DE19924448A1 - Verfahren zur Gewinnung von zeit- und ortsaufgelösten dreidimensionalen Datensätzen mittels der magnetischen Resonanz und Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens - Google Patents
Verfahren zur Gewinnung von zeit- und ortsaufgelösten dreidimensionalen Datensätzen mittels der magnetischen Resonanz und Vorrichtung zur Durchführung des VerfahrensInfo
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Abstract
Der dreidimensionale k-Raum wird in Phasencodierrichtung in ringförmige Segmente (A-C) eingeteilt. Die Phasencodierschritte werden in ihrer zeitlichen Abfolge so festgelegt, daß das zentrale Segment (A) des k-Raums häufiger erfaßt wird als äußere Segmente (B, C). Damit kann die Orts/Zeit-Auflösung, insbesondere bei MR-Angiographieverfahren, verbessert werden.
Description
Die Darstellung von Blutgefäßen (Angiographie) wird heute zu
nehmend mittels der MR-Technik durchgeführt. Dazu wird viel
fach ein MR-Kontrastmittel (z. B. GdDTPA) eingesetzt, das zu
einer Verkürzung der T1-Zeit des Blutes führt, so daß man mit
Hilfe von stark T1-gewichteten Pulssequenzen die Ausbreitung
des Kontrastmittels gut verfolgen kann. Typischerweise wird
das Kontrastmittel intravenös injiziert. Die Untersuchung
wird durchgeführt, sobald sich das Kontrastmittel in bestimm
ten Arterien befindet. Bei der üblichen Kontrastmitteldosis
und einer Injektionsrate von 2 ml/s wird die Injektion über
einen Zeitraum von z. B. 8-12 Sekunden ausgeführt. Die MR-
Messung muß dann erfolgen, wenn das Kontrastmittel durch den
zu untersuchenden Gefäßabschnitt fließt. Wenn sich z. B. das
Kontrastmittel bereits in Venen oder in Gewebeabschnitte aus
gebreitet hat, die im Betrachtungsfenster liegen, wird eine
Diagnose aufgrund der angiographischen Untersuchung erheblich
erschwert. Eine exakte Zeitabstimmung der MR-Messung ist vor
allem deshalb nicht ganz einfach, weil die Zeit zwischen Be
ginn der Kontrastmittelinjektion und dem Erscheinen des Kon
trastmittels in dem zu untersuchenden Gefäßabschnitt (auch
als Transitzeit bezeichnet) in Abhängigkeit von dem zu unter
suchenden Gefäßabschnitt variiert und auch von Patient zu Pa
tient verschieden ist. Man kann daher keine feste Zeitdiffe
renz zwischen Kontrastmittelinjektion und Messung verwenden,
sondern muß den Meßzeitpunkt auf die individuelle Untersu
chung abstimmen. Diese Zusammenhänge sind beispielsweise in
den US-Patentschriften 5,417,213, 5,553,619, 5,579,767 und
5,590,654 erläutert.
Bisher wurde meist eine der folgenden Methoden zur zeitlichen
Abstimmung zwischen Kontrastmittelinjektion und Messung rea
lisiert:
- - A priori-Information über die mittlere Transitzeit:
Aufgrund der Erfahrung kann man grob abschätzen, wie lange die durchschnittliche Transitzeit zu einem bestimmten Ge fäßabschnitt ist. Zusätzlich kann man noch Alter oder an dere physiologische Kenntnisse über den Patienten berück sichtigen, um die Transitzeit richtig abzuschätzen. Je nach Erfahrung des Untersuchenden und der individuellen Meßsituation können dabei jedoch oft unbrauchbare Messun gen oder gar Fehlinterpretationen entstehen. - - Messung der Transitzeit mit Hilfe eines Testbolus:
Ein kleiner Testbolus (z. B. ca. 1 cm3) des Kontrastmittels wird benutzt, um die tatsächliche Transitzeit zu bestim men. Dies führt zwar zu genaueren Messungen, es erhöht je doch die Meßzeit und den Aufwand für den Bediener der An lage. - - Es ist ferner bekannt, mit einer schnellen zweidimensiona len MR-Sequenz zu beobachten, wann das Kontrastmittel in einem Bereich im Betrachtungsfenster oder kurz vor dem Be trachtungsfenster ankommt. Sobald der Untersuchende die Ankunft des Kontrastmittels feststellt, gibt er das Start signal für die eigentliche Angiographiemessung in Form ei ner 3D-Meßsequenz.
