DE19923445C1 - Hauptzylinder mit verbesserter Befüllbarkeit und damit ausgestattete Kraftfahrzeugbremsanlage - Google Patents
Hauptzylinder mit verbesserter Befüllbarkeit und damit ausgestattete KraftfahrzeugbremsanlageInfo
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Abstract
Ein Hauptzylinder (10) für eine hydraulische Fahrzeugbremsanlage hat ein Gehäuse (12) und eine darin ausgebildete Bohrung (14), in der wenigstens ein Druckkolben (16, 18) abgedichtet und axial gleitend verschiebbar angeordnet ist, der in der Bohrung (14) eine Druckkammer (40, 44) für Hydraulikfluid begrenzt. In seinem der Druckkammer (40, 44) zugewandten Endabschnitt weist der Druckkolben (16, 18) einen zur Druckkammer (40, 44) hin offenen Hohlraum (46, 46') auf, der in einer Ausgangsstellung des Druckkolbens (16, 18), den letzterer in unbetätigtem Zustand einnimmt, durch mindestens eine radiale Durchgangsöffnung (62, 62') mit einem radial außerhalb des Druckkolbens (16, 18) gelegenen Raum (60, 70) verbunden ist. Zur Verbesserung der Befüllbarkeit des Hauptzylinders (10) mit Hydraulikfluid ist in dem Hohlraum (46, 46') eine relativ zum Druckkolben (16, 18) feststehende Hülse (72) mit geschlossener Mantelfläche angeordnet, die einen ersten Abschnitt (74), der sich von der oder den radiale(n) Durchgangsöffnung(en) (62, 62') axial in Richtung auf die offene Seite des Hohlraumes (46, 46') erstreckt und dessen Außendurchmesser dem Innendurchmesser des zylindrischen Hohlraumes (46, 46') entspricht, und einen sich an den ersten Abschnitt (74) anschließenden zweiten Abschnitt (76) aufweist, der sich, die Durchgangsöffnung(en) (62, 62') einschließend, in axialer Richtung von der oder den radiale(n) Durchgangsöffnung(en) (62, 62') bis zumindest etwa zum Boden des Hohlraumes (46, ...
Description
Die Erfindung betrifft einen Hauptzylinder gemäß dem Oberbe
griff des Patentanspruchs 1 und eine mit einem solchen Hauptzy
linder ausgestattete Kraftfahrzeugbremsanlage.
Ein solcher Hauptzylinder ist aus der DE 195 20 671 A1 bekannt.
Bei diesem Hauptzylinder kann es beim Befüllen mit Hydraulik
fluid zu Problemen kommen, weil eventuell Luft an manchen
Stellen im Hauptzylinder zurückbleibt, insbesondere auch in den
in den Druckkolben vorhandenen Hohlräumen. Solche Luftblasen,
auch Luftsäcke genannt, sind äußerst unerwünscht, denn jeder
Lufteinschluß im Hauptzylinder führt zu einer erhöhten Kompres
sibilität des in der Bremsanlage eingeschlossenen Fluidvolumens
und damit im Betrieb der Bremsanlage zu einem sogenannten
"weichen" Bremspedal. Während solche Lufteinschlüsse bei norma
ler Beanspruchung der Bremsanlage lediglich zu einem erhöhten
Leerweg des Bremspedals und damit zu einem etwas verzögerten
Ansprechen der Bremsanlage führen, kann bei starker Beanspru
chung möglicherweise der Bremspedalweg nicht mehr dazu ausrei
chen, die gewünschte Bremswirkung zu erzielen.
Generell wird deshalb angestrebt, daß alle Räume in einem
Hauptzylinder, die mit Hydraulikfluid befüllt werden und der
Druckerzeugung dienen, derart durchspülbar sind, daß die zu
nächst im Hauptzylinder enthaltene Luft in Richtung auf die
Radbremsen möglichst vollständig herausgedrückt wird. Dies ist
nicht nur bei der Erstbefüllung der Bremsanlage beim Fahrzeug
hersteller wichtig, sondern auch für den turnusmäßig erforder
lichen Wechsel des Hydraulikfluides oder beispielsweise auch
nach einer Reparatur des Bremssystems.
Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, einen
Hauptzylinder der genannten Art bereitzustellen, der auf einfa
che Weise mit Hydraulikfluid befüllbar ist, ohne daß funkti
onserhebliche Lufteinschlüsse in ihm zurückbleiben.
Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß mit einem Hauptzylinder
gelöst, der die im Patentanspruch 1 angegebenen Merkmale auf
weist. Die relativ zum Druckkolben feststehende Hülse mit
geschlossener Mantelfläche, die in dem Hohlraum jedes Druckkol
bens angeordnet ist, versperrt mit ihrem ersten Abschnitt, der
sich von der oder den radiale(n) Durchgangsöffnung(en) zur
offenen Seite des Hohlraumes hin erstreckt, dem eingefüllten
Hydraulikfluid den kürzesten Weg aus dem Hohlraum heraus. Der
sich unmittelbar an den ersten Abschnitt anschließende zweite
Hülsenabschnitt mit geringerem Durchmesser schafft im Bereich
dieses zweiten Abschnitts zwischen der radial äußeren Mantel
fläche der Hülse und der durch den Druckkolben gebildeten
zylindrischen Begrenzungsfläche des Hohlraumes einen Ringraum,
durch den das eingefüllte Hydraulikfluid zwangsweise strömen
muß. Erst nachdem dieser Ringraum, der sich aufgrund der ge
wählten Länge der Hülse bis zumindest etwa zum Boden des im
Druckkolben vorhandenen Hohlraumes erstreckt, kann das einge
füllte Hydraulikfluid in die Hülse hinein und dann weiter in
die übrigen zu befüllenden Räume im Hauptzylinder strömen. Auf
diese Weise wird der Befüllungsvorgang vergleichmäßigt und die
Gefahr von Lufteinschlüssen ist deutlich vermindert.
Wenn die Hülse sich bis zum Boden des zylindrischen Hohlraumes
des Druckkolbens erstreckt, müssen an ihrem dem Boden zugewand
ten Ende Öffnungen vorhanden sein, die dem Hydraulikfluid das
Weiterströmen, d. h. das Einströmen in die Hülse ermöglichen.
Reicht die Hülse nicht bis ganz zum Boden des Hohlraumes, dann
kann das Hydraulikfluid durch den zwischen dem Boden und dem
Hülsenende gebildeten Ringspalt in die Hülse einströmen.
Der erste Abschnitt der Hülse kann sich bis zum offenen Ende
des Hohlraumes und sogar darüber hinaus erstrecken, jedoch
reicht auch eine nur geringe Axialerstreckung des ersten Ab
schnittes aus, um den Strömungsweg für das Hydraulikfluid in
der gewünschten Weise zu blockieren. Ein erster Abschnitt mit
größerer Axialerstreckung hat Vorteile hinsichtlich der genauen
Positionierung der Hülse in dem Hohlraum des Druckkolbens. Der
Außendurchmesser des ersten Hülsenabschnitts entspricht dem
Innendurchmesser des im Druckkolben vorhandenen Hohlraumes,
d. h. der Außendurchmesser des ersten Hülsenabschnitts kann im
Rahmen üblicher Toleranzen geringfügig kleiner als der Innen
durchmesser des Hohlraumes sein. Ein erster Hülsenabschnitt mit
größerer Axialerstreckung verbessert in einem solchen Fall die
Sperrwirkung aufgrund des mit zunehmender Spaltlänge stark
ansteigenden Druckverlustes.
Der Außendurchmesser des ersten Hülsenabschnitts kann aber auch
geringfügig größer als der Innendurchmesser des Hohlraumes
sein, so daß die Hülse mittels eines Preßsitzes in dem Hohlraum
des Druckkolbens befestigbar ist.
Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung des erfindungsgemäßen
Hauptzylinders ist die Hülse in dem Hohlraum des Druckkolbens
festgelegt, beispielsweise durch den zuvor erwähnten Preßsitz,
insbesondere jedoch am Boden des Hohlraumes. Gemäß einer Ausge
staltung weist die Hülse hierzu an ihrem dem Boden des Hohlrau
mes benachbarten Ende mehrere sich radial einwärts erstreckende
Füße auf, die von einer Druckfeder gegen den Boden des Hohlrau
mes im Druckkolben gepreßt werden. Besonders vorteilhaft stellt
sich eine solche Ausführungsform dar, wenn als Druckfeder eine
ohnehin vorhandene Rückstellfeder für den Druckkolben verwendet
wird.
Da die Hülse kein lasttragendes Teil ist, besteht sie bei
bevorzugten Ausführungsbeispielen des erfindungsgemäßen
Hauptzylinders aus einem Kunststoff. Eine solche Ausführung ist
gewichtssparend und kostengünstig in der Herstellung.
Üblicherweise ist in jedem Druckkolben nicht nur eine radiale
Durchgangsöffnung vorhanden, sondern deren mehrere, die vor
zugsweise ringförmig über den Umfang des Druckkolbens verteilt
angeordnet sind. Der Raum außerhalb des Druckkolbens, mit dem
die radialen Durchgangsöffnungen in der Ausgangsstellung des
Druckkolbens in Fluidverbindung stehen, ist dann vorzugsweise
ein Ringraum.
Ein Hauptzylinder, auf den sich die vorliegende Erfindung
bezieht, ist in aller Regel zum Einsatz in einer sogenannten
Zweikreisbremsanlage bestimmt, d. h. die Fahrzeugbremsanlage
weist zwei voneinander getrennte Hydraulikkreise auf. Dement
sprechend hat der Hauptzylinder einen ersten Druckkolben, auch
Primärkolben genannt, der mit einer ersten Druckkammer zusam
menwirkt, und einen zweiten Druckkolben, auch Sekundärkolben
genannt, der mit einer zweiten Druckkammer im Hauptzylinder
zusammenwirkt. Obwohl die erfindungsgemäß angestrebte Wirkung
schon eintritt, wenn nur ein Druckkolben mit einer Fluidleit
hülse versehen wird, ist es doch vorteilhaft, jeden
Druckkolben des Hauptzylinders mit einer wie beschrieben funk
tionierenden Hülse auszustatten. Bei bevorzugten Ausführungs
formen erfindungsgemäßer Hauptzylinder weist deshalb jeder
Druckkolben eine solche Hülse.
Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen
Hauptzylinders wird im folgenden anhand der beigefügten, einzi
gen Figur näher erläutert.
Die Figur zeigt im Längsschnitt einen Hauptzylinder 10 für eine
hydraulische Fahrzeugbremsanlage. Solche Hauptzylinder sind
üblicherweise mit einem hier nicht dargestellten Bremskraftver
stärker zusammengekoppelt, der die von einem Fahrer aufgebrach
te Betätigungskraft in verstärkter Form an den Hauptzylinder
abgibt.
Der Hauptzylinder 10 hat ein Gehäuse 12 mit einer längsverlau
fenden, gestuften Bohrung 14, in der ein erster Druckkolben 16
und ein zweiter Druckkolben 18 angeordnet sind. Der erste
Druckkolben 16 ragt aus der Bohrung 14 des Gehäuses 12 axial
heraus und ist zur Verbindung mit einem nicht dargestellten
Kraftabgabeglied des bereits erwähnten Bremskraftverstärkers
ausgebildet, das hierzu in ein Sackloch 20 des Druckkolbens 16
eingreift.
Der zweite Druckkolben 18 wird von einer ihn konzentrisch
umgebenden Führungshülse 22 axial verschieblich geführt, die in
den hinteren Teil der Bohrung 14 eingesetzt ist. An der Füh
rungshülse 22 sind Radialdichtelemente 23, 24 und 25 angeord
net, die die Führungshülse 22 gegenüber dem zweiten Druckkolben
18 bzw. gegenüber der Bohrung 14 abdichten. Ein ebenfalls in
die Bohrung 14 eingesetztes, ringförmiges Stützelement 26
definiert die axiale Lage der Führungshülse 22.
