DE19915053A1 - Knie-Gesamtprothese mit Scharniergelenk - Google Patents
Knie-Gesamtprothese mit ScharniergelenkInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft eine Knie-Gesamtprothese (1) mit Scharniergelenk, die einen Oberschenkelknochenteil (2) und einen Schienbeinansatz (3) aufweist, wobei der Oberschenkelknochenteil (2) in bezug auf ein Schwenkorgan (5) in Querrichtung drehbar montiert ist, das selbst in bezug auf den Schienbeinansatz (3) in Längsrichtung drehbar montiert ist, wobei der Oberschenkelknochenteil (2) zwei Knochenenden (20a, 20b) aufweist, die durch kongruenten Kontakt mit einer Schienbeinplatte (4) zusammenwirken, die sich am oberen Ende (14) des Schienbeinansatzes (3) befindet. Erfindungsgemäß weist die Knie-Gesamtprothese (1) Anschlagmittel (6) auf, die den Oberschenkelknochenteil (2) in Längsdrehung blockieren können, wenn die Gelenkverbindung des Knies gestreckt ist. Die Erfindung betrifft insbesondere Knieprothesen, die implantiert werden können, wenn der Bänderapparat keine zufriedenstellende Stabilität des Gelenks mehr gewährleisten kann.
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Knie-Gesamtprothese
mit Scharniergelenk, d. h. mit einer mechanischen Gelenkver
bindung, die den Oberschenkelknochenteil mit dem Schien
beinansatz verbindet.
Die Erfindung wird besonders vorteilhaft auf dem Gebiet der
Knieprothesen verwendet, die spezifischer dazu bestimmt
sind, dann implantiert zu werden, wenn der Bänderapparat
nicht mehr in der Lage ist, der Gelenkverbindung eine zu
friedenstellende Stabilität zu verleihen.
Unter diesen Umständen ist es tatsächlich vorzuziehen, den
Oberschenkelknochenteil und den Schienbeinansatz mittels
einer beweglichen Verbindung mechanisch fest miteinander zu
verbinden, die sowohl die Bewegungen der Beugung und Strec
kung als auch die permanente Kohäsion zwischen den ver
schiedenen Bestandteilen des Implantats erlaubt.
Aus dem Stand der Technik ist eine erste Art von Knie-Gesamt
prothese mit Scharniergelenk bekannt, bei denen der
Oberschenkelknochenteil einfach über eine Querachse an den
Schienbeinansatz angelenkt ist. Obwohl sie in im allgemei
nen aus Polyethylen bestehenden Lagern dreht, wird diese
Achse extrem beansprucht, da sie den verschiedenen Bean
spruchungen, die vom Oberschenkel auf das Schienbein über
tragen werden, ausgesetzt ist, und insbesondere den Bela
stungs- und Drehbeanspruchungen. Daraus folgt eine schnelle
Abnutzung des Scharniergelenk-Systems.
Um die durch die Achse der Gelenkverbindung verlaufenden
Beanspruchungen zu verringern, sieht eine zweite Art von
Knie-Gesamtprothese vor, daß der Oberschenkelknochenteil in
Längsrichtung um in etwa 15° gegen eine Polyethylenscheibe
schwenken kann, die als Stoßdämpfer dient. Hierzu verlän
gert sich die Achse des Scharniergelenks in einem in Längs
richtung montierten, rotierenden Drehgelenk, das im Schien
beinansatz schwenkt. Wenn auch die Drehung zwischen zwei
End-Winkelwerten begrenzt sein kann, so bleibt die betref
fende Drehung nicht weniger frei und somit ungesteuert.
Daraus folgt ein offensichtlicher Mangel an Stabilität.
Auch verfügt der Patient nicht über wirkliche Stützpunkte
in Streckrichtung, was ihm ein unzureichendes Gleichgewicht
insbesondere beim Gehen verleiht.
