DE19917062A1 - Optimierte Schnittstelle zwischen Zugriffsnetzwerk und Vermittlungseinrichtung - Google Patents
Optimierte Schnittstelle zwischen Zugriffsnetzwerk und VermittlungseinrichtungInfo
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Abstract
Ein Telekommunikationssystem weist ein Zugriffsnetzwerk (1) zum Anschluß von mehreren Teilnehmeranschlüssen (3), eine Vermittlungseinrichtung (2) zur Herstellung und Aufrechterhaltung einer Telekommunikationsverbindung zwischen einem der Teilnehmeranschlüsse (3) und einem beliebigen anderen Teilnehmeranschluß und eine Übertragungsleitung (4) zwischen dem Zugriffsnetzwerk (1) und der Vermittlungseinrichtung (2) auf. Zugriffsnetzwerk (1) und Vermittlungseinrichtung (2) sind so ausgebildet, daß eine konzentrierte Datenübertragung im Zeitmultiplexbetrieb auf nur einer einzigen Übertragungsleitung (4) zwischen dem Zugriffsnetzwerk (1) und der Vermittlungseinrichtung (2) möglich sind. Die Erfindung ermöglicht mit geringem Aufwand den Anschluß eines Zugriffsnetzwerkes an eine Vermittlungsstelle bei optimierter Ausnutzung der Übertragungsressourcen.
Description
Die Erfindung betrifft ein Kommunikationssystem mit einem Zu
griffsnetzwerk zum Anschluß von mehreren Teilnehmeranschlüs
sen, einer Vermittlungseinrichtung zur Herstellung und Auf
rechterhaltung einer Telekommunikationsverbindung zwischen
einem der Teilnehmeranschlüsse und einem beliebigen anderen
Teilnehmeranschluß und einer Übertragungsleitung zwischen Zu
griffsnetzwerk und Vermittlungseinrichtung.
Die Erfindung betrifft die Schnittstelle zwischen dem Zu
griffsnetzwerk (Access Network), an dem eine Anzahl von Teil
nehmeranschlüssen für Telefonendgeräte, Faxgeräte oder der
gleichen angekoppelt sind, und einer Vermittlungseinrichtung
(Local Exchange), die der Vermittlung von Gesprächen (Sprach-
und Datendiensten) von einem Endgerät an ein anderes Endgerät
dient.
Üblicherweise wird als Schnittstelle zwischen einem Zugriffs
netzwerk und einer Vermittlungseinrichtung eine einfache
nicht konzentrierende Schnittstelle verwendet, wenn das er
wartete Verkehrsaufkommen vergleichsweise gering ist. Eine
derartige Schnittstelle weist ein Schnittstellen-Steuerproto
koll zur Verwaltung der Schnittstelle, ein Teilnehmeran
schlußstatusprotokoll zur Übermittlung der Information über
jeden an dem Zugriffsnetzwerk angeschlossenen Teilnehmeran
schluß, d. h. ob die Leitung aktiviert ist oder nicht, und
ein Vermittlungsprotokoll zur Übermittlung der für die Wei
tervermittlung eines Gesprächs notwendigen Information, wie
beispielsweise die Rufnummer, Information darüber, ob ein
Teilnehmeranschluß besetzt ist oder nicht, usw. auf. Der
Nachteil dieser einfachen nicht konzentrierenden Schnittstel
le liegt darin, daß die Verbindungsleitung zwischen Zugriffs
netzwerk und Vermittlungsanlage nicht optimal ausgenutzt wer
den kann, weil je Teilnehmeranschluß eine bestimmte Übertra
gungskapazität unabhängig von deren Nutzung vorgehalten wer
den muß.
Um die Übertragungskapazitäten zu erhöhen, ist es bekannt,
eine Schnittstelle mit mehreren physikalischen Übertragungs
leitungen sowie mit einer Konzentrationsfunktion zwischen Zu
griffsnetzwerk und Vermittlungseinrichtung zu installieren.
