DE19920699A1 - Verfahren und Einrichtung zum Auswuchten von Rotoren - Google Patents
Verfahren und Einrichtung zum Auswuchten von RotorenInfo
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Abstract
Bei einem Verfahren und einer Auswuchteinrichtung zum Auswuchten von Rotoren, insbesondere von Werkzeugen und Werkzeughaltern, die drehbar an einer Wuchtmaschine oder an einer Werkzeugmaschine gelagert und angetrieben werden, werden wenigstens zwei Ausgleichsringe verwendet, die jeweils eine definierte Unwucht aufweisen und Befestigungsmittel umfassen, um die Ausgleichsringe in einer entsprechenden Winkellage zueinander und zu der Unwucht des Rotors an dem Rotorrand oder an einem Grundkörper, den den Rotor aufnimmt, zu befestigen. Die Befestigungsmittel werden durch Drehen der Arretierungsringe unter Krafteinwirkung gegenüber dem Rotor oder dem Grundkörper gelöst und nach Beendigung der Krafteinwirkung selbständig arretiert. Sperreinrichtungen an der Wuchtmaschine oder der Werkzeugmaschine greifen jeweils an dem Außenumfang des jeweiligen Ausgleichsringes an und sperren den jeweiligen Ausgleichsring gegenüber einer Verdrehung gegenüber der Wuchtmaschine oder der Werkzeugmaschine.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Auswuchteinrichtung zum Auswuchten
von Rotoren, insbesondere von Werkzeugen und Werkzeughaltern, die drehbar in einer
Wuchtmaschine oder an einer Werkzeugmaschine gelagert und anzutreiben sind, mit
wenigstens zwei Ausgleichsringen, die jeweils eine definierte Unwucht aufweisen und
Befestigungsmittel umfassen, um die Ausgleichsringe in einer entsprechenden Winkellage
zueinander und zu der Unwucht des Rotors an dem Rotor oder an einem Grundkörper, der den
Rotor aufnimmt, zu befestigen.
Die Problematik von unwuchtigen Rotoren bei spanabhebenden Bearbeitungsverfahren
wird durch immer weiter zunehmende Rotationsgeschwindigkeiten der Bearbeitungs
werkzeuge verschärft, beispielsweise bei der Hochgeschwindigkeitsbearbeitung, die auch als
HSC-Bearbeitung (high speed cutting) bezeichnet wird. Es wurde vielfach versucht, die
unerwünschten Unwuchten in den Rotoren, die Schwingungen erzeugen, zu kompensieren.
Eines der bekannten Verfahren ist die Unwuchtkompensation mit Hilfe von Unwucht-
Ausgleichsringen, wie es in der WO 90/11862 beschrieben ist.
Bei dem bekannten Verfahren werden die Unwucht-Ausgleichsringe auf dafür
vorgesehene Positionen am Rotor, insbesondere bei Werkzeughaltern für spanabhebende
Werkzeugmaschinen, paarweise aufgesetzt und über Schrauben fixiert. Die Ausgleichsringe
können nach Lösen der Schrauben zueinander und in bezug auf die Unwuchtlage des Rotors
verstellt und dann wieder fixiert werden. Durch die Spreizung der in den Unwuchtringen
eingeprägten Kraftvektoren, die die Unwucht des jeweiligen Ringes nach Größe und Richtung
angeben, kann ein resultierender Kraftvektor so eingestellt werden, daß der resultierende
Kraftvektor nach Größe und Richtung der Größe der Unwucht des auszuwuchtenden Rotors
entspricht und dessen Unwuchtrichtung genau gegenüber liegt. Mit diesem Prinzip des
additiven Massenausgleichs können Rotoren mit verschieden großer Unwucht und
Unwuchtrichtung ausgewuchtet werden. Es kann sowohl eine statische Wuchtung (in einer
sogenannten Ausgleichsebene) als auch die dynamische Wuchtung (in zwei
Ausgleichsebenen) durchgeführt werden.
