DE19923222C2 - Verfahren zum genauen Positionieren mindestens einer Pipette in einer Analyseeinrichtung - Google Patents
Verfahren zum genauen Positionieren mindestens einer Pipette in einer AnalyseeinrichtungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum genauen Positionieren
mindestens einer Pipette in einer Analyseeinrichtung mit einer
Aufnahme für Probengefäße, einem Antrieb für die Pipette
entlang einer ersten Bahn und entlang einer zweiten Bahn und
einer Detektoreinrichtung zum Detektieren der Lage der Pipette
bezüglich der Probengefäße, bei dem die Pipette relativ zu den
Probengefäßen entlang der ersten Bahn durch einen Detektions
strahl bewegt wird und eine erste Position der Pipette auf der
ersten Bahn mit dem Detektionsstrahl der Detektoreinrichtung
detektiert wird.
Ein solches Verfahren ist aus der WO 91/17 445 A1 bekannt.
In der kombinatorischen Chemie bzw. Biochemie müssen sehr große Bibliotheken
von Chemikalien getestet werden. Dazu ist es notwendig, eine große Anzahl von
verschiedenen Flüssigkeiten von entsprechenden Vorratsgefäßen - meistens
Mikrotiterplatten - in Reaktionsgefäße, Küvetten oder chemische Sensoren zu
pipettieren. Diese Vorgehensweise ist als "High Throughput Screening" bekannt.
Für dieses High Throughput Screening ist ein Durchsatz in der Größenordnung
von an die 10.000 Tests pro Tag erwünscht. Um diese hohe Anzahl von Tests pro
Tag mit vertretbarem Aufwand durchführen zu können, werden entsprechende
Pipettierroboter verwendet. In der Regel verwenden solche Tests bzw.
Analysegeräte zum Pipettieren Pipettierroboter mit festmontierten Metallnadeln,
vergleichbar mit den aus der Medizin bekannten Injektionsnadeln. Dies hat den
Vorteil, daß die Position der Nadelspitze zum einen bekannt und zum anderen
auch konstant ist. Ein Nachteil der Verwendung solcher festmontierter Nadeln
besteht jedoch in der Gefahr einer Verschleppung von Verunreinigungen der
Proben, weil die Nadeln auch bei sehr sorgfältiger Reinigung nicht rückstandsfrei
sauber werden. Dies kann gerade bei Arbeiten mit DNA zu beträchtlichen
Problemen führen. Eine Möglichkeit, diese Probleme der Probenverschleppung
vollständig zu umgehen, besteht in der Verwendung von Einmalpipettenspitzen
bzw. Einwegpipettenspitzen, die nach jedem Pipettiervorgang ausgetauscht
werden. Dies hat jedoch zur Folge, daß der Pipettierroboter in der Lage sein muß,
die Einwegpipettenspitzen aus einem Vorratsbehälter selbständig zu entnehmen
und dann damit die Pipettierung durchzuführen. Diese Aufnahme von neuen
Pipettenspitzen nach jeder Testreihe führt ebenso wie mechanische
Unzulänglichkeiten und Ungenauigkeiten der Pipettenspitzen selbst (z. B.
unterschiedliche Länge und Krümmung des Schaftes der Pipettenspitze) dazu,
daß sich die Position der Pipettenspitzen bezüglich der Probengefäße bei jeder
neuen Testreihe verändert und nicht konstant ist. Um nun mechanisch genau
pipettieren zu können, was beim Pipettieren aus beispielsweise 1536er
Mikrotiterplatten notwendig ist, muß zunächst die Pipettenspitzenposition
gemessen bzw. ermittelt werden.
Die WO 91/17445 A1 beschreibt eine Vorrichtung zum Abgeben von Flüssigkeiten,
die eine Lichtschranke verwendet, um die Anwesenheit einer Pipette zu erfassen.
