
Propeller 101 kompensiert die Geschwindigkeit des Windes 113. Durch die Schwerkraft FG,
also durch die Massenanziehung der Masse des Flugapparates 100 wirkt eine nach unten
gerichtete Kraft FG auf den Flugapparat 100. Diese nach unten gerichtete Kraft wird
aufgehoben durch die Auftriebskraft FA des Flugapparates 100, die sich zusammensetzt aus
einer Auftriebskomponente des Traggases sowie einer hinzuzuaddierenden dynamischen
Auftriebskomponente. Aufgrund der Ballastierung des Flugapparates 100 können Momente
um den mit 116 schematisch dargestellten Schwerpunkt des Flugapparates 100, die
beispielsweise aufgrund des Gewichts und der Hebel des Leitwerks oder anderer Teile des
Flugapparates 100 entstehen, ausgeglichen werden und somit unberücksichtigt bleiben.
Fig. 3 zeigt den Flugapparat 100 mit herabgeworfenen Trossen 105, die an den
Konstantzugwinden 107 befestigt sind. Idealtypischerweise kann davon ausgegangen werden,
daß die drei/vier Bugsierfahrzeuge 106, die auch durch ortsfeste Einheiten ersetzbar sind, ein
Vieleck/Dreieck aufspannen, dessen Mittelpunkt, d. h. der Mittelpunkt des Kreises, der durch
die drei Ecken des Dreiecks hindurchgeht, der Absetzort 114 ist. Andere
Vieleckanordnungen sind möglich. Die Trossen 105 bzw. der Flugapparat 100 sind derart
ausgerichtet, daß der Schwerpunkt 116 des Flugapparates im wesentlichen ausgefluchtet ist
mit dem Seil 108, an dem die Nutzlast 21 hängt. Hierdurch werden sich durch das
Herablassen der Nutzlast 21 kontinuierlich ändernde Momente aufgrund des Hebels, der mit
der Masse der Nutzlast 21 um den Abstand vom Schwerpunkt wirken, vermieden. Ein
weiter unten noch näher beschriebener Schwerpunktausgleich
der Nutzlast 21 in der Ladebucht 102 ist hierfür zweckmäßig.
Das Trimmen des Flugapparates 100 erfolgt in der Regel durch Umpumpen eines flüssigen
Ballastes, vorzugsweise von Wasser, in an unterschiedlichen Orten angeordneten
Kammern. Der Ballast gleicht insbesondere auch das Auftriebsverhalten des Flugapparates
100 aus, was durch unterschiedliche Momente, die auf den Flugapparat einwirken, verursacht
wird. Die Trossen 105 sind mit einer starren Kielkonstruktion des Flugapparates 100, die
auch die Ladebucht 102 umfaßt, verbunden. Diese wiederum ist über Seile mit
Gewichtsansatzpunkten 117 im oberen Bereich des Flugapparates 100 verbunden, so daß alle
Kräfte gleichmäßig in der Kiellinie angreifen können.
Die Trossen 105, die über Zugwinden mit Überlastsicherung 107 einen konstanten Zug
(teilweise auch über diagonale Verspannungen) auf den Flugapparat 100 ausüben, gehen zu
den Eckpunkten des Vielecks, das von den Fahrzeugen 106 aufgespannt wird und sind auch
im gleichen Abstand von dem Schwerpunkt des Flugapparates 100, z. B. an dessen
Ladebucht 102, befestigt. Somit heben sich die horizontalen Komponenten der
Kraftübertragung der Trossen 105 auf, so daß lediglich die Vertikalkomponenten wirksam
sind und in Richtung der Schwerkraft FG, also entgegengesetzt der Auftriebskraft FA des
Flugapparates 100, wirken.
