DE19907381C2 - Mittel zum Färben und Tönen von menschlichen Haaren - Google Patents
Mittel zum Färben und Tönen von menschlichen HaarenInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Mittel zum Färben bzw. Tönen von menschlichen
Haaren, das eine Haarfärbung mit erhöhter Färbeintensität, Farbbrillanz und Farbbeständigkeit
bewirkt.
Es ist allgemein bekannt, daß Haarfärbemittel in zwei Kategorien aufgeteilt werden, nämlich
einerseits die permanenten Haarfärbemittel, die grundsätzlich Haarfarbstoffvorprodukte ent
halten, die zusammen mit Oxidationsmitteln je nach Zusammensetzung die gewünschte
Färbung auf dem Haar entwickeln; und andererseits semipermanente Haarfärbemittel, die
direktziehende Farbstoffe enthalten, die zur Entwicklung ihrer Färbeleistung keinerlei
Oxidationsmittelzusatzes bedürfen. Dementsprechend sind die Färbungen auch weniger
dauerhaft als diejenigen mit Permanentfarbstoffen erzielbaren.
Diese Farbzusammensetzungen auf Basis direktziehender Farbstoffe werden in der Regel
entweder als Tönungsshampoos, als Tönungslotionen oder als Tönungsfestiger, gegebenen
falls auch als Aerosolschaum, appliziert.
Die verwendeten direktziehenden Farbstoffe sind vorwiegend kationischer Natur; als weiteren
wesentlichen Bestandteil enthalten die als Spülung verwendeten Zusammensetzungen auch
kationische Tenside, insbesondere quaternäre Ammoniumsalze.
Tönungsshampoos enthalten anionische, nichtionische und/oder amphotere Tenside,
vorzugsweise werden anionische im Gemisch mit nichtionischen und/oder amphoteren bzw.
zwitterionischen Tensiden neben kationischen, direktziehenden Farbstoffen eingesetzt.
Die vorliegende Erfindung geht daher von der Aufgabenstellung aus, die Farbintensität und
Farbstabilität von durch Anwendung direktziehender Haarfarbstoffe erzielten Färbungen zu
verbessern.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß man Haarfärbe- und
Haartönungsmitteln auf Basis direktziehender kationischer Haarfarbstoffe mindestens eine
Verbindung der Formel I
in der R1 und R2 jeweils für eine gegebenenfalls hydroxysubstituierte C8-C22- Alkyl- oder
Alkenylgruppe, R3 und R4 für eine C1-C3-Alkylgruppe oder eine Gruppe
-CH2-CH2-O-[EO]x-H, sowie x für 0 bis 5 und Y- für ein Anion stehen, zusetzt.
Bevorzugt sind R1 und R2 C12-C18-Alkyl- und Oleylreste, der Rest R3 eine Methylgruppe und
der Rest R4 eine Gruppe -CH2-CH2-O(EO)xH, wobei x 0 bis 3 ist; Y- ist vorzugsweise ein
Methosulfat-, Ethylsulfat-, Chlorid- oder Phosphatanion.
Die bevorzugte Menge an dieser Verbindung der Formel I liegt bei etwa 0,1 bis etwa 20,
insbesondere etwa 0,5 bis 15, vor allem etwa 1 bis etwa 10 Gew.-%, berechnet auf das
Färbemittel.
Diese Verbindungen sind an sich bekannt und z. B. unter den Bezeichnungen
"INCROQUAT®HO-80" und "OSC" im Handel.
Der Anteil der direktziehenden Farbstoffe in den erfindungsgemäßen Zusammensetzungen ist
variabel und liegt zwischen etwa 0,001 bis etwa 5, vorzugsweise 0,01 bis 2,5, insbesondere
0,1 bis 1 Gew.-% des Mittels.
Als direktziehende Haarfarbstoffe können im Prinzip alle für diesen Zweck vorgeschlagenen
kationischen Farbstoffe verwendet werden.