Eine dritte Art von Knie-Gesamtprothese mit Scharniergelenk
besteht darin, den Oberschenkelknochenteil auf einer dreh
baren Polyethylenplatte ruhen zu lassen. Die Reibungsfläche
wird somit vorteilhafterweise in zwei Schnittflächen aufge
teilt, die erste zwischen der Schienbeinplatte und dem
Schienbeinansatz und die zweite zwischen dem Oberschenkel
knochenteil und der Schienbeinplatte. Auch daraus folgt ei
ne geringere Abnutzung, aber die Instabilität in der Strec
kung bleibt aufgrund der freien Drehung. Es gibt insbeson
dere die nicht vernachlässigbare Gefahr einer unvollständi
gen Verrenkung des Drehzapfens aus seinem Sitz im Schien
beinansatz heraus.
Um die Längsdrehung des Oberschenkelknochenteils progressiv
zu steuern, sieht eine vierte Art von Knie-Gesamtprothese
mit Scharniergelenk vor, daß die jeweiligen Formen der Kno
chenenden des Oberschenkelknochenteils und der Schalen der
Schienbeinplatte kongruent sind, wobei diese Oberschenkel
knochenenden perfekt gegen die Schienbeinplatte anliegen.
Diese Art Implantat hat jedoch den Nachteil, die Reibungs
fläche nur an der Schnittfläche zwischen dem Oberschenkel
knochenteil und der Schienbeinplatte zu begrenzen. Folglich
führt die Abnutzung dieser letzteren progressiv zu einer
immer weniger gesteuerten Drehung.
Somit ist es die vom Gegenstand der vorliegenden Erfindung
zu lösende Aufgabe, eine Knie-Gesamtprothese mit Scharnier
gelenk vorzuschlagen, die einen Oberschenkelknochenteil und
einen Schienbeinansatz aufweist, wobei der Oberschenkelkno
chenteil in Bezug auf ein Schwenkorgan in Querrichtung
drehbar montiert ist, das selbst in Bezug auf den Schien
beinansatz in Längsrichtung drehbar montiert ist, wobei der
Oberschenkelknochenteil zwei Knochenenden aufweist, die
durch kongruenten Kontakt mit einer Schienbeinplatte zusam
menwirken, die sich am oberen Ende des Schienbeinansatzes
befindet, Knie-Gesamt-Prothese, die es ermöglicht, die Pro
bleme des Stands der Technik zu vermeiden, indem sie insbe
sondere eine optimale Streckstabilität bietet und gleich
zeitig eine genaue Steuerung der Längsdrehung gewährleistet
und die Gefahren einer Abnutzung der verschiedenen Bestand
teile der Gelenkverbindung maximal begrenzt.
Die Lösung der gestellten technischen Aufgabe besteht er
findungsgemäß darin, daß die Knie-Gesamtprothese mit Schar
niergelenk Anschlagmittel aufweist, die den Oberschenkel
knochenteil in Längsdrehung blockieren können, wenn die Ge
lenkverbindung des Knies gestreckt ist.
Die so definierte Erfindung hat den Vorteil, eine Streck
verriegelung der vom Gesichtspunkt der Stabilität gesehen
zwingendsten Beweglichkeit, d. h. der Längsdrehung, zu er
möglichen. Der Patient verfügt so über einen ausreichend
stabilen Aufstützpunkt, um sein Gleichgewicht zu gewährlei
sten und somit seine Gehbewegungen zu sichern.
Gemäß einer Besonderheit der Erfindung können die Anschlag
mittel gleichzeitig durch Kontakt mit den inneren Seiten
flächen der beiden Oberschenkelknochenenden zusammenwirken,
wenn das Kniegelenk gestreckt ist. Da die beiden betreffen
den Flächen von Natur aus einander entgegengesetzt und im
wesentlichen parallel zur Längs-Drehachse des Oberschenkel
knochenteils angeordnet sind, können die Anschlagmittel je
de Längsschwenkung des Oberschenkelknochenteils blockieren,
wenn der doppelte Kontakt erfolgt, und dies unabhängig von
der gewünschten Drehung.
