DE19906772C1 - Meßeinrichtung - Google Patents
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Abstract
Meßeinrichtung zum Bestimmen der Dampf- bzw. Kondensationsfront in einer unter Vakuum stehenden Verdampfungseinrichtung oder Destillationseinrichtung, bei welcher in einem Kühler (1) für den aufsteigenden Dampf die Temperaturen T1, T2 in einem unteren und einem oberen Temperaturmeßpunkt gemessen werden, und bei welcher außerdem eine Verlaufstemperatur (TV) mittels eines Sensors bestimmt wird, welcher sich zwischen den beiden Temperaturmeßpunkten (11, 12) quer durch den Frontbereich des im Kühler (1) zu einer Dampfsäule (14) kondensierenden Dampfes erstreckt.
Description
Die Erfindung betrifft eine Meßeinrichtung zum Bestimmen
der Dampf- bzw. Kondensationsfront in einer unter Vakuum
stehenden Verdampfungseinrichtung oder Destillations
einrichtung, bei welcher in einem Kühler für den
aufsteigenden Dampf die Temperaturen in einem oberen und
einem unteren Temperaturmeßpunkt gemessen werden.
Eine derartige Einrichtung ist am Beispiel eines
Rotationsverdampfers in der deutschen Patentschrift DE-
C2-37 18 791 beschrieben. Der bekannte Rotationsverdampfer
eignet sich zum Destillieren von Flüssigkeiten unter
Vakuum, wobei die Vakuumpumpe oder eine Heizeinrichtung
mittels zweier Temperatursensoren über eine entsprechende
Regeleinrichtung gesteuert werden. Die Regeleinrichtung
ist als Soll-Ist-Wert-Vergleicher ausgestaltet, in
welchem die Meßwerte der beiden Sensoren mit einem vor
bestimmbaren Temperatur/Zeit-Gradienten zur Erzeugung
eines Regelsignals vergleichbar sind. Damit soll erreicht
werden, daß die Kondensationsfront im Kühler zur
Optimierung des Destilliervorgangs stets in einem
gewünschten Bereich bleibt.
Demgegenüber liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe
zugrunde, den optimalen Arbeitspunkt bei einer Einrich
tung der eingangs genannten Art mittels einer einfachen
Meßeinrichtung bei hoher Genauigkeit aufrechtzuerhalten
und dabei eine rasche Anpassung an sich ändernde Rand
bedingungen auch bei sensiblen Verdampfungsmedien zu
gewährleisten.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe mittels einer Meß
einrichtung der eingangs genannten Art dadurch gelöst,
daß neben den Temperaturen in dem oberen und dem unteren
Temperaturmeßpunkt noch eine Verlaufstemperatur TV
mittels eines Sensors bestimmt wird, welcher sich
zwischen den beiden Temperaturmeßpunkten quer durch den
Frontbereich des im Kühler zu einer Dampfsäule konden
sierenden Dampfes erstreckt und daß die Lage der Dampf
front am oberen Ende der Dampfsäule mittels eines
Rechners laufend bestimmt wird nach der Formel
wobei h die Gesamthöhe der Meßstrecke zwischen den
Temperaturmeßpunkten, h1 die Höhe der Dampfsäule bis zur
Dampffront, TV die Verlaufstemperatur zwischen den
Temperaturmeßpunkten, T1 die Temperatur im unteren
Temperaturmeßpunkt und T2 die Temperatur im oberen
Temperaturmeßpunkt bedeuten.
Der Quotient h1/h stellt dabei bezogen auf die Höhen
differenz h zwischen den beiden Temperaturmeßpunkten die
anteilige Höhe h1 der Dampfsäule bis zur Dampffront dar.
Bei den beiden Temperaturdifferenzen laut obiger Formel
kommt es lediglich auf die Absolutwerte an; dabei spielt
es keine Rolle, in welcher Richtung die im Kühler vor
gesehene Kühlschlange vom Kühlmedium durchströmt wird. In
der Formel entsprechen die Temperaturwerte den an den
Endpunkten der Meßstrecke h gemessenen Temperaturen T1,
T2. Die Verlaufstemperatur TV ist meßtechnisch vorteil
haft dadurch darstellbar, daß der obere Temperatur
meßpunkt bzw. der untere Temperaturmeßpunkt am oberen
bzw. unteren Ende einer im Kühler angeordneten Kühl
schlange vorgesehen sind und daß der Sensor zur
Ermittlung der Verlaufstemperatur im wesentlichen aus
einem langgestreckten Meßleiter gebildet ist, dessen
Länge etwa der Gesamthöhe h der Meßstrecke entspricht.
