DE19917626A1 - Vorrichtung zum Messen eines Drehmomentes, insbesondere bei Wellenausgleichs- oder Überlastkupplungen - Google Patents
Vorrichtung zum Messen eines Drehmomentes, insbesondere bei Wellenausgleichs- oder ÜberlastkupplungenInfo
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Abstract
Eine Einrichtung zum Messen von Drehmomenten an einer drehbaren Welle ist vorgesehen, mit der sehr kurze vorübergehende Überlastzustände erfaßt werden können. Die Einrichtung weist eine Rotoranordnung auf der drehenden Welle und eine Statoranordnung auf, die von der drehenden Welle beabstandet angeordnet sind. Dabei weist die Rotoranordnung einen Sensor zum Erzeugen eines Analogsignals, das das Drehmoment anzeigt, einen Analog/Digital-Umsetzer, mit dem das Analogsignal digitalisierbar ist, und eine Übertragungseinrichtung auf, die das digitale Signal zur Statoranordnung sendet, und sie ist dadurch gekennzeichnet, daß die Rotoranordnung eine Pegelerfassungsschaltung aufweist, die so angeschlossen ist, daß sie das Analogsignal überwachen und ein zweites Signal abgeben kann, wenn das Analogsignal einen Schwellwert erreicht, wobei die Pegelerfassungsschaltung an die Übertragungseinrichtung angeschlossen ist, um an die Statoranordnung ein zweites Signal zu senden, das anzeigt, daß der Schwellwert erreicht ist, und wobei die Statoranordnung einen Empfänger zum Erfassen des Vorliegens des zweiten Signals aufweist. Auch ist vorgesehen, daß die Rotoranordnung eine Einrichtung aufweisen kann, mit der eine Schrittfolge zum selbsttätigen Einstellen des Nullwerts des Sensors oder des Verstärkungsfaktors oder anderer sensorbezogener Parameter ausführbar ist, und daß eine Schalteinrichtung vorgesehen werden kann, mit der Unterbrechungen der aus der Statoranordnung erfolgenden ...
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft das kontaktlose Messen von Drehmomen
ten oder Übertragungsleistungen an drehenden Wellen innerhalb diverser
Wellenverbindungen zur Koppelung eines Motors mit einer Last. Die Dreh
moment- bzw. Leistungsmessung wird direkt an einer vorhandenen Kom
ponente dieser Wellenverbindung durchgeführt. Die Erfindung betrifft weiter
hin eine Koppeleinrichtung, die zum Zweck solcher Messungen in eine Welle
zwischen einem Motor und eine Last einfügbar ist, also beispielsweise bei
Wellenausgleichskupplungsn oder Überlastkupplungen oder dergleichen.
Aus der DE 197 19 921 A1 ist das Messen des Drehmoments einer drehen
den Welle mittels eines Transponders bekannt, der sich in einem auf der
Welle montierten Flansch befindet. Der Transponder besteht aus einem
Dehnungsmeßstreifen in herkömmlicher Brückenschaltung, der die Welle
überwacht. Er ist seinerseits an einen Eingangsverstärker, einen
Analog/Digital-Umsetzer und einen Telemetriesender angeschlossen. Der
Telemetriesender sendet ein dem gemessenen Drehmoment
entsprechendes digitales Signal an einen Aufnehmer (Pick-up), der nahe der
drehenden Welle angeordnet und an eine Statorelektronik angeschlossen ist,
die das Signal bearbeitet, um die gewünschten Meßwerte abzuleiten. Die
genannte Druckschrift offenbart auch eine Anordnung, mit der Daten in der
anderen Richtung, d. h. vom Stator zum Rotor übertragbar sind, um den Null
punkt der Meßbrücke sowie den Verstärkungsfaktor des Meßverstärkers für
den Dehnungsmeßstreifen einzustellen. Die DE 197 19 921 A1 nimmt Bezug
auf die DE 39 22 556 C3, aus der ersichtlich ist, daß die Statorelektronik von
einem Trägersignal gespeist wird, das der Aufnehmer aussendet. Die
Übertragung der Daten zum Aufnehmer erfolgt durch die sogen.
"Absorptionsmodulation". Beider Absorptionsmodulation wird die
Empfängerschaltung von dem Träger gespeist, den ein Sender im Aufnehmer
aussendet, während Daten vom Empfänger zurück zum Aufnehmer gesendet
werden, indem man im Empfänger diesen Träger intermittierend belastet
oder entlastet. Die Laständerungen werden am Sender als Modulation erfaßt.
Auf diese Weise überträgt der Aufnehmer Leistung an die Statorelektronik und
detektiert von dieser ausgehende Signale.
Die Anordnungen nach diesem Stand der Technik zum kontinuierlichen
Messen von Drehmomenten oder Übertragungsleistungen einer Welle
arbeiten im allgemeinen zufriedenstellend und verhältnismäßig genau. Die
Genauigkeit hängt von der Anzahl der Bits im Wort des digitalen Signals ab.
Drehmomentmessungen lassen sich zur Prozeßkontrolle, zur Steigerung der
Maschinenauslastung oder zur Erkennung von Überlastzuständen verwen
den. Im Falle der Überlasterkennung ist eine extrem schnelle Ansprechzeit
des Meßsystems erforderlich, um zum einen hochfrequente dynamische
Spitzen zu erkennen, zum anderen jedoch den Drehmomentanstieg bei
Blockade eines Antriebsstranges bis zum Abschalten (Bremsen) bzw.
Trennen des Antriebsstranges möglichst gering zu halten.
Bei sehr hoher Dynamik des Antriebsstranges bzw. hohen nachlaufenden
Massen, die von der Blockierstelle nicht getrennt werden können, ist auf den
zusätzlichen Einsatz einer mechanischen Überlastkupplung nicht zu ver
zichten. In diesen Fällen müssen die Digitalschaltungen in der Rotorelektro
nik mit einer Abtastrate arbeiten, die viel höher ist als für die Drehmoment
messungen im Betrieb im eingeschwungenen Zustand nötig. Dadurch wird
die Konstruktion unnötig kompliziert. Es bedeutet auch, daß sich ein für die
Messung im eingeschwungenen Zustand ausgelegtes System nicht pro
blemlos auf die Erkennung hochdynamischer Signale erweitern läßt, ohne die
gesamte Elektronik auf das Arbeiten bei höheren Frequenzen aufzurüsten.