Gemäß einer weiteren Besonderheit der Erfindung können die
Anschlagmittel alternativ durch Kontakt mit der inneren
Seitenfläche des einen oder des anderen der Oberschenkel
knochenenden zusammenwirken, wenn das Kniegelenk gebeugt
ist. Genau in diesem Fall verhindert die Abwesenheit eines
gleichzeitigen doppelten Kontakts jede vollständige Bloc
kierung des Oberschenkelknochenteils. Die Längsdrehung die
ses letzteren ist erlaubt, aber sie ist zwischen zwei End
werten winkelmäßig begrenzt, die dem jeweiligen Aufliegen
jeder inneren Seitenfläche gegen die Anschlagmittel ent
sprechen. Im Gegensatz zu dem, was bei der Streckung ge
schieht, ist der Oberschenkelknochenteil in keiner Weise in
Längsdrehung blockiert, da er in einer oder der anderen
Richtung schwenken kann, bis eines dieser Knochenenden mit
den Anschlagmitteln in Kontakt gelangt.
In besonders vorteilhafter Weise vergrößert sich der Zwi
schenraum, der die beiden inneren Seitenflächen der beiden
Oberschenkelknochenenden trennt, vom vorderen zum rückwär
tigen Bereich des Oberschenkelknochenteils. Daraus folgt,
daß für einen gegebenen Drehwinkel in Längsrichtung der Ab
stand zwischen den Knochenenden und den Anschlagmitteln
nicht konstant ist, wenn man den Beugungswinkel der Gelenk
verbindung verändert. Die Divergenz der inneren Seitenflä
chen erzeugt folglich eine Veränderung der Amplitude der
Winkelverschiebung des Oberschenkelknochenteils abhängig
von der relativen Position dieses Oberschenkelknochenteils
in Bezug auf den Schienbeinansatz. Somit wird die Längsdre
hung des Oberschenkelknochenteils während der Beugung der
Gelenkverbindung progressiv freigesetzt. Dies ermöglicht
eine optimale Steuerung dieser Beweglichkeit, bis die Kno
chenenden nicht mehr mit den Anschlagmitteln in Kontakt ge
langen können; die Drehung wird dann frei.
Gemäß einer ersten Ausführungsform der Erfindung ist die
Schienbeinplatte ortsfest in Bezug auf den Schienbeinansatz
montiert. Die Anschlagmittel, die die Längsdrehung in der
Beugung steuern und sie in der Streckung unterbinden sol
len, können in dieser Konfiguration an zwei verschiedenen
Arten von Trägern befestigt sein.
Gemäß einer ersten Variante der ersten Ausführungsform sind
die Anschlagmittel direkt fest mit der Schienbeinplatte
verbunden, an deren Oberfläche sie vorstehen. Diese beiden
Elemente können aus einem Stück bestehen oder voneinander
unabhängig, aber zusammengebaut sein, um ein Ganzes zu bil
den.
Gemäß einer zweiten Variante der ersten Ausführungsform
sind die Anschlagmittel fest mit dem Schienbeinansatz ver
bunden. Wenn der Befestigungspunkt sich an den Oberfläche
dieses Schienbeinansatzes befindet, ist die Schienbeinplat
te vorteilhafterweise mit einem Loch versehen, das den
Durchlaß der vorstehenden Anschlagmittel ermöglicht. Dieses
Loch kann eine Form und Abmessungen aufweisen, die im we
sentlichen zum Querschnitt der Anschlagmittel komplementär
sind, ohne daß dies unbedingt notwendig wäre.
Gemäß einer derzeit bevorzugten, zweiten Ausführungsform
der Erfindung ist die Schienbeinplatte in Längsrichtung
drehbeweglich an den Schienbeinansatz montiert, um eine
bessere Verteilung der der Längsdrehung des Oberschenkel
knochenteils in Anlage gegen die Schienbeinplatte inhären
ten Reibungskräfte zu ermöglichen; der Kontakt zwischen
diesen beiden Elementen ist perfekt kongruent. Diese Bean
spruchungen werden hier nämlich zwischen Kontaktflächen
ausgeübt, die wesentlich ausgedehnter sind als in der er
sten Ausführungsform, was zur vorteilhaften Folge hat, ihre
Wirkungen beträchtlich zu verringern. Die Verwendung einer
drehbaren Platte ermöglicht es den Reibungskräften, in Höhe
zweier Schnittflächen aufgeteilt zu werden, der ersten zwi
schen der Schienbeinplatte und dem Schienbeinansatz und der
zweiten zwischen dem Oberschenkelknochenteil und der
Schienbeinplatte.