Bevorzugt sind die sogenannten "Arianor"-Farbstoffe; vgl. K. Schrader, "Grundlagen und
Rezepturen der Kosmetika", 2. Aufl. (1989), S. 811.
Besonders geeignete basische (kationische) Farbstoffe sind:
Basic Blue 6, C. I.-No. 51,175;
Basic Blue 7, C. I.-No. 42,595;
Basic Blue 9, C. I.-No. 52,015;
Basic Blue 26, C. I.-No. 44,045;
Basic Blue 41, C. I.-No. 11,154;
Basic Blue 99, C. I.-No. 56,059;
Basic Brown 4, C. I.-No. 21,010;
Basic Brown 16, C. I.-No. 12,250;
Basic Brown 17, C. I.-No. 12,251;
Natural Brown 7, C. I.-No. 75,500;
Basic Green 1, C. I.-No. 42,040;
Basic Red 2, C. I.-No. 50,240;
Basic Red 22, C. I.-No. 11,055;
Basic Red 76, C. I.-No. 12,245;
Basic Violet 1, C. I.-No. 42,535;
Basic Violet 3, C. I.-No. 42,555;
Basic Violet 10, C. I.-No. 45,170;
Basic Violet 14, C. I.-No. 42,510;
Basic Yellow 57, C. I.-No. 12,719.
Basic Blue 6, C. I.-No. 51,175;
Basic Blue 7, C. I.-No. 42,595;
Basic Blue 9, C. I.-No. 52,015;
Basic Blue 26, C. I.-No. 44,045;
Basic Blue 41, C. I.-No. 11,154;
Basic Blue 99, C. I.-No. 56,059;
Basic Brown 4, C. I.-No. 21,010;
Basic Brown 16, C. I.-No. 12,250;
Basic Brown 17, C. I.-No. 12,251;
Natural Brown 7, C. I.-No. 75,500;
Basic Green 1, C. I.-No. 42,040;
Basic Red 2, C. I.-No. 50,240;
Basic Red 22, C. I.-No. 11,055;
Basic Red 76, C. I.-No. 12,245;
Basic Violet 1, C. I.-No. 42,535;
Basic Violet 3, C. I.-No. 42,555;
Basic Violet 10, C. I.-No. 45,170;
Basic Violet 14, C. I.-No. 42,510;
Basic Yellow 57, C. I.-No. 12,719.
Selbstverständlich ist auch die Mitverwendung entsprechender direktziehender
Pflanzenfarbstoffe oder auch anionischer direktziehender Haarfarbstoffe möglich.
Die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen enthalten, insbesondere wenn es sich um
Haarnachbehandlungsmittel wie z. B. Spülungen Schäume, etc. handelt, vorzugsweise noch
mindestens ein kationisches Tensid, insbesondere in einer Menge von 0,1 bis 7,5,
vorzugsweise 0,25 bis 5, besonders bevorzugt 0,5 bis 2,5 Gew.-%, der Gesamtzusam
mensetzung.
Geeignete langkettige quaternäre Ammoniumverbindungen, die als kationische Tenside allein
oder im Gemisch miteinander eingesetzt werden können, sind insbesondere Cetyltrimethyl
ammoniumchlorid, Dimethyldicetylammoniumchlorid, Trimethylcetylammoniumbromid,
Stearyltrimethylammoniumchlorid, Dimethylstearylbenzylammoniumchlorid, Benzyltetra
decyldimethylammoniumchlorid, Dimethyldihydriertes-Talgammoniumchlorid, Laurylpyridi
niumchlorid, Lauryldimethylbenzylammoniumchlorid, Lauryltrimethylammoniumchlorid,
Tris(oligooxyethyl)alkylammoniumphosphat, Cetylpyridiniumchlorid,
Behentrimoniumchlorid etc.
Gut geeignet sind auch die in der EP 472 107 A2 geoffenbarten quaternären Ammoniumsalze.