Aus der WO 9/26258 ist ebenfalls eine Auswuchteinrichtung für ein
Rundlaufwerkzeug mit Ausgleichsringen bekannt. Die Ausgleichsringe weisen Skalen jeweils
über einem Bereich von 180° auf, die dazu dienen, den Spreizwinkel der Ausgleichsringe
einzustellen. Bei der Einstellung der Spreizwinkel gibt es jedoch Komplikationen und
Mißverständnisse. Bei diesen Typen von Ausgleichsringen werden schwer verständliche
Gebrauchsanleitungen und Tabellen beigelegt, welche ohne Benutzung eines die Unwucht
messenden Auswuchtsystems eine Unwuchtkompensation ermöglichen sollen. Nur
auswuchttechnisch geschultes Personal kann diese Gebrauchsanleitungen und Tabellen
interpretieren und umsetzen, was außerdem zeitraubend ist. Auch beziehen sich solche
Gebrauchsanleitungen und Tabellen oft nur auf bestimmte Werkzeughalter mit zugehörigen
Werkzeugen desselben Herstellers. Diese Konzepte sind daher unflexibel und nur
unzureichend genau.
Bei dem oben genannten Stand der Technik ist insgesamt nachteilig, daß die
Ausgleichsringe von Hand in die jeweilige Ausgleichsposition gebracht und dort von Hand
mit einer Schraube oder dergleichen arretiert werden müssen. Die Einstellung der Ausgleichs
ringe und damit die Unwuchtkompensation kann somit nicht automatisiert werden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Auswuchteinrichtung zum
Auswuchten von schnell laufenden Rotoren, insbesondere für Werkzeughalter und
Werkzeugaufnahmen von spanabhebenden Werkzeugmaschinen, bereitzustellen, bei der die
Einstellung der Ausgleichsringe und damit die Unwuchtkompensation automatisch
beispielsweise über die Prozessteuerung durchgeführt werden kann.
Die Aufgabe wird bei dem erfindungsgemäßen Verfahren zum Auswuchten von
Rotoren, insbesondere von Werkzeugen und Werkzeughaltern, die drehbar an einer
Wuchtmaschine oder an einer Werkzeugmaschine gelagert und angetrieben werden, wobei
wenigstens zwei Ausgleichsringe verwendet werden, die jeweils eine definierte Unwucht
aufweisen und Befestigungsmittel umfassen, um die Ausgleichsringe in einer entsprechenden
Winkellage zueinander und zu der Unwucht des Rotors an dem Rotorrad oder an einem
Grundkörper, der den Rotor aufnimmt, zu befestigen, wobei die Befestigungsmittel durch
Drehen der Arretierungsringe und der Krafteinwirkung gegenüber dem Rotor oder dem
Grundkörper gelöst und nach Beendigung der Krafteinwirkung selbständig arretiert werden.
und wobei Sperreinrichtungen an der Wuchtmaschine oder der Werkzeugmaschine jeweils an
dem Außenumfang des jeweiligen Ausgleichsringes angreifen und den jeweiligen
Ausgleichsring gegenüber einer Verdrehung gegenüber der Wuchtmaschine oder der
Werkzeugmaschine sperren, dadurch gelöst, daß einer der Ausgleichsringe durch die
Sperreinrichtung gesperrt wird, daß die Welle mit dem Rotor oder Grundkörper gedreht wird,
bis die Sollage des Arretierungsringes erreicht ist, in die durch die Größe und die Richtung
der Unwucht bestimmt worden ist, daß der eine Ausgleichsring freigegeben wird, und daß mit
dem anderen Ausgleichsring ebenso verfahren wird.
