DE19918697A1 - Kalibrierverfahren zur Durchführung von Mehrtormessungen basierend auf dem 10-Term-Verfahren - Google Patents
Kalibrierverfahren zur Durchführung von Mehrtormessungen basierend auf dem 10-Term-VerfahrenInfo
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Abstract
Dargestellt wird ein neues Verfahren zur Kalibrierung von Netzwerkanalysatoren. Dieses 10-Term-Multiportverfahren kann mit allen Zweitor-Kalibrierverfahren nach der 10-Term-Technik arbeiten. Für die i.d.R. benötigten Kalibriermessungen (Anzahl errechnet sich aus der Summe von n-i (i = 1, 2, ..., n-1)) genügt es, wenn man über die üblichen Standards des TMSO-Verfahrens verfügt. Hierbei steht T für eine Durchverbindung und M für eine bekannte Impedanz. Mit S bezeichnet man einen Kurzschluß und mit O einen Leerlaufstandard. DOLLAR A Dieses Kalibrierverfahren benötigt einen Netzwerkanalysator mit n + 1 Meßstellen und ist auch in Analysatoren mit mehr Meßstellen anwendbar. DOLLAR A Mit diesem Verfahren können von Systemfehlern (wie Übersprecher, Fehlanpassungen) befreite Messungen sowohl in koaxialen als auch auf Halbleitersubstraten (on-wafer) durchgeführt werden. DOLLAR A Dieses Kalibrierverfahren bietet ganz neue Perspektiven bei der Vermessung von großen Mehrtoren (größer drei), da es sehr geringe Anforderungen an die Hardware des Netzwerkanalysators stellt.
Description
Mittels Netzwerkanalysatoren (NWA) werden Ein- und Zweitorparameter von elektro
nischen Halbleiterbauelementen bis hin zu Antennen vermessen. Die Meßgenauigkeit
von NWA läßt sich mittels einer Systemfehlerkorrektur erheblich verbessern.
Bei der Systemfehlerkorrektur werden innerhalb des Kalibriervorganges Meßobjekte,
die teilweise oder ganz bekannt sind, vermessen ([3,4]).
Aus diesen Meßwerten erhält man über spezielle Rechenverfahren Korrekturdaten. Mit
diesen Korrekturdaten und einer entsprechenden Korrekturrechnung bekommt man für
jedes beliebige Meßobjekt Meßwerte, die von Systemfehlern (Verkopplungen, Fehlan
passungen) befreit sind.
Die in der Hochfrequenztechnik übliche Beschreibungsform des elektrischen Verhaltens
von Schaltungen erfolgt über die Streuparameter. Sie verknüpfen nicht Ströme und
Spannungen, sondern Wellengrößen miteinander. Diese Darstellung ist den physikali
schen Gegebenheiten besonders angepaßt.
Bild 1 zeigt ein Zweitor, das durch seine Streumatrix [S] gekennzeichnet sei. Die Wel
len a1 und a2 seien die auf das Zweitor zulaufenden Wellen, b1 und b2 entsprechend die
in umgekehrter Richtung sich fortpflanzenden Wellen. Es gilt die Beziehung:
Ein bekanntes Kalibrierverfahren für ein Zweitormodell mit 10 bzw. 12 Fehlergrößen
ist das sogenannte 10-Term- bzw. 12-Term-Verfahren [7,2]. Es ist das einzige System
kalibrierverfahren für Netzwerkanalysatoren mit lediglich drei Meßstellen. Bei dem
meist eingesetzten TMSO-Kalibrierverfahren müssen zunächst die beiden Meßtore ver
bunden werden (T = Thru). Danach muß man an jedem Meßtor drei bekannte Eintore,
z. B. Wellensumpf (M = Match), Kurzschluß (S = Short) und Leerlauf (O = Open) ver
messen.
Das Mehrtor-Meßproblem besteht darin, daß alle Tore des Meßobjektes miteinander
verkoppelt sind. Man erhält somit nicht mehr an einer Meßstelle ein Maß für die hinlau
fende, an der nächsten ein Maß für die reflektierte und letztlich an einer weiteren ein
Maß für transmittierte Welle, das von den Abschlüssen des Mehrtores unabhängig ist.
Das allgemeine Problem von n-Toren wird der übersichthalber oft auf 3 Tore reduziert,
so wie es auch in Bild 2 dargestellt ist. DUT steht für die englische Bezeichnung des
Meßobjektes (device under test).
