DE19914020C1 - Verfahren und Einrichtung zur Reduzierung der Geräuschemission an Wickelgütern - Google Patents
Verfahren und Einrichtung zur Reduzierung der Geräuschemission an WickelgüternInfo
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Abstract
Die Wickelgüter (4, 5) befinden sich im Inneren von Isolierkapseln (1, 2). Die Hohlräume (7) zwischen den Wickelgütern und den Isolierkapseln sind mit polykristallinen ferro- oder ferrimagnetischen Oxiden verfüllt, vorzugsweise Ferriten, die z. B. durch Rütteln verdichtet sind. Nach dem Verdichten der Ferritkristalle werden die in den Isolierkapseln verbliebenen Öffnungen (6) nach außen hin verschlossen. Durch die eingebrachten Oxidkristalle werden die an den Wicklungen und gegebenenfalls an den Kernelementen der Wickelgüter auftretenden Geräusche auf ihrem Wege nach außen hin erheblich gedämpft. Das kristalline Füllmaterial dient neben der Geräuschdämmung gleichzeitig auch der Wärmeableitung aus dem Inneren der Wickelgüter. Besonders vorteilhaft ist es, wenn die Kerne der Wickelgüter gleichzeitig die Isolierkapseln bilden. Das ist z. B. bei Schalenkernen der Fall.
Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren nach dem Ober
begriff des Patentanspruches 1 sowie auf eine Einrichtung
nach dem Oberbegriff des Patentanspruches 6.
Beim Betrieb von Drosseln und Transformatoren kommt es immer
wieder zu unerwünschten Geräuschemissionen. Der Grund hierfür
liegt vielfach in elektromagnetischer Anregung der einzelnen
Wickelleiter und deren Windungen, aber auch mindestens bei
geblechten Kernen in periodischen Längenänderungen der Schen
kel und Kern-Joche infolge von Magnetostriktion sowie in Re
lativbewegungen der paketierten Bleche gegeneinander.
Das nachträgliche Vergießen von Wickelgütern dämpft die an
den Wickelgütern im Betrieb auftretenden Geräusche in gewis
ser Weise, wobei dieses Vergießen gleichzeitig auch der Wär
meabfuhr aus dem Inneren der Wickelgüter und dem mechanischen
Schutz der Wickelgüter dient.
Aus der DE 92 05 954 U1 ist eine Drosselspule mit weichmagne
tischem Kern bekannt, bei der zum Vermeiden von Brummgeräu
schen der Kern die Spulenwicklung enganliegend umschließt und
damit deren Leiter mechanisch festlegt; der Kern aus weich
magnetischem Material besteht aus einem Pulververbundwerk
stoff, der aus quasi kugelförmigen Einzelelementen zusammen
gesetzt ist.
Aus der EP 0 472 527 B1 ist eine Ventildrossel bekannt, bei
der zur Reduzierung der im Betrieb auftretenden Geräuschemis
sion der Drosselkern allseitig von einer geräuschdämmenden
und gegebenenfalls mit einem Isolierschaum verfüllten Iso
lierkapsel umgeben ist. Diese Anordnung ist aufwendig und
führt dazu, daß zusätzliche Maßnahmen zum Kühlen der von der
Isolierkapsel umgebenen Wicklungen ergriffen werden müssen.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfahren nach
dem Oberbegriff des Patentanspruches 1 anzugeben, durch das
gleichzeitig eine hinreichende Geräuschdämmung sowie auch ei
ne gute Wärmeableitung möglich ist. Ferner ist es Aufgabe der
Erfindung, eine entsprechende Einrichtung anzugeben.
Die Erfindung löst diese Aufgabe durch die kennzeichnenden
Merkmale des Patentanspruches 1; entsprechende Einrichtungs
merkmale sind im Kennzeichen des Anspruches 6 angegeben.
Die Erfindung ist nachstehend anhand eines in der Zeichnung
dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert.
Die Zeichnung zeigt das Schnittbild eines aus zwei Halbscha
len 1 und 2 bestehenden Schalenkerns, der zum Aufbau indukti
ver Bauelemente, z. B. in der Filtertechnik, verwendet wird.
Die beiden vorzugsweise gleichartig und rotationssymetrisch
zu einer Achse 3 ausgeführten Schalenkernhälften bestehen
vorzugsweise aus unter Druck und Wärme verfestigtem gesinter
tem Eisenpulver oder Ferritmaterial. Im Innern nehmen sie ei
nen Spulenkörper 4 und eine oder mehrere darauf aufgebrachte
Wicklungen 5 auf; die Wicklungen können auch selbsttragend
ohne Spulenkörper ausgeführt sein. Die Wicklungsanschlüsse
sind in der Zeichnung aus Gründen der besseren Übersichtlich
keit nicht dargestellt. Die beiden Schalenkernhälften werden
nach dem Einbringen des Wickelgutes und dem Herausführen der
Anschlußleitungen durch entsprechende, meist seitlich ange
ordnete Ausnehmungen 6 aus dem Schalenkern mit ihren Schen
keln aufeinanderweisend zusammengefügt und an den Stoßstellen
der Schenkel miteinander verklebt oder sonstwie mechanisch
festgelegt.
