DE19910145A1 - Verfahren zur Herstellung von Formaldehyd aus Methan in der Gasphase - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Formaldehyd aus Methan in der GasphaseInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Methanherstellung aus Formaldehyd in der Gasphase. Erfindungsaufgabe ist der Einsatz verbesserter Katalysatoren und Optimierung ihrer Anwendung zur Erhöhung der Raumzeitausbeuten bei der Direktoxidation von Methan zu Formaldehyd. Erfindungsgemäß wird Methan mit Sauerstoff in Anwesenheit eines Katalysators bei Belastungen von 90000 bis 300000 l/kg Katalysator und Stunde umgesetzt, wobei der Katalysator ein mesoporöses Siliziumdioxid mit einer spezifischen BET-Oberfläche von > 500 m·2·/g ist, der mit hochdispersen oxidischen Spezies des 4- und 5-wertigen Vanadiums promotiert ist.
Description
Die Erfindung betrifft ein heterogen-katalytisches Verfahren zur Umsetzung von Methan mit
Sauerstoff zu Formaldehyd in der Gasphase unter Anwendung von Vanadium-haltigen Kataly
satoren auf Basis von mesoporösen SiO2-Trägern, mit dem hohe Raumzeitausbeuten an Form
aldehyd erzielt werden können.
Formaldehyd ist ein wichtiges Zwischenprodukt der chemischen Industrie, das konventionell
schrittweise aus Methan in großem Umfang über die Erzeugung von Synthesegas, dessen Um
setzung zu Methanol und anschließende Oxidation oder oxidative Dehydrierung des Methanols
erzeugt wird.
CH4 → CO/H2 → CH3OH → CH2O
Durch Einsparung von Prozeßschritten in einer direkten Umwandlung des Methans in Formal
dehyd mittels katalytischer Partialoxidation ensprechend Gl. 1 ist eine Verringerung des Ge
samtaufwandes und damit ein wirtschaftlicher Vorteil zu erwarten.
CH4 + O2 → CH2O + H2O Gl. 1
Entwicklung und Stand der heterogen-katalytischen Partialoxidation von Methan zu Formalde
hyd wurden kürzlich von Herman et al. in einer Arbeit in Catalysis Today 37 (1997) 1 darge
stellt. Gegenwärtig gibt es kein technisches Verfahren zur direkten Umsetzung von Methan in
Formaldehyd. Die Ursache dafür besteht darin, daß bei dieser Reaktion beim einmaligen
Durchgang des Feeds durch den Reaktor nur sehr geringe Ausbeuten erzielt werden können,
da nur bei sehr geringen Umsätzen eine befriedigende Selektivität erreicht werden kann. Nur
bei Anwendung sehr kurzer Verweilzeiten, d. h. hoher Raumgeschwindigkeiten, kann die kon
sekutive Umwandlung des Formaldehyds zu Kohlenoxiden gemäß Gl. 2 und Gl. 3 einge
schränkt werden.
CH2O + ½O2 → CO + H2O Gl. 2
CH2O + O2 → CO2 + H2O Gl. 3
Gegenwärtig gibt es zwei unterschiedliche Trends zur Verbesserung des Prozesses. Zum einen
kann eine Ausbeuteerhöhung durch mehrfache Rückführung des nicht umgesetzten Feeds er
zielt werden [Parmaliana et al., Stud. Surf. Sci. Catal. 119 (1998) 551].
Zum anderen wird eine Erhöhung der Raumzeitausbeuten angestrebt [Herman et al., Catalysis
Today 37 (1997) 1]. Die hier vorgestellte Erfindung entspricht dem zuletzt genannten Trend.
Für die Erzielung hoher Raumzeitausbeuten haben sich in Laborversuchen bisher als beste Ka
talysatoren mit MoOx- bzw. VOx-Spezies promotierte Kieselgele bewährt. Koranne et al. [J.
