DE19908904C1 - Fahrzeugbremse - Google Patents
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Abstract
Eine Fahrzeugbremse umfaßt eine Betriebsbremse und eine Feststellbremse, wobei die Betriebsbremse einen Elektromotor aufweist, der eine Bremsspindel antreibt, welche einen Bremskolben betätigt, und wobei die Feststellbremse elektrisch betätigbar ist und eine Blockiereinheit aufweist, die zwischen einer die Betriebsbremse in Bremsstellung festsetzenden Klemmstellung und einer die Betriebsbremse freigebenden Lösestellung verstellbar ist. DOLLAR A Um eine klein bauende Fahrzeugbremse mit integrierter Betriebs- und Feststellbremse zu schaffen, ist die Bremsspindel der Betriebsbremse als Motorhohlwelle ausgebildet und weist die Feststellbremse eine die Blockiereinheit betätigende Übertragungsstange auf, die in der Motorhohlwelle aufgenommen und koaxial zur Motorhohlwelle gelagert ist.
Description
Die Erfindung betrifft eine Fahrzeugbremse nach dem Oberbegriff
des Anspruches 1.
Aus der Druckschrift DE 197 44 356 C1 ist eine elektrisch betä
tigbare Bremsanlage bekannt, welche sowohl eine Betriebsbremse,
die während des Fahrzeugbetriebs vom Fahrer auszulösen ist, als
auch eine Feststellbremse umfasst, über die das Fahrzeug im Ru
hezustand festzusetzen ist. Die Feststellbremse ist zwischen
einer Klemmstellung und einer Lösestellung verstellbar, wobei
in Klemmstellung die Feststellbremse die Betriebsbremse in ih
rem Bremszustand arretiert. Die Betriebsbremse umfasst einen E
lektromotor, der eine Bremsspindel antreibt, über die die
Bremskolben der Betriebsbremse zu betätigen sind. Die Fest
stellbremse umfasst ein elektrisch beaufschlagbares Memoryme
tallelement, das in einem hohlzylindrischen Abschnitt der
Bremsspindel gehalten und fest mit der Bremsspindel verbunden
ist. Zur Betätigung der Feststellbremse wird das Memorymetalle
lement bestromt, wodurch eine gezielte Temperaturänderung her
beigeführt wird, durch die das Memorymetallelement zwischen ei
ner Ausgangsposition und einer Endposition verstellbar ist, wo
bei die Ausgangsposition und die Endposition der Lösestellung
bzw. der Klemmstellung entsprechen. Bei Überführung in Klemm
stellung wird durch die Zustandsänderung des Memorymetallele
ments eine Blockiereinheit der Feststellbremse in eine Blo
ckierstellung überführt, mit der Folge, dass die Bremsspindel
der Betriebsbremse unverrückbar festgesetzt wird.
Das Memorymetallelement der Feststellbremse kann nur zwischen
seiner Ausgangs- und Endposition verstellt werden, wenn ein
Temperaturgrenzwert im Metall überschritten wird, wobei diese
Temperaturänderung über die Bestromung des Memorymetallelements
erzielt werden soll. Die Wärmeausbreitung im Memorymetall er
folgt mit zeitlicher Verzögerung zur Bestromung; ein unmittel
bares, sofortiges Festsetzten ist mit dieser Ausführung nicht
zu erreichen. Ein weiteres Problem liegt darin, dass ein Memo
rymetallelement gewählt werden muss, dessen Schalttemperatur
außerhalb der üblicherweise in Bremsanlagen auftretenden Tempe
raturen liegt, um ein versehentliches Schalten des Memorymetal
lelements auszuschließen.
Das Memorymetallelement ist an einer Stirnseite der Bremsspin
del angeordnet, so dass in Achsrichtung ein verhältnismäßig
großer Raumbedarf entsteht.
Aus der Druckschrift WO 97/45653 A1 eine elektromechanische,
als Schwimmsattelbremse ausgebildete Fahrzeugbremse mit integ
rierter Feststellbremse bekannt, die einen Elektromotor für die
Betätigung der Haupt- bzw. Betriebsbremse aufweist. Der Elekt
romotor treibt über ein Getriebe eine parallel zur Motorachse
angeordnete Bremsspindel an, deren Drehbewegung über Zahnräder
und Kugelrampenscheiben in eine geradlinige Bremsbewegung umge
setzt wird, wodurch ein Bremskolben gegen eine Bremsscheibe ge
drückt wird. Die Feststellbremse blockiert in Klemmstellung die
Bremsspindel der Betriebsbremse, indem ein Klemmglied der Fest
stellbremse direkt auf die Motorspindel wirkt und diese fest
setzt. Die Feststellbremse kann zwischen Klemmstellung und Lö
sestellung umgeschaltet werden, die Umschaltung erfolgt mit
Hilfe eines magnetischen Antriebs.
