DE19912894A1 - Verfahren zur Oberflächenbeschichtung metallener Werkstücke - Google Patents
Verfahren zur Oberflächenbeschichtung metallener WerkstückeInfo
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Abstract
Verfahren zur Oberflächenbeschichtung metallener Werkstücke mittels thermischem Beschichten, insbesondere Laserbeschichten, bei dem ein pulver- oder drahtförmig vorliegender Zusatzwerkstoff durch thermische Einwirkung auf der Oberfläche eines zu beschichtenden Werkstücks unter Bildung eines Schmelzbades zum Schmelzen gebracht wird, wobei einem Bereich der thermischen Einwirkung wenigstens auf einen Teil des Schmelzbades gerichtetes Magnetfeld vorgesehen ist, das die Schmelze des Schmelzbades konturiert und/oder durchmischt. Die zur Erzeugung des Magnetfeldes vorgesehene Spule kann sowohl oberhalb oder unterhalb als auch seitlich des Werkstücks mit der Spulenlängsachse parallel bzw. senkrecht zu der zu beschichtenden Oberfläche angeordnet sein.
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Oberflä
chenbeschichtung metallener Werkstücke mittels thermischem Be
schichten, insbesondere Laserbeschichten.
Das sogenannte Laserbeschichten (auch Laserstrahlbeschichten
oder Laserauftragschweißen genannt) ist ein thermisches Be
schichtungsverfahren, bei dem durch thermische Einwirkung mit
tels eines Laserstrahls auf einem metallenen Werkstück ein
Schmelzbad erzeugt wird, dem beim einstufigen Prozeß ein pul
ver- oder drahtförmiger Zusatzwerkstoff zur Beschichtung des
metallenen Werkstücks zugegeben wird. Der Zusatzwerkstoff und
das Schmelzbad werden vor dem Sauerstoff der umgebenden Atmo
sphäre durch einen Schutzgasmantel geschützt. Nachteilig beim
Laserbeschichten ist, daß Binde- oder Gefügefehler auftreten
können. Ein typischer Gefügefehler beim einstufigen Laserbe
schichten ist das Auftreten von Rissen in der gebildeten
Schicht, was auf die großen thermischen Spannungen während des
Abkühlens und/oder die Versprödung der Schichten zurückzufüh
ren ist. Eine Möglichkeit, die Bildung solcher Risse zu ver
meiden, ist das simultane Vor- und Nachwärmen mit einem zwei
ten, stark defokussierten Laserstrahl. Aus dem Artikel "Induk
tiv unterstütztes Laserauftragschweißen" von Brenner et al.
HTM 1997, 221, ist bekannt, das zu beschichtende Werkstück ei
ner induktiven Kurzzeitwärmebehandlung zur Vorwärmung zu un
terziehen. Bei bekannten Laserbeschichtungsverfahren ist des
weiteren als nachteilig festzuhalten, daß die Form und Geome
trie der aufgebrachten Schicht nur in beschränktem Maße durch
die Prozeßparameter beeinflußt werden kann.
Ausgehend hiervon liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde,
ein Verfahren zur Oberflächenbeschichtung metallener Werkstüc
ke bereitzustellen, mit dem die vorstehend aufgeführten Nach
teile bekannter Laserbeschichtungsverfahren behoben werden.
Zur Lösung dieser Aufgabe wird ein Verfahren zur Oberflächen
beschichtung metallener Werkstücke mit den Merkmalen des An
spruches 1 vorgeschlagen.
Durch das erfindungsgemäße Vorsehen eines im Bereich der ther
mischen Einwirkung wenigstens auf einen Teil des Schmelzbades
gerichteten Magnetfelds wird der Beschichtungsprozeß unter
stützt, indem die das Schmelzbad bildende Schmelze besser
durchmischt wird und in der Schmelze eingeschlossene Poren
ausgasen können. Des weiteren erfolgt eine homogenere Vertei
lung und Modifizierung der Erstarrungsbedingungen der zuge
führten Stoffe in der Schmelze, so daß eine veränderte Gefü
gestruktur in der Schicht erreicht wird. Weiterhin ist durch
das auf das Schmelzbad gerichtete Magnetfeld eine Konturierung
der Schmelze des Schmelzbades und somit eine Beeinflußung der
Schichtgeometrie möglich.
