DE19907388A1 - Seegangskompensationsvorrichtung - Google Patents
SeegangskompensationsvorrichtungInfo
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- B63B39/005—Equipment to decrease ship's vibrations produced externally to the ship, e.g. wave-induced vibrations
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Abstract
Seegangskompensationsvorrichtung mit einem rechnergestützten Regler, der aufgrund der Ergebnisse von Meßwertnehmern über die Entfernung der Nutzlast vom Meeresboden (über Beschleunigung oder Meerestiefe), der Kabelzugkraft, der momentanen Stellung einer Kompensationseinrichtung und der erfaßten Schiffsbewegung an die Kompensationseinrichtung entsprechende Stellsignale abgibt.
Description
Die Erfindung betrifft eine Seegangskompensationsvor
richtung.
Es gibt grundsätzlich zwei Arten von Systemen zur See
gangskompensation. Zum einen Systeme, die eine Bewegung
des Schiffes selbst verhindern bzw. vermindern sollen,
wobei insbesondere die "Roll"-Bewegungen eines Schiffes
um die Längsachse und die "Stampf"-Bewegungen, d. h. ein
Heben und Senken des Bugs, um eine Querachse ausgegli
chen werden müssen. Derartige Systeme, die die Bewegung
des Schiffs vermindern, werden insbesondere auf Kreuz
fahrtschiffen und dergleichen verwandt und beruhen dar
auf, durch seitlich am Schiff angebrachte Vorrichtungen
den Wasserwiderstand zu vergrößern und innerhalb des
Schiffes schnell größere Wassermassen umzupumpen. Gerade
bei kleinen Schiffen können jedoch die Auswirkungen
langwelliger Dünung, die das gesamte Schiff anhebt, so
nicht verhindert werden.
Eine Seegangskompensation wird jedoch auch insbesondere
für kleinere Schiffe, die ozeanographische Messungen
durchführen, benötigt.
Gerade für ozeanographische Messungen, bei denen an ei
nem Lastarm ein sehr langes Kabel eine Messeinrichtung
bis in Seebodennähe bringt, sollen jedoch all diese Be
wegungen des Schiffes ausgeglichen werden, um den Ab
stand der Meßsonde über dem Meeresboden oder die ge
wünschte Wassertiefe möglichst konstant zu halten bzw.
bei Fahrt genau kontrollieren zu können. Hierbei ergibt
sich außer der Schiffsbewegung das Problem, daß ein bei
spielsweise 4 km langes Stahlseil sich erheblich längen
kann, was insgesamt den Effekt einer Feder mit einem Ge
wicht am Ende hat, auf die dauernd von der Oberfläche
vom Schiff her Energie zugeführt wird. Eine typische
Auslängungsamplitude der seegangsinduzierten Schwingung
eines 4 km langen Stahlseils mit 20 mm Querschnitt be
trägt beispielsweise 5 Meter.
Bisherige Systeme versuchen mit einem großen Aufwand an
Hardware derartige Einwirkungen möglichst gering zu hal
ten.
Gerade bei ozeanographischen Messungen und Tiefseeopera
tionen (wie beispielsweise der Überwachung einer Leitung
am Meeresboden), die als Paketlösung auf Schiffen in
stalliert werden, soll jedoch auch mit einfacheren Mit
teln, ohne einen Umbau des Schiffes zu bewirken, eine
Kompensation möglich sein.
Erfindungsgemäß wird dies durch die Merkmale der Ansprü
che gelöst. Insbesondere ist vorteilhaft, daß durch eine
direkte Erfassung des Abstandes zum Meeresgrund oder der
Wassertiefe der tatsächliche Ort der Nutzlast am Ende
des Kabels erfaßt wird und dann eine Regelung mit Hilfe
zweier nachstellbarer Steuergrößen einmal einer kurzfri
stigen begrenzte Weglängen zurücklegenden Steuerung und
zum anderen einer nach Ausschöpfen der kurzfristigen Än
derungen nachzuführenden Längenveränderung beispielswei
se von einer Speichertrommel erfolgt.
Vorteilhafterweise wird die kurzfristige Änderung bei
spielsweise durch einen Kolben gesteuert, dessen Momen
tanstellung Hilfe einer Fuzzy-Logik gesteuert wird, die
mit vier linguistischen Variablen,
- - der Heb-Senk-Geschwindigkeit des Schiffes,
- - dem Kabelzug,
- - der Distanz zum Meeresgrund und
- - der Kolbenstellung des kurzfristigen Kompensa tionssystemes
am Eingang für die Regelung der Kolbenstellung des kurz
fristigen Kompensationssystemes sorgt und zum anderen
auch die Antriebskraft der Speicherwinde festlegt.
