DE19914383A1 - Lenkanlage - Google Patents
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Abstract
Lenkanlage mit einem Aktuator, welcher mit einer Steuereinheit in Verbindung steht, welche bei einer Lenkbewegung am Aktuator über eine Fremdkrafteinrichtung die Fahrzeugräder bewegt. Der Lenkradaktuator besteht aus einem Antriebsmotor (6), welcher der Lenkbewegung entgegenwirkt und koaxial aufgebauten Sensoren (2, 4) und einem Drehmomenterfassungsgerät (8), welche die Lenkwinkel und das anstehende Drehmoment am Lenkrad ermitteln. Der Antriebsmotor (6) und die Sensoren (2, 4) sind koaxial aufgebaut.
Description
Die Erfindung betrifft eine Lenkanlage nach der im
Oberbegriff von Anspruch 1 näher definierten Art.
Bei diesen Lenkanlagen führt eine Fremdkrafteinrich
tung immer dann eine Lenkbewegung der Fahrzeugräder aus,
wenn eine Veränderung des Lenkwinkels an einem Lenkradak
tuator, hervorgerufen durch einen Lenkeinschlag an einem
Lenkrad, gegeben ist. Um dem Fahrer ein realistisches Lenk
gefühl am Lenkrad zu vermitteln, ist es notwendig, am Lenk
radaktuator über einen Antriebsmotor eine Gegenkraft zu
erzeugen. Damit auch bei schnellen Änderungen der Lenkbewe
gung die Gegenkraft dieser Lenkbewegung folgen kann, ist es
notwendig, den Lenkradaktuator hochdynamisch auszuführen.
Da keine mechanische Verbindung zwischen der Fremdkraftein
richtung für die Lenkbewegung der Fahrzeugräder und dem
Lenkradaktuator besteht, ist es notwendig, den Lenkradak
tuator als Teil der Lenkanlage, als redundantes System auf
zubauen. Da für die Abmessungen des Lenkradaktuators nur
der Bauraum einer derzeitigen mechanischen Lenkung zur Ver
fügung steht, ist der Lenkradaktuator kompakt auszuführen.
Die EP 0 339 612 B1 offenbart einen Lenkradaktuator,
bei welchem die Gegenkraft zur Erzeugung eines realisti
schen Lenkgefühls über einen Antriebsmotor erzeugt wird,
welcher über Stirnradgetriebe mit dem Lenkrad verbunden
ist. Durch die Verwendung eines Stirnradgetriebes benötigt
dieser Aktuator einen hohen Raumbedarf. Da der Antriebsmo
tor über mehrere Stirnradgetriebe mit dem Lenkrad verbunden
ist, ist es nicht möglich, bei schnellen Lenkbewegungen ein
ausreichendes Gegendrehmoment zu erzeugen, welches den me
chanischen Lenkanlagen entspricht, da durch die erhöhte
Massenträgheit dieses Systems keine ausreichende Dynamik
vorhanden ist. Zur Messung des Lenkwinkels wird nur ein
inkrementaler Sensor verwendet. Durch die Verwendung nur
eines Sensors ist bei Ausfall dieses Sensors kein redundan
tes System vorhanden. In dem ein inkrementaler Sensor ver
wendet wird, kann nach abgeschalteter Spannungsversorgung
die Position des Lenkrads nicht mehr bestimmt werden, da
diese Art von Sensor nur Lenkwinkeländerungen aufzeichnen
kann.
Die DE 42 07 719 A1 offenbart eine Lenkanlage, bei
welcher über einen Antriebsmotor, welcher auf ein Stirnrad
getriebe wirkt ein Gegendrehmoment erzeugt wird, um ein
realistisches Lenkgefühl zu vermitteln. Bei der Steuerung
des Antriebsmotors welcher ein Gegendrehmoment erzeugt wird
das tatsächliche Drehmoment, das dieser Antriebsmotor ab
gibt, nicht gemessen, wodurch kein Soll-Ist-Wert-Vergleich
möglich ist und somit das aufgebrachte Gegendrehmoment
nicht geregelt werden kann. In dem als Untersetzungsge
triebe zwischen Antriebsmotor und Lenkspindel ein Stirnrad
getriebe verwendet wird, kann der Antriebsmotor den schnel
len Lenkbewegungen nicht folgen, und zeichnet sich somit
durch eine ungenügende Dynamik aus. Auch wird durch diese
Anordnung keine ausreichend kompakte Antriebseinheit ge
schaffen.
