DE19906728A1 - Anordnung zur hydraulischen Betätigung eines Heckdeckels - Google Patents
Anordnung zur hydraulischen Betätigung eines HeckdeckelsInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft eine Anordnung zur hydraulischen Betätigung eines Heckdeckels, einer Abdeckklappe o. dgl. (1) an einem Fahrzeug, mit zumindest einem doppelwirkenden hydraulischen Arbeitszylinder (3), der einerseits am Fahrzeug und andererseits an der Abdeckklappe angelenkt ist und dessen Arbeitsräume (8, 9) über je ein Rückschlagventil (10, 11) mit jeweils einer Seite einer umschaltbaren Druckquelle (12) in Verbindung stehen, wobei die beiden Rückschlagventile eine gegenseitige Entsperreinrichtung aufweisen, jeder der Arbeitsräume parallel zu den Rückschlagventilen über ein in den Tank absteuerndes Vorspannventil (15, 16) auf einem bestimmten Druckniveau gehalten ist und zumindest ein Druckbegrenzungsventil vorgesehen ist. Um auf einfache und sichere Weise einen rasch wirkenden Einklemmschutz zu verwirklichen ist zwischen zumindest einem Arbeitsraum (8, 9) und dem zugehörigen entsperrbaren Rückschlagventil (10, 11) ein Druckschalter (23, 24) eingesetzt.
Description
Die Erfindung betrifft eine Anordnung zur hydraulischen Betätigung eines
Heckdeckels, einer Abdeckklappe od. dgl. an einem Fahrzeug, mit zumindest
einem doppeltwirkenden hydraulischen Arbeitszylinder, der einerseits am
Fahrzeug und andererseits an der Abdeckklappe angelenkt ist und dessen
Arbeitsräume über je ein Rückschlagventil mit jeweils einer Seite einer
umschaltbaren Druckquelle in Verbindung stehen, wobei die beiden Rückschlag
ventile eine gegenseitige Entsperreinrichtung aufweisen, jeder der Arbeits
räume parallel zu den Rückschlagventilen über ein in den Tank absteuerndes
Vorspannventil auf einem bestimmten Druckniveau gehalten ist und zumindest
ein Druckbegrenzungsventil vorgesehen ist.
Derartige Anordnungen sind bekannt und ermöglichen beispielsweise die
automatische Betätigung von Fahrzeugtüren, Motorhauben, Wartungsklappen oder
auch von Abdeckklappen des Kofferraumes oder eines ein Faltverdeck aufnehmen
den Raumes. Durch die gegenseitig entsperrbaren Rückschlagventile wird
sichergestellt, daß beim Ausschalten oder Ausfallen des Betriebsdruckes die
Abdeckklappe in der jeweiligen Stellung hydraulisch gesperrt stehenbleibt, um
unkontrollierte Bewegungen und damit einhergehende Gefahren auszuschalten.
Das Vorspannventil ermöglicht eine kontrollierte Weiterbewegung der Abdeck
klappe in diesem Zustand beispielsweise von Hand aus, um etwa ein Not-
Schließen gegen eine vom Vorspannventil vorgegebene Kraft zu erlauben. Die
von den Anschlüssen des Wechselventils zum Tank absteuernden Druckbegren
zungsventile sorgen für die Einhaltung eines vorbestimmten Maximaldrucks im
System.