Im Prinzip sind alle quaternären Ammoniumverbindungen, wie sie im "CTFA International
Cosmetic Ingredient Dictionary", Fourth Ed. (1991), unter dem Trivialnamen "Quaternium"
aufgeführt sind, geeignet.
Die Zusammensetzung kann natürlich zusätzlich die in solchen Konditionierungsmitteln
üblichen Bestandteile enthalten; es wird, zur Vermeidung von Wiederholungen, auf
K. Schrader, "Grundlagen und Rezepturen der Kosmetika", 2. Aufl. (1989), S. 722-771,
verwiesen.
Auch nichtionische Tenside können, insbesondere im Gemisch mit kationaktiven Tensiden,
Verwendung finden, beispielsweise Aminoxide in einer Menge von etwa 0,25 bis etwa 5,
vorzugsweise etwa 0,5 bis etwa 3,5 Gew.-%, berechnet auf die Gesamtzusammensetzung des
Mittels.
Solche Aminoxide gehören seit langem zum Stand der Technik, beispielsweise C12-C18-
Alkyldimethylaminoxide wie Lauryldimethylaminoxid, C12-C18-Alkylamidopropyl- oder -
ethylaminoxide, C12-C18-Alkyldi(hydroxyethyl)- oder -(hydroxypropyl)aminoxide, oder auch
Aminoxide mit Ethylenoxid- und/oder Propylenoxidgruppen in der Alkylkette.
Geeignete Tenside sind weiterhin die bekannten C8-C18-Alkylpolyglucoside, insbesondere
mit einem Polykondensationsgrad von 1,2 bis 3.
Wenn es sich bei den erfindungsgemäßen Zusammensetzungen um Shampoos handelt,
können auch anionische Tenside, vorzugsweise im Gemisch mit nichtionischen, amphoteren
und/oder zwitterionischen Tensiden, eingesetzt werden.
Geeignete anionische Tenside sind natürlich diejenigen, die in Shampoos üblicherweise zum
Einsatz gelangen, beispielsweise die bekannten C10-C18-Alkylsulfate und insbesondere die
entsprechenden Ethersulfate, beispielsweise C12-C14-Alkylethersulfat, Laurylethersulfat,
insbesondere mit 1 bis 4 Ethylenoxidgruppen im Molekül, weiterhin Monoglycerid
(ether)sulfate, Fettsäureamidsulfate, die durch Ethoxylierung und anschließende Sulfatierung
von Fettsäurealkanolamiden erhalten werden, und deren Alkalisalze sowie Salze langkettiger
Mono- und Dialkylphosphate, die milde, hautverträgliche Detergentien darstellen.
Im Rahmen der Erfindung weiterhin geeignete anionische Tenside sind α-Olefinsulfonate
bzw. deren Salze und insbesondere Alkalisalze von Sulfobernsteinsäurehalbestern,
beispielsweise das Dinatriumsalz des Monooctylsulfosuccinats und Alkalisalze langkettiger
Monoalkylethoxysulfosuccinate.
Geeignete Tenside vom Carboxylat-Typ sind auch Alkylpolyethercarbonsäuren und deren
Salze der Formel
R-(C2H4O)n-O-CH2COOX,
worin R eine C8-C20-Alkylgruppe, vorzugsweise eine C12-C14-Alkylgruppe, n eine Zahl von
1 bis 20, vorzugsweise 2 bis 17, und X H oder vorzugsweise ein Kation der Gruppe Natrium,
Kalium, Magnesium und Ammonium, das gegebenenfalls hydroxyalkylsubstituiert sein kann,
bedeuten, sowie Alkylamidopolyethercarbonsäuren der allgemeinen Formel
worin R und X die vorstehend
angegebene Bedeutung haben und n insbesondere für eine Zahl von 1 bis 10, vorzugsweise
2,5 bis 5, steht.
Derartige Produkte sind seit längerem bekannt und im Handel, beispielsweise unter den
Handelsnamen "AKYPO" und "AKYPO-SOFT®".