Die EP 0 447 626 B1 offenbart eine kybernetische Len
kung, welche zur zeitweiligen Nachrüstung rechnergesteuer
ter Fahrzeuge vorgesehen ist. Der Aktuator beinhaltet zwei
Elektromotoren sowie Sensoren zur Drehwinkelerfassung des
Lenkrades. Ein Erfassungsgerät für das Drehmoment des Lenk
rades ist nicht vorhanden, so daß ein geregeltes Gegen
drehmoment nicht aufgebracht werden kann. Indem der Aktua
tor zwei Elektromotoren enthält, benötigt er sehr viel Bau
raum. Auch ist der Einbau nur in schon vorhandene Lenksäu
len möglich, welche somit nicht ersetzt werden können.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde,
eine Lenkanlage zu schaffen, welche sich dadurch auszeich
net, daß der Aktuator einen geringen radialen Bauraum benö
tigt, auf das Lenkrad ein geregeltes Drehmoment aufgebracht
werden kann, welches auch schnellen Lenkbewegungen folgt
und somit hochdynamisch ist und die Lenkradlagerung bein
halten soll und eine hohe Betriebssicherheit aufweist.
Die Aufgabe wird mit einer, auch die kennzeichnenden
Merkmale des Hauptanspruchs aufweisenden, gattungsgemäßen
Lenkanlage gelöst.
Erfindungsgemäß wird der Aktuator der Lenkanlage so
ausgeführt, daß der Lenkwinkel des Lenkrades von mindestens
zwei oder mehr Sensoren aufgenommen werden kann. Von diesen
zwei Sensoren gibt mindestens ein Sensor ein Absolutsignal
aus, um nach unterbrochener Spannungsversorgung die absolu
te Stellung des Lenkrades bestimmen zu können. Der Lenkein
schlag kann auch von einem anderen Bedienelement erzeugt
werden, welches nicht den Aufbau eines Lenkrades aufweist.
Durch die Verwendung von zwei und mehr Sensoren erhält das
System eine hohe Betriebssicherheit, da es eine mehrfach
Redundanz aufweist. Die zwei Sensoren sind koaxial angeord
net, wobei mindestens ein Sensor gleichzeitig die Aufgabe
der Lagerung der Aufnahme des Lenkrades erfüllt. Alle Sen
soren weisen einen mittigen Durchbruch auf, welcher eben
falls koaxial angeordnet ist, um in diesem Durchbruch das
Drehmomenterfassungsgerät installieren zu können. Durch die
Verwendung eines Drehmomenterfassungsgerätes ist es mög
lich, die Gegenkraft, welche ein Antriebsmotor auf das
Lenkrad aufbringen kann, geregelt aufzubringen. Das Drehmo
menterfassungsgerät kann das Drehmoment über einen Meßvor
gang der elastischen Verformung von Bauteilen oder einer
Spannungs- und/oder Stromaufnahme eines Antriebsmotors be
stimmen. Der Antriebsmotor ist koaxial zu den Sensoren und
dem Drehmomenterfassungsgerät so wie der Aufnahme des Lenk
rades angeordnet, wodurch eine sehr kompakte Bauform ent
steht, welche sich zusätzlich dadurch auszeichnet, daß kei
ne Stirnraduntersetzungsgetriebe mit hohen Massenträgheits
momenten bewegt werden müssen und sich somit auf die Dyna
mik des Systems auswirkt. Der Antriebsmotor ist vorzugswei
se als bürstenloser Gleichstrommotor mit Permanentmagnet
läufer und einer ein- oder mehrsträngigen Ständerwicklung
ausgeführt, welche sich weiter positiv durch ein geringes
Trägheitsmoment und Sinusbestromung der Wicklung auf das
dynamische Verhalten des Systems auswirkt. Durch den koa
xialen Aufbau der Sensoren des Drehmomenterfassungsgerätes
und des Antriebsmotors, welcher sich vorzugsweise durch
seine längliche Bauform auszeichnet, kann der Aktuator in
den vorhandenen Bauraum, welcher normaler Weise durch eine
Längssäule vorgegeben ist, eingebaut werden. Indem die
Lenkradlagerung gleichzeitig die Funktion der Drehwinkeler
fassung erfüllt, kann eine sehr kompakte Bauform mit wenig
Bauteilen realisiert werden. Durch die Verwendung von meh
reren Sensoren und der Verwendung eines Drehmomenterfas
sungsgerätes wird ein regelbares System geschaffen, welches
sich durch Mehrfachredundanz sowie einer geregelten Drehmo
mentabgabe auszeichnet. Die Signale der Sensoren und des
Drehmomenterfassungsgerätes werden an eine elektronische
Steuerung übermittelt, welche dann den Antriebsmotor des
Aktuators ansteuert und gleichzeitig eine Fremdkraftein
richtung ansteuert, welche die Lenkbewegung der Fahrzeugrä
der übernimmt.