Für dieses Fehlermodell ist den Erfindern keine andere Lösung bekannt. Die einzige
den Erfindern bekannte Lösung des Mehrtormeßproblemes (Ferrero, [5,6]) benötigt ei
nen NWA mit 2n anstatt n+1 Meßstellen bei dem gleichen Aufwand an Kalibrierstan
dards. Demzufolge sind die Anforderungen an die Hardware im Gegensatz zu dem hier
vorgeschlagenen Lösungsweg deutlich aufwendiger. Ebenfalls müssen bei dem Verfah
ren von Ferrero sämtliche Kalibrierstandards vollständig bekannt sein. Desweiteren ba
siert das Ferrero-Verfahren auf dem 7-Term-Prinzip, was deutliche Meßfehler zur Folge
hat, da vollständig bekannte Standards nicht perfekt realisierbar sind und das 7-Term-
Prinzip merklich empfindlicher auf derartige Modellfehler reagiert, als das hier einge
setzte 10-Term Verfahren ([7]).
Ein weiteres Verfahren wird in der amerikanischen Patentschrift US 5 578 932 beschrie
ben. Die Patentschrift beschreibt im einzelnen ein Testset, mit dem ein 2-Tor Netzwerk
analysator auf n Tore erweitert werden kann. Weiterhin wird eine spezielle Kali
briereinrichtung beschrieben, die für die Kalibrierung dieses Testsets benötigt wird. Die
Kalibriereinrichtung enthält neben den Standards Open, Short und Termination eine
Anordnung verschiedener Transmissionsleitungen, die über Halbleiterschalter zwischen
die Anschlüsse der Kalibriereinrichtung geschaltet werden können. Im Gegensatz zur
Aussage im Abstract findet jedoch keine vollständige Mehrtorkalibrierung und
-fehlerkorrektur statt. Statt dessen werden nur 2-Tor Pfade kalibriert, die restlichen Tore
werden nicht berücksichtigt (Spalte 18, Zeile 57). Im späteren Meßbetrieb werden
nacheinander 2-Tor-Messungen durchgeführt. Dabei werden die in der Kalibrierung
nicht eingeschlossenen Meßtore nacheinander durch innerhalb des Testsets eingebaute
unterschiedliche Reflektionsstandards abgeschlossen. Für jeden Wert des Reflektions
standards wird genau eine 2-Tor-Messung durchgeführt (Spalte 21, Zeile 1). Nachdem
die Messungen an allen Meßtoren durchgeführt wurden, kann aus den erhaltenen Meß
werten und den bekannten Werten der Reflektionsstandards ein um die systematischen
Fehler korngiertes Ergebnis berechnet werden. Für die Vermessung eines 3-Tor-
Prüfobjektes sind laut Patentschrift 2 2-Tor-Messungen von Tor 1 nach Tor 2 und Tor 1
nach Tor 3 notwendig (Spalte 21, Zeile 1 und Zeile 45), wobei zur vollständigen Cha
rakterisierung aller Parameter das nicht eingeschlossene dritte Tor des Prüfobjektes bei
der Messung von Tor 1 nach Tor 2 durch mindestens 3 unterschiedliche Reflektions
standards abgeschlossen werden muß (Spalte 21, Zeile 28). Dies bedeutet, daß zur voll
ständigen Charakterisierung eines 3-Tores 3 + 1 = 4 2-Tor Messungen erforderlich sind,
während das hier vorgestellte Verfahren mit 3 2-Tor Messungen auskommt.
Mit der im Anspruch 1 angegebenen Erfindung ist das Problem eines geschlossenen,
prinzipiell exakten und somit für die Praxis robusten Verfahrens für die Ermittlung der
Korrekturkoeffizienten für das Mehrtormodell für n Meßtore und n+1 Meßstellen ge
löst.
Somit können beispielsweise mit den weit verbreiteten NWA mit vier Meßstellen Drei
tormessungen durchgeführt werden. Die erforderlichen Rechenzeiten sind dabei ver
nachlässigbar.