Die oben genannte Aufgabe wird ferner bei der erfindungsgemäßen Auswuchteinrichtung
zum Auswuchten von Rotoren, insbesondere von Werkzeugen und Werkzeughaltern, die
drehbar in einer Wuchtmaschine oder an einer Werkzeugmaschine gelagert und anzutreiben
sind, mit wenigstens zwei Ausgleichsringen, die jeweils eine definierte Unwucht aufweisen
und Befestigungsmittel umfassen, um die Ausgleichsringe in einer entsprechenden
Winkellage zueinander und zu der Unwucht des Rotors an dem Rotor oder an einem
Grundkörper, der den Rotor aufnimmt, zu befestigen, dadurch gelöst, daß die
Befestigungsmittel durch Drehen der Arretierungsringe unter Krafteinwirkung gegenüber dem
Rotor oder dem Grundkörper lösbar und nach Beendigung der Krafteinwirkung selbsttätig
arretierbar sind, daß Sperreinrichtungen an der Wuchtmaschine oder der Werkzeugmaschine
vorgesehen sind, die jeweils an dem Außenumfang des jeweiligen Ausgleichsringes angreifen
und den jeweiligen Ausgleichsring gegenüber einer Verdrehung gegenüber der
Wuchtmaschine oder der Werkzeugmaschine sperren, und daß eine Prozessteuereinrichtung
vorgesehen ist, die die Sperreinrichtungen und die Drehung der Wuchtmaschinenspindel in
Abhängigkeit von den von der Wuchtmaschine ermittelten Unwucht nach Größe und Richtung
steuert. Damit entfällt jedenfalls das Aufschrauben von Befestigungsschrauben und das
Wiederfestziehen der Schrauben nach erfolgter Einstellung der Ausgleichsringe in den für den
Unwuchtausgleich erforderlichen Positionen, wie es bei dem Stand der Technik erforderlich
war, und es wird eine voll automatisierbare Auswuchteinrichtung geschaffen.
Eine vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß die
Befestigungsmittel Vertiefungen, die am Innenumfang des Ausgleichsringes oder am
Außenumfang einer Sitzfläche des Rotors oder Grundkörpers für den Ausgleichsring
nebeneinander angeordnet sind, und eine Arretierungseinrichtung aufweisen, die gegenüber
den Vertiefungen angeordnet ist und mit den Vertiefungen in Eingriff zu bringen ist. Wenn
die Ausgleichsringe somit gegenüber dem Rotor oder dem Grundkörper verdreht werden,
bleiben sie in der Position, in die sie gedreht worden sind, automatisch stehen, weil die
Arretierungseinrichtung in die gerade gegenüberliegende Vertiefung eingreift und den
Ausgleichsring damit hält. Weitere Manipulationen zur Arretierung des Ausgleichsringes in
der Ausgleichsposition sind daher nicht erforderlich.
Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß
die Vertiefungen im Schnitt kreisbogenförmig oder wellenförmig ausgebildet sind. Diese
Form der Vertiefungen ist besonders vorteilhaft, weil die Vertiefungen einerseits für eine
sichere Arretierung der Ausgleichsringe sorgen und andererseits die Arretierung durch
Anwendung einer entsprechenden Kraft für eine Drehbewegung der Ausgleichsringe
angemessen verwunden werden kann.
Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß
die Arretierungseinrichtung eine federbelastete Kugel aufweist, die mit den Vertiefungen in
Eingriff zu bringen ist. Eine federbelastete Kugel hat sich im Bezug auf die Sicherheit der
Arretierung und deren Lösbarkeit als optimal erwiesen.
Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß
die Befestigungsmittel Dauermagnete, die an dem Innenumfang des Ausgleichsringes oder an
dem Außenumfang einer Sitzfläche des Ausgleichsringes nebeneinander angeordnet sind, und
wenigstens einen Arretierungs-Dauermagneten aufweist, der gegenüber den erstgenannten
Dauermagneten angeordnet ist und mit diesen in Wirkverbindung zu bringen ist. Dabei ist
vorteilhaft, daß die mechanische Reibung und damit ein mechanischer Verschleiß vermieden
wird, wenn die Unwuchtringe weiter gedreht werden sollen. Andererseits können die
Dauermagnete, wenn sie sich gegenüberstehen, den Ausgleichsring in der jeweiligen
Ausgleichsposition sicher halten.
Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß
mehrere Arretierungs-Dauermagnete vorzugsweise unter gleichen Abständen am Umfang des
Rotors oder des Grundkörpers vorgesehen sind. Damit wird in vorteilhafter Weise die Kraft
verstärkt, die die Ausgleichsringe in ihrer jeweiligen Ausgleichsposition hält. Mit anderen
Worten wird die Kraft erhöht, die erforderlich ist, um die Ausgleichsringe aus einer ersten
Position in eine zweite Ausgleichsposition zu drehen.
Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung ist gekennzeichnet durch
Sperreinrichtungen an der Wuchtmaschine oder der Werkzeugmaschine, die jeweils an dem
Außenumfang des jeweiligen Ausgleichsringes angreifen und den jeweiligen Ausgleichsring
gegenüber einer Verdrehung gegenüber der Wuchtmaschine oder der Werkzeugmaschine
sperren. Bei dieser Ausführungsform ist vorteilhaft, daß nun auch das Eindrehen der
Ausgleichsringe in die jeweilige Ausgleichsposition nicht mehr von Hand erfolgen muß.