Analog zum zweiten Druckkolben 18 wird auch der erste Druckkol
ben 16 von einer ihn konzentrisch umgebenden Führungshülse 28
axial verschieblich geführt, die in den vorderen Teil der
Bohrung 14 eingesetzt ist. Axial zwischen den beiden Führungs
hülsen 22 und 28 ist ein hohlzylindrischer Distanzeinsatz 30
angeordnet, der die axiale Lage der Führungshülse 28 in bezug
auf die Führungshülse 22 festlegt. Ein Verschlußelement 32, das
von dem ersten Druckkolben 16 axial durchsetzt wird, ist in den
vordersten Teil der Bohrung 14 geschraubt und verspannt die
beiden Führungshülsen 22 und 28 sowie die Distanzhülse 30
gegeneinander, so daß deren axiale Position in der Bohrung 14
fixiert ist. Radialdichtelemente 34 und 36 dichten den ersten
Druckkolben 16 gegenüber dem Distanzeinsatz 30 bzw. gegenüber
dem Verschlußelement 32 ab.
Der erste Druckkolben 16 begrenzt zusammen mit dem Distanzein
satz 30, dem zweiten Druckkolben 18 und einem axial zwischen
dem Distanzeinsatz 30 und der Führungshülse 22 angeordneten
Stützring 38 eine erste Druckkammer 40 im Gehäuse 12 des
Hauptzylinders 10. Diese erste Druckkammer 40, die im Betrieb
vollständig mit Hydraulikfluid gefüllt ist, steht über Auslässe
42 und vom Gehäuse 12 wegführende, nicht dargestellte Hydrau
likleitungen in Verbindung mit einem ersten Bremskreis der
Fahrzeugbremsanlage.
Der zweite Druckkolben 18 begrenzt zusammen mit dem Stützele
ment 26 und dem hintersten Teil der Bohrung 14 eine zweite
Druckkammer 44, die über einen nicht dargestellten Druck
kammerauslaß und eine ebenfalls nicht dargestellte Hydrau
likleitung in Verbindung mit einem zweiten Bremskreis der
Fahrzeugbremsanlage steht.
Jeder Druckkolben 16, 18 ist in seinem der Druckkammer 40 bzw.
44 zugewandten Endabschnitt mit einem hier zylindrischen Hohl
raum 46, 46' versehen, der einen Teil der zugehörigen Druckkam
mer 40 bzw. 44 bildet. Rückstellfedern 48, 48' spannen die
beiden Druckkolben 16 und 18 in die in der Figur wiedergegebene
Ruhestellung (Ausgangsstellung) vor.
Das Gehäuse 12 des Hauptzylinders 10 ist auf seiner Oberseite
mit zwei Anschlußöffnungen 50, 52 versehen, in die im Betrieb
zwei entsprechend geformte Anschlußstutzen eines hier nicht
dargestellten Vorratsbehälters für Hydraulikfluid dichtend
eingreifen. Aus diesem Vorratsbehälter gelangt das Hydraulik
fluid durch die Anschlußöffnung 50, einen im Gehäuse 12 ausge
bildeten Kanal 54, einen durch die Bohrung 14 und die
Führungshülse 22 begrenzten Ringraum 56, in der Führungshülse
22 ausgebildete radiale Kanäle 58, einen zwischen der Führungs
hülse 22 und dem zweiten Druckkolben 18 begrenzten Ringraum 60
und schließlich durch mehrere in Umfangsrichtung voneinander
beabstandete, radiale Durchgangsöffnungen 62, die den Ringraum
60 mit der zylindrischen Ausnehmung 46' im Druckkolben 18
verbinden, in die zweite Druckkammer 44.