Catal. 148 (1994) 514] berichteten über Raumzeitausbeuten an Formaldehyd von bis zu
1000 g/kg.h, Herman et al. [Catalysis Today 37 (1997) 1] konnten mit Raumzeitausbeuten von
1280 g/kg.h die bisher besten Ergebnisse erzielen. Als geeignete Trägermaterialien für die
Herstellung der Katalysatoren wurden dabei konventionelle SiO2-Materialien eingesetzt wie
Cab-O- Sil® EH-5 mit spezifischen Oberflächen (SBET) bis zu 400 m2/g und einer breiten Po
rengrößenverteilung, die sich bis in den Bereich von Mikroporen (d < 2 nm) erstreckt. Mikro
poren fuhren jedoch zu relativ langen Verweilzeiten des gewünschten Produktes im Katalysa
tors, was die Weiteroxidation zu Kohlenoxiden entsprechend Gl. 2 und Gl. 3 begünstigt.
In Nature, Band 359 (1992; Seiten 710-712) wurden erstmals strukturell geordnete mesoporö
se Silikate und Alumosilikate beschrieben und als "M41S family" bezeichnet, darunter Materia
lien die unter der Bezeichnung MCM-41 und MCM-48 Eingang in die Literatur gefunden ha
ben und deren Herstellung in USP 5,098,684 und USP 5,102,643/(Mobil Oil Corp.) ge
schützt wird. Beide Materialien haben uniforme Porensysteme mit Porendurchmessern von
2 bis zu 4 nm und spezifische Oberflächen (SBET) bis über 1000 m2/g. Während MCM-41 ein
eindimensionales Porensystem aus parallelen röhrenförmigen Kanälen hat, besteht das dreidi
mensionale Porensystem des MCM-48 aus 2 unabhängigen, dreidimensionalen Röhrensyste
men. Solche Materialien sollen gemäß der Mobil-Patente als Katalysatoren oder Komponenten
von Katalysatoren für katalytische Umsetzungen großer Kohlenwasserstoff Moleküle in der
Erdölverarbeitung, wie z. B. Cracken und Hydrocracken und Hydrodesulfurierungen, oder
acid-katalysierte Reaktionen (Isomerisierungen/Alkylierungen) großer Reaktanten geeignet
sein.
Kürzlich wurden mesoporöse oxidische Materialien bekannt mit Porendurchmesser von über 3 nm
bis zu 50 nm, deren Applikation als Katalysatoren oder Komponenten von Katalysatoren in
den Patentanmeldungen DE 196 39 016 A1 sowie DE 196 24 862 und DE 94-44 07 326 (BASF)
beansprucht wird. Diese Materialien haben aber kein uniformes mesoporöses Porensystem und
ein wesentlicher Teil ihrer Oberfläche, an der Aktivkomponenten verankert werden können,
befindet sich wie bei konventionellen SiO2-Trägermaterialien in Mikroporen.
In einem kürzlich erschienen Aufsatz wird in Angew. Chem. 38 (1999), 58 ein aktueller
Überblick über bisherige Anwendungen strukturell geordneter mesoporöser Materialien gege
ben. Als Anwendungen im Bereich der Oxidationskatalyse sind im wesentlichen Flüssigphasen
reaktionen an Ti- und V-haltigen Systemen bekannt, in denen Wasserstoffperoxid oder organi
sche Peroxide als Oxidationsmittel für Epoxidierungen und Hydroxylierungen eingesetzt wer
den. In Gasphasenoxidationen wurden solche Katalysatoren bisher nur fit aromatische Koh
lenwasserstoffe (Toluol) erprobt [Centi et al., Stud. Surf. Sci. Catal. 110 (1997) 893], nicht für
die Sauerstoff-Funktionalisierung von aliphatischen Kohlenwasserstoffen.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung war es, durch verbesserte Katalysatoren und Optimierung
ihrer Anwendung zu einer Erhöhung der Raumzeitausbeuten bei der heterogen-katalytischen
Oxidation von Methan zu Formaldehyd mittels Luftsauerstoff zu gelangen.
Es wurde gefunden, daß durch Promotierung von SiO2-Materialien vom Typ Si-MCM-41 und
Si-MCM-48 mit oxidischen Vanadiumspezies Katalysatoren erhalten werden können, an denen
Methan mittels Luftsauerstoff mit Raumzeitausbeuten von mindestens 1800 g/kg.h zu Formal
dehyd umgesetzt werden kann.
