DE19921038A1 - Heizungsanlage - Google Patents
HeizungsanlageInfo
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Abstract
Eine Heizungsanlage (1) weist einen Heizkessel (2) für ein fließfähiges Wärmeträgermedium auf, das durch Leitungen im Kreislauf führbar ist. Die Heizungsanlage (1) ist des weiteren mit einem Wärmetauscher (4) zum Wärmetausch zwischen dem Wärmeträgermedium und einem in einem separaten Kreislauf geführten Kältemittel versehen. Der Kreislauf des Kältemittels weist ein Expansionsventil (11), mindestens einen weiteren Wärmetauscher (27) zur Erwärmung des expandierten Kältmittels und eine Wärmepumpe (14) zur Kompression des Kältemittels auf. Um eine langlebige und mit hohem Wirkungsgrad arbeitende Heizungsanlage (1) zu erhalten, wird vorgeschlagen, daß der Heizkessel (2) ein Verdampfer ist, mit dem eine Dampfmaschine (3) betreibbar ist, von der die Wärmepumpe (4) antreibbar ist.
Description
Die Erfindung betrifft eine Heizungsanlage mit einem Heizkessel für ein fließfähiges Wärme
trägermedium, das durch Leitungen im Kreislauf führbar ist, einem Wärmetauscher zum
Wärmeaustausch zwischen dem Wärmeträgermedium und einem in einem separaten Kreislauf
geführten Kältemittel, wobei dessen Kreislauf ein Expansionsventil, mindestens einen weite
ren Wärmetauscher zur Erwärmung des expandierten Kältemittels und eine Wärmepumpe zur
Kompression des Kältemittels enthält.
Derartige Heizungsanlagen sind allgemein bekannt und werden in der Regel in der sogenann
ten bivalenten-teilparallelen Betriebsweise betrieben. Dabei bedeutet bivalent, daß die Anlage
neben der Wärmepumpe einen weiteren Wärmeerzeuger, nämlich üblicherweise einen für
feste, flüssige oder gasförmige Brennstoffe geeigneten Heizkessel, aufweist. Die bivalente
Betriebsweise hat den Vorteil, daß sich in diesem Falle auch bestehende Heizungssysteme mit
einer Wärmepumpe ausstatten lassen. Im Falle einer monovalent betriebenen Wärmepumpe
müßten die in den Räumen vorhandenen Wärmetauscherflächen aufgrund der geringen er
reichbaren Vorlauftemperatur sehr groß sein, was insbesondere bei bestehenden Bauwerken
nicht der Fall ist.
Teilparallele Betriebsweise bedeutet in diesem Zusammenhang, daß bei einem niedrigen
Wärmebedarf zunächst allein die Wärmepumpe in Betrieb ist. Sobald ein bestimmter Wärme
bedarf überschritten wird, bleibt die Wärmepumpe in Betrieb und wird durch den zweiten
Wärmeerzeuger unterstützt. Beide Wärmeerzeuger arbeiten dann zeitweise parallel. Die Wär
mepumpenanlage bleibt allerdings nur so lange in Betrieb, bis ihre Einsatzgrenzen erreicht
sind (z. B. Rücklauftemperatur, Gerätekonzeption).
Bei den aus dem Stand der Technik bekannten Heizungsanlagen wird die Wärmepumpe in der
Regel mit Hilfe eines Elektromotors angetrieben. Dieser wird mit Netzstrom betrieben, der
zum größten Teil unter Einsatz fossiler Energiequellen mit einem vergleichsweise geringen
Wirkungsgrad erzeugt wurde. Aus volkswirtschaftlicher und auch ökologischer Sicht ist der
Antrieb einer Wärmepumpe durch einen netzversorgten Elektromotor daher nicht sinnvoll.
Alternativ zum Elektroantrieb einer Wärmepumpe ist auch deren Antrieb mit Hilfe eines Ver
brennungsmotors, in der Regel eines Otto- oder Diesel-Motors, bekannt. Hierbei ist der Wir
kungsgrad des Gesamtsystems größer als beim vorgenannten Elektroantrieb, da die Abwärme
des Verbrennungsmotors im Gegensatz zur Abwärme eines mit fossilen Brennstoffen betrie
benen Kraftwerks sinnvoll zu Heizzwecken genutzt werden kann. Als Nachteil tritt bei einem
derartigen System jedoch die vergleichsweise kurze Lebensdauer eines Verbrennungsmotors,
dessen hoher Wartungsaufwand sowie die erhebliche Geräuschentwicklung in Erscheinung.