Diese Fahrzeugbremse benötigt ein relativ aufwendiges, groß
bauendes Getriebe zur Bewegungsumsetzung vom Elektromotor auf
die Bremsspindel, außerdem baut die Vorrichtung aufgrund der
achsparallel versetzten Anordnung von Motorspindel und Brems
spindel relativ groß. Ein weiterer Nachteil liegt darin, dass
in Klemmstellung die Motorspindel festsetzt wird, so dass die
blockierende Kraft über das gesamte Getriebe auf die Bremsspin
del übertragen werden muss; Getriebespiel bzw. Verschleiß kann
ein Nachlassen oder sogar ein vollständiges Außer-Funktion-
Setzen der Feststellbremse zur Folge haben. Um dies zu verhin
dern, ist gemäß der WO 97/45653 A1 ein zweiter Elektromotor vorge
sehen, der ausschließlich dazu dient, Spiel auszugleichen bzw.
nachzustellen. Die Anordnung eines zweiten Elektromotors stellt
aber einen zusätzlichen Aufwand dar, wodurch die Fahrzeugbremse
aufwendig und verschleißanfällig wird.
Der Erfindung liegt das Problem zugrunde, eine klein bauende,
kompakte Fahrzeugbremse mit integrierter Betriebs- und Fest
stellbremse anzugeben. Es soll insbesondere eine Bremse mit ge
ringem Verschleiß und konstruktiv einfachem Aufbau geschaffen
werden.
Dieses Problem wird erfindungsgemäß mit den Merkmalen des An
spruches 1 gelöst.
Da die Übertragungsstange der Feststellbremse in der als Motor
hohlwelle ausgebildeten Bremsspindel der Betriebsbremse aufge
nommen ist, wird sowohl in Achsrichtung als auch in radialer
Richtung eine sehr kompakte, klein bauende Ausbildung der Brem
se erzielt. Ein weiterer Vorteil liegt darin, dass die Brems
spindel und die Übertragungsstange koaxial gelagert sind, wo
durch etwaige die Vorrichtung verspannende Kräfte und Momente
verhindert oder zumindest auf ein Mindestmaß reduziert werden;
hierdurch wird die Lebensdauer der Bremse erhöht und außerdem
die Effizienz der Feststellbremse im Hinblick auf die einge
setzte Klemmkraft gesteigert. Übertragungsspiel kann im Gegen
satz zum Stand der Technik praktisch nicht auftreten.
Die Übertragungsstange ist als ausschließlich translatorisch
bewegbare Hubstange ausgebildet, die von einem elektrisch betä
tigbaren Hubmagneten verstellt wird. Diese Vorrichtung zeichnet
sich durch eine leicht durchzuführende Steuerbarkeit der Fest
stellbremse aus. Die Blockiereinheit, über die die Betriebs
bremse von der Feststellbremse festgesetzt werden kann, und der
Hubmagnet sind an gegenüberliegenden Seiten der Übertragungs
stange angeordnet, um eine optimale Raumausnutzung zu gewähr
leisten. Die Raumausnutzung wird durch Aufnahme des Hubmagneten
in einer etwa topfförmigen Ausnehmung des Bremskolbens der Be
triebsgrenze weiter optimiert.
Die Blockiereinrichtung wird bevorzugt über zwei Klemmglieder -
vorzugsweise zwei Stirnräder mit komplementär geformten Ausneh
mungen und Erhebungen - realisiert, von denen eines mit der Ü
bertragungsstange der Feststellbremse und eines mit der Motor
hohlwelle verbunden ist. In Klemmstellung greifen die Ausneh
mungen und Erhebungen der Klemmglieder ineinander, wodurch die
Motorhohlwelle blockiert wird. In Lösestellung ist die Kraft
übertragung zwischen den Klemmgliedern unterbrochen; beide
Klemmglieder können sich unabhängig voneinander bewegen, die
Betriebsbremse ist unabhängig von der Feststellbremse betätig
bar.