Es ist ein Ziel der vorliegenden Erfindung, eine Anordnung anzugeben, mit
der Drehmomente im eingeschwungenen Zustand genau meßbar sind, die
aber auch auf hochfrequente Signale mit kurzzeitigen Überlastzuständen
innerhalb kürzester Zeit anspricht.
Erfindungsgemäß ist eine Einrichtung zum Messen von Drehmomenten an
einer drehenden Welle vorgesehen, die eine Rotoranordnung auf der drehen
den Welle und eine Statoranordnung aufweist, die von der drehenden Welle
beabstandet angeordnet ist. Dabei weist die Rotoranordnung
- a) einen Sensor zum Erzeugen eines Analogsignals, das das Drehmoment anzeigt,
- b) einen Analog/Digital-Umsetzer, mit dem das Analogsignal digitalisierbar ist, und
- c) eine Übertragungseinrichtung auf, die das digitale Signal zur Statoran ordnung sendet, und ist dadurch gekennzeichnet, daß die Rotoranordnung eine Pegelerfassungsschaltung aufweist, die so angeschlossen ist, daß sie das Analogsignal überwachen und ein zweites Signal abgeben kann, wenn das Analogsignal einen Schwellwert erreicht, wobei die Pegelerfassungsschaltung an die Übertragungseinrichtung angeschlossen ist, um an die Statoranordnung ein zweites Signal zu senden, das anzeigt, daß der Schwellwert erreicht ist, und wobei die Statoranordnung einen Empfänger zum Erfassen des Vorliegen des des zweiten Signals aufweist.
Bei dieser Anordnung lassen sich unter normalen Arbeitsbedingungen
genaue Drehmoment- bzw. Leistungsmessungen über den Analog/Digital-
Umsetzer und die Übertragung des Digitalsignals vom Rotor zum Stator
durchführen. Die Abtastfrequenz kann trotz hoher Genauigkeit, geringer
Nullpunktdrift und hoher Linearität verhältnismäßig niedrig bleiben. Die
Erfassung von vorübergehenden Überlastzuständen (kurzen Drehmoment
spitzen) erfolgt auf einem zweiten Pfad, der einen Analogkomparator aufweist,
der das Analog-Ausgangssignal des Verstärkers des Dehnungsmeß
streifens direkt überwacht. Es braucht daher nicht ein Arbeitszyklus des
Analog/Digital-Umsetzers abgewartet zu werden, bevor ein Überlastzustand
erfaßt wird. Es hat sich in der Praxis auch herausgestellt, daß in bestimmten
Fertigungsprozessen - bspw. bei der Handhabung von Kunststoffen - die
vorübergehenden Überlastzustände so kurz sein können, daß sie vollständig
zwischen den Abtastzeitpunkten des Analog/Digital-Umsetzers liegen und
daher von der Digitalschaltung überhaupt nicht erfaßt werden. Diese
Überlastzustände können jedoch ein mechanisches Versagen verursachen,
falls auf sie nicht mit geeigneten Maßnahmen reagiert wird.
Ein weiterer Vorteil der vorliegenden Anordnung ist, daß die zum Erfassen
des Überlastzustands erforderlichen zusätzlichen Schaltungsteile sich einer
vorhandenen Rotorelektronik problemlos hinzufügen lassen. Dies kann ohne
Störung der digitalen Schaltung erfolgen, so daß vorhandene Anlagen sich
um- und auf einen zusätzlichen Überlastschutz aufrüsten lassen.
Die Übertragung des Digitalsignals erfolgt typischerweise unter Benutzung
des seriellen RS232-Protokolls, so daß statorseitig bei minimalem
zusätzlichem Schaltungsbedarf ein PC verwendet werden kann. Dabei ist
auch vorteilhaft, daß sich zum Konfigurieren und Abgleich erforderlichenfalls
ein PC rotorseitig anschließen läßt. Die Übertragung des Digitalsignals
erfolgt zum Beispiel unter Anschalten einer Last - bspw. eines spannungs
gesteuerten Widerstands - an bzw. über die Rotorspulen vorzugsweise
stromabwärts der Gleichrichterschaltung der Betriebsstromversorgung für die
Rotorelektronik. Das zweite Signal läßt sich auf ähnliche Weise - bspw. eine
höhere als die übliche Last oder eine andere Frequenz - anlegen. Bevorzugt
legt man das zweite Signal an, indem man die Modulationstiefe durch
Parallelschalten eines zusätzlichen steuerbaren Widerstands zur Rotorspule
erhöht. Die dadurch verursachte Zunahme des statorseitigen
Energieverbrauchs wird sofort erfaßt und zeigt an, daß ein Drehmoment-
Schwellwert erreicht worden ist.
Statorseitig kann die Erfassung eines Überlastsignals (dyn. Überschwingen)
dazu dienen, den Motor stillzusetzen bzw. das entsprechende Antriebsmo
ment zu reduzieren. In diesem Zusammenhang kann es erwünscht sein,
nach Reduzieren des Antriebsmoments unter einen zweiten Schwellwert den
oberen Schwellwert (Überlast) zurückzusetzen, um weitere Spitzen zu
detektieren und darauf zu reagieren. Die Differenz zwischen dem Überlast-
und dem Rücksetzschwellwert ist die Hysterese des Überlasterkennungs
systems. Diese Hysterese kann auf herkömmliche Weise durch eine
Rückführung um den Komparatorverstärker herum oder durch Überwachen
des Digitalsignals und Rücksetzen eines RS-Flipflops erzeugt werden, das
der Komparator setzt. Alternativ kann das den Überlastzustand angebende
Signal, d. h. das zweite Signal, einfach für eine vorbestimmt Dauer nach dem
Erfassen eines Überlastzustands vorgehalten werden. Das Rücksetzen eines
Überlastzustands kann unter der Kontrolle der Statorelektronik erfolgen. In
diesem Fall wird der Überlastzustand zunächst durch das Vorliegen des
zweiten Signals angezeigt und beendet, sobald das Drehmoment unter den
zweiten Schwellwert abgefallen ist, wie es die Statorelektronik über den
Digitalkanal registriert.