Für kleinere Heizungsanlagen scheidet eine solche Konzeption daher aus.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Heizungsanlage vorzuschlagen, bei der der
Wirkungsgrad der Gesamtanlage sehr hoch ist, wobei die Lebensdauer der Anlage ebenfalls
hoch und der Wartungsaufwand gering sein soll.
Ausgehend von einer Heizungsanlage der eingangs beschriebenen Art wird diese Aufgabe
erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Heizkessel ein Verdampfer ist, mit dem eine
Dampfmaschine betreibbar ist, von der die Wärmepumpe antreibbar ist.
Die Anlage gemäß der Erfindung hat den Vorteil, daß die für den Antrieb der Wärmepumpe
benötigte mechanische Energie vor Ort direkt aus Primärenergie, d. h. beispielsweise gasför
migen, flüssigen oder festen Brennstoffen (einzeln oder gemeinsam) erzeugt wird und die
dabei anfallende Abwärme sinnvoll zu Heizzwecken eingesetzt werden kann. Aus diesem
Grunde ist auch der vergleichsweise geringe mechanische Wirkungsgrad einer Dampfmaschi
ne, der bei ungefähr 25% liegt, ohne weiteres tolerabel, da die 75% an Wärmeenergie zu
einem sehr großen Anteil einer sinnvollen Verwendung zu Heizzwecken zugeführt werden
können.
Gegenüber einem Verbrennungsmotor weist eine Dampfmaschine eine sehr viel größere Fle
xibilität hinsichtlich des verwendbaren Brennstoffs auf. Außerdem ist die Lebensdauer einer
Dampfmaschine sehr viel größer als die eines Verbrennungsmotors und der Wartungsaufwand
deutlich geringer. Ferner ist auch die Geräuschentwicklung einer Dampfmaschine geringer, da
die Arbeitsfrequenz kleiner als die eines Verbrennungsmotors ist.
Die erfindungsgemäße Heizungsanlage eignet sich auch zur Nachrüstung bestehender Anla
gen, da die Vorlauftemperatur des Wärmeträgermediums hinreichend groß sein kann, so daß
keine besonderen Anforderungen an die Größe der Wärmetauscherflächen innerhalb des Ge
bäudes bestehen. Die erfindungsgemäße Anlage kann selbst in solchen Fällen noch nachgerü
stet werden, in denen bereits eine elektrisch betriebene Wärmepumpe vorhanden ist. Es ist
lediglich der Austausch gegen eine dampfbetriebene Wärmepumpe und der Einbau eines ge
eigneten Dampferzeugers anstelle eines konventionellen Heizkessels erforderlich. Die Pri
märenergie kann unverändert bleiben.
Gemäß einer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß die Abgase der Feuerung des
Heizkessels und/oder die Abluft eines Gebäudes und/oder die Abwässer eines Haushalts dem
Wärmetauscher zur Erwärmung des expandierten Kältemittels zuführbar sind.
Gegenüber der Erdwärme, der Außenluft bzw. der Niederschläge als ebenfalls in Frage kom
menden Wärmequellen für die Wärmepumpe zeichnen sich die Abgase der Feuerung, die Ge
bäudeabluft und die Haushaltsabwässer durch ihr in der Regel höheres Temperaturniveau aus.
Des weiteren wird vorgeschlagen, daß der Kreislauf des Wärmetauschermediums in dessen
Strömungsrichtung hinter der Dampfmaschine zunächst einen Wärmetauscher zur Erhitzung
von Warmwasser, sodann Wärmetauscher zur Raumheizung und sodann einen Wärmetau
scher zur Erwärmung eines Pufferspeichers umfassen.
Um den Anteil der mechanischen Leistung und der Wärmeleistung der Dampfmaschine in
nerhalb gewisser Grenzen variieren zu können, ist vorgesehen, daß ein Teil des erhitzten
Wärmeträgermediums aus dem Verdampfer als Flüssigkeit entnehmbar und direkt den Wär
metauschern zuführbar ist. Auf diese Weise können zwischen einer vollständigen Abgabe des
Wärmeträgermediums in flüssiger Form und einer maximalen mechanischen Antriebsleistung
der Dampfmaschine sämtliche Zwischenzustände eingestellt werden.
