DE19916212C2 - Mehrspindelige Werkzeugmaschine, insbesondere Mehrspindeldrehautomat - Google Patents
Mehrspindelige Werkzeugmaschine, insbesondere MehrspindeldrehautomatInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine mehrspindelige Werkzeugmaschine, insbeson
dere einen Mehrspindeldrehautomat, mit mehreren um eine zentrale Achse
angeordneten, drehend antreibbaren Arbeitsspindeleinheiten, die von
einer Bearbeitungsposition in die nächstfolgende Bearbeitungsposition
weiterschaltbar sind.
Derartige Mehrspindelwerkzeugmaschinen sind beispielsweise aus
der EP 0 726 119 A1 oder der DE 196 19 720 A1 bekannt. Die be
kannten Maschinen haben eine an einem Maschinengestell drehbar
gelagerte Spindeltrommel, an der die Arbeitsspindeln in festem,
gleichgroßem Winkelabstand voneinander gelagert sind und mit der
sie gleichzeitig in die verschiedenen Bearbeitungspositionen
durch Weiterschalten der Spindeltrommel gebracht werden. Nach
Arretierung der Spindeltrommel zum Festsetzen der Arbeitsspin
deln in ihren jeweiligen Bearbeitungspositionen erfolgt an den
Bearbeitungsstationen eine Bearbeitung der in den Arbeitsspin
deln eingespannten Werkstücke, bevor die Spindeltrommel weiter
geschaltet wird und die Arbeitsspindeln mit den Werkstücken da
durch in die nächste Bearbeitungsposition gelangen.
Aus der DE 196 19 720 A1 ist es bekannt, den einzelnen Bearbei
tungsstationen Werkzeugschlitten mit zwei Werkzeugen zuzuordnen
und die Spindeltrommel so weiterzuschalten, daß innerhalb jeder
Bearbeitungsstation die jeweiligen Spindeln in zwei Stellungen
nacheinander positioniert werden, so daß die darin eingespannten
Werkstücke erst mit dem in Schaltrichtung der Spindeltrommel
ersten Werkzeug und nach Weiterschalten um einen geringen
Schaltwinkel mit dem zweiten Werkzeug bearbeitet werden. Bei
dieser Maschine sind also doppelt so viele Bearbeitungspositio
nen wie Arbeitsspindeln vorgesehen, wenn man einmal von Be- und
Entladestationen zum Be- und Entladen der Werkstücke absieht.
Die bei den bekannten Mehrspindelwerkzeugmaschinen regelmäßig
verwirklichte Anordnung der Arbeitsspindeln an der Spindeltrom
mel hat den großen Nachteil, daß diese immer erst dann weiterge
schaltet werden kann, wenn der am längsten dauernde Bearbei
tungsvorgang an einer Bearbeitungsstation abgeschlossen ist. Die
Taktzeit, d. h. die Zeit bis zum Weiterschalten der Trommel und
damit aller Arbeitsspindeln wird daher durch die am längsten
dauernde Bearbeitung einer Bearbeitungsstation vorgegeben. Häu
fig ist es dabei der Fall, daß nur noch ein Werkzeug in der be
troffenen Station mit dem Werkstück in Eingriff ist, während an
allen anderen Bearbeitungsstationen die Bearbeitung bereits be
endet ist und die Bearbeitungskapazität der einzelnen Bearbei
tungsstationen durch die erzwungene Totzeit nicht ausgeschöpft
werden kann. Ein weiterer Nachteil der schaltbaren Spindeltrom
mel besteht darin, daß deren bewegte Masse beim Drehschaltvor
gang möglichst klein sein soll, um die erwünscht hohe Schaltge
schwindigkeit zum Weiterschalten der Arbeitsspindeln in die
nächste Bearbeitungsposition realisieren zu können. Um die Masse
der Spindeltrommel in vertretbaren Grenzen zu halten, muß ihr
Durchmesser und damit auch der Spindelkreisdurchmesser möglichst
klein gehalten werden, was den zur Verfügung stehenden Platz für
die Arbeitsspindeleinheiten einschränkt und was auch wenig Raum
für die Anordnung der Bearbeitungswerkzeuge in den einzelnen Be
arbeitungsstationen und der Beschickungseinrichtung läßt. Durch
die möglichst geringe Größe der Spindeltrommel kann auch der
zentrale Spindelträger, an dem die Spindeltrommel insbesondere
bei Vertikalmaschinen üblicherweise gelagert ist, nicht beliebig
groß dimensioniert werden, so daß es ihm häufig an der gewünsch
ten Steifigkeit mangelt. Ein weiterer Nachteil der bekannten Ma
schinen besteht darin, daß die Werkzeugträger an festen Positio
nen angeordnet sind und somit nicht immer optimal zum Werkstück
ausgerichtet werden können.
Aus der DE 298 15 125 U1 ist eine Vorrichtung zum spanabhebenden
Bearbeiten von Werkstücken bekannt, die einen Werkstückhalter
aufweist, der auf einer Führungsbahn von einer Abholstation, an
der er ein Werkstück übernimmt, zu einer ersten und einer oder
mehreren weiteren Bearbeitungsstationen, an denen das Werkstück
bearbeitet wird, verfahrbar ist. An den verschiedenen Bearbei
tungsstationen erfährt das Werkstück unterschiedliche Bearbei
tungen.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Mehrspindelwerkzeugmaschine
der eingangs genannten Art zu schaffen, die eine größtmögliche
Flexibilität bei der Bearbeitung in den einzelnen Bearbeitungs
positionen ermöglicht und mit der die zur Bearbeitung zur Verfü
gung stehende Zeit in den Bearbeitungspositionen von den Ar
beitsspindeleinheiten optimal ausgeschöpft werden kann.
Diese Aufgabe wird mit der Erfindung dadurch gelöst, daß die Ar
beitsspindeleinheiten unabhängig voneinander entlang einer um
die zentrale Achse umlaufenden Bewegungsbahn beweglich sind und
daß die Bearbeitungspositionen aufgelöst und als Bearbeitungs
segmente ausgestaltet sind, innerhalb deren Grenzen die jewei
ligen Arbeitsspindeln bzw. Arbeitsspindeleinheiten während eines
Bearbeitungsvorganges entlang der Bewegungsbahn beweglich sind.