Der Schwellwert kann mit Festwiderständen beim Bau der Rotoreinheit auf
einen festen Wert eingestellt werden. Alternativ kann er mittels eines pro
grammierbaren Widerstandsnetzwerks bestimmt werden. Die Programmie
rung kann während einer speziellen Einricht- und Abgleichprozedur erfolgen,
bevor der Rotor in Dienst gestellt wird. Das programmierbare Widerstands
netzwerk kann mittels eines Mikroprozessors angesteuert werden, der Teil
der Rotorelektronik ist.
Die vollkommene Integration des Drehmoment-Meßsystems in Maschinen
elemente, wie Wellenausgleichskupplung bzw., Überlastkupplungen etc., ist
ein weiterer Aspekt der vorliegenden Erfindung.
Solche Maschinenelemente sind in sehr vielen Antriebssträngen vorhanden,
und somit wäre eine problemlose Integration eines solchen Meßsystems,
ohne zusätzliche Modifikationen, in den betreffenden Antrieben möglich:
- 1. Integration des Meßsystems in Wellenausgleichkupplungen
- - Drehstarre, biegeweiche Kupplungen, im besonderen Ringscheiben-, Laschen- oder Balgkupplungen
- - Drehelastische, biegeweiche Kupplungen, im besonderen Elastomer kupplungen.
- 2. Integration in Überlastkupplungen
- - Formschlüssige Überlastkupplungen für exakte Ausrastmomente und synchrone Zuschaltung
- - Reibschlüssige Überlastkupplungen zur Beschleunigung von Massen trägheiten und bei reduzierten Anforderungen an das Überlastmoment.
- 3. Integration in eine regelbare Überlastkupplung (hydraulisch, pneumatisch, elektrisch), wobei das eingestellte Ausrastmoment den Drehmo mentverhältnissen (gemessen über das Meßsystem) ständig angepaßt werden kann. Gesteuert über einen Mikroprozessor können prozeßbedingte Drehmomentanstiege von Fehlanwendungen (Blockage) unterschieden werden.
- 4. Kombination aller 3 Systeme miteinander
- - Überlastkupplung um Fehlanwendungen abzusichern; bei Verwendung von regelbaren Überlastkupplungen können Anlagen in ihrer Leistungs fähigkeit optimiert weden.
- - Wellenausgleichskupplung um vorhandene Wellenversätze auszu gleichen, die durch die Schnittstelle zur Überlastkupplung entstehen.
- - Md-Meßsystem zur Prozeßkontrolle und zur Regelung der mechanischen Überlastkupplung.
Das Ziel aller dieser Anordnungen ist die Steigerung der Produktivität, und
zwar ohne Verlust an Sicherheit, insbesondere durch den Einsatz einer
geregelten Überlastkupplung.
Bei einer biegeelastischen, drehsteifen Ganzstahlkupplung der Fig. 1 müßte
lediglich die Zwischenhülse durch eine speziell applizierte Drehmomentmeß
hülse ersetzt werden, ansonsten könnte der komplette Aufbau unverändert
bleiben. Ein Beispiel einer solchen Anwendung in Gestalt einer Überlast
kupplung ist in den Fig. 7 und 8 gezeigt.
Bei der Integration des Meßsystems in Überlastkupplungen (regelbar und nicht
regelbar) existiert neben einer permanenten Prozeßüberwachung auch ein
Schutz vor sehr großen nachlaufenden Massen, die im Falle einer Überlast
nicht oder zu spät vom Antriebsstrange getrennt werden können. Die Kombi
nation mit regelbaren Überlastkupplungen ermöglicht die permanente
Nachführung des Ausrastmomentes. Gleichzeitig kann hierdurch in vielen
Fällen unterschieden werden zwischen prozeßbedingten und überlastbe
dingten Drehmomentanstiegen und somit Überlastfälle bei einem Drehmo
mentniveau kleiner 100% erkannt weden, bei prozeßbedingten Anstiegen
jedoch auch kurzzeitig Drehmomente über 100% zugelassen werden. Dies
führt bei idealer Maschinensicherheit zu einer drastischen Steigerung der
Maschinenausnutzung (Produktivitätssteigerung).
Eine mechanische Kupplung mit einer Einrichtung zum Messen von Drehmo
ment nach der vorliegenden Erfindung soll nun anhand eines Beispiels unter
Bezug auf die beigefügten Zeichnungen beschrieben werden.
Fig. 1 zeigt ein in eine Wellenausgleichkupplung integriertes Drehmo
ment-Meßsystem in einer Perspektivdarstellung;
Fig. 2 zeigt ein ausführliches Blockschaltbild der Rotorelektronik;
Fig. 3 zeigt an einer Perspektivdarstellung Einzelheiten des Aufbaus
des Aufnehmers; und
Fig. 4 ist ein Blockschaltbild des Systems mit Einzelheiten der Stator
elektronik;
Fig. 5 ist ein Blockschaltbild einer Anordnung zum Ermitteln von Unter
brechungen der Stromversorgung und zum Auslösen von Ein
stellvorgängen als Reaktion auf diese;
Fig. 6 ist ein Zeitdiagramm zur Erläuterung der Arbeitsweise der Anord
nung nach Fig. 5;
Fig. 7 eine perspektivische Ansicht einer Überlastkupplung, in die das
Drehmoment-Meßsystem der vorliegenden Erfindung integriert
ist; und
Fig. 8 eine Schnittstelle' der Ausführungsform der Fig. 7.
Wie in Fig. 1 gezeigt, hat eine als Beispiel dienende torsionssteife biegeela
stische Wellenausgleichs-Kupplung zwei End-Spannvorrichtungen 10, die
festgezogen werden können, um die Kupplung auf Wellen festzulegen, die
Teil eines Übertragungssystems bilden. Typischerweise ist eine Welle mit
einem Motor (nicht gezeigt) und die andere mit einer Maschine verbunden, die
die Last bildet. Einwärts der Spannvorrichtungen weist die Kupplung an
jedem Ende eine Auflage mit einem Flansch 17 auf die ihrerseits über
Lamellenpakete 11 mit dem linksseitigen Ende eines mittig verlaufenden
Rohrs 12 verbunden ist. Dieses Rohr 12 enthält die unten ausführlicher zu
beschreibende Rotorelektronik.
