DE19909944A1 - Pulverklarlacke und deren Verwendung - Google Patents

Pulverklarlacke und deren Verwendung

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DE19909944A1
DE19909944A1 DE1999109944 DE19909944A DE19909944A1 DE 19909944 A1 DE19909944 A1 DE 19909944A1 DE 1999109944 DE1999109944 DE 1999109944 DE 19909944 A DE19909944 A DE 19909944A DE 19909944 A1 DE19909944 A1 DE 19909944A1
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Germany
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meth
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acrylate
methacrylate
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Andreas Benfer
Carmen Flosbach
Rene Graewe
Wolfgang Kinza
Volker Paschmann
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Axalta Coating Systems Germany GmbH and Co KG
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Herberts GmbH
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C09DYES; PAINTS; POLISHES; NATURAL RESINS; ADHESIVES; COMPOSITIONS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; APPLICATIONS OF MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
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    • C09D133/04Homopolymers or copolymers of esters
    • C09D133/06Homopolymers or copolymers of esters of esters containing only carbon, hydrogen and oxygen, the oxygen atom being present only as part of the carboxyl radical
    • C09D133/062Copolymers with monomers not covered by C09D133/06
    • C09D133/068Copolymers with monomers not covered by C09D133/06 containing glycidyl groups

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Abstract

Pulverklarlacküberzugsmittel, enthaltend als Bindemittel Glycidyl(meth)acrylatcopolymere (A), gegebenenfalls weitere epoxidfunktionelle Bindemittel (B) und als Härter (C) Verbindungen mit durchschnittlich 2 oder mehr Carboxylfunktionen pro Molekül und/oder Anhydride davon, wobei das Zahlenverhältnis der Epoxidgruppen von (A) und gegebenenfalls enthaltenem (B) zu den Carboxylfunktionen von (C) 1,5 : 1 bis 1 : 1,5 beträgt, und die Glycidyl(meth)acrylatcopolymere (A) Einheiten aufweisen, die einer Monomerenzusammensetzung aus DOLLAR A 20 bis 50 Gew.-% Glycidyl(meth)acrylat, DOLLAR A 1 bis 20 Gew.-% Styrol, DOLLAR A 0 bis 40 Gew.-% Methylmethacrylat, DOLLAR A 20 bis 79 Gew.-% mindestens eines Methacrylats ausgewählt unter Methacrylaten mit alicyclischen C5-C12-Alkylresten und DOLLAR A 0 bis 20 Gew.-% weiterer Comonomerer DOLLAR A entsprechen.

Description

Die Erfindung betrifft Pulverklarlacke sowie ihre Verwendung in Verfahren zur Herstellung von Basislack/Pulverklarlack-Zweischichtlackierungen, insbesondere für die Automobilerstlackierung.
Aus WO 98/12001 sind Pulverklarlacke auf Basis von Glycidyl(meth)acrylatcopolymeren und carboxylfunktionellen Härtern bekannt. Bevorzugt enthalten die Glycidyl(meth)acrylatcopolymeren 35 bis 65 Gew.-% Glycidyl(meth)acrylat und 65 bis 35 Gew.-% von Glycidylgruppen freie Comonomere, wobei Methylmethacrylat und Trimethylcyclohexylmethacrylat bevorzugt sind. 5 bis 20 Gew.-% anderer Comonomerer wie Butylmethacrylat können ebenfalls enthalten sein.
Aufgabe der Erfindung ist die Bereitstellung verbesserter Pulverklarlacke. Die zu findenden Pulverklarlacke sollen die hohen Anforderungen der Automobilindustrie erfüllen und insbesondere geeignet sein zur Herstellung von Klarlackdeckschichten innerhalb von Basislack/Klarlack-Zweischichtlackierungen bei der Automobilerstlackierung.