Gegenüber dem Verfahren von Ferrero benötigt man bei diesen 10-Term-
Mehrtorverfahren für den Dreitorfall sechs (z. B.: T1, T2, T3, M, S und O; Tab. 1) bzw.
fünf Messungen (Tab. 2) mit Mehrfachkontaktierung der Eintorstandards anstatt fünf
(T1, T2, M, S und O) bekannte Hochfrequenz(HF)-Kalibrierstandards, bei denen die
Eintorstandards nur einmalig angeschlossen werden. Zwar sind Mehrtorverfahren, die
auf den 7-Term-Verfahren beruhen ([8]), bezüglich den Ansprüchen an den Kalibrier
standards attraktiver, jedoch benötigt man weiterhin für die 10-Term-Mehrtorverfahren
keinen Kalibrierstandard, der nicht schon für das 10-Term-Zweitorverfahren (oft auch
als 12-Term-, TMSO, LMSO oder SOLT-Verfahren bezeichnet) vonnöten war. Dar
überhin wurde bereits in [7] gezeigt, daß man für jedes Kalibrierverfahren mindestens
einen Selbstkalibrierstandard finden kann. Deshalb sind Selbstkalibrierstandard auch für
das 10-Term-Mehrtorverfahren möglich.
Bei den 7-Term-Mehrtorverfahren ([8]) sind für eine Dreitormessungen mindestens vier
Kalibriermessungen notwendig. Demgegenüber sind bei dieser Erfindung mindestens
fünf Kalibriermessungen notwendig, um ein Dreimeßstellengerät unter Berücksichti
gung sämtlicher Übersprecher der Meßobjekte zu kalibrieren.
Bei dem 10-Term-Mehrtorverfahren stehen bei der Wahl der fünf oder sechs Kalibrier
standardkombinationen eine Vielzahl von Alternativen in der Reihenfolge der Kontak
tierung der Eintore zur Auswahl (Tabelle 1, 2). Jedoch ist vorgegeben, daß man von je
dem Meßtor aus mittels einer bekannten Zweitorverbindung (i.d.R. eine Durchverbin
dung T) im n-Tor-Fall die weiteren Tore einmal verbinden muß. Desweiteren muß an
jedem Tor ein bekannter Impedanzabschluß (z. B. ein Wellensumpf M), ein bekannter
Kurzschluß und ein bekannter Leerlauf anschlossen werden. Variante 1 der Tabelle 1
bietet sich dadurch an, da Zuordnungsfehler nicht so einfach möglich sind, und Variante
2 der Tabelle 2 zeigt auf, daß auch bei einer n-Tor Multiportkalibrierung nicht mehr
Standards als im Zweitorfall notwendig sind. Desweiteren läßt sich durch eine derartig
geschickte Verteilung der Kalibrierstandards eine Dreitorkalibriermessung einsparen.
Weiterhin liefert die Variante 2 mit Sicherheit die homogeneren Meßresultate, da keine
unterschiedlichen Wellensümpfe und Reflexionsstandards eingesetzt werden müssen.
Im Gegensatz zur im US Patent 5 578 932 vorgeschlagenen Lösung wird für die Kali
brierung des 10-Term-Mehrtorverfahrens keine spezielle Kalibriereinrichtung (MSET)
benötigt, es können die meistens vorhandenen bekannten Kalibrierstandards des 10-
oder 12-Term 2-Tor-Verfahrens benutzt werden. Diese Standards können im Gegensatz
zur Kalibriereinrichtung, die intern fehlerbehaftete Schalter zur Umschaltung der inter
nen Standards benutzt, auf physikalische Standards zurückgeführt und damit zertifiziert
werden.
Die vorteilhaften Ausgestaltungen der Erfindung vom Hauptanspruch 1 sind in den Ne
benansprüchen 2 bis 8 dargestellt.
Dem Hauptanspruch 1 ist hinzuzufügen, daß beim Einsatz von Transfer- oder Kali
brierstandards auch Elemente aus konzentrierten Bauelementen verwendet werden kön
nen.
Der zweite Nebenanspruch verdeutlicht den Einsatz des in der Praxis sehr sinnvollen
TMSO-Kalibrierverfahrens, da derartige Kalibrierstandards wohl etabliert sind. In der
Tabelle 1 ist eine mögliche Variante der Kontaktierungsreihenfolge aufgelistet, die im
Dreitorfall sechs Kalibriermessungen erfordert. Schließt man sämtliche Standards
nacheinander an, so kann man die Anzahl der Kalibriermessungen erhöhen. Die Daten
mengen können trotzdem klein gehalten werden, da nur Zwei- und Eintormessungen in
einem solchen Fall notwendig sind. Desweiteren soll der Anspruch auch zulassen, daß
die drei Eintore M, S und O jeweils im den Schritten 4-6 gleichzeitig angeschlossen
werden und bei jedem Schritt rotieren.