Alternativ zu der Ausgestaltung, das hinter der Dampfmaschine kondensierte Wärmeträger
medium zur Erhitzung von Warmwasser zu verwenden und sodann durch Wärmetauscher zur
Raumheizung und zur Erwärmung eines Pufferspeichers zu leiten, wird vorgeschlagen, daß
der Kreislauf des Kältemittels einen innerhalb des Heizkessels angeordneten Wärmetauscher
zur Erhitzung des Kältemittels und in dessem Strömungsrichtung zunächst einen Wärmetau
scher zur Erhitzung von Warmwasser, sodann Wärmetauscher zur Raumheizung und sodann
einen Wärmetauscher zur Erwärmung eines Pufferspeichers aufweist, wobei das Kältemittel
nach seiner Expansion in dem Wärmetauscher von dem Wärmeträgermedium erwärmbar ist.
Bei einer derartigen Ausgestaltung enthält der Kreislauf des Wärmeträgermediums lediglich
einen Wärmetauscher zur Wärmeabgabe an das expandierte Kältemittel und sodann einen
- sinnvollerweise im Heizkessel integrierten - Wärmetauscher zur Erwärmung des kompri
mierten Kältemittels. Der Kältemittelkreislauf ist bei einer derartigen Anlagenkonzeption um
Wärmetauscher zur Warmwasserbereitung, zur Raumheizung sowie zur Speichererwärmung
erweitert.
Sinnvollerweise wird als Wärmeträgermedium bei einer derartigen Anlage ein Alkohol ver
wendet. Das Kältemittel kann beispielsweise Ammoniak oder ein ähnlicher Stoff sein.
Die Erfindung weiter ausgestaltend wird vorgeschlagen, daß die Wärmetauscher zur Erwär
mung des expandierten Kältemittels in dessen Strömungsrichtung einen Wärmetauscher zur
Abkühlung eines Pufferspeichers und sodann einen Wärmetauscher zur Abkühlung anderer
Wärmequellen umfassen.
Wenn die Dampfmaschine einen beidseitig mit Dampf beaufschlagbaren Kolben aufweist, ist
auch bei niedriger Arbeitsfrequenz ein Verharren des Kolbens in den Totpunktlagen auszu
schließen.
Um den Aufwand bei der mechanischen Kopplung der Dampfmaschine mit der Wärmepumpe
möglichst gering zu halten, ist es sinnvoll, daß der Kolben der Dampfmaschine über eine ge
meinsame Kolbenstange mit dem Kolben der Wärmepumpe gekoppelt ist. Auf eine Umset
zung der translatorischen Bewegung des Dampfmaschinenkolbens über einen Kurbeltrieb in
eine rotatorische Bewegung und von dieser wiederum über einen Kurbeltrieb oder ähnliches
in eine translatorische Bewegung des Kolbens der Wärmepumpe kann auf diese Weise ver
zichtet werden.
Eine andere Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, daß die Dampfmaschine und die Wärme
pumpe über eine Welle rotatorisch miteinander gekoppelt sind, wobei die Welle mit einer
Elektromaschine koppelbar ist, die wahlweise als Motor oder als Generator betreibbar ist. In
diesem Fall ist es möglich, im Falle überschüssiger mechanischer Antriebsleistung diese in
elektrische Energie umzuwandeln und beispielsweise in ein Stromnetz einzuspeisen. Im ande
ren Fall ist es aber ebenfalls möglich, im Falle eines zusätzliches Bedarfs an mechanischer
Antriebsleistung diese durch den Elektromotor einzuspeisen, der zu diesem Zweck mittels
Netzstrom betreibbar ist.
Aus ökologischer Sicht besonders vorteilhaft ist es, wenn die Elektromaschine mit Strom aus
einer Photovoltaikanlage betreibbar ist.
Zur Steigerung des mechanischen Wirkungsgrades der Dampfmaschine ist es zweckmäßig,
den Dampf des Wärmeträgermediums vor Eintritt in die Dampfmaschine mittels eines Erhit
zers zu überhitzen.
Die erfindungsgemäße Heizungsanlage läßt sich insbesondere bei einer Kombination mit ei
ner Photovoltaikanlage, mit Solarkollektoren zur Warmwassererzeugung oder einer Wind
kraftanlage sinnvoll durch einen Pufferspeicher ergänzen, der überschüssige Energie in Form
von Wärme speichert und diese zu Zeiten einer Spitzenlast beim Wärmebedarf auf Abruf be
reithält. Erfindungsgemäß weist ein derartiger Pufferspeicher eine Mehrzahl von in einem
Tank angeordneten Behältern auf, die vollständig von einem Fluid umgeben sind und mit ei
nem Stoff gefüllt sind, der infolge der Erwärmung des Speichers seinen Aggregatszustand von
fest nach flüssig ändert. Bei den bei der Aggregatszustandsänderung gebundene Energie läßt
sich die volumenbezogene Speicherkapazität eines derartigen Pufferspeichers gegenüber ei
nem einfachen, mit einem Fluid gefüllten Tank erheblich steigern.