Die Promotierung der mesoporösen Silikate mit VOx-Spezies kann durch übliche Methoden
wie Adsorption/Imprägnieren von Salzen des 4-wertigen oder 5-wertigen Vanadiums aus
wäßrigen Lösungen, Beladung mit organischer Vanadiumverbindungen aus organischen Lö
sungsmitteln oder durch "chemical vapor deposition", wie z. B. mit VOCl3, erfolgen. In Abhän
gigkeit von der Art der eingesetzten Vandiumverbindung erfolgt eine thermische Behandlung
bei Temperaturen oberhalb 550°C unter Inertgas oder Luft zur Überführung der geträgerten
Vanadiumverbindungen in hochdisperse Vanadiumoxidspezies. Die so hergestellten Katalysa
toren sind gekennzeichnet durch thermisch sehr stabile hohe spezifische Oberflächen (SBET <
500 m2/g) bei einer engen Porengrößenverteilung mit Maxima im Bereich von 2 bis 4 nm Po
rendurchmesser und Vanadiumbeladungen bis zu 5 Masse% V, wobei neben oxidischen Spe
zies des 5-wertigen Vanadiums auch solche des 4-wertiges Vanadiums vorliegen. Qualitativ
konnten isolierte V(IV)-Spezies und miteinander in Wechselwirkung stehende V(IV)-Spezies
mittels ESR beobachtet und deren Konzentration quantitativ durch potentiometrische Titration
bestimmt werden. Hierfür wurde eine Methode angewendet, die von M. Niwa und Y. Mura
kami [J. Catal. 76 (1982) 9] eingeführt worden ist und hier dahingehend modifiziert wurde,
daß anstelle einer KMnO4-Maßlösung eine Ce(SO4)2-Maßlösung für die Bestimmung des VIV-
Anteils verwendet wurde.
Das Verhältnis von VIV/VV-Spezies wurde teilweise auch mit der Methode der temperatur
programmierten Reduktion (TPR) bestimmt. Die Katalysatorprobe wurde dabei in einem
Strom von 5% H2 in Argon mit 10 K/min von Raumtemperatur bis 900°C aufgeheizt und mit
tels eines Wärmeleitfähigkeitsdetektors wurde der Wasserstoffverbrauch für die Reduktion von
VV bzw. VIV zu VIII erfaßt. Aus dem Verbrauch und dem durch chemische Analyse (ICP-OES)
bestimmten V-Gehalt kann der VIV- und VV-Gehalt berechnet werden.
Für das Anfahren der Katalysatoren zur katalytischen Reaktion hat sich ein Konditionieren
unter Reaktionsfeed als vorteilhaft erwiesen, bei dem es wahrscheinlich zu einer Optimierung
des Valenzzustandes der VOx-Spezies, d. h. zu einem optimalen Anteil von 4- und 5-wertigem
Vanadium, kommt. Dies geschieht, indem der Katalysator zunächst unter Feed (CH4/Luft-
Gemisch) bis auf 600°C aufgeheizt wird und 1 h bei dieser Temperatur gehalten wird, bevor
dann die Temperatur in den für die Reaktion optimalen Temperaturbereich angehoben wird.
Die Konditionierung spiegelt sich in einer Farbänderung von Gelb für den präparierten Kataly
sator nach Grün für den Katalysator nach seiner Testung wieder.
Die Leistung der Katalysatoren wurde in einem Durchflußreaktor aus Quarz mit einem Innen
durchmesser von 10 mm und Katalysatormengen bis zu 100 mg in einer konventionellen Kata
lysatortestanlage (RIG 100 von ISRI/USA) geprüft. Der Katalysator wurde dabei in Form von
Körnern von 0,8-1,25 mm Durchmesser eingesetzt und z. T. mit einem gleichen Volumen an
Quarzsplitt der gleichen Körnung verdünnt. Das gebildete Formaldehyd wurde aus dem Pro
duktstrom mit H2O ausgewaschen (Produktsammlung jeweils über 1 h) und sowohl mittels off
line-Kapillargaschromatographie als auch durch iodometrische Titration [J. Walker, Formalde
hyde, ACS, Monograph Series, 1953, New York, p. 385] quantitativ bestimmt, wobei gute
Übereinstimmung erzielt wurde.