Es sei angenommen, daß im Betrieb ein Motor oder eine andere Quelle einer
Drehbewegung an das linksseitige Ende der Kupplung in Fig. 1 angeschlos
sen ist. Dann wird Drehmoment von der Motorwelle (nicht gezeigt) über die
Lamellenpakete am rechtsseitigen Ende der Kupplung an die Lastwelle
ausgegeben, die der rechtsseitige Abschlußflansch 10 in der Sollage hält. An
das Rohr 12 sind Dehnungsmeßstreifen angesetzt, die das geringfügige
Tordieren des Rohrs und damit die Höhe des Drehmoments messen, das
die Kupplung überträgt. Das Rohr 12 enthält die erforderliche Rotorelektronik
in Form von Schaltungen, die die von den Meßstreifen registrierte Verformung
zu einem elektrischen Signal umwandelt und dieses absorptionsmoduliert an
eine Statoranordnung 14 überträgt.
Von der umlaufenden Welle 12 geringfügig beabstandet ist eine Statoranord
nung 14 vorgesehen, die aus einer Aufnehmerspulenanordnung 15 und
einem Gehäuse 16 besteht, das die Statorelektronik enthält. Die
Aufnehmeranordnung hat ein allgemein U-förmiges Gehäuse mit einer
teilzylindrischen konkaven Fläche, die zum Zusammenwirken mit der
zylindrischen Außenfläche des umlaufenden Rohrs passend gestaltet ist. Ein
ausreichend breiter Luftspalt zwischen dem Rohr 12 und der Anordnung 15
erlaubt einen freien Durchlauf des Rohrs 12 bei ausreichender
Energieübertragung an die Rotorelektronik im Rohr 12 sowie den
Datenempfang von dieser.
Zweckmäßigerweise kann die Rotorelektronik im Raum zwischen einem
inneren Rohr bzw. einer inneren Welle aus Metall, an die der Dehnungsmeß
streifen angesetzt ist, und einer äußeren Hülse angeordnet sein.
Die Fig. 2 zeigt die Verarbeitungsschaltung für das Signal aus dem
Dehnungsmeßstreifen. Diese Elektronik wird als Rotorelektronik bezeichnet.
Typischerweise ist der Dehnungsmeßstreifen zu einer Brückenschaltung
verschaltet und erzeugt ein Differenzsignal, das an einen Verstärker 21 gelegt
wird. Das Ausgangssignal des Verstärkers 21 geht auf einen Analog/Digital-
Umsetzer 22, der den Drehmomentmeßwert digitalisiert. Dieses
Ausgangssignal kann an einen Mikroprozessor 23 oder unmittelbar auf einen
ersten Modulator 24 gehen. Es kann zweckmäßig sein, den Analog/Digital-
Umsetzer mit einem Mikroprozessor anzusteuern. Vorzugsweise erzeugt der
Mikroprozessor ein Signal, das das gemessene Drehmoment entsprechend
dem seriellen RS232-Übertragungsprotokoll darstellt. Der erste Modulator 24
steuert eine Rotorspuleneinheit 25 an, die für den Empfang von Energie aus
der Statorelektronik 40 verantwortlich ist. Die Rotorspule 25 enthält auch eine
Gleichrichterschaltung, um aus der in die Spulen der Rotorspuleneinheit
induzierten Energie eine Stromversorgung 26 für die Rotorelektronik 20
abzuleiten. Bei dem ersten Modulator 24 handelt es sich typischerweise um
einen steuerbaren Widerstand, der zur Stromversorgung parallelgeschaltet
ist. Er kann als FET vorliegen.
Ein zweiter Signalpfad von der drehmomentmessenden Dehnungsmeß
brücke und deren Verstärker 21 zur Rotorspuleneinheit verläuft über einen
Komparator 27 und einen zweiten Modulator 28. Der Komparator 27 vergleicht
das analoge Ausgangssignal des Dehungsmeßverstärkers stetig mit einem
Bezugswert, der auf einer Leitung 26 anliegt. Wird der Bezugswert überschrit
ten, erzeugt der Komparator ein Ausgangssignal, das an den zweiten Modula
tor 28 weitergegeben wird. Der zweite Modulator 28 belastet den von der Sta
torelektronik abgegebenen Träger mit einem zweiten Signal. Dabei kann es
sich entweder um ein vollständig anderes Signal oder um das das
Drehmoment darstellende Digitalsignal handeln, wodurch die vom ersten
Modulator 24 erzeugte Modulationstiefe erhöht wird.
Die Fig. 3 zeigt den Aufbau der Spulenhalterung der ortsfesten Aufnehmerein
heit ausführlicher. Dabei liegt eine rückseitige Wand 31 am Elektronik
gehäuse 16 (Fig. 1) an; zwei Seitenwände 32 sind schiefwinklig geneigt. Die
Vorderfläche 33, d. h. die dem umlaufenden Rohr 12 zugewandte Fläche
besteht aus radial gerichteten Polstücken aus weichmagnetischem Werkstoff
(z. B. marktübliche U-20 Kerne). Die Anzahl und Abmessung dieser Polstücke
richtet sich nach dem entsprechenden Aufnehmerdurchmesser. Diese kön
nen aus einem weichmagnetischem Ferrit-Werkstoff (bspw. N27) ausgebildet
sein, wie er für hochfrequente Anwendungen geeignet ist. Der Einsatz dieser
Polstücke verfolgt zwei unterschiedliche Ziele:
- 1. Durch Konzentration des magnetischen Flusses radial zur Welle kann die Empfindlichkeit des Systems insgesamt gegenüber Änderungen des Abstandes zwischen der umlaufenden Welle und der Aufnehmereinheit abgeschwächt werden.
- 2. Durch den hohen magnetischen Leitwert innerhalb der Aufnehmerspule kann ihr Querschnitt klein gehalten werden. Dies und die Umlenkung des Magnetfeldes durch die U-Schenkel ermöglicht sehr kompakte äußere Abmessungen der Aufnehmereinheit.
Um die gesamte Aufnehmereinheit herum verläuft eine Nut 34, die die
Aufnehmerspule (nicht gezeigt) aufnimmt. Die Polstücke verlaufen von der
Vorderfläche bis etwa zwei Drittel der Entfernung zur rückseitigen Fläche 31.