Vielmehr wird der betreffende Ausgleichsring durch die Sperreinrichtung festgehalten, und
der Rotor oder der Grundkörper werden über die Spindel der Wuchtmaschine oder der
Werkzeugmaschine weitergedreht, bis der Ausgleichsring im Bezug auf den Rotor
beziehungsweise den Grundkörper in der gewünschten Ausgleichsposition ist. Dann wird die
Sperreinrichtung ausgeklinkt, so daß der Ausgleichsring sodann über die Arretierungs
einrichtung in der betreffenden Position gehalten wird. Auf diese Weise können beide
Ausgleichsringe eingestellt werden, ohne daß von Hand eingegriffen werden muß.
Eine Auswuchteinrichtung, bei der Arretierungseinrichtung zwischen den Ausgleichs
ringen und dem Rotor oder dem Grundkörper einerseits und die Sperreinrichtung, die die
Ausgleichsringe gegenüber der Wuchtmaschine oder der Werkzeugmaschine festhalten
können, vorgesehen sind, eignet sich in vorteilhafter Weise für die Automatisierung, in die
das Eindrehen der Auswuchtringe maschinell durchgeführt werden kann.
Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß
die Ausgleichsringe je eine Arretierungskerbe an ihrem Außenumfang aufweisen, und daß die
Sperreinrichtungen, die in die Arretierungskerben eingreifen, je einen Elektromagneten mit
einem Anker aufweisen, der bei Betätigung des Elektromagneten in die Arretierungskerbe
eingreift, wobei es sich dabei um eine besonders einfache mechanisch/elektrische
Sperreinrichtung handelt, die eine zuverlässige Sperrung bewirkt und fernsteuerbar ist.
Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß
die Ausgleichsringe je einen Arretierungskörper an ihrem Außenumfang aufweisen, und daß
die Sperreinrichtung eine von einem Elektromagneten betätigte Klinke aufweist, die bei
Betätigung des Elektromagneten in die Arretierungskerbe eingreift. Dabei ist vorteilhaft, daß
die direkte Einwirkung der Arretierungskerbe auf den Anker des Elektromagneten vermieden
wird, weil die Klinke zwischengeschaltet ist.
Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß
die Arretierungskerben an den Ausgleichesringen Null-Markierungen für die Nullagen der
Ausgleichsringe sind. Diese Markierungen ermöglichen die Verwendung der Ausgleichsringe
im Zusammenhang mit einem unwuchtmessenden Auswuchtsystem, bei dem die Größe und
die Richtung der Unwucht des Rotors bestimmt und eine Angabe ausgegeben wird, mit
welcher Spreizung die Ausgleichsringe aus ihrer Nullage heraus eingestellt werden müssen,
um die Unwucht des Rotors auszugleichen.
Schließlich ist eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung dadurch
gekennzeichnet, daß die Ausgleichsringe je einen Dauermagneten an ihrem Außenumfang
aufweisen, und daß die Sperreinrichtung einen Elektromagneten aufweist, der bei Betätigung
den jeweiligen Dauermagneten anzieht und damit die Drehbewegung des Ausgleichsringes
sperrt. Der Vorteil dieser Ausführung besteht darin, daß die Sperrung nicht mechanisch,
sondern elektromagnetisch erfolgt, so daß die Geräuschentwicklung und Verschleiß
erscheinungen minimiert werden.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nun anhand der beiliegenden
Zeichnungen beschrieben. Es zeigen
Fig. 1 eine schematische Seitenansicht einer Werkzeug-Wuchtmaschine mit einer
erfindungsgemäßen Auswuchteinrichtung;
Fig. 2 eine Draufsicht auf einen der Ausgleichsringe und den Grundkörper bei dem
Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Auswuchteinrichtung von Fig. 1;
Fig. 3 eine Draufsicht auf einen der Ausgleichsringe und den Grundkörper bei einem
weiteren Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Auswuchteinrichtung; und
Fig. 4 eine Draufsicht auf einen der Ausgleichsringe und den Grundkörper bei einem
weiteren Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Auswuchteinrichtung.
