DE19911737C2 - Brennkraftmaschine mit Fremdzündung - Google Patents
Brennkraftmaschine mit FremdzündungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Brennkraftmaschine mit Fremdzündung, bei der die Zündung eines
verdichteten Kraftstoffgemisches zumindest teilweise durch zumindest einen über mindestens
einen Lichtleiter in einen Brennraum eingebrachten, auf einen Zündort gerichteten Laserstrahl
erfolgt, wobei der Lichtleiter in einem den Brennraum begrenzenden Dichtelement liegt, wel
ches in einer den Brennraum durchsetzenden Schnittebene angeordnet ist, wobei vorzugswei
se das Dichtelement durch eine Zylinderkopfdichtung gebildet ist.
Bei Brennkraftmaschinen mit einer Vielzahl von konstruktionsbedingten Öffnungen in der
Brennraumdeckfläche, insbesondere bei fremdgezündeten Brennkraftmaschinen mit direkter
Einspritzung und mehreren Ein- und Auslaßventilen, ergeben sich oft Probleme bei der opti
malen Anordnung der notwendigen Mündungen für Gaswechselkanäle, Zündkerzen und Ein
spritzventile im Zylinderkopf. Durch die räumlichen Zwänge müssen manchmal Kompromis
se bei der konstruktiven Gestaltung eingegangen werden.
Die DE 34 00 034 A1 offenbart in einer Ausführungsvariante eine Brennkraftmaschine mit
Lichtstrahlzündung, bei der in einer Zylinderkopfdichtung ein Lichtleiterring angeordnet ist,
über welchen Zündstrahlen in den Brennraum geleitet werden. Über die ungebündelten Licht
strahlen kann allerdings die zur Zündung des Kraftstoffes erforderliche Energiedichte an ei
nem Zündort nur sehr schwer und aufwändig erreicht werden. Eine weitere Ausführungsvari
ante der DE 34 00 034 A1 sieht zwar eine Sammellinse an der Strahlaustrittsfläche eines kon
struktiv aufwendigen Lichtleitereinsatzes vor. Der Lichtleitereinsatz samt Sammellinse ist
allerdings viel zu groß, um in einer Zylinderkopfdichtung untergebracht werden zu können.
Aus der DE 28 49 458 C2, der GB 1 360 196 B, der US 4 434 753 A und der JP 5-33755 A ist
jeweils eine Brennkraftmaschine bekannt, bei der ein durch einen Laserstrahl gebildeter Strah
lungsimpuls durch einen strahlungsdurchlässigen Wandabschnitt der Brennkammer einge
strahlt wird. Der Nachteil dieses Zündsystems ist, daß für die Einbringung des Laserstrahles
in den Brennraum Öffnungen bzw. Fenster in der Brennraumwand vorgesehen sein müssen,
was im allgemeinen mit einem relativ großen konstruktiven Aufwand verbunden ist. In der
US 4 416 226 A ist eine ähnliche Laserzündvorrichtung für eine Brennkraftmaschine be
schrieben, bei der der Laserstrahl über eine Öffnung in der Brennraumdeckfläche zugeführt
wird. Dabei kann es zu den erwähnten Platzproblemen bei Brennkraftmaschinen mit vielen in
den Brennraum mündenden Bauteilen kommen.