Die Spulenwicklungen enden im Mittelpunkt der rückseitigen Fläche 31, wo
ihre Anschlüsse in das Elektronikgehäuse hineinverlaufen. Bei der fertigen
Aufnehmeranordnung sind die Wicklungen mit einem geeigneten Gießharz
vergossen, das sie selbst und die Polstücke in der Sollage hält und darüber
hinaus der Aufnehmeranordnung eine glatte konkave zylindrische Vorderseite
erteilt. Des weiteren kann die komplette Spulenhalterung mit entsprechenden
Einlegeteilen (Spule, Polstücke) in einer trennbaren Gießform gegossen bzw.
im Spritzgußverfahren hergestellt werden.
Die Wicklungen der Aufnehmeranordnung können entweder aus einer einzel
nen Spule, die die Funktionen der Leistungsübertragung und des Datenemp
fangs in sich vereint, oder aus zwei Spulen bestehen, in welchem Fall die
Funktionen getrennt sind.
In der Anordnung der Fig. 4 liegen in der Aufnehmereinheit zwei Spulen vor,
die als Sendespule 41 und als Empfangsspule 42 bezeichnet sind. Die
Sendespule 41 erhält Energie aus einem Oszillator 43 und gibt sie an die Ro
torelektronik 20 weiter. Die Empfangsspule 42 empfängt Daten aus der
Rotorelektronik 20 und ist an einen ersten und einen zweiten Demodulator
44, 45 angeschlossen. Typischerweise sind beide Demodulatoren kohärente
AM-Demodulatoren, die ein Bezugssignal vom Oszillator 43 erhalten. Der
erste Demodulator 44 ist an einen Mikroprozessor 46 gelegt, der zur
Aufnahme von Signalen aus dem ersten Demodulator 44 nach dem seriellen
RS232-Protokoll programmiert ist. Diese Signale stellen den Wert des
gemessenen Drehmoments dar und steuern eine Anzeigeeinheit 47 sowie
einen Digital/Analog-Umsetzer 48 an, um ein Analogsignal zu erzeugen, das
das gemessene Drehmoment anzeigt.
Der zweite Demodulator 45 spricht nur auf starke Modulation an, wie sie vom
zweiten Modulator 28 der Fig. 2 erzeugt wird. Diese Selektivität läßt sich errei
chen, indem man in den zweiten Demodulator einen Verstärker mit Totband
aufnimmt, so daß nur die Modulation oberhalb einer bestimmten Intensität
detektiert wird. Der Ausgang aus dem zweiten Modulator wird an ein Überlast-
Display 49 (Schwellwert-Anzeige) gegeben und kann dazu verwendet werden,
eine Sicherheitseinrichtung zu betätigen und/oder den Antriebsmotor
abzuschalten.
Im Betrieb sind an das linksseitige Ende der in Fig. 1 gezeigten Übertra
gungsanordnung ein Motor und an deren rechtsseitiges Ende eine Last
angeschlossen, so daß über die Koppelanordnung ein Drehmoment
übertragen wird. Dieses Drehmoment wird von den Dehnungsmeßstreifen im
Rohr 12 gemessen, die ein Analogsignal am Ausgang des Meßverstärkers
21 (Fig. 2) erzeugen. Dieses Analogsignal ist dem gemessenen
Drehmoment proportional. Betriebsleistung für die Elektronik wird von der
Statorelektronik in Fig. 4 über den Oszillator 43 und die Sendespule 41
übertragen, von der Rotorspuleneinheit 25 empfangen und auf die ver
schiedenen Elektronikkomponenten verteilt, aus denen die Rotorelektronik 20
besteht.
Im normalen Betrieb wird der Drehmomentwert, der als Analogsignal am
Ausgang des Meßverstärkers 21 liegt, vom Analog/Digital-Umsetzer 22 zu
einem Digitalsignal verwandelt, das der Mikroprozessor 23 zu einem seriellen
Datenstrom nach dem RS232-Protokoll umwandelt. Dieser Datenstrom geht
auf den Modulator 24, der die Rotorspule 25 belastet und so das Magnetfeld
zwischen der Spule in der Rotorspuleneinheit 25 und den Spulen der Auf
nehmereinheit moduliert. In der Aufnehmereinheit wird die Modulation von der
Empfangsspule 42 und dem ersten Demodulator 4 detektiert. Der erste
Demodulator 44 rekonstruiert das serielle RS232-Datensignal, das dann der
Mikroprozessor 46 dekodiert und den Drehmoment-Istwert auf der Anzeig
einheit 47 darstellt. Eine digitale Darstellung des Drehmomentwerts geht an
einen Digital/Analog-Umsetzer 48, der ein entsprechendes Analogsignal
abgibt.
Tritt ein Überlastzustand auf, übersteigt das Analog-Ausgangssignal aus dem
Meßverstärker 21 einen vorbestimmten, auf der Leitung 26 anliegenden
Pegel. Dieser Zustand wird vom Komparator 27 ermittelt. Dieser Komparator
27 ist ein mit hoher Geschwindigkeit arbeitender Analog-Komparator, der
daher kurzzeitige Überlastzustände erfassen kann, die weitaus kürzer sind
als der Abstand zwischen den Abtastzeitpunkten des Analog/Digital-Umset
zers 22. Beim Erfassen eines Überlastzustands geht ein Signal an den
zweiten Modulator 28 in der Rotorelektronik, der durch Nebenschließen der
Rotorspule 25 eine schwere Modulation erzeugt. In der Aufnehmereinheit wird
der stark durchmodulierte Träger von der Empfangsspule 42 erfaßt. Da der
Träger stark moduliert ist, wird der zweite Demodulator 45 aktiviert, der
seinerseits die Überlastanzeige 49 erregt.
Wie sich aus der obigen Beschreibung ergibt, ist das System gegenüber
kurzzeitigen Überlastzuständen empfindlich und kann innerhalb eines
Bruchteils des Zeitabstands zwischen den Abtastungen des Analog/Digital-
Umsetzers ansprechen. Dieses rasche Ansprechen auf Überlastungen
wurde durch das Hinzufügen von sehr wenig zusätzlichen Schaltungs
elementen erreicht, d. h. des Komparators 27, des zweiten Modulators 28 in
der Rotorelektronik und des zweiten Demodulators 45 und der Überlast
anzeige 49 in der Statorelektronik. Das Ansprechverhalten läßt sich durch
eine geeignete Konstruktion des zweiten Modulators und Demodulators noch
weiter beschleunigen. Bspw. könnten sie eine Modulation einer höheren
Frequenz erzeugen, als zum Übertragen des Digitalsignals verwendet wird.