Die Verbindung zwischen den Klemmgliedern kann in Klemmstellung
formschlüssig und/oder kraftschlüssig, insbesondere reibschlüs
sig, erfolgen.
In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung ist ein bistabi
les Spannwerk vorgesehen, das zumindest ein Element der Fest
stellbremse steuerbar in zwei stabile, jeweils der Klemmstel
lung und der Lösestellung entsprechende Positionen beauf
schlagt. Das bistabile Spannwerk sorgt zweckmäßig dafür, dass in
der Klemmstellung sowohl die Feststellbremse als auch die Be
triebsbremse und in der Lösestellung die Feststellbremse lei
stungsfrei eingestellt ist. Hierdurch benötigt die Fahrzeug
bremse, nachdem die Feststellbremse in Klemmstellung versetzt
wurde, keine Spannenergie mehr. In Lösestellung muss zum Beibe
halten dieser Stellung ebenfalls keine Halteenergie für die
Feststellbremse aufgewandt werden, so dass insgesamt eine erheb
liche Energieeinsparung zu erzielen ist.
Die Klemmenergie wird vorteilhaft von einer Spannfeder aufge
bracht, die die Blockiereinheit in Richtung Klemmstellung be
aufschlagt. Die Energie der Spannfeder wird zweckmäßig vom An
trieb der Feststellbremse aufgebracht, wobei lediglich Arbeit
zum Entriegeln des bistabilen Spannwerks aus einer seiner bi
stabilen Positionen und Arbeit zum Überführen von Klemmstellung
in Lösestellung aufgewandt werden muß; die Arbeit zum Überfüh
ren von Klemmstellung in Lösestellung wird als Federenergie in
der Spannfeder gespeichert und dient zumindest teilweise zur
Sicherung der Blockiereinheit in Klemmstellung, um ein verse
hentliches, unbeabsichtigtes Lösen der Klemmstellung zu verhin
dern.
Das bistabile Spannwerk ist bevorzugt ausschließlich mechanisch
ausgebildet und weist insbesondere einen fest mit der Übertra
gungsstange verbundenen Kulissenschieber auf, der in einer ge
häusefesten Kulisse geführt ist. Die Kulisse ist mit zwei be
vorzugt axial beabstandeten Rastpositionen versehen, die der
Klemmstellung und der Lösestellung entsprechen und in die der
Kulissenschieber bei Erreichen einer der Stellungen einrastet.
Zur Sicherung der Lösestellung ist der Kulissenschieber lokal
stabil in der entsprechenden Rastposition gehalten und kann nur
durch einen Mindestimpuls der Übertragungsstange aus der der
Lösestellung entsprechenden Rastposition herausgehoben und in
die der Klemmstellung entsprechende Rastposition überführt wer
den. Auch die der Klemmstellung entsprechende Rastposition kann
gegebenenfalls als stabile Position ausgebildet sein; es kann
andererseits aber auch zweckmäßig sein, die Klemmstellung al
lein durch die Kraft der Spannfeder zu sichern. Die Ausführung
mit lokal stabilen Rastpositionen stellt sicher, dass die beim
Fahren üblicherweise auftretenden Stöße nicht zu einem verse
hentlichen, unerwünschten Überführen in die jeweils andere
Rastposition führen.
Weitere Vorteile und zweckmäßige Ausführungsformen sind den
weiteren Ansprüchen, der Figurenbeschreibung und der Zeichnung
zu entnehmen, in der eine vorteilhafte Ausgestaltung der Erfin
dung dargestellt ist.
Die Fahrzeugbremse 1, die zur Bremsung eines Rades eines moto
risch betriebenen Kraftfahrzeuges verwendet wird, umfasst eine
in einem Gehäuse 2 angeordnete Betriebsbremse, die elektrisch
betätigbar ist und insbesondere in Brake-by-wire-Systemen zum
Einsatz kommt. Im Gehäuse 2 ist ein Elektromotor 3 mit einem
gehäusefesten Stator 8 und einem im Stator 8 rotatorisch um die
Längsachse 10 drehbar gelagerten Rotor 9 angeordnet, der fest
mit einer koaxial im Rotor 9 aufgenommenen, als Motorhohlwelle
4 ausgebildeten und in der Längsachse 10 liegenden Bremsspindel
verbunden ist. Die drehbare Bremsspindel bzw. Motorhohlwelle 4
ist translatorisch gehäusefest gehalten und rotatorisch über
ein Kugellager 12 am Gehäuse 2 abgestützt. Die Motorhohlwelle 4
ist über ein Getriebe 11, welches die Drehbewegung der Motor
hohlwelle in eine axiale bzw. lineare translatorische Verschie
be- bzw. Bremsbewegung umsetzt, mit einem Bremskolben 5 verbun
den, dessen freie Stirnseite aus dem Gehäuse 2 herausragt und
bei betätigter Betriebsbremse auf eine nicht dargestellte rad
feste Bremsscheibe einwirkt.