In dieser Ausbildung können die Anschlagmittel nur mit dem
Schienbeinansatz fest verbunden sein, da dies der einzige
Teil der Prothese ist, der in Bezug auf das Schienbein
ortsfest ist und der folglich als Verankerungspunkt zur
Durchführung der Blockierung des Oberschenkelknochenteils
in Längsdrehung dienen kann, wenn die Gelenkverbindung ge
streckt ist.
Unter der Voraussetzung, daß auch hier die Anschlagmittel
sich ausgehend von der Oberfläche des Schienbeinansatzes
erstrecken, ist die Schienbeinplatte vorteilhafterweise mit
einem Loch versehen, das die Anschlagmittel aufnehmen kann,
deren Ende vorsteht. Die Form und/oder die Abmessungen des
Lochs dürfen aber nicht die Drehung der Schienbeinplatte
verhindern. Daher werden ihre Eigenschaften so bestimmt,
daß sie mindestens in einem gegebenen Winkelabschnitt eine
freie Drehung erlauben; die entgegengesetzten Enden des
Lochs bilden dann einen Anschlag, um die Schienbeinplatte
zu blockieren, wenn diese eine als Grenzstellung betrachte
te Position erreicht.
In besonders vorteilhafter Weise ist die Schienbeinplatte
in Längsrichtung um das Schwenkorgan drehbeweglich angeord
net, das den Oberschenkelknochenteil trägt. So kann die
Verteilung der Reibungskräfte zwischen den beiden Schnitt
flächen Schienbeinplatte - Schienbeinansatz und Oberschen
kelknochenteil - Schienbeinplatte optimal erfolgen, da die
Schienbeinplatte und der Oberschenkelknochenteil über die
gleiche Längsdrehungsachse verfügen. Da diese beiden Ele
mente außerdem durch kongruenten Kontakt zusammenwirken,
zieht jede Drehung des Oberschenkelknochenteils diejenige
der Schienbeinplatte in den Grenzen nach sich, die durch
das Blockiersystem festgesetzt werden, das aus den An
schlagmitteln und den Knochenenden des Oberschenkelknochen
teils gebildet wird.
Die nachfolgende Beschreibung anhand der beiliegenden
Zeichnungen, die als nicht einschränkend zu verstehende
Beispiele angegeben sind, macht leicht verständlich, woraus
die Erfindung besteht, und wie sie durchgeführt werden
kann.
Fig. 1 ist eine perspektivische Ansicht der Einzelteile
einer erfindungsgemäßen Knie-Gesamtprothese.
Fig. 2 zeigt in Draufsicht und in Perspektive einen Teil
der in Fig. 1 dargestellten Knie-Gesamtprothese, wobei
insbesondere die Verschachtelung des Schienbeinansatzes,
der Schienbeinplatte, des Schwenkorgans und der Anschlag
mittel gezeigt ist.
Fig. 3 zeigt in Perspektive und im Teilschnitt die
Knie-Gesamtprothese in der Streckstellung.
Fig. 4 zeigt einen Teilschnitt von vorne der in Fig. 3
dargestellten Knie-Gesamtprothese.
Fig. 5 zeigt in Perspektive die Knie-Gesamtprothese in der
Beugestellung.
Fig. 6 zeigt im stirnseitigen Teilschnitt die in Fig. 5
dargestellte Knie-Gesamtprothese.
Aus Gründen der Klarheit werden gleiche Elemente mit den
gleichen Bezugszeichen bezeichnet. Auch wurden nur die für
das Verständnis der Erfindung notwendigen Elemente darge
stellt und diese ohne Berücksichtigung des Maßstabs und in
schematischer Weise.
Wie in Fig. 1 zu sehen ist, enthält die Knie-Gesamt
prothese 1 mit Scharniergelenk insbesondere ein Ober
schenkelknochenteil 2, einen Schienbeinansatz 3, eine
Schienbeinplatte 4, ein Schwenkorgan 5 und Anschlagmittel
6. Der Oberschenkelknochenteil 2 ist in Querrichtung dreh
beweglich in Bezug auf das Schwenkorgan 5 mittels einer
Achse 7 montiert, die sich je in eine durchgehende Bohrung
8, die quer am oberen Ende des Schwenkorgans 5 ausgearbei
tet ist, und in zwei durchgehende Bohrungen 9 einfügt, die
durch das Gehäuse 10 des Oberschenkelknochenteils 2 hin
durch ausgearbeitet sind. Diese letzteren besitzen einen
größeren Durchmesser als die Achse 7, damit Lager 11a, 11b
aus Polyethylen oder biokompatiblem Metall zwischengescho
ben werden können.