Mit der Erfindung wird also der eingefahrene Weg des Standes der
Technik verlassen, bei dem benachbarte Arbeitsspindeleinheiten
durch ihre Anordnung an der Spindeltrommel immer einen festen
Abstand voneinander haben. Erfindungsgemäß sind die Arbeitsspin
deleinheiten vielmehr unabhängig voneinander entlang der Bewe
gungsbahn beweglich und können daher ihre Relativlage zueinander
verändern. Es ist daher möglich, auch die Größe der Bearbei
tungssegmente bereichsweise variabel zu gestalten und beispiels
weise in einem Bearbeitungssegment zwei in Richtung der Bewe
gungsbahn hintereinander angeordnete Bearbeitungsstationen vor
zusehen, während in einem anderen, beispielsweise dem unmittel
bar benachbarten Bearbeitungssegment nur eine Bearbeitungsstati
on angeordnet und dieses Bearbeitungssegment dadurch entspre
chend kleiner gehalten ist. Mit der erfindungsgemäßen Anordnung
ist es also möglich, einen Bearbeitungsvorgang, der eine lange
Bearbeitungszeit erfordert, in einem zweckmäßig kleinen Bearbei
tungssegment mit lediglich einer Bearbeitungsstation durchführen
zu lassen, während in anderen Bearbeitungssegmenten in (annä
hernd) derselben Bearbeitungszeit an zwei oder gar noch mehr Be
arbeitungsstationen nacheinander mehrere Bearbeitungsvorgänge
durchgeführt werden, wozu die jeweilige Arbeitsspindeleinheit
innerhalb ihres Bearbeitungssegments entlang der Bewegungsbahn
verfahren werden kann.
Darüber hinaus hat die erfindungsgemäße Anordnung den besonderen
Vorteil, daß aufgrund der Beweglichkeit der Arbeitsspindelein
heiten entlang der Bewegungsbahn innerhalb des Bearbeitungsseg
ments die Spindel selbst die erforderlichen Bewegungen zur Bear
beitung eines Werkstücks in Richtung der X-Achse durchführt, die
bei der Maschine nach der Erfindung mit der Bewegungsbahn zusam
menfällt bzw. parallel zu dieser verläuft. Anders als bei den im
Stand der Technik bekannten Mehrspindelmaschinen müssen die Ar
beitsspindeleinheiten bei der Erfindung während der Bearbeitung
der Werkstücke nämlich nicht an einer in Richtung der X-Achse
festen Position arretiert sein, sondern können sich innerhalb
der Grenzen der Bearbeitungssegmente vor- und zurückbewegen. Die
erforderliche Relativbeweglichkeit zwischen Werkzeug und Werk
stück in Richtung der X-Achse muß daher nicht durch einen Werk
zeug- bzw. Werkstückschlitten verwirklicht werden, der in Rich
tung auf die Arbeitsspindel beweglich ist, sondern das Werkzeug
(bzw. Werkstück) kann an der Bearbeitungsstation innerhalb des
Bearbeitungssegments an fester Stelle positioniert werden, wo
durch eine besonders starre Anordnung möglich wird.
Üblicherweise wird es zweckmäßig sein, wenn die Arbeitsspinde
leinheiten entlang einer kreisförmigen Bewegungsbahn beweglich
sind, die um die zentrale Achse verläuft. Es ist aber durchaus
auch möglich, daß die Bewegungsbahn eine andere Form aufweist,
wenn dies für die auszuführenden Bearbeitungsvorgänge zweckmäßig
erscheint. Die Bewegungsbahn kann beispielsweise elliptisch sein
oder aus zwei parallelen, geradlinigen Abschnitten bestehen, die
an ihren Enden über bogen- oder halbkreisförmige Abschnitte mit
einander verbunden sind (Langlochform). Der Begriff "zentrale
Achse" soll daher im Sinne der Erfindung auch nicht so verstan
den werden, daß alle Arbeitsspindeleinheiten von der Achse immer
denselben Abstand aufweisen, sondern als "zentrale Achse" soll
eine Achse verstanden werden, die im Inneren der von den Ar
beitsspindeleinheiten umfahrenden, geschlossenen Bewegungsbahn
angeordnet ist und das Zentrum der Bewegungsbahn bildet. Bei be
vorzugter Ausgestaltung der Erfindung als Vertikalmaschine ist
die Achse eine Vertikalachse.
Besonders zweckmäßig ist es, wenn jede Arbeitsspindel einen ei
genen Drehantrieb aufweist, so daß jede Arbeitsspindel völlig
unabhängig von den anderen Arbeitsspindeln drehend angetrieben
werden kann. Vorzugsweise weist auch jede Arbeitsspindel einen
eigenen Hubantrieb auf, so daß sie zusammen mit einem im Spin
delkopf eingespannten Werkstück etwa quer zur Richtung der Bewe
gungsbahn in Richtung auf das oder die an den Bearbeitungssta
tionen angeordneten Werkzeug(en) beweglich ist. Der Hubantrieb
kann im wesentlichen aus einem an sich bekannten Spindeltrieb
oder einem Hydraulikzylinderantrieb bestehen.
In bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung sind die Arbeitsspin
deleinheiten an einem zentralen, feststehenden Spindelträger be
weglich angeordnet. Die Arbeitsspindeleinheiten können dabei mit
Führungsschuhen versehen sein, mit denen sie sich entlang min
destens einer am Spindelträger angeordneten Führungsschiene füh
ren. Vorzugsweise ist jeder Arbeitsspindeleinheit ein Antrieb
für die Bewegung entlang der Bewegungsbahn zugeordnet, der im
wesentlichen aus einem Linearmotor bestehen kann. Hierzu weist
jede Arbeitsspindeleinheit vorzugsweise ein eigenes Statorele
ment für den Linearmotorantrieb auf und der Spindelträger ist
mit einem für alle Antriebsspindeleinheiten gemeinsamen Rotor
element für den Linearmotorantrieb versehen. Dem Antrieb jeder
Arbeitsspindeleinheit ist dann bevorzugt eine eigene Weg-
und/oder Geschwindigkeitsmeßeinrichtung zugeordnet, so daß jede
Antriebsspindeleinheit unabhängig von einer anderen in ihrer Be
wegung entlang der Bewegungsbahn geregelt und so mit stets der
gewünschten Geschwindigkeit verfahren und an der erforderlichen
Stelle positioniert werden kann.