Aus der EP 0 167 608 B1 ist eine Brennkraftmaschine mit Zündung durch in die Brennkam
mer einführbare hochenergetische Strahlen bekannt, bei der in einer Ausführungsvariante die
Lichtleiter in einem Lichtleitergehäuse untergebracht sind, welches die Gestalt eines Ringes
hat, der eine kleine Gesamthöhe besitzt und dessen Innendurchmesser dem Zylinderdurch
messer entspricht. Der Ring ist dabei zwischen dem Motorblock und dem Zylinderkopf unter
Zwischenlage von Zylinderkopfdichtungen angeordnet. Der das Lichtleitergehäuse bildende
Ring ist weiters aus zwei gleichen Hälften zusammengesetzt, wobei in die ineinanderliegen
den Flächen der Hälften Halbrillen zur Aufnahme der Lichtleiter eingearbeitet sind. Die Hälften
sind insbesondere aus technischer Keramik oder aus Invar-Stahl gefertigt und zusammen
geklebt und mit Silberlot zusammengelötet. Mit dem separaten Lichtleitergehäuse ist ein wei
terer Bauteil erforderlich, dessen Herstellung zudem recht aufwendig ist. Problematisch ist
weiters, daß das Lichtleitergehäuse beidseits durch Zylinderkopfdichtungen abgedichtet wer
den muß. Durch die Vielzahl an Dichtflächen können Abdichtungsprobleme, insbesondere
durch unterschiedliche Flächenpressung infolge Fertigungstoleranzen, auftreten. Bei der EP 0 167 608 B1
ist keine Fokussierung der Laserstrahlen, sondern eine fächerartige Verteilung
einer Vielzahl von Laserstrahlen vorgesehen. Durch den Strahlenfächer soll eine Schicht ge
schaffen werden, die netzartig oder gitterartig von einer Vielzahl von hochenergetischen
Strahlen durchsetzt ist, sodaß im Zündzeitpunkt in dieser Schicht eine sich im wesentlichen
über den gesamten Zylinderquerschnitt oder Brennkammerquerschnitt erstreckende Zünd
schicht erzeugt werden kann. Von dieser sollen sich dem Brennkammerquerschnitt im wesent
lichen entsprechende stabile Flammenfronten zu den Brennkammerwänden und zur Kolben
stirnfläche hin ausbreiten. Es ist allerdings relativ aufwendig und schwierig, ohne Fokussie
rung die zur Zündung des Kraftstoffgemisches erforderliche Energiedichte bereitzustellen.
Aus der AT 400 769 B ist es bekannt, in einem Dichtelement optische Sensoren anzuordnen,
um Verbrennungsvorgänge im Brennraum bei einer im Betrieb befindlichen Brennkraftma
schine auf optoelektronische Weise zu erfassen. Das Dichtelement wird dabei beispielsweise
durch eine Zylinderkopfdichtung gebildet.
Weiters ist es aus der AT 1 103 U1 bekannt, Sensor- und Lichtemitterleitungen in der Zylin
derkopfdichtung anzuordnen, um auf optoelektronische Weise und ohne grobe Eingriffe in die
Brennraumgeometrie von Serienmotoren laserinduzierte Fluoreszenz- und Raman-Streuung-
Meßmethoden zur quantitativen Messung von gasförmigen und flüssigen Stoffen im Brenn
raum zu verwenden.
Es ist die Aufgabe der Erfindung, die genannten Nachteile zu vermeiden und bei einer Brenn
kraftmaschine der eingangs genannten Art mit möglichst geringem konstruktiven Aufwand
und Platzbedarf eine Laserzündung zu realisieren.
Erfindungsgemäß wird dies dadurch erreicht, daß im Dichtelement eine Fokussiereinrichtung
angeordnet ist, um den Laserstrahl auf einen Zündort zu fokussieren.
Der Lichtleiter mündet vorzugsweise etwa in radialer Richtung in der Schnittebene in den
Brennraum ein, um eine zentrale Zündung zu erreichen.
Eine sehr einfache Ausführungsvariante sieht vor, daß die Fokussiereinrichtung zur Fokussie
rung des Laserstrahles durch ein lokal angeschmolzenes Lichtleiterende im Bereich der Mün
dung in den Brennraum gebildet ist. Durch die etwa kugelförmig angeschmolzenen Lichtlei
terenden wird der eingebrachte Laserstrahl annähernd in einem Punkt fokussiert. Gleichzeitig
wird eine radiale Verankerung des Lichtleiters in der Zylinderkopfdichtung erreicht. Selbst
verständlich kann die Fokussiereinrichtung zur Fokussierung des Laserstrahles auch durch ein
optisches Linsensystem mit zumindest einer Sammellinse im Bereich der Mündung des Licht
leiters in den Brennraum gebildet sein. Das Linsensystem kann in einer sehr kompakten und
einfachen Ausführungsvariante zumindest eine Kugellinse aufweisen.