Bei einem derartigen langgestreckten Meßleiter handelt es
sich bevorzugt um einen homogenen Wärmeleiter, z. B. in
Art eines Metalldrahts, wobei sich beispielsweise Wolfram
wegen des hohen Wärmewiderstandes besonders gut eignet.
Demzufolge wird das Herzstück der erfindungsgemäßen
Meßeinrichtung durch einen Dampffrontsensor gebildet, der
im wesentlichen aus einem langgestreckten Meßleiter und
zwei punktförmigen Temperaturmeßsonden an dessen beiden
Enden besteht, welche den oberen und den unteren
Temperaturmeßpunkt bilden.
Zur Auswertung der Meßergebnisse ist erfindungsgemäß eine
am Rechner angeschlossene Anzeigeeinheit vorgesehen,
welche die drei Temperaturwerte laufend und mit sich
rasch ändernder zeitlicher Abfolge sichtbar macht und auf
welcher außerdem die jeweilige Höhe der Kondensations
front als Teilwert h1 der Gesamthöhe h der Meßstrecke
angegeben wird. Die Höhe der Dampffront und die
Änderungsgeschwindigkeit derselben sind auf diese Weise
anhand der laufend dargestellten Meßdaten leicht nach
vollziehbar; selbstverständlich können diese Meßdaten
ohne weiteres durch einfache Rechenoperationen in
Geschwindigkeitsangaben, wie die Ausbreitungsgeschwindig
keit der Dampffront oder Temperaturgradienten in den
einzelnen Meßpunkten umgerechnet werden. Zur Dokumen
tation und Weiterverarbeitung bzw. Auswertung der
gemessenen Daten werden diese zweckmäßig auf einem am
Rechner angeschlossenen Speichermedium gespeichert.
Während des Verdampfungsvorgangs kann die Dampffront bei
sich ändernden Umgebungsbedingungen, z. B. der Temperatur
des Kühlmediums oder der Badtemperatur bei einem
Rotationsverdampfer stets am optimalen Arbeitspunkt
gehalten werden bzw. bei Abweichungen rasch wieder an
diesen herangeführt werden. Anhand der gemessenen
Temperaturwerte können selbstverständlich auch Beginn und
Ende der Verdampfung unmittelbar bestimmt und angezeigt
werden.
Das Ansteuern des optimalen Arbeitspunkts erfolgt
erfindungsgemäß durch eine an den Rechner angeschlossene
Steuereinheit, mit welcher wählbare Regel-Parameter zur
Aufrechterhaltung einer bestimmten Höhe h1 der Konden
sationsfront auf automatische Weise ansteuerbar sind.
Dabei gilt als bevorzugter Regel-Parameter der dem Vakuum
in der Kondensationssäule entsprechende Gasdruck, d. h.
über die Steuereinheit wird die Leistung einer Vakuum
pumpe reguliert.
Andere denkbare Regel-Parameter sind die Strömungs
geschwindigkeit des Kühlmittels oder die Temperatur der
Verdampfungseinrichtung z. B. des Wasserbads, in welches
das Destilliergefäß eintaucht.
Gemäß Patentanspruch 1 lautet die Formel für die
Ermittlung der Höhe h1 der Dampffront
Die Auswerteeinheit 10 zeigt hierzu die entsprechenden
Meßwerte TV, T1, T2 und das Ergebnis h1/h in einem vor
gegebenen Schwankungsbereich um einen optimalen
Arbeitspunkt herum an. Die im Folgenden tabellarisch
wiedergegebenen Daten sind Meßbeispiele mit verschiedenen
Betriebsparametern T1, T2, welche durch die Formel
bestätigt werden.