Bei einem derartigen Pufferspeicher, der nicht nur in Kombination mit der erfindungsgemä
ßen Heizungsanlage, sondern auch bei konventionellen Heizungsanlagen sehr sinnvoll ein
setzbar ist, ist der Tank aus Kosten- und Umweltgründen vorzugsweise mit Wasser und die
Behälter mit Paraffin oder einem ähnlichen Fett bzw. Wachs gefüllt.
Um im Falle starker Sonneneinstrahlung und geringen mechanischen Energiebedarfs die von
einer Photovoltaikanlage gelieferte elektrische Energie sinnvoll einzusetzen, wird vorgeschla
gen, daß das Wärmeträgermedium in dem Heizkessel zusätzlich mit einer Heizeinrichtung
erhitzbar ist, die mit Strom aus der Photovoltaikanlage betreibbar ist.
Die erfindungsgemäße Heizungsanlage wird nachfolgend anhand mehrerer Ausführungsbei
spiele, die in der Zeichnung dargestellt sind, näher erläutert. Es zeigt jeweils in schematischer
Darstellung:
Fig. 1 eine Heizungsanlage mit getrenntem Wasserkreislauf und Kältemittelkreis
lauf,
Fig. 2 einen Teil der Peripherie der Heizungsanlage gemäß Fig. 1,
Fig. 3 einen anderen Teil der Peripherie der Heizungsanlage gemäß Fig. 1,
Fig. 4 einen Pufferspeicher,
Fig. 5 wie Fig. 1, jedoch mit zusätzlicher Kopplung mit einer Elektromaschine,
Fig. 6 wie Fig. 5, jedoch zusätzlich mit Kopplung mit einer Photovoltaikanlage,
Fig. 7 eine alternative Heizungsanlage.
Eine in Fig. 1 dargestellte Heizungsanlage 1 umfaßt einen Heizkessel 2, eine Dampfmaschi
ne 3 und einen ersten Wärmetauscher 4, der einen Wärmetausch zwischen zwei im Kreislauf
geführten Medienströmen erlaubt.
Das erste Kreislaufsystem ist mit Wasser als Wärmeträgermedium versehen. Ausgehend von
der Oberseite des Heizkessels verlaufen zwei von Wasserdampf durchströmte Leitungsab
schnitte 3' zu beiden Seiten eines Zylinders 5 der Dampfmaschine 3, der durch einen beidsei
tig beaufschlagbaren Kolben 6 in zwei Zylinderräume unterteilt wird. Der expandierte und
kondensierte Dampf strömt über einen sich anschließenden Leitungsabschnitt 7 zu Wärmetau
schern, die nachfolgend näher erläutert werden und dem heißen Wasser die Wärme entziehen.
An der Stelle des Pfeils 8 verläßt das heiße Wasser den in Fig. 1 dargestellten Teil der Hei
zungsanlage 1, um diesen an der Stelle des Pfeils 9 abgekühlt wieder zu erreichen.
Vor dem Rücklauf des abgekühlten Wassers über den Leitungsabschnitt 10 in den Heizkessel
2 findet eine erste Erwärmung des Wassers bereits in dem Wärmetauscher 4 statt, indem die
Wärme eines Kältemittels auf das Wasser übertragen wird. Das Kältemittel wird in einem
separaten Kreislauf geführt und nach seiner mit Hilfe eines Expansionsventils 11 erfolgenden
Expansion ausgehend von der Stelle des Pfeils 12 zu Wärmequellen geführt und nach Erwär
mung und Rückkehr in den dargestellen Anlagenteil an der Stelle des Pfeils 13 mit Hilfe einer
Wärmepumpe 14 verdichtet, um anschließend über einen Leitungsabschnitt 15 wieder dem
Wärmetauscher 4 zugeführt zu werden. Die Wärmequellen zur Erwärmung des Kältemittels,
bei dem es sich beispielsweise um Ammoniak handeln kann, werden an späterer Stelle noch
näher erläutert.