Der dritte Nebenanspruch verdeutlicht einen anderen Einsatz des TMSO-
Kalibrierverfahrens, da derartige Kalibrierstandards wohl etabliert sind. In der Tabelle 2
ist eine mögliche Variante der Kontaktierungsreihenfolge aufgelistet, die im dargestell
ten Dreitorfall nur fünf Kalibriermessungen erfordert.
Der vierte Nebenanspruch beschreibt ebenfalls ausführlich, wie eine 10-Term-
Mehrtorkalibrierung, die das TLSO-Verfahren einsetzt, auszusehen hat.
Der fünfte Nebenanspruch verdeutlicht wie minderwerüge Standards als Präzisions
standards eingesetzt werden können bzw. wie eine vollautomatisierbare Mehrtorkali
brierung ([1]) basierend auf diesem 10-Term-Verfahren umsetzbar ist.
Der sechste Nebenanspruch beschreibt ebenfalls wie minderwertige Standards als Prä
zisionsstandards eingesetzt werden können bzw. wie eine vollautomatisierbare
Mehrtorkalibrierung basierend auf diesem 10-Term-Verfahren umsetzbar ist. Im Gegen
satz zu der unter dem fünften Anspruch aufgelisteten Verfahren, sind bei dieser Umset
zung die Standards gemischt, was Zuordnungsfehler hervorrufen kann, aber weniger
Kalibriermessungen benötigt.
Der siebte Nebenanspruch beschreibt den der Kalibrierung folgenden Meßbetrieb, bei
dem eine minimale Anzahl von Messungen ausreicht, um alle Streuparameter des unbe
kannten n-Tores vollständig zu ermitteln und eine Systemfehlerkorrektur für alle Streu
parameter durchzuführen.
Der achte Nebenanspruch beschreibt den Fall, daß anstatt eines Netzwerkanalysators
mit n+1 Meßstellen ein vorhandener 2-Tor-Analysator über eine vorgeschaltete Um
schalteinrichtung auf n Meßtore erweitert wird. Dieses Verfahren bietet aufgrund der
zeitvarianten Fehlereinflüsse der Umschalteinrichtung durch Drift elektronischer
Schalter oder Wiederholgenauigkeit mechanischer Schalter eine geringere Genauigkeit
als die Verwendung eines Netzwerkanalysators mit n+1 Meßstellen. Diese Fehlerein
flüsse können zwar während der Kalibrierung erfaßt werden, Änderungen der Schalter
parameter nach der Kalibrierung werden jedoch nicht mehr erfaßt und gehen voll in das
Meßergebnis ein. Trotzdem kann dieses Verfahren bei eingeschränkten Genauigkeitsan
forderungen eine preiswerte Lösung darstellen, da schon vorhandene 2-Tor-
Analysatoren weiter genutzt werden können (siehe beigefügtes Schaltbild der Um
schalteinrichtung, Bild 4).
Als Blockschaltbild ist der interessante Sonderfall eines 3-Tor Mehrtornetzwerkanaly
sesystems im Bild 2 illustriert. Das Bild 2 zeigt auf, wie ein derartiger Aufbau zu reali
sieren ist und dient als Grundlage für eine sowohl erklärende und eine mathematische
Beschreibung.
Im Bild 2 wird dargestellt, wie das Signal einer Quelle 17, vom dem ein Maß für die
hinlaufende Welle abgezweigt wird (Meßwerte: m1, m2, m3), über einen Umschalter 16,
dessen Eigenschaften Reproduzierbarkeit und Langzeitstabilität in die Meßgenauigkeit
eingeht, auf die drei Zweige 18, 19 und 20 geleitet wird. Die als ideal angenommenen
Meßstellen 15 nehmen ein Maß für die reflektierte bzw. transmittierte Welle auf. Sämt
liche linearen Fehler der Hardware werden in den Fehlermatrizen 13, 14a und 14b zu
sammengefaßt. An den Toren 10, 11 und 12 ist das Meßobjekt 21 (DUT) mit dem
Netzwerkanalysator verbunden.
Ein sehr interessanter Fall ist die Vermessung von Dreitoren, da hierfür nur ein relativ
leicht verfügbarer NWA mit vier Meßstellen notwendig ist. Wie ein derartiger NWA zu
einem Mehrtor-NWA umgerüstet werden kann zeigt Bild 3.
