DE19918488A1 - Endoskop - Google Patents
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- A61B1/042—Instruments for performing medical examinations of the interior of cavities or tubes of the body by visual or photographical inspection, e.g. endoscopes; Illuminating arrangements therefor combined with photographic or television appliances characterised by a proximal camera, e.g. a CCD camera
Abstract
Bei einem phaseroptischen Endoskop ist der flexible Bildleiter (1) in eine entfernbare Hülle (2) eingesetzt, die an ihrem vorderen Ende (21) durch eine Linse (22) verschlossen ist. Der Raum zwischen dem vorderen Ende (10) des Bildleiters (1) und der Linse (22) ist mit einer transparenten Flüssigkeit (3) gefüllt, die nahezu den gleichen Brechungsindex wie die Linse (22) aufweist. Nach Gebrauch wird die Hülle (2) entsorgt, während der Bildleiter (1) zur Wiederverwendung in eine weitere Hülle eingesteckt wird.
Description
Die Erfindung betrifft ein Endoskop mit einem länglichen Bildleiter und Verfahren zur
Benutzung dieses Endoskops.
Endoskope weisen eine Faseroptik oder einen ähnlichen kohärenten Lichtleiter auf,
durch welchen unzugängliche Stellen betrachtet werden können, entweder direkt mittels
des Auges oder indirekt über eine Fernsehkamera. Endoskope werden bei vielfältigen
Anwendungsfällen benutzt, insbesondere bei chirurgischen Anwendungsfällen, um
einen nicht zugänglichen Teil im Körper betrachten zu können. Chirurgische
Endoskopie sind bevorzugt biegbar und lenkbar und weisen einen geringen
Durchmesser auf.
Ein Problem bei der Verwendung von Endoskopen in der Chirurgie besteht darin, daß
nach jedem Gebrauch das Endoskop zu sterilisieren ist, beispielsweise durch eine
chemische Sterilisation. Die Notwendigkeit der Sterilisation eines Endoskops bedeutet,
daß es vor und bei der Sterilisation nicht verwendbar ist. Wiederholte Sterilisationen
können zudem das Endoskop beschädigen. Die Verwendung von chemischen
Sterilisationsmitteln führt auch zu Problemen bei der Entsorgung und bei der Umwelt.
Es besteht die Aufgabe, das Endoskop so auszubilden, daß eine Sterilisation nach jedem
Gebrauch nicht erforderlich ist.
Gelöst wird diese Aufgabe mit den Merkmalen des Anspruchs 1. Vorteilhafte
Ausgestaltungen des Endoskops und Verfahren zu seinem Gebrauch sind den
Unteransprüchen entnehmbar.
Die Baueinheit weist eine äußere entfernbare Hülle auf, welche mindestens das vordere
Ende des Lichtleiters umschließt, am vorderen Ende der Hülle ein transparentes Fenster
vorgesehen ist, welches abdichtend mit dem Vorderende der Hülle verbunden ist, wobei
der Raum zwischen dem hinteren Ende des Fensters und dem vorderen Ende des
Bildleiters mit einer Flüssigkeit ausgefüllt ist, die den optischen Kontakt zwischen der
Innenfläche des Fensters und dem vorderen Ende des Bildleiters herstellt.
Das Fenster kann aus einer Linse, beispielsweise einer plankonvexen Linse bestehen,
wobei die Flüssigkeit in Kontakt steht mit der planen Fläche der Linse. Der
Brechungsindex Flüssigkeit ist im wesentlichen gleich dem Brechungsindex des
Materials des Fensters und des Materials des Bildleiters. Der Bildleiter und die Hülle
können biegbar ein, wobei der Bildleiter bevorzugt aus einem optischen Faserbündel
besteht.
Zum Gebrauch wird eine an einem Ende durch ein transparentes Fenster verschlossene
Hülle verwendet, in welche das Endoskop eingesetzt wird, das sich längs eines
wesentlichen Teils des Endoskops erstreckt, wobei das vordere Ende des Endoskops
optisch gekoppelt ist mit dem Fenster durch eine transparente Flüssigkeit in der Hülle,
wobei nach Gebrauch die Hülle vom Endoskop entfernt wird und das Endoskop
unmittelbar danach in eine andere Hülle eingesetzt werden kann. Das Einführen in den
Körper kann bei in der Hülle eingesetzten Endoskop erfolgen.
Alternativ dazu ist es möglich, zuerst die Hülle in eine Körperöffnung einzuführen, und
zwar mit dem vom transparenten Fenster verschlossenen Ende und sodann das
Endoskop in die Hülle einzuschieben, bis das vordere Ende des Endoskops in optischem
Kontakt mit dem Fenster der Hülle kommt, was über eine transparente Flüssigkeit in der
Hülle bewirkt wird.
Die Flüssigkeit kann vor dem Einsetzen des Endoskops in die Hülle in diese eingebracht
werden.