Zusätzlich zu den genannten Protokollen der einfachen
Schnittstelle weist diese Mehrfachschnittstelle ein Protokoll
zur Allokation der Zeitschlitze, ein Protokoll zur Überwa
chung und Identifizierung der einzelnen Kommunikationsverbin
dungen (PCM-Strecken) sowie ein Protokoll zum Aufbau einer
Ersatzschaltung auf, die zum Einsatz kommt, wenn eine ge
schaltete Verbindung ausfällt. Eine solche konzentrierende
Mehrfachschnittstelle ist schematisch in Fig. 2 dargestellt.
Das Zugriffsnetzwerk 1 ist über mehrere Verbindungen 4 mit
der Vermittlungseinrichtung 2 verbunden. Die Mehrfachverbin
dungs-Schnittstelle bietet durch die größere Anzahl von Ver
bindungen, beispielsweise 16 Verbindungen, und durch das Er
satzschaltungsprotokoll eine hohe Kapazität sowie eine hohe
Ausfallsicherheit. Nachteilig ist jedoch, daß die Implemen
tierung dieser Schnittstelle einen hohen Aufwand und hohe Ko
sten verursacht und sich daher für kleine Zugriffsnetzwerke
häufig nicht lohnt.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Telekom
munikationssystem zu schaffen, bei dem eine Verbindung zwi
schen einem Zugriffsnetzwerk und einer zugehörigen Vermitt
lungseinrichtung geschaffen wird, die eine gute Ausnutzung
der Netzinfrastruktur ermöglicht, jedoch einen möglichst ge
ringen Aufwand für Spezifizierung und Realisierung der
Schnittstelle erfordert.
Gelöst wird die Aufgabe durch das in Anspruch 1 definierte
Telekommunikationssystem, wobei das Zugriffsnetzwerk und die
Vermittlungseinrichtung so ausgebildet sind, daß eine konzen
trierte Datenübertragung im Zeitmultiplexbetrieb auf nur ei
ner einzigen Übertragungsleitung zwischen Zugriffsnetzwerk
und Vermittlungseinrichtung ermöglicht wird. Durch die kon
zentrierte Datenübertragung im Zeitmultiplexbetrieb kann ein
Vielfaches von Teilnehmern im Vergleich zur bekannten Ein
fachverbindung bedient werden und so die Netzinfrastruktur
optimal genutzt werden. Andererseits sind, da nur eine Über
tragungsleitung vorhanden ist, keine Protokolle zur Überwa
chung und Identifizierung der einzelnen Leitungen und auch
keine Protokolle zum Aufbau einer Ersatzschaltung erforder
lich. Die Kapazität ist daher nicht so hoch wie bei der Mehr
fachverbindungs-Schnittstelle, jedoch ist der Aufwand für die
Implementierung des erfindungsgemäßen Telekommunikationssy
stems erheblich geringer. Dies ist insbesondere im ruralen
Bereich mit geringem Verkehrsaufkommen und kleiner Teilneh
merdichte von Bedeutung. Darüber hinaus kann eine bestehende
Einfachschnittstelle lediglich durch Implementierung neuer
Software aufgerüstet werden, so daß die vorhandene Netzinfra
struktur weiter genutzt werden kann. So ist ein verbessertes
Telekommunikationssystem gemäß der Erfindung sehr schnell
verfügbar. Auch der Wartungsaufwand ist gegenüber der Mehr
fachverbindungs-Schnittstelle deutlich verringert.
Vorzugsweise weist die Übertragungsschnittstelle zwischen Zu
griffsnetzwerk und Vermittlungseinrichtung ein Schnittstel
len-Steuerprotokoll zur Verwaltung der Datenübertragung zwi
schen Zugriffsnetzwerk und Vermittlungseinrichtung, ein Teil
nehmeranschluß-Statusprotokoll zur Information des Status der
angeschlossenen Teilnehmeranschlüsse, ein Vermittlungsproto
koll zur Übermittlung von zur Vermittlung eines Gesprächswun
sches notwendigen Information und ein Zeitschlitzzuteilungs
protokoll zur Zuteilung der Datenübertragungs-Zeitschlitze
der Versorgungsleitung auf.
