DE19913750A1 - System und Verfahren zum Abdichten von Oberflächen - Google Patents
System und Verfahren zum Abdichten von OberflächenInfo
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Abstract
Es werden ein System und ein Verfahren zum Abdichten der Oberfläche einer Lagerungsstätte (16) vorgeschlagen, insbesondere einer Mülldeponie, die mit Lagerungsgut gefüllt ist. Das System umfaßt eine sich über der Oberfläche der Lagerungsstätte (16) erstreckende Dichtung (12), die für Flüssigkeiten, insbesondere Wasser, im wesentlichen nicht durchlässig und so profiliert ist, daß anfallende Oberflächenflüssigkeiten, insbesondere Oberflächenwasser, seitlich abgeführt werden, und eine sich über der Dichtung (12) erstreckende Rekultivierungsschicht (22), wobei die Dichtung (12) im wesentlichen dachförmig ausgebildet ist und eine Mehrzahl von Dachfirsten (30) aufweist. DOLLAR A Dabei beträgt die Dachneigung gegenüber der Horizontalen jeweils wenigstens 4% (Fig. 1).
Description
Die folgende Erfindung betrifft ein System zum Abdichten der
Oberfläche einer Lagerungsstätte, insbesondere einer Mülldepo
nie oder Altlastenstätte, die mit Lagerungsgut gefüllt ist,
mit:
- - einer sich über der Oberfläche der Lagerungsstätte er streckenden Dichtung, die für Flüssigkeiten, insbesondere Wasser im wesentlichen nicht durchlässig und so profiliert ist, daß anfallende Oberflächenflüssigkeiten, insbesondere Oberflächenwasser seitlich abgeführt werden, und
- - einer sich über der Dichtung erstreckenden Rekultivie rungsschicht,
wobei die Dichtung im wesentlichen dachförmig ausgebildet
ist und eine Mehrzahl von Dachfirsten aufweist.
Die Erfindung betrifft ferner ein Verfahren zum Abdichten der
Oberfläche einer Lagerungsstätte, insbesondere einer Mülldepo
nie oder Altlastenstätte, die mit Lagerungsgut gefüllt ist, mit
den Schritten:
- - Profilieren der Oberfläche der Lagerungsstätte im wesentlichen in eine Dachform mit einer Mehrzahl von Dachfirsten,
- - Ausbilden einer Dichtung auf der profilierten Ober fläche der Lagerungsstätte, so daß anfallende Ober flächenflüssigkeiten, insbesondere Oberflächenwasser seitlich abgeführt werden, und
- - Ausbilden einer sich über der Dichtung erstreckenden Rekultivierungsschicht.
Ein solches Oberflächenabdichtsystem bzw. ein solches Verfahren
zum Abdichten von Oberflächen sind aus der DE 44 26 054 A1 be
kannt.
Mülldeponien haben ein begrenztes Fassungsvermögen. Sobald eine
solche Lagerungsstätte vollständig gefüllt ist, wird sie in al
ler Regel an der Oberfläche abgedichtet. Auch Altlastenstätten
werden häufig an der Oberfläche abgedichtet. Hierdurch wird er
reicht, daß Regenwasser nicht mit dem Lagerungsgut in Berührung
kommt und insofern nicht gereinigt werden muß, bevor es ins
Grundwasser abgeleitet wird.
Um zu vermeiden, daß sich das Wasser großflächig auf einer
Dichtung oberhalb der Lagerungsstätte staut, wird die Oberflä
che der Lagerungsstätte vor dem Aufbringen der Dichtung in der
Regel profiliert, derart, daß das Oberflächenwasser von der
Oberseite der Dichtung seitlich allein durch den Einfluß der
Schwerkraft abgeführt wird.
Klassisch erfolgt die Profilierung der Oberfläche der Lage
rungsstätte dadurch, daß auf der Oberfläche der Lagerungsstätte
ein großer Hügel aus Profilierungsmaterial aufgeschüttet wird.
