DE19910041A1 - Verfahren und Anordnung zur Einstellung der Verkippung eines optischen Datensignals - Google Patents
Verfahren und Anordnung zur Einstellung der Verkippung eines optischen DatensignalsInfo
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Abstract
Die Verkippung eines mehrkanaligen/breitbandigen optischen Datensignals (DS) wird geändert, indem ein Kompensations-Pumpsignal (PS) in eine dispersionskompensierende Faser (DCF) eingespeist wird, dessen Amplitude und Frequenz so gewählt sind, daß eine gewünschte Verkippung des optischen Datensignals (DS) erzielt wird.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Einstellung, insbe
sondere zur Kompensation, der Verkippung eines mehrkanali
gen/breitbandigen optischen Datensignals und eine hierzu ge
eignete Anordnung.
In eine optische Übertragungsstrecke eingesetzte optische
Verstärker verarbeiten üblicherweise sämtliche in einer Faser
übertragenen Kanäle. Um Qualitätsunterschiede der mehrkanali
gen Signale (Wellenlängen-Multiplexsignale) am Streckenende
zu vermeiden, müssen die Verstärker die einzelnen Kanäle mög
lichst gleich behandeln, d. h., daß am Streckenende ein mög
lichst flacher Pegelverlauf - eine geringe Verkippung - er
zielt wird. Entsprechendes gilt für breitbandige Signale.
Häufig weisen die Streckenabschnitte nicht alle die gleichen
Dämpfungen auf, dann werden die Verstärker zwangsläufig mit
unterschiedlichen Eingangsleistungen betrieben. Sie müssen
daher einen angemessenen Eingangspegelbereich und einen ent
sprechenden Verstärkungsbereich aufweisen. Ohne zusätzliche
Maßnahmen verkippt jedoch das Gewinnspektrum eines mit Ionen
aus der Gruppe der seltenen Erden dotierten Faserverstärkers
bei einer Änderung des Gewinns, d. h. bei einem geänderten
Eingangspegel und gleichzeitig konstant gehaltener Ausgangs
leistung.
Aus der Anmeldung PCT/DE98/03254 ist ein Verfahren bekannt,
bei dem durch einen oder mehrere Pumplaser Licht in eine
Glasfaser eingespeist wird, um einen von der Wellenlänge un
abhängigen gleichförmigen Pegelverlauf eines breitbandigen
Wellenlängen-Multiplexsignals zu erzielen.
In bisher eingesetzten Wellenlängen-Multiplex-Übertragungs
systemen wird das Problem der Gewinnspektrum-Verkippung bei
spielsweise durch eine Einschränkung des zulässigen Signalpe
gel-Bereichs an den Eingängen der optischen Faserverstärker
in Grenzen gehalten.
Eine weitere Lösung des Problems ist durch die Verwendung
zwei- oder mehrstufiger Verstärker möglich. So lassen sich in
einem zweistufigen Verstärker die einzelnen Verstärkerstufen
so einstellen, daß sie deren Gewinnverkippungen in der Summe
zumindest teilweise kompensieren. Eine weitere Kompensation
kann durch Filter erfolgen. Solche Verstärker sind beispiels
weise aus IEEE Photonics Technology Letters, Vol. 8, No. 9,
Sept. 1996, pages 1148 bis 1150 oder aus dem Patent US
5,664,131 bekannt.
Aus der japanischen Anmeldung 08248455 ist ein Verstärker mit
zwei Verstärkerstufen bekannt, zwischen denen ein Dämpfungs
glied angeordnet ist. Durch unterschiedliche Verstärkungs
werte der beiden Verstärkerstufen wird eine Änderung der Ge
winnverkippung ermöglicht, wobei das Dämpfungsglied wieder
dazu dient, einen gewünschten Ausgangspegel zu erzielen. Eine
Erhöhung der Dämpfung zwischen den Stufen verschlechtert je
doch die Rauscheigenschaften des Verstärkers.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, ein Verfahren anzugeben,
mit dem die Verkippung eines optischen Datensignals geändert
werden kann. Außerdem ist ein geeignet ausgebildeter Verstär
ker zur Durchführung des Verfahrens anzugeben.
Übertragungssysteme mit Kanaldatenraten von 10 GBit/s und
darüber hinaus benötigen zum Ausgleich von Laufzeitverzerrun
gen, die das Datensignal in der Übertragungsphase erfährt,
Dispersionskompensatoren. Zur Kompensation können Disper
sionskompensierende Fasern (DCF) verwendet werden. Diese kann
in die Übertragungsstrecke eingebaut werden.
Die Aufgabe wird durch ein Verfahren gemäß Anspruch 1 gelöst.
Ein geeigneter Verstärker ist in einem unabhängigen Anspruch
angegeben.
Besonders vorteilhaft ist es, wenn eine ohnehin benötigte
dispersionskompensierende Faser gleichzeitig zur Kompensation
der Gewinnverkippung verwendet wird, da das Hinzufügen eines
Dämpfungsgliedes die Rauscheigenschaften des Verstärkers ver
schlechtert.