Der Antrieb der Wärmepumpe 14 erfolgt mit Hilfe der Dampfmaschine 3, wobei aus Gründen
der Wirtschaftlichkeit der Kolben 6 der Dampfmaschine 3 und der Kolben 16 der Wärme
pumpe 14 auf einer gemeinsamen Kolbenstange 17 angeordnet sein können. In diesem Fall
weisen beide Kolben einen identischen Hub auf. Alternativ ist jedoch auch die Umwandlung
der linearen Bewegung des Kolbens 6 der Dampfmaschine 3 in eine rotatorische Bewegung
und eine Umwandlung dieser erneut in eine lineare Hubbewegung des Kolbens 16 der Wär
mepumpe 14 möglich.
Ausgehend von dem mit einer Feuerungseinrichtung 18 für beliebige feste, flüssige oder gas
förmige Brennstoffe versehene Heizkessel 2 besteht eine direkte Verbindung über einen Lei
tungsabschnitt 19 zu dem durch Pfeil 8 gekennzeichneten Vorlauf zu den Wärmetauschern. In
diesem Leitungsabschnitt 19 befindet sich ein Regulierungsventil 20, mit dem der Anteil des
Wassers, das in flüssiger Form aus dem Heizkessel 2 abgezogen wird, zwischen 0% und
100% eingestellt werden kann. Im ersten Fall liefert die Dampfmaschine ihre maximale me
chanische Leistung, die von der momentanen Heizleistung der Feuerungseinrichtung 18 ab
hängig ist. Im zweiten Fall wird die Dampfmaschine 3 überhaupt nicht mit Dampf versorgt,
weshalb deren mechanische Leistung null ist und der Heizkessel 2 wie ein konventioneller
Heizkessel arbeitet.
Die Abgase der Feuerungseinrichtung 18 des Heizkessels 2 verlassen den in Fig. 1 darge
stellten Anlagenteil an der Stelle des Pfeils 21. Auf ihre energetische Ausnutzung wird an
späterer Stelle eingegangen.
Das aus der Dampfmaschine 3 bzw. direkt aus dem Heizkessel 2 stammende heiße Wasser,
das den in Fig. 1 dargestellten Anlagenteil an der Stelle des Pfeils 8 verläßt, erreicht über
den in Fig. 2 mit 8' gekennzeichneten Pfeil einen Wärmetauscher 22, mit dem Frischwasser
aus einem Leitungssystem zu Warmwasser erwärmt werden kann. Der Eintritt des Frischwas
sers erfolgt an der Stelle des Pfeils 23, während die Abgabe des Warmwassers an der Stelle
des Pfeils 24 erfolgt. Das abgekühlte Wasser verläßt den Wärmetauscher 22 an der Stelle des
Pfeils 25, um von dort weiteren Wärmetauschern zugeführt zu werden, die später erläutert
werden.
Das nach dem Gebrauch des Warmwassers, beispielsweise in Badewannen, Duschen, Wasch
becken, Spül- und Waschmaschinen, immer noch warme Wasser wird in einen Sammelbehäl
ter 26 geleitet, in dem ein Wärmetauscher 27 angeordnet ist. Dieser Wärmetauscher 27 dient
als Wärmequelle für das Kältemittel, das den in Fig. 1 dargestellten Anlagenteil an der Stelle
des Pfeils 12 verläßt, um über die Stelle des Pfeils 12' in Fig. 2 zu dem Wärmetauscher 27
und von dort über die Stelle des Pfeils 13' wiederum zu der Wärmepumpe 14 geleitet zu wer
den (Anschluß an der Stelle des Pfeils 13 an den in Fig. 1 dargestellten Anlagenteil). Das
abgekühlte Abwasser verläßt den Sammelbehälter über ein Überlaufrohr 28 an der Stelle des
Pfeils 29.
Fig. 3 zeigt einen weiteren Wärmetauscher 30, der über die Stelle des Pfeils 25' und dem
nach einer Warmwasserentnahme bereits zu einem gewissen Grad abgekühlten Wasser er
reicht wird. Das Wasser stammt aus dem Wärmetauscher 22 und hat den in Fig. 2 dargestel
ten Anlagenteil an der Stelle des Pfeils 25 verlassen.
In der Praxis besteht der Wärmetauscher 30 aus einer Vielzahl parallel geschalteter Einzel
wärmetauscher, beispielsweise in Form von zeichnerisch angedeuteten Heizkörpern 31, die als
Konvektoren oder Radiatoren ausgebildet sein können.
Nach einer Zusammenführung der einzelnen Parallelstränge verläßt das weiter abgekühlte
Wasser den Wärmetauscher 30 an der Stelle des Pfeils 32.