Auf der dem Bremskolben 5 gegenüberliegenden Stirnseite ist die
Motorhohlwelle 4 drehfest mit einem Stirnrad 23 verbunden, das
über ein Kugellager 24 gegenüber dem Gehäuse rotatorisch gela
gert ist, jedoch axial nicht verschoben werden kann.
Das Gehäuse 2 umfaßt ein Motorgehäuse 13, in welchem der Elek
tromotor 3 der Betriebsbremse aufgenommen ist, ein sich an eine
Stirnseite des Motorgehäuses 13 anschließendes Getriebegehäuse
15 zur Aufnahme des Getriebes 11 und ein sich an das Getriebe
gehäuse 15 anschließendes Abschlußgehäuse 16, das den Bremskol
ben 5 beherbergt. Die dem Getriebegehäuse 15 abgewandte Stirn
seite des Motorgehäuses 13 ist von einem Gehäusedeckel 14 ver
schlossen.
Bei Betätigung der Fußbremse im Kraftfahrzeug wird der Fahr
zeugbremse ein dem Pedaldruck entsprechendes Signal zugeleitet
und in einen Steuerimpuls zur Steuerung des Elektromotors 3 um
gewandelt, woraufhin die Bremsspindel bzw. Motorhohlwelle 4 in
Drehung versetzt wird und die Drehung der Motorhohlwelle 4 über
das Getriebe 11 in eine axiale Bremsbewegung des Bremskolbens 5
umgewandelt wird.
Die Fahrzeugbremse 1 umfasst zusätzlich eine Feststellbremse,
die im Fahrzeugstillstand zu betätigen ist, um das Fahrzeug
festzusetzen, wobei bei betätigter Feststellbremse die Be
triebsbremse dauerhaft in Bremsstellung gehalten wird. Die
Feststellbremse besteht aus einem Hubmagneten 17, der im we
sentlichen in einer topfförmigen Ausnehmung des Bremskolbens 5
in einer Zentrierhülse 18 aufgenommen ist, und einer fest mit
dem Hubmagneten 17 verbundenen, als Hubstange 7 ausgebildeten
Übertragungsstange, die in einer gehäusefesten Abstandsachse 19
geführt und an deren dem Hubmagneten 17 gegenüberliegenden
Stirnseite ein Stirnrad 22 mit Hilfe einer Verdrehbuchse 20
über eine Schraube 21 drehsicher befestigt ist. Das gegenüber
dem Gehäuse translatorisch und rotatorisch beweglich gelagerte
Stirnrad 22 wirkt mit dem an der Motorhohlwelle 4 befestigten
Stirnrad 23 zusammen; die Stirnräder 22, 23 bilden Klemmglieder
einer Blockiereinheit 6, über die die Kraftübertragung zwischen
Feststellbremse und Betriebsbremse herzustellen ist. Die Klemm
glieder der Blockiereinheit sind dabei zwischen einer Klemm
stellung, in der eine Kraftübertragung zwischen den Stirnrädern
erfolgt, und einer Lösestellung, in der keine Kraftübertragung
erfolgt, verstellbar. Die Stirnräder 22, 23 weisen zur Siche
rung der Klemmstellung zweckmäßig Formschlusselemente auf, bei
spielsweise ineinandergreifende Erhebungen und Ausnehmungen. In
Klemmstellung ist die Betriebsbremse blockiert, in Lösestellung
ist die Betriebsbremse unabhängig von der Feststellbremse betä
tigbar.
Der Hubmagnet 17 der Feststellbremse kann elektrisch angeregt
werden, wobei je nach Stromimpuls eine translatorische Auslen
kung der Hubstange 7 erzeugt wird, die über die Hubstange 7 und
die Verdrehbuchse 20 auf das Stirnrad 22 übertragen wird. Das
Stirnrad 22 wird daraufhin in die jeweils andere Stellung über
führt, die Blockiereinheit 6 wechselt von Klemm- in Lösestel
lung bzw. umgekehrt.