Dabei wird mit wie im Beispiel 25 linguistischen Zwi
schenvariablen und 22 Zugehörigkeitsfunktionen mit in
Regelblöcken festgelegten "wenn-dann" Regeln eine Fest
legung der Ausgangsgrößen durch die Eingangsgrößen er
reicht.
In Ausgangs-Interfaces wird eine Defuzzifizierung in
analoge Größen vorgenommen. Die linguistische variable
Heb-/Senkgeschwindigkeit des Schiffes wird mit drei ver
schiedenen Thermen negativ, null und positiv definiert,
während der Kabelzug groß positiv, groß negativ sowie
die drei normalen Therme aufweist. Während die Distanz
zum Meeresgrund und die Kolbenstellung wieder nur drei
mögliche Therme aufweisen, wird bei der Ventilstellung
des Kompensationssystems am Ausgang ebenfalls eine fünf
Bereiche aufspaltene Ausgangsgröße definiert. Die Aus
gangsgröße der Antriebskraft der Speicherwinde wird nur
in drei Therme negativ, null und positiv aufgegliedert.
In den Zeichnungen sind die jeweiligen Zugehörigkeits
funktion zu den Variablen:
in1, der Heb- und Senkgeschwindigkeit des Schiffes mit Termnamen negativ, Null und positiv
in2, dem Kabelzug, mit Termnamen positivgross, nega tivgross, negativ, Null und positiv
in3, der Distanz zum Meeresgrund mit Termnamen nega tiv, Null und Positiv, und
in4, der Kolbenstellung des Kompensationssystems mit Termnamen negativ, Null und positiv
mit den Ausgangsvariablen
out1, der Ventilstellung des Kompensationssystems mit Termnamen negativ, Null und Positiv, und
out2, der Antriebskraft der Speicherwinde
enthalten. Dabei zeigt:
in1, der Heb- und Senkgeschwindigkeit des Schiffes mit Termnamen negativ, Null und positiv
in2, dem Kabelzug, mit Termnamen positivgross, nega tivgross, negativ, Null und positiv
in3, der Distanz zum Meeresgrund mit Termnamen nega tiv, Null und Positiv, und
in4, der Kolbenstellung des Kompensationssystems mit Termnamen negativ, Null und positiv
mit den Ausgangsvariablen
out1, der Ventilstellung des Kompensationssystems mit Termnamen negativ, Null und Positiv, und
out2, der Antriebskraft der Speicherwinde
enthalten. Dabei zeigt:
Fig. 1 die Zugehörigkeitsfunktion der Variable
in1,
Fig. 2 die Zugehörigkeitsfunktion der Variable
in2,
Fig. 3 die Zugehörigkeitsfunktion der Variable
in3,
Fig. 4 die Zugehörigkeitsfunktion der Variable
in4,
Fig. 5 die Zugehörigkeitsfunktion der Variable
out1,
Fig. 6 die Zugehörigkeitsfunktion der Variable
out2, und
Fig. 7 die Regeln des "Wenn, Dann-Reglers".
Über einen externen Regler kann nun bei der erfindungsge
mäßen Seegangskompensationsvorrichtung zunächst eine
Sollwert-Vorgabe der Distanz zum Meeresboden vorgenommen
werden. Eine Erprobung des Reglers läßt sich mit einer
Simulation, die die Meßwertedistanz zum Meeresboden, Be
schleunigung, Kolbenkraft und Kolbenstellung vorgibt,
vorgenommen werden, wobei die Reglergrößen, Windendreh
zahl, Kolbenstellung der Kompensationseinrichtung wieder
in das Simulationsprogramm zurück übertragen werden.
Die Fig. 1 bis 6 zeigen jeweils die Zugehörigkeits
funktionen der Variablen, die von der Fuzzy-Logik be
rücksichtigt werden sollen. Dabei wird ein Standardwert
von der Ausgangsvariablen angenommen, wenn für diese Va
riable keine Regel gilt (z. B. Definitionslücken).
Für die Defuzzifizierung können dabei unterschiedliche
Methoden eingesetzt werden, die entweder als plausibel
stes Resultat oder den besten Kompromiß liefern.
Zu den kompromißbildenden Verfahren gehören:
- - Center of Maximum,
- - Center of Area und
- - eine sogenannte CoABSUM Variante für effiziente VLS-Implementierungen.
Für das plausibelste Resultat dienen die Methoden
- - Mean of Maximum und
- - MoM BSUM, wiederum eine Variante für effiziente VLSI-Implementierungen.
Das Verhalten des Reglers der Kompensationsvorrichtung
in den verschiedenen Prozeßsituationen wird durch Regel
blöcke festgelegt. Jeder einzelner Regelblock enthält
Regeln für einen festen Satz von Eingangs- und Ausgangs
variablen. Ein Wenn-Teil der Regeln bezeichnet dabei die
Situation in der die Regel gelten soll, der Dann-Teil
die Reaktion hierauf.
