DE19905779A1 - Vorrichtung zum Kippen eines Gegenstandes um wenigstens eine Achse, insbesondere eines optischen Elementes - Google Patents
Vorrichtung zum Kippen eines Gegenstandes um wenigstens eine Achse, insbesondere eines optischen ElementesInfo
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Abstract
Bei einer Vorrichtung zum Kippen eines Gegenstandes um wenigstens eine Achse, insbesondere eines optischen Elementes, wie eine Linse (9), ist der Gegenstand bei einem optischen Element von einem Innenring (7) getragen und über wenigstens drei Lagerpunkte mit einer Fassung oder einem Außenring (8) verbunden. Durch Justierelemente sind Kippungen des Gegenstandes (9) einstellbar. Als Justierelemente sind meherere Koppeln (1-6) vorgesehen, von denen ein Teil als Stützkoppeln (1-4) den Innenring (7) gegenüber dem Außenring (8) so lagert, daß sich der Innenring (7) nur um zwei senkrecht zueinander stehende Kippachsen (x-, y-Achsen) drehen kann. Zwei weitere Koppeln als Stellkoppeln (5, 6) stützen Drehmomente um die senkrecht zueinander stehenden Kippachsen ab. Durch Verstellen der Stellkoppeln (5, 6) sind die Kippwinkel einstellbar.
Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Kippen eines Gegen
standes um wenigstens eine Achse, insbesondere eines optischen
Elementes, nach dem Oberbegriff von Anspruch 1.
Eine Vorrichtung dieser Art ist in der DD 278 207 A1 beschrie
ben. Dabei ist eine Fassung mit Justierelementen vorgesehen,
auf denen einzeln gefaßte optische Elemente in einem Füllfas
sungsrohr angeordnet sind. Die Justierelemente bestehen aus
zwei unmittelbar aneinandergrenzende, ineinander und unabhängig
voneinander verdrehbare Ringscheiben. Durch Drehungen der
Ringscheiben, welche ein Keilringpaar bilden, läßt sich eine
definierte Neigung der optischen Achse des optischen Elementes
einstellen. Auf diese Weise können die optischen Achsen einzel
ner optischer Elemente mit hoher Genauigkeit zur mechanischen
Achse eines Objektives ausgerichtet werden. Mit einer Vorrich
tung dieser Art wird erreicht, daß die optische Achse eines
einzelnen optischen Elementes, das mit der optischen Achse des
Objektives, in das das optische Element eingebaut ist, nicht
übereinstimmt, ausgerichtet werden kann.
Die Schiefstellung einer optischen Achse eines optischen Ele
mentes kann z. B. durch Fertigungsungenauigkeiten oder Flansch
unebenheiten eines Außenringes verursacht sein. Durch die Ju
stierelemente nach der DD 278 207 A1 lassen sich Abweichungen
der optischen Achsen von optischen Elementen von der Achse des
Objektives, aber nicht in der für Objektive für die Halbleiter
lithographie geforderten hohen Genauigkeit korrigieren, da die
Justage mit dem Keilringpaar reibungsbehaftet ist und somit
sogenannten Stick-Slip- und Hystereseeffekte auftreten, die ein
"Über"korrigieren zur Folge haben. Es wird daher immer eine
etwas größere Verstellung wie erwünscht eingestellt. Zudem wird
bei der vorbekannten Vorrichtung das optische Element jedoch
von der Außenfassung nicht deformationsentkoppelt, so daß Ver
spannungen und Deformationen am Flansch auf das optische Ele
ment übertragen werden.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine
Vorrichtung der eingangs erwähnten Art derart zu verbessern,
daß ein Gegenstand, insbesondere ein optisches Element, sehr
genau von wenigstens um eine Achse, insbesondere jedoch um zwei
Achsen, geschwenkt werden kann, wobei der Gegenstand gleichzei
tig auch gegenüber seiner Fassung oder seinem Außenring defor
mationsentkoppelt sein soll.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch die im kennzeichnenden
Teil von Anspruch 1 genannten Merkmale gelöst.