Als Profilierungsmaterial kann bspw. schwach kontaminierter
Erdaushub verwendet werden.
Aufgrund der relativ großen Fläche von manchen Mülldeponien ha
ben die aufgeschütteten Hügel häufig beträchtliche Höhen, um zu
gewährleisten, daß das Oberflächenwasser allein aufgrund der
Schwerkraft seitlich abfließt. Aufgrund des hierdurch wiederum
notwendigen enormen Volumens derartiger Hügel dauert es häufig
mehrere Monate bis zu mehreren Jahren, um das gewünschte End
profil zu erhalten, auf das die Dichtung schließlich aufge
bracht werden kann. Während dieser Zeit sind für die Oberflä
chendichtung der Lagerungsstätte Zwischenlösungen vorzusehen
oder man reinigt das in das Lagerungsgut gelangte Regenwasser.
Als Dichtung wird häufig Dichtungsbahnmaterial aus Kunststoff
hergenommen. Kunststoffbahnen oder -folien haben jedoch einer
seits den Nachteil von relativ hohen Kosten. Das Material ist
zwar vergleichsweise zäh, dennoch kann es bei Kontakt mit
scharfkantigen Gegenständen zu Rissen in der Folie kommen. Dies
kann einerseits beim Verlegen der Kunststoffbahnen geschehen,
aber auch nach Fertigstellen des gesamten Systems, wenn auf
grund von lokalen Absackungen die Kunststoffbahn in Berührung
mit scharfkantigen Gegenständen gelangt, die sowohl im Lage
rungsgut als auch in dem Profilierungsmaterial vorhanden sein
können. Andere Dichtungsmaterialien wie Asphalt, Tonlagen oder
Betonitmatten haben ähnliche Nachteile.
Aus der eingangs genannten DE 44 26 045 A1 ist es bereits be
kannt geworden, die Dichtung unter Ausbildung von Tief- und
Hochstellen dachförmig auszubilden, an den Hochstellen Gasab
leitungen vorzusehen und in den Tiefstellen Sickerwasserablei
tungen einzubinden. Durch das Ausbilden von Hoch- und Tiefstel
len wird eine Dachform mit einer Mehrzahl von Dachfirsten er
reicht. Dabei wird der vorhandene Untergrund planiert, mit Ver
dichtungsgeräten verdichtet und mit einem Dachgefälle von 0,5
bis 2,5% profiliert, um die Hoch- und Tiefstellen zu erzeugen.
Auf den so profilierten Untergrund wird eine Gewebeschicht auf
gelegt, auf die eine Gasdiffusionsschicht (z. B. Kies) aufge
bracht wird. Auf die Gasdiffusionsschicht wird eine dünne Folie
aus Kunststoff oder ein dünnes Blech- oder Metallprofil aufge
legt. Auf diese Folie wird eine Dichtschicht aus Flugasche-
Zementgemischen aufgebracht. Auf diese Schicht wird Bodenmate
rial zur Rekultivierung und in der obersten Schicht Mutterboden
aufgefüllt.
Zwar ist bei dieser Art von Oberflächenabdichtungssystem bei
weitem nicht so viel Profilierungsmaterial notwendig wie bei
den klassischen Deponiehügeln. Es hat sich jedoch gezeigt, daß
die Fähigkeit solcher dachförmigen Oberflächenabdichtungssyste
me, das anfallende Oberflächenwasser seitlich abzuführen, nicht
immer befriedigend ist.
Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein System
und ein Verfahren zum Abdichten von Oberflächen von Lagerungs
stätten abzugeben, die eine gute Dicht- und Ableitwirkung für
Oberflächenwasser zeigen und nur vergleichsweise wenig Profi
lierungsmaterial benötigen.
Diese Aufgabe wird bei dem eingangs genannten System zum Ab
dichten der Oberfläche einer Lagerungsstätte dadurch gelöst,
daß die Dachneigung gegenüber der Horizontalen jeweils wenig
stens 4% beträgt.
