DE19918144A1

DE19918144A1 - Vorrichtung zur Messung der Umfangsänderung an zylindrischen Körpern

Info

Publication number: DE19918144A1
Application number: DE1999118144
Authority: DE
Inventors: Volkmar Schmidt; Wolfgang Schnell
Original assignee: Phoenix AG
Current assignee: PHOENIX AUTOMOTIVE GMBH, 21079 HAMBURG, DE
Priority date: 1999-04-21
Filing date: 1999-04-21
Publication date: 2000-10-26

Abstract

Die Erfindung betrifft eine Meßvorrichtung zum Erfassen der Umfangsänderung an zylindrischen Körpern. Dabei umschlingt ein Meßband den zu messenden zylindrischen Körper um 360 DEG in Form einer Schleife, wobei im Falle der Umfangsänderung des zylindrischen Körpers die Längenänderung des losen Endes der Meßbandschleife gemessen wird. Diese Längenänderung wird vorzugsweise mittels eines mit dem Meßband gekoppelten Meßbandaufnehmers in eine eleketrische Größe umgewandelt, die mit Hilfe der Elektronik ausgewertet werden kann. DOLLAR A Die Meßvorrichtung kann überall dort angewendet werden, wo die Umfangsänderung an zylindrischen Körpern gemessen werden soll, beispielsweise bei der Prüfung von Schläuchen und Krümmern. DOLLAR A Durch elektronische Auswertung der Meßsignale ist es ferner möglich, nicht nur den absoluten Meßwert der Umfangsänderung zu bestimmen, sondern auch die eine Umfangsänderung bewirkenden Parameter mit in die Meßauswertung einzubeziehen.

Description

Die Erfindung betrifft eine Meßvorrichtung zum Erfassen der Umfangsänderung an zylindrischen Körpern, beispielsweise an Schläuchen und Krümmern.

Ausgehend von dem bisher bekannten Stand der Technik der diesbezüglichen Meßvorrichtungen, bei dem die Messung am unter Druck (Enddruck) stehenden Prüfobjekt erfolgt, verbunden mit Unfallgefahr, besteht die Aufgabe darin, die rein manuelle Umfangsänderungsmessung an zylindrischen Körpern durch eine unfallfreie automatische Messung zu ersetzen. Dabei sollen die Meßdaten über den gesamten Prüfzeitraum erfaßt und sofort dokumentiert werden.

Gelöst wird diese Aufgabe durch eine Meßvorrichtung gemäß Patentanspruch 1.

Zweckmäßige Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen Meßvorrichtung sind in den Patentansprüchen 2 und 8 genannt.

Die Erfindung wird nun anhand eines Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme auf schematische Zeichnungen erläutert. Es zeigen:

Fig. 1 die Meßvorrichtung unter Einführung des Prüflings in den Meßtunnel;

Fig. 1a die Meßschleife;

Fig. 2 die Messung des Prüflings.

Nach Fig. 1 wird der Prüfling 1 in den Meßtunnel eingelegt. Der Meßtunnel besteht aus zwei gleichen Platten 2, die mit Distanzhülsen 3 verschraubt sind. Die große Tunnelbohrung in den Platten 2 ist auch gleichzeitig ein ungefähres Maß für den größten zu messenden Durchmesser des Prüflings 1.

Die Betriebsstellung der Meßvorrichtung bei der Aufnahme des Prüflings zeichnet sich dadurch aus, daß der Meßschlitten, bestehend aus der Lineareinheit 4, der Grundplatte 5 mit dem Mitnehmer 6, dem Lagerbock 7, der die über eine Welle 8 starr miteinander verbundenen Seilrollen 9 und 10 aufnimmt, dem Meßaufnehmer 11, der Blattfeder 12, der Blattfederverstelleinrichtung 13, sowie der Arretiereinrichtung 14, soweit in Richtung Meßtunnel verschoben ist, daß der Meßbandaufnehmer 15 mittels Mitnehmer 6 gegen den Fixierstift 16 gedrückt wird.

Jetzt hat das Meßband 17 im Meßtunnel die größtmögliche Meßbandschleife erzeugt. Die Meßbandschleife schmiegt sich an die Distanzhülsen 3 an und liegt so im Schutz der Platten 2, so daß eine Beschädigung der Meßbandschleife beim Einführen des Prüflings 1 in den Meßtunnel ausgeschlossen ist.

Der Meßbandaufnehmer 15 stellt einen Schlitten dar, der im Meßbandaufnehmergehäuse 18, welches mit zwei Blechen 19 abgedeckt ist, gleitet. Geführt wird der Meßbandaufnehmer 15 mittels des Nockens 20, der mit dem Meßbandaufnehmer 15 verbunden ist. Der Nocken 20 wird über die Blattfeder 12, deren Federkraft mittels der Blattfederverstelleinrichtung 13 justiert werden kann, beaufschlagt.

Das Seil 21, welches im Meßaufnehmer 11 auf eine mit der Rückstellfeder verbundenen Rolle innerhalb des Meßaufnehmers 11 aufgerollt wird, ist unter Vorspannung (Rückstellkraft) an der Seilrolle 10 befestigt. Diese Vorspannkraft wird über die Welle 8 an die Seilrolle 9 auf das Seil 22 übertragen, so daß der Meßbandschlitten 15 mit eben dieser Vorspannkraft gegen den Mitnehmer 6 gezogen wird. Wird also der Meßschlitten hin- und hergefahren, so macht der Meßbandschlitten 15 ebenfalls diese Bewegung über den Mitnehmer 6 mit und die Meßbandschleife (siehe auch Fig. 1a) im Meßtunnel vergrößert oder verkleinert sich.