- - Der vorgenannte Meßablauf kann auch automatisiert werden, indem die MR-Anlage eine Signaländerung aufgrund des Ein tritts des Kontrastmittels in einem Test-Meßfenster auto matisch erkennt und dann selbsttätig die Angiographiemes sung mit einem 3D-Meßmodus auslöst.
Neben dem exakten Timing besteht ein weiteres Problem der
oben dargestellten Technik darin, daß man nur ein Bild in ei
nem festgelegten Meßfenster erhält. Wenn sich ein Gefäß, ins
besondere bei Gefäßerkrankungen, erst später mit Kontrastmit
tel füllt, kann dies zu einer Fehldiagnose führen.
Mit besonders schnellen Gradientenechosequenzen ist es auch
möglich, eine Serie von genügend schnell aufeinanderfolgenden
3D-Messungen durchzuführen, so daß man nicht nur den Zustand
der Kontrastmittelausbreitung zu einem festgelegten Zeit
punkt, sondern auch das Einströmverhalten des Kontrastmittel
bolus in ein Beobachtungsfenster, oder allgemeiner die Kon
trastmitteldynamik in den betrachteten Gefäßen, erfassen
kann. Damit wird der diagnostische Aussagegehalt erheblich
erweitert und die obengenannten Probleme mit dem genauen Ti
ming der Messung entfallen. Mit schnellen Gradientenechose
quenzen mit sehr kurzen Echozeiten erreicht man heute z. B.
eine Repetitionszeit von 3,2 ms. Die Meßzeit Tacq für die
Messung eines kompletten 3D-Datensatzes ergibt sich nach fol
gender Formel:
Tacq = TR.Np.Ns
Dabei ist Tacq die Meßzeit, TR die Repetitionszeit, Np die
Anzahl der Phasencodierschritte in Phasencodierrichtung und
Ns die Anzahl der Phasencodierschritte in Schichtselektions
richtung. Wenn man beispielsweise Np = 100 und Ns = 24 wählt, so
ergibt sich mit der obengenannten Repetitionszeit von
TR = 3,2 ms eine Meßzeit von 7,7 s für einen 3D-Datensatz. Bei
einer Serie von derartigen Messungen erzielt man z. B. in der
Karotisarterie im allgemeinen eine ausreichende Trennung von
arterieller und venöser Phase. Die räumliche Auflösung ist
durch die Zahl der Phasencodierschritte in Phasencodierrich
tung bzw. Schichtselektionsrichtung gegeben. Aus der obenge
nannten Formel ergibt sich, daß die Meßzeit umso länger wird,
d. h., die zeitliche Auflösung umso schlechter, je besser die
räumliche Auflösung ist. Solche Messungen sind daher stets
ein Kompromiß zwischen zeitlicher Auflösung und örtlicher
Auflösung.
In der DE-OS 43 27 325 wurde ein Weg vorgeschlagen, die Meß
zeit für bewegte Vorgänge zu verkürzen, ohne daß Abstriche
bei der zeitlichen Auflösung in Kauf genommen werden müssen.
Dabei wird der k-Raum in einzelne Segmente eingeteilt. Bei
der Gewinnung mehrerer Rohdatensätze zu unterschiedlichen
Zeitpunkten eines Bewegungsablaufs werden Signale des mittle
ren Segments gemeinsam für zwei zeitlich aufeinanderfolgende
Rohdatensätze verwendet, d. h., das mittlere Segment wird häu
figer gemessen als die übrigen Segmente. Dabei nützt man die
Tatsache aus, daß der Bildkontrast des aus den Rohdatensätzen
rekonstruierten Bildes maßgeblich durch das Zentrum des k-
Raums bestimmt ist.