In Ausgestaltung der Erfindung verläuft die Orientierung des
Magnetfelds im wesentlichen parallel oder im wesentlichen
senkrecht zu der zu beschichteten Oberfläche.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung wird das Magnetfeld
durch mindestens eine oberhalb (auf der Seite der thermischen
Einwirkung) oder unterhalb des Werkstücks angeordnete Spule
erzeugt.
In besonders vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung ist die
Spule im wesentlichen parallel zu der zu beschichtenden Ober
fläche des Werkstücks angeordnet.
In anderer Ausgestaltung der Erfindung ist die Spule im we
sentlichen senkrecht zu der zu beschichtenden Oberfläche des
Werkstücks angeordnet.
Weitere Vorteile und Ausgestaltungen der Erfindung ergeben
sich aus der Beschreibung und der beiliegenden Zeichnung.
Es versteht sich, daß die vorstehend genannten und die nach
stehend noch zu erläuternden Merkmale nicht nur in der jeweils
angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen
oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der
vorliegenden Erfindung zu verlassen.
Die Erfindung ist anhand von Ausführungsbeispielen in der
Zeichnung dargestellt und wird im folgenden unter Bezugnahme
auf die Zeichnung ausführlich beschrieben.
Fig. 1 zeigt in seitlicher Ansicht eine Anordnung zur Durch
führung des erfindungsgemäßen Verfahrens mit parallel
zu der zu beschichtenden Oberfläche eines Werkstücks
angeordneten Magnetfeldspulen.
Fig. 2 zeigt in Frontansicht eine Anordnung zur Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens mit senkrecht zu der
zu beschichtenden Oberfläche eines Werkstücks angeord
neten Magnetfeldspulen.
Fig. 1 zeigt eine erste Anordnung zur Durchführung des erfin
dungsgemäßen Verfahrens zur Oberflächenbeschichtung eines me
tallenen Werkstückes 10. Die Anordnung umfaßt eine stark sche
matisch dargestellte Laseroptik 12, mit der ein Laserstrahl 14
auf die zu beschichtende Oberfläche 16 des Werkstücks 10 ge
richtet wird. Der Laserstrahl 14 erwärmt im Bereich seines
Auftreffens die Oberfläche 16 des Werkstücks 10, wodurch ein
Schmelzbad 30 gebildet wird.
Über einen zentralen Pulverkanal 22 einer Düse 18 wird ein
pulverförmiger Zusatzwerkstoff 20 auf die Oberfläche 16 des
Werkstücks 10 im Bereich des Auftreffens des Laserstrahls 14
in das Schmelzbad 30 zugeleitet. Durch einen den zentralen
Pulverkanal 22 der Düse 18 kreisringförmig umgebenden Gaskanal
26 wird des weiteren ein Schutzgas zur Bildung eines den Zu
satzwerkstoff 20 und das Schmelzbad 30 umgebenden Schutzgas
mantels 24 zugeleitet.
Das Werkstück 10 wird im Sinne des eingezeichneten Pfeiles P
unter dem Laserstrahl 14 wegbewegt, so daß sich nach Erkalten
des Schmelzbades 30 auf der Oberfläche des Werkstücks 10 eine
Schicht 32 ausbildet. Die Erfindung ist nicht auf die darge
stellte Anordnung mit festen Laserstrahl 14 und beweglichem
Werkstück 10 beschränkt. Die zwischen Laserstrahl 14 und Werk
stück 10 notwendige Relativbewegung kann auch durch eine Bewe
gung des Laserstrahls 14 über dem Werkstück 10 oder auch eine
Bewegung des Laserstrahls 14 bei gleichzeitiger Bewegung des
Werkstücks 10 erzielt werden.
Fig. 2 zeigt im wesentlichen die gleiche Anordnung wie die
Fig. 1 aus der Frontperspektive (d. h. der Vorschub des Werk
stücks 10 erfolgt senkrecht zur Zeichenebene), wobei aus Grün
den der Übersichtlichkeit die Düse 18 und der zugeführte Zu
satzwerkstoff 20 sowie der Schutzgasmantel 24 weggelassen wur
den. Ansonsten sind gleiche Teile und Elemente mit denselben
Bezugszeichen wie in Fig. 1 bezeichnet.