In einer besonders bevorzugten Ausführungsvariante ist vorgesehen, daß pro Zylinder mehre
re im Dichtelement angeordnete, vorzugsweise auf unterschiedliche Zündorte fokussierte
Lichtleiter vorgesehen sind, wobei es vorteilhaft ist, daß die Lichtleiter einzeln oder gruppen
weise mit Laserstrahlen beaufschlagbar sind. Dadurch kann gezielt in mehreren und unter
schiedlichen Brennraumbereichen, eventuell auch zeitversetzt, gezündet werden, wodurch die
Zahl und die Orte der Zündungen last- und/oder drehzahlabhängig variiert werden können.
Sehr vorteilhaft ist es dabei, wenn über zumindest einen Lichtleiter mindestens eine Meßgröße
über den Verbrennungsvorgang im Brennraum erfaßbar und einer Auswerteeinheit zuführbar
ist. Die Daten von ausgewerteten Meßgrößen können der Zündregeleinrichtung als weitere
Parameter zugeführt werden, wodurch die Laserzündung unter Berücksichtigung des spezifi
schen realen Zustandes im Brennraum - etwa der momentanen Kraftstoffverteilung - erfolgen
kann.
Dabei können gleichzeitig oder abwechselnd zur Laserzündung über die Lichtleiter Messun
gen im Brennraum, beispielsweise die Detektion von Kraftstofftropfen, Kraftstoffkonzentrati
onsmessungen und Gaszusammensetzungsmessungen während des Motorbetriebes durchge
führt werden. Falls erforderlich, kann vorgesehen sein, daß über zumindest einen Lichtleiter
Meßlicht in den Brennraum einbringbar ist. Alternativ dazu kann - insbesondere bei der De
tektion von Kraftstofftropfen - auch die Hintergrundstrahlung im Brennraum für Intensitäts
messungen ausgenützt werden.
Um den baulichen und energetischen Aufwand zur Realisierung der Laserzündung möglichst
gering zu halten, ist es äußerst vorteilhaft, wenn der Laserstrahl durch eine optisch mit zumin
dest einem Lichtleiter verbindbare, gütegestaltbare kohärente Lichtquelle, vorzugsweise einen
gepulsten Halbleiterlaser, erzeugbar ist. Vorzugsweise ist dabei vorgesehen, daß von der güte
gestaltbaren kohärenten Lichtquelle zumindest zwei aufeinanderfolgende Laserstrahlimpulse,
vorzugsweise unterschiedlicher Energiedichte und/oder Impulsdauer, erzeugbar sind. Wie aus
der US 4 416 226 A bekannt ist, kann dabei beispielsweise durch einen ersten Laserimpuls
mit hoher Energiedichte das Kraftstoffgemisch lokal angeregt und ein Plasma erzeugt werden.
Ein zweiter, nachfolgender Laserimpuls von geringerer Energiedichte, aber längerer Dauer
führt dem Plasma daraufhin weiter Energie bis zur sicheren Zündung des Kraftstoffgemisches
zu.
Die Laserzündung kann sowohl als Hauptzündung, als auch als Hilfszündung zu einer kon
ventionellen Funkenzündung eingesetzt werden.
Die Erfindung wird im folgenden anhand der Figuren näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 einen Querschnitt durch einen Zylinder der erfindungsgemäßen Brennkraftma
schine in einer ersten Ausführungsvariante,
Fig. 2 einen Querschnitt durch eine Brennkraftmaschine in einer zweiten Ausfüh
rungsvariante der Erfindung,
Fig. 3a, 3b und 3c das Detail III in Fig. 2 in drei verschiedenen weiteren Ausführungs
varianten der Erfindung,
Fig. 4 einen Querschnitt durch einen Zylinder gemäß einer weiteren erfindungsgemä
ßen Ausführungsvariante.
Funktionsgleiche Teile sind in den Ausführungsbeispielen mit gleichen Bezugszeichen verse
hen.