In Fig. 1 ist schematisch eine Seitenansicht einer Werkzeug-Wuchtmaschine 2
gezeigt, die im allgemeinen als Tool-Balancer bezeichnet wird. Die Wuchtmaschine 2 enthält
einen Motorantrieb und eine Aufnahmeeinrichtung (beides nicht gezeigt), die einen Konus 4
aufnimmt, der über zwei Sockelabschnitte 6, 8 mit einem Grundkörper 10 verbunden ist. In
dem Grundkörper 10 ist ein Werkzeug 12 oder ein Werkzeughalter befestigt. Auf dem
Grundkörper 6 sitzen zwei Ausgleichsringe 14, 16.
Die Ausgleichsringe 14, 16 haben jeweils die gleiche Unwuchtgröße und durch eine
Verdrehung der Ausgleichsringe 14, 16 gegeneinander um den Grundkörper 10 können
beliebige Unwuchten nach Größe und Richtung, die in dem Werkzeug 12 vorhanden sind,
ausgeglichen werden.
Die Ausgleichsringe werden mit unterschiedlichen Unwuchtgrößen zur Verfügung
gestellt, um problemlos Rotoren auswuchten zu können, deren Unwuchtgrößen in einem
weiten Bereich liegen können.
In Fig. 1 sind schließlich zwei Sperreinrichtungen 18, 20 gezeigt, die zwei
Elektromagneten 22, 24 aufweisen, deren Anker 26, 28 in Arretierungskerben 30, 32 ein
greifen, die an dem Arretierungsring 16 beziehungsweise dem Arretierungsring 14 vorgesehen
sind. Die Sperreinrichtungen 18, 20 sind über Halterungen (nicht gezeigt) an der
Wuchtmaschine 2 befestigt. Daher können die Ausgleichsringe 14, 16 durch die Sperrein
richtungen 18, 20 gegen eine Drehung gesperrt werden, so daß die relative Drehlage der
Ausgleichsringe 14, 16 gegenüber dem Grundkörper 10 dadurch geändert werden kann, daß
der eine oder der andere der Ausgleichsringe 14, 16 durch die Sperreinrichtungen 18, 20
festgehalten werden, während der Grundkörper 10 von dem Antrieb der Wuchtmaschine 2
über die Wuchtmaschinenspindel (nicht gezeigt) verdreht wird.
In Fig. 2 ist eine Draufsicht auf den Grundkörper 10 und den Ausgleichsring 16
gezeigt. Wie aus Fig. 2 zu ersehen ist, hat der Ausgleichsring 16 an seinem Außenumfang
die Arretierungskerbe 30 und eine Kerbe 34. Die Arretierungskerbe 30 markiert die Nullage
des Unwuchtringes 16, und die Kerbe 34 markiert die Lage der Unwucht des Ringes 16. Die
beiden Kerben 30, 34 sind um 180° zueinander versetzt. Der andere Ausgleichsring 14 hat
ebenfalls die Arretierungskerbe 32 und eine gegenüberliegende, das heißt um 180° versetzte
Kerbe. Wenn die Ausgleichsringe 14, 16 so angeordnet sind, daß die Kerbe 34 des
Ausgleichsringes 16 über der Kerbe 32 des Ausgleichsringes 14 liegt, heben sich die
Unwuchtfaktoren der beiden Ringe 14, 16 gegenseitig auf, so daß die Gesamtkompensation
gleich null ist. Die Kerben dienen folglich dazu, die beiden Ringe auf die Nullage, das heißt
auf eine Gesamtkompensation gleich null einstellen zu können. Wenn die Unwucht des
auszuwuchtenden Gegenstandes von der Wuchtmaschine festgestellt worden ist, dienen die
Arretierungskerben 30, 32 dazu, die Ausgleichsringe 14, 16 einzeln festzuhalten und durch
Drehung der Wuchtmaschinenspindel in die gewünschte Ausgleichsposition zu drehen.