Vorzugsweise sind an den einzelnen Bearbeitungssegmenten Bear
beitungswerkzeuge und/oder Bearbeitungseinheiten vorgesehen, die
mittelbar oder unmittelbar an dem Spindelträger angeordnet sind.
Durch diese Anordnung ist es möglich, die Werkzeuge in großer
räumlicher Nähe zu den Arbeitsspindeln in den Bearbeitungsseg
menten anzuordnen und dadurch eine besonders hohe Genauigkeit
durch geringe thermische und elastische Verformungen zu errei
chen. Die Bearbeitungseinheiten können ein angetriebenes Werk
zeug und/oder einen verstellbaren Werkzeugschlitten mit von die
sem getragenen Werkzeug aufweisen, das dann zweckmäßig quer zur
Richtung der Bewegungsbahn beweglich ist.
Vorzugsweise sind die Drehachsen der Arbeitsspindeln parallel
zueinander angeordnet, und zwar zweckmäßig parallel zur zentra
len Achse. In manchen Fällen kann es aber auch vorteilhaft sein,
die Drehachsen der Arbeitsspindeln unter einem Winkel zur zen
tralen Achse anzuordnen.
Besonders vorteilhaft ist es, wenn jeder Arbeitsspindeleinheit
eine eigene, mit der Arbeitsspindeleinheit entlang der Bewe
gungsbahn bewegliche Versorgungseinheit mit Regel- und/oder
Stromzufuhreinrichtungen für die jeweilige Arbeitsspindel
und/oder den Antrieb entlang der Bewegungsbahn zugeordnet ist.
Eine derartige Anordnung, bei der die Regel- und/oder Stromzu
fuhreinrichtungen für jede Arbeitsspindeleinheit unmittelbar
dieser zugeordnet und zusammen mit dieser beweglich sind, ist in
der älteren, nicht vorveröffentlichten Patentanmeldung 198 43 575 A1
der Anmelderin beschrieben, deren Inhalt ausdrücklich zum
Offenbarungsgehalt der vorliegenden Anmeldung gemacht wird. In
dem jeder Arbeitsspindeleinheit eine eigene Versorgungseinheit
zugeordnet wird, die die Regel- und/oder Stromzufuhreinrichtun
gen für die jeweilige Arbeitsspindel und den Antrieb aufweist,
ist es möglich, die Anzahl der über Schleifringabnehmer od. dgl.
zu verwirklichenden Kontakte zwischen dem feststehenden Maschi
nenteil, also beispielsweise dem zentralen, feststehenden Spin
delträger oder einem externen Schaltschrank und den beweglichen
Arbeitsspindeleinheiten auf ein Minimum zu beschränken und so
einen besonders zuverlässigen und genauen Betrieb der Arbeits
spindeleinheiten zu gewährleisten.
In bevorzugter, konstruktiver Ausgestaltung der Erfindung ragen
die Arbeitsspindeleinheiten mit ihren Spannköpfen durch Öffnun
gen in einer Teleskop- oder Fächerabdeckung, die den eigentli
chen Arbeitsraum der Bearbeitungsbereiche bzw. die darin wirksa
men Bearbeitungswerkzeuge gegenüber den Arbeitsspindeln bzw.
Spindeleinheiten separiert. Die Abdeckung verhindert, daß wäh
rend der Bearbeitung eines Werkstückes entstehende Späne oder
Kühlflüssigkeit am Spannkopf vorbei zu den empfindlicheren Be
reichen der Arbeitsspindeleinheit wie beispielsweise deren An
triebsmotor oder den Regel- oder Stromzufuhreinrichtungen gelan
gen können, was ansonsten zu Beschädigungen der Arbeitsspindel
oder zu Fehlschaltungen führen könnte. Die Ausbildung der Abdec
kung als Teleskop- oder Fächerabdeckung ist dabei vorteilhaft,
um den variablen Abständen der Arbeitsspindeleinheiten voneinan
der Rechnung zu tragen.
Vorzugsweise ist die erfindungsgemäße Werkzeugmaschine mit einer
die Bauteile der Maschine umgebenden Maschinenverkleidung verse
hen, die aus einem die Arbeitsspindeleinheiten umgebenden, inne
ren Schutzgehäuse und einem dieses mit einem spaltartigen Frei
raum umgebenden, äußeren Schutzgehäuse bestehen kann, wobei am
äußeren Schutzgehäuse dann zweckmäßig eine Absaugeinrichtung an
geschlossen ist. Über den spaltartigen Freiraum zwischen den
beiden Schutzgehäusen kann der bei der Bearbeitung der Werkstüc
ke entstehende Kühlmittel- oder Ölnebel von der Absaugeinrich
tung abgesaugt werden, so daß von außen immer eine klare Sicht
auf die Bearbeitungsvorgänge in den verschiedenen Bearbeitungs
bereichen gewährleistet ist, wenn die Schutzgehäuse in bekannter
Weise mit Sichtfenstern an den Bearbeitungssegmenten versehen
sind. Vorzugsweise weist die Maschinenverkleidung an den Bear
beitungssegmenten auch Zugangsöffnungen auf, was einen günstigen
Zugang zu allen Bearbeitungsstellen ermöglicht.