Nach Befestigen des Flugapparates 100 an den Trossen 105 wird die Auftriebskraft FA
vergrößert. Dies kann einerseits durch vertikalen Schub, andererseits durch Ablassen von
Ballast, z. B. Wasser, erfolgen. Auf jeden Fall stellt sich eine Gleichgewichtsbedingung für
den Flugapparat 100 ein, die ohne Befestigung an den Trossen 105 aufgrund des Ausgleiches
der entgegengesetzt gerichteten Kräfte von Auftrieb FA und Schwerkraft FG ein
unkontrolliertes Steigen des Flugapparates zur Folge hätte. Diese Flughöhenänderung wird
durch die gegen die Auftriebskraft FA gerichtete Kraft F105 der Trossen 105 verhindert.
Hierbei ist zu beachten, daß die Masse der Bugsierfahrzeuge 106 sehr viel größer ist als die
resultierende nach oben gerichtete Kraft des Flugapparates 100, die sich aus der Differenz
FA-FG er gibt, so daß sich resultierend eine Fixierung des Schwerpunktes 116 des
Flugapparates 100 über dem Absetzpunkt 114 ergibt. Durch die Trossen 105 sind seitliche
Bewegungen des Flugapparates 100 nahezu unterbunden, wobei durch dieses Aufheben des
überschüssigen Auftriebs, also der Differenz (FA-FG) eine labile Situation, wie bei der
Gleichgewichtsbedingung im Anflug, nicht gegeben ist, so daß z. B. ein plötzliches
"Absinken" des Flugapparates 100 bei Änderung der Windgeschwindigkeit mit daraus
resultierender Abnahme des dynamischen Auftriebs unterbunden ist. Die Erhöhung der
Auftriebskraft ist hierfür ausreichend zu bemessen.
Somit ergibt sich die Kräfte- und Momentengleichgewichtssituation, wie sie in Fig. 4
dargestellt ist.
In Fig. 4 ist zu sehen, daß, wenn die Nutzlast 21, z. B. ein Fertiggebäude an der Traverse 109
hängend herabgelassen wird, dies die Gleichgewichtsbedingung für den Flugapparat 100
nicht beeinträchtigt. Dabei wird unterstellt, daß das spezifische Gewicht der Nutzlast größer
ist als das von Luft. Das an dem Flugapparat 100 hängende Gewicht gehört zur Masse des
Flugapparates, so daß die nach unten wirkende Kraft FG zunächst unverändert bleibt. Für die
Gleichgewichtsbedingung des Flugapparates 100 ist daher die Auftriebskraft FA immer noch
größer als die Schwerkraft FG, so daß der Flugapparat 100 fest in der durch die Trossen 105
vorgegebenen Höhe gespannt hängt. In dem Augenblick, in dem die Nutzlast 21 am Boden
aufsetzt, was zweckmäßigerweise mit geringer Absinkgeschwindigkeit vorgenommen wird,
so daß mit Hilfe der Taue 111 die exakte Ausrichtung korrigiert werden kann, verringert sich
dadurch, daß die Nutzlast nunmehr am Boden aufliegt, die Schwerkraftkomponente FG des
Flugapparates 100. Bei einem Gewicht der Nutzlast mit Aufbauten usw. von ca. 30 t bedeutet
dies, daß die frühere Position des Flugapparates 100, wesentlich höher ist als die zuvor durch
Auftriebserhöhung eingestellt oder gar die durch die Trossen 105 künstlich herbeigeführte.
Es ist also zu beachten, daß die Gewichtskraft F105 der die Trossenbodenseite beschwerenden
Teile die Differenz von Auftriebskraft FA abzüglich der Schwerkraft FG um mehr als die
Schwerkraftkomponente F21 der Nutzlast 21 übersteigt, so daß die bodenseitigen
Befestigungen nicht aus ihren Verankerungen gerissen werden. Um den Flugapparat 100
wieder in einen Zustand zu versetzen, in dem er, ohne einen "Sprung" nach oben zumachen,
den Absetzort 114 wieder verlassen kann, nachdem die Trossen 105 gelöst bzw. gekappt
wurden, muß eine entsprechende Reduzierung der Differenz von Auftriebskraft FA und
Gewichtskraft FG vorgenommen werden. Grundsätzlich kann dies durch Erhöhen der
Gewichtskraft FG erfolgen, in dem beispielsweise Ballastwasser in den Flugapparat 100
gefördert wird oder vorzugsweise eine neue Ausgleichslast 120 über Seil 108 und Traverse
109 in den Lastcontainerschacht 102 des Flugapparates 100 aufgenommen wird. Zusätzlich
bzw. zur Reduzierung der Differenz ist es möglich, die Auftriebskraft zu reduzieren,
beispielsweise durch Vertikalschub.