Aus Fig. 4 ergibt sich, daß ein Pufferspeicher 33 einen Tank 34 umfaßt, in dem sich eine
Mehrzahl von kleineren Behältern 35 befindet. Die abgeschlossenen Behälter 35 sind mit Pa
raffin gefüllt, während der Tank 34 mit Wasser gefüllt ist, das die Behälter 35 vollständig
umgibt. An der Stelle des Pfeils 32' tritt das im Wärmetauscher 30 abgekühlte und den in
Fig. 3 dargestellten Anlagenteil an der Stelle des Pfeils 32 verlassende Wasser in einen weite
ren Wärmetauscher 36 ein, um einen weiteren Teil seiner Wärme an das im Tank 34 befindli
che und ebenfalls in einem Kreislauf (Pfeile 37) geführte Wasser abzugeben. An der Stelle des
Pfeils 9' verläßt das nunmehr stark abgekühlte Wasser den in Fig. 4 dargestellten Anlagen
teil, um über die in Fig. 1 mit dem Pfeil 9 gekennzeichnete Stelle dem Wärmetauscher 4
zugeleitet zu werden.
Die Speicherkapazität des Pufferspeichers 33 ist - bezogen auf dessen Volumen - besonders
groß, weil das ausgewählte Paraffin infolge eines Wechsels seines Aggregatszustands von fest
nach flüssig bei der Erwärmung eine große Energiemenge aufnimmt, die bei der Abkühlung
wieder abgegeben werden kann.
Bei der in Fig. 5 gezeigten erweiterten Heizungsanlage 1' sind sowohl die Dampfmaschine 3
als auch die Wärmepumpe 4 mechanisch mit einer Elektromaschine 38 gekoppelt, die sowohl
als Generator als auch als Elektromotor betrieben werden kann.
Zu Zeiten, in denen die Heizungsanlage 1' einen Überschuß an mechanischer Leistung liefert,
wird diese mittels der dann als Generator arbeitenden Elektromaschine 38 in elektrische Lei
stung umgewandelt, die an der durch den Pfeil 39 gekennzeichneten Stelle an ein Haushalts
netz oder die durch Pfeil 40 gekennzeichnete Stelle an ein öffentliches Netz abgegeben wird.
Im umgekehrten Fall, in dem ein zusätzlicher Bedarf an mechanischer Leistung für die Wär
mepumpe 4 besteht, wird die Elektromaschine 38 als Elektromotor betrieben, der seine An
triebsleistung an der mit dem Pfeil 40' gekennzeichneten Stelle aus dem öffentlichen Netz
bezieht. Alternativ hierzu ist auch eine Versorgung des Elektromotors über eine hauseigene
Photovoltaikanlage denkbar.
Bis auf die zusätzliche Kopplung mit der Elektromaschine 38 unterscheidet sich die Hei
zungsanlage nicht von der in den Fig. 1 bis 4 dargestellten Heizungsanlage 1.
In Fig. 6 ist dargestellt, wie in die weiter ergänzte Heizungsanlage 1" eine Photovoltaikan
lage 41 integriert werden kann. Bei hinreichender Sonneneinstrahlung auf die Photovoltaikan
lage 41 kann die erzeugte elektrische Energie entweder über die mit dem Pfeil 42 gekenn
zeichnete Stelle an die Elektromaschine 38 oder das Haushaltsnetz oder das öffentliche Netz
oder über die mit Pfeil 43 gekennzeichnete Stelle zu einer zusätzlichen Heizeinrichtung 44 ge
leitet werden, die unterhalb des Wasserspiegels in dem Heizkessel 2 angeordnet ist.
Alternativ zu der Photovoltaikanlage 41 kann auch ein Sonnenkollektor eingesetzt werden,
mit dem Wasser erhitzt und über einen Kreislauf zu der dann als Wärmetauscher ausgebilde
ten Heizeinrichtung 44 geführt wird. Um einen Betrag zu der Verdampfungswärme des im
Heizkessel 2 befindlichen Mediums zu liefern, muß dieses in diesem Fall so ausgewählt wer
den, daß seine Verdampfungstemperatur deutlich unterhalb der von Wasser liegt.