Es wurde gefunden, daß an diesen Katalysatoren die Raumzeitausbeuten in einem breiten Be
lastungsintervall (GHSV bis zu 300000 l/kgKat.h) nahezu linear zunehmen, wobei der prozen
tuale Methanumsatz oberhalb 100000 lFeed/kgKat.h nur gering abnimmt, während sich die
Formaldehydselektivitäten zwischen 10-15 Mol-% bewegen. Beim einmaligen Durchgang des
Feeds durch die Katalysatorschüttung werden bei optimierten Reaktionsbedingungen Raum
zeitausbeuten an Formaldehyd erzielt, die mindestens 50% höher sind, als die bisher an den
bekannten Übergangsmetalloxidkatalysatoren erreicht wurden.
Für die Optimierung der Reaktionsbedingungen zur Formaldehydsynthese in Bezug auf die
Erzielung möglichst hoher Raumzeitausbeuten an Formaldehyd unter Anwendung der hier be
schriebenen Katalysatoren ist es notwendig, Gaszusammensetzung, Belastung und Reak
tionstemperatur so aufeinander abzustimmen, daß der Sauerstoffumsatz unter 70% bleibt.
Zu geringe Konzentrationen an Restsauerstoff führen zu reversiblen Katalysatorschädigungen,
vermutlich durch ein ungünstiges VIV : VV-Verhältnis. Durch Zusatz von Wasserdampf zum
Feed kann die Raumzeitausbeute an Formaldehyd erhöht werden, wobei gleichzeitig auch eine
geringe Menge Methanol erhalten wird.
Gegenstand der Erfindung ist daher auch ein Katalysator zur Herstellung von Formaldehyd aus
Methan in der Gasphase, bestehend aus mesoporösem Siliciumdioxid mit Poren von 2-4 nm
und mit einer Oberfläche von <500 m2/g, promotiert mit hochdispersen oxidischen Spezies des
4- bis 5-wertigen Vanadiums und hergestellt durch
Beladen des Siliciumdioxidträgers mit Lösungen thermisch-oxidativ rückstandsfrei zu dispersen
Vanadiumoxiden abbaubaren Vanadiumverbindungen, wie z. B. Vanadyloxalat, Ammoniumva
nadat, Vanadiumacetylacetonat usw. bei 10 bis 90°C; Entfernung des Lösungsmittels; stufen
weise Temperaturerhöhung auf 500 bis 700°C zum thermisch oxidativen Abbau der Vanadi
umverbindungen; Halten bei dieser Temperatur für 5 bis 20 Stunden; und Konditionieren des
vier- und fünfwertige Vanadiumspezies im Molverhältnis 1 : 2 bis 1 : 10 enthaltenden, calcinierten
Katalysators unter Feed (Methan/Luftgemisch) bis 600°C; Halten bei dieser Temperatur für
0,5 bis 2 Stunden; und Erhöhen der Temperatur auf Reaktionstemperatur.
Zur Präparation wurde ein Si-MCM-41 mit einem Porenvolumen von 0,8 cm3/g, einer Poren
größenverteilung im Bereich von 2,5 nm bis 4 nm mit einem Maximum bei 3 nm Porendurch
messer und einer spezifischen Oberfläche SBET = 810 m2/g eingesetzt, dessen Herstellung aus
führlich in Solid State Ionics 101 (1997) 271 von H. Landmesser und H. Kosslick beschrieben
wurde. Die strukturellen Daten wurden in üblicher Weise aus der Messung der Adsorptionsiso
therme für Stickstoff ermittelt.