Die Übertragungsleitung ermöglicht vorzugsweise eine Übertra
gung nach dem PCM-30-Standard. Bei den Teilnehmeranschlüssen
kann es sich um Anschlüsse für analoge oder digitale Endgerä
te, beispielsweise ISDN-Telefonanlagen, Faxgeräte oder auch
um Teilnehmeranschlüsse für Funktelefone, beispielsweise nach
dem DECT-Standard, handeln.
Die Erfindung wird im folgenden anhand eines Ausführungsbei
spiels unter Bezugnahme auf die beiliegenden Zeichnungen im
Detail erläutert, in denen:
Fig. 1 eine schematische Darstellung zur Erläuterung ei
nes erfindungsgemäßen Telekommunikationssystems ist, und
Fig. 2 eine schematische Darstellung zur Erläuterung ei
nes bekannten Telekommunikationssystems mit Mehrfachver
bindungs-Schnittstelle ist.
Wie in Fig. 1 dargestellt ist, sind an einem Zugriffsnetzwerk
1 mehrere Teilnehmeranschlüsse 3 angeschlossen, die mit ana
logen oder digitalen Telekommunikations-Endgeräten versehen
werden können. Dabei kann es sich um Sprachübertragungsgeräte
wie Telefone oder Funktelefone, oder um Datenübertragungs-
Endgeräte wie Faxgeräte oder auch Personal Computer handeln.
Das Zugriffsnetzwerk 1 ist über eine einzige Übertragungslei
tung 4 mit einer Vermittlungseinrichtung 2 verbunden, welche
wiederum über weitere Leitungen 5 mit einem Telekommunikati
onsnetz verbunden ist. Bei der Übertragungsleitung 4 handelt
es sich vorzugsweise um eine PCM(Pulse Code Modulation)-30-
Leitung.
Zugriffsnetzwerk 1 und Vermittlungseinrichtung 2 sind so aus
gebildet, daß die Datenübertragung zwischen diesen beiden
Einheiten durch Bereitstellung von bestimmten Zeitschlitzen
für jeweils eine Verbindung konzentriert erfolgt, so daß über
die eine Leitung 4 mehrere Gespräche (Sprach- und Datendien
ste) gleichzeitig geführt werden können und damit insgesamt
mehr Teilnehmer bedient werden können, als die Anzahl der
Zeitschlitze auf der Leitung 4 zuließe. Die Übertragungs
schnittstelle zwischen Zugriffsnetzwerk 1 und Vermittlungs
einrichtung 2 weist ein Schnittstellen-Steuerprotokoll zur
Verwaltung der Schnittstelle, ein Teilnehmeranschluß-
Protokoll zur Übermittlung von Information über den Status
der an dem Zugriffsnetzwerk 1 angeschlossenen Teilnehmer,
beispielsweise ob der Anschluß aktiviert ist und wie dessen
Rufnummer lautet, ein Vermittlungsprotokoll zur Übermittlung
von für eine Weitervermittlung eines Gesprächs wichtiger In
formation wie z. B., ob ein Anschluß belegt ist oder nicht,
und ein Zeitschlitz-Zuteilungsprotokoll zur Zuteilung der je
weiligen Datenübertragungs-Zeitschlitze der Leitung 4 zu den
einzelnen Verbindungen auf.
Das erfindungsgemäße Telekommunikationssystem ermöglicht so
mit vergleichsweise geringem Aufwand die Aufrüstung eines
vorhandenen Zugriffsnetzwerks allein durch Implementierung
der Schnittstellensoftware, die eine Datenübertragung im
Zeitmultiplexbetrieb erlaubt. Dadurch wird die Kapazität der
vorhandenen Übertragungsleitung wesentlich besser ausgenutzt,
und ein kosten- und wartungsaufwendiges Management einer
Vielzahl von Übertragungsleitungen wie bei der Mehrfachver
bindungsschnittstelle gemäß Fig. 2 kann vermieden werden.