Die Bearbeitungssegmente können in besonders vorteilhafter Aus
gestaltung der Erfindung eine in Richtung der Bewegungsbahn va
riable Länge haben, können also an jedes zu fertigende Werkstück
angepaßt und optimal eingerichtet werden. Die Bearbeitungsseg
mente an den einzelnen Bearbeitungspositionen können also in
Richtung der Bewegungsbahn unterschiedlich groß sein und an die
verschiedenen Bearbeitungsvorgänge angepaßt werden. Dabei ist es
auch möglich, die an der Maschine angeordneten Bearbeitungswerk
zeuge nicht immer fest derselben Bearbeitungsposition bzw. dem
selben Bearbeitungssegment zuzuordnen, sondern es ist denkbar,
bei der Bearbeitung eines ersten Werkstückes das Bearbeitungs
segment der beispielsweise ersten Bearbeitungsposition schmal
bzw. kurz zu halten, so daß in dieser Bearbeitungsposition nur
ein einziges Werkzeug das Werkstück bearbeitet, während die
nächstfolgende Bearbeitungsposition bzw. das Bearbeitungssegment
zwei hintereinander angeordnete Werkzeuge aufweist. Bei Bearbei
tung eines anderen Werkstückes kann dann das eine (vordere)
Werkzeug der zweiten Bearbeitungsposition dem davorliegenden Be
arbeitungssegment zugeordnet werden, in dem dann das andere
Werkstück nacheinander mit zwei Werkzeugen bearbeitet wird. Es
sei hier erwähnt, daß der Begriff "Bearbeitungssegment" oder
"Bearbeitungsbereich" selbstverständlich auch den oder die Be
schickungsbereich e) der Maschine erfassen soll, an dem/denen
die fertige Werkstücke abgegeben und neue Werkstückrohlinge ge
spannt werden.
Weitere Eizelheiten der Erfindung ergeben sich aus der
nachfolgenden Beschreibung und der Zeichnung, worin eine bevor
zugte Ausführungsform der Erfindung an einem Beispiel näher er
läutert wird. Es zeigt:
Fig. 1 einen Vertikal-Mehrspindeldrehautomaten nach der
Erfindung in einer Seitenansicht und teilweise im
Schnitt;
Fig. 2 den Gegenstand der Fig. 1 in einem Schnitt längs
der Linie II-II;
Fig. 3 einen Schnitt durch den Spindelträger und einige
der daran angeordneten Arbeitsspindeleinheiten
längs der Linie III-III nach Fig. 1 in vergrößer
ter Darstellung;
Fig. 4 eine Ansicht längs des Pfeiles IV nach Fig. 2;
Fig. 5 eine Ansicht auf eine der Arbeitsspindeleinheiten
längs der Linie V nach Fig. 2; und
Fig. 6 den Gegenstand der Fig. 5 in einem Schnitt längs
der Linie VI-VI.
Der in der Zeichnung aus Gründen der besseren Übersichtlichkeit
stark vereinfacht dargestellte Mehrspindeldrehautomat 10 ist ei
ne sogenannte Senkrecht- oder Vertikalmaschine mit einer senk
rechten, zentralen Mittelachse 11 und einem zentral im Maschi
nengehäuse 12 angeordneten Spindelträger 13, der von einem Ma
schinenbett 14 senkrecht nach oben aufragt. In seinem oberen Be
reich 15 ist der Spindelträger 13 rotationssymmetrisch zur zen
tralen Achse 11 ausgestaltet. Am äußeren Rand seiner oberen
Stirnseite 16 ist er mit einer ersten Führungsschiene 17 und an
einem tieferliegenden, radial nach außen vorspringenden Stütz
ring 18 mit einer zweiten Führungsschiene 19 versehen, entlang
denen mehrere Arbeitspindeleinheiten 20 mittels Führungsschuhen
21 in Umfangsrichtung des Spindelträgers 13 verschieblich gela
gert sind. Die Arbeitsspindeleinheiten 20 bestehen im wesentli
chen aus einer von einem eigenen Antriebsmotor 22 drehend an
treibbaren Arbeitsspindel 23, die an ihrem unteren Ende mit ei
nem Spannfutter 24 zur Aufnahme eines zu bearbeitenden Werkstüc
kes B versehen ist. Jede Arbeitsspindeleinheit 20 weist ferner
eine Schlitteneinheit 25 auf, entlang der die Arbeitsspindel zu
sammen mit ihrem Antriebsmotor mit Hilfe eines in Fig. 5 ange
deuteten, hydraulischen Antriebs 26 in ihrer Vertikalachse Z
verfahrbar ist. Am Schlittenträger 27 der Schlitteneinheit 25
wiederum sind die Führungsschuhe 21 angeordnet, die mit den Füh
rungsschienen 17, 19 zusammenwirken.
Jede Arbeitsspindeleinheit 20 ist darüber hinaus noch mit einer
eigenen Versorgungseinheit 28 versehen, die zusammen mit der zu
gehörigen Arbeitsspindel in Umfangsrichtung des Spindelträgers
13 bewegbar ist. Die Versorgungseinheiten nehmen die Regel- und
Stromzufuhreinrichtungen für die zugehörige Arbeitsspindel und
deren Antriebsmotoren auf und sind über eine Schleifringeinrich
tung 29 od. dgl. in nicht näher dargestellter Weise mit einer
durch ein Zentralrohr 30 im Spindelträger geführten Stromversor
gung in Verbindung und an einen externen Sollwertgeber 31 ange
schlossen. Diese besondere Art der Regelung und Stromversorgung
der Antriebsmotoren der einzelnen Arbeitsspindeln ist im Zusam
menhang mit einer Werkzeugmaschine mit Spindeltrommel in der äl
teren Patentanmeldung 198 43 575 beschrieben, die hiermit aus
drücklich zum Gegenstand der vorliegenden Beschreibung gemacht
wird und auf deren Einzelheiten hiermit verwiesen sei.
Jeder Arbeitsspindeleinheit 20 ist zusätzlich zu den vorgenann
ten Komponenten noch ein Antrieb 32 zugeordnet, mit dessen Hilfe
die Arbeitsspindeleinheiten in Umfangsrichtung des Spindelträ
gers längs der Führungsschienen bewegt werden können. Diese An
triebe 32 sind nach Art von Linearmotoren gestaltet und bestehen
im wesentlichen aus einem am Umfang des Spindelträgers 13 über
dessen gesamte Umfangslänge angeordneten, permanent erregten Ro
torelement 33, mit dem an den Arbeitsspindeleinheiten an der In
nenseite der Schlittenträger 27 angeordnete Statorelemente zu
sammenwirken, die von den Versorgungseinheiten 28 geregelt mit
Strom beaufschlagt werden können und so die Arbeitsspindelein
heiten entlang der Führungsschienen bewegen.