Bei dem eingangs genannten Verfahren zum Abdichten der Oberflä
che einer Lagerungsstätte wird diese Aufgabe dadurch gelöst,
daß die Oberfläche der Lagerungsstätte so profiliert wird, daß
die Dachneigung gegenüber der Horizontalen wenigstens 4% be
trägt.
Durch die erfindungsgemäße Erhöhung der Dachneigung gegenüber
dem bekannten dachförmigen Oberflächenabdichtungssystem wird
zwar etwas mehr Profilierungsmaterial benötigt, jedoch immer
noch weit weniger als bei den klassischen Deponiehügeln. Durch
die größere Dachneigung wird jedoch eine wesentlich bessere Ab
leitung des Oberflächenwassers in seitlicher Richtung erzielt.
Die Aufgabe wird daher vollkommen gelöst.
Vorzugsweise liegt die Dachneigung der einzelnen Dachflächen im
Mittel im Bereich zwischen 4% und 15%.
Es hat sich gezeigt, daß in diesem Bereich ein besonders guter
Kompromiß zwischen Mengen an Profilierungsmaterial einerseits
und Güte der Ableitwirkung erzielt wird.
Besonders bevorzugt ist es ferner, wenn die Dachfirste etwa
gleich ausgerichtet sind.
Derartige Oberflächenprofile lassen sich leichter und kosten
günstiger herstellen.
Dabei ist es besonders bevorzugt, wenn die Dachfirste etwa
parallel ausgerichtet sind.
Durch die etwa parallele Ausrichtung wird die Oberfläche der
Lagerungsstätte sehr gleichmäßig profiliert. Hierdurch läßt
sich das anfallende Oberflächenwasser sehr effizient sammeln.
Es ist ferner bevorzugt, wenn die Dachfirste etwa linienförmig
ausgebildet sind.
Mit anderen Worten werden die Dachfirste so schmal wie möglich
gemacht, um zu vermeiden, daß sich Oberflächenwasser auf den
Dachfirsten staut, wie dies bei runden Kuppeln der Fall ist.
Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform sind die Dach
firste etwa gleich hoch.
Durch diese Maßnahme wird erreicht, daß die Fläche der Lage
rungsstätte nach dem Aufbringen der Rekultivierungsschicht
vielfältig verwendbar ist, im Gegensatz zu einem Deponiehügel.
Von Vorzug ist es weiterhin, wenn die Schnittlinien von gegen
überliegenden Dachflächen gegenüber der Horizontalen eine Nei
gung von 0,5% bis 5%, insbesondere 0,5% bis 4%, besonders be
vorzugt 0,75% bis 1,5% aufweisen.
Die Schnittlinien von gegenüberliegenden Dachflächen bilden
Rinnen. Bei den angegebenen Neigungen kann das anfallende Ober
flächenwasser in Richtung der Rinnen gezielt abgeführt werden.
Besonders bevorzugt ist es dabei insgesamt, wenn die Dichtung
so profiliert ist, daß das anfallende Oberflächenwasser aus
schließlich zu einer Seite hin abgeführt wird.
Diese Ausführungsform wird unabhängig von der Neigung der Dach
schrägen als eigene Erfindung angesehen. Durch den Abtransport
zu ausschließlich einer Seite hin kann eine Auffanganlage be
sonders kostengünstig ausgeführt werden.
Auch ist es von besonderem Vorzug, wenn die Dichtung als Kapil
larsperre ausgebildet ist.
Bei einer Kapillarsperre wird der vertikale Fluß von infil
triertem Niederschlagswasser durch eine scharfe Grenze zwischen
feinem Bodenmaterial in einer oberen Kapillarschicht und einer
unteren, gröberen Kapillarbruchschicht unterbunden. Das einsic
kernde Wasser wird solange in der feinen Kapillarschicht gehal
ten, wie es kapillar gegen die Schwerkraft gehalten werden
kann. Es wird der Dachneigung folgend lateral abgeführt, wo es
gesammelt und abgeleitet werden kann.