Nach der Lehre der vorliegenden Erfindung ist vorgesehen, den
Schalenkern 1, 2 nicht nur zur Führung der Feldlinien für das
die Wicklungen durchdringende Magnetfeld zu verwenden, son
dern gleichzeitig auch als Isolierkapsel zur Verminderung von
in den Wicklungen erzeugten magnetfeldabhängigen Geräuschen.
Hierzu werden die im Schalenkern verbliebenen Freiräume 7 mit
einem in der Zeichnung gepunktet dargestellten Material ver
füllt. Dieses Material besteht erfindungsgemäß aus einem pul
verförmigen polykristallinen ferri- oder ferromagnetischem
Oxid, vorzugsweise einem Ferrit oder Ferritgemisch. Die Oxid
körner sind von außerordentlicher Härte und sie sind elek
trisch praktisch nicht leitend, so daß es auch bei im späte
ren Betrieb eines Wickelgutes unvermeidbaren Relativbewegun
gen der Oxidkörner zueinander zu keiner Veränderung der elek
trischen und magnetischen Beschaffenheit des bestückten Wic
kelgutes kommt. Solche Veränderungen könnten z. B. bei Ver
wendung von in ihrer Struktur ebenfalls körnigen gecoateten
Metallpulvern (Eisenpulvern) als Füllmaterial auftreten, wenn
nämlich bei ungünstiger Wahl der verwendeten Materialien die
die Elementarmagnete oder Metallkörner umschließenden, zum
Verbacken der Metallkörner erforderlichen isolierenden
Schichten aufgeschnitten oder durch Reibung abgetragen wer
den. Dadurch kann es zu einer Aneinanderreihung der leitenden
Elementarmagnete mehrerer Sintermetallkörner mit der Folge
einer Veränderung der elektrischen Eigenschaften des Wickel
gutes kommen; Kurzschlüsse zwischen den Wickelleitern oder
zwischen Wickelleiter und Schützleiter oder zwischen den Pha
senleitern können die Folge sein.
Das zum Verfüllen der Freiräume des Wickelkörpers verwendete
Oxidpulver wird z. B. über die Ausnehmungen 6 in die Hohlräu
me der Wicklungskammer des Schalenkernes eingebracht, z. B.
durch Eingießen oder Einblasen, und dann z. B. durch Rütteln
verdichtet, so daß letztendlich zwischen den einzelnen Oxid
körnern nur noch geringste, durch die Geometrie der Körner
vorgegebene Zwischenräume existieren. Anschließend werden die
Öffnungen, über die das Metalloxidpulver in den Schalenkern
eingebracht wurde, nach außen verschlossen. Dies kann durch
Einbringen geeigneter Stopfen in die Öffnungen 6 oder durch
Aufbringen einer geeigneten Verschlußmasse geschehen.
Versuche mit durch ferro- oder ferrimagnetischen Metallpul
vern verfüllten Schalenkernen haben gezeigt, daß durch das
Einbringen des Metalloxidpulvers in ein Wickelgut eine erheb
liche Reduzierung der von den Wicklungen ausgehenden Geräu
schemission bei gleichzeitiger ausreichender Wärmeabfuhr ge
geben ist. Im Gegensatz zu nach dem Stand der Technik ausge
bildeten entsprechenden Wickelgütern mit ausschließlich ver
gossenen Wicklungen bedarf es bei Anwendung des erfindungsge
mäßen Verfahrens keinerlei Temperaturvor- und nachbehandlun
gen der Wickelgüter, so daß Produktionszeiten und damit Ko
sten bei der Fertigung eingespart werden. Die magnetischen
Eigenschaften der verfüllten Wickelgüter bleiben auf Dauer
stabil.
Die Erfindung ist nicht beschränkt auf die Anwendung bei
Schalenkernen, welche die Wickelgüter nach außen hin voll
ständig umschließen. Sie kann vielmehr mit Vorteil auch ange
wendet werden für andere induktive Komponenten wie Transfor
matoren, Drosseln und Wandler, die durch Ihren Kern nach au
ßen hin nicht vollständig umschlossen sind. Für solche Anwen
dungen sind gesonderte Isolierkapseln vorzusehen, welche die
Wickelgüter umschließen und diese zusätzlichen Isolierkapseln
sind nach dem Einbringen der Wickelgüter in der schon ge
schilderten Weise mit Metalloxidpulver zu verfüllen und zu
verschließen. Die formliche Ausgestaltung dieser Isolierkap
seln kann im Prinzip beliebig gewählt sein, beispielsweise in
Form eines verschließbaren Kastens oder eines Tubus.