Erfindungsgemäß ist der Innenring, der das optische Element
trägt, nunmehr über insgesamt sechs Koppeln mit der Fassung
bzw. dem Außenring verbunden. Vier Koppeln dienen dabei als
sogenannte Stützkoppeln derart, daß sich der Innenring nur um
die beiden senkrecht zueinander stehenden Kippachsen drehen
kann. Die beiden anderen Koppeln, die als Stellkoppeln wirken,
stützen jeweils die Drehmomente um die beiden Kippachsen
(x-Achse und y-Achse) ab und dienen gleichzeitig zur Einstellung
und Verstellung der Kippwinkel. Durch die Koppeln ist die Lage
rung des Innenringes somit statisch bestimmt, wobei gleichzei
tig auf diese Weise eine Deformationsentkoppelung des Innenrin
ges gegenüber dem Außenring erreicht wird. Da die beiden Kipp
achsen senkrecht zueinander stehen, beeinflussen sich die Kipp
bewegungen nicht gegenseitig, weshalb Nachkorrekturen bei Ver
stellung in einer Richtung nicht notwendig werden.
Wenn in einer sehr vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung
vorgesehen ist, daß die beiden Kippachsen durch die z-Achse,
d. h. bei einem optischen Element als Gegenstand durch die opti
sche Achse verlaufen, wird ein Höhenversatz des optischen Ele
mentes beim Kippen vermieden.
Die Ausgestaltung der Stützkoppeln kann beliebig sein. So kön
nen hierfür z. B. Festkörpergelenke, Kugelgelenke oder ähnliches
verwendet werden, wobei die Verbindung mit dem Innenring und
dem Außenring jeweils über ein Gelenk bzw. eine einstellbare
oder nachgiebige Verbindung erfolgen kann.
Bei aus der Praxis bekannten Kippmanipulatoren, die auf einer
Dreipunkt- oder Hexapodlagerung des Innenrings im Außenring
basieren, erfährt beim Kippen das optische Element wegen der
zur optischen Achse windschief liegenden Kippachsen einen Hö
henversatz, der durch Nachkippen um andere Kippachsen wieder
herausgestellt werden muß. Da bei der erfindungsgemäßen Vor
richtung die beiden Kippachsen die optische Achse des optischen
Elementes schneiden können, tritt in diesem Fall kein Axialver
satz beim Kippen auf.
Bei bekannten Kippmanipulatoren, ausgenommen kardanischen Auf
hängungen, beeinflussen sich weiterhin die Kippbewegungen ge
genseitig, da die Kippachsen nicht senkrecht zueinander stehen.
Bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung hingegen stehen die Kip
pachsen senkrecht zueinander, so daß keine gegenseitige Beein
flussung der Kippbewegungen gegeben ist.
Erfindungsgemäß ist der Verstellbereich so gewählt, daß der
Kippwinkel zwischen Innenring und Außenring, der bei einer Au
ßenringdeformation, z. B. durch Anschrauben des Außenrings auf
eine unebene Unterlage, durch die statisch bestimmte Lagerung
entsteht, korrigiert werden kann. Denkbar ist auch eine geziel
te Verkippung des Innenringes, wobei aus Gründen der Praktika
bilität, z. B. Festkörpergelenke, im allgemeinen Verkippungen
sich auf kleinere Winkelbereiche beschränken würden.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen erge
ben sich aus den übrigen Unteransprüchen und aus dem nachfol
gend anhand der Zeichnung prinzipmäßig dargestellten Ausfüh
rungsbeispiel.
Es zeigt:
Fig. 1 schematisch eine perspektivische Darstellung der er
findungsgemäßen Vorrichtung mit einem Innenring,
Stütz- und Stellkoppeln und einem Außenring,
Fig. 2 eine Draufsicht auf die Vorrichtung nach Fig. 1 in
Prinzipdarstellung,
Fig. 3 eine Draufsicht auf die erfindungsgemäße Vorrichtung
in einer konstruktiven Ausgestaltung,
Fig. 4 einen Schnitt nach der Linie IV-IV der Fig. 3 in ver
größerter Darstellung,
Fig. 5 ausschnittsweise eine Prinzipdarstellung einer Stell
koppel mit Verstelleinrichtung,
Fig. 6 einen Schnitt nach der Linie VI-VI der Fig. 3 in ver
größerter Darstellung,
Fig. 7 eine vergrößerte Darstellung einer Stützkoppel mit
Kugelgelenken,
Fig. 8 eine vergrößerte Darstellung einer Stützkoppel mit
Festkörpergelenken, und
Fig. 9 eine vergrößerte Darstellung einer Stützkoppel mit
Kugelflächen.