Es ist besonders zweckmäßig, Mischungen aus mehreren anionischen Tensiden einzusetzen,
beispielsweise ein Gemisch aus einem α-Olefinsulfonat und einem Sulfosuccinat,
vorzugsweise im Verhältnis von 1 : 3 bis 3 : 1, oder einem Ethersulfat und einer
Polyethercarbonsäure oder Alkylamidoethercarbonsäure.
Im Gemisch mit anderen anionischen Tensiden ebenfalls einsetzbar sind Eiweiß-Fettsäure-
Kondensationsprodukte an sich bekannter Struktur, insbesondere in Mengen zwischen etwa
0,5 und 5, vorzugsweise 1 bis 3 Gew.-% der Gesamtzusammensetzung des flüssigen
Haarwaschmittels.
Eine Übersicht über die in flüssigen Körperreinigungsmitteln zum Einsatz gelangenden
anionaktiven Tenside findet sich im übrigen in der Monographie von K. Schrader, S. 683 bis
691.
Der bevorzugte Mengenbereich an anionischen Tensiden in den erfindungsgemäßen flüssigen
Körperreinigungsmitteln liegt zwischen etwa 2,5 und etwa 25 Gew.-%, insbesondere bei etwa
5 bis etwa 20 Gew.-%, besonders bevorzugt bei etwa 7,5 bis etwa 15 Gew.-%, berechnet auf
die Gesamtzusammensetzung des Mittels.
Nichtionische Tenside gelangen in Tönungsshampoos vorzugsweise im Gemisch mit
anionaktiven Tensiden zum Einsatz.
Ein bevorzugtes nichtionisches Tensid gehört dabei, wie bereits oben erwähnt, zu der Klasse
der Alkylpolyglucoside der allgemeinen Formel
R-O-(R1O)n-Zx,
worin R eine Alkylgruppe mit 8 bis 18 Kohlenstoffatomen, R1 eine Ethylen- oder
Propylengruppe, Z einen Saccharidrest mit 5 bis 6 Kohlenstoffatomen, n eine Zahl von 0 bis
10 und x eine Zahl zwischen 1 und 2,5 bedeuten.
Diese Alkylpolyglucoside sind in letzter Zeit insbesondere als ausgezeichnete hautverträgliche
schaumverbessernde Mittel in flüssigen Wasch- und Körperreinigungsmitteln bekannt
geworden und sind vorzugsweise in einer Menge von 1 bis 20, insbesondere 2,5 bis
15 Gew.-%, der Gesamtzusammensetzung enthalten.
Weitere nichtionische Tensidbestandteile in Tönungsshampoos sind beispielsweise lang
kettige Fettsäuremono- und -dialkanolamide, beispielsweise Cocosfettsäuremonoethanolamid
und Myristinfettsäuremonoethanolamid, die auch als Schaumverstärker eingesetzt werden
können.
Andere nichtionische Tenside sind beispielsweise die verschiedenen Sorbitanester, wie
Polyethylenglykolsorbitanstearinsäureester, Fettsäurepolyglykolester oder auch Mischkonden
sate aus Ethylenoxid und Propylenoxid, wie sie beispielsweise unter der Handelsbezeichnung
"Pluronics" im Verkehr sind.
Gemische aus anionaktiven Tensiden und Alkylpolyglucosiden, den bevorzugten
nichtionischen Tensiden im Rahmen der Erfindung sowie deren Verwendung in flüssigen
Körperreinigungsmitteln sind an sich bereits bekannt, beispielsweise aus der EP 70 074 A2.
Die dort beschriebenen Alkylpolyglucoside sind prinzipiell auch im Rahmen der vorliegenden
Erfindung geeignet; ebenso die aus der EP 358 216 A2 bekannten Gemische aus Sulfosuccina
ten und Alkylpolyglucosiden.
Weitere im Gemisch mit anionaktiven Tensiden einsetzbare Tenside sind die bereits
erwähnten Aminoxide in einer Menge von etwa 0,25 bis etwa 5, vorzugsweise etwa 0,5 bis
etwa 3,5 Gew.-%, berechnet auf die Gesamtzusammensetzung des Mittels.