Wie sich am besten aus den Fig. 2 und 3 ergibt, haben die Ar
beitsspindeleinheiten untereinander keinen festen, gleichgroßen
Abstand, sondern sind an den Führungsschienen 17, 19 unabhängig
voneinander entlang einer um die zentrale Achse 11 umlaufenden
Bewegungsbahn 35 beweglich, die parallel zu den Führungsschie
nen, bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel also auf einer
Kreisbahn, verläuft. Anders als bei den bislang üblichen Mehr
spindelmaschinen, bei denen die Arbeitsspindeln in einer gemein
samen Spindeltrommel gelagert sind, haben die Arbeitsspindelein
heiten bei der Erfindung keine festen Bearbeitungspositionen,
sondern der unterhalb der Arbeitsspindeleinheiten um den Spin
delträger 13 herum gelegene Arbeitsraum 36 ist in mehrere Bear
beitungssegmente 37 unterteilt, deren Anzahl in der Regel der
Anzahl der Arbeitsspindeleinheiten entspricht. Es ist aber auch
möglich, ein oder zwei Segmente mehr als die Anzahl der Arbeits
spindeln vorzusehen. Innerhalb der Grenzen 38 eines Bearbei
tungssegmentes ist also in der Regel eine Arbeitsspindeleinheit
positioniert und während eines Bearbeitungsvorganges innerhalb
dieser Grenzen in Richtung der Bewegungsbahn, also entlang der
Führungsschienen 17, 19 beweglich. Wenn die in allen Bearbei
tungssegmenten 37 an den Werkstücken durchgeführten Bearbei
tungsvorgänge beendet sind, werden die Arbeitsspindeleinheiten
alle gleichzeitig oder in kurzer zeitlicher Abfolge nacheinander
in Richtung des Pfeiles 39 in das nächstfolgende Bearbeitungsbe
segment weitergeschaltet.
Wie aus Fig. 2 weiterhin gut erkennbar ist, sind die einzelnen
Bearbeitungssegmente 37.1-7 unterschiedlich groß, so daß auch
der Weg, den eine Arbeitsspindel innerhalb der Grenzen 38 wäh
rend eines Bearbeitungsvorganges in Richtung der Bewegungsbahn
35 durchführen kann, von Bearbeitungssegment zu Bearbeitungsseg
ment verschiedenen ist. So dient beispielsweise das Segment 37.1
als Beschickungsbereich für die Arbeitsspindeln, in dem ein fer
tig bearbeitetes Werkstück von der Arbeitsspindel in einer er
sten, mit durchgezogenen Linien dargestellten Stellung an eine
Werkstückabfuhreinrichtung abgegeben wird (Pfeil 40), woraufhin
die Arbeitsspindeleinheit innerhalb der Grenzen des Beschic
kungsbereiches 37.1 entlang der Schienen 17, 19 weiter vorge
schoben wird, bis sie in eine Stellung gelangt, wo sie einen
neuen Werkstückrohling von einer nicht gezeigten Übergabevor
richtung übernimmt (Pfeil 41). Das Beschickungssegment 37.1 hat
bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel somit eine Länge in Um
fangsrichtung, die etwa der doppelten Breite b einer Arbeits
spindeleinheit entspricht.
Das nächstfolgende Bearbeitungssegment 37.2 ist kleiner als das
Beschickungssegment 37.1, während das daran anschließende Bear
beitungssegment 37.3 in Umfangsrichtung eine Länge hat, die grö
ßer ist als die doppelte Breite einer Arbeitsspindeleinheit. Das
Bearbeitungssegment 37.4 an der nächsten Bearbeitungsposition
hingegen ist in Umfangsrichtung nur unwesentlich länger als die
Breite einer Arbeitsspindeleinheit, die sich somit in Richtung
der Bewegungsbahn 35 während eines Bearbeitungsvorganges nur ein
sehr kurzes Stück hin- oder herbewegen kann.
Die variable, von Bearbeitungsposition zu Bearbeitungsposition
verschiedene Größe der Bearbeitungsbereiche bzw. der Segmente
ermöglicht es in besonders vorteilhafter Weise, die verschiede
nen, an den Werkstücken durchzuführenden Bearbeitungsvorgänge
zeitlich so aufeinander abzustimmen, daß in einzelnen Bearbei
tungssegmenten keine oder nur sehr kurze Totzeiten vor dem Wei
terschalten der Spindeln in die nächstfolgenden Bearbeitungspo
sitionen entstehen, zu denen es bei den bekannten Maschinen mit
Spindeltrommeln regelmäßig dann kommt, wenn eine in einer Bear
beitungsposition erfolgende Bearbeitung mehr Zeit benötigt, als
die Bearbeitungen in den anderen Bearbeitungspositionen. So ist
es beispielsweise bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel mög
lich, dem Segment 37.4 lediglich eine Werkzeugeinheit zuzuord
nen, mit deren Hilfe ein aufwendiger Bearbeitungsvorgang mit ho
hem Zeitbedarf in dem Bearbeitungssegment 37.4 durchgeführt
wird, während die davor- und dahinterliegenden Bearbeitungsseg
mente 37.2, 3 bzw. 37.5-7 jeweils zwei in Richtung der Bewegungs
bahn 35 hintereinander angeordnete Werkzeuge aufweisen, so daß
in jedem der größeren Bearbeitungssegmente zwei Bearbeitungsvor
gänge nacheinander ablaufen können, während in derselben Zeit in
dem Bearbeitungssegment 37.4 nur ein Bearbeitungsvorgang mit
entsprechend höherem Zeitbedarf erfolgt.