Vier Stützkoppeln 1, 2, 3 und 4 und zwei Stellkoppeln 5 und 6
verbinden einen Innenring 7 mit einem Außenring 8. Der Innen
ring 7 trägt ein optisches Element 9 (in der Fig. 1 aus Über
sichtlichkeitsgründen nicht dargestellt). Jede der sechs Kop
peln besitzt ein Gelenk 10, mit welchem die dazugehörige Koppel
mit dem Innenring 7 und ein weiteres Gelenk 11, mit welchem
ebenfalls die dazugehörige Koppel mit dem Außenring 8 oder ei
nen Verstellmechanismus (siehe Fig. 5, Bezugszeichen 21-27),
der vom Außenring 8 gehalten wird, verbunden ist. Die Gelenke
10 und 11 können als Kugelgelenke, Festkörpergelenke oder in
ähnlicher Weise ausgebildet sein.
Durch die Verbindung des Innenringes 7 mit dem Außenring 8 über
die sechs Koppeln ist der Innenring 7 von Fertigungsungenauig
keiten des Außenringes 8 bzw. der Fassung und von dessen Defor
mationen entkoppelt. Gleichzeitig kann über die sechs Koppeln
jedoch eine Justage um zwei senkrecht zueinander stehende Ach
sen, nämlich die x-Achse und die y-Achse, vorgenommen werden.
Dies geschieht auf folgende Weise:
Durch die vier Stützkoppeln 1, 2, 3 und 4 wird der Innenring 7 derart auf dem Außenring 8 getragen, daß für den Innenring 7 nur noch zwei Freiheitsgrade, nämlich um die x-Achse und die y-Achse, gegeben sind. Diese beiden Achsen stellen die Kippachsen dar. Die y-Achse als Dreh- bzw. Kippachse ergibt sich dabei durch die Schnittpunkte 12 und 13, deren Verbindungslinie die y-Achse darstellt. Der Schnittpunkt 12 ergibt sich hierfür aus der Verlängerungslinie 14 der Stützkoppel 1 mit der Verlänge rungslinie 15 der Stützkoppel 2 und der Schnittpunkt 13 ergibt sich aus der Verlängerungslinie 16 der Stützkoppel 3 mit der Verlängerungslinie 17 der Stützkoppel 4.
Durch die vier Stützkoppeln 1, 2, 3 und 4 wird der Innenring 7 derart auf dem Außenring 8 getragen, daß für den Innenring 7 nur noch zwei Freiheitsgrade, nämlich um die x-Achse und die y-Achse, gegeben sind. Diese beiden Achsen stellen die Kippachsen dar. Die y-Achse als Dreh- bzw. Kippachse ergibt sich dabei durch die Schnittpunkte 12 und 13, deren Verbindungslinie die y-Achse darstellt. Der Schnittpunkt 12 ergibt sich hierfür aus der Verlängerungslinie 14 der Stützkoppel 1 mit der Verlänge rungslinie 15 der Stützkoppel 2 und der Schnittpunkt 13 ergibt sich aus der Verlängerungslinie 16 der Stützkoppel 3 mit der Verlängerungslinie 17 der Stützkoppel 4.
In ähnlicher Weise wird die Dreh- bzw. Kippachse, welche 90°
dazu liegt, nämlich der x-Achse, mittels einer Verbindungslinie
durch die Schnittpunkte 18 und 19 gebildet. Der Schnittpunkt 18
ergibt sich dabei durch die Verlängerungslinie 15 der Stützkop
pel 2 mit der Verlängerungslinie 16 der Stützkoppel 3. Der
Schnittpunkt 19 ergibt sich durch die Verlängerungslinie 14 der
Stützkoppel 1 mit der Verlängerungslinie 17 der Stützkoppel 4.
Anders ausgedrückt: Die Stützkoppeln 1 und 2 bilden im Ausfüh
rungsbeispiel eine Ebene und die Stützkoppeln 3 und 4 bilden
die andere Ebene, wobei die Schnittgerade beider Ebenen die
Kippachse darstellt.