Die Anordnung der Lichtschranke ist derart, daß eine sich den Probengefäßen
nähernde Pipette den Lichtstrahl der Lichtschranke kreuzt, so daß eine Ist-Position
der Pipettenspitze relativ zu den Probengefäßen als Bezugspunkt bestimmt
werden kann. Ausgehend von diesem Bezugspunkt wird die Pipette anschließend
um eine vorgegebene Wegstrecke weiter in Richtung der Probengefäße bewegt,
bevor die Abgabe der Flüssigkeit erfolgt. Eine an die Lichtschranke
angeschlossene Auswerteschaltung gibt den Wert "1" aus, solange der Lichtstrahl
nicht unterbrochen ist. Sobald der Lichtstrahl unterbrochen wird und die
gemessene Intensität unter einem vorgegebenen Grenzwert fällt, wird das Signal
"0" ausgegeben. Wenn das Signal umschaltet, ist wegen des vorgegebenen
Grenzwertes die Position der Pipette bekannt. Dieser Intentsitätsschwellwert kann
dabei abhängig von der verwendeten Pipette eingestellt werden. Dieses
herkömmliche Verfahren erfordert und erlaubt jedoch nur eine
Höhenpositionierung der Pipette bezüglich der Probengefäße, die von der
Einstellung des Referenzwertes abhängig ist.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das bekannte Verfah
ren so zu verbessern, daß auf einfache Weise eine exakte Pipet
tenpositionierung in zwei Dimensionen erreicht wird, so daß
sich das Verfahren insbesondere für Pipettierroboter eignet,
die bei hoher Leistung mit auswechselbaren Einwegpipettenspit
zen arbeiten.
Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
Somit wird erfindungsgemäß nach dem Detektieren der Pipette auf
der ersten Bahn die Pipette mittig im Detektionsstrahl in der
ersten Position positioniert, worauf die Pipette aus der mitti
gen ersten Position entlang einer zur ersten Bahn abgewinkelten
zweiten Bahn aus dem Detektionsstrahl heraus bewegt wird und
eine zweite Position der Pipette auf der zweiten Bahn mit dem
Detektionsstrahl der Detektionseinrichtung detektiert wird.
Die Unteransprüche betreffen zweckmäßige Ausgestaltungen und
Weiterbildungen des Verfahrens.
Vorzugsweise wird die Pipette zur Bestimmung einer ersten Position (z. B. in X-
Richtung) so an der Detektoreinrichtung vorbeigeführt, daß beim Passieren der
Detektoreinrichtung diese ein entsprechendes Signal ausgibt. Beispielsweise ist
die Detektoreinrichtung eine Lichtschranke, deren Lichtstrahl während der
Kreuzung mit der Pipette unterbrochen wird und ein entsprechendes Signal zur
Bestimmung der Position ausgibt. Zur Ermittlung einer zweiten Position der Pipette
wird diese zunächst so an die Detektoreinrichtung herangeführt, daß erst ein
Wegbewegen von der Detektoreinrichtung ein entsprechendes
Positionserfassungssignal ergibt. Falls als Detektoreinrichtung die erwähnte
Lichtschranke verwendet wird, bedeutet dies, daß die Pipette zunächst in den
Lichtstrahl eingebracht wird, diesen unterbricht, aber erst beim Wegbewegen der
Pipette (z. B. in Z-Richtung) ein Signalverlauf erzeugt wird, der für die
Positionsbestimmung verwendet wird. Vorzugsweise wird zusätzlich
eine dritte Position (z. B. in Y-Richtung) auf diese Weise bestimmt.
Vorzugsweise wird die Pipette zunächst parallel zu den in Reihe angeordneten
Probengefäßen bewegt, um die Position in X-Richtung zu ermitteln; anschließend
erfolgt die Ermittlung der Position in Z-Richtung durch eine Bewegung der Pipette
senkrecht zu den Probengefäßen. In einer alternativen Ausführungsform können
diese Bewegungen in umgekehrter Reihenfolge erfolgen.
Ferner kann als
Detektoreinrichtung eine CCD-Zeile oder eine Diodenzeile verwendet werden.
Alternativ wird als Detektoreinrichtung eine CCD-Chip verwendet. Hier wird der
Schatten der Pipettenspitze auf dem CCD-Chip abgebildet und somit die
Pipettenposition ermittelt.