Zweckmäßigerweise werden als Ausgleichsballast nach dem Absetzen der Nutzlast 21 ein
oder zwei Bugsierfahrzeuge 120 als Ausgleichslast an die Traverse 109 befestigt, die
beispielsweise jeweils ca. 15 t wiegen und somit in etwa gleich dem Gewicht der Nutzlast 21
sind. Die Nutzlast 21, hier das Fertiggebäude, wird von der Traverse 109 gelöst, wobei
aufgrund des nicht mehr belasteten Seils 108 die nach unten gerichtete Schwerkraft FG des
Leichter-als-Luft-Flugapparats 100 um den Anteil F21 herabgesetzt wird. Da die
Auftriebskraft FA bei dieser Anordnung durch die Trossen 105 mit der entgegengesetzten
Kraft F105 aufgehoben wird, welche Kraft F105 betragsmäßig die Kraft F21 deutlich überwiegt,
stellt sich zunächst keine Änderung der Lage des Flugapparates 100 ein.
In einem nächsten Schritt wird die Traverse 109 mit den daran hängenden Fahrzeugen 120
mit Hilfe einer Winde angehoben, wodurch sich wieder das in Fig. 3 dargestellte
Gleichgewicht des Flugapparates 100 einstellt, bei dem die Auftriebskraft FA nur noch
geringfügig größer als die Schwerkraft F0 des Flugapparates 100 einschließlich der nunmehr
an der Traverse 109 hängenden Last F120 ist. Alternativ ist es möglich, die an der Traverse
106 hängende und den Flugapparat mit der Kraft F21 beschwerende Nutzlast 21 dadurch
gegen eine Ausgleichslast 120 auszutauschen, daß zunächst die am Boden, d. h. beim
Absetzort 114 abgestützte Ausgleichslast 120 an die Traverse 109 eingehängt wird, aber
aufgrund ihrer Abstützung am Boden noch nicht die Schwerkraft FG, die auf den Flugapparat
100 wirkt, beeinflußt. Dies kann z. B. dadurch geschehen, daß das Einhängen an die Traverse
109 spielbehaftete erfolgt, oder beispielsweise auch dadurch, daß der Ausgleichsballast 120,
vorzugsweise Tiefladerfahrzeuge, mit ausfahrbaren Abstützfüßen versehen ist, die anhebbar
sind, so daß die im angehobenen Zustand verharrende Ausgleichslast 120 durch langsames
Absenken vor Ort steuerbar zunächst die an der Traverse 109 hängende Nutzlast 21 auf den
Boden 114 zieht und durch weiteres Absenken die gewichtsbelastete Verbindung zwischen
Traverse 109 und Nutzlast 21 entlastet und dann selbst an dem Flugapparat 100
gewichtsmäßig mit der Komponente F120 lastet. Durch diesen fliegenden Übergang ist es
möglich, die zum Halten des Flugapparates 100 erforderliche Kraft F105 klein zu
dimensionieren.
In Fig. 5 ist schematisch ein erstes Ballastfahrzeug 120 an der Traverse 109 hängend
dargestellt. Auf der anderen Seite ist aus Gleichgewichtsgründen ebenfalls ein
Ballastfahrzeug 120 angehängt, das aber nicht dargestellt ist.
Im Anschluß an einen Schritt des Bergens der Ausgleichslast 120 in der Ladebucht 102 des
Flugapparats 100 wird zunächst das Gleichgewicht zwischen Auftriebskraft FA und
Schwerkraft FG des Flugapparats 100 in derjenigen Höhe, die durch die Trosse 105
vorgegeben ist, wieder hergestellt, z. B. durch Vertikalschub oder Aufnahme von
Ballastwasser.