Besonders vorteilhaft ist es, die dispersionskompensierende
Faser (DCF) zwischen zwei Verstärkerstufen eines Verstärkers
einzufügen, da sie sonst die Dämpfung der Streckenabschnitte
erhöht.
Um die Rauschleistung möglichst gering zu halten, ist es vor
teilhaft, die stimulierte Raman-Streuung mit Hilfe eines ent
gegengesetzt zur Ausbreitungsrichtung des Datensignals lau
fenden Pumpsignales zu erzeugen. Die mit unterschiedlichen
Leistungen gepumpte DCF wirkt wie ein Filter, dessen Fre
quenzgang sich durch Veränderung der Pumpleistung und der
Pumpfrequenz abstimmen läßt.
Die Erfindung wird anhand von Ausführungsbeispielen näher er
läutert.
Es zeigen:
Fig. 1 das Prinzipschaltbild einer Anordnung zur Durchfüh
rung des Verfahrens,
Fig. 2 eine Variante dieser Anordnung zur Durchführung des
Verfahrens,
Fig. 3 ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen
Verstärkers,
Fig. 4 den Verlauf der Raman-Verstärkung in Abhängigkeit
vom Frequenzunterschied zwischen Pumpsignal und ge
pumptem Signal und
Fig. 5 und 6 Beispiele für einen verkippten und einen kor
rigierten Gewinnverlauf des Verstärkers.
Fig. 1 zeigt eine dispersionskompensierende Faser DCF, die
Teil einer Übertragungsstrecke sein kann oder aber auch am
Ende einer Übertragungsstrecke an eine übliche Glasfaser FI
angeschaltet ist. Das andere Ende der dispersionskompensie
renden Faser ist mit einer Koppeleinrichtung KE, vorzugsweise
einem optischen Filter, verbunden. Über die Koppeleinrichtung
wird von einer Lichtquelle LA, beispielsweise einem Laser,
ein Kompensations-Pumpsignal PS in die dispersionskompensie
rende Faser eingespeist. Die Leistung des Pumpsignals ist
einstellbar.
Entsprechend Fig. 4 wird durch das Einspeisen, eines Pumpsig
nals, das eine höhere Frequenz als ein übertragenes optisches
Datensignal DS aufweist, eine Verstärkung des Datensignals
erzielt. Die Verstärkung G (Gewinn) wird zunächst mit zuneh
mendem Frequenzabstand FS in THz (Terrahertz) zwischen Pump
signal und Datensignal größer - dies ist der übliche Arbeits
bereich - und fällt dann steil ab. Außerdem ist die Verstär
kung von der Einspeisungslänge und von der Leistung der
Lichtquelle abhängig. Bei einem breitbandigen optischen Sig
nal wie einem Wellenlängen-Multiplexsignal werden deshalb die
einzelnen Kanäle unterschiedlich verstärkt. Eine durch die
Übertragungsstrecke und/oder einen vor- oder nachgeschalteten
Verstärker V verursachte Verkippung kann deshalb durch das
Pumpsignal ausgeglichen werden. Die Änderung der Frequenz des
Pumpsignals kann ebenfalls zweckmäßig sein, ist aber tech
nisch aufwendiger. Die Frequenz des Pumpsignals bestimmt etwa
den Drehpunkt der Verkippung.
Die in Fig. 4 dargestellte Verstärkungskennlinie ist dreh
symmetrisch, d. h. daß durch Einspeisen eines Pumpsignals mit
niedriger Frequenz jetzt eine Verkippung in entgegengesetzter
Richtung erfolgt, die allerdings mit einer Dämpfung des Da
tensignals einhergeht. Eine Lichtquelle, die eine Verschie
bung der Frequenz des Pumpsignals ermöglicht, kann unter
schiedliche Bereiche der Verstärkungskennlinie nutzen. Werden
zwei Lichtquellen mit unterschiedlichen Frequenzen ihrer
Pumpsignale genutzt, so können die Verstärkung und Verkippung
in einem weiten Bereich geregelt werden. Fig. 2 zeigt eine
solche Anordnung mit zwei Lichtquellen LA1 und LA2, die zwei
Pumpsignale PS1 und PS2 einspeisen.
Die Einspeisung sollte stets entgegen der Übertragungsrich
tung erfolgen, um ein optimales Rauschverhalten zu erreichen.
Fig. 3 zeigt einen optischen Verstärker mit zwei Verstärker
stufen V1 und V2, deren Gewinn oder, deren Ausgangsleistung
einstellbar ist oder geregelt wird. Dabei soll meist ein be
stimmter Ausgangspegel des gesamten Verstärkers erreicht wer
den. Durch Einstellen unterschiedlicher Verstärkungen der er
sten Verstärkerstufe V1 und der zweiten Verstärkerstufe V2
bei gleichbleibender Gesamtverstärkung kann die Verkippung
bereits geändert werden. Durch die Steuerung der DCF ist eine
erweiterte Einstellung der Verkippung in weiten Bereichen bei
unterschiedlichen Verstärkungen möglich.