Das Drehmoment- und das Überlastsignal würde man dann im Frequenz
multiplex bündeln.
Das beschriebene System ist auf eine Koppeleinheit nach Fig. 1 angewandt,
was eine zweckmäßige Aufnahme in eine vorhandene Übertragungseinheit
gestattet. Andere Maschinenteile, die die Drehmoment-Meßeinrichtung ent
halten könnten, sind Balg- sowie drehelastische Kupplungen, insbesondere
solche mit Elastomer-Bauteilen. Eine weitere vorteilhafte Kombination ist die
mit mechanischen oder reibschlüssigen Überlastkupplungen, um vor evtl.
vorhandenen hohen nachlaufenden Massen abzusichern. Des weiteren ist
die Kombination mit regelbaren Überlastkupplungen denkbar, die das ent
sprechende Überlastmoment der Kupplung den vorhandenen Gegeben
heiten (unterschiedliche Prozesse) anpassen kann.
Durch eine solche Kombination wäre unter Umständen sogar eine soge
nannte intelligente Überlastkupplung denkbar, die durch die Kombination mit
einem entsprechenden Meßsystem unterscheiden kann zwischen
prozeßbedingten und übelastbedingten Drehmomentanstiegen. Somit wäre
eine ideale Maschinenausnutzung in Kombination mit optimaler Sicherheit
gewährleistet.
Nach einer weiteren Ausführungsform der Erfindung lassen sich Vorkeh
rungen für die Übertragung von Steuersignalen von der Stator- an die Rotor
elektronik zwecks Einstellung der Schwellwerts 26 des Komparators treffen.
Dies läßt sich mittels eines Widerstands-Leiternetzwerks erreichen, das man
mit einem Mikroprozessor ansteuert. Der Schwellwert wird beim anfänglichen
Einrichten in die Einheit geladen oder im Betrieb an die Rotorelektronik
übertragen werden.
In einem System zum kontaktlosen Messen von Drehmomenten in einer dre
henden Welle, wie es oben beschrieben ist, sowie in anderen bekannten
Systemen wie denen der Druckschriften DE 197 19 921 und DE 39 22 556 C2
besteht Bedarf zur Nachstellung bestimmten Variabler in der Rotorelektronik,
um den korrekten bzw. Sollbetrieb zu gewährleisten. Bspw. muß der
Nullpunkt des Dehnungsmeßstreifens eingestellt werden. Auch muß der
Verstärkungsfaktor der Verstärkerstufen, der die Empfindlichkeit des Instru
ments festlegt, eingestellt werden; im Fall des anhand der Fig. 1 und 4 be
schriebenen Überlast-Überwachungssystems könnte man auch den
Schwellwert zweckmäßigerweise einstellbar machen.
Es ist zwar möglich, diese Variablen von Hand oder durch Datenübertragung
in einer Einrichtphase einzustellen, während eine direkte Verbindung zwi
schen der Rotorelektronik und externen Systemteilen besteht. Solche Ein-
und Nachstellungen sollten jedoch durchgeführt werden, wenn die Rotor
elektronik ihre Sollposition auf der Welle einnimmt, wo schließlich die
Messung stattfindet.
Dieses Problem ist zum Teil in der DE 197 19 921 angesprochen, bei der ein
bidirektionaler Datenaustausch zwischen dem Aufnehmer der Statorelektro
nik und der Rotorelektronik stattfindet. Dieser bidirektionale Austausch er
laubt, den Verstärkungsfaktor des Verstärkers und den Nullungsfaktor dar
stellende Daten vom Stator auf den Rotor zu übertragen. Die dazu eingesetzte
Schaltung ist verhältnismäßig komplex.
Es wird vorgeschlagen, in den Mikroprozessor der Rotorelektronik ein Pro
gramm einzubauen, das diese geforderten Variablen selbsttätig setzt und
beim Empfang eines Befehls vom Stator ausgelöst wird. Anstatt also die
eigentlichen Daten an die Rotoreinheit zu übertragen, werden nur Befehle
gesendet. Es ist folglich nur die Fähigkeit zum Aussenden einer begrenzten
Anzahl von Befehlen erforderlich, um eine vollständige Einrichtprozedur
ausführbar zu machen.
Der einfachste Befehl wäre einfach das Einschalten des Trägers, der die Ro
torelektronik speist. Es ist daran gedacht, daß beim Einschalten die Rotor
elektronik von der Annahme einer drehmomentfreien Welle ausgehend den
Dehnungmeßstreifen, d. h. den Nullpunkt selbsttätig abgleicht. Dies ist bspw.
mit Hilfe von steuerbaren Widerständen möglich, die der Mikroprozessor
selbsttätig in die Meßbrücke des Dehnungsmeßstreifens einschaltet. Auf
diese Weise ist bei jedem Einschalten ein Gleichgewicht gewährleistet.
Ein solches einfaches System ist dahingehend nachteilig, daß sorgfältig
darauf geachtet werden muß, die Stromversorgung nicht versehentlich zu
unterbrechen, da dann zu einem Zeitpunkt, an dem das übertragene
Drehmoment u. U. ungleich Null ist, ein unerwünschter Nullabgleich erfolgt.
Um dies zu vermeiden, wurde vorgeschlagen, die Einstellautomatik - ob
Nullabgleich oder Einstellen eines Schwellwerts auf einen vorbestimmten
Wert - nur nach Eingang einer speziellen Folge von Unterbrechungen der
Stromversorgung auszuführen. Eine solche Folge wäre bspw. ein oder
mehrere Zeichen in der Art des Morse-Alphabets - bspw. zwei kurze
Energieimpulse vor einem anhaltenden EIN-Schaltzustand, die dann dazu
führen, daß ein Nullabgleich erfolgt; zwei lange Impulse könnten das
Nachstellen des Schwellwerts um einen vorbestimmten Betrag oder eine
Zunahme um einen vorbestimmten Faktor auslösen.
Die Fig. 5 zeigt eine Anordnung zum Erfassen einer bestimmten Folge von
Betriebsspannungsimpulsen und entweder zum Einleiten eines selbsttätigen
Nullabgleichs oder zum Nachstellen eines anderen Systemparameters - bspw.
des Verstärkungsfaktors des Meßverstärkers oder des Schwellwerts.