Bei dieser Ausgestaltung und Anordnung der Stützkoppeln 1 bis 4
gehen die Dreh- bzw. Kippachsen x-, y-Achse, genau durch die
z-Achse. Dabei liegt ein Anstellwinkel α als Stützkoppelanstell
winkel der Winkel zwischen der Stützkoppel 1, 2, 3 oder 4 und
der xy-Ebene. Wie ersichtlich, sind die beiden Kippachsen gemäß
Ausführungsbeispiel nach der Fig. 1 jedoch in der Höhe versetzt
zueinander, weshalb sich bei einer Kippung ein Lateralversatz
einstellt. Je näher die beiden Kippachsen zum Innenring 7 lie
gen, d. h. je flacher ein Anstellwinkel α der Stützkoppeln zur
xy-Ebene ist, desto geringer wird der Lateralversatz. Nachtei
lig ist jedoch, daß dabei die Steifigkeit der Vorrichtung in z-
Richtung leidet. Umgekehrt, je steiler bzw. je größer die Win
kel α der Stützkoppeln zur z-Achse sind, desto weiter liegen
die Kippachsen vom Außenring 8 weg und desto steifer wird die
Vorrichtung in z-Richtung, wobei jedoch entsprechend der Late
ralversatz zunimmt. Dies bedeutet, in der Praxis wird man die
Anstellwinkel α der Stützkoppeln entsprechend den gewünschten
Anforderungen wählen.
Die Stellkoppel 5, welche auf der x-Achse vom Innenring 7 bzw.
Außenring 8 liegt, stützt Drehmomente um die y-Achse ab. Der
Kippwinkel des Innenringes 7 um die y-Drehachse kann durch ein
Verschieben der Stellkoppel 5 in x-Richtung gegenüber dem Au
ßenring 8 eingestellt werden.
Die Stellkoppel 6 stützt die Drehmomente um die x-Achse ab und
befindet sich hierzu auf der y-Achse des Außenringes 8. Durch
ein Verschieben der Stellkoppel 6 in y-Richtung gegenüber dem
Außenring 8 kann der Kippwinkel des Innenringes 7 um die x-
Achse eingestellt werden.
Ein Anordnungswinkel ϕ beschreibt die Anordnung der Stützkop
peln 1 bis 4 zum Innenring 7 in der Draufsicht (siehe Fig. 2).
Der Anordnungswinkel ϕ ist der Winkel zwischen der Tangente des
Ansatzpunktes der Stützkoppel 1, 2, 3 bzw. 4 am Innenring 7 und
der in die xy-Ebene projizierte Stützkoppel. Der Anordnungswin
kel ϕ der Stützkoppel 1, 2, 3 bzw. 4 legt damit die axiale Lage
der Kippachsen zueinander fest. Da der Anstellwinkel α der
Stützkoppeln 1, 2, 3, 4 die Höhe der Kippachsen vom Außenring 8
bestimmt, teilt der Anordnungswinkel 9 den Anstellwinkel α in
einen Anstellwinkel für die x-Kippachse, der die Projektion des
Anstellwinkels α auf die yz-Ebene ist, und in einen Anstell
winkel für die Y-Kippachse, der die Projektion des Anstellwin
kels auf die zx-Ebene ist, auf.
Sind die Stützkoppeln 1, 2, 3, 4 radial zum Innenring ausge
richtet (ϕ = 90°), so sind die projizierten Winkel gleich groß,
und damit liegen die x- und y-Kippachsen gleichweit vom Außen
ring 8 entfernt. Die x- und y-Kippachsen schneiden sich und
spannen dann eine horizontale Ebene auf. In diesem Fall liegt
auch für beide Kipprichtungen ein gleicher Lateralversatz vor.
Die Stützkoppeln 1 bis 4 können von tangential (ϕ = 0°) bis zu
radial (ϕ = 90°) an den Innenring 7 angeordnet werden.
Bei tangentialer Anordnung der Stützkoppeln 1 bis 4 liegt eine
Kippachse oberhalb des Außenringes 8, während die andere Kip
pachse im gleichen Abstand unterhalb des Außenringes 8 liegt
(nicht dargestellt).
Dies bedeutet, die beiden Kippachsen, nämlich die x- und
y-Achsen, liegen auf diese Weise auf verschiedenen Seiten des
Innenringes 7 bzw. Außenringes 8. Der Vorteil dieser Ausgestal
tung liegt in einer platzsparenden Anordnung.
Je nach den Anforderungen an die Vorrichtung und den Platzver
hältnissen sind im Bedarfsfalle sämtliche Anordnungswinkel ϕ
zwischen radial und tangential möglich.
Bei der Wahl des Anordnungswinkels ϕ der Stützkoppel 1, 2, 3, 4
sollte berücksichtigt werden, daß nichtschneidende Kippachsen
unterschiedliche Lateralversätze in den beiden Kipprichtungen
bewirken.