Die Aufgabe wird gelöst durch Bereitstellung eines Pulverklarlacküberzugsmittels, das als Bindemittel ein Glycidyl(meth)acrylatcopolymeres (A), gegebenenfalls ein oder mehrere weitere epoxidfunktionelle Bindemittel (B) und als Härter (C) eine oder mehrere niedermolekulare oder polymere Verbindungen mit durchschnittlich 2 oder mehr Carboxylfunktionen pro Molekül und/oder Anhydride davon enthält, wobei die Epoxidgruppen des Glycidyl(meth)acrylatcopolymeren (A) und des oder der gegebenenfalls enthaltenen epoxidfunktionellen Bindemittel (B) in einem Verhältnis von 1,5 : 1 bis 1 : 1,5 zu den freien und/oder latent als Anhydrid gebundenen Carboxylfunktionen der Härter (C) vorliegen, und das dadurch gekennzeichnet ist, daß das Glycidyl(meth)acrylatcopolymere (A) eine Monomerenzusammensetzung aus
20 bis 50 Gew.-% Glycidyl(meth)acrylat,
1 bis 20 Gew.-% Styrol,
0 bis 40 Gew.-% Methylmethacrylat
20 bis 79 Gew.-% mindestens eines Methacrylats ausgewählt unter Methacrylaten mit alicyclischen C5-C12-Alkylresten und
0 bis 20 Gew.-% weiterer Comonomerer
aufweist, wobei sich die Gew.-% zu 100 Gew.-% ergänzen.
Bevorzugt besteht die Monomerenzusammensetzung des als Bindemittel im erfindungsgemäßen Pulverklarlack enthaltenen Glycidyl(meth)acrylatcopolymeren (A) aus:
30 bis 50 Gew.-% Glycidyl(meth)acrylat,
1 bis 10 Gew.-% Styrol,
0 bis 40 Gew.-% Methylmethacrylat,
20 bis 69 Gew.-% mindestens eines Methacrylats ausgewählt unter Methacrylaten mit alicyclischen C5-C12-Alkylresten und
0 bis 20 Gew.-% weiterer Comonomerer,
wobei sich die Gew.-% zu 100 Gew.-% ergänzen.
In einer ersten besonders bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Pulverklarlacks weist das darin als Bindemittel enthaltene Glycidyl(meth)acrylatcopolymere (A) eine aus
30 bis 50 Gew.-% Glycidyl(meth)acrylat,
1 bis 10 Gew.-% Styrol,
10 bis 30 Gew.-% Methylmethacrylat,
30 bis 59 Gew.-% mindestens eines Methacrylats ausgewählt unter Methacrylaten mit alicyclischen C5-C12-Alkylresten und
0 bis 20 Gew.-% weiterer Comonomerer
bestehende Monomererzusammensetzung auf, wobei sich die Gew.-% zu 100 Gew.-% ergänzen.
Der Ausdruck (meth)acryl soll hier und in den Patentansprüchen für acryl und/oder methacryl stehen.
In einer zweiten besonders bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Pulverklarlacks weist das darin als Bindemittel enthaltene Glycidyl(meth)acrylatcopolymere (A) eine aus
30 bis 50 Gew.-% Glycidyl(meth)acrylat,
1 bis 10 Gew.-% Styrol,
40 bis 69 Gew.-% mindestens eines Methacrylats ausgewählt unter Methacrylaten mit alicyclischen C5-C12-Alkylresten und
0 bis 20 Gew.-% weiterer Comonomerer
bestehende Monomerenzusammensetzung auf, wobei sich die Gew.-% zu 100 Gew.-% ergänzen.
Das als Bindemittel im erfindungsgemäßen Pulverklarlack enthaltene Glycidyl(meth)acrylatcopolymere (A) hat beispielsweise ein berechnetes Epoxidäquivalentgewicht zwischen 280 und 450, es besitzt beispielsweise eine Glasübergangstemperatur (bestimmt mit DSC, differential scanning calorimetry) zwischen 25 und 60°C, bevorzugt zwischen 30 und 55°C; die gelpermeationschromatographisch bestimmte zahlenmittlere Molekularmasse (Mn) beträgt beispielsweise bevorzugt zwischen 1000 und 5000.
Das als Bindemittel im erfindungsgemäßen Pulverklarlack enthaltene Glycidyl(meth)acrylatcopolymere (A) enthält Styrol sowie Glycidylmethacrylat und/oder Glycidylacrylat, bevorzugt kein Glycidylacrylat.