Fig. 1 zeigt einen Zylinder 1 mit einem hin- und hergehenden Kolben 2. Zwischen dem Zy
linderblock 3 und dem Zylinderkopf 4 ist ein als Zylinderkopfdichtung 5 ausgebildetes Dichtelement
6 angeordnet. Mit 6a ist eine den Brennraum 7 durchsetzende Schnittebene bezeich
net. Mit Bezugszeichen 8 sind schematisch Gaswechselventile für Gaswechselkanäle 8a ange
deutet. In die Zylinderkopfdichtung 5 ist ein Lichtleiter 9 integriert, welcher etwa radial mit
dem Brennraum 7 optisch verbunden ist. Der Lichtleiter 9 ist weiters mit einer gütegestaltba
ren kohärenten Lichtquelle 10, beispielsweise einen gepulsten Halbleiterlaser, verbunden,
welche Lichtquelle 10 durch eine Zündregeleinrichtung 11 gesteuert wird. Die Zündregelein
richtung 11 beinhaltet einen Laserregler 12 und einen Zündzeitpunktregler 13, wobei die Re
gelung in Abhängigkeit von Motorbetriebsparametern 14, wie Kurbelwellenwinkel, Drehzahl,
Motortemperatur, Gaspedalstellung, Abgasqualität, Kraftstoffmeßgrößen oder ähnliches, er
folgt. Im Bereich des Eintrittes in den Brennraum 7 ist im Anschluß an den Lichtleiter 9 eine
Fokussiereinrichtung 15 vorgesehen, welche den in den Brennraum 7 austretenden Laserstrahl
16 in einem Zündpunkt 17 fokussiert, wie aus Fig. 2 hervorgeht.
Die Fokussiereinrichtung 15 kann aus einem optischen Linsensystem 18 mit einer oder meh
reren Linsen bestehen. In der in Fig. 3a gezeigten Ausführung weist das Linsensystem 18 eine
Kugellinse 19 auf, welche in eine radiale Ausnehmung 20 eines metallenen Dichtringes 5a der
Zylinderkopfdichtung 5 eingesetzt ist. Die beispielsweise aus Quarz oder Saphir gebildete
Kugellinse 19 steht in optischem Kontakt mit dem Lichtleiter 9, welcher beispielsweise aus
einer in einem Metallröhrchen 21 angeordneten Glasfaser besteht. Die Kugellinse 19 ist im
Ausführungsbeispiel in eine die Zylinderkopfdichtung 5 quer zum Lichtleiter 9 durchsetzende
Bohrung 22 eingesetzt und beidseitig durch elastische Scheibchen 24, beispielsweise aus Te
flon, gesichert und vor den Vorspannkräften in der Zylinderkopfdichtung 5 geschützt. Die
Scheibchen 24 können auf einer separaten, mit der Zylinderkopfdichtung S verbundenen Hal
terung oder Folie, oder zusammen mit dem an den Brennraum grenzenden metallenen Dich
tring 5a befestigt sein.
Die Fokussierung des im Lichtleiter 9 transportierten Laserstrahles kann aber auch dadurch
erreicht werden, daß der Lichtleiter 9 ein lokal angeschmolzenes, annähernd kugelförmiges
Lichtleiterende 25 aufweist, wie in Fig. 3b gezeigt ist. Neben der äußerst einfachen Herstel
lung der Fokussiereinrichtung 15 hat dies den Vorteil, daß der Lichtleiter 9 axial durch das
Lichtleiterende 25 in der Zylinderkopfdichtung 5 verankert ist.
Die Fokussiereinrichtung 15 kann auch aus einem Linsensystem 18 mit mehreren hinterein
ander angeordneten optischen Linsen 26a, 26b, 26c erfolgen. Die Linsen 26a, 26b, 26c sind
über Distanzröhrchen 27 voneinander beabstandet und werden in die Zylinderkopfdichtung 5a
von der Seite des Brennraumes in die Form 23 und 5a eingepreßt. Diese Ausführung ist in
Fig. 3c dargestellt.
In der Zylinderkopfdichtung 5 können um den Umfang verteilt, mehrere Lichtleiter 9, 9a an
geordnet sein. Wie Fig. 2 zeigt, können über zumindest einen Lichtleiter 9a dabei Meßgrößen
über den Verbrennungsvorgang im Brennraum 7 erfaßt werden und einer schematisch ange
deuteten Auswerteeinheit 11a und/oder der Zündregeleinrichtung 11 zugeführt werden. Die
bewerteten Daten können weiters als Einflußgrößen für die Steuerung der kohärenten Licht
quelle 10 verwendet werden. Weiters ist auf diese Weise eine aktive, optische Brennraumdia
gnose durchführbar, insbesondere wenn über Lichtleiter 9a Meßlicht in den Brennraum 7 eingebracht
wird. Mit 16a ist der Meßerfassungsbereich im Brennraum 7 angedeutet. Bezugszei
chen 28 symbolisiert eine Krafistoffeinspritzeinrichtung.