Bei der in Fig. 7 abgebildeten Heizungsanlage 51 umfaßt der Kreislauf des Wärmeträger
mediums lediglich einen hinter der Dampfmaschine 3 angeordneten und zur Abkühlung des
kondensierten Wärmeträgermediums dienenden Wärmetauscher 4 und einen innerhalb des
Heizkessels 2 angeordneten Wärmetauscher 45, der zur Erhitzung des Kältemittels dient. Als
Wärmeträgermedium wird bei dieser Ausführungsform sinnvollerweise Alkohol verwendet.
Die Versorgung der Wärmetauscher 22, 30 und 36, die der Erzeugung von Warmwasser, der
Raumheizung bzw. der Speichererwärmung dienen, erfolgt in diesem Fall durch das Kältemit
tel. Diese Wärmetauscher 22, 30 und 36 sind in Strömungsrichtung des Kältemittels hinter
dem Wärmetauscher 45 angeordnet. Im Anschluß an diese Wärmetauscher befindet sich ein
Expansionsventil 11, so daß das infolge der Expansion stark abgekühlte Kältemittel im Wär
metauscher 4 die Wärme des hinter der Dampfmaschine kondensierenden Wärmeträgermedi
ums aufnehmen kann.
Im Anschluß an den Wärmetauscher 4 folgen im Kältemittelkreislauf der Wärmetauscher 27
zur Abkühlung beispielsweise der Abgase der Feuerungseinrichtung, der Gebäudeabluft, des
Brauchwassers oder anderer Wärmequellen sowie anschließend an Wärmetauscher 36' zur
Abkühlung des Pufferspeichers 33.
Nach einer Verdichtung des Kältemittels durch die Wärmepumpe 14 wird dieses dem Wärme
tauscher 45 im Heizkessel 2 zugeführt. Die Dampfmaschine 3 und die Wärmepumpe 14 sind
rotatorisch miteinander gekoppelt, wobei des weiteren noch eine Kopplung mit einer alterna
tiv als Generator oder Elektromotor betreibbaren Elektromaschine 38 vorliegt.
Die Dampfmaschine 3 dient des weiteren noch zum Antrieb von Pumpen 46, mit denen bei
spielsweise das Wasser durch die Heizkörper oder den Pufferspeicher gefördert werden kann.
Eine sinnvolle Ergänzung der Heizungsanlage 51 besteht schließlich noch darin, hinter dem
Expansionsventil 11, wo die Temperatur des Kältemittels am niedrigsten ist, einen weiteren
Wärmetauscher vorzusehen, um auf diese Weise die Anlage auch zu Kühlzwecken einsetzen
zu können. Auf diese Weise kann beispielsweise einzelnen Räumen oder Kühl- bzw. Gefrier
schränken Wärme entzogen werden.
Claims (16)
1. Heizungsanlage (1, 1', 1", 51) mit einem Heizkessel (2) für ein fließfähiges Wärmeträ
germedium, das durch Leitungen im Kreislauf führbar ist, einem Wärmetauscher (4)
zum Wärmeaustausch zwischen dem Wärmeträgermedium und einem in einem separa
ten Kreislauf geführten Kältemittel, wobei dessen Kreislauf ein Expansionsventil (11),
mindestens einen weiteren Wärmetauscher (27) zur Erwärmung des expandierten Käl
temittels und eine Wärmepumpe (14) zur Kompression des Kältemittels enthält, dadurch
gekennzeichnet, daß der Heizkessel (2) ein Verdampfer ist, mit dem eine Dampfmaschi
ne (3) betreibbar ist, von der die Wärmepumpe (14) antreibbar ist.
2. Heizungsanlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Abgase der Feue
rungseinrichtung (18) des Heizkessels (2) und/oder die Abluft eines Gebäudes und/oder
die Abwässer eines Haushalts dem Wärmetauscher (27) zur Erwärmung des expandier
ten Kältemittels zuführbar sind.
3. Heizungsanlage nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Kreislauf des
Wärmeträgermediums in dessen Strömungsrichtung hinter der Dampfmaschine (3) zu
nächst einen Wärmetauscher (22) zur. Erhitzung von Warmwasser, sodann Wärmetau
scher (30) zur Raumheizung und sodann einen Wärmetauscher (36) zur Erwärmung ei
nes Pufferspeichers (33) aufweist und das Wärmeträgermedium in dem Wärmetauscher
(4) vor Eintritt in den Heizkessel (2) erwärmbar ist.
4. Heizungsanlage nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß ein
Teil des erhitzten Wärmeträgermediums aus dem Verdampfer als Flüssigkeit entnehm
bar und die direkt den Wärmetauschern (22, 30, 36) zuführbar ist.