In den Fig. 2 bis 6 ist in der Draufsicht in Prinzipdarstel
lung eine mögliche Ausgestaltung für die Stützkoppeln 1, 2, 3
und 4 und die Stellkoppeln 5 und 6 dargestellt. Wie ersicht
lich, liegen die Stützkoppeln 1, 2, 3, 4 stets auf Geraden von
45° zum Innenring. Wie weiterhin ersichtlich, sind die Stütz
koppeln 1, 2, 3 und 4 jeweils über das Gelenk 11 mit dem Außen
ring 8 und das Gelenk 10 mit dem Innenring verbunden. Die Fig.
4 zeigt einen Schnitt nach der Linie IV-IV der Fig. 3 mit ei
ner Ausgestaltung der Stützkoppeln 1 bis 4 als Festkörpergelen
ke in vergrößerter Darstellung. Dabei sind auch die Gelenkpunk
te 10, 11 erkennbar.
Die beiden Stellkoppeln 5 und 6 können entweder durch einen
direkten Angriff an diesen verstellt werden oder durch Stell
schrauben 20 (siehe Prinzipdarstellung in Fig. 5), welche über
eine Parallelführung mit einem Übersetzungsverhältnis auf die
Verstellung der Stellkoppeln 5 und 6 in Richtung der x- bzw.
y-Achse (siehe Pfeile) einwirken.
Die nur beispielsweise dargestellte Parallelführung weist einen
Übersetzungshebel 21 auf, an dem die Stellschraube 20 angreift.
Der Übersetzungshebel 21 ist gelenkig mit einem Ansatz 22 eines
Winkelhebels 23 verbunden, welcher wiederum mit seinem anderen
Schenkel als Antriebsschenkel 24 mit einer Stellplatte 25 der
Stellkoppel 5 bzw. 6 verbunden ist. Der Stellwinkel 23 ist über
eine gelenkige Verbindung 26 mit dem Außenring 8 verbunden.
Über einen weiteren Schenkel 27 ist die Stellplatte 25 nochmals
gelenkig mit dem Außenring 8 verbunden. Der Stellwinkel 23, die
Stellplatte 25 und der Schenkel 27 bilden eine Parallelführung
für das Gelenk 11 der Stellkoppel 5 bzw. 6. Wie ersichtlich,
führen Verstellbewegungen der Stellschraube 20 in Pfeilrichtung
zu einer Verschiebung der Stellkoppel 5 in x-Richtung und der
Stellkoppel 6 in y-Richtung. Auf diese Weise erhält man bei
einem großen Verstellweg mit der Stellschraube 20 eine sehr
feine Verschiebung bzw. Anstellung der Stellkoppeln 5 und 6 in
x- bzw. y-Richtung.
Fig. 6 zeigt als Ausschnittsvergrößerung des Schnittes VI-VI
der Fig. 3 eine konstruktive Ausgestaltung der Stellkoppel 5
bzw. 6 mit Festkörpergelenken 10, 11.
Die Fig. 7 bis 9 zeigen einige Ausgestaltungen von Stützkop
peln, welche jedoch nur als beispielsweise anzusehen sind.
Die in der Fig. 7 dargestellte Stützkoppel 1, 2, 3 oder 4 ist
mit reibungsarmen Kugelgelenken 28 und 29 versehen, welche die
Gelenke 10 und 11 bilden.
Die Fig. 8 zeigt eine Ausführung der Stützkoppeln 1 bis 4 mit
Festkörpergelenken 10 und 11, wie sie in dem Ausführungsbei
spiel nach den Fig. 1 bis 6 dargestellt sind und zwar durch
Bildung von elastischen, dünnen Übergangsstellen zwischen dem
einstückig gefertigten Innenring 7 und Außenring 8.
Die Fig. 9 zeigt eine Spezialart, wobei die Stützkoppeln 1 bis
4 durch Kugelflächen zwischen dem Innenring 7 und dem Außenring
8 gebildet werden bzw. deren Funktion übernehmen. Dabei werden
die Gelenke 10 und 11 durch die Krümmungsflächen am Innenring 7
und am Außenring 8 gebildet, wobei ein Krümmungsradius kleiner
ist als der andere Krümmungsradius. Die kinematischen Gelenk
punkte 10 und 11 dieser Verbindung liegen dabei auf den Krüm
mungsmittelpunkten der Kugelflächen.
Bei den vorstehend beschriebenen Ausführungsbeispielen besitzt
die Vorrichtung jeweils vier Stützkoppeln 1 bis 4, deren An
satzpunkte am Innenring 7 gleichmäßig am Umfang verteilt sind,
und zwei Stellkoppeln 5 und 6, die einen Winkel von 90° ein
schließen.