Als amphotere bzw. zwitterionische Tenside können beispielsweise Betaine, Sulfobetaine
und/oder Alkylaminocarbonsäuren wie Alkylaminoglycinate, Alkylaminopropionate,
Alkylglycinate, etc. eingesetzt werden.
Besonders geeignet sind Alkylamidobetaine der allgemeinen Formel
wobei R eine C8-C18-Alkylgruppe, z. B. einen Cocoalkylrest; R1 und R2 einen niederen C1-
C4-Alkyl- oder -Hydroxyalkylrest, insbesondere eine Methyl-, Ethyl- und/oder Hydroxyethyl
gruppe; R3 eine COO- oder -SO3 --Gruppe; und n 1 bis 3 bedeuten.
Auch Betaine der allgemeinen Formel
wobei R, R1, R2, R3 und n die obengenannte Bedeutung haben, sind bevorzugt.
Geeignet sind insbesondere auch Handelsprodukte wie beispielsweise "Tegobetaine®",
"Dehytone®" wie "AB 30", "G" und "K", "Lonzaine®", "Varion®" wie "ADG" und "CAS",
"Lexaine®" "Chembetaine®" "Mirataine®" "Rewoteric®" "Schercotaine®" "Monteine
LCQ®", "Alkateric®", "Amonyl®", "Amphosol®", "Cycloteric BET®", "Emcol®",
"Empigen®", "Mackam®", "Monateric®", "Unibetaine®" und "Velvetex®".
Die amphoteren bzw. zwitterionischen Tenside sind vorzugsweise in einer Menge von 0,25
bis 7,5 Gew.-%, insbesondere 0,5 bis 5 Gew.-%, berechnet auf die Gesamtzusammensetzung,
enthalten.
Die erfindungsgemäßen Haarfärbemittel können die in solchen wäßrigen Zubereitungen
üblichen Stoffe enthalten.
Dies sind beispielsweise synthetische oder natürliche haarkonditionierende Polymere,
vorzugsweise in einer Menge von 0,1 bis 2,5, insbesondere 0,25 bis 1,5 Gew.-% der Gesamt
zusammensetzung.
Als geeignete kationische Polymere sind neben den altbekannten quaternären Cellulose
derivaten des Typs "Polymer JR" insbesondere quaternisierte Homo- und Copolymere des Di
methyldiallylammoniumchlorids, wie sie unter dem Handelsnamen "Merquat" im Handel
sind, quaternäre Vinylpyrrolidon-Copolymere, insbesondere mit Dialkylaminoalkyl(meth)
acrylaten, wie sie unter dem Namen "Gafquat" bekannt sind, Copolymerisate aus
Vinylpyrrolidon und Vinylimidazoliniummethochlorid, die unter dem Handelsnamen-
"Luviquat" angeboten werden, Polyamino-Polyamid-Derivate, beispielsweise Copolymere von
Adipinsäure-Dimethylaminohydroxypropyldiethylentriamin, wie sie unter dem Namen
"Cartaretine F" vertrieben werden, sowie auch bisquaternäre langkettige Ammoniumverbin
dungen der in der US 4 157 388 A beschriebenen Harnstoff-Struktur, die unter dem Handels
namen "Mirapol A 15" im Handel sind, geeignet.
Verwesen wird in diesem Zusammenhang auch auf die in den DE 25 21 960 A1,
28 11 010 A1, 30 44 738 A1 und 32 17 059 A1 genannten kationaktiven Polymeren sowie die in der EP-
337 354 A1 auf den Seiten 3 bis 7 beschriebenen Produkte. Es können auch Mischungen
verschiedener kationischer Polymerer eingesetzt werden.