Mit diesem Verfahren wird die Zeit- und/oder Ortsauflösung
von MR-Messung zwar bereits deutlich verbessert, in vielen
Anwendungsfällen ist jedoch die Orts- bzw. Zeitauflösung ins
besondere bei 3D-Datensätzen noch nicht ausreichend.
Beispielsweise aus dem Artikel "Are the corners of k-space
worth preservingY' von M. A. Bernstein, Proceedings der Socie
ty of Magnetic Resonance, 1995, Vol. 2, Seite 734, ist es be
kannt, daß man die "Ecken" des k-Raums, d. h. Daten, die au
ßerhalb eines Kreises liegen, bei der Bildrekonstruktion ohne
größere Qualitätseinbußen verwerfen kann.
Nach einem Artikel "A circular echo planar pulse sequence"
von J. M. Pauly et al. Proceedings der Society of Magnetic Re
sonance, 1995, Seite 106, wird diese Tatsache dazu benutzt,
daß man mit einer EPI-Sequenz einen kreisförmigen Bereich des
k-Raums abtastet. Dabei werden die Zeilen der Rohdatenmatrix
in Ausleserichtung zu den Rändern des k-Raums hin verkürzt.
Eine Segmentierung ist bei diesem Verfahren nicht vorgesehen.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren bzw. eine Vor
richtung zur Gewinnung mehrerer dreidimensionaler Datensätze
so auszuführen, daß die Orts- und/oder Zeitauflösung der Mes
sung verbessert wird.
Diese Aufgabe wird bezüglich des Verfahrens durch die Merkma
le des Anspruchs 1, bezüglich der Vorrichtung durch die Merk
male des Anspruchs 9 gelöst. Nach diesen Verfahren ergibt
sich in zweifacher Hinsicht eine Reduktion der je 3D-Bild
datensatz gemessenen Datenmengen, so daß man eine höhere
Zeit/Orts-Auflösung als bei herkömmlichen Verfahren erhält.
Zum einen werden die in den "Ecken" des 3D-k-Raums liegenden
Zeilen in Z-Richtung nicht gemessen, wobei dies aus den be
reits bekannten Gründen die Bildqualität praktisch nicht ver
schlechtert. Zum anderen wird aufgrund der Segmentierung nur
ein zylinderförmiger Bereich des k-Raums für jeden 3D-Daten
satz neu gemessen, während die anderen ringförmigen Segmente
für aufeinanderfolgende 3D-Datensätze gemeinsam verwendet
werden. Gegenüber der in der obengenannten deutschen Offenle
gungsschrift 43 27 325 vorgeschlagenen Segmentierung in qua
derförmige Bereiche des 3D-k-Raums ist die ringförmige Seg
mentierung, wie weiter unten anhand der Figuren noch näher
erläutert, besser angepaßt und führt somit zu einer besseren
Orts/Zeit-Auflösung.
In einer vorteilhaften Ausführungsform wird in Segmenten au
ßerhalb des zentralen Segments eine Interpolation der zeit
lich um das Meßzeitfenster des zentralen Segments liegenden
Meßwerte durchgeführt. Damit kann die Orts/Zeit-Auflösung
nochmals verbessert werden.
Eine weitere Reduktion der gemessenen Datenmengen ohne nen
nenswerte Einbuße an Ortsauflösung erhält man, wenn man im
wesentlichen nur die Hälfte oder gar nur ein Viertel des
dreidimensionalen k-Raums mißt. Dabei wird die Tatsache aus
genützt, daß die Rohdatenmatrizen zu den Achsen konjugiert
symmetrisch sind, so daß ein Quadrant bzw. eine Hälfte des
gesamten Rohdatensatzes die vollständige Information enthält.
Besonders vorteilhaft ist ein Einsatz des Verfahrens in der
MR-Angiographie, da hiermit die Kontrastmittelausbreitung in
der Blutbahn sehr gut beobachtet werden kann.