Im Folgenden wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung
anhand der Zeichnung beschrieben.
Die Zeichnung zeigt in schematischer Darstellung einen
Rotationsverdampfer mit einer Meßeinrichtung zum Messen
der Temperaturen T1, T2 und TV.
Der Rotationsverdampfer besteht aus einer Kondensations
säule bzw. einem Kühler 1, in dessen Innerem eine Kühl
schlange 2, welche im gewählten Beispiel von oben nach
unten durchströmt ist, untergebracht ist. Die Temperatur
T2 in einem oberen Temperaturmeßpunkt 12 entspricht dem
nach im wesentlichen der Temperatur des Kühlmediums, bei
spielsweise Kühlwasser. Ein Destilliergefäß 3, welches
mittels eines Motors 4 rotierbar ist, taucht in ein auf
heizbares Bad 5, z. B. als Wasserbad, ein. Die im
Destilliergefäß 3 enthaltene Flüssigkeit verdampft durch
das Aufheizen im Wasserbad 5; der entstehende Dampf wird
in das Innere des Kühlers 1 geleitet und schlägt sich an
der Kühlschlange 2 nieder und bildet dort eine Dampfsäule
14, deren oberes Ende als Dampffront 8 bezeichnet wird.
Das Destillat wird in einem Sammelgefäß 6 (Vorlage)
gesammelt.
Die erfindungsgemäße Meßeinrichtung besteht im wesent
lichen aus einem langgestreckten Meßleiter 7 mit einem
oberen Temperaturmeßpunkt 12 und einem unteren
Temperaturmeßpunkt 11. Der Meßleiter 7 liefert einen
analogen Meßwert TV, welcher der Berechnung der Teilhöhe
h1, welche die Höhe der Dampffront 8 angibt, dient. Die
Gesamtlänge der Meßstrecke h entspricht der Höhen
differenz zwischen den beiden Temperaturmeßpunkten 11,
12.
In der Zeichnung wurde darauf verzichtet, die Verdrahtung
für die Leitungsverbindungen zu den Meßpunkten T1, T2, TV
gesondert einzuzeichnen. Man kann sich aber ohne weiteres
vorstellen, daß diese Meßleitungen, voneinander isoliert
in einer zentral angebrachten rohrförmigen Sensoreinheit
in Form eines Dampffrontsensors 9 untergebracht sind,
welcher zur Auswertung der Meßsignale mit einer Auswerte
einheit 10, welche neben einem Rechner eine Anzeige
einheit, eine Steuereinheit und eine Regeleinheit umfaßt,
verbunden ist. In Abhängigkeit von den in der Auswerte
einheit 10 verarbeiteten Meßdaten erzeugt die Steuer
einheit ein von der Höhe h1 der Dampffront 8 abgeleitetes
Signal, welches in der Regeleinheit in eine Regelgröße
zur Regelung der Leistung einer Vakuumpumpe 13
umgewandelt wird.
Claims (7)
1. Meßeinrichtung zum Bestimmen der Dampf- bzw.
Kondensationsfront in einer unter Vakuum stehenden
Verdampfungseinrichtung oder Destillationsein
richtung, bei welcher in einem Kühler (1) für den
aufsteigenden Dampf die Temperaturen T1, T2 in
einem unteren und einem oberen Temperaturmeßpunkt
gemessen werden,
dadurch gekennzeichnet,
daß außerdem eine Verlaufstemperatur (TV) mittels eines Sensors bestimmt wird, welcher sich zwischen den beiden Temperaturmeßpunkten (11, 12) quer durch den Frontbereich des im Kühler (1) zu einer Dampfsäule (14) kondensierenden Dampfes erstreckt,
und daß die Lage der Dampffront (8) am oberen Ende der Dampfsäule (14) mittels eines Rechners laufend bestimmt wird nach der Formel
wobei h die Gesamthöhe der Meßstrecke zwischen den Temperaturmeßpunkten (11, 12), h1 die Höhe der Dampfsäule (14) bis zur Dampffront (8), TV die Verlaufstemperatur zwischen den Temperaturmeßpunkten (11, 12), T1 die Temperatur im unteren Temperaturmeßpunkt (11) und T2 die Temperatur im oberen Temperaturmeßpunkt (12) bedeuten.