Das Verfahren wird anhand der beigefügten Zeichnungen näher erläutert. Es
zeigen:
Fig. 1 eine schematische Darstellung der erfindungsgemäßen
Flüssigkeitsabgabevorrichtung;
Fig. 2 eine schematische Darstellung der Erfassung der Position der
Pipettenspitze;
Fig. 3a eine Darstellung der erfindungsgemäßen Verstärkerschaltung;
Fig. 3b eine schematische Darstellung, die die Verarbeitung der Meßsignale
veranschaulicht;
Fig. 4 das von der X-Position der Pipettenspitze abhängige Detektorsignal; und
Fig. 5 das von der Z-Position der Pipettenspitze abhängige Detektorsignal.
Fig. 1 zeigt eine Platte 1, wie etwa eine Mikrotiterplatte, und eine Lichtschranke
3a, 3b. Eine Lichtquelle 3a, wie eine Laserdiode oder eine LED, gibt einen in sich
im wesentlichen parallelen Lichtstrahl 4 aus, der von einem Photodetektor 3b, wie
eine Photodiode oder ein Phototransistor, empfangen wird. Die Pipette 2 wird zum
Ermitteln der genauen Position entlang einer ersten Bahn A bewegt, so daß der
Lichtstrahl 4 im wesentlichen senkrecht gekreuzt wird. Dabei muß die Pipette in Z-
Richtung so nahe an der Mikrotiterplatte bewegt werden, daß auf jeden Fall der
gesamte Lichtstrahl unterbrochen wird. Das sich ergebende, von der X-Position
der Pipette abhängige Detektorsignal ist in Fig. 4 gezeigt. Dort ist zu sehen, daß
die Intensität des vom Photodetektor der Lichtschranke empfangenen Lichtstrahls
stark abnimmt, wenn die Pipette in den Lichtstrahl eintritt. In einer mittleren
Position erreicht der Intensitätsverlauf ein Minimum, um dann wieder anzusteigen,
wenn sich die Pipette wieder aus dem Lichtstrahl herausbewegt. Die X-Position in
bezug auf die Lichtschranke wird aus dem Minimum des Intensitätsverlaufs
und/oder aus dem Mittelwert der beiden Flanken bei halber Höhe ermittelt.
Alternativ oder zusätzlich kann die Meßkurve durch eine Parabelfunktion
angenähert werden.
In einem zweiten Schritt wird nun die Pipettenspitze mittig zum Lichtstrahl
positioniert und in Z-Richtung nach oben aus dem Lichtstrahl herausbewegt. Das
sich ergebende Detektorsignal ist in Fig. 5 dargestellt. Die Intensität des
empfangenen Lichtstrahls steigt mit zunehmender Bewegung der Pipette aus dem
Lichtstrahl heraus an, bis sie ein Maximum erreicht, wenn der Strahl ungehindert
auf den Photodetektor trifft. Die exakte Position in Z-Richtung der Pipette wird aus
dem Mittel der Maximal- und Minimalwerte berechnet werden. Alternativ oder
zusätzlich wird der Wendepunkt in der ansteigenden Flanke des
Intentsitätsverlaufs als exakte Z-Position der Pipette definiert.
Fig. 2 veranschaulicht noch einmal schematisch, wie die Pipettenspitze 2 den
Lichtstrahl zwischen Leuchtdiode 3a und Photodiode 3b durchkreuzt.
Nachdem die exakte Position der Pipettenspitze ermittelt ist, wird diese dann mit
allen anderen Positionen (Sensor, Mikrotiterplatte, Abfall, usw.) verrechnet.
Erfindungsgemäß ist die Vorrichtung zur Bestimmung der Position der
Pipettenspitze in der Reichweite des Pipettierroboters vorzusehen.
Fig. 3a zeigt die in der Erfindung verwendete Verstärkerschaltung. Die aus einer
Leuchtdiode und einem Photodetektor bestehende Detektiereinrichtung wird mit
einer Eingangsspannung versorgt, um das notwendige Lichtsignal aussenden und
messen zu können. Das Ausgangssignal, das dem Intentsitätsverlauf entspricht,
wird einem Verstärker zugeführt.