In Fig. 2 sind ferner Befestigungsmittel gezeigt, die dazu dienen, den Ausgleichsring
16 in der entsprechenden Winkellage zu dem Ausgleichsring 14 und zu der Unwucht des
Werkzeuges 12 an dem Rotor oder dem Grundkörper 10, der den Rotor aufnimmt, zu
verfestigen. Die Befestigungsmittel weisen Vertiefungen 40, die am Innenumfang des
Ausgleichsringes 16 nebeneinander angeordnet sind, und ferner zwei Arretierungs
einrichtungen 42, 44 auf die gegenüber den Vertiefungen 40 angeordnet und mit den
Vertiefungen 40 in Eingriff zu bringen sind. Von den Vertiefungen 40 sind nur einige in Fig.
2 gezeigt. Es ist jedoch zu beachten, daß die Vertiefungen sich um den gesamten
Innenumfang des Ausgleichsringes 16 erstrecken.
Obwohl in Fig. 1 die Befestigungsmittel so dargestellt sind, daß die Vertiefungen 40
am Innenumfang des Ausgleichsringes 16 und die Arretierungseinrichtungen 42, 44 am
Außenumfang des Grundkörpers 10 angeordnet sind, wobei sie über eine Sitzfläche 46 an
dem Grundkörper hinaus und in die Vertiefungen 4 hineinreichen, können die
Befestigungsmittel auch umgekehrt angeordnet sein, das heißt die Vertiefungen können an der
Sitzfläche 46 für den Ausgleichsring an dem Grundkörper 10 und die Arretierungs
einrichtungen in dem Ausgleichsring angeordnet sein. Die Vertiefungen können im Schnitt
kreisbogenförmig ausgebildet sein, wie in Fig. 2 dargestellt ist. Sie können jedoch auch im
Schnitt wellenförmig ausgebildet sein.
Gemäß Fig. 2 haben die Arretierungseinrichtungen 42, 44 jeweils eine Kugel 48, 50,
die in einer Bohrung 52, 54 gelagert ist und von jeweils einer Feder 56, 58 nach außen über
die Sitzfläche 46 des Grundkörpers hinausgedrückt werden. Die Befestigungsmittel sind daher
durch Drehen der Ausgleichsringe unter Krafteinwirkung gegenüber dem Grundkörper 10
lösbar, das heißt die Kugeln bewegen sich aus den Vertiefungen heraus, und nach Beendigung
der Krafteinwirkung selbsttätig arretierbar, das heißt die Kugeln werden dann in eine der
Vertiefungen 40 gedrückt und halten den Ausgleichsring an dem Grundkörper fest. Die
Befestigungsmittel zwischen dem Ausgleichsring 14 und dem Grundkörper 10 sind
entsprechend ausgebildet.
Fig. 3 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Auswuchtein
richtung ähnlich wie das Ausführungsbeispiel von Fig. 2, wobei gleiche Bezugszeichen für
gleiche Teile verwendet werden. Im Unterschied zu dem Ausführungsbeispiel von Fig. 2
sind die Befestigungsmittel bei dem Ausführungsbeispiel von Fig. 3 Dauermagnete 60, die an
dem Außenumfang der Sitzfläche 46 für den Ausgleichring 60 nebeneinander angeordnet
sind, und wenigstens einen Arretierungs-Dauermagneten 62, der gegenüber den
Dauermagneten 60 angeordnet ist und mit diesen Wirkverbindung zu bringen ist. In dem
gezeigten Ausführungsbeispiel sind zwei Arretierungs-Dauermagnete 62, 64 diametral
gegenüberliegend auf dem Innenumfang des Ausgleichsringes 16 vorgesehen. Es können
jedoch mehrere Arretierungs-Dauermagnete, beispielsweise vier Arretierungs-Dauermagnete,
vorgesehen sein, die unter gleichen Abständen am Innenumfang des Ausgleichsringes 16
angeordnet sind. Auch bei dieser Ausführungsform können die Arretierungs-Dauermagnete
am Außenumfang des Grundkörpers 10 und die gegenüberliegenden Dauermagnete am
Innenumfang des Ausgleichsringes angeordnet sein.
Bei den Ausführungsbeispielen der Fig. 2 und 3 sind die Sperreinrichtungen 18, 20
von Spulen 22 mit einem Anker 26 beziehungsweise einer Spule 24 mit einem Anker 28
gebildet, wie im Zusammenhang mit Fig. 1 beschrieben wurde.