Die Ausgangsbasis für die mathematische Beschreibung der 10-Term Mehrtorverfahren
(oft auch Multiportverfahren genannt) bildet das Fehlermodell im Bild 2. Der Einfach
heit halber wollen wir die mathematische Herleitung nur für den in der Praxis interes
santesten Fall, der Vermessung von Dreitoren, durchführen. Die Verallgemeinerung
dieser Vorgehensweise zu n-Toren kann auf einfache Art und Weise durchgeführt wer
den, indem man einen Umschalter mit n Ausgangstoren vorsieht und für jedes weitere
Tor des Meßobjektes eine zusätzliche Meßstelle berücksichtigt.
Zur Ermittlung der klassischen Fehlermatrizen des 10-Term Modells wird eine Zwei
torkalibrierung zwischen jeder Meßtorkombination mit den Fehlermatrizen [E], [F] und
[G] durchgeführt. Für die Schalterstellung I ist die Fehlermatrix [E] das Referenztor,
das drei Fehlergrößen enthält, für II ist es [F] und für III [G]. Die für jede Schalterstel
lung zwei anderen Meßtore enthalten nur die zwei Fehlergrößen (z. B.: FT, FL) des
Transmissionsfehlernetzwerkes. Die zugehörigen Größen sollen im weiteren abhängig
von der Schalterstellung einfach, zweifach und dreifach gestrichen werden. Für den
Dreitorfall ergeben sich somit 3 . 3 + 3 . 2 . 2 = 21 Fehlergrößen.
Die Korrekturrechnung unter Verwendung der 21 Fehlergrößen der den Meßwerten des
Meßobjektes (mi) läßt sich wie folgt ansetzen:
Nach Umstellung erhält man 6 Gleichungen für die 6 Wellengrößen a'1, a'2, a'3, b'1, b'2,
b'3. Genauso verfährt man für die übrigen Schalterstellungen. Diese 3 . 6 Gleichungen
lassen sich in der Gleichung
einsetzen. Hierbei bekommt man für jede Schalterstellung die Werte einer Matrixspalte,
was letztlich zu einem linearen Gleichungssystem bestehend aus zwei n.n Meßwertma
trizen und der n.n Streumatrix führt. Löst man dieses Gleichungsystem nach der [Sx]-
Matrix auf, so stehen einem die fehlerkorrigierten Streuparameter eines n-Tores zur
Verfügung.
[1] Engen, G. F., ECal: An Electronic Calibration System, Microwave Journal, Sep.
1993, pp. 152-157
[2] Hewlett Packard, Automating the HP 8410B Microwave Network Analyzer, Application Note 221A, Jun. 1980
[3] Eul, H. J., Schiek, B., A Generalized Theory and New Calibration Procedures for Network Analyzer Self-Calibration, IEEE Transactions on Microwave Theo ry and Techniques, MTT-39, March 1991, pp. 724-731
[4] Eul, H.-J., Methoden zur Kalibrierung von heterodynen und homodynen Netz werkanalysatoren, Dissertationsschrift, Institut für Hoch- und Höchstfrequenz technik, Ruhr-Universität Bochum, 1990
[5] Ferrero, A., Pisani, U., QSOLT: A New Calibration Algorithm for Two Port S- Parameter Measurements, 3Bth ARFTG Conf. Dig., San Diego, Dec. 1991, 5-6
[6] Ferrero, A., Pisani, U., Kerwin, K. J., A New Implementation of a Multiport Automatic Network Analyzer, IEEE Trans. Microwave Theory Tech., IEEE Transactions on Microwave Theory and Techniques, vol. 40, Nov. 1992, pp. 2078-2085
[7] Heuermann, H., Sichere Verfahren zur Kalibrierung von Netzwerkanalysatoren für koaxiale und planare Leitungssysteme, Dissertationsschrift, Institut für Hochfrequenztechnik, Ruhr-Universität Bochum, 1995, ISBN 3-8265-1495-5
[8] Heuermann, H., Fabry, J., Ballmann, R., Kalibrierverfahren zur Durchführung von Mehrtormessungen basierend auf den 7-Term-Verfahren, beiliegend
[9] Adamian, V., Method and apparatus for providing and calibrating a multiport network analyzer, US Patent 5 578 932
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[9] Adamian, V., Method and apparatus for providing and calibrating a multiport network analyzer, US Patent 5 578 932
Claims (8)
1. Verfahren zum Kalibrieren eines n Meßtore und mindestens n+1 Meßstellen auf
weisenden vektoriellen Netzwerkanalysators durch aufeinanderfolgende Messung
der Reflexions- und Transmissionsparameter an der n-i fachen Summe (k) aus n-i
(i = 1, 2, ..., n-1) verschiedenen zwischen den Meßtoren in beliebiger Reihenfolge
geschalteten Kalibrierstandards, die ein Transmissionspfad aufweisen müssen, und
mindestens 2 verschiedenen zwischen den Meßtoren in beliebiger Reihenfolge ge
schalteten n-fachen Kalibrierstandards, die keine Transmission aufweisen müssen,
dadurch gekennzeichnet, daß
- a) alle Kalibrierstandards aus vollständig bekannten n-Toren, im einfachsten Falle n-fachen Eintoren (n-Tor bestehend aus n Eintoren), bestehen müssen.