5. Heizungsanlage nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Kreislauf des
Kältemittels einen Wärmetauscher (45) zur Erhitzung des Kältemittels mit Hilfe des
Wärmeträgermediums und in Strömungsrichtung des Kältemittels hinter diesem Wär
metauscher (45) zunächst einen Wärmetauscher (22) zur Erhitzung von Warmwasser,
sodann Wärmetauscher (30) zur Raumheizung und sodann einen Wärmetauscher (36)
zur Erwärmung eines Pufferspeichers aufweist, wobei das Kältemittel nach seiner Ex
pansion in dem Wärmetauscher (4) von dem Wärmeträgermedium erwärmbar ist.
6. Heizungsanlage an Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Wärmeträgermedium
ein Alkohol ist.
7. Heizungsanlage nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die
Wärmetauscher (27, 36') zur Erwärmung des expandierten Kältemittels in dessen Strö
mungsrichtung einen Wärmetauscher (27) zur Abkühlung anderer Wärmequellen und
sodann einen Wärmetauscher (36') zur Abkühlung eines Pufferspeichers (33) umfassen.
8. Heizungsanlage nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die
Dampfmaschine (3) einen beidseitig mit Dampf beaufschlagbaren Kolben (6) aufweist.
9. Heizungsanlage nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Kolben (6) der
Dampfmaschine (3) über eine gemeinsame Kolbenstange (17) mit dem Kolben (16) der
Wärmepumpe (14) gekoppelt ist.
10. Heizungsanlage nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die
Dampfmaschine und die Wärmepumpe über eine Welle rotatorisch miteinander gekop
pelt sind, wobei die Welle mit einer Elektromaschine koppelbar ist, die wahlweise als
Motor oder als Generator betreibbar ist.
11. Heizungsanlage nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Elektromaschine
(38) mit Strom aus einer Photovoltaikanlage (41) betreibbar ist.
12. Heizungsanlage nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß der
Dampf des Wärmeträgermediums vor Eintritt in die Dampfmaschine mittels eines Er
hitzers überhitzbar ist.
13. Heizungsanlage nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß der
Pufferspeicher (33) eine Mehrzahl von in einem Tank (34) angeordneten Behältern (35)
aufweist, die vollständig von einem Fluid umgeben und mit einem Stoff gefüllt sind, der
infolge der Erwärmung des Pufferspeichers (33) seinen Aggregatszustand von fest nach
flüssig ändert.
14. Heizungsanlage nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß der Tank (34) mit
Wasser und die Behälter (35) mit Paraffin oder einem ähnlichen Fett gefüllt sind.
15. Heizungsanlage nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß das
Wärmeträgermedium in dem Heizkessel (2) zusätzlich mit einer Heizeinrichtung (44)
erhitzbar ist, die mit Strom aus einer Photovoltaikanlage (41) betreibbar ist.
16. Verwendung einer Dampfmaschine (3) in einer Heizungsanlage (1, 1', 1", 51) mit ei
nem Heizkessel (2) für ein fließfähiges Wärmeträgermedium, das durch Leitungen im
Kreislauf führbar ist, einem Wärmetauscher (4) zum Wärmeaustausch zwischen dem
Wärmeträgermedium und einem in einem separaten Kreislauf geführten Kältemittel,
wobei dessen Kreislauf ein Expansionsventil (11), mindestens einen weiteren Wärme
tauscher (27) zur Erwärmung des expandierten Kältemittels und eine Wärmepumpe (14)
zur Kompression des Kältemittels enthält, wobei der Heizkessel (2) ein Verdampfer ist,
mit dem die Dampfmaschine (3) betreibbar ist, von der die Wärmepumpe (14) antreib
bar ist.
Priority Applications (1)
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DE19921038A DE19921038A1 (de) | 1999-05-07 | 1999-05-07 | Heizungsanlage |
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DE19921038A DE19921038A1 (de) | 1999-05-07 | 1999-05-07 | Heizungsanlage |
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ID=7907275
Family Applications (1)
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DE19921038A Withdrawn DE19921038A1 (de) | 1999-05-07 | 1999-05-07 | Heizungsanlage |
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Country | Link |
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DE (1) | DE19921038A1 (de) |
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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DE102009024966A1 (de) | 2009-06-12 | 2010-12-16 | Michael Bauer | Vorrichtung zur Übertragung der mittels einer Wärmepumpe gewonnenen Energie auf andere Baugruppen |
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- 1999-05-07 DE DE19921038A patent/DE19921038A1/de not_active Withdrawn
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