Anstelle der kationischen Polymeren oder in Kombination mit denselben können auch
nichtionische Polymere verwendet werden. Als geeignete nichtionische Polymere werden vor
allem Vinylpyrrolidon-Homo- und Copolymerisate, insbesondere Polyvinylpyrrolidon selbst,
Copolymere aus Vinylpyrrolidon und Vinylacetat oder Terpolymerisate aus Vinylpyrrolidon,
Vinylacetat und Vinylpropionat, wie sie beispielsweise von der Firma BASF unter dem
Handelsnamen "Luviskol" vertrieben werden, eingesetzt.
Es können jedoch auch (Co-)Polymerisate aus den verschiedenen Acryl- und Methacrylestern,
Acrylamid und Methacrylamid, beispielsweise Polyacrylamid mit Molgewichten von über
100.000, Dimethylhydantoin-Formaldehyd-Harze, etc., verwendet werden. Selbstverständlich
sind auch Mischungen aus verschiedenen nichtionischen Polymeren verwendbar.
Geeignet sind schließlich auch noch amphotere Polymere, z. B. die unter der Bezeichnung
"Amphomer" vertriebenen Copolymerisate aus N-Octylacrylamid, N-Butylaminoethylmeth
acrylat und Acrylsäure und die ebenfalls aus dem Stand der Technik hinreichend bekannten
anionischen Polymeren.
Die erfindungsgemäßen Färbemittel können, wenn sie als Emulsionen, Dispersionen,
Lösungen, Gele oder Aerosole, d. h., als Nachbehandlungsmittel eingesetzt werden, die in
solchen Zusammensetzungen üblichen Zusätze enthalten, deren Art und Charakter von der
Applikationsform des Mittels abhängig ist. Es sind dies Fette, Fettalkohole, UV-Absorber,
insbesondere wasserlösliche anionische, Emulgatoren, pH-Regulatoren, Lösungs- und
Verbindungsmittel, Lösungsvermittler, Konservierungsmittel, Parfums, etc.
Geeignete Fette und Öle, zu denen auch Wachse zählen, sind insbesondere natürliche Öle wie
Avocadoöl, Cocosöl, Palmöl, Sesamöl, Erdnußöl, Spermöl, Sonnenblumenöl, Mandelöl, Pfir
sichkernöl, Weizenkeimöl, Macadamianußöl, Nachtkerzenöl, Jojobaöl, Ricinusöl, oder auch
Oliven- bzw. Sojaöl, Lanolin und dessen Derivate, ebenso Mineralöle wie Paraffinöl und
Vaseline.
Synthetische Öle und Wachse sind beispielsweise Silikonöle, Polyethylenglykole, etc.
Weitere geeignete hydrophobe Komponenten sind insbesondere Fettalkohole, vorzugsweise
solche mit etwa 8 bis 22 Kohlenstoffatomen im Molekül wie Myristyl-, Cetyl-, Stearylalkohol,
Wachsalkohole und Fettsäureester wie Isopropylmyristat, -palmitat, -stearat und -isostearat,
Oleyloleat, Isocetylstearat, Hexyllaurat, Dibutyladipat, Dioctyladipat, Myristylmyristat, Oleylerucat,
Polyethylenglykol- und Polyglycerylfettsäureester wie PEG-7-glycerylcocoat, Cetylpal
mitat, etc.
Diese hydrophoben Komponenten sind in den erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
vorzugsweise in einer Gesamtmenge von etwa 0,5 bis etwa 10, insbesondere etwa 1 bis 7,5,
vor allem etwa 1,5 bis 5 Gew.-%, berechnet auf die Gesamtzusammensetzung, enthalten.
Eine Zusammenfassung der Herstellung solcher Mittel findet sich in der bereits erwähnten
Monographie von K. Schrader, S. 798 bis 815, insbesondere S. 804 ff.
Weitere bevorzugte Bestandteile sind Benzylalkohol, Benzyloxyethanol, Phenoxyethanol,
Phenylethylalkohol, Zimtalkohol, 1-Methoxypropanol(-2), 1-Ethoxypropanol(-2),
Diethylenglykolmonomethyl- oder -ethylether, Dipropylenglykolmonomethyl- oder
-ethylether und/oder Harnstoff, vorzugsweise in einer Menge von 0,1 bis 15 Gew.-%,
insbesondere etwa 0,5 bis 7,5 Gew.-% des erfindungsgemäßen Körperreinigungsmittels.