- b) mindestens ein Signalpfad endlicher Transmissionsdämpfung als Kalibrier standard zwischen jeder Meßtorkombination geschaltet werden muß.
2. Verfahren nach Anspruch 1 im Einsatz mit vorhandenen koaxialen oder planaren
Kalibrierstandards, dadurch gekennzeichnet, daß
- a) die ersten k Kalibriermessungen an einem Zweitor, das mittels der direkten Verbindung der Meßtore (Durchverbindung, T = Thru) oder einer kurzen an gepaßten Leitung (L = Line) bekannter Länge und Dämpfung realisiert ist, und das zwischen jeder möglichen Meßtorkombination (k) angeschlossen wird, durchgeführt werden.
- b) eine weitere Kalibriermessung an einem n-Eintor, das mittels n bekannter Im pedanzen (z. B. Wellenabschlüsse mit 50 Ω, M = Match) realisiert ist, durchge führt wird.
- c) eine weitere Kalibriermessung an einem n-Eintor, das mittels n bekannter Kurzschlüsse (S = Short) realisiert ist, durchgeführt wird.
- d) eine weitere Kalibriermessung an einem n-Eintor, das mittels n bekannter Leerläufe (O = Open) realisiert ist, durchgeführt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2 im Einsatz mit vorhandenen koaxialen oder
planaren Kalibrierstandards, dadurch gekennzeichnet, daß
- a) die ersten k Kalibriermessungen an einem oder mehreren Zweitoren, die mit tels der direkten Verbindung der Meßtore (Durchverbindung, T = Thru) oder einer kurzen angepaßten Leitung (L = Line) bekannter Transmission realisiert sind und die zwischen jeder möglichen Meßtorkombination (k) angeschlossen werden und gleichzeitig an den bekannten Eintoren (M, S oder O), die an den verbleibenden Meßtoren angeschlossen werden, durchgeführt werden.
- b) weitere Kalibriermessung an einem n-Eintor, das mittels n bekannter Eintorab schlüssen (M, S oder O) realisiert ist, durchgeführt wird.
- c) eine weitere Kalibriermessung an einem n-Eintor, das mittels n bekannter Ein torabschlüssen (M, S oder O) realisiert ist, durchgeführt wird.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche im Einsatz mit vorhandenen
koaxialen oder planaren Kalibrierstandards, dadurch gekennzeichnet, daß
- a) die ersten k Kalibriermessungen an einem Zweitor, das mittels der direkten Verbindung der Meßtore (Durchverbindung, T = Thru) oder einer kurzen an gepaßten Leitung bekannter Länge (L = Line) und bekannten Transmissionsei genschaften realisiert ist und das zwischen jeder möglichen Meßtorkombinati on (k) angeschlossen wird, durchgeführt werden.
- b) die weiteren n-1 Kalibriermessungen an einem Zweitor, das mittels einer kur zen angepaßten Leitung bekannter Länge (L = Line) und bekannten Transmis sionseigenschaften realisiert ist, und das an jedem Meßtor einmalig ange schlossen wird, durchgeführt werden.
- c) eine weitere Kalibriermessung an einem n-Eintor, das mittels n bekannter Kurzschlüsse (S = Short) realisiert ist, durchgeführt wird.