Ein faseroptisches Endoskop und Verfahren zu seiner Verwendung werden nachfolgend
anhand der Zeichnung bei einem Ausführungsbeispiel näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine Seitenansicht der Endoskopbaueinheit und
Fig. 2 einen Schnitt durch das vordere Ende der Baueinheit.
Die Baueinheit umfaßt ein konventionelles Endoskop 1 mit einer Faseroptik oder einem
anderen Bildleiter, mit einem vorderen Sichtende 10 und einem hinteren Ende 11 mit
einer Videofernsehkamera 12. Alternativ dazu kann das Endoskop eine Okularmuschel
mit geeigneter Optik aufweisen, so daß der Benutzer das Bild der Szene am vorderen
Ende des Endoskops durch plazieren seines Auges gegen die Muschel betrachten kann.
Der Hauptteil des Endoskops 1 besteht aus einem biegbaren Bündel 13 aus optischen
Fasern 14 z. B. Glasfasern, das sich längs des Endoskops erstreckt, wobei die Fasern an
den einander gegenüberliegenden Enden 10 und 11 miteinander verbunden sind und
wobei die Fasern an beiden Enden identisch zueinander angeordnet sind, so daß längs
des Bündels ein kohärentes Bild übertragen werden kann. Eine dünne, flexible,
lichtundurchlässige Hülle 17 ist permanent an der Außenseite des Faserbündels 13 längs
seiner Länge gesichert. Soweit beschrieben, ist das Endoskop eine konventionelle
Baueinheit.
Zusätzlich umfaßt die Baueinheit eine äußere Hülle 2 mit einer extrudierten
rohrförmigen Wand 20 kreisringförmigen Querschnitts aus einem flexiblen Material,
wie beispielsweise aus Polyurethan oder einem anderen Kunststoffmaterial. Der
Innendurchmesser dieser Hülle ist groß genug, um das Endoskop 1 mit Gleitsitz mit
einem geringen Zwischenraum aufzunehmen. An seinem vorderen Sichtende 21 weist
die Hülle 2 ein Fenster in Form einer plankonvexen Konvergenzlinse 22 auf, die
hermetisch mit der Wand 20 abgedichtet ist, beispielsweise mittels eines Klebers. Bei
einigen Baueinheiten kann diese Linse entfallen, falls das Faserbündel an seinem
vorderen Ende eine Linse trägt. Der Brechungsindex µ des Glases oder eines anderen
Materials, aus dem die Linse 22 besteht, ist bevorzugt gleich dem Brechungsindex der
Fasern 14. Die Linse 22 dichtet somit das vordere Ende 21 der Hülle 2 ab. Die Hülle 2
erstreckt sich längs des größten Teils der Länge des Endoskop 1 vom vorderen Ende 10
ab und bedeckt mindestens den Teil des Endoskops, der in Kontakt mit dem Patienten
kommt.
Die Baueinheit wird vervollständigt durch ein kleines Volumen einer farblosen,
transparenten Flüssigkeit 3 am vorderen Ende der Hülle 2, welche den Raum zwischen
der rückwärtigen Planenfläche 23 der Linse 22 und dem vorderen Ende 10 des
Phaserbündels 13 ausfüllt. Die Flüssigkeit 3 stellt den optischen Kontakt zwischen der
Linse 22 und dem Faserbündel 13 her. Diese Flüssigkeit 3 kann auch in den schmalen
Spalt 24 zwischen der zylindrischen Außenseite des Endoskops 1 und der Innenseite der
Hülle 2 über ein kurzes Stück hinweg eintreten. Die Flüssigkeit 3 weist bevorzugt den
gleichen Brechungsindex µ wie die Fasern 14 und die Linse 22 auf. Diese Flüssigkeit
kann aus einem Öl, einem Gel oder einer anderen flüssigkeitsartigen Substanz bestehen.
Die Baueinheit kann auf verschiedene Weise benutzt werden. Beispielsweise wird die
Hülle 2 mit einer kleinen Menge der Flüssigkeit 3 angeliefert, so daß der Benutzer
lediglich das Endoskop 1 in die Hülle einzuschieben hat. Alternativ dazu kann die
Flüssigkeit 3 in einem separaten Behälter angeliefert werden, die dann in die Hülle
eingegossen wird oder in die Hülle eingebracht wird, indem das Endoskop in die
Flüssigkeit eingetaucht wird und dabei die Flüssigkeit an der Außenseite des Endoskops
haftet. In der Hülle eingeschlossene Luft kann durch den schmalen Spalt zwischen der
Außenseite des Endoskops 1 und der Innenseite der Hülle entweichen, wobei die
Flüssigkeit mindestens den vorderen Bereich des Endoskops benetzt. Das Endoskop 1
wird ganz in die Hülle hineingedrückt, jedoch verhindert die Viskosität der Flüssigkeit
den freien Austritt dieser Flüssigkeit, so daß der Raum am vorderen Ende der Hülle mit
einer kleinen Menge von Flüssigkeit gefüllt bleibt, welche das vordere Ende 10 des
Endoskops 1 von der Linse 22 trennt. Eine Veränderung des Abstands zwischen der
Linse 22 und dem Faserbündel 13 hat keinen Effekt auf das Bild, da die
Brechungsindizes von Linse, Flüssigkeit 3 und Fasern 14 die gleichen sind. Dieser
gleiche, gemeinsame Brechungsindex stellt auch sicher, daß an den Schnittstellen keine
chromatische Dispersion auftritt.