Nachteilig bei der angeführten bekannten Anordnung der genannten Art ist
aber der Umstand, daß im Fall eines Einklemmens eines Gegenstandes oder eines
Körperteils des Benutzers die Abdeckklappe od. dgl. weiter betätigt wird,
bis der sehr hohe Druck - und damit auch sehr hohe Kräfte - des Druckbegren
zungsventils erreicht ist. Dies kann zu ernsthaften Verletzungen oder Beschä
digungen führen. Selbst bei für andere hydraulische Systeme an sich bekannten
Drucküberwachungseinrichtungen im System, beispielsweise durch Überwachung
etwa der Drehzahländerungen der Pumpe od. ähnliches, dgl. dauert es einige
Zeit, bis sich der Druckanstieg durch das Einklemmen in einem Druckanstieg an
der Meßstelle bemerkbar macht und sich dann in einer Änderung des überwachten
Parameters niederschlägt. Während dieser Zeitspanne kann bereits ein Verletz
ung oder Sachbeschädigung eingetreten sein.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine bekannte Anordnung der
eingangs beschriebenen Art so zu verbessern, daß die beschriebenen Nachteile
vermieden werden und daß insbesonders auf einfache und sichere Weise ein
rasch wirkender Einklemmschutz verwirklicht werden kann.
Diese Aufgabe wird bei einer Anordnung der eingangs genannten Art gemäß
der Erfindung dadurch gelöst, daß zwischen zumindest einem Arbeitsraum und
dem zugehörigen entsperrbaren Rückschlagventil ein Druckschalter eingesetzt
ist. Damit ist unmittelbar an der Stelle der Druck überwacht, an der er sich
bei Einklemmen eines Gegenstandes oder eines Körperteils des Benutzers
zwischen Abdeckklappe od. dgl. und Fahrzeug am ehesten und schnellsten
erhöht. Diese Druckerhöhung kann unmittelbar und mit der geringstmöglichen
Verzögerung festgestellt und für die Notabschaltung des Systems herangezogen
werden, da sie sich nicht erst weiter in das hydraulische System, über
Elemente mit oftmals großem Widerstand, fortpflanzen muß. Somit ist ein
rascher und äußerst effektiver Einklemmschutz mit relativ niedrigem Aufwand
gegeben.
In einer vorteilhaften Weiterführung des Erfindungsgedankens ist vorge
sehen, daß zwischen jedem Arbeitsraum und dem dazugehörigen Rückschlagventil
je ein Druckschalter eingesetzt ist. Damit kann auf die unterschiedlichen
Bedingungen beim Öffnen und Schließen unmittelbar und individuell reagiert
werden. So könnten beispielsweise beim Schließen eine niedriger Druckgrenze
vorgegeben sein als beim Öffnen, wo ja ein im Weg der Abdeckklappe befindli
cher Gegenstand oder eine Person meist ohne Widerstand zur Seite gedrückt
werden kann, während beim Schließen eine Zangenwirkung zwischen Abdeckklappe
und dem Rand des Koffer- oder Motorraums od. dgl. und damit die gefährlichere
Situation gegeben ist.
Die Erfindung wird im folgenden noch anhand der Zeichnungen näher
erläutert. Fig. 1 zeigt dabei eine schematische Anordnung nach der vorliegen
den Erfindung in einem Fahrzeug und Fig. 2 zeigt einen schematischen hydrau
lischen Schaltplan einer erfindungsgemäßen Anordnung.
Die in Fig. 1 dargestellt Anordnung zur hydraulischen Betätigung einer
Abdeckklappe, eines Heckdeckels oder eines sonstigen beweglichen Fahrzeug
teils 1 an einem Fahrzeug 2 weist zumindest einen doppeltwirkenden hydrauli
schen Arbeitszylinder 3 auf, der einerseits am Fahrzeug 2 und andererseits an
der Abdeckklappe 1 angelenkt ist. Die hier nicht weiter dargestellten Ar
beitsräume des Arbeitszylinders 3 sind über Leitungen 4, 5 mit einem Hydrau
likaggregat 6 verbunden, welches über eine Anschlußleitung 7 mit dem elektri
schen Bordnetz des Fahrzeuges 2 in Verbindung steht.
