DE19911397A1

DE19911397A1 - Hand- oder motorbetriebenes, autonomes, vorzugsweise tragbares Gerät zum Dosieren, Pipettieren oder Titrieren von Flüssigkeiten

Info

Publication number: DE19911397A1
Application number: DE1999111397
Authority: DE
Inventors: Hubert Kunze
Original assignee: Brand GmbH and Co KG
Current assignee: Brand GmbH and Co KG
Priority date: 1999-03-15
Filing date: 1999-03-15
Publication date: 2000-10-19

Abstract

Um autonom funktionierende hand- oder motorbetriebene Geräte zum Dosieren, Pipettieren oder Titrieren von Flüssigkeiten nicht bei der Datenübertragung oder der Geräteansteuerung durch das Vorsehen eines Schnittstellenkabels in ihrer Autonomität zu beeinträchtigen, ist eine drahtlose Schnittstelle (4; 4') zur Datenübertragung und vorzugsweise zur Geräteansteuerung vorgesehen.

Description

Die Erfindung betrifft ein hand- oder motorbetriebenes, auto nomes, vorzugsweise tragbares, Gerät zum Dosieren, Pipettieren oder Titrieren von Flüssigkeiten nach dem Oberbegriff des An spruches 1.

Ein derartiges Gerät ist aus der DE 3 58 628 T2 bekannt. Der Vorteil derartiger Geräte ist vor allem darin zu sehen, daß sie in sich abgeschlossene und autark bedienbare Einheiten darstellen, die sämtliche erforderlichen Geräte-Komponenten in einem Gehäuse vereinen. Hierzu gehört die Antriebseinrichtung (manuell oder Motorantrieb), im Falle von Motorantrieb die Energieversorgung (üblicherweise wiederaufladbare Akkumulato ren für Elektromotoren), die Gerätesteuerung und eine Daten speichereinrichtung. Die Gerätesteuerung und die Datenspei chereinrichtung sowie eventuell erforderliche Sensorik sind üblicherweise als ein Elektronikblock ausgebildet.

Durch den auch im Laborbereich zunehmenden Zwang zur Rationa lisierung und wegen der unter anderem durch die GLP- Richtlinien bzw. durch die ISO 9000 gestiegenen Anforderungen an die Dokumentation werden immer mehr Geräte zum Dosieren, Pipettieren und Titrieren mit Elektronik und insbesondere mit Schnittstellen zur Datenübertragung bzw. Geräteansteuerung ausgerüstet.

Bei bisher bekannten gattungsgemäßen Geräten ergibt sich hier bei jedoch das Problem, daß die autarke Bedienbarkeit und vor allem die in sich geschlossene Ausbildung wieder aufgegeben werden muß, da es z. B. bei einer Datenübertragung auf eine zentrale Datenverarbeitungsanlage bisher erforderlich ist, das an sich autonome Gerät mit einem Schnittstellenkabel mit der Datenverarbeitungsanlage zu verbinden. Ähnliche Probleme erge ben sich, wenn eine zentrale Steuerung erfolgen soll.

Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Gerät zum Dosieren, Pipettieren oder Titrieren von Flüssigkeiten der im Oberbegriff des Anspruches 1 angegebenen Art zu schaffen, des sen Autonomität und autarke Bedienbarkeit auch im Falle von Datenübertragungen, Geräteansteuerungen und ähnlichem nicht aufgegeben werden muß.

Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt durch die Merkmale des An spruches 1.

Erfindungsgemäß ist vorgesehen, das Gerät zum Dosieren, Pipet tieren oder Titrieren mit einer drahtlosen Schnittstelle zur Datenübertragung vorzusehen, so daß es nicht wie bisher erfor derlich ist, das Gerät über ein Schnittstellenkabel mit einer zentralen Datenverarbeitungsanlage oder einer Fernbedienung zu verbinden.

Die Unteransprüche haben vorteilhafte Weiterbildungen der Er findung zum Inhalt.

Das erfindungsgemäße Gerät kann neben einer drahtlosen Schnittstelle zur Datenübertragung auch im Bedarfsfalle mit einer drahtlosen Schnittstelle zur Geräteansteuerung versehen sein. Es ist auch möglich, nur eine Schnittstelle zur Geräte steuerung vorzusehen.