Nachfolgend wird die der Erfindung zugrunde liegende Problem
stellung sowie ein Ausführungsbeispiel anhand der Fig. 1
bis 9 näher erläutert. Dabei zeigen:
Fig. 1 den Verlauf der Kontrastmittelausbreitung nach einer
Injektion,
Fig. 2 ein schematisches Beispiel für eine Pulssequenz zur
Durchführung des Verfahrens,
Fig. 3 schematisch die Darstellung der Meßpunkte im k-Raum,
Fig. 4 die Einteilung des k-Raums in Segmente,
Fig. 5 schematisch die Reihenfolge der Messungen und die In
terpolation über die einzelnen Meßwerte,
Fig. 6 die ringförmige Segmentierung der k-Raum-Matrix mit
der Angabe der Meßreihenfolge,
Fig. 7 dieselbe Segmentierung mit eingetragener Interpolati
on,
Fig. 8 ein Verfahren, bei dem nur die obere Hälfte des k-
Raums abgetastet wird,
Fig. 9 ein Verfahren, bei dem nur ein Viertel des k-Raums
abgetastet wird.
Dabei stellen die Fig. 1 bis 5 den Stand der Technik dar
und dienen hier lediglich zur Erläuterung der Problemstel
lung.
Fig. 1 stellt den Zusammenhang zwischen Kontrastmittelinjekti
on und der Kontrastmittelanreicherung in Arterien (auch als
arterielle Phase bezeichnet) und Venen (auch als venöse Phase
bezeichnet) dar. Die Kontrastmittelinjektion startet zum
Zeitpunkt 0 und erreicht in einer in der Fachwelt üblicher
weise als "Transitzeit" bezeichneten Zeitspanne eine maximale
Anreicherung in den Arterien. Anschließend klingt die Anrei
cherung in den Arterien wieder ab und nimmt dafür in den Ve
nen zu. Das Kontrastmittel erhöht bei den hier angewandten
T1-gewichteten Sequenzen aufgrund seiner paramagnetischen Ei
genschaften das Kernresonanzsignal. In den meisten Fällen
will man in erster Linie die arterielle Ausbreitung sehen,
wobei dann das Signal aus den Venen nur stört. Bei vielen Un
tersuchungen wird daher das Meßzeitfenster Ts so gelegt, daß
die Kontrastmittelanreicherung in den betrachteten Arterien
ein Maximum aufweist, während sie in den Venen noch gering
ist. Damit kann man jedoch den dynamischen Vorgang der Kon
trastmittelausbreitung nicht erfassen und hat das eingangs
bereits erläuterte Problem, daß die Messung in einem gewis
sen, vorher nicht genau zu definierenden Zeitfenster ablaufen
muß. Wesentlich eleganter ist es deshalb, nach der Kontrast
mittelinjektion die Messung kontinuierlich durchzuführen, d. h.
mehrere 3D-Datensätze, die die Kontrastmittelausbreitung
zu unterschiedlichen Zeitpunkten darstellen, zu messen. Aus
den bereits eingangs genannten Gründen ist es dabei jedoch
schwierig, genügend viele Daten zu messen, um sowohl eine
ausreichende Zeitauflösung als auch eine ausreichende Orts
auflösung zu erhalten.
Eine bekannte Lösung besteht darin, den k-Raum zu segmentie
ren und das zentrale Segment des k-Raums häufiger zu messen
als die Randsegmente.
Zur Erläuterung dieses Prinzips ist zunächst in Fig. 2 schema
tisch eine herkömmliche Pulssequenz zur Akquisition von drei
dimensionalen Rohdatensätzen dargestellt. Dabei folgt auf ei
ne Anregung mit einem Hochfrequenzpuls RF zunächst eine Pha
sencodierung mit Phasencodiergradienten Gy und Gz,, die in
diesem Beispiel in y- und z-Richtung eines kartesischen Koor
dinatensystems liegen können. Ferner erfolgt eine Vorphasie
rung in der dritten Richtung, im Beispiel also in x-Richtung.