Das Schwenkorgan 5 ist seinerseits in Bezug auf den Schien
beinansatz 3 in Längsrichtung drehbeweglich montiert. Hier
zu profitiert es von einem zylindrischen Bereich 12, der
durch Schwenken in einem Loch 13 komplementärer Form koope
rieren kann, das in Längsrichtung durch den oberen Bereich
14 des Schienbeinansatzes 3 ausgearbeitet ist.
In dieser besonderen Ausführungsform ist die Schienbein
platte 4 vom rotierenden Typ, d. h., daß sie in Längsrichtung
drehbar auf den Schienbeinansatz 3 und außerdem um das
Schwenkorgan 5 über ein Lager 15 montiert ist. Die Schien
beinplatte 4 besitzt zu diesem Zweck ein erstes inneres
Loch, das das Lager 15 sowie mindestens einen Teil der
Schulter 17 aufnehmen kann, die das Loch 13 begrenzt, das
den Schienbeinansatz 3 durchquerend ausgearbeitet ist. Sie
ist außerdem mit einem zweiten inneren Loch 18 versehen,
das in Fig. 1 nicht sichtbar ist und insbesondere dazu
dient, den Durchlaß der Anschlagmittel 6 zu erlauben. Diese
letzteren müssen nämlich sowohl mit dem oberen Bereich 14
des Schienbeinansatzes 3 fest verbunden sein als auch an
der Oberfläche 19 der Schienbeinplatte 4 vorstehen.
Die Anschlagmittel 6 sind hier in Bezug auf ihren Träger
lösbar montiert, d. h. in diesem Beispiel in Bezug auf den
Schienbeinansatz 3. Es ist anzumerken, daß, wenn eine mit
dem Schienbeinansatz fest verbundene Schienbeinplatte ver
wendet wird, der Träger, auf den die Anschlagmittel lösbar
montiert sind, direkt aus dieser Schienbeinplatte bestehen
kann. In jedem Fall ermöglicht es diese Besonderheit, den
Querschnitt der Anschlagmittel 6 vorteilhaft variieren zu
können und somit die Amplitude der Längsdrehung des Ober
schenkelknochenteils 2 für eine gegebene Beugestellung zu
verändern. Eine Erhöhung der Breite der Anschlagmittel 6
zieht natürlich eine proportionale Verringerung der Ampli
tude der Drehung nach sich, da der Raum zwischen der inne
ren Seitenfläche 31a, 31b jedes Knochenendes 20a, 20b und
den Anschlagmitteln 6 dadurch verringert wird.
Fig. 2 zeigt genauer die Anordnung der verschiedenen Be
standteile des unteren Bereichs der in Fig. 1 dargestell
ten Knie-Gesamtprothese. Die Schienbeinplatte 4 erstreckt
sich parallel zum oberen Bereich 14 des Schienbeinansatzes
3, der zu diesem Zweck ein flaches Profil rund um Schultern
17 und 22 aufweist, die je das Schwenkorgan 5 bzw. die An
schlagmittel 6 aufnehmen sollen. Sie wird in dieser Stel
lung nur aufgrund des mit dem zylindrischen Bereich 12 die
ses Schwenkorgans 5 durchgeführten Ineinanderschiebens und
der Kongruenz mit dem Oberschenkelknochenteil 2 gehalten.
Die von diesem letzteren getragenen beiden Knochenenden
20a, 20b können nämlich in engem Kontakt mit den Schalen
21a, 21b bleiben, die an der Oberfläche 19 der Schien
bein-Platte 4 ausgearbeitet sind, und dies unabhängig vom ge
wünschten Beugewinkel.