Die drahtlosen Schnittstellen sind vorzugsweise als Infrarot-, Ultraschall-, oder Funkschnittstellen ausgebildet.

Die Schnittstellen können hierbei entweder unidirektional aus gebildet sein, was bedeutet, daß beispielsweise nur eine Da tenübertragung oder nur eine Geräteansteuerung möglich ist.

Vorzugsweise können die Schnittstellen jedoch auch bidirektio nal ausgebildet sein, was bedeutet, daß sowohl eine Datenüber tragung als auch eine Geräteansteuerung möglich ist. In diesem Falle benötigen die Geräte sowohl einen Sender als auch einen Empfänger.

Im Falle der Datenübertragung ist es ferner grundsätzlich auch möglich, eine Datenübertragung bei der Kopplung des Gerätes an eine Ladestation durchzuführen. Auch bei dieser Art der Daten übertragung ist eine drahtlosen Schnittstelle vorgesehen, vor zugsweise eine induktive Kopplung, die die Autonomität und die autarke Bedienbarkeit des Gerätes in vollem Umfange aufrecht erhält.

In Anspruch 9 ist ein weiteres hand- oder motorbetriebenes au tonomes, vorzugsweise tragbares Gerät zum Dosieren, Pipettie ren oder Titrieren von Flüssigkeiten definiert, daß ebenfalls die erfindungsgemäße Aufgabenstellung löst. Dieses Gerät weist eine Gerätesteuerung und eine Sensoreinrichtung zum Erfassen von Betriebsdaten sowie vorzugsweise einen wiederaufladbaren elektrischen Energiespeicher auf. Bei diesem Gerät wird die Aufgabenstellung dadurch gelöst, daß eine elektrisch haltbare Kontaktschnittstelle zu einem Ladegerät für den Energiespei cher oder zu einer externen Gerätehalterung vorgesehen ist, von der aus dann die Datenübertragung erfolgt. Bei einer be sonders bevorzugten Ausführungsform ist das Gerät mit einer Datenspeichereinrichtung versehen, die insbesondere zur Spei cherung von Betriebsdaten dient, so daß eine Reihe von Be triebsdaten auch als Paket übertragen werden kann. Hierbei kann der Anwender den Zeitpunkt der Datenübertragung frei wäh len.

Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile der Erfindung er geben sich aus nachfolgender Beschreibung eines Ausführungs beispiels anhand der Zeichnung.

Die einzige Figur der Zeichnung zeigt eine schematisch stark vereinfachte Prinzipdarstellung zweier Ausführungsformen eines erfindungsgemäßen Gerätes zum Dosieren, Pipettieren oder Titrieren von Flüssigkeiten.

In der stark vereinfachten Darstellung der Figur ist auf der linken Seite ein Gerät 1 dargestellt, bei dem es sich bei spielsweise um ein motorbetriebenes, autonomes und tragbares Gerät zum Dosieren, Pipettieren oder Titrieren handeln kann. Dieses Gerät umfaßt alle für seinen Betrieb erforderlichen Komponenten in einem Gehäuse und stellt somit ein vollständig autarkes Gerät dar.

Auf der rechten Seite ist ein zweites Gerät 1' dargestellt, das im Beispielsfalle als eine Dosiervorrichtung, insbesondere ein Flaschenaufsatzdispensor bzw. eine Flaschenaufsatzbürette, ausgebildet ist. Auch dieses Gerät ist vollständig autark, da es sämtliche, für seinen Betrieb erforderliche Komponenten um faßt. Das Gerät 1' ist im Beispielsfalle auf einer Flasche 7 angeordnet und kann aus dieser Flüssigkeit in einen Behälter 8 dosieren bzw. titrieren.

Das Gerät 1 sowie das Gerät 1' weisen jeweils eine vereinfacht als Block 2 beziehungsweise 2' dargestellte Gerätesteuerung, eine ebenfalls vereinfacht als Block 3 beziehungsweise 3' dar gestellte Datenspeichereinrichtung und eine als ebenfalls ver einfacht als Block 9 bzw. 9' dargestellte Sensoreinrichtung zur Erfassung von Betriebsdaten auf.