Die Ermittlung der Position der Pipette erfolgt wie in Fig. 3b veranschaulicht. Der
vom Photodetektor detektierte Intensitätsverlauf wird analog/digital gewandelt und
einem Mikrocomputer zugeführt. Dort wird der Intensitätsverlauf ausgewertet,
indem beispielsweise durch mathematische Analyse das Maximum (X-Richtung)
oder der Wendepunkt (Z-Richtung) der Kurve ermittelt wird. Somit kann die exakte
Position der Pipette bestimmt werden, indem das gesamte positionsabhängige
Signal aufgenommen und ausgewertet wird, unabhängig von eventuell
vorgegebenen Referenzwerten wie bei herkömmlichen Verfahren. Insbesondere
hat diese Anordnung den Vorteil, daß beliebige Pipetten vermessen werden
können. Das Verfahren arbeitet sehr genau, weitgehend
unabhängig von der Form und Größe der Pipettenspitze und/oder der Form und
Größe des Lichtstrahls der Lichtschranke und weitgehend unabhängig davon, ab
die Pipettenspitze aus einem lichtdurchlässigen Material besteht oder nicht
und/oder den Lichtstrahl bündelt oder anderweitig beeinflußt.
Claims (9)
1. Verfahren zum genauen Positionieren mindestens einer Pi
pette (2) in einer Analyseeinrichtung mit einer Aufnahme
für Probengefäße (1) und einem Antrieb für die Pipette (2)
entlang einer ersten Bahn (A) und entlang einer zweiten
Bahn (B) und einer Detektoreinrichtung (3a, 3b) zum Detek
tieren der Lage der Pipette (2) bezüglich der Probengefäße
(1), bei dem
- a) die Pipette (2) relativ zu den Probengefäßen (1) ent lang der ersten Bahn (A) durch einen Detektionsstrahl (4) bewegt wird und
- b) eine erste Position der Pipette (2) auf der ersten Bahn (A) mit dem Detektionsstrahl (4) der Detektoreinrich tung (3a, 3b) detektiert wird,
- a) nach dem Detektieren gemäß Schritt (b) die Pipette (1) mittig im Detektionsstrahl (4) in der ersten Position positioniert wird,
- b) die Pipette (2) aus der mittigen ersten Position ent lang der zur ersten Bahn (A) abgewinkelten zweiten Bahn (B) aus den Detektionsstrahl (4) herausbewegt wird und
- c) eine zweite Position der Pipette (2) auf der zweiten Bahn (B) mit dem Detektionsstrahl (4) der Detektorein richtung (3a, 3b) detektiert wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Pipette (2) längs rechtwinklig zueinander verlaufender Bah
nen (A, B) bewegt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
Pipette (2) längs parallel oder senkrecht zur Aufnahme für
die Probengefäße (1) verlaufender Bahnen (A, B) bewegt
wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß als Detektoreinrichtung (3a, 3b) eine Licht
schranke verwendet wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß zum Detektieren der ersten und zweiten Posi
tion der Pipette (2) eine Intensitätsmessung vorgenommen
wird.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß eine
Intensitätsverlaufsmessung vorgenommen wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekenn
zeichnet, daß die erste Position aus dem Minimum des Inten
sitätsverlaufs oder aus dem Mittelwert der beiden Flanken
des Intensitätsverlaufs bei annähernd halber Höhe ermittelt
wird und/oder die Meßkurve durch eine Parabel angenähert
wird.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekenn
zeichnet, daß die zweite Position aus dem Mittel der Maxi
mal- und Minimalwerte und/oder aus dem Wendepunkt des In
tensitätsverlaufs ermittelt wird.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Position der Pipette (2) durch Abbilden
des Schattens der Pipette (2) auf einer Detektoroberfläche
detektiert wird.
Priority Applications (1)
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---|---|---|---|
DE1999123222 DE19923222C2 (de) | 1999-05-20 | 1999-05-20 | Verfahren zum genauen Positionieren mindestens einer Pipette in einer Analyseeinrichtung |
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