Die Längsdrehung der Schienbeinplatte 4 wird in keinster
Weise durch das Vorhandensein der Schulter 17 gestört. Für
die Schulter 22, die dazu dient, die Anschlagmittel 6 zu
tragen, die in diesem Ausführungsbeispiel lösbar auf den
Schienbeinansatz 3 montiert sind, sieht das ganz anders
aus. Die Schulter 22 begrenzt nämlich ein Loch 23, das die
Anschlagmittel 6 aufnimmt, welche so senkrecht zum oberen
Bereich 14 ausgerichtet sind und somit gegen die Innenwand
des Lochs 18 anliegen können.
In dieser besonderen Ausführungsform bestehen die Anschlag
mittel 6 aus einem einfachen Klotz 24, dessen unterer Be
reich 25 und der obere Bereich 26 Querschnitte aufweisen,
die komplementär zum Loch 23 bzw. identisch mit der Schul
ter 22 sind. Die Blockierung des Klotzes 24 im Loch 23 er
folgt über einen Stift 27, der durch Blockierung einerseits
mit einer quer verlaufenden, durchgehenden Bohrung 28 in
der Schulter 22 und andererseits mit einer Hülse 29 zusam
menwirkt, die in eine durchgehende Bohrung 30 eingesetzt
ist, die in Querrichtung im unteren Bereich 25 des Klotzes
24 ausgearbeitet ist.
Wie man in Fig. 2 sehen kann, sind die Anschlagmittel 6 so
ausgebildet, daß sie an der Oberfläche 19 der Schienbein
platte 4 nach ihrer Durchquerung der Dicke der Schienbein
platte 4 über das ebenfalls sichtbare innere Loch 18 vor
stehen. Dieses innere Loch 18 besitzt außerdem Form- und
Abmessungseigenschaften, die die Längsdrehung der Schien
beinplatte 4 trotz des Vorhandenseins der Schulter 27 und
des Klotzes 24 erlauben. Die fragliche Schwenkung wird na
türlich winkelmäßig durch das in Anschlag kommen der Sei
tenwände des Lochs 18 gegen diejenigen der Anschlagmittel 6
begrenzt.
Die Fig. 3 und 4 zeigen die Knie-Gesamtprothese 1 in der
Streckung. In dieser extremen Stellung wirken die Anschlag
mittel 6 gleichzeitig durch Kontakt mit den inneren Seiten
flächen 31a, 31b der beiden Oberschenkelknochenenden 20a,
20b zusammen. Da die betreffenden Kontaktzonen im wesentli
chen radial in Bezug auf die Längsdrehachse angeordnet
sind, können sie sich tangential jeder Drehung des Ober
schenkelknochenteils 2 in Bezug auf die Achse des Schwen
korgans 5 widersetzen. Die Abwesenheit eines Spiels zwi
schen den verschiedenen betroffenen Flächen ermöglicht vor
teilhafterweise eine omnidirektionale Blockierung der
Längsdrehung.
Wenn dagegen das Kniegelenk gebeugt ist, wie es in den Fig.
5 und 6 der Fall ist, können die Anschlagmittel 6 nur
noch alternativ mit der einen oder der anderen inneren Sei
tenfläche 31a bzw. 31b durch Kontakt zusammenwirken. Das
heißt anders gesagt, daß die Anschlagmittel 6 nur für je
weils ein Knochenende 20a bzw. 20b als Auflage dienen kön
nen und daß zwischen diesen beiden extremen Fällen eine
Vielzahl von Positionen liegt, in denen es keinerlei Kon
takt und somit keine Blockierung, auch nicht teilweise,
gibt.
Wenn die Prothese 1 nicht gestreckt ist, gibt es tatsäch
lich ziemlich große Abstände zwischen den betroffenen Kon
taktflächen, d. h. den inneren Seitenflächen 31a, 31b und
den Seitenwänden 32a, 32b der Anschlagmittel 6. Wie es die
Fig. 6 genau zeigt, kommt diese grundsätzliche Besonder
heit in diesem Fall daher, daß die Knochenenden 20a, 20b
vom vorderen Bereich bis zum rückwärtigen Bereich des Ober
schenkelknochenteils 2 divergieren. Da der die beiden inne
ren Seitenflächen 31a, 31b trennende Zwischenraum sich nach
und nach vergrößert, je weiter man von der Streckposition
in eine beliebige Beugeposition übergeht, hat auch das
Spiel zwischen jeder der beiden inneren Seitenflächen 31a,
31b und der entsprechenden Seitenwand 32a, 32b der An
schlagmittel 6 die Tendenz, sich während einer Beugebewe
gung progressiv zu vergrößern. Daraus folgt, daß der Ober
schenkelknochenteil 2 über mehr und mehr Platz verfügt, um
in Längsrichtung zu schwenken. Die Amplitude dieser Bewe
gung bleibt aber zu beiden Seiten der in Fig. 6 darge
stellten zentralen Position begrenzt durch das in Kontakt
bringen jeder der inneren Seitenflächen 31a, 31b mit der
entsprechenden Seitenwand 32a, 32b der Anschlagmittel 6.