Die erfindungsgemäßen Färbemittel liegen, soweit sie keine Tönungsshampoos sind, als
Emulsion, Dispersion oder (gegebenenfalls verdickte, d. h. als Gel) Lösung vor und können
auch als Aerosolschaum konfektioniert werden. Diese Zusammensetzungen und ihre
Herstellung sind dem Fachmann grundsätzlich bekannt und bedürfen daher keiner näheren
Erläuterung.
Der pH-Wert der erfindungsgemäßen Haarfärbemittel liegt vorzugsweise bei 3 bis 8,
insbesondere zwischen 4 und 6.
Die folgenden Beispiele beschreiben die Zusammensetzung der erfindungsgemäßen Mittel.
Es wurden Farbglanzspülungen bzw. Tönungsshampoos der folgenden Zusammensetzungen
durch Vermischen der Bestandteile, gegebenenfalls in Form von Vormischungen, hergestellt.
(Gew.-%) | |
Verbindung der Formel I (R1 = R2 = Oleyl; x = 3: R3 = CH3; R4 = (CH2-CH2-O)xH; Y- = CH3SO4 -) | 2,00 |
Cetylstearylalkohol | 5,00 |
Isopropylmyristat | 0,50 |
Hydroxypropylguarhydroxypropyltrimoniumchlorid | 0,40 |
Panthenol | 0,50 |
Isostearylglycerylpentaerythrylether | 0,20 |
Citronensäure | 0,30 |
Benzophenone-4 | 0,30 |
Natriumhydroxid | 0,15 |
Parfum | 0,40 |
Konservierungsmittel | 0,15 |
Basic Brown 17 | 0,12 |
Basic Brown 16 | 0,06 |
Basic Blue 99 | 0,05 |
Wasser | ad 100,00 |
Beim Auftrag dieses Farbkonditioners auf menschliches Haar wurde eine glänzende
Braunfärbung erzielt, die nach 3 Haarwäschen noch in gutem Zustand war.
Der Ersatz der Verbindung nach Formel I durch die gleiche Menge
Stearyltrimethylammoniumchlorid führte zu einer matten Braunfärbung, die bereits nach einer
Haarwäsche deutlich verblaßt war.
(Gew.-%) | |
Natrium-C12-C14-alkylethersulfat (2-3 EO) | 10,00 |
Cocoamidopropylbetain | 2,00 |
PEG-3-distearat | 2,00 |
Verbindung der Formel I (R1 = R2 = Oleyl; R3 = CH3; R4 = (CH2CH2O)xH; x = 3; Y- = CH3SO4 -) | 1,00 |
Basic Red 2 | 0,15 |
Citronensäure, Konservierungsmittel | q. s. |
Wasser | ad 100,00 |
Mit diesem Tönungsshampoo wurde eine ausdrucksvolle, intensive, dauerhafte glänzende
Rotfärbung erzielt, die nach drei Haarwäschen noch in gutem Zustand war.
Weglassen der Verbindung der Formel I führte zu einer wesentlich schwächeren Färbung, die
bereits nach einer Haarwäsche verblaßt war.
(Gew.-%) | |
C12-C14-Alkylpolyglucosid (P. D. ~ 1,45 | 10,00 |
Cocoamidopropylbetain | 2,00 |
PEG-3-distearat | 2,00 |
Verbindung der Formel I (R1 = R2 = C18H37; R3 = CH3; R4 = CH2CH2OH; Y- = CH3SO4 -) | 1,50 |
Parfum | 0,40 |
Citronensäure, Konservierungsmittel | q. s. |
Basic Brown 16 | 0,10 |
Basic Brown 17 | 0,10 |
Basic Blue 99 | 0,02 |
Wasser | ad 100,00 |
Es wurde eine ausdrucksvolle, glänzende, dauerhafte, intensive Braunfärbung erzielt, die auch
nach drei Haarwäschen noch in gutem Zustand war.