Es ist erfindungswesentlich, daß das als Bindemittel im erfindungsgemäßen Pulverklarlack enthaltene Glycidyl(meth)acrylatcopolymere (A) neben Glycidyl(meth)acrylat, Styrol und gegebenenfalls Methylmethacrylat Methacrylat(e) mit alicyclischen C5-C12-Alkylresten enthält. Dessen oder deren Gehalt in der Monomerenzusammensetzung hängt ab vom Methylmethacrylatanteil in der Monomerenzusammensetzung des Glycidyl(meth)acrylatcopolymeren (A). Beispielsweise ist der Gehalt an Methacrylat(en) mit alicyclischen C5-C12-Alkylresten im Falle der ersten besonders bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Pulverklarlacks niedriger als im Falle der zweiten besonders bevorzugten Ausführungsform. Beispiele für Methacrylate mit alicyclischen C5-C12-Alkylresten, die alleine oder im Gemisch Bestandteil der Monomerenzusammensetzung des Glycidyl(meth)acrylatcopolymeren (A) sein können, sind Cyclopentylmethacrylat, Cyclohexylmethacrylat, Methylcyclohexylmethacrylat, Trimethylcyclohexylmethacrylat, Isobornylmethacrylat, Norbornylmethacrylat, Norbornylmethylmethacrylat, bevorzugt ist tertiär-Butylcyclohexylmethacrylat. Besonders bevorzugt ist die alleinige Anwesenheit von tertiär-Butyl­ cyclohexylmethacrylat als Vertreter der Methacrylat(e) mit alicyclischen C5-C12-Alkylresten.
Das als Bindemittel im erfindungsgemäßen Pulverklarlack enthaltene Glycidyl(meth)acrylatcopolymere (A) kann neben Glycidyl(meth)acrylat, Styrol und einem oder mehreren Methacrylaten mit alicyclischen C5-C12-Alkylresten sowie gegebenenfalls Methylmethacrylat weitere olefinisch ungesättigte, radikalisch mit Glycidyl(meth)acrylat, Styrol, Methacrylat(en) mit alicyclischen C5-C12-Alkylresten und gegebenenfalls Methylmethacrylat copolymerisierbare Comonomere enthalten, deren Auswahl im allgemeinen unter olefinisch ungesättigten Monomeren ohne weitere funktionelle Gruppen getroffen wird. Beispiele für solche Comonomere sind Vinylester von aliphatischen Carbonsäuren, wie z. B. Vinylacetat, Vinylpropionat, Vinylester verzweigter Carbonsäuren, wie Versaticsäurevinylester; Vinylether, beispielsweise Methyl-, Ethyl- oder Alkylvinylether mit 3 bis 6 C-Atomen; (Meth)acrylnitril; (Meth)acrylamid; Ester und Amide von alpha,beta-olefinisch ungesättigten Mono- und Dicarbonsäuren wie Crotonsäure, Maleinsäure, Fumarsäure; insbesondere aber Alkyl(meth)acrylate, wie Methylacrylat, Ethyl(meth)acrylat, Propyl(meth)acrylat, Isopropyl(meth)acrylat, die verschiedenen isomeren Butyl(meth)acrylate, n-Pentyl(meth)acrylat, Amyl(meth)acrylat, n-Hexyl(meth)acrylat, isomere Octyl(meth)acrylate, z. B. 2-Ethylhexyl(meth)acrylat, n-Decyl(meth)acrylat, n-Dodecyl(meth)acrylat, Lauryl(meth)acrylat, Stearyl(meth)acrylat, Acrylate mit alicyclischen Alkylresten wie z. B. Cyclopentylacrylat, Cyclohexylacrylat, Methylcyclohexylacrylat, Trimethylylcyclohexylacrylat, Isobornylacrylat, Norbornylacrylat, Norbornylmethylacrylat, tertiär-Butylcyclohexylacrylat.
Comonomere vom Typ mehrfach ungesättigter Verbindungen wie Divinylbenzol, Ethandioldi(meth)acrylat, Hexandioldi(meth)acrylat, Glycerintri(meth)acrylat können in kleinen Anteilen im Glycidyl(meth)acrylatcopolymeren (A) enthalten sein; beispielsweise kann ihr Mengenanteil 0,01 bis 5 Gew.-%, bezogen auf die Gesamtmenge der Monomeren zur Herstellung des Glycidyl(meth)acrylatcopolymeren (A) betragen.
Es können auch Comonomere mit funktionellen, im erfindungsgemäßen Pulverklarlack gegebenenfalls reaktiven Gruppen in dem Glycidyl(meth)acrylatcopolymeren (A) enthalten sein. Beispiele für solche Comonomere sind Dialkylaminoalkyl(meth)acrylamide, Dialkylaminoalkyl(meth)acrylate, Comonomere mit gegebenenfalls veretherten N-Alkylolgruppen wie N-Methylol(meth)acrylamid oder N-Alkoxyalkyl(meth)acrylamide und insbesondere Comonomere mit Hydroxylgruppen, wie Hydroxyethyl(meth)acrylat, die isomeren Hydroxypropyl- und Hydroxybutyl(meth)acrylate.