Die die Blockiereinheit 6 in Klemmstellung sicher haltende
Klemmkraft wird von einer Spannfeder 25 erzeugt, die als Spi
ral-Druckfeder ausgebildet ist und auf der Hubstange 7 auf
sitzt. Die Spannfeder 25 stützt sich an einer Stirnseite an ei
nem Kragen 26 der Hubstange 7 und an der gegenüberliegenden,
der Blockiereinheit 6 zugewandten Stirnseite an einem gehäuse
festen Flansch 27 ab, der an einer Stirnseite der Abstandsachse
19 als radial sich nach innen bis etwa zur Mantelfläche der
Hubstange 7 erstreckender Kragen ausgebildet ist. Bei gespann
ter Feder wird die Hubstange nach rechts beaufschlagt, so dass
das axial bewegliche Stirnrad 22 der Feststellbremse bestrebt
ist, sich an das axial fixe Stirnrad 23 der Betriebsbremse an
zunähern.
In Lösestellung ist die Hubstange 7 in der gezeigten Figur nach
links versetzt, so dass die Stirnräder 22, 23 nicht in Eingriff
stehen. Durch den in Lösestellung verkürzten Abstand zwischen
dem Kragen 26 auf der Hubstange 7 und dem gehäusefesten Flansch
27 wird die Feder 25 gespannt. Wird die Feststellbremse aus der
Lösestellung herausgehoben, so wird die Hubstange 7 unter dem
Einfluß der Federkraft in die Klemmstellung überführt und durch
die Federkraft auch bei stromlosem Hubmagneten sicher in Klemm
stellung gehalten.
Weiterhin ist ein bistabiles Spannwerk vorgesehen, das aus ei
nem fest an der Hubstange 7 angeordneten Kulissenschieber 28
besteht, der in einer gehäusefesten Kulisse geführt ist und
zwei lokal stabile Rastpositionen aufweist, die der Klemmstel
lung und der Lösestellung der Feststellbremse entsprechen. Der
Kulissenschieber 28 ist als Führungshülse ausgebildet, die auf
der Hubstange 7 aufsitzt und radial nach außen abstehende Vor
sprünge aufweist, die in radial innenliegenden Kulissenbahnen
der Kulisse geführt sind. Die Kulisse ist zweckmäßig in einem
separaten Kopfstück der Abstandsachse 19 ausgebildet, welches
jedoch fest mit der Abstandsachse verbunden ist.
Die beiden lokal stabilen Rastpositionen sind dem axialen Ab
stand zwischen Klemm- und Lösestellung entsprechend in der Ku
lisse angeordnet, wobei die Kulissenbahn zwischen beiden Rast
positionen einen definierten Winkelabschnitt durchlaufen kann,
so dass der Kulissenschieber 28 und folglich auch die Hubstange
7 und das Stirnrad 22 beim Überführen zwischen Klemm- und Löse
stellung zusätzlich zur translatorischen Verschiebung auch eine
Drehbewegung ausführen. Hierbei kann es angezeigt sein, für un
terschiedliche Überführungsrichtungen zwischen den Rastpositio
nen unterschiedliche Kulissenbahnen vorzusehen.
Die beiden Rastpositionen sind in der Weise ausgebildet, dass
der Kulissenschieber 28 in jeder Rastposition lokal stabil
festsitzt, so dass kleine Störungen wie Stöße, Auslenkungen oder
ähnliches nicht ausreichen, um die Feststellbremse aus ihrer
aktuellen Lage zu lösen und in die jeweils andere Position zu
überführen. Eine Überführung in die andere Position erfolgt
vielmehr nur durch einen vom Hubmagneten 17 ausgelösten Impuls
der Hubstange 7, wobei die in der Spannfeder 25 gespeicherte
Energie ausreicht für ein Überführen von Lösestellung in Klemm
stellung, wohingegen zum Überführen von Klemmstellung in Löse
stellung vom Hubmagneten Überführungsarbeit aufgebracht werden
muß. In beiden Rastpositionen ist die Fahrzeugbremse leistungs
frei eingestellt.
Die Feststellbremse ist koaxial zur Betriebsbremse angeordnet,
beide Bremsen sind rotationssymmetrisch ausgebildet.