Fig. 1 zeigt einen Lenkradaktuator, bei welchem der
Antriebsmotor direkt mit der Lenkradhalterung verbunden
ist.
Fig. 2 zeigt einen Lenkradaktuator, bei welchem der
Antriebsmotor über eine Planetenstufe mit der Lenkradhalte
rung verbunden ist.
Ein Teil 1, welches zur Aufnahme eines nicht darge
stellten Lenkrades verwendet wird, ist in zwei Lagern 2 in
einem Gehäuse 3 gelagert. Die Lager 2 sind als Drehwinkel
sensoren ausgeführt. Koaxial der Lagerung 2 nachgeschaltet
ist ein Drehwinkelsensor 4 angeordnet, welcher mit dem
Teil 1 in Verbindung steht und in dem Gehäuse 3 drehfest
gehalten wird. Das Gehäuse 3 weist einen Flansch 5 auf, an
welchem ein Antriebsmotor 6 befestigt ist. Der Antriebsmo
tor 6 ist vorzugsweise als bürstenloser Gleichstrommotor
mit Permanentmagnetläufer und einer ein- oder mehrsträngi
gen Ständerwicklung ausgeführt. Die Abtriebswelle 7 des
Antriebsmotors 6 ist drehfest mit einem Drehmomenterfas
sungsgerät 8 verbunden, welches einerseits das zwischen
Antriebsmotor 6 und dem Teil 1 anliegende Drehmoment ermit
telt und andererseits das Drehmoment des Antriebsmotors 6
auf das Teil 1 und somit auf das Lenkrad überträgt. Somit
erhält das Lenkrad ein geregeltes Gegendrehmoment vom An
triebsmotor 6, wodurch der Fahrer ein realistisches Lenkge
fühl erhält. Vorzugsweise besteht das Drehmomenterfassungs
gerät 8 aus einem Torsionsstab mit aufgeklebten Dehnmeß
streifen. Dadurch ist das Drehmomenterfassungsgerät einfach
einzubauen und befindet sich in axialer Richtung im Bereich
der Sensoren wodurch eine sehr kompakte Bauweise erreicht
wird. Das Gehäuse 3 kann über Befestigungselemente an der
Karosserie des Fahrzeugs befestigt werden.
Ein Teil 1 welches zur Aufnahme des Lenkrades dient
ist in den Lagern 2, welche gleichzeitig die Sensoren zur
Erfassung des Lenkwinkels beinhalten gelagert. Koaxial zu
den Lagern 2 ist ein Drehwinkelsensor 4 angeordnet, welcher
mit dem Teil 1 in Verbindung steht. Ist und sich in dem
Gehäuse 3 abstützt. Durch die Öffnung in dem Sensor 4 und
den Lagern 2, ist koaxial ein Drehmomenterfassungsgerät 8
zwischen dem Teil 1 und einer Planetenstufe 9 welche von
einem Antriebsmotor 6 angetrieben wird, eingebaut. Die Ab
triebswelle 7 des Antriebsmotors 6 treibt ein inneres Zen
tralrad 10 der Planetenstufe 9 an, bei welcher das Hohl
rad 11 drehfest mit dem Antriebsmotor 6 verbunden ist und
der Planetenträger 12 den Abtrieb bildet und mit dem
Drehmomenterfassungsgerät 8 in Verbindung steht. Durch die
Verwendung einer Planetenstufe kann der Antriebsmotor 6
kompakter ausgeführt werden.