Comonomere mit Carboxylgruppen sind im Glycidyl(meth)acrylatcopolymeren (A) bevorzugt nicht enthalten.
Das als Bindemittel im erfindungsgemäßen Pulverklarlack enthaltene Glycidyl(meth)acrylatcopolymere (A) wird durch radikalische Copolymerisation von Glycidyl(meth)acrylat, Styrol, Methacrylat(en) mit alicyclischen C5-C12-Alkylresten, gegebenenfalls Methylmethacrylat und gegebenenfalls weiteren Comonomeren hergestellt, beispielsweise durch Emulsions- oder Suspensionspolymerisation, insbesondere durch Lösungs- oder Substanzpolymerisation. Dabei kann die Polymerisation mit üblichen Radikalinitiatoren, beispielsweise Peroxid- oder Azoinitiatoren eingeleitet und gegebenenfalls unter Verwendung üblicher Regler, wie beispielsweise dimeres alpha-Methylstyrol oder Mercaptoverbindungen durchgeführt werden. Es handelt sich dabei um dem Fachmann bekannte Standardverfahrensweisen der radikalischen Copolymerisation, die keiner Erläuterung bedürfen. Nach der Copolymerisation wird das Glycidyl(meth)acrylatcopolymere (A) als Festharz isoliert, beispielsweise durch Sprühtrocknung, Gefriertrocknung oder im Falle der bevorzugt durch Lösungspolymerisation hergestellten Glycidyl(meth)acrylatcopolymere (A) durch Abdestillieren des organischen Lösemittels.
Die erfindungsgemäßen Pulverklarlacke können neben dem vorstehend erläuterten Glycidyl(meth)acrylatcopolymeren (A) selbstverständlich auch weitere epoxidfunktionelle Bindemittel (B), insbesondere von Glycidyl(meth)acrylatcopolymeren (A) verschiedene epoxidfunktionelle (Meth)acrylcopolymere enthalten. Deren Anteil ist dann so bemessen, daß ihr Beitrag zum Epoxidgehalt im erfindungsgemäßen Pulverklarlack 50 oder weniger % des durch das Glycidyl(meth)acrylatcopolymere (A) gelieferten Beitrags im erfindungsgemäßen Pulverklarlack beträgt, ihr Gewichtsanteil im erfindungsgemäßen Pulverklarlack kann dabei beispielsweise über 0 bis 50%, bezogen auf den Gewichtsanteil des Glycidyl(meth)acrylatcopolymeren (A), betragen.
Bei dem oder den in den erfindungsgemäßen Pulverklarlacken enthaltenen Härtern (C) handelt es sich um feste niedermolekulare oder polymere Verbindungen mit durchschnittlich 2 oder mehr, bevorzugt zwei Carboxylfunktionen pro Molekül und/oder Anhydride davon. Bei den Anhydridgruppen handelt es sich um latent gebundene Carboxylgruppen, wobei jede Anhydridgruppe als eine Carboxylgruppe zu rechnen ist.
Beispiele für carboxylfunktionelle Härter (C) sind aliphatische Dicarbonsäuren und - so­ weit existent - deren intramolekulare Anhydride, wie z. B. Adipinsäure, Pimelinsäure, Sebazinsäure, Malonsäure, Azelainsäure, 1,4-Cyclohexandicarbonsäure, Bernsteinsäure(anhydrid), Glutarsäure(anhydrid); insbesondere bevorzugt ist 1,12-Dodecandicarbonsäure. Auch feste Dicarbonsäurepolyanhydride mit gewichtsmittleren Molekulargewichten (Mw) beispielsweise von 1000 bis 5000 können verwendet werden, beispielsweise Adipinsäure(poly)anhydrid, Azelainsäure(poly)anhydrid, Sebazinsäure(poly)anhydrid, 1,12-Dodecandicarbonsäure(poly)anhydrid. Die Polyanhydride können im Gemisch mit den aliphatischen Dicarbonsäuren als Härter eingesetzt werden oder im Gemisch mit Hydroxycarbonsäuren, die beispielsweise Schmelzpunkte zwischen 40°C und 150°C besitzen, z. B. 12-Hydroxystearinsäure, 2,3- bzw. 10-Hydroxyoctadecansäure, Hydroxymyristinsäure. Weitere Beispiele für carboxylfunktionelle Härter sind carboxylfunktionelle Polymere, wie z. B. Polyester, Polyurethane, (Meth)acrylcopolymere, carboxylfunktionelle Oligourethane, carboxylfunktionelle Oligoester, z. B. Oligoesterdicarbonsäuren.