Bei dem Ausführungsbeispiel von Fig. 3 weist der Ausgleichsring 16 einen
Dauermagneten 66 an seinem Außenumfang auf, und die Sperreinrichtung 68 ist ein
Elektromagnet 70, der bei Betätigung den gegenüberliegenden Dauermagneten 66 anzieht und
damit die Drehbewegung des Ausgleichsringes 16 sperrt. Entsprechend sperrt die
Sperreinrichtung 72 bei Betätigung des Elektromagneten 74 den Ausgleichsring 14.
Das Ausführungsbeispiel von Fig. 4 entspricht im wesentlichen dem Ausführungs
beispiel von Fig. 2, wobei für gleiche Teile gleiche Bezugszeichen verwendet werden.
Lediglich die Sperreinrichtungen 76, 78, die mit den Ausgleichsringen 16 beziehungsweise 14
zusammenwirken, weisen Sperrklinken 80, 82 auf, die an schematisch gezeigten Achsen 84,
86 gelagert sind. Die Sperrklinken 80,82 werden durch Anker 88, 90 um die Achsen 84, 86
verkippt, wenn die Anker 88, 90 von ihren Spulen 92, 94 angezogen werden. Sodann greifen
Arretierungsnasen 96, 98 in die Arretierungskerben an den Ausgleichsringen ein, von denen
die Arretierungskerbe 30 in dem Ausgleichsring 16 gezeigt ist. Es ist zu beachten, daß die
Sperreinrichtung 78 mit dem Ausgleichsring 14 zusammenwirkt, wie es bei der
Sperreinrichtung 20 in Fig. 1 der Fall ist.
In allen Ausführungsbeispielen eignen sich die Sperreinrichtungen dazu, über eine
Prozessteuerung automatisch ein- und ausgerückt zu werden, während sich die Arretierung
zwischen den Ausgleichsringen und dem Grundkörper unter Krafteinwirkung lösen und nach
Ende einer Krafteinwirkung einrasten. Somit kann das Einstellen der Ausgleichsringe
automatisiert werden, indem über die Prozessteuerung jeweils einer der Ausgleichsringe durch
die entsprechende Sperreinrichtung gegen eine Drehbewegung gesperrt wird, die
Wuchtmaschinenspindel gedreht wird, um eine Relativdrehung zwischen dem Ausgleichsring
und dem Grundkörper zu bewirken, und indem die Sperrung des Ausgleichsringes
aufgehoben, das heißt die entsprechende Sperreinrichtung deaktiviert, wird, wenn der
betreffende Ausgleichsring die Ausgleichsposition erreicht hat. Es ist ein großer Vorteil der
Erfindung, daß eine derartige automatische, prozessgesteuerte Einstellung der
Ausgleichsringe möglich ist.
Claims (13)
1. Verfahren zum Auswuchten von Rotoren, insbesondere von Werkzeugen und
Werkzeughaltern, die drehbar an einer Wuchtmaschine oder an einer Werkzeugmaschine
gelagert und angetrieben werden, wobei
- - wenigstens zwei Ausgleichsringe verwendet werden, die jeweils eine definierte Unwucht aufweisen und Befestigungsmittel umfassen, um die Ausgleichsringe in einer entsprechenden Winkellage zueinander und zu der Unwucht des Rotors an dem Rotorrad oder an einem Grundkörper, der den Rotor aufnimmt, zu befestigen, wobei
- - die Befestigungsmittel durch Drehen der Arretierungsringe und der Krafteinwirkung gegenüber dem Rotor oder dem Grundkörper gelöst und nach Beendigung der Krafteinwirkung selbständig arretiert werden, und wobei
- - Sperreinrichtungen an der Wuchtmaschine oder der Werkzeugmaschine jeweils an dem Außenumfang des jeweiligen Ausgleichsringes angreifen und den jeweiligen Ausgleichsring gegenüber einer Verdrehung gegenüber der Wuchtmaschine oder der Werkzeugmaschine sperren,
- - einer der Ausgleichsringe durch die Sperreinrichtung gesperrt wird, daß
- - die Welle mit dem Rotor oder Grundkörper gedreht wird, bis die Sollage des Arretierungsringes erreicht ist, in die durch die Größe und die Richtung der Unwucht bestimmt worden ist, daß
- - der eine Ausgleichsring freigegeben wird, und daß
- - mit dem anderen Ausgleichsring ebenso verfahren wird.