Anstelle der beidseitigen direkten Anlenkung des Arbeitszylinders 3,
welche natürlich entsprechend bewegliche Leitungen 4, 5 oder ein insgesamt
mit dem Arbeitszylinder 3 mitbewegbares Hydraulikaggregat 6 erfordert, könnte
die Anlenkung des Arbeitszylinders 3 auf der Fahrzeug- und/oder Abdeck
klappenseite auch indirekt über Hebel, Scharnieranordnungen oder dergleichen
erfolgen, wobei der Arbeitszylinder 3 auch relativ zum Fahrzeug 2 feststehend
montiert sein könnte.
In der Fig. 2 ist die Kombination von Hydraulikaggregat 6 und über die
Leitungen 4, 5 verbundenem Arbeitszylinder 3 detaillierter dargestellt. Die
beiden Arbeitsräume 8, 9 des Arbeitszylinders 3 sind über die Leitungen 4, 5
und je ein im Hydraulikaggregat 6 angeordnetes Rückschlagventil 10, 11 mit
jeweils einer Seite einer umschaltbaren Druckquelle 12 (hier gebildet aus
Pumpe samt Antriebsmotor) in Verbindung. Die beiden Rückschlagventile 10, 11
sind dabei über Leitungen 13, 14 verbunden und gegenseitig entsperrbar. Über
je ein Vorspannventil 15, 16 sind die beiden Arbeitsräume 8, 9 parallel zu
den Rückschlagventilen 10, 11 in den Tank 17 abgesteuert, sobald ein ein
stellbares Druckniveau erreicht oder überschritten wird. Die Vorspannventile
15, 16 sind über Leitungen 18, 19 und den pumpenseitig vor den Rückschlagven
tilen 10, 11 herrschenden Druck hydraulisch absperrbar. Zwischen den An
schlüssen des Wechselventils 20 und den Ableitungen zum Tank 17 sind die
Druckbegrenzungsventile 21, 22 eingesetzt.
Die in Fig. 1 ersichtliche Anschlußleitung 7, welche in Fig. 2 nicht
separat dargestellt ist, steuert den Motor der Pumpe der Druckquelle 12 und
ein Wechselventil 20. Weiters könnten über diese Anschlußleitung 7 auch
beispielsweise Endschalter oder sonstige Stellungskontrollen Signale zu nicht
weiter dargestellten Steuereinheiten oder dergleichen liefern.
Im folgenden wird die Funktion der dargestellten Anordnung wie in Fig. 2
dargestellt erläutert.
Beim hydraulischen Öffnen bzw. Schließen fährt der Arbeitszylinder 3
aus bzw. ein. Der Motor der Pumpe der Druckquelle 12 ist bestromt, die Pumpe
läuft und liefert Druckmedium über die Rückschlagventile 10 bzw. 11 in den
kolbenseitigen Arbeitsraum 8 bzw. den stangenseitigen Arbeitsraum 9. Über die
Leitungen 18 bzw. 19 ist das auf der gleichen Seite wie das jeweils durch
strömte Rückschlagventil liegende Vorspannventil 15 oder 16 zugesteuert. Der
Druck im Arbeitsraum 8 bzw. 9 kann sich bis auf den erforderlichen Wert
aufbauen. Die Abdeckklappe 1 (Fig. 1) öffnet oder schließt hydraulisch bis
zum Anschlag im Arbeitszylinder 3. Das Volumen des stangenseitigen Arbeits
raumes 9 fließt beim Öffnen über das über die Leitung 14 hydraulisch aufge
steuerte Rückschlagventil 11 und das Wechselventil 20 in den Tank 17 ab. Je
nach Gegengewicht bzw. Gegenkraft an der Abdeckklappe 1 liefert die Hydraulik
insgesamt die am Druckbegrenzungsventil 21 oder 22 einstellbare Kraft. Die
Pumpe läuft bis die Abdeckklappe 1 geöffnet ist und wird dann abgeschaltet.