Darüber hinaus hat die variable Gestaltung der Größe der Bear
beitungssegmente den Vorteil, daß diese sehr gut an die zum Ein
satz kommenden Werkzeuge angepaßt werden können, wodurch der
über den gesamten Umfang des Spindelträgers 13 zur Verfügung
stehende Platz im Arbeitsraum 36 optimal ausgenutzt werden kann.
Ein ganz bemerkenswerter Vorteil, der sich aus der Beweglichkeit
der Arbeitsspindeleinheiten entlang der Bewegungsbahn 35 inner
halb der Grenzen 38 der Bearbeitungssegmente 37 ergibt, besteht
darin, daß die Arbeitsspindeleinheit selbst die für die voll
ständige Bearbeitung der Werkstücke erforderliche Bewegung rela
tiv zu den Werkzeugen in Richtung der X-Achse durchführen kann,
wozu sie von dem geregelten Linearantrieb 32 entlang der Füh
rungsschienen hin- und herverfahren wird. Auf die sonst bei den
bekannten Maschinen die Relativbewegung zwischen Werkzeug und
Werkstück in X-Richtung bewirkenden Werkzeugschlitten für Dreh
werkzeuge od. dgl. kann somit verzichtet werden, so daß die Werk
zeuge für die Bearbeitung in X-Richtung fest und damit besonders
starr in der Maschine angeordnet werden können. Wie sich aus
Fig. 1 ergibt, erfolgt die Anordnung der Werkzeuge 43, 44 bevor
zugt an Werkzeugträgern 45, die unmittelbar an dem Spindelträger
13 angeordnet sind, so daß Arbeitsspindel und Werkzeuge im Bear
beitungsbereich nah beieinander liegen, was eine besonders hohe
Beabeitungsgenauigkeit ermöglicht.
Wie sich am besten aus den Fig. 1, 5 und 6 ergibt, werden von
den Arbeitsspindeleinheiten nicht nur die erforderlichen Bewe
gungen relativ zum Werkzeug in Richtung der X-Achse durchge
führt, die mit der Bewegungsbahn zusammenfällt, also kreisbogen
förmig verläuft, sondern die Arbeitsspindeleinheit übernimmt in
an sich bekannter Weise auch die Bewegung relativ zum Werkzeug
in Z-Richtung (Vertikalrichtung) mit Hilfe des Hydraulikantriebs
26 sowie die Drehbewegung C des Werkstückes relativ zum Werkzeug
durch Drehung der mit dem Spannfutter versehenen Arbeitsspindel
mit Hilfe des Antriebsmotors 22. Das in Fig. 1 gezeigte Verti
kalbohrwerkzeug 43 sowie das in Fig. 2 im Bearbeitungsbereich
37.7 angedeutete Drehwerkzeug 46 haben daher keinen eigenen An
trieb, sondern sind fest am Spindelträger 13 mit ihren Werkzeug
trägern 45 befestigt. Lediglich das Querbohrwerkzeug 44 (Fig. 1)
ist mittels eines Schlittens 47 quer zur Bewegungsbahn 35 in Y-
Richtung im Arbeitsraum 36 der Maschine beweglich angeordnet, um
Querbohrungen im Werkstück anfertigen zu können, da ein Herstel
len von Querbohrungen am Werkstück durch Bewegung der Arbeits
spindeln in Richtung der kreisbogenförmigen X-Achse nicht mög
lich ist.
Die besondere Ausgestaltung der Erfindung, bei der die Arbeits
spindeleinheiten selbst nicht nur die Relativbewegung zwischen
Werkstück und Werkzeug in Z-Richtung, sondern auch in Richtung
der X-Achse übernehmen, schafft in den verschiedenen Bearbei
tungssegmenten ausreichend Raum, die benötigten Werkzeuge darin
anzuordnen. Da die Größe bzw. Länge der einzelnen Bearbeitungs
segmente variiert werden kann, können sie leicht an die einzu
setzenden Werkzeuge bzw. an den Platzbedarf der diese tragenden
Werkzeugaufnahmen, Schlitten u. dgl. angepaßt werden. Da bei der
erfindungsgemäßen Maschine auf eine Spindeltrommel zur Aufnahme
der einzelnen Arbeitsspindeln vollständig verzichtet wird, kann
der bei den bekannten Maschinen durch die Größe der Spindeltrom
mel begrenzte Spindelkreisdurchmesser ohne Nachteil praktisch
beliebig groß gestaltet werden, was größtmöglichen Freiraum bei
der Dimensionierung der Arbeitsspindeleinheiten und der Bearbei
tungssegmente gibt und was insbesondere auch für das der Be
schickung bzw. Entnahme dienenden Bearbeitungssegment 37.1 von
räumlichem Vorteil ist. Der Spindelträger kann fast beliebig
groß und daher mit jeder gewünschten Steifigkeit ausgebildet
werden. Es ist nicht einmal unbedingt erforderlich, daß sich die
Arbeitsspindeleinheiten entlang einer kreisförmigen Bewegungs
bahn um den Spindelträger bewegen, sondern es ist durchaus mög
lich, dem Spindelträger und damit der um diesen herumlaufenden
Bewegungsbahn bei Bedarf eine andere Form zu geben, bei der die
Arbeitsspindeleinheiten den Spindelträger beispielsweise auf ei
ner elliptischen Bahn umfahren oder einer Bahn mit zwei paral
lelen geradlinigen Abschnitten, die an ihren Enden mit halb
kreisförmigen Verbindungsabschnitten miteinander verbunden sind.
Für die genaue Regelung der Position und Verfahr- bzw. Drehge
schwindigkeiten der Arbeitsspindeleinheiten sind diese mit einem
Meßsystem 48 zur Messung des Verfahrwegs bzw. der Geschwindig
keit in X-Richtung sowie einer Meßeinrichtung 49 für die Weg-
und Geschwindigkeitsbestimmung der Arbeitsspindel in Z-Richtung
und nicht näher dargestellten Meßgebern für die Drehung der Ar
beitsspindel in C-Richtung ausgestattet. Die Regelung der jewei
ligen Arbeitsspindel erfolgt mit Hilfe der zugehörigen Versor
gungseinheit 28, der die von dem Meßsystem bzw. der Meßeinrich
tung und den Meßfühlern gemessenen Werte zugeführt werden und
von der die Antriebe der Arbeitsspindel in Abhängigkeit von den
Meßwerten und vorgegebenen Sollwerten angesteuert werden.