Anschließend wird ein Kernresonanzsignal S unter einem Ausle
segradienten G in x-Richtung ausgelesen. Dieser Vorgang wird
mit unterschiedlichen Phasencodiergradienten Gy und Gz wie
derholt, die so gewonnenen Kernresonanzsignale S werden im
Zeitbereich abgetastet, digitalisiert und die dann erhaltenen
numerischen Werte werden je Kernresonanzsignal S in eine Zei
le einer Rohdatenmatrix eingetragen. Die Rohdatenmatrix kann
man als Meßdatenraum betrachten, der in der Kernspintomogra
phie im allgemeinen als "K-Raum" bezeichnet wird.
Die für die Bilderzeugung notwendige Information über die
räumliche Herkunft der Signalbeiträge S ist in der Phasen
information codiert, wobei zwischen dem Ortsraum (also dem
Bild) und dem K-Raum mathematisch der Zusammenhang über eine
zweidimensionale Fourier-Transformation besteht. Es gilt:
Dabei gelten folgende Definitionen:
ρ = Kernspindichte
Durch entsprechend häufige Wiederholung der Messung mit un
terschiedlichen Werten von Gy und Gz erhält man im oben defi
nierten K-Raum einen dreidimensionalen Datensatz, wie er bei
spielsweise in Fig. 3 dargestellt ist. Dabei entspricht jedes
Signal einer Zeile in x-Richtung.
Es ist bekannt, den in Fig. 3 dargestellten k-Raum in z-Rich
tung in drei Segmente einzuteilen. Diese Segmente sind in Fig.
4 in z-y-Schnitt dargestellt. Ein zentrales Segment ist mit A
bezeichnet. Nach oberhalb und unterhalb schließt sich jeweils
die Hälfte eines Segmentes 8 an. Darauf folgen schließlich
als Randsegmente die beiden Hälften des Segments C. Die Seg
mente A, B und C können z. B. dasselbe Volumen aufweisen.
Durch entsprechende Einstellung der Phasencodiergradienten
Gy, Gz wird festgelegt, welchen der Segmente die aus dem
nachfolgenden Kernresonanzsignal gewonnenen Meßwerte zugeord
net sind. In Fig. 5 ist in der ersten Zeile beispielhaft eine
Reihenfolge für die Zuordnung der Meßwerte zu den einzelnen
Segmenten angegeben. Mit der auf die Segmentbezeichnung A, B,
C folgenden Ziffer ist dabei die Nummer der jeweiligen Mes
sung in dem betreffenden Segment bezeichnet. Man erkennt, daß
Meßwerte im zentralen Segment A doppelt so häufig gemessen
werden, wie Meßwerte in den äußeren Segmenten B und C. Dabei
macht man sich die Tatsache zunutze, daß der Bildkontrast im
wesentlichen durch das Zentrum des k-Raums bestimmt ist, so
daß sich die Tatsache, daß die äußeren Bereiche nur seltener
gemessen werden, sich kaum auf den Bildeindruck auswirkt.
In der unteren Rubrik von Fig. 5 ist schematisch dargestellt,
wie die Meßwerte fünf aufeinanderfolgenden Rohdatenmatrizen
zugeordnet werden. Das Zentrum der Rohdatenmatrizen bilden
die Messungen A1 bis A5. Da die Meßwerte für die Segmente B
und C zeitlich vor bzw. nach den entsprechenden Meßwerten für
das Segment A gewonnen werden, wird hier eine Interpolation
von den in den Segmenten B und C vorher und nachher gemesse
nen Meßwerten durchgeführt. Wenn man beispielsweise in der
ersten Zeile der Fig. 5 den Zeitpunkt der Messung A1 betrach
tet, so erkennt man, daß die Messung B0 die dritte Messung
vor der Messung A1 ist und die Messung B1 die auf die Messung
A1 unmittelbar folgende. Die Meßwerte B... werden daher ent
sprechend ihrem zeitlichen Abstand zur Messung A1 gewichtet,
d. h. B0 mit 1/4 und B1 mit 3/4. Entsprechend wird mit allen
anderen Meßwerten für die Segmente B und C verfahren.