Beide Geräte sind ferner mit einer drahtlosen Schnittstelle 4, 4' versehen, die zumindest zur Datenübertragung aber auch zur Geräteansteuerung vorgesehen sein kann. Die Schnittstellen 4 beziehungsweise 4' können entweder nur als Sender oder sowohl als Sender als auch Empfänger ausgebildet sein und wirken mit einer entsprechenden Schnittstelle 6 einer Zentraleinheit, die beispielsweise als zentrale Datenverarbeitungseinheit oder PC ausgebildet sein kann, zusammen.

Alternativ oder zusätzlich kann ferner eine einfache Fernbe dienung 10, die beispielsweise manuell zu bedienen ist, vorge sehen sein, die mit den Geräten 1 bzw. 1' zusammenwirken kann. Die Zusammenwirkung kann ebenfalls über die bereits erläuterte drahtlose Schnittstelle erfolgen, was durch die Wellen W" bzw. W''' symbolisiert ist.

Die drahtlose Verbindung ist in der Figur durch die Wellen W beziehungsweise W' dargestellt.

Die Doppelpfeile P beziehungsweise P', P", P''' symbolisieren die Möglichkeit einer unidirektionalen beziehungsweise bidi rektionalen Verbindung, wobei im letzteren Falle die Geräte 1 beziehungsweise 1' jeweils sowohl einen Sender als auch einen Empfänger haben, der mit einem entsprechenden Sender und Emp fänger der Zentraleinheit 5 beziehungsweise Fernbedienung zu sammenwirkt.

Wie zuvor bereits erläutert, kann als eine besonders bevorzug te drahtlose Schnittstelle eine Funkverbindung vorgesehen sein. Hierzu ist es beispielsweise möglich, die Funkverbindung vorzugsweise als äußerst energiesparende SRD-Einrichtung aus zubilden (SRD = Short Range Device (Vorrichtungen mit kleiner Reichweite)). Es handelt sich bei diesen Ausbildungen um Kleinfunksysteme, die üblicherweise mit maximal zulässig abge strahlten Sendeleistungen von ungefähr 10 mW arbeiten. Die be sonders interessierenden Fregenzbänder sind hierbei die Berei che 433,05 MHz bis 434,79 MHz und 868,00 MHz bis 870 MHz. Ein besonderer Vorteil hierbei ist der Umstand, daß diese Systeme mit hochintegrierter Schaltungstechnik arbeiten, und somit sehr platz- und energiesparend sind.

Zu weiteren Details kann auf die Veröffentlichung von Siemens "Components" 1/99 verwiesen werden.

Claims

1. Hand- oder motorbetriebenes, autonomes, vorzugsweise tragba res, Gerät, (1; 1') zum Dosieren, Pipettieren oder Titrieren von Flüssigkeiten

- mit einer Gerätesteuerung (2; 2'); und
- mit einer Sensoreinrichtung (9; 9') zur Erfassung von Be triebsdaten
- gekennzeichnet durch eine drahtlose Schnittstelle, (4; 4') zur Datenübertragung und/oder eine drahtlose Schnitt stelle zur Gerätesteuerung.

2. Gerät nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch eine Datenspei chereinrichtung (3; 3')

3. Gerät nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die drahtlose Schnittstelle (4; 4') als Infrarot-Schnitt stelle ausgebildet ist.

4. Gerät nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die drahtlose Schnittstelle (4; 4') als Ultraschall-Schnitt stelle ausgebildet ist.

5. Gerät nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die drahtlose Schnittstelle (4; 4') als Funk-Schnittstelle ausgebildet ist.

6. Gerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die drahtlose Schnittstelle als induktive Kopplung ausgebildet ist.

7. Gerät nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeich net, daß die Schnittstelle unidirektional ausgebildet ist.

8. Gerät nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeich net, daß die Schnittstelle bidirektional ausgebildet ist.

9. Hand- oder motorbetriebenes, autonomes, vorzugsweise tragba res Gerät (1; 1') zum Dosieren, Pipettieren oder Titrieren von Flüssigkeiten.

- mit einer Gerätesteuerung (2; 2');
- mit einer Sensoreinrichtung (9; 9'); und
- vorzugsweise mit einem wiederaufladbaren elektrischen Energiespeicher,
- gekennzeichnet durch eine elektrisch schaltbare Kontakt schnittstelle zu einem externen Ladegerät oder einer ex ternen Gerätehalterung.

10. Gerät nach Anspruch 9, gekennzeichnet durch eine Datenspei chereinrichtung, insbesondere für Betriebsdaten.