Es ergibt nun mehrere Möglichkeiten, wie Magnetfeldspulen zur
Erzeugung des erfindungsgemäß auf das Schmelzbad 30 gerichte
ten Magnetfelds angeordnet werden können. In den Fig. 1 und 2
sind vier Möglichkeiten dargestellt, die mit I bis IV bezeich
net sind.
Bei den in der Fig. 1 dargestellten Varianten I und II handelt
es sich um eine Anordnung der Magnetfeldspulen mit ihren
Längsachsen senkrecht zu der zu beschichtenden Oberfläche 16
des Werkstücks 10. Die dargestellten Magnetfeldspulen weisen
jeweils vier Wicklungen auf, wobei es sich hierbei nur um eine
exemplarische, schematische Darstellung handelt und selbstver
ständlich auch Magnetfeldspulen mit mehr oder weniger Wicklun
gen verwendet werden können.
Die Magnetfeldspule M1 der Variante I ist oberhalb der zu be
schichtenden Oberfläche 16 des Werkstücks 10 angeordnet, d. h.
zwischen der Laseroptik 12 und der zu beschichtenden Oberflä
che 16. Der von der Laseroptik 12 auf die zu beschichtende
Oberfläche 16 gerichtete Laserstrahl 14 verläuft parallel zu
der Längsachse der Magnetfeldspule M1 durch ihren Innenhohl
raum. Die Magnetfeldspule M1 erzeugt ein Magnetfeld B1, das
gemäß der eingezeichneten Magnetfeldlinien auf das Schmelzbad
30 gerichtet ist und im wesentlichen parallel zu dem Laser
strahl 14 verläuft.
Die Magnetfeldspule M2 der Anordnungsvariante II ist entspre
chend unterhalb des Werkstücks 10 angeordnet, d. h. auf der der
zu beschichtenden Oberfläche 16 gegenüberliegenden Seite des
Werkstücks 10. Der durch die Wicklungen der Magnetfeldspule M2
fließende Strom ist im Vergleich zu dem Stromfluß durch die
Magnetfeldspule M1 der Anordnungsvariante I in die entgegenge
setzte Richtung gerichtet, so daß das durch die Magnetfeldspu
le M2 erzeugte Magnetfeld B2 entgegengesetzt zu dem Magnetfeld
B1 der Anordnung I verläuft, aufgrund der Anordnung der Ma
gnetfeldspule M2 auf der gegenüberliegenden Seite des Werk
stücks 10 jedoch ebenfalls auf das Schmelzbad 30 gerichtet
ist.
Die in der Fig. 2 dargestellten Anordnungsvarianten III und IV
zeigen Magnetfeldspulen M3 bzw. M4, die mit ihren Längsachsen
parallel zu der zu beschichtenden Oberfläche 16 des Werkstücks
10 zu beiden Seiten des Werkstücks 10 angeordnet sind. Der
Stromfluß durch die Wicklungen der Magnetfeldspulen M3 und M4
ist jeweils so gewählt, daß die durch die beiden Spulen M3 und
M4 erzeugten Magnetfelder B3 bzw. B4 jeweils auf die Schmelze
des Schmelzbads 30 gerichtet sind.
Durch das erfindungsgemäß auf das Schmelzbad gerichtete Ma
gnetfeld wird ein Stromfluß induziert und dadurch eine Lorenz
kraft erzeugt, die zum einen die Geometrie des Schmelzbades
beeinflußt und damit eine Konturierung der Schmelze bewirkt
und zum anderen eine Durchmischung der Legierungskomponenten
der Schmelze bewirkt. Durch ein konstantes oder wechselndes
Magnetfeld wird die Schmelzbadbewegung und die Erstarrung der
art beeinflußt, daß eine Gefügeveränderung oder Konturierung
erzielt wird.
Die Anordnung der das Magnetfeld erzeugenden Spule wird dabei
abhängig von der gewünschten Konturierung gewählt. Die in den
Fig. 1 und 2 dargestellten vier Möglichkeiten der Anordnung
können dabei sowohl alternativ als auch gleichzeitig reali
siert werden. Darüber hinaus kann eine Durchmischung der
Schmelzlegierung des Schmelzbades durch Beaufschlagen der Ma
gnetfeldspule(n) mit Wechselstrom zur Erzeugung von Wechsel
feldern unterstützt werden.