Diese Art der Segmentierung führt zwar zu einer erheblichen
Reduzierung der durchzuführenden Messungen, sie hat jedoch
folgenden Nachteil: Die Orts/Zeit-Auflösung in y- und x-
Richtung wird zwar nicht verringert, wohl aber die Orts/Zeit-
Auflösung in z-Richtung. Wenn das betrachtete Gefäß in y-
bzw. x-Richtung liegt, bedeutet dies praktisch keinen Nach
teil. Liegt jedoch das betrachtete Gefäß schräg dazu oder gar
in z-Richtung, so wird die Orts/Zeit-Auflösung gerade in der
Richtung reduziert, wo sie am meisten gebraucht wird. Daher
ist die Qualität dieses Verfahrens stark davon abhängig, in
welcher Richtung die betrachteten Gefäße in Relation zu der
Richtung der Segmentierung liegen. Diese Richtungsabhängig
keit entfällt, wenn man entsprechend der Erfindung den drei
dimensionalen k-Raum in ringförmige Segmente A, B und C ein
teilt. Fig. 6 zeigt ein entsprechendes Beispiel, wiederum im
z-y-Schnitt. Die Flächen der Segmente A, B und C sind jeweils
gleich. Die in Fig. 6 ebenfalls angegebene Reihenfolge der den
einzelnen Segmenten zugeordneten Messungen ist identisch zu
der in Fig. 5 dargestellten, d. h. auch hier werden die Daten
für das zentrale Segment A doppelt so häufig gemessen, wie
die Daten für die äußeren Segmente B und C.
Die Symmetrie der k-Raum-Aufteilung ist bei der ringförmigen
Segmentierung dem abzubildenden Objekt besser angepaßt. Wenn
z. B. das Objekt ein Gefäß mit der Längsrichtung entlang des
Auslesegradienten ist, liegt der Querschnitt des Gefäßes in
der Ebene der beiden Phasencodiergradienten Gy und Gz. Der
Gefäßquerschnitt wird in erster Näherung durch eine Kreisflä
che beschrieben und somit ist die ringförmige k-Raum-Segmen
tierung dem Problem am besten angepaßt. Daraus resultiert ein
optimales Verhältnis von zeitlicher und räumlicher Auflösung.
Die Zahl der erforderlichen Messungen ist gegenüber der be
kannten Lösung reduziert, da die außerhalb der ringförmigen
Segmente A, B und C liegenden Zeilen der Matrix nicht gemes
sen werden.
In Fig. 7 ist angedeutet, daß die Daten in den Segmenten B und
C aus den Messungen durch lineare Interpolation gewonnen wer
den, die zeitlich am dichtesten zur jeweiligen Messung A lie
gen.
Die Zahl der zur Gewinnung eines vollständigen Bilddatensat
zes notwendigen Messungen läßt sich weiter verringern, wenn
man die Tatsache ausnutzt, daß die Rohdatenmatrizen im k-Raum
konjugiert symmetrisch sind. Damit kann man sich darauf be
schränken, daß man - wie in Fig. 8 dargestellt - nur eine
Hälfte des k-Raums oder - wie in Fig. 9 dargestellt - sogar
nur ein Viertel des k-Raums mißt. Diese Techniken als solche
sind als Halb-Fourier bzw. Quarter-Fourier-Akquisition be
kannt.