Nach Fig. 2 wird der Meßschlitten solange vom Meßtunnel weggefahren, bis die immer kleiner werdende Meßbandschleife den Prüfling 1 satt umschließt. Der Meßbandschlitten 15 bleibt jetzt stehen. Um ganz sicher zu gehen, daß im gesamten System das Spiel oder Schlupf herausgenommen ist, wird der Meßschlitten 15 bis 20 mm weitergefahren, so daß sich der Mitnehmer 6 vom Meßbandschlitten 15, als auch die Blattfeder 12 vom Nocken 20 lösen. Der Meßschlitten wird jetzt in dieser Stellung mit der Arretiervorrichtung 14 fixiert. Jetzt kann der Meßvorgang beginnen.

Vergrößert sich der Durchmesser bzw. der Umfang des Prüflings 1, dann vergrößert sich auch die Meßbandschleife und der Meßbandschlitten 15 wird über das Meßband 17 in Richtung Meßtunnel gezogen.

Diese Wegänderung des Meßbandschlittens 15 wird weiter über das Seil 22, Seilrolle 9, Welle 8, Seilrolle 10 bis zum Seil 21 des Meßaufnehmers 11 übertragen. Die daraus resultierende Änderung innerhalb des Meßaufnehmers kann elektronisch ausgewertet werden.

Im folgenden werden noch einige besondere Merkmale der erfindungsgemäßen Vorrichtung dargelegt:

- Beim Zurückfahren des Meßschlittens, wobei sich die Meßschleife um den Prüfling 1 satt anschmiegt, sind Reißkräfte innerhalb der Vorrichtung und Spannungen der Meßschleife zu überwinden. Es kann passieren, daß die Reibkraft die Vorspannkraft, mit der der Meßbandaufnehmer 15 gegen den Mitnehmer 6 gepreßt wird, übersteigt, so daß der Meßbandaufnehmer 15 zum Stilland kommt, ohne daß die Meßschleife den Prüfling 1 exakt umschlingt.
Dieser Fall wird vermieden durch die in ihrer Federkraft verstellbaren Blattfeder 12, die mit dem Nocken 20 des Meßbandaufnehmers 15 reibschlüssig verbunden ist. Nachdem die Meßschleife den Prüfung 1 anliegend umschlingt, gleitet die Blattfeder 12 vom Nocken 20 und das Meßband 17 bzw. die Meßschleife wird nur noch mit der Vorspannkraft des Meßaufnehmers 11 gestrafft.
Durch den Einsatz der Blattfeder 12 wird es möglich, auch mit geringen Vorspannkräften (Federrückstellkraft am Meßaufnehmer 11) zu arbeiten, was eine genauere Ermittlung der Umfangsänderung des Prüflings 1 zur Folge hat.
- Der Einsatz von relativ dünnen Meßbändern ist dadurch möglich, daß das Meßbandaufnahmegehäuse 18 mit den beiden Blechen 19 abgedeckt ist. Das Meßband 17 kann durch Schubkräfte nicht in vertikaler Richtung ausknicken.
- Eine Veränderung der Meßaufwertauflösung ist durch den Einsatz von anderen Durchmessern der Seilrollen 9 und 10 möglich.

Claims

1. Vorrichtung zur Messung der Umfangsänderung an zylindrischen Körpern (Prüfling 1), umfassend wenigstens folgende Bauteile, nämlich:

- einen Meßtunnel mit Bohrung für die Aufnahme des Prüflings (1);
- ein Meßband (17), das den Prüfling (1) unter Bildung einer Meßschleife umgreift;
- einen Meßbandaufnehmer (15) sowie
- einen Meßschlitten mit integrierter Meßauswertung.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Meßtunnel aus zwei gleichen Platten (2) besteht, die mit Distanzhülsen (3) verschraubt sind.

3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Meßschlitten wenigstens aus folgenden Bauteilen besteht, nämlich aus:

- einer Lineareinheit (4);
- einer Grundplatte (5), die mit einem Mitnehmer (6) versehen ist;
- einem Lagerbock (7), der die über eine Welle (8) starr miteinander verbundenen Seilrollen (9, 10) aufnimmt;
- einem Meßaufnehmer (11);
- einer Blattfeder (12), die mit einer Blattfederverstelleinrichtung (13) zwecks Justierung der Federkraft der Blattfeder versehen ist; sowie
- einer Arretiereinrichtung (14).

4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Meßbandaufnehmer (15) ein Schlitten ist, der in einem Meßbandaufnehmergehäuse (18), welches vorzugsweise mit zwei Blechen (19) abgedeckt ist, gleitet.

5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Meßbandaufnehmer (15) mit einem Nocken (20) verbunden ist, und zwar zwecks Führung des Meßbandaufnehmers.

6. Vorrichtung nach Anspruch 5 in Verbindung mit Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Nocken (20) über die Blattfeder (12) beaufschlagt wird.

7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Meßbandaufnehmer (15) mittels des Mitnehmers (6) gegen einen Fixierstift (16) gedrückt wird.

8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Meßauswertung elektronisch erfolgt.