Die Verkippung kann selbstverständlich auch geregelt werden,
indem zumindest über ein frequenzabhängiges Element das Aus
gangssignal des Gesamtverstärkers überwacht wird. Hier wird
ein Teil des Ausgangssignals über einen Meßkoppler MK ausge
koppelt und über zwei Filter, F1 und F2, sowie über hier
nicht dargestellte optoelektrische Wandler und Gleichrichter
einer Regeleinrichtung RE zugeführt. Das Filter F1 ist als
Bandpaß für beispielsweise vier "rote" Wellenlängenmultiplex-
Kanäle mit größerer Wellenlänge konzipiert, während das
zweite Filter F2 vier "blaue" Wellenlängenmultiplex-Kanäle
mit kleinerer Wellenlänge durchläßt. Das Pumpsignal wird so
geregelt, daß die Gesamtleistung beider Teilbänder gleich ist
oder einem gewünschten Verhältnis entspricht.
Diese Regelung arbeitet auch bei unterschiedlichen Aus
gangspegeln, wobei dieser meistens durch eine hier nicht dar
gestellte Regelung der zweiten Verstärkerstufe konstant ge
halten wird.
In Fig. 5 ist die Wirkungsweise des Pumpsignals PS darge
stellt. Ein Datensignal DS mit stark unterschiedlichen Pegeln
P der einzelnen WDM-Kanäle (linkes Diagramm) wird durch ein
Pumpsignal mit höherer Frequenz dermaßen beeinflußt, daß die
schwächsten Signale am stärksten verstärkt werden (mittleres
Diagramm). Das Resultat ist ein Ausgangssignal DSV, dessen
Kanäle gleiche Pegel aufweisen. Sind die Pegelunterschiede
dagegen nicht so gravierend, reicht ein Pumpsignal mit klei
nerer Energie aus, wie in Fig. 6 dargestellt, um die Pege
lunterschiede auszugleichen.
Claims (10)
1. Verfahren zur Einstellung der Verkippung eines breitbandi
gen optischen Datensignals (DS)
dadurch gekennzeichnet,
daß in eine dispersionskompensierende Faser (DCF) mindestens
ein Kompensations-Pumpsignal (PS) eingespeist wird, dessen
Amplitude und Frequenz so gewählt sind, daß eine gewünschte
Verkippung des optischen Datensignals (DS) erzielt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein erstes Kompensations-Pumpsignal (PS1) mit einer
Pumpfrequenz oberhalb der Frequenz und ein zweites Kompensa
tions-Pumpsignal (PS2) mit einer Frequenz unterhalb des Fre
quenzbandes des optischen Signals (OS) eingespeist werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Kompensations-Pumpsignal (PS, PS1, PS2) entgegen der
Übertragungsrichtung des optischen Signals (OS) eingekoppelt
wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Leistung des Kompensations-Pumpsignals (PS, PS1, PS2)
geregelt wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Kompensations-Pumpsignal (PS) zwischen zwei geregel
ten Verstärkernstufen (V1, V2) in die dispersionskompensie
rende Faser (DCF) eingespeist wird.
6. Optischer Verstärker,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Verstärkerstufe (V2) eine dispersionskompensierende
Faser (DCF) vor- oder nachgeschaltet ist und
daß eine einstellbare Pumpquelle (LA) vorgesehen ist, die ein
Kompensations-Pumpsignal (PS) in die dispersionskompensie
rende Faser (DCF) einspeist.
7. Optischer Verstärker nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß mindestens zwei Verstärkerstufen (V1, V2) vorgesehen sind
und daß die dispersionskompensierende Faser (DCF) zwischen
den Verstärkerstufen (V1, V2) angeordnet ist.
8. Optischer Verstärker nach Anspruch 6 oder 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Einspeisung des Kompensations-Pumpsignals (PS) entge
gen der Übertragungseinrichtung des optischen Datensignals
(OS) erfolgt.
9. Optischer Verstärker nach Anspruch 6 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine Regeleinrichtung (RE) vorgesehen ist, der über eine
frequenzselektive Meßeinrichtung (F1, F2) ein dem Ausgangs
signal des Verstärkers entsprechendes Meßsignal zugeführt
wird, das die Verkippung des optischen Datensignals (DS) ge
regelt wird.
10. Optischer Verstärker nach Anspruch 6 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß als Koppeleinrichtung (KE) für die Einspeisung des Kom
pensations-Pumpsignals (PS) eine Filteranordnung vorgesehen
ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1999110041 DE19910041A1 (de) | 1999-03-08 | 1999-03-08 | Verfahren und Anordnung zur Einstellung der Verkippung eines optischen Datensignals |
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Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE1999110041 DE19910041A1 (de) | 1999-03-08 | 1999-03-08 | Verfahren und Anordnung zur Einstellung der Verkippung eines optischen Datensignals |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19910041A1 true DE19910041A1 (de) | 2000-08-31 |
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ID=7900041
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE1999110041 Ceased DE19910041A1 (de) | 1999-03-08 | 1999-03-08 | Verfahren und Anordnung zur Einstellung der Verkippung eines optischen Datensignals |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19910041A1 (de) |
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- 1999-03-08 DE DE1999110041 patent/DE19910041A1/de not_active Ceased
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