Beim hydraulischen Schließen ist wieder der Motor der Pumpe der Druck
quelle 12 bestromt, wobei hier nun Druckmedium über das Rückschlagventil 11
in den stangenseitigen Arbeitsraum 9 gefördert wird. Der Deckel 1 schließt
mit einer am Druckbegrenzungsventil 22 einstellbaren Kraft. Das aus dem
kolbenseitigen Arbeitsraum 8 abfließende Volumen fließt über das über die
Leitung 13 aufgesteuerte Rückschlagventil 10 sowie das Wechselventil 20 in
den Tank 16 ab. Die Schließkraft kann dabei nicht höher als am Druckbegren
zungsventil 22 eingestellt werden, womit leicht realisiert werden kann, daß
die Abdeckklappe 1 zur Not auch von Hand noch angehalten werden kann. Die
Abdeckklappe 1 wird beim Anhalten der hydraulischen Betätigung durch den an
den Vorspannventilen 15 und 16 eingestellten Druck gehalten.
Sobald ein Gegenstand oder ein Körperteil der Benutzers zwischen der
Abdeckklappe 1 od. dgl. und dem Fahrzeug 2 eingeklemmt wird oder dieser
Abdeckklappe 1 beim Öffnen im Weg ist, bewirkt dieses Hindernis einen Druck
aufbau im entsprechenden Arbeitsraum 8, 9 und der zugehörigen Leitung 4, 5,
welcher Druckaufbau über den beim normalen Betrieb auftretenden Wert hinaus
geht. Dieser übersteigende Wert des Druckaufbaus, alternativ auch eine Änder
ung der Geschwindigkeit der Druckveränderung oder ein anderer, für ein
Einklemmen oder Auflaufen auf ein Hindernis repräsentativer Parameter, werden
durch einen unmittelbar in der Leitung 4, 5 eingesetzten oder über eine nur
kurze Verbindungsleitung angesteuerten Druckschalter 23, 24 ermittelt und
können direkt zur Ansteuerung der Steuerelektronik des hydraulischen Systems
verwendet werden, um eine Notstop herbeizuführen.
Abgesehen von der dargestellten und beschriebenen Anordnung und Be
tätigung einer Abdeckklappe 1 gemäß Fig. 1 (beispielsweise an einem Koffer
raum oder der Motorhaube eines PKW) könnte die erfindungsgemäße Anordnung
natürlich auch zur Betätigung von im geschlossenen Zustand senkrechten
Heckklappen beispielsweise eines Kombi oder eines Busses verwendet werden.
Andere Anwendungsbeispiele wären z. B. Fahrzeugtüren, Wartungs- oder Lüftungs
klappen und dergleichen mehr.
Claims (2)
1. Anordnung zur hydraulischen Betätigung eines Heckdeckels, einer Abdeck
klappe od. dgl. (1) an einem Fahrzeug, mit zumindest einem doppeltwir
kenden hydraulischen Arbeitszylinder (3), der einerseits am Fahrzeug und
andererseits an der Abdeckklappe angelenkt ist und dessen Arbeitsräume
(8, 9) über je ein Rückschlagventil (10, 11) mit jeweils einer Seite
einer umschaltbaren Druckquelle (12) in Verbindung stehen, wobei die
beiden Rückschlagventile eine gegenseitige Entsperreinrichtung aufwei
sen, jeder der Arbeitsräume parallel zu den Rückschlagventilen über ein
in den Tank absteuerndes Vorspannventil (15, 16) auf einem bestimmten
Druckniveau gehalten ist und zumindest ein Druckbegrenzungsventil (21,
22) vorgesehen ist, dadurch gekennzeichnet, daß
zwischen zumindest einem Arbeitsraum (8, 9) und dem zugehörigen ent
sperrbaren Rückschlagventil (10, 11) ein Druckschalter (23, 24) einge
setzt ist.
2. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen jedem
Arbeitsraum (8, 9) und dem dazugehörigen Rückschlagventil (10, 11) je
ein Druckschalter (23, 24) eingesetzt ist.
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