In der Praxis besitzt die Knie-Gesamtprothese 1 keinerlei
Längsbeweglichkeit, wenn sie sich in Streckung befindet.
Der Oberschenkelknochenteil 2 ist tatsächlich in Längsdre
hung in Bezug auf den Schienbeinansatz 3 durch die An
schlagmittel 6 und in einer mittleren Position gegenüber
späteren Möglichkeiten der Verschiebung blockiert, die auf
treten werden, wenn die Knie-Gesamtprothese 1 sich in Beu
gung befindet. Da die beiden Knochenenden 20a, 20b durch
Kongruenz mit den beiden Schalen 21a, 21b zusammenwirken,
blockiert der Oberschenkelknochenteil 2 seinerseits die
Schienbeinplatte 4 in Längsdrehung, wodurch er die
Knie-Gesamtprothese 1 entlang dieser Achse vollständig bloc
kiert. Das Knie des Patienten ist somit perfekt stabili
siert.
Sobald eine Beugung beginnt, können die Anschlagmittel 6
nicht mehr in gleichzeitigem Kontakt mit den beiden Kno
chenenden 20a, 20b bleiben, deren innere Seitenflächen 31a,
31b divergent sind. Der Oberschenkelknochenteil 2 kann dann
in Längsrichtung mit einer ansteigenden Amplitude schwen
ken, die sich nach und nach vergrößert, je mehr die Beugung
zunimmt. Da in der Nähe der Streckposition der mittlere
rückwärtige Bereich 33 der Schienbeinplatte 4 einen zum Ge
häuse 10 im wesentlichen komplementären Querschnitt auf
weist, wird jede Längsdrehung des Oberschenkelknochenteils
2 auf die Schienbeinplatte 4 übertragen, die so in eine
Schwenkbewegung versetzt wird. Wenn die Beugung der
Knie-Gesamtprothese 1 weitergeht, ist hauptsächlich die Kongru
enz zwischen den Knochenenden 20a, 20b und den Schalen 21a,
21b der Ursprung der Übertragung der Drehbewegung. Wie wei
ter oben erklärt wurde, ist es hier das Ziel, die den
Längsdrehbewegungen zwischen den beiden Bereichen des
Scharniergelenks inhärenten Reibungskräfte bestmöglich zu
verteilen.
Es ist anzumerken, daß die Kongruenz zwischen dem Ober
schenkelknochenteil 2 und der Schienbeinplatte 4 es vor
teilhafterweise ermöglicht, die Progressivität der Längs
drehung zu jedem Zeitpunkt zu steuern. Dagegen haben die
Anschlagmittel 6 die Verantwortung für die Begrenzung der
Winkelverschiebung des Oberschenkelknochenteils 2 und der
Schienbeinplatte 4, indem sie ihre Seitenwände 32a, 32b mit
den inneren Seitenflächen 31a, 31b, bzw. den Enden des
Lochs 18, in Kontakt bringen. Es ist jedoch möglich vorzu
sehen, daß die Anschlagmittel 6 nur durch Kontakt mit den
Knochenenden 20a, 20b von der Streckposition bis zur gege
benen Beugeposition, die beispielsweise etwa 45° ent
spricht, zusammenwirken können.
Natürlich ist die Erfindung weder durch die weiter oben ge
nauer erklärten Eigenschaften noch durch die Einzelheiten
der besonderen Ausführungsformen beschränkt, die ausgewählt
wurden, um sie darzustellen. Alle Arten von Varianten kön
nen hinzugefügt werden, insbesondere bei der Struktur und
der Anordnung der Anschlagmittel 6.