2. Auswuchteinrichtung zum Auswuchten von Rotoren, insbesondere von
Werkzeugen und Werkzeughaltern, die drehbar in einer Wuchtmaschine oder
an einer Werkzeugmaschine gelagert und anzutreiben sind, mit wenigstens
zwei Ausgleichsringen, die jeweils eine definierte Unwucht aufweisen und
Befestigungsmittel umfassen, um die Ausgleichsringe in einer entsprechenden
Winkellage zueinander und zu der Unwucht des Rotors an dem Rotor oder an
einem Grundkörper, der den Rotor aufnimmt, zu befestigen, dadurch
gekennzeichnet, daß die Befestigungsmittel durch Drehen der Ausgleichsringe
(14, 16) unter Krafteinwirkung gegenüber dem Rotor oder dem Grundkörper
(10) lösbar und nach Beendigung der Krafteinwirkung selbsttätig arretierbar
sind, und daß Sperreinrichtungen (18, 20; 68, 72; 74, 76) an der
Wuchtmaschine oder der Werkzeugmaschine vorgesehen sind, die jeweils an
dem Außenumfang des jeweiligen Ausgleichsringes (14, 16) angreifen und den
jeweiligen Ausgleichsring (14, 16) gegenüber einer Verdrehung gegenüber der
Wuchtmaschine oder der Werkzeugmaschine sperren.
3. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Befestigungsmittel-
Vertiefungen (40), die am Innenumfang der Ausgleichsringe (14, 16) oder am
Außenumfang einer Sitzfläche des Rotors oder Grundkörpers für den Ausgleichsring
nebeneinander angeordnet sind, und eine Arretierungseinrichtung (42 beziehungsweise
44) aufweist, die gegenüber den Vertiefungen (40) angeordnet ist und mit den
Vertiefungen (40) in Eingriff zu bringen ist.
4. Einrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Vertiefungen im Schnitt
kreisbogenförmig ausgebildet sind.
5. Einrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Vertiefungen im Schnitt
wellenförmig ausgebildet sind.
6. Einrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Arretierungseinrichtung
(42) eine federbelastete Kugel (48) aufweist, die mit den Vertiefungen (40) in Eingriff zu
bringen ist.
7. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Befestigungsmittel
Dauermagnete (60), die an dem Innenumfang des Ausgleichsringes oder an dem
Außenumfang einer Sitzfläche der Ausgleichsringe (14, 16) nebeneinander angeordnet
sind, und wenigstens einen Arretierungs-Dauermagneten (62) aufweist, der gegenüber
den erstgenannten Dauermagneten (60) angeordnet ist und mit diesen in Wirkverbindung
zu bringen ist.
8. Einrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere Arretierungs-
Dauermagnete (62, 64) vorgesehen sind.
9. Einrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Arretierungs-
Dauermagnete unter gleichen Abständen am Umfang des Rotors oder des Grundkörpers
angeordnet sind.
10. Einrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausgleichsringe (14, 16)
je eine Arretierungskerbe (30, 32) an ihrem Außenumfang aufweisen, und daß die
Sperreinrichtung (18, 20) einen Elektromagneten mit einem Anker aufweist, der bei
Betätigung des Elektromagneten in die Arretierungskerbe (30, 32) eingreift.
11. Einrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausgleichsringe je eine
Arretierungskerbe (30, 32) an ihrem Außenumfang aufweisen, und daß die
Sperreinrichtung (76, 78) eine von einem Elektromagneten betätigte Klinke (80,82)
aufweist, die bei Betätigung des Elektromagneten (92, 94) in die Arretierungskerbe
eingreift.
12. Einrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß die
Arretierungskerben (30, 32) an den Ausgleichsringen (14, 16) Null-Markierungen für die
Nullagen der Ausgleichsringe sind.
13. Einrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausgleichsringe je einen
Dauermagneten (66) an ihrem Außenumfang aufweisen, und daß die Sperreinrichtung
einen Elektromagneten (70, 72) aufweist, der bei Betätigung den jeweiligen
Dauermagneten (66) anzieht und damit die Drehbewegung des Ausgleichsringes (14, 16)
sperrt.
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