Auf analoge Weise gelangt das Hydraulikfluid aus dem Vorratsbe
hälter durch die Anschlußöffnung 52, einen im Gehäuse 12 ausge
bildeten Kanal 64, einen sich daran anschließenden, zwischen
der Bohrung 14 und dem Distanzeinsatz 30 begrenzten und axial
verlaufenden Ringraum 66, in der Führungshülse 28 ausgebildete
radiale Kanäle 68, einen zwischen der Führungshülse 28 und dem
ersten Druckkolben 16 begrenzten Ringraum 70, und schließlich
durch mehrere in Umfangsrichtung voneinander beabstandete,
radiale Durchgangsöffnungen 62', die den Ringraum 70 mit dem
zylindrischen Hohlraum 46 im Druckkolben 16 verbinden, in die
erste Druckkammer 40.
In der gezeigten Ruhestellung der Druckkolben 16 und 18 ist die
angegebene Verbindung zwischen der ersten Druckkammer 40 bzw.
der zweiten Druckkammer 44 und dem Vorratsbehälter für Hydrau
likfluid geöffnet. Bei einer Betätigung des Hauptzylinders 10
werden jedoch sowohl der erste Druckkolben 16 als auch der
zweite Druckkolben 18 in üblicher und daher nicht weiter erläu
terter Weise in die Bohrung 14 hinein verschoben, wobei nach
einem gewissen Betätigungsweg die in den Druckkolben 16 und 18
vorhandenen Durchgangsöffnungen 62 und 62' die Radialdicht
elemente 23 bzw. 34 passieren. Eine Befüllung des Hauptzylin
ders 10 mit Hydraulikfluid kann somit nur dann stattfinden,
wenn die Druckkolben 16 und 18 sich in ihrer Ruhe- bzw. Aus
gangsstellung befinden.
Um die Befüllbarkeit des Hauptzylinders 10 mit Hydraulikfluid
zu verbessern und insbesondere um zu vermeiden, daß im Hauptzy
linder 10 nach einer erfolgten Befüllung mit Hydraulikfluid
größere Lufteinschlüsse zurückbleiben, ist in dem Hohlraum 46,
46' jedes Druckkolbens 16, 18 eine Fluidleithülse 72 angeord
net, die sich mit dem zugehörigen Druckkolben 16 oder 18 be
wegt, d. h. die Hülse 72 ist relativ zum Druckkolben 16 bzw. 18
feststehend.
Jede Hülse 72 hat eine geschlossene Mantelfläche mit einem dem
offenen Ende des Hohlraums 46 oder 46' benachbarten ersten
Abschnitt 74. Der erste Abschnitt 74 erstreckt sich von den
radialen Durchgangsöffnungen 62, 62', ohne diese zu überdecken,
axial in Richtung auf die offene Seite des Hohlraums 46, 46'
und hat einen Außendurchmesser, der bis auf übliche Fertigungs
toleranzen dem Innendurchmesser des zylindrischen Hohlraums 46,
46' entspricht. Weil im gezeigten Ausführungsbeispiel die
Hülsen 72 baugleich sind, die Hohlräume 46, 46' jedoch eine
voneinander verschiedene axiale Ausdehnung haben, erstreckt
sich der erste Abschnitt 74 im Druckkolben 16 nicht bis zum
offenen Ende des Hohlraums 46, während sich der erste Abschnitt
74 im Druckkolben 18 bis über das offene Ende des Hohlraums 46'
hinaus erstreckt.
An den ersten Abschnitt 74 schließt sich unmittelbar ein zwei
ter Hülsenabschnitt 76 an, der sich entgegengesetzt zum ersten
Abschnitt 74 - die radialen Durchgangsöffnungen 62, 62' ein
schließend - axial bis zum Boden des Hohlraums 46, 46' er
streckt. Wie aus der Figur hervorgeht, ist der Außendurchmesser
des zweiten Abschnitts 76 etwas kleiner als der Außendurchmes
ser des ersten Abschnitts 74, so daß über die Erstreckung des
zweiten Abschnitts 76 zwischen der Hülse 72 und der Mantelflä
che des Hohlraums 46, 46' ein Ringraum 78 gebildet ist, der mit
den radialen Durchgangsöffnungen 72, 72' in Fluidverbindung
steht.