Claims (13)
1. Knie-Gesamtprothese (1) mit Scharniergelenk, die einen
Oberschenkelknochenteil (2) und einen Schienbeinansatz (3)
enthält, wobei der Oberschenkelknochenteil (2) in Bezug auf
ein Schwenkorgan (5) in Querrichtung drehbar montiert ist,
das selbst in Bezug auf den Schienbeinansatz (3) in Längs
richtung drehbar montiert ist, wobei der Oberschenkelkno
chenteil (2) zwei Knochenenden (20a, 20b) aufweist, die
durch kongruenten Kontakt mit einer Schienbeinplatte (4)
zusammenwirken, die sich am oberen Ende (14) des Schien
beinansatzes (3) befindet, dadurch gekennzeichnet, daß die
Knie-Gesamtprothese (1) Anschlagmittel (6) aufweist, die
den Oberschenkelknochenteil (2) in Längsdrehung blockieren
können, wenn die Gelenkverbindung des Knies gestreckt ist.
2. Knie-Gesamtprothese (1) nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß in der Streckung die Anschlagmittel (6)
gleichzeitig durch Kontakt mit den inneren Seitenflächen
(31a, 31b) der beiden Oberschenkelknochenenden (31a, 31b)
zusammenwirken können.
3. Knie-Gesamtprothese (1) nach einem der Ansprüche 1 oder
2, dadurch gekennzeichnet, daß die Anschlagmittel in der
Beugung alternativ durch Kontakt mit der inneren Seitenflä
che (31a, 31b) des einen oder des anderen der Oberschenkel
knochenenden (20a, 20b) zusammenwirken können.
4. Knie-Gesamtprothese (1) nach einem beliebigen der An
sprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Zwischen
raum zwischen den inneren Seitenflächen (31a, 31b) der bei
den Oberschenkelknochenenden (20a, 20b) vom vorderen zum
rückwärtigen Bereich des Oberschenkelknochenteils (2) grö
ßer wird.
5. Knie-Gesamtprothese (1) nach einem beliebigen der An
sprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Anschlag
mittel (6) durch Kontakt mit den Knochenenden (20a, 20b)
des Oberschenkelknochenteils (2) von der Streckposition bis
zu einer gegebenen Beugeposition zusammenwirken können.
6. Knie-Gesamtprothese (1) nach Anspruch 5, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Beugeposition im wesentlichen etwa 45°
entspricht.
7. Knie-Gesamtprothese nach einem beliebigen der Ansprüche
1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Schienbeinplatte
in Bezug auf den Schienbeinansatz ortsfest montiert ist und
daß die Anschlagmittel fest mit der Schienbeinplatte ver
bunden sind.
8. Knie-Gesamtprothese nach einem beliebigen der Ansprüche
1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Schienbeinplatte
in Bezug auf den Schienbeinansatz ortsfest montiert ist und
daß die Anschlagmittel fest mit dem Schienbeinansatz ver
bunden sind.
9. Knie-Gesamtprothese nach Anspruch 8, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Schienbeinplatte ein Loch aufweist, das
die Anschlagmittel aufnimmt, die in Bezug auf ihre Oberflä
che vorstehen.
10. Knie-Gesamtprothese (1) nach einem beliebigen der An
sprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Schien
beinplatte (4) in Längsrichtung drehbeweglich an den
Schienbeinansatz (3) montiert ist, und daß die Anschlagmit
tel (6) fest mit diesem Schienbeinansatz (3) verbunden
sind.
11. Knie-Gesamtprothese (1) nach Anspruch 10, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Schienbeinplatte (4) ein Loch (18)
aufweist, das die Anschlagmittel (6) aufnehmen kann, die in
Bezug auf ihre Oberfläche (19) vorstehen, wobei das Loch
(18) die Drehung dieser Schienbeinplatte (4) zumindest in
einem gegebenen Winkelabschnitt erlauben kann.
12. Knie-Gesamtprothese (1) nach einem der Ansprüche 10
oder 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Schienbeinplatte
(4) in Längsrichtung drehbeweglich um das Schwenkorgan (5)
angeordnet ist.
13. Knie-Gesamtprothese (1) nach einem beliebigen der An
sprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Anschlag
mittel (6) lösbar auf ihrem Träger montiert sind.
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