Das Drehmomenterfassungsgerät 8 kann aus einem Torsionsstab
mit Dehnmesstreifen bestehen.
Da das Drehmomenterfassungsgerät 8 nicht den Sensoren 2
und 4 vor- oder nachgeschaltet angeordnet ist, sondern sich
im axialen Bereich der Sensoren 2 und 4 befindet, wird ein
kompakter Lenkradaktuator geschaffen.
1
Teil
2
Lager
3
Gehäuse
4
Sensor
5
Flansch
6
Motor
7
Abtriebswelle
8
Drehmomenterfassungsgerät
9
Planetenstufe
10
inneres Zentralrad
11
Hohlrad
12
Planetenträger
Claims (8)
1. Lenkanlage bei welcher eine Fremdkrafteinrichtung
eine Lenkbewegung der Fahrzeugräder erzeugt und über eine
Steuereinheit mit einem Lenkradaktuator in Verbindung
steht, bei welchem über Sensoren (2, 4) ein Lenkwinkel am
Bedienelement ermittelt wird und über einen Antriebsmo
tor (6) ein Drehmoment erzeugt wird, welches der Lenkkraft
am Lenkradaktuator entgegenwirkt und über ein Drehmomenter
fassungsgerät (8) das Drehmoment des Antriebsmotors (6)
ermittelt wird, dadurch gekennzeichnet,
daß mindestens zwei Sensoren (2, 4) den Lenkwinkel ermit
teln, wovon mindestens ein Sensor (4) den Absolutwert er
mittelt und das Drehmomenterfassungsgerät (8) koaxial zwi
schen dem Antriebsmotor (6) und einem Teil (1) zur Aufnahme
eines Lenkrades angeordnet ist.
2. Lenkanlage nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß ein Antriebsmotor (6) ein Drehmo
menterfassungsgerät (8) und Sensoren (2, 4) für die Bestim
mung eines Lenkwinkels koaxial angeordnet sind.
3. Lenkanlage nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß mindestens eine Lagerung (2) welche
ein Teil (1) zur Aufnahme eines Lenkrades lagert, als Sen
sor (2) für den Lenkwinkel ausgebildet ist.
4. Lenkanlage nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß ein Sensor (4), welcher den Abso
lutwert des Lenkwinkels bestimmt, als Hohlwellensensor aus
geführt ist.
5. Lenkanlage nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, daß ein Drehmomenterfassungs
gerät (8) in axialer Richtung im Bereich der Sensoren (2,
4) zur Bestimmung des Drehwinkels angeordnet ist.
6. Lenkanlage nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, daß ein Antriebsmotor (6) ein
bürstenloser Gleichstrommotor mit Permanentmagnetläufer mit
ein- oder mehrsträngigen Ständerwicklungen ist.
7. Lenkanlage nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, daß ein Drehmomenterfassungsge
rät (8) das Drehmoment eines Antriebsmotors auf ein
Teil (1) zur Aufnahme eines Lenkrades überträgt.
8. Lenkanlage nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, daß ein Drehmomenterfassungsge
rät (8) als Torsionsstab mit Dehnmeßstreifen ausgebildet
ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1999114383 DE19914383A1 (de) | 1999-03-30 | 1999-03-30 | Lenkanlage |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1999114383 DE19914383A1 (de) | 1999-03-30 | 1999-03-30 | Lenkanlage |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19914383A1 true DE19914383A1 (de) | 2000-10-05 |
Family
ID=7902927
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1999114383 Withdrawn DE19914383A1 (de) | 1999-03-30 | 1999-03-30 | Lenkanlage |
Country Status (1)
Country | Link |
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DE (1) | DE19914383A1 (de) |
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