Da diese Art der Dichtung ohne Kunststofffolie auskommt, ist
die Dichtung insgesamt wesentlich sicherer gegenüber lokalen
Setzungen. Es sind bei optimaler Dimensionierung kf-Werte von
< 10-9 m/s erreichbar. Es besteht keine Gefährdung durch
Schrumpfungsrisse. Ferner sind die Baukosten günstig, insbeson
dere, da die verwendeten Materialien zum Standard im Bereich
des Erdbaus liegen. Schließlich ist die Materialkontrolle ein
fach und solche Dichtungen lassen sich problemlos reparieren.
Schließlich ist es besonders bevorzugt, wenn Meßgeräte vorgese
hen sind, um die von Teilflächen der Oberfläche der Lagerungs
stätte aufgefangenen Mengen an Oberflächenwasser zu messen.
Auf diese Weise ist es bei Kenntnis der Größe der Teilflächen
und Annahme von gleichmäßigem Niederschlag auf die Oberfläche
der Lagerungsstätte möglich, durch Vergleich der Mengen der
Teilflächen zu ermitteln, ob in einer der Teilflächen ein Leck
in der Oberflächendichtung aufgetreten ist.
Weitere Vorteile und Merkmale ergeben sich aus den in den Figu
ren beschriebenen Ausführungsformen.
Es versteht sich, daß die vorstehend genannten und die nach
stehend noch zu erläuternden Merkmale nicht nur in der jeweils
angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen
oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der
vorliegenden Erfindung zu verlassen.
Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung
dargestellt und werden in der nachfolgenden Beschreibung näher
erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine an der Oberfläche abgedichtete Mülldeponie;
Fig. 2 eine Schnittansicht entlang der Linie II-II von
Fig. 1;
Fig. 3 eine schematische Schnittansicht ähnlich der Fig. 2,
jedoch nach erfolgreichen Rekultivierungsmaßnahmen;
und
Fig. 4 ein Detail IV von Fig. 3 mit schematischer Darstel
lung des Dichtungsaufbaus.
In den Fig. 1 bis 3 ist in schematischer Form ein System zur
Oberflächenabdichtung von Lagerungsstätten, insbesondere Müllde
ponien, generell bei 10 gezeigt.
Eine flächige Dichtung 12 erstreckt sich über einer Profilie
rungsschicht 14, die das Oberflächenprofil des Abdichtungssy
stems 10 bestimmt. Die Profilierungsschicht 14 kann eine
Schicht aus separatem Material sein, z. B. Rückständen aus der
Müllverbrennung sowie schwach belastetes Aushubmaterial. Gene
rell ist jedoch auch denkbar, daß die Profilierungsschicht 14
gebildet ist durch geeignete Profilierung der darunterliegenden
Lagerungsstätte 16, also bspw. des dort gelagerten Mülls.
Das mittels der Dichtung 12 aufgefangene Oberflächenwasser wird
seitlich zu einer Seite hin zu einer Auffanganlage 18 abge
führt.
In Fig. 3 ist zu erkennen, daß die Lagerungsstätte 16 auch bo
denseitig und gegebenenfalls seitlich durch eine Basisabdich
tung 20 abgedichtet ist, um Einsickerungen ins Grundwasser zu
vermeiden.
Ferner ist dort eine Rekultivierungsschicht 22 erkennbar, die
auf der Dichtung 12 aufgebracht wird und die im wesentlichen
eben ist, so daß die Fläche der vormaligen Lagerungsstätte 16
vielfältig genutzt werden kann. In Fig. 3 sind beispielhaft
Bäume 24 und eine Straße 26 im Schnitt gezeigt.