Unter Bezugnahme auf Fig. 6 wird nachstehend die Traverse 109 näher erläutert. Die
Traverse 109 ähnelt vom Aussehen her dem Grundriß des Haupttransportgutes, hier ein
Gebäude. Die Traverse 109 ist in den vier Ecken des Quadrates mit Seilen 108a, 108b, 108c,
108d verknüpft, die am entgegengesetzten Ende mit dem Seil 108, das zum Flugapparat 100
führt, verbunden sind. Zweckmäßigerweise ist das Seil 108 aus den Einzelseilen 108a-d
zusammengesetzt, beispielsweise durch Spleißen oder andere geeignete Techniken, so daß
eine optimale Kraftübertragung in den einzelnen Seilen gewährleistet ist. Es ist ein besonders
zweckmäßiges Merkmal der Erfindung, daß die Seile 108a-d unlösbar sowohl mit dem Seil
108 als auch mit der Traverse 109 verbunden sind. Das der Traverse 109 abgewandte Ende
des Seils 108 ist zweckmäßigerweise aus Sicherheitsgründen ebenfalls unlösbar mit dem
Flugapparat 100 verbunden und über eine nicht dargestellte Winde hinauf bzw.
herabziehbar. Die Energie für den Antrieb der Winde kann beispielsweise von außerhalb des
Flugapparates 100 bei Bedarf, beispielsweise beim Entladen an einem Absetzort 114, von
externen Stromerzeugungsaggregaten zugeführt werden. Hierfür muß eine Stromleitung bzw.
ein Rüssel vom Flugapparat 100 abgeworfen werden. Hierdurch entstehen vorteilhaft
große Gewichtsersparnisse, da keine Stromerzeugeraggregate in umfangreichen
Größenordnungen für die Kommissionierung der Lasten 21, 120 im Flugapparat 100
mitgeführt werden müssen. An der Unterseite der Traverse 109 sind die Verbindungen 111
zur Nutzlast 21, hier also des Fertiggebäudes, dargestellt. Zweckmäßigerweise werden
Stangen 111 verwendet, um ein Pendeln oder Schwingen der Nutzlast 21 aufgrund von
Wind- oder Wettereinflüssen zu unterbinden. Es ist beispielsweise möglich, die Stangen mit
einem Gewinde auszubilden, mit denen sie in einem Trägerelement des Fertighauses 21
eingeschraubt werden und an ihrer Oberseite in einem Schnappverschluß oder dergleichen
vorzusehen, das bei Zugbelastung verriegelt ist und eine Entriegelung nur im entlasteten
Zustand zuläßt.
Es versteht sich, daß zweckmäßigerweise Möglichkeiten vorgesehen sind, die Nutzlast 21
bzw. den Ausgleichsballast 120, die an der Traverse 109 hängen, entlang der Traverse 109 zu
verlagern. Ferner ist es möglich, die Traverse 109 relativ zu dem Schwerpunkt 116 des
Flugapparates 100 in X- bzw. Y-Richtung so zu verlagern, daß sie in die Ladebucht paßt. Die
Traverse 109 hängt an dem Hochpunkt 117 des Flugapparates 100 und entlastet somit die
Kielkonstruktion bzw. die Konstruktion der Ladebucht 102, ermöglicht also eine Auslegung
für wesentlich geringere Kräfte. Es versieht sich, daß mehr als eine Traverse 109 für jeweils
eine daran hängende Last 21 in der Ladebucht 102 des Flugapparates 100 angeordnet sein
kann. Zweckmäßigerweise sind aber nicht mehr als zwei oder drei solcher Punktlasten
vorgesehen. Bei Versuchen hat sich überraschenderweise ergeben, daß die
Navigationseigenschaften des Flugapparats 100 besonders günstig sind, wenn die Anzahl der
Traversen 109 und die Anzahl der Ballonette in einem ganzzahligen Verhältnis zueinander
stehen, insbesondere, wenn die Anzahl übereinstimmt.