Weglassen der Verbindung der Formel I führte zu einen Produkt, das eine matte Braunfärbung
ergab, die nach nur einer Haarwäsche total verblaßt war.
Claims (8)
1. Mittel zum Färben und Tönen von menschlichen Haaren auf wäßriger Grundlage,
enthaltend
- a) mindestens einen direktziehenden kationischen Haarfarbstoff, und
- b) mindestens einer Verbindung der allgemeinen Formel I
2. Mittel nach Anspruch 1, enthaltend 0,001 bis 5 Gew.-% mindestens eines
direktziehenden kationischen Haarfarbstoffs, berechnet auf die Gesamtzusammensetzung.
3. Mittel nach Anspruch 1 oder 2, enthaltend 0,1 bis 20 Gew.-%
mindestens einer Verbindung der Formel I, berechnet auf die Gesamtzusammensetzung.
4. Mittel nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die Reste R1 und R2 jeweils einen Oleylrest, der Rest R3 eine
Methylgruppe, der Rest R4 eine Gruppe -(CH2-CH2-O)xH, und x 0 bis 3 bedeuten.
5. Mittel nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die Reste R1 und R2 jeweils eine C12-C18-Alkylgruppe, der Rest R3
eine Methylgruppe, und der Rest R4 eine Gruppe -CH2-CH2-OH bedeuten.
6. Mittel nach einem oder einem mehreren der Ansprüche 1 bis 5 enthaltend
mindestens ein amphoteres bzw. zwitterionisches Tensid.
7. Mittel nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6, enthaltend
mindestens eine Substanz, ausgewählt aus Benzylalkohol, Benzyloxyethanol, Phenoxyethanol
Phenylethylalkohol, Zimtalkohol, 1-Methoxypropanol(-2), 1-Ethoxypropanol(-2),
Diethylenglykolmonomethyl- oder -ethylether, Dipropylenglykolmonomethyl- oder -
ethylether und/oder Harnstoff, vorzugsweise in einer Menge von 0,1 bis 15 Gew.-%,
insbesondere etwa 0,5 bis 7,5 Gew.-% des erfindungsgemäßen Körperreinigungsmittels.
8. Verwendung mindestens einer Verbindung der allgemeinen Formel I
in der R1 und R2 jeweils für eine gegebenenfalls hydroxysubstituierte C8-C22- Alkyl- oder Alkenylgruppe, R3 und R4 für eine C1-C3-Alkylgruppe oder eine Gruppe -CH2-CH2-O-[EO]x-H sowie x für 0 bis 5, und Y- für ein Anion stehen, in Haarfärbemitteln auf Basis direktziehender kationischer Haarfarbstoffe.
in der R1 und R2 jeweils für eine gegebenenfalls hydroxysubstituierte C8-C22- Alkyl- oder Alkenylgruppe, R3 und R4 für eine C1-C3-Alkylgruppe oder eine Gruppe -CH2-CH2-O-[EO]x-H sowie x für 0 bis 5, und Y- für ein Anion stehen, in Haarfärbemitteln auf Basis direktziehender kationischer Haarfarbstoffe.
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DE1999107381 DE19907381C2 (de) | 1999-02-20 | 1999-02-20 | Mittel zum Färben und Tönen von menschlichen Haaren |
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WO1998018433A1 (en) * | 1996-10-25 | 1998-05-07 | The Procter & Gamble Company | Styling shampoo compositions with improved styling polymer deposition |
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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WO1998018433A1 (en) * | 1996-10-25 | 1998-05-07 | The Procter & Gamble Company | Styling shampoo compositions with improved styling polymer deposition |
Non-Patent Citations (1)
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Schrader, K.H.: Grundlagen u. Rezepturen der Kos- metika, Heidelberg: Hüthig Buch Verlag, 1989, S. 806-807, ISBN: 3-7785-1491-1 * |
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