Am freien Ende des zweiten Abschnitts 76 weist die Hülse 72
mehrere in Umfangsrichtung verteilt angeordnete und sich radial
einwärts erstreckende Füße 80 auf, mit denen sich die Hülse 72
am Boden des Hohlraums 46, 46' abstützt. Zwischen einander
benachbarten Füßen 80 ist jeweils eine Aussparung 82 gebildet.
Durch diese, ebenfalls in Umfangsrichtung verteilt angeordneten
Aussparungen 82 kann Hydraulikfluid aus dem Ringraum 78 in die
Hülse 72 hinein strömen, um die Druckkammern 40, 44 mit Hydrau
likfluid auszufüllen.
Beim Befüllen des Hauptzylinders 10 mit Hydraulikfluid wird
letzteres, nachdem es die radialen Durchgangsöffnungen 62, 62'
passiert hat, durch die Fluidleithülse 72 zwangsweise zum Boden
des Hohlraums 46, 46' geführt und dort nach innen umgeleitet.
Auf diese Weise wird die im Hohlraum 46, 46' zunächst vorhande
ne Luft zuverlässig verdrängt.
Im gezeigten Ausführungsbeispiel bestehen die Hülsen 72 aus
Kunststoff und sind durch die Kolbenrückstellfedern 48 bzw. 48'
am Boden des Hohlraums 46, 46' festgelegt. Die sich mit ihrem
einen Ende am Boden der Bohrung 14 abstützende Rückstellfeder
48' drückt mit ihrem anderen Ende unmittelbar auf die Füße 80
der Hülse 72, während die Rückstellfeder 48, die sich mit ihrem
einen Ende am zweiten Druckkolben 18 abstützt, mit ihrem ande
ren Ende die Federkraft zunächst auf den Fuß einer allgemein
mit 84 bezeichneten Fesselungseinrichtung und von dieser auf
die Füße 80 der Hülse 72 überträgt. Somit können sich die
Hülsen 72 nicht relativ zum Druckkolben 16 bzw. 18 verschieben.
Die Fesselungseinrichtung 84, die den zweiten Druckkolben 18 an
den ersten Druckkolben 16 fesselt, weist in ihren hülsenförmi
gen Teilen nicht dargestellte Durchbrechungen auf, die einen
Durchtritt des durch den Ringraum 78 und die Aussparungen 82 in
den Hohlraum 46 geströmten Hydraulikfluids ermöglichen.
In einem abgewandelten, nicht dargestellten Ausführungsbeispiel
sind die Hülsen 72 mittels eines Preßsitzes ihres ersten Ab
schnitts 74 in dem Hohlraum 46 bzw. 46' festgelegt. Bei einer
solchen Ausführungsform braucht die Hülse 72 keine Füße 80
aufzuweisen, sondern lediglich eine oder mehrere Aussparungen
82. Statt aus Kunststoff kann die Hülse 72 auch aus Metall
bestehen.