Die Profilierungsschicht 14 ist so profiliert, daß die darauf
aufgebrachte Dichtung 12 im wesentlichen die Form eines Daches
mit mehreren, etwa parallel ausgerichteten Dachfirsten 30 auf
weist. Die Dachform ist somit gebildet durch seitliches Anein
anderfügen einer Mehrzahl von Satteldächern, so daß insgesamt
angenähert die Form eines Shed-Daches entsteht. Die einzelnen
Dachflächen 32, die von den Dachfirsten 30 ausgehen, bilden mit
benachbarten Dachflächen 32 Schnittlinien in Form von Rinnen
34a-34e. In den Rinnen 34a-34e können Sickerrohre bzw. Drainage
rohre angeordnet werden, wie es schematisch bei 36 gezeigt
ist.
Die Dachflächen 32 sind gegenüber der Horizontalen geneigt, wie
es schematisch bei 38 dargestellt ist. Die Neigung beträgt bei
dieser Ausführungsform 5%.
Ferner sind die Dachflächen 32 so ausgebildet, daß die Rinnen
34 über ihre gesamte Länge zu einer Richtung hin geneigt sind,
wie es schematisch bei 40 gezeigt ist. Der Wert der Neigung 40
beträgt bei dieser Ausführungsform 1%.
Es versteht sich, daß die Neigungswerte jeweils Mittelwerte
sind.
Die Fläche der Profilierungsschicht 14 und die der Dichtung 12
sind grob angenähert rechteckförmig. An einer Längsseite dieses
Rechteckes ist ein Randwall 44 vorgesehen. Die gegenüberliegen
de Seite ist folglich als Auffangsseite 46 ausgebildet. Mit an
deren Worten laufen die Rinnen 34 von dem Randwall 44 nach un
ten zu der Auffangseite 46.
An der Auffangsseite 46 ist eine Mehrzahl von hintereinander
geschalteten Auffangleitungen 48 vorgesehen, die das aus den
Rinnen 34a-34e anfallende Oberflächenwasser auffangen und ih
rerseits geneigt sind, wie es schematisch bei 50 gezeigt ist.
Die Neigung 50 der Auffangleitungen 48 ist so, daß das Regen
wasser unter Energievernichtung transportiert wird, und beträgt
bei dieser Ausführungsform 1%. Die Profilierung ist dabei so,
daß das gesamte Oberflächenwasser der Dichtung 12 letztlich zu
einer Ecke des Rechteckes hin gesammelt wird, was schematisch
bei 36' gezeigt ist. An dem Sammelort 36' kann ein Auffangbe
hälter 52 vorgesehen sein, beispielsweise ein Regenrückhalte
becken.
An den Stellen, an denen die Rinnen 34a-34e in die Auffanglei
tungen 48 münden, können ferner Meßgeräte 54a-54e vorgesehen
sein, die die Menge des von den jeweiligen Rinnen 34a-34e in
die Auffangleitungen 48 fließenden Oberflächenwassers messen.
Wenn man die den jeweiligen Rinnen 34a-34e zugeordneten
Teilflächen der Gesamtoberfläche der Lagerungsstätte kennt,
kann man unter der Annahme, daß die auf der Gesamtoberfläche
anfallenden Niederschlagsmengen annähernd konstant sind, durch
Vergleich der Messungen der Meßgeräte 54a-54e ermitteln, ob in
einer der Teilflächen ein Leck in der Dichtung 12 aufgetreten
ist.
Beispielsweise besteht die Teilfläche der Gesamtoberfläche der
Lagerungsstätte, die der Rinne 34a zugeordnet ist, aus der Sum
me der beiden links bzw. rechts von der Rinne 34a liegenden
Dachflächen 32. Ferner ist die der Rinne 34d zugeordnete
Teilfläche ebenfalls die Summe der Dachflächen 32, die in die
Rinne 34d hinein geneigt sind. Man erkennt aus Fig. 1, daß die
se Teilflächen nicht identisch sind. Falls nun ein Niederschlag
auftritt und man davon ausgeht, daß die Niederschlagsmenge pro
Flächeneinheit über die gesamte Oberfläche etwa konstant ist,
so kann man aus dem Verhältnis der Messungen der Meßgeräte 54d
und 54a ermitteln, ob in einer der beiden Teilflächen ein Leck
aufgetreten ist.