Wie am besten aus den Fig. 1 und 3 erkennbar ist, ragen die Ar
beitsspindeln 23 bzw. deren Spannfutter 24 durch eine zwischen
den Arbeitsspindeleinheiten 20 angeordnete Teleskop- oder Fä
cherabdeckung 50 nach unten in den Arbeitsraum 36 hinein. Die
Abdeckung 50 schützt die Arbeitsspindeleinheiten vor dem Ein
tritt von Spänen, Kühlflüssigkeit, Schneidöl u. dgl., wobei sich
die einzelnen Lamellen 51 der Abdeckung übereinanderschieben
können und dadurch die variablen Abstände zwischen den Arbeits
spindeleinheiten immer sicher verschließen.
Die Maschine ist mit einer Verkleidung 52 versehen, die im we
sentlichen aus einem inneren Schutzgehäuse 53 und einem Außenge
häuse 54 besteht, wobei das innere Schutzgehäuse die Arbeits
spindeleinheiten 20 umgibt und nach unten von der Teleskop- oder
Fächerabdeckung begrenzt wird. Zwischen dem inneren Gehäuse 53
und dem Außengehäuse 54 ist ein ringförmiger Spalt 55 ausgebil
det und das Außengehäuse ist mit einem Sauganschluß 56 versehen,
über den im Arbeitsraum 36 entstehende Öl- oder Kühlmittelnebel
durch den Spalt 55 abgesaugt werden können.
Das Außengehäuse 54 weist ferner im Bereich der einzelnen Bear
beitungsstationen angeordnete Schiebetüren 57 auf, die einen
weitgehend ungehinderten Zugang zum Arbeitsraum über den gesam
ten Umfang der Maschine und damit in jedem beliebigen Arbeitsbe
reich ermöglichen.
Zusätzlich zu den dargestellten und/oder beschriebenen Bauele
menten der erfindungsgemäßen Maschine weist diese selbstver
ständlich noch als solche bekannte Einrichtungen für die Werk
stückzu- und -abfuhr, für die Steuerung, die Kühlmittelzufuhr,
Spänebeseitigung usw. auf. All solche Einrichtungen sind aber in
ihrem Aufbau und ihrer Wirkungsweise allgemein bekannt, so daß
auf ihre Darstellung und Beschreibung hier verzichtet wurde.
Die Erfindung ist nicht auf das beschriebene und dargestellte
Ausführungsbeispiel beschränkt, sondern es ergeben sich viele
Änderungen und Ergänzungen, ohne den Rahmen der Erfindung zu
verlassen. So ist es beispielsweise möglich, nicht nur eine
Mehrspindeldrehmaschine oder einen Drehautomaten in der erfin
dungsgemäßen Weise auszugestalten, sondern der erfindungsgemäße
Aufbau mit unabhängig voneinander entlang der Bewegungsbahn be
weglichen Arbeitsspindeln kann auch beispielsweise bei einer
Schleifmaschine oder einer Fräsmaschine zum Einsatz kommen. Der
Antrieb der Arbeitsspindeln in Z-Richtung kann auch elektrome
chanisch ausgeführt werden, auch wenn dem hydraulischen Antrieb
wegen seiner kleineren Abmessungen in den meisten Anwendungsfäl
len der Vorzug gegeben werden wird. Die Anzahl der den Spindel
träger umfahrenden Arbeitsspindeleinheiten kann beliebig gewählt
werden; es ist sogar denkbar, die Anzahl der Arbeitsspindelein
heiten für eine Maschine variabel zu halten und je nach Art des
herzustellenden Werkstückes eine oder mehrere Arbeitsspindelein
heiten zusätzlich einzubauen oder von dem Spindelträger abzuneh
men, wodurch die Flexibilität der Maschine noch weiter erhöht
wird. Mit der Maschine ist es möglich, zwei oder mehr voneinan
der verschiedene Werkstücke gleichzeitig herzustellen oder ein
Werkstück von beiden Seiten gleichzeitig in der Maschine zu be
arbeiten. In einem solchen Falle werden zweckmäßig acht Arbeits
spindeleinheiten am Spindelträger vorgesehen, von denen zwei an
den beiden dann vorgesehenen Beschickungsstationen (ggf. mit
Wendestation) zum Einsatz kommen, während die übrigen, zweimal
drei Arbeitsspindeleinheiten die eigentliche Bearbeitung der
Werkstücke durchführen.
Die Achsen der Arbeitsspindeln können, wie beim Ausführungsbei
spiel, parallel zueinander angeordnet sein, es ist jedoch auch
möglich, sie unter einem Winkel zur zentralen Achse 11 des Spin
delträgers 13 auszuführen, wodurch die Spannfutter 24 der Ar
beitsspindeln besser zugänglich sind. Die Zuführung von Daten
und Energie zu den Arbeitsspindeleinheiten kann anstelle über
die Versorgungseinheiten 28 auch ähnlich wie beim Stand der
Technik über Kabel-Versorgungsstränge erfolgen, die bei einem
Umlauf der Spindeln um den Spindelträger in geeigneter Weise an
diesem aufgewickelt werden, was jedoch nach einem vollständigen
Bearbeitungszyklus, bei dem alle Arbeitsspindeln jedes Bearbei
tungssegment einmal durchlaufen haben, ein Zurückschalten der
Arbeitsspindeleinheiten in ihre Ausgangsposition erforderlich
macht.