Das Mengenverhältnis von Glycidyl(meth)acrylatcopolymeren (A), gegebenenfalls vorhandenen epoxidfunktionellen Bindemitteln (B) und Carbonsäure(anhydrid)härter(n) (C) wird in den erfindungsgemäßen Pulverklarlacken so gewählt, daß ein stöchiometrisches Verhältnis von Epoxidgruppen zu den freien oder latent als Anhydrid gebundenen Carboxylfunktionen des oder der Härter (C) von 1,5 : 1 bis 1 : 1,5, bevorzugt von 1,2 : 1 bis 1 : 1,2 vorliegt. Beispielsweise liegen dabei sich zu 100 Gew.-% ergänzende Gewichtsverhältnisse von 45 bis 90 Gew.-% Glycidyl(meth)acrylatcopolymer (A) zu 0 bis 45 Gew.-% epoxidfunktionellen Bindemitteln (B) zu 10 bis 40 Gew.-% carboxy- und gegebenenfalls anhydrid­ funktioneller Härterkomponente (C), bevorzugt von 60 bis 90 Gew.-% Glycidyl(meth)acrylatcopolymer (A) zu 10 bis 40 Gew.-% carboxy- und gegebenenfalls anhydrid-funktioneller Härterkomponente (C) vor.
Die erfindungsgemäßen Pulverklarlacke können übliche Pulverlackadditive in üblichen Mengen beispielsweise von 0,1 bis 5 Gew.-% enthalten, wie beispielsweise Verlaufsmittel, Entgasungsmittel wie z. B. Benzoin, Antioxidantien, Lichtschutzmittel, Haftvermittler, Katalysatoren sowie rheologiesteuernde Mittel.
Die erfindungsgemäßen Pulverklarlacke können außerdem transparente Pigmente, z. B. mikronisiertes Titandioxid, Aluminiumoxid oder Siliciumdioxid, enthalten.
Die Herstellung der erfindungsgemäßen Pulverklarlacke erfolgt nach den für die Herstellung von Pulverlacken üblichen Methoden, bevorzugt durch Extrudieren des durch Mischen aller benötigten Komponenten fertig formulierten Pulverklarlackes in Form einer pastösen Schmelze, Abkühlen der Schmelze, Grobzerkleinerung, Feinmahlung und nachgeschaltetes Sieben auf gewünschte Kornfeinheit, beispielsweise auf mittlere Teilchengrößen von 20 bis 90 µm.
Die erfindungsgemäßen Pulverklarlacke können auch als wäßrige Pulverklarlackslurry verwendet werden. Zu diesem Zweck können sie beispielsweise durch Trocken- oder Naßvermahlung und Vermischung mit den weiteren benötigten Bestandteilen in eine wäßrige Pulverklarlackslurry überführt werden.
Die erfindungsgemäßen Pulverklarlacke können nach üblichen Methoden appliziert werden, beispielsweise durch Wirbelsintern, EMB-Auftrag (electromagnetic brush) oder elektrostatischen Spritzauftrag, wie Corona- oder Tribospritzen. Nach der Applikation erfolgt die Härtung durch Einbrennen bei erhöhten Temperaturen, beispielsweise zwischen 120 und 200°C, bevorzugt zwischen 120 und 180°C.
Die erfindungsgemäßen Pulverklarlacke werden bevorzugt zur Herstellung der äußeren Klarlackschicht von Basislack-Klarlack-Zweischichtlackierungen insbesondere bei der Kraftfahrzeugerstlackierung verwendet. Insofern betrifft die Erfindung auch ein Verfahren zur Herstellung einer Basislack-Klarlack-Zweischichtlackierung unter Verwendung eines erfindungsgemäßen Pulverklarlacks.