Durch den Faktor DoS (Degree of Support) kann dabei den
einzelnen Regeln ein unterschiedliches Gewicht gegeben
werden.
Zur Auswertung der Regeln wird zuerst der Wenn-Teil be
rechnet. Hier können verschiedene Verfahren eingesetzt
werden, die durch den Operatortyp des Regelblocks fest
gelegt sind. Der Operator kann vom Typ "MIN-MAX",
"MIN-AVG" oder "Gamma" sein. Das Verhalten des Operators wird
zusätzlich durch eine Parameterisierung beeinflußt wer
den, bei der ein Minimum-Operator, der die Verallgemei
nerung des Boolschen "UND" ist, mit dem Parameterwert 0
angenommen wird und ein Maximum-Operator, der eine Ver
allgemeinerung des Boolschen "ODER" ist, mit dem Parame
terwert 1 angenommen wird. Gamma als Produkt-Operator
erhält ebenfalls den Parameterwert O. Die Ergebnisse der
einzelnen Regeln werden bei der anschließenden Fuzzy-
Komposition in einer Schlußfolgerung zusammengefaßt, bei
der nach der BSUM-Methode alle für einen Zustand gelten
den Regeln betrachtet werden, während bei einer MAX-
Methode nur dominante Regeln berücksichtigt werden.
Claims (4)
1. Seegangskompensationsvorrichtung, gekennzeichnet
durch
einen rechnergestützten Regler, der aufgrund der Ergeb
nisse von Meßwertnehmern über die Entfernung der Nutz
last vom Meeresboden (über Beschleunigung oder Meeres
tiefe), der Kabelzugkraft, der momentanen Stellung
einer Kompensationseinrichtung und der erfaßten
Schiffsbewegung an die Kompensationseinrichtung ent
sprechende Stellsignale abgibt.
2. Seegangskompensationsvorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß der Regler unter Berück
sichtigung der Momentanstellung einer kurzfristigen
Kompensationseinrichtung dazu eingerichtet ist, ein
zweites Stellsignal an eine Speicherwinde zu geben.
3. Seegangskompensationsvorrichtung, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Regler eine Fuzzy-Logik mit vier Ein
gangsgrößen ist, von denen wenigstens einer in fünf
verschiedene Eingangsvarianten aufgeteilt sind.
4. Seegangskompensationsvorrichtung, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Regler einen geschalteten Regelblock
mit parametrisierten "WENN, DANN"-Regeln aufweist, de
ren Ergebnisse einer MoM oder BSUM gewichtenden Fuzzy-
Logik zugeführt sind.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19907388A DE19907388A1 (de) | 1998-03-04 | 1999-02-20 | Seegangskompensationsvorrichtung |
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE29803731U DE29803731U1 (de) | 1998-03-04 | 1998-03-04 | Seegangskompensationsvorrichtung |
DE19907388A DE19907388A1 (de) | 1998-03-04 | 1999-02-20 | Seegangskompensationsvorrichtung |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19907388A1 true DE19907388A1 (de) | 1999-09-16 |
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ID=8053515
Family Applications (2)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE29803731U Expired - Lifetime DE29803731U1 (de) | 1998-03-04 | 1998-03-04 | Seegangskompensationsvorrichtung |
DE19907388A Withdrawn DE19907388A1 (de) | 1998-03-04 | 1999-02-20 | Seegangskompensationsvorrichtung |
Family Applications Before (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE29803731U Expired - Lifetime DE29803731U1 (de) | 1998-03-04 | 1998-03-04 | Seegangskompensationsvorrichtung |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (2) | DE29803731U1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE102011109157A1 (de) * | 2011-08-01 | 2013-02-07 | Horst Bredemeier | Absetzen einer Last auf einer Absetzfläche auf See bei Wellengang |
Families Citing this family (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
CN102221434B (zh) * | 2010-04-19 | 2013-03-06 | 中国人民银行印制科学技术研究所 | 对小张印刷品检分机传输皮带的松紧状态进行诊断的方法 |
-
1998
- 1998-03-04 DE DE29803731U patent/DE29803731U1/de not_active Expired - Lifetime
-
1999
- 1999-02-20 DE DE19907388A patent/DE19907388A1/de not_active Withdrawn
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE102011109157A1 (de) * | 2011-08-01 | 2013-02-07 | Horst Bredemeier | Absetzen einer Last auf einer Absetzfläche auf See bei Wellengang |
Also Published As
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---|---|
DE29803731U1 (de) | 1998-07-16 |
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