Über automische
Wägungen der Kranbelastung wird der Ballastbedarf in Wechselwirkung zum Gaszustand,
den thermischen Bedingungen u. a. rechnerisch festgestellt und als Wasserausgleich vom
Boden in die für die Einhaltung der Gleichgewichtslage entsprechenden Behälter gepumpt.
In einer Situation, in der der Flugapparat 100 keine Nutzlast 21 oder Ausgleichsballast 120
über die Traverse 109 trägt, müßten zum Ausgleich der Auftriebskraft FA beispielsweise
mehrere Dutzend Tonnen (gleich Kubikmeter) Ballastwasser aufgenommen werden, was
aufwendig ist und in vielen Regionen nicht in ausreichender Menge oder zu vertretbaren
Kosten zur Verfügung steht und in der Regel auch nicht wiederverwertbar ist, oder, was
ebenso wenig akzeptabel ist für einen regelmäßigen Flugbetrieb, Helium zur Verringerung
des Auftriebs abgelassen werden, da die Ballonette Auftriebskorrekturen in schmalen
Grenzen zulassen. Die Traverse 109 kann in einem solchen Fall fest mit dem Boden 114
verbunden werden, so daß die Auftriebskraft FA in einem entsprechendem Ausmaß
überwunden wird. Während bei bekannten Konstruktionen die Kielkonstruktion am Boden
befestigt wird und diese daher für die Gesamtmasse FG einschließlich Nutzlast F21, die ja
gemäß Gleichgewichtsbedingung dem aufzuhebenden Auftrieb FA entspricht, auszulegen ist,
ist es bei der Konstruktion mit Traverse 109 möglich, die Traverse 109 als solche zugleich als
Befestigungselement am Boden 114 vorzusehen oder vorzugsweise an Aufbauten, die in
einem gewissen Abstand vom Boden 114 emporragen, beispielsweise einem Tunnel 2.
Gerade in dieser Konstellation ist es vorteilhafterweise möglich, die Last 21 einschließlich
Traverse 109 zunächst abzusenken und dann oberhalb der Traverse 109, beispielsweise im
Bereich ihrer vorstehenden Stangen 111, Arretierungsglieder im Tunnel 2 bzw. in dessen
Innenwand 3a bzw. 3b so zu verriegeln, daß ein Wiederanheben der Traverse nicht möglich
ist.
Durch speziell in der Tunnelwand 3a bzw. 3b vorgesehene vertikale Nuten, deren Oberseite
wahlweise verschließbar ist, kann die Traverse 109 nach oben hin verriegelt werden. Die Last
21 kann anschließend mit Hilfe des Hubtischs 20 mit Gewindespindeln 22 angehoben
werden, so daß die Traverse 106 entlastet wird. Sie schlägt dann gegen die Begrenzungen der
Nuten an, wobei die Begrenzungen über die Traverse 109 den Flugapparat 100 im
wesentlichen halten, so daß die übrigen Befestigungsmittel gelöst werden können. Es
versteht sich, daß, wenn mehrere Traversen 109 für einen Flugapparat 100 vorgesehen sind,
diese der Reihe nach entladen werden können und anschließend auf die vorbeschriebene
Weise verankert werden können.
Auch das Beladen des Flugapparates 100 kann nunmehr auf leichte Weise erfolgen, in dem
beispielsweise mittels des Hubtisches 20 die Nutzlast 21 an die Traverse 106 eingehängt
wird, wodurch bei kurzen Überlastphasen die Traverse nachgebend abgesenkt wird.