Claims (5)
1. Telekommunikationssystem, aufweisend:
ein Zugriffsnetzwerk (1) zum Anschluß von mehreren Teilnehme ranschlüssen (3),
eine Vermittlungseinrichtung (2) zur Herstellung und Auf rechterhaltung einer Telekommunikationsverbindung zwischen einem der Teilnehmeranschlüsse (3) und einem beliebigen ande ren Teilnehmeranschluß,
eine Übertragungsleitung (4) zwischen Zugriffsnetzwerk (1) und Vermittlungseinrichtung (2),
wobei Zugriffsnetzwerk (1) und Vermittlungseinrichtung (2) ausgebildet sind, eine konzentrierte Datenübertragung im Zeitmultiplexbetrieb auf einer einzigen Übertragungsleitung zwischen Zugriffsnetzwerk (1) und Vermittlungseinrichtung (2) zu ermöglichen.
ein Zugriffsnetzwerk (1) zum Anschluß von mehreren Teilnehme ranschlüssen (3),
eine Vermittlungseinrichtung (2) zur Herstellung und Auf rechterhaltung einer Telekommunikationsverbindung zwischen einem der Teilnehmeranschlüsse (3) und einem beliebigen ande ren Teilnehmeranschluß,
eine Übertragungsleitung (4) zwischen Zugriffsnetzwerk (1) und Vermittlungseinrichtung (2),
wobei Zugriffsnetzwerk (1) und Vermittlungseinrichtung (2) ausgebildet sind, eine konzentrierte Datenübertragung im Zeitmultiplexbetrieb auf einer einzigen Übertragungsleitung zwischen Zugriffsnetzwerk (1) und Vermittlungseinrichtung (2) zu ermöglichen.
2. Telekommunikationssystem nach Anspruch 1,
gekennzeichnet durch
eine Übertragungsschnittstelle zwischen Zugriffsnetzwerk (1)
und Vermittlungseinrichtung (2), aufweisend:
ein Schnittstellen-Steuerprotokoll zur Verwaltung der Daten übertragung zwischen Zugriffsnetzwerk (1) und Vermittlungs einrichtung (2),
ein Teilnehmeranschlußstatus-Protokoll zur Übermittlung von Information über jeden der angeschlossenen Teilnehmeran schlüsse (3),
ein Vermittlungsprotokoll zur Übermittlung der zur Vermitt lung eines Gesprächs notwendigen Information,
ein Zeitschlitzzuteilungsprotokoll zur Zuteilung der Daten übertragungs-Zeitschlitze der Übertragungsleitung (4).
ein Schnittstellen-Steuerprotokoll zur Verwaltung der Daten übertragung zwischen Zugriffsnetzwerk (1) und Vermittlungs einrichtung (2),
ein Teilnehmeranschlußstatus-Protokoll zur Übermittlung von Information über jeden der angeschlossenen Teilnehmeran schlüsse (3),
ein Vermittlungsprotokoll zur Übermittlung der zur Vermitt lung eines Gesprächs notwendigen Information,
ein Zeitschlitzzuteilungsprotokoll zur Zuteilung der Daten übertragungs-Zeitschlitze der Übertragungsleitung (4).
3. Telekommunikationssystem nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Übertragungsleitung (4) eine PCM-30-
Übertragungsleitung ist.
4. Telekommunikationssystem nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß einer oder mehrere der Teilnehmeranschlüsse (3) ISDN-
Anschlüsse sind.
5. Telekommunikationssystem nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß einer oder mehrere der Teilnehmeranschlüsse (3) Funktele
fonanschlüsse sind.
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