Die Baueinheit wird in eine Körperhöhle, wie beispielsweise in die Luftröhre, den
Harntrakt oder in den Oesophaeus eingesetzt, wobei die Hülle 2 auf das Endoskop 1
aufgesetzt ist und gegebenenfalls die Außenseite der Hülle mit einem Schmiermittel
versehen ist. Die Linse 22 und die Flüssigkeit 3 in der Hülle 2 bewirken eine wirksame
optische Koppelung zum Endoskop 1, so daß die Bildqualität am rückseitigen Ende 11
durch die Hülle im wesentlichen nicht beeinflußt wird. Nach dem Gebrauch wird die
Baueinheit aus der Körperöffnung entfernt, die Hülle 2 vom Endoskop 1 abgezogen und
weggeworfen. Das Endoskop 1 kann danach unmittelbar mit einer neuen Hülle
verwendet werden, ohne daß eine Sterilisation erforderlich wäre.
In einem alternativen Verfahren kann die Hülle zuerst an die gewünschte Stelle ohne
das Endoskop eingesetzt werden, wonach das Endoskop in die Hülle eingesetzt wird,
die somit als Führung für das Endoskop dient. Dieses Verfahren kann in einigen
Anwendungsfällen wünschenswert sein, da die Hülle selbst ohne Endoskop flexibler ist
und somit einfacher zu lokalisieren ist.
Die Baueinheit ist nicht auf chirurgische Endoskope beschränkt, sondern kann auch dort
verwendet werden, wo das Endoskop geschützt oder von Umwelteinflüssen
ferngehalten werden soll.
Claims (9)
1. Endoskop mit einem länglichen Bildleiter (1), dadurch gekennzeichnet, daß die
Baueinheit eine äußere entfernbare Hülle (2) umfaßt, die mindestens das vordere
Ende (10) des Bildleiters (1) umschließt, daß die Hülle ein transparentes Fenster
(22) aufweist, die das vordere Ende (21) der Hülle (2) abdichtet und daß eine
transparente Flüssigkeit (3) innerhalb des vorderen Endes der Hülle einen
optischen Kontakt zwischen der Innenfläche (23) des Fensters und dem vorderen
Ende (10) des Bildleiters (1) herstellt.
2. Endoskop nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Fenster einer
Linse (22) ist.
3. Endoskop nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Linse eine plan
konvexe Linse (22) ist und die Flüssigkeit (3) in Kontakt mit der planen
Oberfläche (23) der Linse steht.
4. Endoskop nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß der Brechungsindex der Flüssigkeit (3) im wesentlichen der gleiche ist wie
der Brechungsindex des Materials des Fensters (22) und das Material des
Bildleiters (1).
5. Endoskop nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß der Bildleiter (1) und die Hülle (2) biegbar sind.
6. Endoskop nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß der Bildleiter ein optisches Faserbündel (1) ist.
7. Verfahren zur Verwendung eines Endoskops nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, bestehend aus den Schritten der Bereitstellung einer Hülle (2) mit
einem ein Ende (21) verschließenden Fenster (22) einsetzen eines Endoskops (1)
in die Hülle derart, daß sich die Hülle über eine wesentliche Länge des Endoskops
erstreckt und eine Baueinheit mit dem vorderen Ende (10) des Endoskops bildet,
bei welche das vordere Ende (10) des Endoskops über eine transparente
Flüssigkeit (3) in der Hülle (2) mit dem Fenster (22) optisch gekoppelt ist,
Benutzung des Endoskops und Entfernung der Hülle (2) vom Endoskop nach
dessen Gebrauch und Einsetzen des Endoskops (1) in eine andere Hülle und
Benutzung des Endoskops mit der neuen Hülle.
8. Verfahren zur Verwendung eines Endoskops bestehend aus den Schritten,
Einsetzen einer Hülle (2) an eine zu betrachtende Stelle, wobei die Hülle an einem
Ende durch ein transparentes Fenster (22) verschlossen ist, und Einsetzen eine
Endoskops in die Hülle (2) bis das vordere Ende (10) des Endoskops über eine
transparente Flüssigkeit (3) in der Hülle in optischem Kontakt steht mit dem
Fenster (22).
9. Verfahren nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Flüssigkeit
(3) vor dem Einsetzen des Endoskops (1) in die Hülle (2) eingebracht wird.
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