In eine 70°C heiße Lösung von 0,965 g NH4VO3 in 100 ml H2O in einem 500 ml-Kolben wur
den 15 g des Si-MCM-41 gegeben. An einem Rotationsverdampfer wurde zunächst durch kur
zes Evakuieren die Luft aus dem Porensystem entfernt. Nach einstündigem Drehen des Kol
bens an einem Rotationsverdampfer bei 50°C wurde durch Anlegen von Vakuum die Suspen
sion eingeengt, wobei zur Vermeidung von Siedeverzügen ein Luftstrom eingeleitet wurde.
Nach ca. 5 h wurde ein festes Produkt erhalten, das nach Zerkleinern im Mörser 8 h lang bei
120 h im Trockenschrank getrocknet wurde. Anschließend wurde das Material in Temperatur
stufen von 100 Grad von jeweils 1 h bis auf 600°C unter Luft aufgeheizt und bei 600°C bis zu
einer Gesamtzeit von 16 h calciniert. Das erhaltene Produkt war zunächst weiß, beim Stehen
an Luft wurde es gelb. Die spezifische Oberfläche des Katalysators betrug 680 m2/g. Mittels
potentiometrischer Titration wurde die Anteile von VIV bzw. VV zu 27% bzw. 73% bestimmt.
Zum Einsatz wurde der Katalysator mit einer Tablettenpresse verpreßt, anschließend zu. Splitt
zerkleinert und zu einer Kornfraktion von 0,8 mm bis 1,25 mm ausgesiebt.
Zur Herstellung dieses Katalysators wurde ein Si-MCM-48 als Träger eingesetzt, dessen Prä
parationsweise von H. Kosslick et al. in J. Catal. 176 (1998) 102 näher beschrieben wurde.
Die Beladung mit ca. 5 Masse-% Vanadium erfolgte in gleicher Weise wie im Beispiel 1. Der
Träger hatte eine spezifische Oberfläche (SBET) von ca. 900 m2/g, das Maximum der Porengrö
ßenverteilung lag bei einem Porendurchmesser von 3 nm. Der Vanadiumgehalt der Probe
wurde zu 2,6 Masse-% bestimmt. Die spezifische Oberfläche des Katalysators betrug
680 m2/g. Aus dem Wasserstoffverbrauch der temperaturprogrammierten Reduktion ergab
sich eine Konzentration an VIV-Spezies von 54 µmol/g bzw. an VV-Spezies von 457 µmol/g.
Die Präparation erfolgte analog Beispiel 1, wobei für die Beladung von 8,4 g MCM-41 eine
Lösung von 1,13 g VO(C2O4).5H2O in 150 ml H2O verwendet wurde. Der Vanadiumgehalt
des Katalysator entsprach 2,5 Masse-%, die potentiometrische Titration ergab VIV/VV = 0,31.
Die spezifische Oberfläche des Katalysators betrug 680 m2/g, das kumulative Porenvolumen
betrug 0,64 cm3/g, das Maximum der Porengrößenverteilung lag bei ca. 3 nm.
- 1. Zur katalytischen Testung wurden 50 mg Katalysatorsplitt eingesetzt. Mit einem Feed strom von 7,9 l/h CH4 und 1,4 l/h O2 und 5,6 l/h N2 wurde bei einer Reaktionstemperatur von 630°C und Normaldruck eine Raumzeitausbeute an Formaldehyd STY = 1,93 kg/kgKat.h erhal ten mit einer Selektivität von ca. 15 Mol%, wobei die unerwünschte COx Bildung sich aufteilt zu 90% CO und 10% CO2. Der Sauerstoffverbrauch blieb dabei unter 55%.
- 2. Zur katalytischen Testung wurde 0,15 ml (50 mg) des Katalysators nach Beispiel 1 in phy sikalischer Mischung mit einem gleichen Volumen an Quarzsplitt (zur Verbesserung der Wär me-und Stofftransportverhältnisse) eingesetzt. Mit einem Feedstrom von 5 l/h CH4 und 4,4 l/h Luft wurde bei einer Reaktionstemperatur von 620°C und Normaldruck eine Raumzeitausbeu te an Formaldehyd STY = 2,05 kg/kgKat.h erhalten mit einer Selektivität von ca. 18 Mol-%, wobei die unerwünschte COR Bildung sich aufteilt zu 89% CO und 11% CO2. Der Sauer stoffumsatz blieb dabei unter 70%.