Bei einer Ausführung der Stützkoppeln 1 bis 4 und der Stellkop
peln 5 und 6 mit Festkörpergelenken können für eine symmetri
sche Deformation des Innenringes 7 durch die Festkörpergelenk-
Biegemomente zusätzlich Ausgleichskoppeln angebracht werden.
Derartige Ausgleichskoppeln können umfangseitig gegenüber den
Stellkoppeln 5 und 6 angeordnet werden, besitzen jedoch selbst
keine Stellfunktion. Selbstverständlich können die Ausgleichs
koppeln jedoch auch noch an einer anderen Stelle angeordnet
werden. Ersetzt man die Festkörpergelenke derartiger Aus
gleichskoppeln durch ideale Gelenke, müssen die Ausgleichskop
peln am Innenring 7 alle sechs Freiheitsgrade freigeben.
Obwohl vorstehend nur Vorrichtungen mit jeweils vier Stützkop
peln 1 bis 4 beschrieben sind, wird nachdrücklich darauf hinge
wiesen, daß auch im Rahmen der Erfindung andere Anzahlen, An
ordnungen und Gestaltungen von Stützkoppeln möglich sind. So
sind z. B. auch Einsatzfälle möglich, wobei nur zwei sich gegen
überliegende Stützkoppeln vorhanden sind, die jeweils um 90°
versetzt zu Stellkoppeln, welche sich ebenfalls gegenüberlie
gen, angeordnet sind.
Als optisches Element kann statt einer Linse 9 selbstverständ
lich auch ein Spiegel oder ein anderes optisches Element vorge
sehen sein, das deformationsentkoppelt wird.
Claims (12)
1. Vorrichtung zum Kippen eines Gegenstandes um wenigstens
eine Achse, insbesondere eines optischen Elementes, wie ei
ne Linse, wobei der Gegenstand bei einem optischen Element
von einem Innenring getragen und über wenigstens drei La
gerpunkte mit einer Fassung oder einem Außenring verbunden
ist, wobei durch Justierelemente die Kippungen des Gegen
standes um die senkrecht zur z-Achse (optische Achse) lie
genden Achsen einstellbar sind, dadurch gekennzeichnet,
daß als Justierelemente mehrere Koppeln (1-6) vorgesehen
sind, von denen ein Teil als Stützkoppeln (1-4) den Innen
ring (7) gegenüber dem Außenring (8) oder der Fassung so
lagert, daß der Innenring (7) nur um zwei senkrecht zuein
ander stehende Kippachsen (x-, y-Achse) drehen kann, wobei
zwei weitere Koppeln als Stellkoppeln (5, 6) Drehmomente um
die senkrecht zueinander stehenden Kippachsen abstützen,
und wobei durch Verstellen der Stellkoppeln (5, 6) die Kipp
winkel einstellbar sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Stützkoppeln (1-4) so angeordnet sind, daß die Kippach
sen (x-, y-Achsen) durch die z-Achse verlaufen.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Achsen der Stützkoppeln (1-4) zur z-Achse geneigt
sind.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Stützkoppeln (1-4) derart angeordnet
sind, daß die Kippachsen (x-, y-Achse) auf verschiedenen
Seiten des Gegenstandes liegen.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß
die Stützkoppeln (1-4) tangential am Innenring (7) angrei
fen.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Stützkoppeln (1-4) jeweils zwei Ge
lenke (10, 11) aufweisen, über welche jeweils die Verbindung
zwischen dem Innenring (7) und dem Außenring (8) oder der
Fassung hergestellt ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß
die Gelenke (10, 11) als Festkörpergelenke ausgebildet sind.
8. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß
die Gelenke (10, 11) als Kugelgelenke (28, 29) ausgebildet
sind.
9. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß
die Gelenke (10, 11) mit Kugelflächen am Innenring (7) und
am Außenring (8) versehen sind.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Stellkoppeln (5, 6) mit Einstellglie
dern (15) versehen sind, durch die Übersetzungen des Ver
stellweges möglich sind.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß
als Einstellglieder Stellschrauben (15) vorgesehen sind,
die über Übersetzungshebel (21-27) an den Stellkoppeln
(5, 6) angreifen.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß
das nicht mit dem Innenring (7) verbundene Ende der Stell
koppeln (5, 6) über eine Parallelführung (24, 25, 27) mit dem
Außenring (8) verbunden ist und die Übersetzungshebel (21,
22) an der Parallelführung angreifen.
Priority Applications (5)
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