Je nach Lichtquelle und Art des Meßlichtes und der Auswerteeinheit kommen folgende Mes
sungen in Frage:
- 1. Detektion von Kraftstofftropfen:
Durch Auswertung des an Kraftstofftropfen gestreuten Lichtes, das beispielsweise aus einer Weißlichtquelle oder einem kontinuierlichen Laser stammt und in den Brennraum 7 eingestrahlt wird, können Kraftstofftropfen nachgewiesen werden. Es ist auch denkbar, die kohärente Lichtquelle 10 als Meßlichtquelle einzusetzen. Die Streulichtintensität von Kraftstofftropfen macht sich als Intensitätsspitzen gegenüber der Hintergrundstrahlung bemerkbar. - 2. Kraftstoffkonzentrationsmessung:
Als Lichtquelle wird beispielsweise ein UV-Pulslaser verwendet. Gemessen wird die vom Laserlicht induzierte Fluoreszenz des Kraftstoffes, wobei die Lichtintensität der Indikator für die Kraftstoffkonzentration im Meßbereich zur Zeit des Laserpulses ist. - 3. Gaszusammensetzungsmessung:
Als Lichtquelle dient dabei ein UV-Pulslaser. Von geeigneten Sensoren können über die Lichtleiter 9a, beispielsweise die Raman-Linien von O2, N2, CH, H2O, etc. erfaßt werden. Die Intensitätsverhältnisse zwischen Wellenlängenbereichen sind dabei ein Maß für die Gaszusammensetzung im Meßbereich zum Zeitpunkt des Laserpulses. - 4. Erfassung der Gaszusammensetzungsänderung während des Motorzyklusses:
Dabei kann der zeitliche Verlauf der spektralen Intensitäten erfaßt werden. Als Licht quelle kann etwa ein kontinuierlicher Laser verwendet werden.
Auf diese Weise kann auch eine präzise und quantitative simultane Messung von Lambdawert
und Restgasanteil der Ladung in Otto-Motoren mit Hilfe von UV-laserinduzierter Raman-
Streuung, eventuell in Verbindung mit empfindlicher Kurzzeitkameratechnik, durchgeführt
werden. Die Raman-Streuung bietet insbesondere den Vorteil, daß in Einzelzyklen simultan
die Konzentration von Kraftstoff, O2, N2 und H2O im Endgas gemessen werden kann. Daraus
kann die Bestimmung des Lambda-Wertes und des Restgasanteiles mit besonders hoher Prä
zision erfolgen, da sich diese Größe als Verhältnisse von zwei der angegebenen Konzentratio
nen ergeben, was viele sonst üblicherweise bei optischen Verfahren auftretende Fehler elimi
niert.
Mit laserinduzierter Fluoreszenz kann die flächige Verteilung des Kraftstoffes im Brennraum
des Motors kurbelwinkel- und zyklusaufgelöst vermessen werden. Dabei können insbesondere
zyklusbedingte Schwankungen festgestellt werden.
Bei der in Fig. 4 gezeigten Ausführungsvariante sind in der Zylinderkopfdichtung 5 mehrere,
um den Umfang verteilte, radial zum Brennraum 7 führende Lichtleiter 9 vorgesehen. Die
durch die Lichtleiter 9 in den Brennraum 7 eintretenden Laserstrahlen sind auf unterschiedliche
Zündorte 17 fokussiert und können einzeln oder gruppenweise aktiviert werden. Insbe
sondere in Ausführungsvarianten, bei denen gleichzeitig der Brennraum in der in Fig. 2 ge
zeigten Weise überwacht und vermessen wird, ist es möglich, die Zündung selektiv in jenen
Brennraumbereichen einzuleiten, in denen sich gerade ein zündfähiges Gemisch befindet.
Selbstverständlich ist es auch denkbar, die erfindungsgemäße Laserzündung als Hilfszündung
für eine in Fig. 4 strichliert angedeutete Zündkerze 29 einzusetzen.
Durch die in die Zylinderkopfdichtung 5 integrierten Lichtleiter 9 sind keine weiteren Boh
rungen, Fenster od. dgl. im Zylinderkopf 4 oder in den Wänden des Zylinders 1 erforderlich.