- d) eine weitere Kalibriermessung an einem n-Eintor, das mittels n bekannter Leerläufe (O = Open) realisiert ist, durchgeführt wird.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche im Einsatz mit vereinfachten
koaxialen oder planaren Kalibrierstandards, dadurch gekennzeichnet, daß
- a) die ersten k Kalibriermessungen an einem Zweitor, dessen elektrisches Verhal ten vermessen und abgespeichert wurde und das zwischen jeder möglichen Meßtorkombination (k) angeschlossen wird, durchgeführt werden.
- b) eine weitere Kalibriermessung an einem n-Tor, dessen elektrisches Verhalten vermessen und abgespeichert wurde und dessen Eingangsimpedanzen (an den n Toren) in der Nähe der Systemimpedanz (z. B. n einfache Wellenabschlüsse mit ungefähr 50 Ω,) sind, durchgeführt wird.
- c) eine weitere Kalibriermessung an einem n-Tor, dessen elektrisches Verhalten vermessen und abgespeichert wurde und dessen Eingangsimpedanzen in der Nähe eines Kurzschlusses liegen, durchgeführt wird.
- d) eine weitere Kalibriermessung an einem n-Tor, dessen elektrisches Verhalten vermessen und abgespeichert wurde und dessen Eingangsimpedanzen in der Nähe eines Leerlaufes liegen, durchgeführt wird.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche im Einsatz mit vereinfachten
koaxialen oder planaren Kalibrierstandards, dadurch gekennzeichnet, daß
- a) die ersten k Kalibriermessungen an einem n-Tor, dessen elektrisches Verhalten vermessen und abgespeichert wurde, dessen Eingangsimpedanzen (an den n Toren) in der Nähe der Systemimpedanz eines Kurzschlusses und eines Leer laufes liegen und das zwischen jeder möglichen Meßtorkombination (k) min destens ein Signalpfadverbindung herstellt, durchgeführt werden.
- b) eine weitere Kalibriermessung an einem n-Tor, dessen elektrisches Verhalten vermessen und abgespeichert wurde und dessen Eingangsimpedanzen (an den n Toren) in der Nähe der Systemimpedanz, eines Kurzschlusses und eines Leerlaufes liegen, durchgeführt wird.
- c) eine weitere Kalibriermessung an einem n-Tor, dessen elektrisches Verhalten vermessen und abgespeichert wurde und dessen Eingangsimpedanzen (an den n Toren) in der Nähe der Systemimpedanz, eines Kurzschlusses und eines Leerlaufes liegen, aber unterschiedlich zum vorherigen Kalibrierstandard an geordnet sind, durchgeführt wird.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß
- a) im der Kalibrierung folgenden Meßbetrieb jeder Transmissionspfad des unbe kannten n-Tors in beiden Richtungen genau einmal vermessen wird.
- b) im der Kalibrierung folgenden Meßbetrieb die Reflektionseigenschaften des unbekannten n-Tors an jedem Tor genau einmal vermessen wird.
- c) mithilfe Meßwerte und der bei den vorhergehenden Kalibriermessungen ermit telten Fehlerterme der Meßtore alle Streuparameter des unbekannten n-Tors fehlerkorrigiert berechnet werden.
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß
anstatt eines Netzwerkanalysators mit n+1 Meßstellen ein 2-Tor-
Netzwerkanalysator verwendet wird, dessen zwei Meßtore über eine externe Um
schalteinrichtung auf n Meßtore erweitert wird (siehe beigefügtes Schaltbild der
Umschalteinrichtung).
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19918697A DE19918697B4 (de) | 1998-04-28 | 1999-04-26 | Kalibrierverfahren zur Durchführung von Mehrtormessungen basierend auf dem 10-Term-Verfahren |
Applications Claiming Priority (3)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19818878 | 1998-04-28 | ||
DE19818878.1 | 1998-04-28 | ||
DE19918697A DE19918697B4 (de) | 1998-04-28 | 1999-04-26 | Kalibrierverfahren zur Durchführung von Mehrtormessungen basierend auf dem 10-Term-Verfahren |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19918697A1 true DE19918697A1 (de) | 1999-11-18 |
DE19918697B4 DE19918697B4 (de) | 2007-08-09 |
Family
ID=7865997
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19918697A Revoked DE19918697B4 (de) | 1998-04-28 | 1999-04-26 | Kalibrierverfahren zur Durchführung von Mehrtormessungen basierend auf dem 10-Term-Verfahren |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19918697B4 (de) |
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---|---|---|---|---|
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