Bei der Halb-Fourier-Technik kann man z. B. in z-Richtung 60
Meßpunkte und in y 120 Meßpunkte bei einer isotropen Auflö
sung von 1 × 1 × 1 mm2 wählen. Die Anzahl n der zu messenden
Kernresonanzsignale beträgt dann:
n = π/4 × 60 × 120 ~ 5640
Bei drei flächengleichen Ringsegmenten enthält jedes Segment
dann etwa 1880 Zeilen. Die zeitliche Auflösung, d. h. der
zeitliche Abstand zweier mittlerer Segmente, beträgt dann
3760 × TR, wobei TR für die Repetitionszeit der Pulssequenz
steht. Bei einer Repetitionszeit TR von 3 Millisekunden er
gibt dies eine Meßzeit für einen 3D-Bilddatensatz von 11,3
Sekunden. Zur Verfolgung des zeitlichen Ablaufs werden mehre
re solcher Messungen aneinandergereiht, wobei man dann eine
für die dynamische Verfolgung der Kontrastmittelanreicherung
ausreichende örtliche und zeitliche Auflösung erhält. Es ist
zu betonen, daß die hier dargestellte Anzahl von Segmenten
und die Gleichheit der Flächen der Segmente nur beispielhaft
ist. Je nach Applikation kann man die Anzahl der Segmente und
das Verhältnis der Flächen zueinander auch verschieden wäh
len.
Claims (9)
1. Verfahren zur Gewinnung von Zeit- und ortsaufgelösten
dreidimensionalen Datensätzen mittels der magnetischen Reso
nanz mit folgenden Schritten:
- a) Anregen von Kernspins,
- b) Phasencodierung der Kernspins in einer ersten und einer zweiten Richtung (y, z) mit Phasencodiergradienten Gy, Gz,
- c) Auslesen der Kernspins unter einem Auslesegradienten Gx in einer dritten Richtung (x),
- d) Wiederholung der Schritte a) bis c) mit unterschiedlichen Kombinationen der Phasencodierung in erster und zweiter Richtung (y, z) zur Gewinnung von dreidimensionalen Daten sätzen zur Abdeckung eines in Segmente (A-C) eingeteil ten dimensionalen k-Raumes, wobei die Segmente (A-C) ringförmig um die Richtung des Auslesegradienten liegen,
- e) Wiederholung der Schritte a) bis d) zur Gewinnung mehrerer unterschiedlichen Zeitabschnitten zugeordneten dreidimen sionalen Datensätze, wobei die unterschiedlichen Kombina tionen der Phasencodierung nach Schritt d) in ihrer zeit lichen Abfolge so festgelegt werden, daß das zentrale Seg ment (A) des k-Raumes häufiger erfaßt wird als äußere Seg mente (B, C).
2. Verfahren nach Anspruch 1, wobei in Segmenten (B, C) au
ßerhalb des zentralen Segments eine Interpolation der zeit
lich um das Meßzeitfenster des zentralen Segments (A) liegen
den Meßwerte erfolgt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, wobei alle Segmente (A,
B, C) die gleiche Fläche haben.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei im we
sentlichen nur die Hälfte eines dreidimensionalen k-Raumes
gemessen wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei im we
sentlichen nur ein Viertel eines dreidimensionalen k-Raumes
gemessen wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, wobei die Mes
sung unmittelbar nach einer Injektion von Kontrastmittel er
folgt.
7. Verfahren nach Anspruch 6, wobei durch die wiederholten
Messungen die dynamische Ausbreitung des Kontrastmittels be
obachtet wird.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, wobei es für
die MR-Angiographie eingesetzt wird.
9. MR-Tomographiegerät mit folgenden Merkmalen:
- a) einem Grundfeldmagneten,
- b) einem Gradientensystem zum Schalten eines Auslesegradien ten und zweier Phasencodiergradienten,
- c) einem Hochfrequenzsystem zur Anregung und zum Empfang von Kernresonanzsignalen,
- d) einer Signalverarbeitungsvorrichtung zum Abtasten und Speichern von Kernresonanzsignalen in einer einem dreidi mensionalen k-Raum entsprechenden Rekonstruktion von Bil dern aus den Kernresonanzsignalen,
- e) einer Steuervorrichtung, die das Gradientensystem bezüg lich der Phasencodierung so steuert, daß Kernresonanzsi gnale (S) in ringförmigen Segmenten (A, B, C) des k-Raumes erfaßt werden, wobei Kernresonanzsignale (S), die im Zen trum des k-Raumes liegen, häufiger erfaßt werden als Kern resonanzsignale außerhalb des Zentrums.
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