Die Dachfirste 30 können etwa horizontal ausgerichtet sein oder
geneigt, beispielsweise entsprechend der Neigung 40 der Rinnen
34a-34e. Die Dachfirste 30 sind dabei etwa gleich hoch und er
strecken sich etwa in gleicher Richtung.
Um auch an den schrägen Kurzseiten der Lagerungsstätte 16, ver
gleichbar einem Trapez, dafür zu sorgen, daß die randseitig an
geordneten Dachflächen 32 in der Draufsicht etwa rechteckförmig
sind, in der Draufsicht also keine Dreieckform bilden, können
die randseitig angeordneten Dachfirste etwas schräg ausgerich
tet sein, wie es in Fig. 1 bei dem ganz rechten Dachfirst 30
erkennbar ist.
Die Höhe der Dachfirste kann beispielsweise 1 bis 10 m betra
gen, typischerweise 2 bis 5 m. Bei der dargestellten Ausfüh
rungsform beträgt die Höhe der Dachfirste 30 etwa 3 m.
Bei der dargestellten Ausführungsform wird das Lagerungsgut,
bspw. der Müll der Lagerungsstätte 16 zuerst planiert und an
schließend wird das Material der Profilierungsschicht 14 aufge
tragen.
Durch diese Dachprofilierung werden gegenüber einer klassischen
Hügel- oder Kuppellösung die folgenden Vorteile erzielt:
- - Massenbewegungen werden minimiert,
- - das aufzubringende Profilierungsmaterial wird minimiert,
- - das Entwässerungssystem ist einfach, kostengünstig, sicher und wartungsarm,
- - es ist keine erhebliche Aufhöhung der Deponie notwendig, und
- - es ergibt sich eine maximale Gestaltungsfreiheit bei der Rekultivierung und Nachnutzung, insbesondere aufgrund der etwa ebenen Fläche nach der Rekultivierung.
Die Dichtung 12 ist bei der vorliegenden Ausführungsform als
Kapillarsperre ausgebildet. Wie es in Fig. 4 zu erkennen ist,
ist auf der Profilierungsschicht 14 zunächst eine Kapillar
bruchschicht in einer Höhe von beispielsweise 25 cm aufgetra
gen. Die Kapillarbruchschicht ist eine relativ grobe Schicht.
Darüber ist eine Kapillarschicht 62 vorgesehen, in einer Höhe
von beispielsweise 40 cm. Die Kapillarschicht ist feiner als
die Kapillarbruchschicht. Einsickerndes Niederschlagswasser
wird daher so lange in der feinen Kapillarschicht 62 gehalten,
wie es kapillar gegen die Schwerkraft gehalten werden kann. Es
wird der Dachneigung folgend lateral abgeführt, wo es gesammelt
und abgeleitet werden kann. Oberhalb der Kapillarschicht ist
noch eine Entwässerungsschicht vorgesehen, die gewöhnlich aus
grobem Kies besteht, in einer Dicke von beispielsweise mehr als
30 cm.
Eine darüber vorgesehene Rekultivierungsschicht besitzt eine
Dicke von jedenfalls mehr als 80 cm.
Mit einer solchen Kapillarsperre sind kf-Werte von < 10-9 m/s
erreichbar. Es besteht keine Gefährdung durch Schrumpfungsrisse
und es ergibt sich eine einfache Bauausführung.
Alternativ zu der als Kapillarsperre ausgebildeten Dichtung 12
kann auch eine herkömmliche Dichtung vorgesehen werden, wie
z. B. eine solche, die zunächst eine mineralische Dichtung, dar
über eine Kunststoffdichtungsbahn, eine Schutzschicht und dar
über eine Entwässerungsschicht aufweist. Ferner sind auch
Foliendichtungen, mineralische Dichtungen, Asphaltdichtungen
möglich.