Claims (13)
1. Fahrzeugbremse, umfassend eine Betriebsbremse und eine Fest
stellbremse, mit einem der Betriebsbremse zugeordneten Elektro
motor (3), der eine als Motorhohlwelle (4) ausgebildete Brems
spindel antreibt, welche einen Bremskolben (5) betätigt, und
mit einer der Feststellbremse zugeordneten Blockiereinheit (6),
die zwischen einer die Betriebsbremse in Bremsstellung festset
zenden Klemmstellung und einer die Betriebsbremse freigebenden
Lösestellung verstellbar ist, wobei die Feststellbremse elekt
risch betätigbar ist und eine die Blockiereinheit (6) betäti
gende Übertragungsstange aufweist, die in der Motorhohlwelle
(4) aufgenommen und koaxial zur Motorhohlwelle (4) gelagert
ist,
dadurch gekennzeichnet,
- - dass die Übertragungsstange als translatorisch in der Motor hohlwelle (4) bewegbare Hubstange (7) ausgebildet und ein die Hubstange (7) beaufschlagender, elektrisch betätigbarer Hubmagnet (17) vorgesehen ist,
- - dass die Blockiereinheit (6) und der Hubmagnet (17) an gege nüberliegenden Seiten der Hubstange (7) angeordnet sind,
- - dass der Hubmagnet (17) auf der gleichen Seite der Hubstange (7) wie der Bremskolben (5) der Betriebsbremse angeordnet und in einer topfförmigen Ausnehmung des Bremskolbens (5) aufgenommen ist.
2. Fahrzeugbremse nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Blockiereinheit (6) ein mit der Übertragungsstange
verbundenes erstes Klemmglied umfasst, das in Klemmstellung
blockierend in ein mit der Motorhohlwelle (4) verbundenes zwei
tes Klemmglied eingreift.
3. Fahrzeugbremse nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Klemmglieder als Stirnräder (22, 23) mit in Klemmstel
lung ineinandergreifenden Ausnehmungen und Erhebungen ausgebil
det sind.
4. Fahrzeugbremse nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Formschluss zwischen den Stirnrädern (22, 23) in der
Weise gestaltet ist, dass bei einem Ausfall des Hubmagneten
(17) der Elektromotor (3) der Betriebsbremse ein die Feststell
bremse lösendes Moment aufweist.
5. Fahrzeugbremse nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein mit der Übertragungsstange verbundenes bistabiles
Spannwerk vorgesehen ist, das die Blockiereinheit (6) wahlweise
in zwei stabilen Positionen hält, welche der Klemmstellung und
der Lösestellung entsprechen.
6. Fahrzeugbremse nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass in beiden stabilen Positionen die Fahrzeugbremse leis
tungsfrei eingestellt ist.
7. Fahrzeugbremse nach Anspruch 5 oder 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass das bistabile Spannwerk ausschließlich mechanisch ausge
bildet ist.
8. Fahrzeugbremse nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass das bistabile Spannwerk einen Kulissenschieber (28) um
fasst, der fest mit der Übertragungsstange verbunden ist und
der in einer gehäusefesten Kulisse geführt ist.
9. Fahrzeugbremse nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Kulisse zwei axial beabstandete Rastpositionen auf
weist, von denen zumindest die der Lösestellung entsprechende
Rastposition lokal stabil ist.
10. Fahrzeugbremse nach Anspruch 8 oder 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Übergang des Kulissenschiebers (28) zwischen den bei
den Rastpositionen durch eine vorzugsweise axiale Bewegung der
Übertragungsstange ausgelöst wird.
11. Fahrzeugbremse nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet,
dass eine die Blockiereinheit (6) in Richtung Klemmstellung be
aufschlagende Spannfeder (25) vorgesehen ist.
12. Fahrzeugbremse nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Spannfeder (25) in Lösestellung eine höhere Federkraft
speichert als in Klemmstellung.
13. Fahrzeugbremse nach Anspruch 11 oder 12,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Spannfeder (25) als Spiralfeder ausgebildet ist, die
auf der Übertragungsstange aufsitzt und zwischen einem Kragen
(26) der Übertragungsstange und einem gehäusefesten Flansch
(27) abgestützt ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1999108904 DE19908904C1 (de) | 1999-03-02 | 1999-03-02 | Fahrzeugbremse |
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Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE1999108904 Expired - Fee Related DE19908904C1 (de) | 1999-03-02 | 1999-03-02 | Fahrzeugbremse |
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DE (1) | DE19908904C1 (de) |
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