Selbstverständlich sind die möglichen Anordnungen der Spulen
zur Erzeugung des erfindungsgemäßen Magnetfeldes nicht auf die
vorstehend geschilderten Anordnungen beschränkt. Je nach Ge
stalt und Zugänglichkeit des zu beschichteten Werkstückes sind
andere Anordnungen möglich bzw. notwendig. Bei eingeschränkten
Platzverhältnissen kann die magnetfelderzeugende Spule vor
zugsweise an oder in der Düse zur Zufuhr des Zusatzwerkstoffes
angeordnet sein.
Des weiteren kann zur Verstärkung der durch die Magnetfelder
erzielten Effekte zusätzlich zu dem in dem Schmelzbad indu
zierten Strom ein weiterer Strom angelegt werden.
Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren kann somit ein beim Laser
beschichten erzeugtes Schmelzbad vorteilhaft beeinflußt wer
den, indem es konturiert wird und die die Schmelzlegierung des
Schmelzbades bildenden Stoffe besser durchmischt werden. Dar
über hinaus wird der Beschichtungsprozeß an sich auch erleich
tert, denn die Ausrichtung der zu beschichtenden Oberfläche
des Werkstückes muß nicht mehr unbedingt horizontal sein, da
durch die Einwirkung der erfindungsgemäß vorgesehenen Magnet
felder das Schmelzbad entgegen der Schwerkraftwirkung auch auf
einer geneigten Oberfläche in einer gewünschten Position fi
xiert werden kann.
Claims (10)
1. Verfahren zur Oberflächenbeschichtung metallener Werkstücke
(10) mittels thermischem Beschichten, insbesondere Laserbe
schichten, bei dem ein pulver- oder drahtförmig vorliegender
Zusatzwerkstoff (20) durch thermische Einwirkung auf der Ober
fläche (16) eines zu beschichtenden Werkstückes (10) unter
Bildung eines Schmelzbades (30) zum Schmelzen gebracht wird,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein im Bereich der thermischen Einwirkung wenigstens auf
einen Teil des Schmelzbades (30) gerichtetes Magnetfeld (B1,
B2, B3, B4) vorgesehen ist, das die Schmelze des Schmelzbades
(30) konturiert und/oder durchmischt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,daß die
Orientierung des Magnetfelds (B1, B2, B3, B4) im wesentlichen
parallel oder im wesentlichen senkrecht zu der zu beschichten
den Oberfläche (16) des Werkstücks (10) verläuft.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß das Magnetfeld (B1, B2) durch mindestens eine auf der Sei
te der thermischen Einwirkung oder auf der entgegengesetzten
Seite des Werkstücks (10) angeordnete Spule (M1, M2) erzeugt
wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die
Spule (M1, M2) im wesentlichen parallel zu der zu beschichten
den Oberfläche (16) des Werkstücks (10) angeordnet ist.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Magnetfeld (B3, B4) durch eine seitlich des
Werkstücks (10) angeordnete Spule (M3, M4) erzeugt wird.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die
Spule (M3, M4) im wesentlichen senkrecht zu der zu beschich
tenden Oberfläche (16) des Werkstücks (10) angeordnet ist.
7. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die
Spule an oder in einer Düse (18) zur Zufuhr des Zusatzwerk
stoffes (20) angeordnet ist.
8. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Spule (M1, M2, M3, M4) mit Gleichstrom
beaufschlagt wird.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Spule (M1, M2, M3, M4) mit Wechselstrom be
aufschlagt wird.
10. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Quelle zur thermischen Einwirkung ein
Laserstrahl (14) ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19912894A DE19912894A1 (de) | 1999-03-23 | 1999-03-23 | Verfahren zur Oberflächenbeschichtung metallener Werkstücke |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19912894A DE19912894A1 (de) | 1999-03-23 | 1999-03-23 | Verfahren zur Oberflächenbeschichtung metallener Werkstücke |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19912894A1 true DE19912894A1 (de) | 2000-07-20 |
Family
ID=7901958
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19912894A Withdrawn DE19912894A1 (de) | 1999-03-23 | 1999-03-23 | Verfahren zur Oberflächenbeschichtung metallener Werkstücke |
Country Status (1)
Country | Link |
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- 1999-03-23 DE DE19912894A patent/DE19912894A1/de not_active Withdrawn
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