daß außerdem eine Verlaufstemperatur (TV) mittels eines Sensors bestimmt wird, welcher sich zwischen den beiden Temperaturmeßpunkten (11, 12) quer durch den Frontbereich des im Kühler (1) zu einer Dampfsäule (14) kondensierenden Dampfes erstreckt,
und daß die Lage der Dampffront (8) am oberen Ende der Dampfsäule (14) mittels eines Rechners laufend bestimmt wird nach der Formel
wobei h die Gesamthöhe der Meßstrecke zwischen den Temperaturmeßpunkten (11, 12), h1 die Höhe der Dampfsäule (14) bis zur Dampffront (8), TV die Verlaufstemperatur zwischen den Temperaturmeßpunkten (11, 12), T1 die Temperatur im unteren Temperaturmeßpunkt (11) und T2 die Temperatur im oberen Temperaturmeßpunkt (12) bedeuten.
2. Meßeinrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der obere Temperaturmeßpunkt (12) bzw. der
untere Temperaturmeßpunkt (11) am oberen bzw.
unteren Ende einer im Kühler (1) angeordneten
Kühlschlange (2) vorgesehen sind.
3. Meßeinrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Sensor zur Ermittlung der
Verlaufstemperatur TV im wesentlichen aus einem
langgestreckten Meßleiter (7) gebildet ist, dessen
Länge etwa der Gesamthöhe h der Meßstrecke
entspricht.
4. Meßeinrichtung nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß sie einen Dampffrontsensor (9) umfaßt, im
wesentlichen bestehend aus dem langgestreckten
Meßleiter (7) und zwei punktförmigen
Temperaturmeßsonden an dessen beiden Enden, welche
den oberen (12) und den unteren (11)
Temperaturmeßpunkt bilden.
5. Meßeinrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine am Rechner angeschlossene Anzeigeeinheit
vorgesehen ist, welche die drei Temperaturwerte
(T1, T2, TV) laufend und mit sich rasch ändernder
zeitlicher Abfolge sichtbar macht und auf welcher
außerdem die jeweilige Höhe der Kondensationsfront
(8) als Teilwert (h1) der Gesamthöhe h der
Meßstrecke ablesbar ist.
6. Meßeinrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß mit dem Rechner eine Steuereinheit verbunden
ist, mit welcher wählbare Regel-Parameter zur
Aufrechterhaltung einer bestimmten Höhe (h1) der
Kondensationsfront (8) ansteuerbar sind.
7. Meßeinrichtung nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß als Regel-Parameter der dem Vakuum in der
Kondensationssäule (1) entsprechende Gasdruck
vorgesehen ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1999106772 DE19906772C1 (de) | 1999-02-17 | 1999-02-17 | Meßeinrichtung |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1999106772 DE19906772C1 (de) | 1999-02-17 | 1999-02-17 | Meßeinrichtung |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19906772C1 true DE19906772C1 (de) | 2000-12-07 |
Family
ID=7897887
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1999106772 Expired - Lifetime DE19906772C1 (de) | 1999-02-17 | 1999-02-17 | Meßeinrichtung |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19906772C1 (de) |
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE102008051364A1 (de) * | 2008-10-15 | 2010-04-22 | Ika-Werke Gmbh & Co. Kg | Rotationsverdampfer |
CN102269521A (zh) * | 2011-07-08 | 2011-12-07 | 辽宁同辉科技发展有限公司 | 蒸馏实验加热炉温度调节装置 |
CN114935464A (zh) * | 2022-04-25 | 2022-08-23 | 厦门大学 | 一种可用于深低温、跨尺度的散热器实验装置 |
Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3718791C2 (de) * | 1986-06-13 | 1991-07-11 | Buechi Laboratoriums-Technik Ag, Flawil, Ch |
-
1999
- 1999-02-17 DE DE1999106772 patent/DE19906772C1/de not_active Expired - Lifetime
Patent Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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DE102008051364B4 (de) * | 2008-10-15 | 2012-03-15 | Ika-Werke Gmbh & Co. Kg | Rotationsverdampfer |
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Legal Events
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