Dazu wird beispielsweise zunächst eine Basislackschicht aus einem üblichen farb- und/oder effektgebenden Basislack, bevorzugt Wasserbasislack durch Spritzen appliziert, bevorzugt in einer Trockenschichtdicke von 8 bis 30 µm. Die Applikation erfolgt bevorzugt im Trocken-in-Naß-Verfahren, d. h. nach einer Ablüftphase, z. B. bei 20 bis 80°C, werden die Basislackschichten mit einem erfindungsgemäßen Pulverklarlack in einer Trockenschichtdicke von bevorzugt 30 bis 80 µm überlackiert und gemeinsam mit diesem bei Temperaturen von beispielsweise 120 bis 160°C eingebrannt.
Die erfindungsgemäßen Pulverklarlacke zeichnen sich aus durch gute Applizierbarkeit. Die mit ihnen hergestellten, eingebrannten Lackschichten sind hochglänzend, hart und weisen unter anderem eine gute Chemikalienfestigkeit und Witterungsbeständigkeit auf. Unter Verwendung des erfindungsgemäßen Pulverklarlacks hergestellte Basislack/Klarlack-Zweischichtlackierungen entsprechen den Anforderungen, die an eine Automobillackierung gestellt werden. Die erfindungsgemäßen Pulverklarlacke können daher gemäß einem weiteren Gegenstand der vorliegenden Erfindung insbesondere bei der Mehrschichtlackierung von Automobilkarossen oder deren Teilen verwendet werden.
Beispiel 1 (Herstellung eines Glycidylmethacrylatcopolymeren (A))
1400 Teile Xylol werden vorgelegt und auf Rückfluß erhitzt. Eine Mischung aus 1575 Teilen Glycidylmethacrylat, 175 Teilen Styrol, 1365 Teilen 4-tert.-Butyl­ cyclohexylmethacrylat, 340 Teilen tert.-Butylperoctoat und 45 Teilen Di-tert.-Butyl­ peroxid wird innerhalb von fünf Stunden zudosiert. Nach beendeter Zudosierung wird mit 100 Teilen Xylol nachgespült. Anschließend wird weitere sechs Stunden bei Rückfluß nachpolymerisiert.
Die abgekühlte Harzlösung überführt man dann in die Destillationsapparatur und entfernt das Lösemittel bei einer Temperatur von max. 150°C und einem Druck von ≦1 mbar. Das erkaltete feste Harz wird zerkleinert.
Beispiel 2 (Herstellung eines Pulverklarlacks)
784 g des Glycidylmethacrylatcopolymeren (A), 192 g 1,12-Dodecandicarbonsäure, 30 g Lichtschutzmittel (1 : 1-Mischung eines handelsüblichen UV-Absorbers und eines handelsüblichen Lichtschutzmittels auf Basis eines sterisch gehinderten Amins), 12 g eines handelsüblichen Antikratermittels, 1 g Benzoin, 3 g eines handelsüblichen Antioxidans und 8 g eines handelsüblichen Verlaufsmittels werden zunächst trocken gemischt und dann mittels eines Extruders bei 100 bis 120°C dispergiert. Nach Abkühlung und Vorzerkleinerung des Extrudats wird dieses in einer Sichtermühle auf eine mittlere Korngröße von 25 µm zu einem Pulverklarlack vermahlen.
Auf ein übliches, phosphatiertes und durch kathodische Tauchlackierung und mit Füller vorbeschichtetes Karosserieblech wird ein handelsüblicher silberfarbener Effektwasserbasislack durch Spritzen in einer Trockenschichtdicke von 15 µm aufgebracht. Nach der Applikation wird bei Raumtemperatur 10 Minuten abgelüftet und anschließend 10 Minuten bei 80°C vorgetrocknet. Anschließend wird der Pulverklarlack elektrostatisch unterstützt in einer Trockenschichtdicke von 60 µm aufgetragen und 30 Minuten bei 145°C (Objekttemperatur) getrocknet. Man erhält eine hochglänzende Zweischichteffektlackierung, die den an eine Automobillackierung gestellten Anforderungen entspricht.