Claims (8)
1. Hauptzylinder (10) für eine hydraulische Fahrzeugbremsan
lage, mit einem Gehäuse (12) und einer darin ausgebildeten
Bohrung (14), in der wenigstens ein Druckkolben (16, 18) abge
dichtet und axial gleitend verschiebbar angeordnet ist, der in
der Bohrung (14) eine Druckkammer (40, 44) für Hydraulikfluid
begrenzt und in seinem der Druckkammer (40, 44) zugewandten
Endabschnitt einen zur Druckkammer (40, 44) hin offenen, zylin
drischen Hohlraum (46, 46') aufweist, der in einer Ausgangs
stellung des Druckkolbens (16, 18), die letzterer in
unbetätigtem Zustand einnimmt, durch mindestens eine radiale
Durchgangsöffnung (62, 62') mit einem radial außerhalb des
Druckkolbens (16, 18) gelegenen Raum (60, 70) verbunden ist,
dadurch gekennzeichnet, daß
eine relativ zum Druckkolben (16, 18) feststehende Hülse (72)
mit geschlossener Mantelfläche in dem Hohlraum (46, 46') des
Druckkolbens (16, 18) angeordnet ist, die einen ersten Ab
schnitt (74), der sich von der oder den radialen Durch
gangsöffnung(en) (62, 62') axial in Richtung auf die offene
Seite des Hohlraumes (46, 46') erstreckt und dessen Außendurch
messer dem Innendurchmesser des zylindrischen Hohlraumes (46,
46') entspricht, und einen sich an den ersten Abschnitt (74)
anschließenden zweiten Abschnitt (76) aufweist, der sich, die
Durchgangsöffnung(en) (62, 62') einschließend, in axialer
Richtung von der oder den radialen Durchgangsöffnung(en) (62,
62') zum Boden des Hohlraumes (46, 46') erstreckt und dessen
Außendurchmesser kleiner als der Innendurchmesser des zylindri
schen Hohlraumes (46, 46') ist, so daß radial zwischen dem
zweiten Abschnitt (76) und der Begrenzung des Hohlraumes (46,
46') ein von Hydraulikfluid durchströmbarer Ringraum (78)
gebildet ist, und die an ihrem dem Boden des Hohlraumes (46,
46') benachbarten Ende Hydraulikfluid in die Hülse (72) ein
strömen läßt.
2. Hauptzylinder nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die Hülse (72) in dem Hohlraum (46,
46') festgelegt ist, insbesondere am Boden des Hohlraumes (46,
46').
3. Hauptzylinder nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die Hülse (72) an ihrem dem Boden
des Hohlraumes (46, 46') benachbarten Ende mehrere sich radial
einwärts erstreckende Füße (80) aufweist, die von einer Druck
feder gegen den Boden des Hohlraumes (46, 46') gepreßt werden.
4. Hauptzylinder nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, daß die Druckfeder eine Rückstellfeder
(48, 48') des Druckkolbens (16, 18) ist.
5. Hauptzylinder nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die Hülse (72) mittels eines Preß
sitzes ihres ersten Abschnittes (74) in dem Hohlraum (46, 46')
festgelegt ist.
6. Hauptzylinder nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Hülse (72) aus Kunststoff
besteht.
7. Hauptzylinder nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß mehrere radiale Durchgangsöffnungen
(62, 62') ringförmig über den Umfang des Druckkolbens (16, 18)
verteilt angeordnet sind und daß der Raum (60, 70) ein Ringraum
ist.
8. Hydraulische Kraftfahrzeugbremsanlage,
gekennzeichnet durch einen Hauptzylinder nach einem der vorher
gehenden Ansprüche.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1999123445 DE19923445C1 (de) | 1999-05-21 | 1999-05-21 | Hauptzylinder mit verbesserter Befüllbarkeit und damit ausgestattete Kraftfahrzeugbremsanlage |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1999123445 DE19923445C1 (de) | 1999-05-21 | 1999-05-21 | Hauptzylinder mit verbesserter Befüllbarkeit und damit ausgestattete Kraftfahrzeugbremsanlage |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19923445C1 true DE19923445C1 (de) | 2000-06-21 |
Family
ID=7908812
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1999123445 Expired - Fee Related DE19923445C1 (de) | 1999-05-21 | 1999-05-21 | Hauptzylinder mit verbesserter Befüllbarkeit und damit ausgestattete Kraftfahrzeugbremsanlage |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19923445C1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE102012014322A1 (de) * | 2012-07-19 | 2014-01-23 | Lucas Automotive Gmbh | Hauptbremszylinderanordnung mit Drosselelement |
Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE19520671A1 (de) * | 1994-12-09 | 1996-06-13 | Teves Gmbh Alfred | Tandemhauptzylinder |
-
1999
- 1999-05-21 DE DE1999123445 patent/DE19923445C1/de not_active Expired - Fee Related
Patent Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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D1 | Grant (no unexamined application published) patent law 81 | ||
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