Es ist somit auch möglich, konventionelle Brennkraftmaschinen mit Laserzündung nachzurü
sten.
Um mit möglichst geringem Energieaufwand eine zuverlässige Zündung im Brennraum 7 zu
erreichen, können pro Zündung mehrere Laserstrahlimpulse eingesetzt werden. So kann bei
spielsweise durch einen ersten Laserimpuls mit hoher Energiedichte ein Plasmabereich im
Kraftstoffgemisch erzeugt werden. Durch einen zweiten Impuls mit niedriger Energiedichte
aber längerer Impulsdauer wird weiter Energie zugeführt, bis die Zündung erfolgt. Auf diese
Weise können relativ leistungsschwache Laser eingesetzt werden.
Claims (13)
1. Brennkraftmaschine mit Fremdzündung, bei der die Zündung eines verdich
teten Kraftstoffgemisches zumindest teilweise durch zumindest einen über
mindestens einen Lichtleiter (9) in einen Brennraum (7) eingebrachten, auf
einen Zündort (17) gerichteten Laserstrahl (16) erfolgt, wobei der Lichtleiter
(9) in einem den Brennraum (7) begrenzenden Dichtelement (6) liegt, wel
ches in einer den Brennraum (7) durchsetzenden Schnittebene (6a) ange
ordnet ist, wobei vorzugsweise das Dichtelement (6) durch eine Zylinder
kopfdichtung (5) gebildet ist, dadurch gekennzeichnet, daß im Dichtele
ment (6) eine Fokussiereinrichtung angeordnet ist, um den Laserstrahl (16)
auf einen Zündort (17) zu fokussieren.
2. Brennkraftmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der
Lichtleiter (9) etwa in der Schnittebene (6a) etwa radial in den Brennraum
(7) einmündet.
3. Brennkraftmaschine nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Fokussiereinrichtung zur Fokussierung des Laserstrahles (16) durch
ein lokal angeschmolzenes Lichtleiterende (25) im Bereich der Mündung in
den Brennraum (7) gebildet ist.
4. Brennkraftmaschine nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Fokussiereinrichtung zur Fokussierung des Laserstrahles (16) durch
ein zumindest eine Sammellinse (26a) aufweisendes opisches Linsensystem
(18) im Bereich der Mündung des Lichtleiters (9) in den Brennraum (7) ge
bildet ist.
5. Brennkraftmaschine nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das
Linsensystem (18) zumindest eine Kugellinse (19)aufweist.
6. Brennkraftmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekenn
zeichnet, daß pro Zylinder (1) mehrere im Dichtelement (6) angeordnete
Lichtleiter (9, 9a) vorgesehen sind.
7. Brennkraftmaschine nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß zu
mindest zwei Lichtleiter (9) auf unterschiedliche Zündorte (17) fokussiert
sind.
8. Brennkraftmaschine nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet,
daß die Lichtleiter (9) einzeln oder gruppenweise mit Laserstrahlen (16)
beaufschlagbar sind.
9. Brennkraftmaschine nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekenn
zeichnet, daß über zumindest einen Lichtleiter (9a) mindestens eine
Meßgröße über den Verbrennungsvorgang im Brennraum (7) erfaßbar und
einer Auswerteeinheit zuführbar ist.
10. Brennkraftmaschine nach einem der Ansprüche 6 bis 9, dadurch gekenn
zeichnet, daß über zumindest einen Lichtleiter (9a) Meßlicht (16a) in den
Brennraum (7) einbringbar ist.
11. Brennkraftmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Laserstrahl (16) durch eine optisch mit zumindest einen
Lichtleiter (9) verbindbare, gütegestaltbare kohärente Lichtquelle (10), vor
zugsweise einen gepulsten Halbleiterlaser, erzeugbar ist.
12. Brennkraftmaschine nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß von
der gütegestaltbaren kohärenten Lichtquelle (10) zumindest zwei aufeinan
derfolgende Laserstrahlimpulse, vorzugsweise unterschiedlicher Energiedich
te und/oder Impulsdauer, erzeugbar sind.
13. Brennkraftmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Zündung durch den Laserstrahl (16) zusätzlich zu einer
Funkenzündung erfolgt.
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