Der Zustand der Stromversorgung wird mit einem dieser zugeordneten
Unterbrechungsdetektor 51 erfaßt. Das Ausgangssignal des
Unterbrechungsdetektors 5 ist an einen Zeitgeber 52 gelegt.
Dieser Zeitgeber 52 läßt sich softwaremäßig im Mikroprozessor oder als dis
krete Einheit realisieren. Er bestimmt die Zeitdauer, für die die Stromversor
gung EINgeschaltet ist. Die Fig. 6 zeigt schaubildlich das Ausgangssignal
des Unterbrechungsdetektors 51 und entsprechende Zeitgeber-Zählwerte. In
der Fig. 6 sind die Zeitgeber-Zählwerte als 1 bis 6 beziffert. In der Praxis sind
sie jedoch weit größer, und zwar abhängig von der Taktfrequenz des
Zeitgebers. Der Zeitgeber ist an einen Speicher 50 und an einen
Zählkomparator 53 angeschlossen. Beim Speicher 50 handelt es sich um
eine nichtflüchtige Schreiblese-Ausführung - bspw. ein EEPROM. Der
Speicher wird mit dem Signal vom Ausgang des Stromversorgungsdetektors
51 so angesteuert, daß er beim Erfassen eines AUS-Schaltvorgangs - vergl.
den Punkt B in Fig. 6 - einen neuen Zählwert aus dem Zeitgeber 52
übernimmt. Ebenfalls beim AUS-Schalten wird der Zählwert vom Zeitgeber
auf den Zählkomparator 53 gegeben. Beim EIN-Schalten wird der alte
Zählwert aus dem Speicher ausgelesen und im Zählkomparator 53
zwischengespeichert. Schaltet die Stromversorgung erneut AUS, kann der
Zählkomparator 53 den Zählwert, der der laufenden EIN-Schaltzeit aus dem
Zeitgeber darstellt, mit dem Zählwert aus dem Speicher vergleichen, der die
vorgehende EIN-Schaltzeit darstellt. Sind beide gleich, gibt der Zähl
komparator ein Signal an eine erste Entscheidungseinheit 54, die prüft, ob
der Zählwert eine EIN-Schaltzeit kürzer als 100 Millisekunden darstellt. Im
vorliegenden Beispiel stellen zwei aufeinanderfolgende EIN-Schaltimpulse
von je 100 Millisekunden den Zustand dar, der die Notwendigkeit eines
Nullabgleichs ausdrückt; in diesem Fall gibt die erste Entscheidungseinheit
54 auf der Leitung 56 ein Signal ab, das die erforderliche Softwareroutine im
Mikroprozessor auslöst. Sind die aufeinanderfolgenden EIN-Schaltintervalle
nicht kürzer als 100 Millisekunden, geht ein Signal an die Einheit 55, die
ermittelt, ob die Impulse zwischen 100 und 200 Millisekunden lang waren. Im
vorliegenden Beispiel stellt dies die Notwendigkeit dar, den Schwellwert
nachzustellen, und resultiert in einem Signal auf eine Ausgangsleitung 57.
Im vorliegenden Beispiel Fall besteht die Morse-artige Kodierung aus zwei
kurzen und zwei langen Impulsen. Es ist jedoch jede beliebige Kombination
aus langen und kurzen Impulsen wählbar und die Schaltung dann zu deren
Erfassung geeignet ausführbar. Erfolgt bspw. der Schaltvorgang
ansprechend auf einen kurzen gefolgt von einem langen Impuls, dürften der
Zählkomparator 53 und die Entscheidungseinheiten 54, 55 nicht gleiche
Impulslängen ermitteln, sondern müßten auf einen Zählwert ansprechen, der
bei einem vorgehenden Impuls von weniger als 100 Millisekunden Dauer
einen Bereich von 100 bis 200 Millisekunden abdeckt. Der Zeitgeber 52, der
Zählkomparator 53 und die Entscheidungseinheiten 54, 55 lassen sich
problemlos als Programmcode im Mikroprozessor realisieren. Abhängig
davon, ob nichtflüchtiger Schreiblese-Speicher verfügbar ist, kann der
Speicher 50 in den Mikroprozessor-Chip integriert sein oder nicht.
Das Ein- und das Nachstellprogramm müssen abgeschlossen sein, bevor
die Stromversorgung vollständig ausfällt. Anordnungen, die dies gewähr
leisten, sind aus dem Stand der Technik - bspw. der unterbrechungsfreien
Stromversorgungen - bekannt.
Es ist beabsichtigt, durch die Ein- und Nachstellprogramme abgeleitete Para
meter in nichtflüchtigem Schreiblese-Speicher abzulegen, so daß sie dem
System beim EIN-Schalten zur Verfügung stehen. Alternativ kann das Ein
stellprogramm beim EIN-Schalten ausgeführt werden; der hierzu erforderliche
Code ist dann in nichtflüchtigem Speicher enthalten.
20
Rotorelektronik
21
analoger DMS-Meßverstärker
22
Analog/Digital-Umsetzer
23
Mikroprozessor
24
Modulator
1
25
Rotorspule
26
Schwellwertvorgabe
27
Komparator
28
Modulator
2
40
Statorelektronik
20
Rotorelektronik
40
Statorelektronik (Pick-up)
41
Sendespule
42
Empfangsspule
43
Oszillator
44
Demodulator
1
45
Demodulator
2
46
Mikroprozessor
47
Drehmomentanzeige
48
Digital/Analog-Umsetzer
49
Schwellwertanzeige
51
EIN/AUS
52
Zeitgeber
52
Speicher
ON EIN
OFF AUS
OFF AUS
Claims (13)
1. Vorrichtung zum Messen des Drehmoments in einer drehenden Welle
mit einer Rotoranordnung (12, 20) auf der drehenden Welle sowie einer
Statoranordnung (14, 40), die von der drehenden Welle beabstandet ist,
wobei die Rotoranordnung (12, 20)
- a) einen Sensor (5, 21) zum Erzeugen eines das Drehmoment anzeigenden Analogsignals,
- b) einen Analog/Digital-Umsetzer (22), der das Analogsignal digitalisiert, und
- c) eine Übertragungseinrichtung aufweist, mit der das Digitalsignal an die Statoranordnung (14, 40) übertragbar ist,
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, bei der die Pegelerfassungsschaltung
einen Komparator mit einem ersten Eingang, an den das Analogsignal gelegt
ist, sowie einen zweiten Eingang (26) aufweist, an den eine Bezugsspannung
geführt ist, welcher Komparator das Analogsignal mit der Bezugsspannung
vergleicht.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, bei der die Übertragungseinrich
tung unter Absorptionsmodulation eines Trägers arbeitet, den die Statoran
ordnung (14, 40) aussendet.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, bei der das an die Statoranordnung über
tragene Digitalsignal dem RS232-Protokoll entspricht.