Zur katalytischen Testung wurden 50 mg Katalysatorsplitt (0,15 ml) vermischt mit einem glei
chen Volumen Quarzsplitt eingesetzt. Mit einem Feedstrom von 7,9 l/h CH4 und 71 Luft wur
de bei einer Reaktionstemperatur von 623°C und Normaldruck eine Raumzeitausbeute an
Formaldehyd STY = 1,90 kg/kgKat.h erhalten mit einer Selektivität von ca. 22 Mol-%, wobei
die unerwünschte COx-Bildung sich aufteilt zu 94% CO und 6% CO2. Der Sauerstoffumsatz
blieb dabei unter 40%.
Zur katalytischen Testung wurden 0,15 mg Katalysatorsplitt (0,15 ml) vermischt mit einem
gleichen Volumen Quarzsplitt eingesetzt. Mit einem Feedstrom von 7,9 l/h CH4 und 7 l Luft
wurde bei einer Reaktionstemperatur von 625°C und Normaldruck eine Raumzeitausbeute an
Formaldehyd STY = 1,88 kg/kgKat.h erhalten mit einer Selektivität von ca. 26 Mol%, wobei
die unerwünschte COx-Bildung sich aufteilt zu 93% CO und 7% CO2.
Zur katalytischen Testung wurden 50 mg Katalysatorsplitt vermischt mit 0,15 ml Quarzsplitt
eingesetzt. Einem Feedstrom von 7 l/h CH4 und 6,1 l/h Luft wurden 1,8 l/h H2O-Dampf bzw.
1,8 l N2 zur Einhaltung gleicher Verweilzeit hinzugefügt. Wenn der zugesetzte 1% durch H2O-
Dampf ersetzt wurde bei einer Reaktionstemperatur von 628°C wurde eine Steigerung der
Raumzeitausbeute an Formaldehyd von 1,75 kg/kgKat.h auf 2,20 kg/kgKat.h erreicht.
Claims (5)
1. Verfahren zur Herstellung von Formaldehyd aus Methan in der Gasphase, dadurch gekenn
zeichnet daß man Methan mit Sauerstoff in Anwesenheit eines Katalysators bei einem
CH4 : O2-Verhältnis von 12, 5 bis 5, einer Temperatur von 580°C bis 680°C, einem Druck von
100 kPa bis 300 kpa und Belastungen von 90000 bis 300000 l/kgKat.h umsetzt, wobei der Kata
lysator ein mesoporöses Siliziumdioxid mit einer spezifischen Oberfläche SBET < 500 m2/g dar
stellt, das mit hochdispersen oxidischen Spezies des 4- und 5-wertigen Vanadiums promotiert
ist.
2. Verfahren nach Ansprüchen 1, wobei die eingesetzten Katalysatoren bevorzugt spezifisches
Oberflächen SBET < 650 m2/g in einem uniformen mesoporösen Porensystem haben und die
bevorzugten V-Beladungen im Bereich von 1, 5 bis 4-Masse-% liegen.
3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, wobei die Gasbelastung und -zusammensetzung,
der Druck sowie die optimale Reaktionstemperatur so abgestimmt werden, daß der im Feed
zugesetzte Sauerstoff in der Methanumsetzung nur bis zu 70% verbraucht wird.
4. Verfahren gemäß der Ansprüche 1 bis 3, wobei dem Feed Wasserdampf bis zu einem Gehalt
von 40 Vol.%, vorzugsweise bis zu 15 Vol.%, zur Erhöhung der Raumzeitausbeute zuge
setzt wird.
5. Verfahren gemäß der Ansprüche 1-4, wobei als Oxidationsmittel vorzugsweise Luft einge
setzt wird.
Priority Applications (1)
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DE1999110145 DE19910145A1 (de) | 1999-02-26 | 1999-02-26 | Verfahren zur Herstellung von Formaldehyd aus Methan in der Gasphase |
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1999
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8139 | Disposal/non-payment of the annual fee |