Solche Isolierkapseln können mit Ausnehmungen für die An
schlußdrähte der Wicklungen oder mit Durchführungen versehen
sein, an die die Anschlußdrähte innerhalb der Isolierkapseln
angeschlossen sind. Um hier Kriechströme und gegebenenfalls
Überschläge zu vermeiden, kann es von Vorteil sein, diese
Durchführungen im Innern der Isolierkapseln, z. B. in Form
eines verschließbaren Troges, elektrisch zu isolieren und da
mit zu verhindern, daß das verfüllte Metalloxid in Berührung
zu den Durchführungen gelangt. In entsprechender Weise könnte
verfahren werden, um das Metalloxid von im Inneren der Iso
lierkapseln angeordneten Anschlußklemmen fernzuhalten.
Claims (8)
1. Verfahren zur Reduzierung der Geräuschemission an Wickel
gütern durch Anordnung der geräuschemittierenden Komponenten
der Wickelgüter in diese allseitig umschließenden geräusch
dämmenden Isolierkapseln,
dadurch gekennzeichnet,
daß nach dem Einbringen der Wicklungen (5) und gegebenenfalls
der die Wicklungen tragenden Kerne der Wickelgüter in die I
solierkapseln (1, 2) die dort verbliebenen Freiräume (7) mit
polykristallinen ferro- oder ferrimagnetischen Oxidpulvern
verfüllt und gegebenenfalls verbliebene Öffnungen (6) in den
Isolierkapseln nach außen hin verschlossen werden.
2. Verfahren Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die ferro- oder ferrimagnetischen Oxide in die Wicklungen
umschließende als Isolierkapseln wirkende Schalenkerne (1, 2)
eingebracht werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß als ferro- oder ferrimagnetischen Oxide pulverförmige
Ferrite verwendet sind.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die ferro- oder ferrimagnetischen Oxide in den Isolier
kapseln vor dem Verschließen der Isolierkapseln verdichtet
werden.
5. Verfahren nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die ferro- oder ferrimagnetischen Oxide in den Isolier
kapseln durch Rütteln verdichtet werden.
6. Einrichtung zur Reduzierung der Geräuschemission an Wi
ckelgütern durch Anordnung der geräuschemittierenden Kompo
nenten der Wickelgüter in diese allseitig umschließenden ge
räuschdämmenden Isolierkapseln,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Wicklungen (4, 5) oder die auf Kerne aufgebrachten
Wicklungen der Wickelgüter innerhalb der Isolierkapseln (1,
2) in polykrisstallinen ferro- oder ferrimagnetischen Oxid
pulvern eingebettet sind.
7. Einrichtung nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Kerne der Wickelgüter als Schalenkerne (1, 2) ausge
bildet sind, welche die Wicklungen (5) allseitig umschließen
und daß die Schalenkerne mit ferro- oder ferrimagnetischen
Oxiden verfüllt sind.
8. Einrichtung nach Anspruch 6 oder 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Anschlußdrähte der Wicklungen aus den Isolierkapseln
herausgeführt oder daß die Wicklungsanschlüsse innerhalb der
Isolierkapseln elektrisch isoliert angeordnet sind.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1999114020 DE19914020C1 (de) | 1999-03-19 | 1999-03-19 | Verfahren und Einrichtung zur Reduzierung der Geräuschemission an Wickelgütern |
Applications Claiming Priority (1)
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DE1999114020 DE19914020C1 (de) | 1999-03-19 | 1999-03-19 | Verfahren und Einrichtung zur Reduzierung der Geräuschemission an Wickelgütern |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
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ID=7902689
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Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1999114020 Expired - Fee Related DE19914020C1 (de) | 1999-03-19 | 1999-03-19 | Verfahren und Einrichtung zur Reduzierung der Geräuschemission an Wickelgütern |
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Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19914020C1 (de) |
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE102007053005A1 (de) * | 2007-11-05 | 2009-05-07 | UNI-Geräte E. Mangelmann Elektrotechnische Fabrik GmbH | Hubmagnet sowie Verfahren zur Verbesserung des Wirkungsgrades von Hubmagneten |
DE102011006119A1 (de) * | 2011-03-25 | 2012-09-27 | Siemens Aktiengesellschaft | Transformatorkern und Transformator |
US20150123680A1 (en) * | 2013-11-01 | 2015-05-07 | Rolls-Royce Deutschland Ltd & Co Kg | Inductive sensor and method of manufacturing an inductive sensor |
Citations (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE9205954U1 (de) * | 1992-05-08 | 1992-09-10 | Gemenetzis, Vasilios, Dr.-Ing., 7523 Graben-Neudorf | Drosselspule mit weichmagnetischem Kern |
EP0472527B1 (de) * | 1989-05-19 | 1994-03-16 | Siemens Aktiengesellschaft | Ventildrossel, insbesondere für hochspannungs-gleichstrom-übertragungsanlagen |
-
1999
- 1999-03-19 DE DE1999114020 patent/DE19914020C1/de not_active Expired - Fee Related
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