Ferner kann unterhalb der Dichtung 12 noch eine Schicht zur
Gasdrainage vorgesehen sein. Generell versteht sich, daß bei
Lagerungsstätten 16 der angesprochenen Art anfallendes Gas ge
gebenenfalls gefaßt werden muß. Die entsprechend vorzusehenden
Maßnahmen sind jedoch vorliegend nicht dargestellt.
Es versteht sich, daß die sich über der Dichtung 12 erstrecken
de Rekultivierungsschicht 22 einen Teil der Dichtung 12 dar
stellen kann. Ferner muß eine Auffanganlage 18 nicht notwendi
gerweise zu einer Sammlung des anfallenden Oberflächenwassers
in einem Rückhaltebecken führen. Das anfallende Oberflächenwas
ser kann auch unter bestimmten Umständen direkt in das Grund
wasser abgeleitet werden, da es nicht durch die Lagerungsstätte
16 kontaminiert ist.
Claims (11)
1. System (10) zum Abdichten der Oberfläche einer Lagerungs
stätte (16), insbesondere einer Mülldeponie oder Altla
stenstätte, die mit Lagerungsgut gefüllt ist, mit:
- - einer sich über der Oberfläche der Lagerungsstätte (16) erstreckenden Dichtung (12), die für Flüssig keiten, insbesondere Wasser im wesentlichen nicht durchlässig und so profiliert ist, daß anfallende Oberflächenflüssigkeiten, insbesondere Oberflächen wasser seitlich abgeführt werden, und
- - einer sich über der Dichtung (12) erstreckenden Rekultivierungsschicht (22),
2. Oberflächenabdichtsystem nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Dachneigung der einzelnen Dachflächen
(32) im Mittel im Bereich zwischen 4% und 15% liegt.
3. Oberflächenabdichtsystem nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die Dachfirste (30) etwa gleich ausge
richtet sind.
4. Oberflächenabdichtsystem nach Anspruch 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Dachfirste (30) etwa parallel ausgerich
tet sind.
5. Oberflächenabdichtsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß die Dachfirste (30) etwa linien
förmig ausgebildet sind.
6. Oberflächenabdichtsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß die Dachfirste (30) etwa
gleich hoch sind.
7. Oberflächenabdichtsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß die Schnittlinien (34) von ge
genüberliegenden Dachflächen (32) gegenüber der Horizonta
len eine Neigung von 0,5% bis 5%, insbesondere 0,5% bis
4%, besonders bevorzugt 0,75% bis 1,5% aufweisen.
8. Oberflächenabdichtsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß die Dichtung (12) so profi
liert ist, daß das anfallende Oberflächenwasser aus
schließlich zu einer Seite (46) hin abgeführt wird.
9. Oberflächenabdichtsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß die Dichtung (12) als Kapil
larsperre ausgebildet ist.
10. Oberflächenabdichtsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, daß Meßgeräte (54) vorgesehen
sind, um die von Teilflächen der Oberfläche der Lagerungs
stätte aufgefangenen Mengen an Oberflächenwasser zu mes
sen.
11. Verfahren zum Abdichten der Oberfläche einer Lagerungs
stätte (16), insbesondere einer Mülldeponie oder Altla
stenstätte, die mit Lagerungsgut gefüllt ist, mit den
Schritten:
- - Profilieren der Oberfläche der Lagerungsstätte (16) im wesentlichen in eine Dachform mit einer Mehrzahl von Dachfirsten (30),
- - Ausbilden einer Dichtung (12) auf der profilierten Oberfläche der Lagerungsstätte (16), so daß anfal lende Oberflächenflüssigkeiten, insbesondere Ober flächenwasser seitlich abgeführt werden, und
- - Ausbilden einer sich über der Dichtung (12) erstrec kenden Rekultivierungsschicht (22),
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---|---|---|---|
DE29906426U DE29906426U1 (de) | 1999-03-26 | 1999-03-26 | System zum Abdichten von Oberflächen |
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Family Applications (1)
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DE1999113750 Withdrawn DE19913750A1 (de) | 1999-03-26 | 1999-03-26 | System und Verfahren zum Abdichten von Oberflächen |
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