Claims (10)

1. Pulverklarlacküberzugsmittel, enthaltend als Bindemittel ein oder mehrere Glycidyl(meth)acrylatcopolymere (A), gegebenenfalls ein oder mehrere weitere epoxidfunktionelle Bindemittel (B) und als Härter (C) eine oder mehrere Verbindungen mit durchschnittlich 2 oder mehr Carboxylfunktionen pro Molekül und/oder Anhydride davon, wobei das Zahlenverhältnis der Epoxidgruppen von (A) und gegebenenfalls enthaltenem (B) zu den freien und/oder latent als Anhydrid gebundenen Carboxylfunktionen von (C) 1,5 : 1 bis 1 : 1,5 beträgt, dadurch gekennzeichnet, daß das oder die Glycidyl(meth)acrylatcopolymere(n) (A) Einheiten aufweisen, die einer Monomerenzusammensetzung aus
20 bis 50 Gew.-% Glycidyl(meth)acrylat,
1 bis 20 Gew.-% Styrol,
0 bis 40 Gew.-% Methylmethacrylat,
20 bis 79 Gew.-% mindestens eines Methacrylats ausgewählt unter Methacrylaten mit alicyclischen C5-C12-Alkylresten und
0 bis 20 Gew.-% weiterer Comonomerer
entsprechen, wobei sich die Gew.-% zu 100 Gew.-% ergänzen.
2. Pulverklarlacküberzugsmittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Glycidyl(meth)acrylatcopolymeren (A) folgender Monomerenzusammensetzung entsprechen
30 bis 50 Gew.-% Glycidyl(meth)acrylat,
1 bis 10 Gew.-% Styrol,
0 bis 40 Gew.-% Methylmethacrylat,
20 bis 69 Gew.-% mindestens eines Methacrylats ausgewählt unter Methacrylaten mit alicyclischen C5-C12-Alkylresten und
0 bis 20 Gew.-% weiterer Comonomerer,
wobei sich die Gew.-% zu 100 Gew.-% ergänzen.
3. Pulverklarlacküberzugsmittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Einheiten des bzw. der Glycidyl(meth)acrylatcopolymeren (A) folgender Monomerenzusammensetzung entsprechen
30 bis 50 Gew.-% Glycidyl(meth)acrylat,
1 bis 10 Gew.-% Styrol,
10 bis 30 Gew.-% Methylmethacrylat,
30 bis 59 Gew.-% mindestens eines Methacrylats ausgewählt unter Methacrylaten mit alicyclischen C5-C12-Alkylresten und
0 bis 20 Gew.-% weiterer Comonomerer
wobei sich die Gew.-% zu 100 Gew.-% ergänzen.
4. Pulverklarlacküberzugsmittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Einheiten des bzw. der Glycidyl(meth)acrylatcopolymeren (A) folgender Monomerenzusammensetzung entsprechen
30 bis 50 Gew.-% Glycidyl(meth)acrylat,
1 bis 10 Gew.-% Styrol,
40 bis 69 Gew.-% mindestens eines Methacrylats ausgewählt unter Methacrylaten mit alicyclischen C5-C12-Alkylresten und
0 bis 20 Gew.-% weiterer Comonomerer
wobei sich die Gew.-% zu 100 Gew.-% ergänzen.
5. Pulverklarlacküberzugsmittel nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Glycidyl(meth)acrylatcopolymere (A) ein berechnetes Epoxidäquivalentgewicht von 280 bis 450, eine Glasübergangstemperatur von 25 bis 60°C und eine zahlenmittlere Molekularmasse (Mn) von 1000 bis 5000 aufweist.
6. Verfahren zur Mehrschichtlackierung durch Auftrag einer farb- und/oder effektgebenden Basislackschicht auf ein gegebenenfalls vorbeschichtetes Substrat und anschließenden Auftrag eines Pulverklarlacks, dadurch gekennzeichnet, daß man als Pulverklarlack ein Pulverklarlacküberzugsmittel nach einem der Ansprüche 1 bis 5 einsetzt.
7. Verwendung der Pulverklarlacküberzugsmittel nach einem der Ansprüche 1 bis 5 zur Herstellung von Mehrschichtlackierungen.
8. Verwendung der Pulverklarlacküberzugsmittel nach einem der Ansprüche 1 bis 5 zur Herstellung von Klarlackschichten bei der Mehrschichtlackierung.
9. Verwendung nach Anspruch 7 oder 8 zur Herstellung von Mehrschichtlackierungen auf Automobilkarossen oder deren Teilen.
10. Substrat mit einer Mehrschichtlackierung, erhalten nach dem Verfahren von Anspruch 6.
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WO2004104115A1 (en) * 2003-05-19 2004-12-02 E.I. Dupont De Nemours And Company Multi-layer coating comprising colour-imparting layer
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