Vorzugsweise federnd ausgebildete Abstandshalteglieder zwischen Flugapparat 100 und
Tunnel 2 verhindern ein schädliches Zusammenstoßen. Sodann hängen infolge der
vorbeschriebenen Schnellverschlüsse die Lasten 21 sicher an den Traversen 106. Wird das
Seil 108 nun geringfügig gelöst, erlaubt dies ein nach Absenken des Hubtisches 20
Absenken der Traverse 109, wodurch eine Öffnung der Verschlüsse ermöglicht ist, so daß
anschließend die Traverse 109 mit Last 21 aus den Nuten hinausgehoben werden kann. Es
versteht sich, daß in dieser Phase die Konstantzugwinden 14 bereits wieder in Betrieb gesetzt
worden sind, um den Flugapparat 100 zu halten. Aufgrund der dann wieder aufgenommenen
Nutzlast 21 ist jedoch der Auftrieb des Flugapparates 100 weitestgehend kompensiert, so daß
nur geringe Lasten über die Konstantzugwinden 14 und die an den Rumpf angebrachten, auf
den Konstantzugwinden aufgerollten Ketten oder dergleichen aufgenommen wird.
Eine andere Alternative des Entladens des Flugapparates 100 an einem beliebigen Ort wird
im folgenden beschrieben, bei der die Ankerfahrzeuge 106 nicht erforderlich sind. Hierbei
besteht der Kerngedanke darin, daß die Ausgleichsballastfahrzeuge mit einer Menge Wasser
beladen sind, das in die Nutzlast, sprich das Fertighaus, umgepumpt wird, so daß eine
konstante Zugbelastung; den Flugapparat lokal fixiert während der Ausgleichsballast
gegenüber der Nutzlast geleichtert wird und daher nach Lösen des Hauses 21 angehoben
werden kann.
Claims (13)
1. Verfahren zum Absetzen einer an einem Leichter-als-Luft-Flugapparat
befestigten Last auf dem Boden, gekennzeichnet durch die Schritte
- 1. Befestigen des Flugapparates mittels Tauen oder dergleichen an entsprechend schweren Befestigungselementen am Boden,
- 2. Absetzen der Last,
- 3. Anheben einer Ballasteinheit und
- 4. Lösen der Taue.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Befestigungselemente am Boden fahrbare Fahrzeuge umfassen.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der
Ballast ein fahrbares Fahrzeug ist.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die Last ein Fertighaus ist.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß der Flugapparat einen Ballasttank aufweist, der mit Wasser als
Ballast aufgefüllt wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß der Flugapparat einen Kran umfaßt, der für das Absetzen der Last
und das Anheben des Ballasts betätigt wird.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die
Energieversorgung des Krans vom Boden aus erfolgt.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet,
daß der Ballast gewichtsmäßig auf die abgesetzte Last abgestimmt wird.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet,
daß der Ballast ein speziell an die Absetzstelle gefahrenes Fahrzeug ist,
das durch den Flugapparat zurück an eine Ausgangsstation befördert
wird.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet,
daß mehrere Lasten an voneinander beabstandeten Orten abgesetzt
werden und daß für jede abgesetzte Last ein Ballast aufgenommen wird.
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die
Befestigungsfahrzeuge am Boden mit daran befestigtem Flugapparat
vom Standort der abgesetzten Last zum Standort der noch
abzusetzenden Last verlagert werden.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet,
daß das Ballastfahrzeug die Fundamente der abzusetzenden Last zum
Absetzort transportiert.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet,
daß eines der Befestigungsfahrzeuge Generatoren für die
Energieerzeugung für das Absetzen der Last und das Aufnehmen des
Ballasts aufweist.
Priority Applications (3)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1999124666 DE19924666A1 (de) | 1999-05-28 | 1999-05-28 | Verfahren zum Absetzen einer Last |
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AU58093/00A AU5809300A (en) | 1999-05-28 | 2000-05-24 | Lighter-than-air flying craft and method for counterbalancing the flying craft and for setting down load fastened to the same |
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DE1999124666 DE19924666A1 (de) | 1999-05-28 | 1999-05-28 | Verfahren zum Absetzen einer Last |
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Family Applications (1)
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Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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-
1999
- 1999-05-28 DE DE1999124666 patent/DE19924666A1/de not_active Withdrawn
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
CN103231794A (zh) * | 2013-04-17 | 2013-08-07 | 华南农业大学 | 一种多气囊空中作业平台 |
CN103231794B (zh) * | 2013-04-17 | 2016-12-28 | 华南农业大学 | 一种多气囊空中作业平台 |
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