5. Vorrichtung nach Anspruch 3 oder 4, bei der das zweite Signal eine Zu
nahme der Modulationstiefe des Digitalsignals beinhaltet.
6. Vorrichtung nach Anspruch 3 oder 4, bei der das zweite Signal eine se
parate Modulation - vorzugsweise bei einer höheren Frequenz als der des Di
gitalsignals - beinhaltet.
7. Vorrichtung nach einem der vorgehenden Ansprüche mit einem Über
tragungspfad von der Stator- zur Rotoranordnung zur Übertragung von Daten
zum Setzen des Schwellwertes für die Pegelerfassungsschaltung 27.
8. Vorrichtung nach einem der vorgehenden Ansprüche, bei der die Pe
gelerfassungsschaltung (27) eine bistabile Schaltung aufweist, die gesetzt
wird, sobald das Erreichen des Schwellwerts durch das Analogsignal erfaßt
worden ist, und rückgesetzt wird, wenn das Analogsignal einen zweiten
Schwellwert erreicht, der niedriger als besagter Schwellwert ist.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, bei der die Pegelerfas
sungsschaltung eine monostabile Kippstufe aufweist, die einen zeitlich be
stimmten Ausgangsimpuls erzeugt, wenn das Analogsignal den Schwellwert
erreicht.
10. Vorrichtung nach einem der vorgehenden Ansprüche, bei der die Sta
toranordnung (14, 40) ein Aufnehmergehäuse (15) mit einer zylindrischen
konkaven Vorderfläche (33) aufweist, die bogenförmig radial angeordnete
Polstücke sowie eine Nut (34) enthält, die in der gekrümmten Fläche auf der
Unterseite des Bogens verläuft, um die Windungen einer Aufnehmerspule
aufzunehmen.
11. Verfahren zum Erfassen eines Überlast-Drehmoments in einer Vorrich
tung zum Messen des Drehmoments in einer drehenden Welle und zum
Übertragen des Drehmomentwerts als Digitalsignal mit einem Transponder
in der Welle an einen außerhalb der Welle angeordneten Aufnehmer, wonach
man
das Analogausgangssignal des das Drehmoment überwachenden Dehnungsmeßstreifens mit einem vorbestimmten Wert vergleicht,
ein einen Überlastzustand anzeigendes zweites Signal erzeugt, wenn das Analogsignal den vorbestimmten Wert übersteigt und
das zweite Signal zusammen mit dem Digitalsignal an die Aufnehmer einheit überträgt.
das Analogausgangssignal des das Drehmoment überwachenden Dehnungsmeßstreifens mit einem vorbestimmten Wert vergleicht,
ein einen Überlastzustand anzeigendes zweites Signal erzeugt, wenn das Analogsignal den vorbestimmten Wert übersteigt und
das zweite Signal zusammen mit dem Digitalsignal an die Aufnehmer einheit überträgt.
12. Vorrichtung zum Messen des Drehmoments in einer drehenden Welle
mit einer auf der drehenden Welle angeordneten Rotoranordnung (12, 20)
und einer von der drehenden Welle beabstandeten Statoranordnung (14, 40),
wobei die Rotoranordnung (12, 20)
die Rotoranordnung eine Einrichtung aufweist, mit der eine Schrittfolge zum selbsttätigen Einstellen des Nullwerts des Sensors oder des Verstärkungsfaktors oder anderer sensorbezogener Parameter ausführbar ist, und daß
eine Schalteinrichtung vorgesehen ist, mit der Unterbrechungen der aus der Statoranordnung erfolgenden Stromversorgung erfaßbar sind, um beim Empfang einer vorbestimmten Folge von Unterbrechungen die Schrittfolge auszulösen.
- a) einen Sensor (5, 21) zur Abgabe eines das Drehmoment anzeigenden Signals und
- b) eine Übertragungseinrichtung aufweist, um das Signal an die Statoran ordnung zu übertragen, und wobei die Statoranordnung eine Einrichtung zum Übertragen von elektrischer Leistung an den Rotor und zum Empfangen des Signals aufweist,
die Rotoranordnung eine Einrichtung aufweist, mit der eine Schrittfolge zum selbsttätigen Einstellen des Nullwerts des Sensors oder des Verstärkungsfaktors oder anderer sensorbezogener Parameter ausführbar ist, und daß
eine Schalteinrichtung vorgesehen ist, mit der Unterbrechungen der aus der Statoranordnung erfolgenden Stromversorgung erfaßbar sind, um beim Empfang einer vorbestimmten Folge von Unterbrechungen die Schrittfolge auszulösen.
13. Vorrichtung nach einem der voranstehenden Ansprüche 1 bis 10 oder
12, gekennzeichnet durch die Integration eines derartigen Meßsystems in
eine Wellenausgleichskupplung oder eine mechanische Überlastkupplung
oder eine regelbare Überlastkupplung oder eine Kombination solcher Kupp
lungen zur Steigerung der Produktivität oder zur Verbesserung der Prozeß
kontrolle oder zur Regelung einer mechanischen Überlastkupplung.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19917626A DE19917626A1 (de) | 1999-04-19 | 1999-04-19 | Vorrichtung zum Messen eines Drehmomentes, insbesondere bei Wellenausgleichs- oder Überlastkupplungen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19917626A DE19917626A1 (de) | 1999-04-19 | 1999-04-19 | Vorrichtung zum Messen eines Drehmomentes, insbesondere bei Wellenausgleichs- oder Überlastkupplungen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19917626A1 true DE19917626A1 (de) | 2000-10-26 |
Family
ID=7905071
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19917626A Withdrawn DE19917626A1 (de) | 1999-04-19 | 1999-04-19 | Vorrichtung zum Messen eines Drehmomentes, insbesondere bei Wellenausgleichs- oder Überlastkupplungen |
Country Status (1)
Country | Link |
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