Claims (23)
1. Mehrspindelige Werkzeugmaschine, insbesondere Mehrspin
deldrehautomat, mit mehreren um eine zentrale Achse angeord
neten, drehend antreibbaren Arbeitsspindeleinheiten, die von
einer Bearbeitungsposition in die nächstfolgende Bearbei
tungsposition weiterschaltbar sind, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Arbeitsspindeleinheiten
(20) unabhängig voneinander entlang einer um die zentrale
Achse (11) umlaufenden Bewegungsbahn (35) beweglich sind und
daß die Bearbeitungspositionen aufgelöst und als Bearbei
tungssegmente (37) ausgestaltet sind, innerhalb deren Gren
zen (38) die jeweiligen Arbeitsspindeln (23) bzw. Arbeits
spindeleinheiten (20) während eines Bearbeitungsvorgangs
entlang der Bewegungsbahn (35) beweglich sind.
2. Werkzeugmaschine nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Arbeitsspindeleinheiten
(20) entlang einer kreisförmigen Bewegungsbahn (35) beweg
lich sind.
3. Werkzeugmaschine nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die zentrale Achse (11)
eine Vertikalachse ist.
4. Werkzeugmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 3, da
durch gekennzeichnet, daß jede Ar
beitsspindel (23) einen eigenen Drehantrieb (22) aufweist.
5. Werkzeugmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 4, da
durch gekennzeichnet, daß jede Ar
beitsspindel (23) einen eigenen Hubantrieb (26) aufweist.
6. Werkzeugmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 5, da
durch gekennzeichnet, daß die Arbeits
spindeleinheiten (20) an einem zentralen, feststehenden
Spindelträger (13) beweglich angeordnet sind.
7. Werkzeugmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 6, da
durch gekennzeichnet, daß die Arbeits
spindeleinheiten (20) mit Führungsschuhen (21) versehen
sind, mit denen sie sich entlang mindestens einer am Spin
delträger (13) angeordneten Führungsschiene (17, 19) führen.
8. Werkzeugmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 7, da
durch gekennzeichnet, daß jeder Ar
beitsspindeleinheit (20) ein Antrieb (33, 34) für die Bewe
gung entlang der Bewegungsbahn (35) zugeordnet ist.
9. Werkzeugmaschine nach Anspruch 8, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Antrieb (33, 34) im we
sentlichen aus einem Linearmotor besteht.
10. Werkzeugmaschine nach Anspruch 8 oder 9, dadurch
gekennzeichnet, daß jede Arbeitsspindelein
heit (20) ein eigenes Statorelement (34) für einen Linearmo
torantrieb (33, 34) aufweist und der Spindelträger (13) mit
einem für alle Antriebsspindeleinheiten (20) gemeinsamen Ro
torelement (33) für den Linearmotorantrieb versehen ist.
11. Werkzeugmaschine nach einem der Ansprüche 8 bis 10, da
durch gekennzeichnet, daß dem Antrieb
(33, 34) eine Weg- und/oder Geschwindigkeitsmeßeinrichtung
(48) zugeordnet ist.
12. Werkzeugmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 11, ge
kennzeichnet durch an den Bearbeitungsseg
menten (37.1-7) vorgesehene, mittelbar oder unmittelbar an
dem Spindelträger (13) angeordnete Bearbeitungswerkzeuge
(43, 46) und/oder Bearbeitungseinheiten (44, 45).
13. Werkzeugmaschine nach Anspruch 12, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Bearbeitungseinheiten
(44, 45) ein angetriebenes Werkzeug und/oder einen verstell
baren Werkzeugschlitten (45) mit von diesem getragenen Werk
zeug (44) aufweisen.
14. Werkzeugmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 13, da
durch gekennzeichnet, daß die Dreh
achsen der Arbeitsspindeln (23) parallel zueinander angeord
net sind.
15. Werkzeugmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 14, da
durch gekennzeichnet, daß die Dreh
achsen der Arbeitsspindeln (23) parallel zur zentralen Achse
(11) angeordnet sind.
16. Werkzeugmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 14, da
durch gekennzeichnet, daß die Dreh
achsen der Arbeitsspindeln (23) unter einem Winkel zur zen
tralen Achse (11) angeordnet sind.
17. Werkzeugmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 16, da
durch gekennzeichnet, daß jeder Ar
beitsspindeleinheit (20) eine eigene, mit der Arbeitsspin
deleinheit (20) entlang der Bewegungsbahn (35) bewegliche
Versorgungseinheit (28) mit Regel- und/oder Stromzufuhrein
richtungen für die jeweilige Arbeitsspindel (33) und/oder
den Antrieb (26) zugeordnet ist.
18. Werkzeugmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 17, da
durch gekennzeichnet, daß die Ar
beitsspindeleinheiten (20) mit ihren Spannköpfen (24) durch
Öffnungen in einer Teleskop- oder Fächerabdeckung (50) ra
gen, die die Bearbeitungssegmente (37) bzw. die darin wirk
samen Bearbeitungswerkzeuge (43, 44, 46) gegenüber den Ar
beitsspindeln (23) bzw. Spindeleinheiten (20) separiert.
19. Werkzeugmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 18, ge
kennzeichnet durch eine die Bauteile der
Maschine (10) umgebende Maschinenverkleidung (52).
20. Werkzeugmaschine nach Anspruch 19, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Verkleidung (52) aus
einem die Arbeitsspindeleinheiten (20) umgebenden, inneren
Schutzgehäuse (53) und einem dieses mit einem spaltartigen
Freiraum (55) umgebenden, äußeren Schutzgehäuse (54) besteht
und daß am äußeren Schutzgehäuse (54) eine Absaugeinrichtung
(56) anschließbar ist.
21. Werkzeugmaschine nach Anspruch 19 oder 20, dadurch
gekennzeichnet, daß die Maschinenverklei
dung (52) an den Bearbeitungssegmenten (37) mit Zugangsöff
nungen (57) versehen ist.
22. Werkzeugmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 21, da
durch gekennzeichnet, daß die Bear
beitungssegmente (37) eine in Richtung der Bewegungsbahn
(35) variable Länge haben.
23. Werkzeugmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 22, da
durch gekennzeichnet, daß die Bearbei
tungssegmente (37) in Richtung der Bewegungsbahn (35) unter
schiedlich groß und an die verschiedenen Bearbeitungsvorgän
ge angepaßt sind.
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